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Dampftellertrockner Gegenstand des Patents 667 294 ist ein
Dampftellertrockner, bei dem die einzelnen Teller zu Gruppen zusammengefaßt sind,
aus denen das Niederschlagswasser einzeln abgesaugt wird, und dessen Besonderheit
in einem überströmrohr besteht, welches die Dampfaustrittssäule der einen Gruppe
mit der Dampfeintrittssäule der nächsten Gruppe verbindet. Diese Dampfführung wird
durch die Erfindung auf einfache Weise verbessert, die eine Anpassung an vexschiedenartige
Betriebsverhältnisse ermöglicht.
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Erfahrungsgemäß ist die Verdampfung in den. einzelnen Tellergruppen
des Dampftrockners verschieden. Besonders gilt dies für die mittleren Troclmergruppen.
Dort hängt die Trocknung weitgehend vom Anfangswassergehalt der Kohle ab und von
der Art der Bindung des Wassers in der Kohle. Diese Bindung ist bekanntlich wiederum
sehr verschieden, je kjach dem Feingefüge der Kohle und nach ihrer Aufteilung (Korngröße).
Die Erfahrung lehrt, dal_> selbst bei äußerlich gleichen. Bedingungen die physikalischen
Eigenschaften der Kohle in ausgedehnten Tagbauten @so verschieden sind, daß die
Trocknumg der Kohle sehr verschiedene Zeiträume in Anspruch nimmt. Unabhängig von
diesen Unterschieden verlangt aber der Betrieb von Dampftellertrocknern stets das
gleiche Endergebnis, nämlich eine vorschriftsmäßig getrocknete Kohle. Es ist schlechthin
ummöglich, bestimmte Damp:t'tellertrockner bestimmten Zonen des Tagebaues zuzuteilen.
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Bei der 'bekannten Art der Dampfführwng fehlte bisher eine Möglichkeit,
den Trocknungsvorgang
zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tellertrockenbetriebes
zu ändern und ihn auf diese Weise plötzlich notwendig gewordenen Änderungen der
Trocknungsbedingungen anzupassen. Zwar wird die Leistung des Tellertrockners wesentlich
erhöht, wenn nach der Lehre des Hauptpatents die Dampfaustrittssäule der .einen
Gruppe mit der Dampfeintrittssäule der nächsten Gruppe durch ein Überströmrohr verbunden
ist.
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Nach der Verbesserungserfindung werden Zusatzdüsien an besonderen
Stellen angeordnet, die es gestatten, dem bevorzugten Trocknungsbereich der mittleren
Tellergruppen, im allgemeinen der zweiten und dritten, regelbare Dampfmengen zuzusetzen.
Zusatzdüsen an den Dampfzuführungsleitungen für Teller- und Röhrentrockner sind
an sich bekannt. Sie wurden bisher jedoch nur in der Hauptzuführungsleitung eingebaut.
Sie hatten dort meist den Zweck, die gewünschte Dampftemperatur durch Zusatz von
Heißdampf oder Abdampf zu erreichen, oder sie wurden angewendet, weil die I-Iauptdampfleitung
aniffgendeiner Stelle zu eng war und die benötigte Dampfmenge nicht durchgesetzt
werden konnte. Besonders einfach und wirksam ist es, den Dampf in die ilberströmrohre
eintreten zu lassen. Dann vermischt sich nämlich der zugesetzte Dampf ganz gleichmäßig
mit dem überströmenden, und das Gemisch verteilt sich anschließend ebenso gleichmäßig
in der Dampfeintrittssäule der nächsten Gruppe und damit in allen Trockentellern
dieser Gruppe. Je mehr Dampf zugesetzt wird, desto stärker wird dessen Strömungsenergie
und desto schneller wirkt sich der Dampfzusatz aus. Mithin wird gerade in den Fällen
nach der Erfindung die beste Wirkung erreicht, in denen die schnellste Anpassung
an neu eingetretene Trockenverhältnisse erforderlich ist. Schließlich lassen sich
gerade in den überströmrohi.-en die Zusatzdüsen einfach anbringen und leicht überwachen.
Eine besonders zweckmäßige Ausbildung besteht darin, die Zusatzdüsen als Strahldüsen
mit mehreren Austritten achsrecht im Innern der überströmrohre verlaufen zu lassen.
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Eine weitere Verbesserung besteht ferner im Einbau von Meßuhren in
den üb.erströmrohren der mittleren Stufen, weil hierdurch auf einfache Weise der
Bedarf an Zusatzdampf festgestellt werden kann, wenn der Trockner einmal für mittlere
Verhältnisse abgestimmt ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. i ist die Seitenansicht eines Dampftellertroclners, bei dem die einzelnen Teller
zu Gruppen zusammengefaßt sind, aus denen das Niederschlagswasser einzeln abgesaugt
wird; Abb. 2 ist eine Draufsicht auf den Trockner nach Abb. i.
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Unwesentliche Teile sind nicht dargestellt; nicht zur Erfindung gehörende
Bauteile sind nicht mit Bezugszeichen versehen.
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Aus der Zeichnung geht hervor, daß ein Dampftellertrockner i in bekannter
Weise mit vier gleichmäßig auf seinem Umfang verteilten Dampfzufuhrsäulen 3 versehen
ist. Jede besteht aus selbständigen, übereinander angeordneten Teilen, die je einer
Tellergruppe zugeordnet sind. Der Trockner nach dem Ausführungsbeispiel besteht
aus vier Gruppen oder Stufen. Die Hauptdampfleitung ist mit q. bezeichnet; 5 sind
die überströmrohre. . Mit 6 sind die Dampfzusatzrohre benannt, welche in die gestrichelt
dargestellten Düsen 7 endigen. 8 sind Bedienungsteile für die Zusatzdampfletungen.
9 sind Meßuhren.
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Es ist ohne -weiteres ersichtlich, daß durch die neue Anordnung ein
Dampfzusatz in beliebiger Regelung und bei genauer Überwachung leicht und jederzeit
möglich ist. Der Zusatzdampf vermischt sich schnell -und vollständIg mit dem überströmdampf
und verleiht ihm seine kinetische Energie.
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Auf diese Weise ist eine bisher unbekannte feinfühlige Regelung jeder
einzelnen Tellergruppe und damit Trocknungsstufe während des Betriebes möglich.