DE22422C - Steinerner Winderhitzungsapparat - Google Patents
Steinerner WinderhitzungsapparatInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 18: Eisenerzeugung.
Diese Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an Regenerativ-Heifsgebläsevorrichtungen
zum Erhitzen von Gebläseluft, Gasen oder Dämpfen, die in metallurgischen Oefen angewendet
werden, um die Wirkung derselben intensiver zu machen.
Bisher ist es gebräuchlich gewesen, Regenerativ - Heifsgebläsevorrichtungen dadurch zu erhitzen,
dafs man Gas darin verbrannte, dessen Temperatur derjenigen gleich war, die es beim
Austritt aus dem Gebläseofen nach Abzug der Wärme noch besafs, welche es bei seinem
Durchgang durch den Gebläseapparat verloren hatte.
Die für die Verbrennung benutzte Luft wird durch den Zug eines sehr hohen Schornsteines
in den Apparat hineingezogen und mit der Temperatur der äufseren Atmosphäre verbraucht,
mit Ausnahme eines einzelnen Falles, in dem die Luft beim Durchgehen durch Kanäle in
den Zwischenwandungen des Apparates vorgewärmt werden soll.
Der Zweck meiner Erfindung ist, einen Regenerativ - Gebläseapparat herzustellen, durch
welchen ein Gebläse von Luft, Gasen oder Dämpfen erzielt werden kann, dessen Temperatur
nur durch die Widerstandsfähigkeit des feuerbeständigen Materials, aus dem der Apparat
zusammengesetzt ist, beschränkt wird.
Zu diesem Behufe besteht meine Erfindung in der Combination der eigenthümlich construirten
Oefen, in denen die Gebläseluft, Gase oder Dämpfe vor ihrem Eintritt in den Ofen erwärmt
werden, mit ähnlichen Nebenöfen oder Vorwärmern zum Erhitzen des verbrennbaren Gases, welches, auf einander folgend, sowohl
in den Gebläseöfen als auch im Gasvorwärmer zu dem Behufe verbrannt wird, um dieselben
intensiver zu erwärmen, wie unten noch ausführlicher erläutert werden wird.
Ferner besteht die Erfindung in den Verbindungen, durch welche die Gasvorwärmer mit
den Oefen und mit einander verbunden sind und wodurch das stark erhitzte und verbrennbare
Gas in den Ofen oder den Gaswärmer eingeführt werden kann, um in demselben zu verbrennen. Eines Weiteren besteht die Erfindung
darin, in die Oefen oder Gasvorwärmer ein Gebläse von stark erhitzter Luft aus dem
Gebläserohr oder aus in freier Verbindung mit demselben stehenden Theilen einzuführen und
hierdurch die verbrennbaren Gase darin zu verbrennen; und schliefslich besteht sie in den für
diesen Zweck angewendeten Luftverbindungen.
Bei der Ausführung meiner Erfindung werden, wenn ein ununterbrochenes Gebläse nothwendig
wird, mindestens zwei Oefen zur Erhitzung des dem Ofen zugeführten Gebläses in Verbindung mit zwei oder mehreren Gasvorwärmern
angewendet.
B1 B, Fig. 2 und 4, bezeichnen die Oefen
zum Erhitzen des Gebläses, die in ihrer Form rechtwinklig construirt und aus feuerfesten Ziegeln
oder sonstigen geeigneten feuerbeständigen Materialien hergestellt sind und deren Wandungen
durch runde oder elliptische, kreisförmige Ummauerung von gewöhnlichem Ziegelwerk gestützt
und in Eisenblech eingeschlossen sind;
oder es kann der Zwischenraum zwischen dem Ofen und der Einfassung aus Eisenblech mit
Asche ausgefüllt werden. Die eiserne Umhüllung wird am besten an den Ecken verstärkt,
um der Spannung widerstehen zu können, die durch den Druck des Gebläses und die Expansion
des Ofens auf sie ausgeübt wird.
Das Dach ist ebenfalls mit Eisenblech gedeckt, welches in Streifen aufgelegt ist, die der
Dachweite der Feuerzüge entsprechen und nach oben gebogene flantschartige Kanten haben,
die mit Bolzen an einander befestigt sind und durch Träger nach unten in ihrer Lage gehalten
werden, die über die Mitte eines jeden Feuerzuges hinweggehen und mit jedem Ende
an der seitlichen Einfassung des Ofens festgemacht sind.
Das Innere eines jeden Ofens ist in zwei
Theile getheilt: nämlich D2, Fig. ι bis 3, die
Verbrennungskammer und C5, Fig. 1 und 3, den Regenerator durch die Zwischenwand B^,
die vom Boden bis in die Nähe der Decke reicht und dort nur einen für den horizontalen
Feuerzug ZT5, Fig. 1, genügenden Raum gewährt.
Der niedrigste Theil der Verbrennungskammer D2, Fig. ι bis 3, wird durch die
Mauern E5, Fig. 4, eingeengt, die bis zu dem perforirten Luftcylinder O2, Fig. 1, 3 und 4,
und den Blöcken ,S2, Fig. 3 und 4, viereckig
sind und von da sich schnell erweitern, um eine vollkommenere Verbrennung des Gases zu
erzielen und um vermittelst der von dem Cylinder lind den Blöcken auslaufenden Luftdüsen
den Zug zu vermehren und die Flamme und die gasartigen Verbrennungsproducte gleichmäfsiger
nach den verschiedenen, nachstehend noch erwähnten unabhängigen Abtheilungen der
Oefen zu vertheilen.
Der Luftcylinder O2, Fig. 1, 3 und 4, ist in
der Verbrennungskammer D2, Fig. 1 bis 3,
placirt, so dafs er sich in der Mitte zwischen den Seitenblöcken S2, Fig. 3 und 4, an dem
Winkel der Seitenmauern E5, Fig. 1, 3 und 4, befindet, um das verbrennbare Gas gleichmäfsig
zu vertheilen. Der Cylinder ist mit einer Anzahl von runden Löchern F1, Fig. 3 und 4,
perforirt, die so angeordnet sind, dafs keine zwei neben einander liegenden sich in derselben
verticalen Ebene befinden, so dafs die daraus hervorbrechenden Luftstrahlen verschiedene
verticale Winkel haben, während die unteren ganz oder annähernd horizontal sind, die
anderen aber unter verschiedenen Winkeln stehen, so dafs sie die Flamme gleichmäfsig
durch die Kammer D2, Fig. 1 bis 3, vertheilen. Die Luftblöcke S2, Fig. 3 und 4, werden an
den Winkeln der Mauern E5, Fig. 1, 3 und 4, angebracht und sind mit Löchern versehen,
die in ähnlicher Weise wie im Cylinder O2, aber dabei so angeordnet sind, dafs die aus
demselben kommenden Strahlen nicht auf die aus dem Cylinder O2 kommenden auftreffen,
sondern zwischen denselben hindurchgehen und dieselben gleichsam durchschiefsen, und jeder
Strom zwischen zwei Reihen von Luftstrahlen hindurchpassirt, durch deren untere das Gas
mit Luft gemischt und durch deren obere es alsdann verbrannt wird.
Der Cylinder O2 und die Luftblöcke S2,
Fig. ι und 3, stehen mit der heifsen Luftleitung
L\ Fig. ι und 2, mittelst der Röhre P2
mit dem Regulirventil R2 in Verbindung. Sind
diese einmal gehörig justirt, so bleiben sie während des Betriebes des Ofens stets geöffnet,
und zwar sowohl während er das Gebläse erhitzt, als auch während er Gas brennt. Die
Luftblöcke, die auf den an einander liegenden Seiten der Oefen liegen, können direct durch
das Rohr S*, Fig. 3 und 4, verbunden werden, welches ein Ventil S5 hat, das ähnlich wie R2
gehandhabt wird. Der untere Theil der Kammer Z>2 ist mit einer Oeffhung für das heifse
Gebläse und die heifse Gasverbindung M2, Fig. 2, 'und für kalte Gasverbindung V, -Fig. 2
und 3, und ebenso mit der Oeffnung M, Fig. 1, für die Entfernung des Staubes versehen.
■ Der obere Theil der Verbrennungskammer D2 ist mit einer Anzahl Feuerzüge E, Fig. 4, versehen, die mit dem Regenerator C5, Fig. i, 3 und 5, communiciren und welche durch die das Dach stützenden Zwischenmauern L, Fig. 2 und 3, gebildet werden.
■ Der obere Theil der Verbrennungskammer D2 ist mit einer Anzahl Feuerzüge E, Fig. 4, versehen, die mit dem Regenerator C5, Fig. i, 3 und 5, communiciren und welche durch die das Dach stützenden Zwischenmauern L, Fig. 2 und 3, gebildet werden.
Der Ofen wird so in verschiedene, von einander unabhängige Abtheilungen getheilt, die
im Regenerator C5 durch die Mauern Fb,
Fig. ι und 3, in Feuerzüge E2 getheilt werden,
welche gruppenweise arrangirt sind und von der Verbrennungskammer D2 aus an Zahl abnehmen.
Die Räume Hs und _/5, Fig. 1, an
der Decke und J* und K1 an den Böden sind
so gebildet, dafs die Mauern E5 weder die
Decke noch den Boden erreichen, ausgenommen, wo sie den letzten Feuerzug der ersten Gruppe
bilden, der bis nach der Decke reicht, und wo sie den letzten Feuerzug der zweiten Gruppe
bilden, der bis zum Boden reicht, so dafs beispielsweise vier Feuerzüge in der ersten Gruppe,
drei in der zweiten und zwei in der dritten sind und die Gruppen, von der Verbrennungs*
kammer aus gerechnet, an Stärke abnehmen und, umgekehrt, von der kalten Seite aus gerechnet,
zunehmen.
In jedem Falle wird eine gleichmäfsige Geschwindigkeit beibehalten und die absorbirenden
und ausstrahlenden Flächen und der Raum der Durchgänge oder der Feuerzuggruppen und der
Materialmasse steht im Verhältnifs zu dem Volumen der Verbrennungsproducte oder des Gebläses,
welches jeden Theil des Ofens passirt. Ferner sind die Verbrennungsproducte sowohl
als auch das Gebläse vermittelst der verschiedenen von einander unabhängigen Abtheilungen
gezwungen, in von einander unabhängigen Strömen den Ofen zu passiren.
M, Fig. i, bezeichnet einen kleinen Querkanal
in dem umgewendeten runden Boden der Kammern /* und K4, der durch den Ofen
reicht und durch geeignete Thüren an den Seiten des Ofens geschlossen werden kann und
zur Entfernung des Staubes dient. Eine ähnliche Oeffnung ist in der Verbrennungskammer
Z>2 angebracht.
Die unteren Theile jeder der letzteren Feuerzuggruppen in den verschiedenen von einander
unabhängigen Abtheilungen communiciren mit einander und stehen auch mit dem Schornstein
D1 durch die Oeffnungen T4, Fig. i, in
den Mauern Z und die Verbindungen H% und
das Rohr G2, Fig. 2 und 3, welches mit dem Ventil Z2 zum Abschliefsen und Herstellen der
Communication versehen ist, in Verbindung. Sie communiciren auch mit dem kalten Gebläserohr
K2 mit dem Ventil Z2, durch welches letztere die Verbindung nach Belieben
hergestellt oder aufgehoben werden kann.
Die Oefen Z>2 stehen mit dem heifsen Gasspeiserohr
E1, Fig. ι und 2, vermittelst des Rohres M3, welches mit einem Ventil JV2 zur
Aufnahme von heifsem Gas fur die Verbrennung versehen ist, und mit dem heifsen Gebläserohr
Z1, Fig. ι und 3, vermittelst des Rohres M2, Fig. 1 und 2, des senkrechten
Rohres U1, Fig. 3, welches mit einem Ventil C2, Fig. i, versehen ist, und des Zweigrohres Z^2,
um das heifse Gebläse von dem Ofen nach dem heifsen Gebläserohr Z1 zu leiten.
Die Gasvorwärmer sind ähnlich wie das Innere der Oefen construirt, aber sie können
kleiner gemacht werden, indem man die Anzahl der Abtheilungen oder die Anzahl der Feuerzüge
oder beide vermindert.
Die Verbrennungskammer kann wie die Oefen construirt oder sie kann auch nur mit den
Luftcylindern oder nur mit den Luftblöcken versehen sein; ihre Verbindung mit dem heifsen
Luftrohr wird durch die Rohre 'JR1, Fig. 6, hergestellt,
die Ventile T1, Fig. 3, haben, oder durch das Rohr JV1, Fig. 1, mit Ventil O1 zum
Absperren oder Herstellen der Verbindung. E1, Fig. ι und 2, bezeichnet das heifse Gasrohr,
in welches die Gasvorwärmer das in ihnen erwärmte Gas durch das heifse Gasverbindungsrohr
G1 abgeben, welches mit dem Ventil H versehen ist.
Die Gasvorwärmer communiciren auch mit dem Rohr E1 durch die Rohre E1 JF1, Fig. 1,
2 und 3, welche die Ventile Zf1 haben, wodurch die Oefen mit heifsem Gas für Verbrennungszwecke
gespeist werden können, wenn sie angeheizt werden können. Das heifse Gas für die Verbrennung kann direct von einem Vorwärmer nach anderen vermittelst des Rohres /',
Fig. 2 und 3, gespeist werden, > welches ein Regulirventil K1 hat und von der Verbrennungskammer
des einen Gasvorwärmers nach der des anderen reicht. Das Ventil -K1 bleibt in
diesem Falle, nachdem es gehörig justirt ist, immer offen. Die Verbrennungskammern B 6,
Fig. ι und 2, sind auch mit dem Speiserohr T vermittelst der Rohre V, Fig. 1 bis 3, die Ventile
X haben, verbunden. Die Gasvorwärmer stehen mit dem Schornstein JD1 durch die Verbindungen
P, Fig. 3, die Ventile R, Fig. 2 und 3, die horizontalen Rohre W mit Ventilen
A5 und durch ein verticales Rohr Bb und
das horizontale Rohr C1, Fig. 4 und 5, in Verbindung. Sie sind auch mit dem kalten
Gasspeiserohr T, Fig. 2, 3 und 5, verbunden, um das zu erhitzende Gas vermittelst des
Rohres S, Fig. 1 und 2, des Ventiles JR und der Verbindung P aufzunehmen.
Wenn ein Gebläse und sowohl die Oefen als auch die Vorwärmer durch Verbrennung
von heifsem Gas mit heifser Luft erhitzt werden sollen, so ist der Betrieb, nach Absperrung
sämmtlicher Ventile, wie folgt:
In dem Ofen JB1, Fig. 1 bis 4, öffne ich
das Kaltgebläseventil Z2, Fig. 2 und 3, wodurch kalte Luft eingelassen wird, die durch die Abtheilungen
und Gruppen der Feuerzüge nach der Verbrennungskammer strömt. Dann öffne
ich das Heifsgebläseventil C, Fig. 1, und gestatte der Luft, in das Heifsgebläserohr Z1,
Fig. ι und 3, und von da in den Gebläseofen einzutreten. Hierauf öffne ich in dem Gasvorwärmer
A1, Fig. 2, das Kaltgasventil R und das Heifsgasverbindungsventil Zf1, Fig. 1 und 2,
wodurch Gas eingelassen . wird, welches durch die getrennten Abtheilungen und Feuerzüge und
in das Heifsgasrohr Ελ strömt. Sodann öffne
ich im Ofen B das Schornsteinventil P, Fig. 2 und 3, und das Heifsgasspeiseventil JV2, um
Gas in die Verbrennungskammer- einzulassen, und öffne das Ventil R2, Fig. 1 und 3, im
Rohr P2 und die Ventile W in den Rohren T\
um Luft für die Verbrennung des Gases zu speisen, welches dann entzündet wird. Die
Regulirventile R" und U2, Fig. 3, bleiben, wenn
sie gehörig justirt sind, immer offen. Alsdann öffne ich im Gasvorwärmer A, Fig. 2 und 3,
das Schornsteinventil A5, Fig. 2, und die Ventile T\ Fig. 3, in den Rohren R1, Fig. 3, um
Luft für die Verbrennung einzuführen; hierauf öffne ich das Heifsgasspeiseventil H1, Fig. 2
bis 4, um verbrennbares Gas aus dem Rohr E1 einzulassen und zu entzünden, oder das Gas
kann direct von einem Vorwärmer nach dem anderen durch das Rohr 71 geleitet werden,
indem man das Regulirventil K1 öffnet. Die Verbrennungsproducte gelangen durch die Abtheilungen
und die Feuerzüge durch die Rohre WB 5 und C1, Fig. 4 und 5, nach dem
Schornstein D1.
Nach einem längeren oder kürzeren Zwischenraum werden die Oefen und Vorwärmer gleichzeitig
oder die Oefen zu einer Zeit und die Vorwärmer zu einer anderen, je nach dem Belieben
des Ingenieurs, umgestellt. Angenommen, die Umstellung sollte in demselben Zeitabschnitt
erfolgen, so. verfahre ich wie folgt:
Im Ofen B, Fig. i, schliefse ich das Heifsgasventil
iVa, Fig. ι Und 2, und das Rauchoder Schornsteinventil /2, Fig. 2 und 3, und
öffne das Kaltgebläseventil Z2, Fig. 1 bis 3, und das Luft- oder Gehläseventil C2, wodurch
heifse Luft in das Rohr L\, Fig. 1 und 3, eindringt.
Dann schliefse ich im Ofen B\ Fig. 1, das Heifsgebläseventil C2, Fig. 1 und das Kaltgebläseventil
Z2, Fig. ι bis 3, und öffne das Schornsteinventil /2 und das Heifsgasventil iV2,
Fig. 2 und 3, und die Regulirventile U^ und i?2
in den Rohren T2 und P*, Fig. 3, die nach
gehörig erfolgter Justirung immer offen bleiben, sowohl wenn der Ofen das Gebläse erhitzt, als
auch wenn er durch Verbrennung von Gas erhitzt wird. Hierauf schliefse ich im Gasvorwärmer
A, Fig. ι bis 3, die Luftspeisungsventile
T1, Fig. 3, und das Heifsgasspeiseventil IT1, Fig. 2 und 3, wenn auf diesem Wege
verbrennbares Gas eingelassen ist; sodann schliefse ich das Schornsteinventil Ab und öffne
das Kaltgasspeiseventil R und das Gasverbindungsventil H und führe so heifses Gas in das
Heifsgasrohr Έ1, Fig. 1 und 3, ein.
Im Gasvorwärmer A1, Fig. 2 und 3, schliefse ich alsdann das Kaltgasspeiserohr Ji, Fig. 2
und 3, und öffne das Schornsteinventil A5, schliefse das Heifsgasverbindungsrohr H, öffne,
wenn Gas zum Verbrennen auf diesem Wege gespeist wird, das Heifsgasspeiseventil Hx und
öffne hierauf die Luftspeiseventile O1, Fig. 3.
Bei den weiteren Umstellungen verfahre ich in derselben Weise, und die Länge der zwischen
denselben liegenden Intervalle richtet sich, wenn der Apparat in voller Thätigkeit ist,
nach der Zeit, die es nimmt, um die Oefen tind die Gasvorwärmer hinreichend heifs werden
und sie ihre effective Hitze abgeben zu lassen. Auch richtet sie sich nach der Temperatur des
gewünschten Gebläses. Vor der ersten Umstellung wurden der Ofen B, Fig. 1 bis 4, und
der Vorwärmer A, Fig. 1 bis 3, mittelst kalten,
mit kalter Luft verbrannten Gases erhitzt; nach der ersten Umstellung ist sowohl das durch
den Gasvorwärmer A gehende Gas als auch die durch den Ofen B strömende Luft auf
mehrere Hundert Grade erhitzt, und deshalb werden jetzt der Gasvorwärmer A1, Fig. 1 bis 3,
und der Ofen Bx, Fig. 1 bis 4, durch Verbrennung
von heifsem Gas mit heifser Luft erhitzt, und es wird also in gleichem Zeitraum
eine um mehrere Hundert Grade höhere Temperatur erzielt, als im Ofen B und Gasvorwärmer
A bei der Verbrennung von kaltem Gas mit kalter Luft geschah. Nach einer zweiten
Umstellung geben der Gasvorwärmer A' und der Ofen B1 Luft und Gas um mehrere Hundert
Grade heifser ab als Vorwärmer A und Ofen B, und folglich werden in einem gleichen
Zeitraum Vorwärmer A und Ofen B durch die Verbrennung des noch höher erhitzten Gases
mit der ebenfalls höher erhitzten Luft noch um mehrere Hundert Grade heifser werden, und so
wird nach jeder Umstellung heifseres Gas mit heifserer Luft verbrannt und eine Gebläsetemperatur
entwickelt werden, die nur durch den Widerstand des feuerbeständigen Materials, aus dem der Apparat zusammengesetzt ist, bei
grenzt wird.
Die Gasvorwärmer sind auch so angeordnet, dafs sie mit kaltem Gas für die Verbrennung
aus dem Rohr T, Fig. 2, 3 und 5, vermittelst der Zweigrohre V, Fig. 2 und 3, mit den Ventilen
X gespeist werden können. In diesem Falle wird das Ventil K1 an dem Verbindungsrohr 71 geschlossen.
Der Betrieb ist derselbe, als ob das Gas für die Verbrennung von dem Heifsgasrohr E vermittelst
des Ventiles H1 genommen würde, ausgenommen, dafs das Ventil X1 anstatt des
Ventiles H1 gebraucht wird. Wenn es wünschenswerth
erscheint, kann auch eine Mischung von heifsem und kaltem Gas verwendet werden, indem das Ventil K1 theilweise geöffnet
wird. Die Oefen können auch so angeordnet werden, dafs sie kaltes Gas in Verbindung mit
heifser Luft brennen können. Das kalte Gas wird durch das Kaltgasrohr T, Fig. 2, 3 und 5,
durch das mit Ventilen W2, Fig. 2 und 3, versehene Zweigrohr F2, Fig. 1 bis 3, eingeführt,
und bei den Umstellungen werden diese Ventile W für die Heifsgasventile iV3 substituirt.
In dem Falle, wo meine Anlage aus drei Oefen besteht, kann sie in mein verbessertes
System dadurch umgewandelt werden, dafs man die Oefen mit dem erforderlichen Kaltgasrohr
und den Verbindungen am kalten Ende versieht, um das zu erhitzende Gas zu speisen,
und indem am heifsen Ende ein Heifsgasrohr vorgesehen wird, welches die sämmtlichen Oefen
verbindet. Wenn die Oefen ein gemeinschaftliches Gasspeiserohr haben, dann wird infolge
des Absperrens mittelst eines Ventiles zwischen den Oefen und dem Gebläseofen oder anderen
Gasspeisungsquelle ein Heifsgasrohr gebildet und die gewöhnlichen Gasverbindungen werden bei
den Oefen für den Durchgang des erhitzten Gases benutzt.
Wenn das erhitzte Gas mit heifser Luft verbrannt werden soll, dann müssen die erforderlichen
Verbindungen wie nachstehend beschrieben hergestellt werden, wenn aber kalte Luft
für die Verbrennung benutzt wird, dann können
die gewöhnlichen Luftverbindungen Anwendung
finden.
Der combinirte Ofen ■ und Gasvorwärmer,
welcher aus feuerfesten Ziegeln hergestellt wird, ist von rechtwinkliger Form und wird von an
ihrer äufseren Seite bogenförmigen Mauern A, Fig. ι und 3, aus gewöhnlichen oder rothen Ziegeln
gestützt und mit Eisenblech umgeben. Er wird in zwei Theile getheilt, in B, Fig. 2 und 3,
den Regenerator und C, Fig. 1 und 2, die Verbrennungskammer, und zwar durch die
Mauer D, Fig. 2, welche von dem Boden bis annähernd an das Dach leicht, hier jedoch
Raum für die horizontalen Feuerzüge S1, Fig. 3 und 5, und an den Seiten freiläfst. Ebenso
wird er in mehrere von einander unabhängige Abtheilungen getheilt, entweder in doppelte
oder in einfache, und zwar vermittelst der das Dach tragenden Mauern E, Fig. 4 und 5,
welche von vorn nach hinten und vom Dach bis auf den Boden reichen, mit Ausnahme im
Regeneratortheil in der Mitte der doppelten Abtheilungen, wo sie auf Bögen ruhen, welche
die horizontalen Feuerzüge G, Fig. 9 und 11, bilden. In der Verbrennungskammer reichen
die Mauern, welche die doppelten Abtheilungen bilden, entweder, wie in Fig. 14, bis unter die
Verbindung I, oder sie reichen, wie in Fig. 15, bis zum oberen Theil des horizontalen Feuerzuges
O. Sie können, wie in Fig. 14, bis auf den Boden reichen, in welchem Falle jede Abtheilung
einen Durchgang wie bei /l zur Entfernung des Staubes haben würde. Die
Mauern E, Fig. 4, 5, 14, 15 und 16, in der
Mitte der doppelten Abtheilungen können bis zwischen die Luftblöcke oder Cylinder H1 Fig. 14
und 15, und die für den Durchgang von Gebläse und Gas dienende Verbindung I, Fig. .14
und 15, reichen, wie in Fig. 14, oder sie können oberhalb der Luftcylinder oder Blöcke,
wie ebenfalls in Fig. 14 gezeigt, abgeschnitten sein, aber in diesem Falle werden die Luftcylinder
oder Blöcke durch die Mauern J gestützt, um ein Durchbiegen infolge der Einwirkung
der Hitze zu verhindern.
Die Verbrennungskammer kann wie in Fig. 15
construirt werden, in der die Mauern E in der Mitte der Abtheilungen über den Luftblöcken
oder Cylindern abgeschnitten werden.
Mit dieser Modification können die Abtheilungen einfach gemacht werden, indem sämmtliche
Mauern E bis zum oberen Ende des Feuerrohres O verlängert werden und jede Abtheilung
mit einer Verbindung I, Fig. 14 und 15,
versehen wird. Um mit gröfserer Sicherheit eine gleichmäfsige Vertheilung des verbrennbaren
Gases und der erhitzten Verbrennungsproducte zu erzielen, werden die Mündungen der Verbindungen / in der Mitte einer jeden
Abtheilung entweder doppelt oder einfach angebracht. Die Luft für die Verbrennung wird
durch die perforirten Blöcke oder Cylinder H eingeführt, die entweder in den Mittelmauern E,
Fig. 14, 15 und 16, der Abtheilungen, wie in
Fig. 14, oder in den Mauern angebracht sind, welche die Seiten der einfachen oder doppelten
Abtheilungen bilden, wie in Fig. 15. Die Luftcylinder
oder Blöcke H, Fig. 14 und 15, reichen durch die Umhüllung hindurch und in
die Mauer D, Fig. 12 und 13, hinein, so dafs
sie bei vorkommender Reparatur leicht von der Aufsenseite des Ofens versetzt werden können,
indem die Verbindungsrohre J1 und die Verbindungen
K1 fortgenommen werden. Die Luftblöcke oder Ziegel können von feuerfesten
Ziegeln durch einen Luft- oder Wasserstrom abgekühlt werden, der durch ein darin eingebettetes
Rohr K1 geht. Die Luftcylinder oder Blöcke H, Fig. 14 und 15, werden durch die
mit Regulirventilen M, Fig. 12 und 13, versehenen
Rohre J1 mit einem mit Ventil L versehenen
Rohr K verbunden.
Wenn die Oefen in einer und derselben Linie sind, wie in Fig. 24, so reicht das Rohr N
nur bis über das Rohr K, um sich an das Rohr A1 anzuschliefsen, welches die sämmtlichen
Rohre N verbindet.
Wenn aber die Oefen einander gegenüberliegen, wie in Fig. 22 und 23, dann wird es
nothwendig, dafs die Verlängerung der Rohre JV, Fig. 22, 23 und 24, nachdem sie durch die
Rohre A1 mit den correspondirenden Rohren N der gegenüberliegenden Oefen verbunden sind,
den Kreislauf der Luftdurchgänge herstellt, die für die Verbrennung bestimmte Luft, unabhängig,
von dem Heifsgebläserohr, dienen.
Wenn in den sämmtlichen Abtheilungen, mit Ausnahme der dem Eingang für das kalte Gebläse
zunächst liegenden, ein Gebläse von Dampf in den Verbindungen F1, Fig. 22, 23 und 24,
zusammen mit der durch die Kaltgebläseverbindung und Ventil Hx eingeführten kalten Luft
eingelassen wird, dann wird in allen Abtheilungen ein gemischtes Gebläse sein, mit Ausnahme
der ersten, in der reine atmosphärische Luft sich befindet, welche durch die Verbindung
N für die Verbrennung eingeführt wird, während ein gemischtes heifses Gebläse dem
Ofen zugeführt wird.
Das Rohr N ist auch mit dem Kaltluftrohr O2 durch das Rohr Q* verbunden, welches
ein Ventil i32 hat, durch welches kalte Luft für
die Verbrennung gespeist werden kann.
Der Staub kann aus der Verbrennungskammer durch die Oefmungen P, die auch zum
Anzünden des Gases dienen können, entfernt werden. Der Staub im Regenerator wird durch
die Oefmungen A2 entfernt. Die verschiedenen
Abtheilungen der Verbrennungskammer sind auch mit den Verbindungen I, Fig. 14, 15 und 20,
an dem Vertheilungsrohr O versehen, welches mit den Vertheilungsrohren P verbunden ist,
die in das Hauptrohr O zwischen den Verbindungen
/ einmünden, so dafs sie das im Ofen verbrannte brennbare Gas gleichmäfsig vertheilen.
Das Rohr O\ Fig. 15 upd 20, kann auch in
den Boden der Verbrennungskammer gelegt und ein Bogen darüber gewölbt werden, wie in
Fig. 10, 11, 15 und 21; die verticalen Verbindungen
/ befinden sich dann in den verschie^ denen Abtheilungen. Die äufseren Verbindungen
werden durch die Vertheilungsrohre P, Fig. 12, 13, 20 und 21, hergestellt, die in den Ofen
und das so angeordnete Hauptrohr O, Fig. 8, 9, 12 und 13, in der Mitte zwischen den Verr
bindungen I, Fig. 9 und 10, eintreten.
Die Rohre P sind mit dem gegenüberliegenden Ofen durch das mit einem Ventil C1,
Fig. 12 und 13, versehene Rohr Q entweder direct oder vermittelst ähnlicher Vertheilungsrohre
und das Hauptvertheilungsrohr verbunden, wie in Fig. 22 und 23 veranschaulicht ist.
Das Rohr Q wird mit dem Heifsgebläserohr B1, Fig. 12 und 13, durch das verticale Rohr H,
Ventil 5 und Zweigrohr T verbunden. Der gegenüberliegende Ofen wird auf ähnliche Weise
mit dem Heifsgebläserohr B durch das Verbindungsrohr F verbunden.
In dem Falle, wo eine Anlage von vier Oefen direct mit dem gegenüberliegenden verbunden
ist und so zwei Paare, wie in Fig. 22 und; 23, gebildet werden, wird in jedem Paar
ein Ofen als Gasvorwärmer benutzt, während der andere als Gebläseofen verwendet wird.
Das jedes Paar mit einander verbindende - Rohr Q wird mit dem correspondirenden Rohr Q
des anderen Paares durch das Rohr P1 verbunden, welches in freier Communication damit
steht und das Ventil Q1 hat, durch die heifses Gas von ■ einem als Gasvorwärmer benutzten Ofen
gespeist werden, kann, wenn man das Ventil Q1 öffnet, um die zugehörige Gasmenge
durchzulassen, und dasselbe dann offen läfst.
Das Rohr Q ist ebenfalls mit der Kaltgasspeisungsquelle
durch das Ventil W1, Fig. 8 bis 11, und das Hauptrohr W verbunden,
durch welches kaltes Gas für die Oefen oder Gasvorwärmer behufs Verbrennung gespeist werden
kann.
Im Falle der jetzt allgemein gebräuchlichen drei Regenerativ - Heifsgebläseöfen in dem Apparat
können dieselben, wie in Fig. 24, nach einem verbesserten System umgeändert werden,
indem die erforderlichen Heifsluftverbindungen zum Speisen der für die Verbrennung nothwendigen
Luft angebracht werden. Wenn es gewünscht wird, das Gas vermittelst eines Gebläses
von heifser Luft zu verbrennen, können die gewöhnlichen Luftverbindimgen benutzt werden,
wie in Fig. 25, indem ein Ventil W"1 in
dem Kaltgasspeiserohr W angebracht und so die Verbindung mit dem Ofen oder anderer
Kaltgasspeisungsquelle abgeschnitten und ein Heifsgasrohr aus dem so abgeschnittenen Theil
gebildet wird. Die gegenwärtige Gasspeisungsverbindung dient also zum Durchgang des erhitzten
Gases in den und aus dem Ofen, und ein Kaltgasrohr W3, Fig. 22 bis 25, und Verbindungen
Z1 und R1, Fig. 24 und 25, werden
an den kühlen Enden angebracht, um das zu erhitzende Gas in dem Apparat zu speisen, wie
in Fig. 25.
Die obige Construction des Hauptrohres W, Fig. 22 bis 25, gestattet die Ausdehnung des
Apparates, wie in dem Falle von vier Oefen und Gasvorwärmern, durch zusätzliche .Oefen
zum gemeinschaftlichen Hauptrohr, und zwar mit einem Minimum von Kosten.
Der Regenerator B, Fig. 1, 2, 3, 12 und 13,
besteht aus den Mauern .E und .Z?1, welche die
verticalen Feuerzüge T1, Fig. 12 und 13, bilden.
Die Mauern JD1 reichen von den horizontalen Feuerzügen G bis zur Höhe der
Mauer D, so dafs sie genügenden Raum für den horizontalen Feuerzug S1 freilassen. Die
Feuerzüge T1 sind in einer Gruppe angeordnet, wie in Fig. 12 und 13, so dafs die Verbrennungsproducte
und das zu erhitzende Gas oder Gebläse in nur einer Richtung durch den Regenerator
strömen, d. h. die ersteren gehen nach unten, während die letzteren nach oben gehen und so die Friction vermindern.
Die das Dach tragenden Mauern E, Fig. 4 und 5, reichen von dem Boden nach dem
Dach, ausgenommen in den doppelten Abtheilungen, in denen sie an dem Kopf der stützenden
Bögen beginnen. Die Feuerzüge G, Fig. 9 bis 13, sind entweder einfach oder doppelt;
in letzterem Falle werden sie durch die Bögen gebildet, welche die Mauern £>', Fig. 12 und 13,
und Mittelmauern E, Fig. 4, 5, 9, 10 und 11, der doppelten Abtheilungen tragen. In jedem
Falle befinden sich die Verbindungen F\ Fig. i,
2, 8 bis 11, in der Mitte der Abtheilungen für den Durchgang sowohl des Gebläses oder des
zu erhitzenden Gases als auch der Verbrennungsproducte.
Die Verbindungen F1 schliefsen sich an das
Vertheilungsrohr Gi, Fig. 8 bis 11, an, welches
Kaltgebläseverbindung und Ventil Ή1, Fig. 8
bis 13, sowie Schornsteinverbindung M1, Fig. 8
bis 11, hat und mit dem Kaltgasspeisungsrohr W3, Fig. 8 bis 13, durch die Vertheilungsrohre
Z1, Fig. 8 bis 11, die ein Ventil Ji1,
Fig. 8 bis 13, haben, in Verbindung stehen. Die Rohre Z1, Fig. 8 bis 11, sind so angeordnet,
dafs sie sich in der Mitte zwischen den Verbindungen F1 befinden, welche in die Mitte
der Abtheilungen münden, so dafs sie das sich zu erhitzende Gas gleichmäfsig vertheilen. Das
Vertheilungsrohr G1 und die Verbindungen F1 dienen auch zur gleichmäfsigen Vertheilung des
zu erhitzenden Gebläses. Wenn die Feuerzüge
wie in Fig. 20 angeordnet sind, dann kann das Vertheilungsrohr G1 in dem unteren Theil der
letzten Gruppe von Feuerzügen durch Ueberwölbung gebildet werden. Das Rohr G1 ist
dann fortlaufend, wie in der Verbrennungskammer, Fig. 15, indem Theil e der Mauer E fortgenommen
und verticale Oeffnungen, die mit der Verbindung F1 correspondiren und in die
Mitte der Abtheilungen münden, angebracht werden. Die Verbindung des Kaltgasrohres PF3,
Fig. 20 bis 25, geschieht dann durch die mit Ventil H versehenen und in den Ofen und
das Hauptrohr G1 eintretenden Vertheilungsrohre L1, Fig· 8 bis π und 20 bis 25, finden
also in der Mitte zwischen den Oeffnungen F1 statt, die in jeder Abtheilung besonders oder
gemeinschaftlich einmünden· Die Verbindungen für das kalte Gebläse können dann direct am
Ofen angebracht werden und in das Rohr G1,
wie es in Fig. 21 gezeigt ist, münden.
Wenn das Rohr G\ wie in Fig. 20 und 21,
im Ofen angebracht ist, dann münden die Zweigrohre Z2 in die Abtheilungen oberhalb
des Feuerzuges G1 für den Fall, dafs ein gemischtes
Gebläse erhitzt werden soll.
Das Dach wird aus einer Anzahl von rechteckigen Blöcken N2, Fig. 20, und keilförmigen
Blöcken R", Fig. 20, aus feuerbeständigem Material gebildet, deren Länge der Entfernung
zwischen den Mittelpunkten der das Dach tragenden Mauern E, auf denen sie ruhen, gleichkommt.
Die keilförmigen Blöcke werden an den Stellen angebracht, wo der Apparat zugänglich
bleiben soll, wie in Fig. 12 und 13 gezeigt ist.
Die Dachblöcke werden mit Metallblechstreifen E1 bedeckt, deren Weite der Länge
der Blöcke gleichkommt und die emporgebogene flantschenartige Ränder C2 haben, die zusammengeschraubt
und durch die quer auf die Flantschen gelegten und an der äufseren Umhüllung
befestigten T-Eisen Zf2 in Position gehalten
werden, wie in Fig. 14 bis 16 gezeigt ist. Die Streifen E1 reichen nur über jeden
Theil, d. h. entweder über den von den keilförmigen Blöcken gebildeten, der, wenn wie
beim Reinmachen Zutritt gewünscht wird, entfernt werden kann, oder über den von den
rechteckigen Blöcken gebildeten Theil. Die die keilförmigen Blöcke bedeckenden Streifen E1
können ein wenig über die Streifen E1 hinüberreichen,
welche die rechteckigen Blöcke bedecken und an welche sie angeschraubt sind. Die Streifen E1 der keilförmigen Blöcke
können auch mit emporgebogenen Rändern C2 flantschenartig gegen die Streifen E1 der rechteckigen
Blöcke anstofsen und daran festgeschraubt sein, wie hv Fig. 12 und 1.3.
Im Falle bei der Reinigung Zutritt gewünscht wird, brauchen nur die Eisenblechstreifen E1
und die darunter liegenden keilförmigen Blöcke herausgenommen zu werden.
Die verschiedenen Mauern des Ofens und Gasvorwärmers werden aus gewöhnlichen feuerfesten
Ziegeln oder ähnlichen rechteckigen Blöcken feuerbeständigen Materials construirt,
deren Dimensionen mit der Temperatur des erforderlichen Gebläses und der Temperatur,
der sie ausgesetzt sind, variiren, so dafs sie im Falle des heifsen Gebläses gröfser gemacht
werden können, da die Tiefe, bis zu welcher die effective Hitze absorbirt wird, mit der Temperatur
zunimmt. Die Ziegel oder Blöcke werden den diagonal in entgegengesetzter Richtung
in den an einander stofsenden Mauern derselben horizontalen und in den an einander
liegenden Mauern derselben verticalen Ebenen, wie in Fig. 17, 18 und 19, und auf die hohe
Kante oder Breitseite gelegt.
Der Mauerverband wird durch einen horizontalen Verbandziegel B2, der von einer Mauer
nach der anderen reicht und der selbst durch die an seiner Seite angelegten verticalen Verbandziegel
X*2 eingebunden und in seiner Lage
gehalten wird, hergestellt. Die Verbandziegel Z)2
reichen von der Mitte des einen horizontalen Verbandziegels B2 über den nächsten hinweg
bis zur Mitte des dritten, und ferner unterbrechen die Verbandziegel Z>2 die Verbindungen,
wie in Fig. 17. Die Verbandziegel Z>2
können auch, wie in Fig. 18, horizontal gelegt werden. Auch können die Mauern waagrecht
durch einen Verbandziegel E" eingebunden werden, der von der Mitte einer Mauer nach
der Mitte des Verbandziegels B* reicht, wie in
Fig. 17.
Die Mauern können auch so gemacht sein, dafs die Ziegel flach und diagonal und in entgegengesetzten
Richtungen, wie in Fig. 19, gelegt und durch einen einzelnen Verbandziegel F2
und durch einen Halbziegel P und einen ganzen Ziegel <?2, die auf gezeigte Weise in
die Mauern hineinreichen, eingebunden werden. Der nächste auf diese Weise durch einen ganzen
Ziegel G3 und einen Halbziegel P hergestellte Verband ist so hergestellt, dafs der ganze Ziegel
G2 in die andere Mauer hineinragt, Fig. 19.
Diese Construction der Mauern -Sund Ό1 wird
so lange beibehalten, bis sie das obere Ende der Feuerzüge T' erreichen, worauf die
Mauern E so hergestellt werden, dafs die Ziegel diagonal und in entgegengesetzten Richtungen
zu der Construction der Mauern Dx gelegt werden, wie in Fig. 18 gezeigt, bis sie ihre
gehörige Höhe erreichen. Wenn die Ziegel
diagonal und in entgegengesetzten Richtungen gelegt und in der gezeigten Weise eingebunden
werden, so ist den Einwirkungen der Expansion und Contraction erfolgreich vorgebeugt, was
eine Sache von grofser Wichtigkeit bei Regenerati v-Heifsgebläseöfen ist.
Die seitliche Expansion der Ziegel ist unschädlich und äufsert nur das Bestreben, die
Ziegel unter einem gröfseren Winkel zur Mauer zu drehen. Diejenigen, welche den Mauerverband
bilden, wie B^, expandiren, indem sie
gegen die, an welche sie anstofsen, andrücken. Wenn die Mauern gelegt sind, wie im unteren
Theil von Fig. 18 gezeigt, in der zwei Bindeziegel
B2 gebraucht werden, dann ist die Expansion vollständig frei.
Eine wie gezeigt construirte Mauer hat eine gröfsere Kraft, Wärme in die Mauer und aus der
selben herauszuleiten, als wenn die Mauer aus verschiedenen Ziegelschichten hergestellt wäre, von
denen jede Schicht parallel mit der Richtung der Mauer ist; denn in dem Falle einer vierzehnzölligen
Mauer werden die Ziegel, welche mit Mörtel umgeben sind, praktisch von geringem
oder gar keinem Nutzen sein, weder im Aufsammeln, noch im Abgeben von Wärme.
Dieser Mangel wird durch die in den Fig. 17 bis 19 gezeigte Construction beseitigt. Die verschiedenen
in dem Apparat benutzten Ventile können von irgend einer zweckentsprechenden Construction sein.
Betriebs-Verfahren.
Wenn der combinirte Gebläseofen und Gasvorwärmer als Gasvorwärmer benutzt wird und
alle Ventile geschlossen sind, so verfahre ich wie folgt, um ihn zu erhitzen:
Ich öffne das Schornsteinvent.il ΜΛ und lasse
dann Luft für die Verbrennung ein, indem ich das Ventil L und die Regulirventile M öffne,
die dann offen bleiben, nachdem sie gehörig justirt worden sind. Hierauf öffne ich das
Ventil W1', um kaltes Gas einzulassen, wenn das Rohr W als Kaltgasrohr, oder heifses Gas,
wenn das Rohr W als Heifsgasrohr gebraucht wird, indem ich das Ventil W1 schliefse, wenn
der Apparat paarweise, wie oben beschrieben, angeordnet ist. Dann kann das heifse verbrennbare
Gas in den einen Gasvorwärmer von dem anderen her durch das Rohr Px eingelassen
werden, indem man die Ventile Q1 entsprechend weit öffnet und sie dann offen läfst.
Nachdem nun der Apparat genügend heifs geworden ist, verfahre ich, um das verbrennbare
Gas zu erhitzen, wie folgt:
Ich schliefse das Luftspeiseventil L, dann das Gasspeiseventil W1, wenn kaltes, verbrennbares
Gas eingeführt wird; wenn aber das Rohr W als Heifsgasrohr benutzt wird, dann
bleibt das Ventil Wx offen oder wird noch weiter geöffnet, um dem erhitzten Gase zu gestatten,
in das als Heifsgasrohr benutzte Rohr W einzutreten. Dann schliefse ich das Schornsteinventil
M1 und öffne das Kaltgasspeiseventil Ji1, um kaltes Gas aus dem Rohr Wz
einzulassen. Wenn alsdann das heifse Gas direct nach dem gegenüberliegenden Gebläseofen
strömt, öffne ich das Heifsgasveritil C;
die Ventile Qi bleiben offen, so dafs das heifse
Gas von dem einen als Gasvorwärmer benutzten Ofen nach dem anderen strömen kann, wodurch
eine Speisung mit hoch erhitztem verbrennbaren Gas erzielt wird. Nachdem hierauf
der Gasvorwärmer seine effective Hitze abgegeben hat, wird, er, wenn er paarweise angeordnet
ist, wie folgt umgestellt und wieder erhitzt: Ich schliefse das Heifsgasventil C1 und
das Kaltgasventil i?1 und öffne das Schornsteinventil M1 und das Luftspeiseventil L; das
zu verbrennende heifse Gas wird dann durch die Ventile Q1 eingelassen, die offen bleiben;
wenn kaltes Gas verbrannt wird, so wird es aus dem Rohr W durch das Ventil W eingelassen.
Falls das Rohr W als Heifsgasrohr benutzt wird, dann bleibt das Ventil W1 offen
oder wird nur theilweise geschlossen.
Wenn der combinirte Ofen und Gasvorwärmer als Gebläseofen gebraucht wird, so werden,
um den Ofen zu erhitzen, die sämmtlichen Ventile geschlossen, und ich verfahre wie folgt:
Ich öffne das Schornsteinventil M1, dann öffne ich das Heifsgasventil C1, wenn das Gas auf
diesem Wege eingelassen wird; wenn das Gas aus dem entweder als Heifs- oder Kaltgasrohr
benutzten Rohr W gespeist wird, so öffne ich an Stelle des Ventiles C1 das Ventil W\ Alsdann
öffne ich das Luftventil L und die Regulirventile M', welche nach gehörig erfolgter
Justirung offen bleiben, wodurch der Ofen hoch erhitzt wird, indem darin ein hoch erhitztes
oder kaltes Gas mit einem Gebläse von hoch erhitzter Luft verbrannt wird. Nachdem der
Apparat genügend erhitzt worden ist, wird er umgestellt, und ein hoch erhitztes Gebläse
wird wie folgt erzielt: Ich schliefse das Gasspeiseventil C1 oder W1, wie gerade der Fall
liegt, dann das Schornsteinventil M1 und öffne das Kaltluftgebläseventil H1 und das Dampfventil
K^, wenn ein gemischtes Gebläse erhitzt
werden soll. Dann öffne ich das Heifsgebläseventil S, wodurch ein Gebläse von hoch erhitzter
Luft oder ein gemischtes Gebläse von Luft und Gas gespeist wird. Das Ventil L
bleibt immer offen, wenn der Apparat als ein Gebläseofen gebraucht wird. Nachdem derselbe
dann seine effective Hitze abgegeben hat, wird er umgestellt und wiederum erhitzt, indem
das Heifsgebläseventil S, dann das Kaltluftventil H1 und das Ventil K%, wenn dies benutzt
wird, geschlossen werden, und das Schornsteinventil M1 geöffnet wird. Es kann in Betracht
des auf das Ventil M1 ausgeübten Druckes nothwendig werden, ein Nebenventil
oder eine nach aufsen aufgehende Staubthür zu öffnen, um den Druck zu vermindern, indem
man der Luft gestattet, zu entweichen, oder es kann auch ein Schieberventil an der
Stelle des Sitzventiles angebracht werden. Hier-
auf öffne ich das Gasspeiseventil C1 oder W1,
wie gerade der Fall liegt.
Wenn einer oder mehrere der oben beschriebenen combinirten Oefen und Gasvorwärmer
zusammen gebraucht werden, so werden sie direct mit einem oder mehreren Gebläseöfen
verbunden und bilden auf diese Weise Paare, von denen jedes aus einem Gasvorwärmer und
einem Gebläseofen besteht.
Bei der Umstellung der paarweise angeordneten Gebläseöfen mufs zuerst in der folgenden
Weise umgestellt werden: Angenommen, dafs in einem Paar A^ und B5, Fig. 22 und 23,
der Gasvorwärmer A5, wie oben beschrieben, das brennbare Gas erhitzt, welches in seinem
Gebläseofen B5, wie oben erläutert, verbrannt wird, und dafs in dem anderen Paare C5
und £>s der Gasvorwärmer C5 erhitzt wird,
während sein Gebläseofen Ds das Gebläse wie oben erhitzt. Nachdem dann der Gebläseofen
Z>5 und der Gasvorwärmer A5 oder einer
derselben seine Heizkraft abgegeben, oder den anderen Ofen 2?5 und Gaserhitzer C5, oder
einer derselben die erforderliche Hitze erreicht hat, geschieht die Umstellung wie folgt, wobei
immer mit dem Gebläseofen B 5, welcher in der
Erhitzung begriffen ist, begonnen wird. In diesem Ofen schliefse ich zuerst das Heifsgasventil
C1 und das Schornstein ventil M1 und öffne dann das Kaltgebläse ventil Hx und das
Heifsgebläseventil S, so dafs ein heifses Gebläse nach dem Schmelzofen gehen kann, welches
seinen Druck in den Röhren N und IV1, A1 und K, sowie in den Verbindungen beibehält.
Dann stelle ich den Gasvorwärmer C5 des anderen Paares, welches erhitzt worden ist,
um, indem ich das Luftventil und das Schornsteinventil M1 schliefse und das Kaltgasventil R1
öffne, so dafs immer eine genügende Zuströmung von erhitztem Gas stattfinden kann.
Darauf stelle ich den anderen Gebläseofen Z)5, welcher das Gebläse erwärmt hat, um, indem
ich das Heifsgebläseventil S, sowie das Kaltgebläseventil IP schliefse und das Schornsteinventil
Mx und das Gaseinlafsventil C1, sowie
das Lufteinlafsventil L öffne, welches dann
offen bleibt, so lange der Ofen als Gebläseofen benutzt wird. Dann stelle ich den anderen
Gaserhitzer A5 um, indem ich das Kaltgasventil R1 schliefse und das Schornstein ventil M1
und das Luftventil L öffne, während Gas zur Verbrennung durch das Ventil W1 oder Q1
zugelassen wird, je nach den vorerwähnten Umständen. Nach einem geeigneten Zeitraum wird
dann der Apparat wiederum in der vorbeschriebenen Weise umgestellt.
'In dem Falle, dafs, wie in Fig. 25 dargestellt, ein Satz von nur drei Regenerativgebläseöfen,
wie sie in meinem System durchweg Anwendung finden, benützt werden soll, ohne
einen vierten Ofen oder Gasvorwärmer zuzufügen, oder von drei von den vorbeschriebenen
combinirten Gebläseöfen oder Gasvorwärmern, oder wenn in einem Satz von vier mit einem
gemeinschaftlichen Heifsgashauptkanal verbundenen combinirten Gasofen und Gasvorwärmern,
drei solcher combinirter Oefen, wie in Fig. 23, benutzt werden, wird das erhitzte Gas verbrannt
durch ein Heifsluftgebläse, wie in Fig. 24, oder auf gewöhnliche Weise, wie in anderen Oefen,
Kg· 25.
Man denke sich alle Ventile geschlossen; ich öffne nun im ersten Ofen M5 das Kaltgebläseventil
Hx, darauf das Heifsgebläseventil ,S.
Darauf öffne ich im zweiten Ofen /5 das Einlafsventil
R1 für Kaltgas auf der Schornsteinseite des Ofens und hiernach das Gasventil W1
auf der Feuerherdseite desselben Ofens. Hierauf öffne ich im dritten Ofen K% das Schornsteinventil
M1 und das Gasventil JV1 auf der
Feuerherdseite, um das zu verbrennende Gas einzulassen, und endlich öffne ich das Luftventil
L, Fig. 24, oder das gewöhnliche Luftventil L, Fig. 2 5, um Luftzutritt zur Verbrennung
zu gestatten, wodurch dieser Ofen K* erhitzt wird.
Nach einem passenden Zeitraum wird dann der Apparat umgestellt wie folgt, indem immer
bei dem Ofen X5, welcher erhitzt worden ist, angefangen wird. Zuerst wird das Gaseinlafsventil
W1 auf der Feuerherdseite und die Ventile L, durch welche zur Verbrennung Luft
zuströmt, geschlossen, dann schliefse ich das Schornsteinventil M\ und öffne das Kaltluftgebläseventil
H1 und darauf das Heifsgebläseventil
5. In dem anderen Ofen H^, durch
welchen das Gebläse hindurchgeht, schliefse ich dann das Heifsgebläseventil S und das Kaltgebläseventil
H1 und öffne das Schornsteinventil M1, um die Luft im Ofen IP in den
Schornstein entweichen zu lassen, darauf öffne ich das Gasventil W1 am Feuerherd. Nach
einer gewissen Zeit, während welcher die im Ofen befindliche Luft in den Schornstein abziehen
und der Ofen sich mit Gas füllen kann, so dafs eine Explosionsgefahr durch Vermengung
von Gas und Luft im Ofen und im Hauptheifsgaskanal vermieden wird, schliefse ich das Schornsteinventil M1 und öffne das
Kaltgasventil R1 auf der Schornsteinseite des Ofens, so dafs Gas durch den Ofen hindurch
in den Hauptheifsgaskanal geht. Im anderen Ofen P, durch welchen Gas hindurchgeht,
schliefse ich dann das Kaltgas ventil R1 auf der Schornsteinseite des Ofens und öffne das Schornsteinventil
M1 und die Ventile L, um die zur Verbrennung erforderliche Luft zuzulassen, wodurch
der Ofen /5 erhitzt' wird. Nachdem dann der Ofen K^, welcher das Gebläse erhitzt,
seine für den Betrieb nothwendige Hitze abgegeben oder der zuletzt geheizte Ofen P
die erforderliche Hitze erreicht hat, wird der
Apparat in der vorbeschriebenen Weise umgestellt, indem mit dem zuletzt geheizten Ofen Jb
begonnen wird, worauf der das Gebläse erhitzende Ofen Hh vorgenommen wird.
Nach der ersten Umstellung geschieht also die Erhitzung des Apparates durch Kaltgas,
welches, je nach dem in Anwendung befindlichen System, durch heifse oder kalte Luft
unter Zuführung eines heifsen Gebläses verbrannt wird; nach der zweiten Umstellung wird
der Apparat durch Heifsgas erhitzt, welches, je nach dem in Anwendung befindlichen System,
durch heifse oder kalte Luft unter Zuführung eines stark erhitzten Gebläses in dem Ofen verbrannt
wird u. s. f. Nach jeder Umstellung wird höher erhitztes Gas mit höher erhitzter
Luft in Wirkung treten, und nach jeder Umstellung wird höhere Temperatur erzielt. Wenn
der Gebläse-Erhitzungsofen umgestellt wird, um Gas zu erhitzen, kann es erforderlich sein,
noch ein Hülfsventil oder Staubloch, welches nach aufsen führt, zu öffnen, um das Schornsteinventil
zu entlasten, wenn letzteres ein Doppelsitzventil ist, oder es kann an Stelle des
letzteren ein Schieberventil angeordnet werden. Im praktischen Betrieb findet sich vielleicht,
dafs bei Umstellung des Ofens, welcher "das Gebläse erhitzt hat, das Oeffnen des Schornsteinventiles
nicht nöthig ist; die Umstellung kann dann dadurch geschehen, dafs man das Heifsgebläseventil und Kaltgebläseventil schliefst
und dann das Gasventil am Feuerherd und hiernach das Kaltgasventil auf der Schornsteinseite
des Ofens öffnet.
An Stelle der vorbeschriebenen Betriebsweise kann auch die nachfolgende befolgt werden:
Angenommen, ein Ofen Ή5 erhitzt das Gebläse,
der andere, _/5, ist im Begriff, erhitzt zu
werden, und der dritte, Xs, erhitzt das Gas, so
wird, um die Umstellung des Apparates zu bewirken (wobei immer mit dem in Heizung begriffenen
Ofen y5 begonnen wird), wie folgt
verfahren, um beständig Gebläse nach dem Schmelzofen zu unterhalten. Ich schliefse das
Gaszuleitungsventil W1, welches nach dem Heifs- : gashauptkanal W führt, ebenso die Ventile,
welche Luft zur Verbrennung zuführen und auch das Schornsteinventil M1; dann öffne ich
das Kaltgebläseventil Hx und das Heifsgebläseventil
S, so dafs ein Luftzug hindurchgeht und ein stark erhitztes Gebläse herstellt. Dann
schliefse ich in dem anderen Ofen Hh, durch
welchen Luft hindurchgeht, das Heifsgebläseventil 5 und darauf das Kaltgebläseventil H1
und öffne das Schornsteinventil M1 I um die im
Ofen befindliche Luft entweichen zu lassen. Dann öffne ich das Gasventil W1 am Feuerherd
und lasse der Luft im Ofen genügende Zeit, in den Schornstein abzuziehen und dem
Gas, den Ofen zu füllen, ohne dafs eine Explosionsgefahr durch Vermischung von Gas und
Luft im Ofen und Heifsgashauptkanal entsteht. Hierauf schliefse ich das Schornsteinventil M1
wieder und öffne das Kaltgasventil i?1 auf der
Schornsteinseite des Ofens, so dafs Gas durch den Ofen hindurchstreicht und in hoch erhitztem
Zustand in den Heifsgashauptkanal gelangt. Dann schliefse ich in dem Ofen Κ11, welcher
das Gas erhitzt, das Kaltgaseinlafsventil R1 auf
der Schornsteinseite des Ofens und öffne zuerst das Schornsteinventil M1 und dann die
Ventile zum Einlafs der für die Verbrennung erforderlichen Luft, wodurch der Ofen Ks stark
erhitzt wird. Nachdem alsdann der Ofen _/5,
welcher das Gebläse erhitzt, seine Heizkraft verloren, oder wenn der in Erhitzung befindliche
Ofen K5 die erforderliche Temperatür
erlangt hat, wird der Apparat in derselben Weise umgestellt, wobei immer mit dem in Erhitzung
begriffenen Ofen K^ begonnen wird, worauf der Ofen /5, der das Gebläse erhitzt,
und zuletzt der Ofen _£f5, welcher das Brennstoffgas
erhitzt, in der Umschaltung folgt; nach jeder Umstellung wird hiernach ein hochgradig
erhitztes Gebläse hervorgebracht werden.
Bei der Umstellung des Ofens, welcher das Gebläse erhitzt zur Erhitzung des Gases, werden
zweckmäfsig dieselben Vorsichtsmafsregeln getroffen wie bei den anderen Betriebsmethoden.
Bei der Anwendung von vier oder mehr combinirten Gebläseöfen und Gaserhitzungsöfen
oder von vier oder mehr gewöhnlichen Regenerativ-Heifsgebläseöfen,
welche in combinirte Gebläseöfen und Gasvorwärmer mit einem gemeinsamen Heifsgashauptkanal umgewandelt,
aber nicht direct mit einander verbunden sind, sondern paarweise, wie beschrieben, zusammenhängen,
ist die Construction im ersteren Falle derjenigen, welche in Fig. 24, im letzteren
Falle derjenigen, welche in Fig. 25 gezeigt ist, vollkommen ähnlich. In beiden Fällen können
so zwei Oefen als Gebläseöfen, die anderen beiden als Gasvorwärmer dienen, oder es können
blos drei von diesen Oefen in Betrieb genommen werden, während der vierte als Reserve
dient oder in Reparatur genommen wird.
Die in Fig. 24 gezeigte Construction, in welcher das Gas mit erhitzter Luft verbrannt wird,
ist vorzuziehen, denn nach jeder Umstellung wird höher erhitztes Gas mit höher erhitzter
Luft verbrannt; der Gebläseofen und Gasvorwärmer wird dadurch stärker erhitzt und nach
der Umstellung werden Gas und Luft abermals heifser; nach deren Verbrennung ist auch der
andere Ofen und Gasvorwärmer stärker erhitzt, und auf die Weise steigert sich die Erhitzung
bei jeder Umstellung und wird nur durch die Widerstandsfähigkeit des feuerfesten Materials
begrenzt. Bei dem Betriebe hat man es also ganz in der Gewalt, ein Gebläse herzustellen,
dessen Temperatur man vollkommen zu be-
herrschen im Stande ist, indem man die Menge des zn verbrennenden Gases und des zu erhitzenden
Gebläses im Apparat regulirt.
Claims (2)
- Patent-AnSprüche:i. Die Combination eines Whitwell'schen Winderhitzungsapparates mit ähnlich oder gleichartig construirten Kammern, in denen das Gas oder die Verbrennungsluft vorgewärmt wird, ehe sie in den Hauptapparat, in dem die Verbrennung stattfindet, eintritt.
- 2. Die beschriebene gruppenweise Anordnung der Feuerzüge eines Winderhitzungsapparates aus feuerfesten Steinen oder Blöcken, welche, wie in Fig. 17 bis 19, diagonal in entgegengesetzter Richtung neben einander gestellt werden, wobei der Mauerverband durch die horizontalen Verbandziegel B"1 mit angelegten Verbandziegeln Z>2, eventuell auch noch durch die Verbandziegel E"1 oder durch die flachgelegten Verbandziegel F^, Halbziegel P und die ganzen Ziegel G1 gebildet wird.Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE22422C true DE22422C (de) |
Family
ID=299056
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT22422D Active DE22422C (de) | Steinerner Winderhitzungsapparat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE22422C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE972262C (de) * | 1944-02-17 | 1959-06-18 | Koppers Gmbh Heinrich | Turmartiger Erhitzer |
-
0
- DE DENDAT22422D patent/DE22422C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE972262C (de) * | 1944-02-17 | 1959-06-18 | Koppers Gmbh Heinrich | Turmartiger Erhitzer |
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