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Schweleinrichtung Die Erfindung bezieht sich auf Verkokungseinrichtungen,
insbesondere für die Tieftemperaturverkolzung, mit beweglichen, zwischen sich die
Kokskammern. bildenden Heizwänden.
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Die Beheizung derartiger Heizräume erfolgte bei bekannten Anordnungen
mittelsaußerhalb der Schweleinrichtung erhitzter Heizgase, welche vermittels Gebläsen
durch die Heizzüge der Heizräume hindurchgedrückt wurden, wobei vorzugsweise zur
Gleichinachung der Beheizung,die Durchgangsrichtung in kurzen Zeitabschnitten umgekehrt
wurde.
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Diese Art der Beheizung erfordert beträchtlichen Bauraum und hohe
Anlage- und Betriebskosten. Insbesondere entstehen auch große Verluste an Wärme
und elektrischem Strom, und die Anlage arbeitet nur bei besonders sorgfältiger Ausführung
des die teißen Gase fördernden Gebläses und der Dichtungseinrichtungen ausreichend
betriebss«icher.
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Um die Menge der zugeführten Heizgase zu verringern, wurde schon vorgeschlagen,
einzelne Brenner im Innern der von einem gemeinsamen Destillationsraum umgebenden
Heizwände anzuordnen, welche die Erhitzung des umlaufendeil Heizmittels ganz oder
teilweise übernehmen. Die Brenner werden dabei dadurch von au - ßen zugänglich
gemacht, daß die Heizwände durch eine obere Offnuno,' der Wände des Destillationsraumes
freigelegt sind. Diese Anordnung bringt mancherlei Nachteile bei def Beschickung
der Kokskaminern und hinsichtlich der Wärmeausnutzung mit sich, auch läßt sich,
dabei kaum der übliche ständige Richtungswechsel der Heizgase bzw. die Umstellung
der Brenner auf entgegengesetzte Umwälzrichtung umgehen.
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Die genannten Nachteile werden vermieden, indem gemäß der Erfindung
die Brennerrohre zu mehreren übereinanderliegend in die senkrechten Schmalseitenflächen
der Heizwand gasdicht eingesetzt sind und durch bewegliche Abdichtungen der angrenzenden
senkrechten Wand des Destillationsraumes hindurchtreten.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i einen senkrechten Querschnitt durch einen Verkokungsofen und
eine Heizwand mit senkrechten Zwischenwänden, Fig.:z einen Schnitt nach der Linie
II-II der Fig. i, Fig. 3 eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht
der Fig. i von links gesehen, Fig. 4 und 4a eine vergrößerte Darstellung einer beweglichen
Rohrverbindung im Schnitt, Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch eine andere
Ausführungsform des Verkokungsofens und Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie
VI-VI der Fig. 5.
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Fig- 7 bis 9 zeigen eine besondere Ausführungsform der
Brenner in vergrößertem Maßstabe..
Die kastenförmige'n Heizwände
i (Fig. i) werden mittels Bolzen.2 von Querbalken 3
getragen, welche sich
an ihren beiden Enden auf den Seitenwänden 4 und 5 des die Heizwände einschließenden
Destillationsraumes 6
abstützen. Zu diesem Zwecke besitzt jeder Balken
3 an seinen Enden je einen Ausleger 7
bzw. 8, die mittels
Laufrollen 9 bzw. i i auf Tragschienen*i2 bzw. 13 aufruhen und mit einem
U-förmi,-"-,ebogenen Teil in einen Wasserabschluß 15 tauchen, in den auch herabhängende
Bleche 16 einer den Destillationsräum 6 nach oben abschließenden Deckenwand
17 h--neinragen'. Während der linke Ausleger 7
sich nach links fortsetzt und
durch einen auf einem Träger iS der Tragkonstruktion ig befestigten senkrechten
Zapfen 21 geführt wird, besitzt das rechte Ende des rechten Auslegers
8 einen Handgriff :27, zur unmittelbaren Bewegung der Heizwand um den Zapfen
21 bzw. einen entsprechenden Ansatz für den Angriff einer Bewegungsmaschine. Did
Heizwände sind also uni eine senkrechte, durch den Drehzapfen:2i gehende Achse:23
(vgl. auch Fig. 2) schwenkbar, die sich außerhalb des Destillationsraumes
6 im Kalten befindet. Die in ihrem Bereiche angeordneten Teile einschließlich
des Zapfens 21 sind somit den Einwirkungen der heißen Destillationsgase -entzogen.
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Die Zuführung des, Brenngases, der Verbrennungsluft oder des Gas-Luft-Gemisches
und die Abf ührung der Abgase erfolgt durch Rohrleitungen, deren Achsen durch die
Drehachse -23 gehen.
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Die Heizwände besitzen auf der linken Seite mehrere übereinanderliegende
Öffnungen 24, durch welche waagerecht liegende Brennerrohre 25 für die Zuführunig
von Gas und Luft hindurchgeführt sind. Darüber befindet sich eine Öffnung
27 für den Abzug der Abgase. An den Öffnungen 24 und 2-7
sind Rohrstutzen
28, 29 auf das Heizwandblech- aufgeschweißt, welche die die Heizwand umgebende Isolierschicht
31 durchsetzen, In diese Rohrstutzen 28 bzw. 29 sind Rohrstücke
3:2 bzw. 33 eingeschraubt, welche durch öffnungen ä4 der Wand 4
frei hindurchtreten.
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Am äußeren Ende ist das Innere dieser Rohrsfücke durch eine Stopfbuchsenkonstruktion
abgedichtet. Letztere besteht aus zwei Stopfbuchsenringkörpern35,36 (Fig.4und4.a),
welche einen elastischen Dichtungsring 37 einschließen und denselben gegen
das Rohrstück 32 bzw- 33 (Fig. i) oder eine darauf angebrachte kugelige
Umfangsfläche 38 (Fig. 4a) pressen. Auf die die Wand 4 außen -,abkleidende
Blechwand 39 (Fig. i) sind die Rohrstücke 32, 33 f riei umgebende
- Sockelstücke41 (Fig. 1, 4) dichtend aufgesetzt. Zwischen dem Stirnflansch
42 (Fig. 4) derselben und dem Ringkörper36 sitzt ein elastischer Dichtungsrin943
aus Asbest oder einem anderen geeigneten Material. Durch Bügel 44 (Fig.
3, 4), die sich auf die Ringkörper 35 auflegen, werden vermittels
Bolzenschrauben 45 die Ringkörper 36 (Fig. 4) in Richtung auf den Stirnflansch
42 gepreßt, so daß eine vollkommene Abdichtung der Durchtrittsöffnungen 34 (Fig.
i) erzielt wird. Da der Mittelpunkt des Dichtungsringes 37
(Fig. 4) etwa in
der Drehachse 23 liegt, können beim Ausschwenken der Heizwände i zwecks Entleerung
der zwischen ihnen befindlichen Kokskämmern 46 (Fig. 2) die Rohrstutzen:28,
--9 (Fig. i) mitsamt den Rohrstücken 32, 33 folgen. Wie Fig. 2 erkennen
läßt, sind die Öffnungen'34 und Sockelstücke 41 nach der einen Seite erweitert,
um den Wänden eine ungehinderte Schwenkbewegung zu gestatten. Die an einem Ende
des Destillationsraumes befindliche Heizwand i (in Fig. 2 die oberste) nimmt an
der Schwenkung nicht teil.
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Ebenso ist eine geringe axiale Bewegung der RohrstÜcke32,
33 infolge der elastischen Abdichtung37 möglich, falls eine solche durch
Wärmeausdehnungen verursacht wird. Da die Heizwände beim Anheizen und
Ab-
kühlen in senkrechter Richtung Wärmeausdehnungen unterworfen sind, sind
die Öff-
nungen 34 (Fig- I) und Sockelstücke 41 und die öffnutigen in den
Flanschen42 auch in senkrechter R ichtung entsprechend weit gehalten. 'Einer solchen
Ausdehnung der Heiz--wa:nd . in senkrechter Richtung können die Rohrstücke32,
33 leicht folgen, weil die RingstÜcke 35 (Fig. 4) unter den Bügeln
44 und der Dichtüngsring,43 an der Stirnfläche 4-- zu.gleiten vermögen.
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Die Beheizung der vorstehend beschriebenen Heizwände erfolgt vorzugsweise
durch im Innern der Wände angeordnete Brennstellen, also ohne Verwendung außerhalb
der Wände erhitzter und durch ein besonderes Gebläse =gewälzter Heizgase. Dabei
werden die Brenngase der Brennstellen durch ihre Auftriebswirkung umgewälzt. Die
Brennstellen können feststehend angeordnet sein oder aber verstellbar, so daß die
Richtung der Umwälzung in bestimmten Zeitabschnitten durch Verstellung der Brennstellen
umgekehrt werden-- kann, um eine gleichmäßige Beheizung der Heizwandflächen zu erzielen.
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Bei der letztgenannten Art der Brenneranordnung, die durch die beiden
unteren' Brentierrohre25 in Fig. i veranschaulicht ist, sind die Heizwände i (Fig.
i) durch drei senkrechte Zwischenbleche 46, 47, 48 in zwei Heizzugspaare geteilt.
jedem Heizzugspaar ist je eine Brenngtelle 49 der Brennerrähre 2
5
zugeordnet. Durch' Axialverschiebung der
Brennerrohre
25 können die Brennstellen 49 von dem einen Heizzug jedes'Heizzugspaares
auf den anderen Heizzug umgestellt werden. Sind sie gemäß Fig. i auf die linken
He.izzüge jedes Panes eingestellt, so steigen die Brenn-gase in diesen Heizzügen
infolge ihres eigenen Auftriebes senkrecht in die Höhe, treten durch obere Durchlässe
51 der Wände 46 bzw. 48 in die benachbarten Heizzüge über und fallen dort infolge
der inzwischen erfolg' ten Abkühlung nach unten, wo sie Über untere Durchlässe
52, der Wände 46, 48 wieder. in die linken Heizzüge eintreten, sich
mit den neuen Brenngasen vermischen und von diesen nach oben mitgenommen werden.
Die überflüssigen Abgase treten in ein bis nahe an den Boden der Heizwand reichendes
Abzugsrohr io ein und wandern durch die Abzugsöffnung:27 ab. Um die Umwälzrichtung
umzukehren, ist es erforderlich, die Brennerrohre so axial zu verschieben, daß die
Brennstellen 49 in den Bereich der benachbarten Heizzüge gelangen.
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In den Brennerrohren 25 wird getrennt Luft und Gas oder aber
das fertige Gas-Luft-Gemisch zugeführt, und die Luft- und Gasanschlüsse sind außerhalb
der Rohrstücke 32,
in welchen sie durch eine geeignete Dichtung
53 abgedichtet sind, an ein Verteilungsrohr 5-4 für Gas und ein Verteilungsrohr
5 5. für Luft ,angeschlossen. Diese Verteilungsrohre stehen
über bewegliche RArverbindungen 56, 57 mit festen Verteilungsrohren
58 für Gas. und 59
für Luft ' in Verbindung.
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Zweckmäßig erfolgt #die Umstellung der Brennstellen 49 bei benachbarten
Heizwän-Cien i gegenläufig, um die Wärmeverteilung ##,eiter zu vergleichmäßigen,
namentlich- *in Cter Zeit, während der die Kokskammern ungefüllt sind oder aber
sich der Koks im letzten Teile der Garungszeit befindet. Zur Bervorrufung der gegenläufigen
Bewegung sind die Verteilerrohre 54, 55 unten und. oben durch Stangen61,
62 an Arine63, 64 angeschlossen, die fest auf Wellen65 sitzen, und zwar greifen
die Stangcn61 der Verteilerrohre-54, 55 einer Wand an nach unten gerichteten
Armen63, die Stangen62 der be-
nachbarten Verteilerrohre an nach oben gerichtet
- en Armen 64 an. Die Wellen 6# werden über Zahngetriebe 66, 67 vermittels
eines hydraülis,chen Drugkkolbens 68 - hin und her bewegt. Nehmerr die Brennstellen49
der einen-Heizwand diedargestellte Stellung ein, so stehen die Brennstellen der
benachbarten Heizwände im Bereiffie des ande#ren (in Fig. i rechten), Heizzuges
und umgekehrt.
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Die jeder Heizwand zugeordneten Rohre 54, 55 sind durch Laschen
69 miteinander verbunden und weiden durch Lenker 71 ge, tragen,. die. sich
um Zapfen-72 - der Tragkonstruktion drehen. Die Rohrstutzeh 29, die Rohrstücke
33 und an -letztere angeschlossene bewegliche Rohrverbindungen, die in einen
Kanal 74 führen und die Abgase nach dem Kamin oder einem Wärmeaustauschapparat leiten,
sind innen mit einer Wärmeisolierung versehen.
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Bei der durch die beiden oberen Brennerrohre 26 in Fig. i dargestellten
Brenneran,-ordnung bleiben die Rohre während des Betriebes in ihrer Stellung stehen,
und für jede der durch die Wände 46, 47, 48 abgeteilten Heizkammern sind besondere
Brennstellen 49 vorgesehen. Unterhalb der Brennerrohre' befinden sich waagerechte
Böden 2o, welche nicht ganz bis an die seitlichen Wändje der Heizwand heranreichen
(Fig. 3), sondern dort Durchgangsschlitze lassen, durch welche die überflüssiken
Abgase nach unten abziehen können. Die Umwälzung erfolgt hier im Sinne der strichpunktierten
Linien 30 (Fig. 3).
Diese Anordnung hat den Vorzug der größeren Einfachheit,
weil die Verst#Ilvorrichtung für die Brennerrohre ganz in Fortfall kommt.
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Die Heizwirkung der beschriebenen Brennereinrichtung- kann durch Vermehrung
der übereinanderliegenden Brennstellen beliebig erhöht werden. Die Beobachtung des
Inneren der Heizwände kann bequem von der'Seite erfolgen, nachdem die Dichtungen
53 herausgenommen sind, oder durch besondere Robi7-stutzen geschehen, die
auf die Heizwände i aufgesetzt sind, durch eine vermittels einer Stopfbuchsenkonstruktion
abgedichtete Öffnun- der Wand 4 treten und außendurch eine ,durchsichtige Platte
oder abnehrnbaren Deckel abgeschlossen sind.
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Um die Umwälzung zwecks Erreichung höherer bzw. gleichmäßigerer Wandtemperaturen
zu steigern, können die dargestellten Wa.ndkonstruktionen zusätzlich auch mit einer
besonderen Umwälzvorrichtung mittels eines außerhalb der Wand stehenden Gebläses
verbunden werden, das unter Umständen auch durch eine äußere Wärtnequelle erhitzte
Heizgase durch die Wände schicken ,kann. Die -Anschlüsse für die Zu- und
Ab-
fuhr dieser zusätzlichen Heizgase würden dätin ebenfalls *durch Stopfbuchsenkonstruk--tiänen
abgedichtet werden, welche in der Drehachse 23 der Wände anzuordnen wären.
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Die Brennerrohre.25, 26 können nach Belieben in eine bestimmte
axiale Stellung ge-.schoben, auch ganz aus den Rohrstücken 32,
z. B. zum Z-wecke
der Reinigung oder der Zündung der Brehnerflamme, herausgezogen werden-Wie -ersichtlich,
gestattet die beschriebene Bauart eine reichliche seitliche Ausschwenkung dezHeizw4iide
unter-Vermeid#utig--größerer
schädlicher Leerräume in der Destillationskammer.
Dadurch, daß die Schwenkachse für die Wände in erheblicher Entfernung außerhalb
des Destillationsraumes angeordnet ist, erhalten auch die den Schwenkachsen zugekehrten.
Seiten der Kokskammer 46 beim Auseinanderspreizen einen genügenden Abstand. Durch
die Verlegung der Schw.enkachse der Heizwände in eine senkrechte Lage und außerhalb
des Destillationsraunieg wird nicht nur die obere Bedienungsbühne und die untere
Begrenzungsfläche der Verkokungseinrichtung von allem Rohrwerk befreit, sondern
der Gesamtaufbau gestaltet sich auch einfacher" übersichtlicher ünd billiger. Die
Schwenkachs.en der Heizwände liegen nicht mehr an stark beheizten Stellen, sondern
im Kalten, so daß es möglich geworden ist, für die bewegliche Rohrverbindung an
Stelle von Wasserabschlüssen u. dgl. -elastische Dichtungsmaterialien, wie z. B.
Asbest, zu verwenden, die bei den bekannten Konstruktionen nicht verwendet werden
konnten, weil sie den sie zerstörenden Temperaturen von etwa 6oo'--ausgesetzt gewesen
wären.
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Bei der neuen Bauart wird die überhitzung -der Teerdämpfe, also ihre
Krackung, im Destillationsraum praktisch vollständig vermieden, da die heißen schädlichen
Räume auf ein Mindestmaß herabgesetzt worden sind und die bei, den bekannten Einrichtungen
großflächigen Heizgasverbindungen für die Zu- und Abführung der Umwälzgase durch
die kleinflächig ,en, an sich nicht beheizten Leitungen' für. das Brenngas und die
Brennluft ersetzt sind. Obwohl die Heizwände in Gestalt der Rohrstücke32,
33 Teile besitzen, .die nach außen reichen, ist der Destillationsraum doch
im wesentlichen einerseits gegenüber der Außenluft und andrerseits gegenüber den
Heizzügen einschließlich der AbgasleitUng 27 gut wärmeisoliert, so daß eine
Zersetzung der Teerdämpfe nicht zu befürchten ist.
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Die Heizwände i können in einfacher Weise aus dem Destillationsraum
herausgeschoben werden, nachdem die Deckenwand 17, welche auch aus einzelnen Teilen
gebildet sein kann, entsprechend entfernt worden-ist und die Rohrstücke
32, 33 aus den Rohrstutzen 28, -29 herausgeschraubt worden sind.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 5
und 6 sind die
Heizwände durch drei Trennböden 75 in vier übereinanderliegende Kammern
76 bis. 79 (Fig. 5) geteilt. In die unteren Teile der drei
obersten Kammern ragen die B rennerrohre 26, während die untere Kammer an
die unten angeordnete Abzugsöffnung 81 angeschlossen ist. Die Trennböden
75 ruhen auf an den Seitenblechen 82, 83
(Fig. 6) der Heizwände
angeschweißte Leisten 84 und werden durch gemeinsame Langbolzen 85 in ihrer
Lage gehalten.
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Die Durchführung und Abdichtung der Brennerrohre26 bzw. der Abgasleitung
erfolgt in der gleichen Weise wie beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel durch
die Rohrstutzen 2-8, Rohrstücke 32, Sockelstücke 41 usw-, ebenso die
Aufhängung der Heizwände.
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.Um die Leistung weiterzusteigern und die Anlagekosten der Einrichtung
zu verringern, wird die Breite der Kokskammern 46 (Fig. 6) bis auf die Größe
der zu erzeugenden Koksstücke herabgesetzt, so daß eine hohe Verkokungsgeschwindigkeit
erzielt wird. Bei Hausbrandkoks beträgt die beliebteste Stückgröße 4o X 6o mm, so
daß die Kammerbreite entweder 40 oder 6o mm betragen kann. Soll die - Leistung
noch weiter gesteigert werden, so werden unter Eihhaltung der genannten Kammerbreiten
die Heizwände mit Rippen 86 (Fig. 6), versehen. Zur Herstellung
* 'von Koksstücken von 40 X 6o mm Größe kann dabei der Abstand der Rippen
86
voneinander 40 oder 6o mm betragen. Dabei werden die Rippen zweckmäßig
abwechselnd auf der einen und der gegenüberliegenden Wand 82 bz-,v.
83 angebracht, so daß jede Rippe in den Zwischenraum zwischen den Rippen
der gegenüberliegenden Wand eingreift. Da bei längeren Koksstücken die !Neigung
besteht, in der Mitte durchzubrechen, kann der Abstand der Rippen voneinander auf
das Doppelte, also auf 8o oder i2o mm vergrößert werden. Durch diese Rippen wird
nicht nur die Leistung der Kammern -wesentlich erhöht, sondern auch ein Koks besonders
guter Eigenschaften erzeugt, denn es ist bekannt, daß die Dichte und Härte und damit
die Abriebfestigkeit und Staubfreiheit des Kekses an denjenigen Stellen besonders
groß ist, die in unmittelbarer Berührung mit den Heizflächen der Heizwand gestanden
haben. Auch hat ein solcher Koks wegen der Kürze der erforderlichen Herstellungszeit,
der geringen Stärke der zu verkokenden Kohlenschicht und deshalb der niedrigen Herstellungstemperatur
einen Zündpunkt, der besonders tief liegt, wodurch seine Ver'wendbarkeit im Haushalt
besonders gehoben wird. jedes dieser.Koksstücke besitzt drei oder vier Umfangsflächen
von besonderer Festigkeit und Glätte, so daß der Koks durch eine glatte, saubere
Form und kleichmäßige Stückgröße kenntlich -wird.
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Das Eingreifen der Rippen in den Zwischenraum zwischen den Rippen
der gegenüberliegenden Wand hat den Vorteil, daß die zwischen zwei benachbarten
Rippen einer Heiiwand befindlichen Koksstücke sehr leicht
entfernt
werden können. Da sie nicht zwischen den beiden Rippen eingeklemmt bleiben, sondern
durch Herausführung der eingreifenden Rippe der gegenüberliegenden Wand die Zwängung
vollständig aufgehoben wird und meist schon beim Auseinandersp#eizen der Wände die
Koksstücke von selbst herausfallen.
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Das Auseinanderspreizen geschieht in der Weise, daß die Heizwände,
wie in Fig. 6 bei der rechten Heizwand gezeigt ist, nacheinander um die Achse
23 geschwenkt werden. Damit beim Herausschwenken der einzelnen Wände selbst
keine Zwängung durch die Seitenflächen der Rippen an dem Koks entsteht, ist die
Drehachse 23 an die Ebene der linken Wandfläche (Fig. 6) herangerückt.
Dementsprechend sind, damit die Flammen der Brennerrohre 2,6 sich in dem
mittleren Raum ihrer Kammern ausbilden, die Brenn-,öffnungen etwas schräg nach oben
gerichtet.
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Bei der Beheizung der obersten Kammer 76
der Heizwand (Fig.
5) entweichen die überschüssigen Heizgase durch die von den Leisten 84 (Fig.
6) und den Hohlrippen 86
gebildeten dreieckförmigen Öffnungen
87 oder Öffnungen 4o an den außenliegenden Wandflächen der ersten und letzten
Wand und gelangen in die darunterliegende Kammer 77
(Fig. 5), wo sie
eine Wiederaufheizung durch die dort befindlichen Brennstellen erfahren. Die überschüssigen
Abgase dieser zweiten Kammer gehen durch die betreffenden öffnungen 87 bzw.
4o in die dritte Kammer 78 über, wo sie mit den Brenngasen des darin befindlichen
Brennerrohres 2.6 ebenfalls vermischt werden, und schließlich gelangen die
überschüssigen Heizgase der dritten Kammer in die unterste Kammer 79 und
von da durch den Abzug 81 in einen Sammelkanal, der zum Kamin oder zu einem
Wärmeaustauschapparat führt.
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Die vorstehend beschriebene Einrichtung arbeitet vorzugsweise ohne
Gebläse durch die Umwälzung, welche von dem Auftrieb der durch die Brennerrohre
erzeugten Heizgaseerzeugt wird. Diese selbsttätige Umwälzung wird in den Kammern,
die unterhalb der obersten liegen, durch die aus den oberen Kammern herabfallenden,
bereits benutzten Gase verstärkt, so daß in jeder tieferen Ab-
teilung die
Umwälzung stärker ist als, in der darüberliegenden. Aus diesem Grunde ist in dem
gezeigten Beispiel die Höhe der übereinanderliegenden Kammern um so größer ,ewählt,
je tiefer die Kammer liegt, d. h. je mehr Abgase sie aus den oberen Kammern erhält.
Die unterste Kammer 79 kann dabei ohne die Zufuhr von frischen Heizgasen
auskommen, da die-Menge der in,-diese Kammer von oben eintretenden Heizgase am größten
ist. Die Kammer 79 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wiederum
niedriger ge-
zeichnet als die darüberliegende Kammer.
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Die an den Heizwandflächen angeordneten senkrechten Rippen sind hohl.
Die Heizgase können unmittelbar bis an den vorderen Teil der Rippen vordringen.
Die profilierten Heizwandflächen können in einfachster Weise dadurch hergestellt
werden, daß größere Blechlilatten entsprechend gewalzt oder gewellt werden. Auf
diese Weise kann die ganze Wandfläche aus einem Stück ohne Schweißung geformt werden.
Die senkrechten Rippen verursachen gleichzeitig, daß die Festigkeit der Wand in
senkrechter Richtung sehr groß ist, aber in waagerechter Richtung elastisch bleibt,
so daß Wärrnespannungen sich ohne weiteres ausgleichen können. Die waagerechte Versteifung
durch die angeschweißten Leisten 84 liefert organisch die Auflageflächen für die
waagerechten Trennwände; die Leisten hindern natürlich nicht, an Stelle der waagerechten
Trennwände senkrechte Zwischenwände für eine senkrechte Führung der Heizzüge anzuwenden
(vgl. Fig.i oben).
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Wie bereits in der Beschreibung der Fig. i erwähnt Wurde, kann auch
bei der in Fig. 5
gezeigten Einrichtung die Umwälzung der Heizgase innerhalb
einer jeden Wand dadurch verstärkt werden, daß außerhalb des Schwelgehäuses erzeugte
heiße Gase vermittels eines Gebläses durch die Heizwand geblasen werden. So können
z. B. in Fig. solche heißen Gase in die oberste Kammer 76
der Heizwand eingeblasen
werden, wozu es nur notwendig ist, die für diese Kammer vorgesehenen Rohre
26 und Rohrstutzen 28,
32 und 41 fortzulassen und durch einen
größeren wärmeisolierten Stutzen zu ersetzen, wie er für die unterste Kammer unter
Nr. 81 vorgesehen ist. Die eingeblasenen Gase würden dann durch den neuen oberen
Stutzen eintreten und die Kammern 76, 77, 78 und 79
nach unten
hin durchströmen und durch den unteren Stutzen 81 entweichen, während gleichzeitig
eine Beheizung der Kammern 77
und 78 vermittels der Brennerrohre
26 stattfinden würde. In derselben Weise kann in Fig. i der unterste Heizgasstutzen
-28, 32
und 41 und das Brennerrohr 25 förtgelassen und ersetzt werden
durch einen Stutzen, wie er in derselben Figur am obersten linken Ende vorgesehen
ist; auch das Rohr io würde in diesem Falle fortgelassen werden.
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Besondere Sorgfalt ist auf die Wärmeisolation der für die,Zuführung
des Gases oder des Gas-Luft- Gemisches in die Heizwände bestimmten Röhren zu legen,
da eine Überhitzung des Brenngases in dem Gaszuführungsrohr zu einer Krackung des
Gases und
einer Verstopfung des Gasrohres und der Gasdüsen mit Ruß
führen würde.
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Um dies zu verhindern, wird das Brennerrohr26 bzw. 25 in eine
Isolationsmasse38 (Fig- 7 und 8) eingebettet, welche von einem kastenartigen
Blechmantel 89 gehalten wird. In diese Isolationsmasse können auch besondere
Rohregi, 92 eingelegt werden, die entweder der Zuführung von Verbrennungsluft dienen
oder aber für die Kühlung des Brennerrohres 26 bestimmt sind. Im letzteten
Falle werden sie dicht an das Brennerrohr 26 gelegt und am äußersten Ende miteinander
verbunden, so daß das Kühlmittel in das eine Rohr gi hineingeschickt und aus dem
anderen Rohr 92 wieder heraustreten kann. Die Befestigung der Rohre gi, 92 erfolgt
durch einfache DrahtschlaufeA 93.
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Da die Flammenentwicklung der Brenner von außen schwer zu überwachen
ist, müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, um eine möglichst vollkommene
Verbrennung des Gas-Luft-Gemisches zuerzielen. Zu diesem Zwecke wird von dem Prinzip
der flammenlosen Verbrennung bzw. Oberflächenverbrennung in einer kleinen Brennkammer
Gebrauch gemacht. Die einzelnen Brenneröffnungen 94 des Brennerrohres
26 werden durch Rohrstutzen 95 gebildet, welche durch die Isolation
88 und den Blechmantel 89 hindurchragen. Auf das obere kegelförnlig
ausgebildete Ende jedes Stutzens 95 ist eine Verbrennungskammer
96 aus feuerfestem Material aufgesetzt. Diese besteht aus einer sich an die
Brenneröffnung 94 anschließenden und nach, oben erweiternden Vorkammer
97, welcher ein oder mehrere Prallkörper 98 vorgelagert sind, die
seitliche Durchtrittsräume 99 . für die Brenngase frei lassen. Die Brennkammer
96 wird seitlich durch in dem Blechmantel 89
sitzende Bolzen ioo gehalten
und kann bequem zwecks Reinigung o. d,-i. abgenommen werden.
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Bei dieser Einrichtung findet bereits in der kleinen Vorkammer
97 oder auf den Oberflächen der P rallkörper eine vollkommene, und zwar flammenlose
Verbrennung unter außerordentlich hoher Hitzeentwicklung statt, so daß die Abgase
das Höchstmaß an Kohlensäure enthalten, also der Wärmeinhalt des zugeführten Brennstoffes
voll ausgenutzt *ist. Infolge dieser Anordnung wird der Verbrennungsvorgalig vollständig
in die Verbrennungsräume 97 und 99 gelegt. Eine Flamme entwickelt
sich nicht, so daß die Eisenteile der Heizwand gegen die korrodierenden Wirkungen
des Verbrennungsvorganges und gegen örtliche überhitzungen weitgehend geschützt
sind.
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Die Gasaustrittsöffnungen 99 sind dabei so angeordnet, daß
sie miteinander in Berührung stehen und in einer Linie oberhalb des Brennerrähres
26 liegen. Hierdurch -wird die Anzündung aller Flammen erleichtert, da es
nur noch notwendig ist, die berste Flamme zu entzünden, die zunächst der Drehachse
23
liegt. Außerdem ist erreicht, daß die Austritts-stellen 99 soweit
wie möglich von den Verkokungsflächen 82 entfernt liegen, daß eine Überhitzung
dieser Flächen vermieden wird und die Umwälzung der Heizgase sich möglichst wirksam
gestaltet. Zur - Kühlhaltung des Heizgasgemisches in den Brennerrohren
26 ist es natürlich auch möglich, mit geeigneten Mitteln eine starke Abkühlung
des Heizgasgernisches zu bewirken, bevor dasselbe in die Brennerrohre eintritt.