-
Brikettpresse Es sind Brikettpressen bekannt, die mit einem feststehenden
und einem beweglichen Stempel arbeiten. Das Brikett wird in einer beweglichen Form
geschlagen, die mit der Brikettiergut-Aufgabevorrichtung versehen ist. Diese wandert
also beim Pressen mit der Form hin und her, was für die Beschickung der Preßform
nachteilig ist. Das Brikettiergut fließt durch die fortgesetzte Änderung der Beschleunigung
der Preßform unregelmäßig zu. Es wurden daher auch bereits Brikettpressen in Vorschlag
gebracht, bei welchen der Zuführungstrichter auf einem besonderen feststehenden
Führungsstück angeordnet ist. Die Erzeugung der Brikette geht hierbei in einem beweglichen
Formstück vor sich, das seinen Antrieb von der Kurbelwelle erhält. Bei diesen bekannten
Pressen wird das bewegliche Formstück vom feststehenden Stempel geführt. Zur Bewegung
dieses Formstückes finden eine Mehrzahl von Hebeln in Verbindung mit hydraulischen
Steuerungen vom Gegenstempel aus Verwendung. Es handelt sich also um verwickelte
und damit teure Bauweisen.
-
Die Erfindung will durch eine neuartige Pressenbauweise eine verbesserte
und billigere Brikettpresse der geschilderten Bauart schaffen, bei der gleichzeitig
eine zweckentsprechende veränderliche Eigenbewegung des Formstückes erreicht wird.
Sie sieht für den Antrieb des beweglichen Formstückes die Verwendung von Seitenschildern
vor, die mit der Kurbelwelle der Presse durch Schubstangen verbunden sind. In diesen
Seitenschildern wird das bewegliche Formstück geführt und durch im Innern der Seitenschilder
untergebrachte pneumatische, hydraulische oder mechanische Mittel gesteuert.
-
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in den Abb. i bis i
o der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i die Brikettpresse im Aufriß,
Abb. z die Presse im Grundriß.
-
Der Brikettgut-Aufgabetrichter i ist auf dem Führungsstück 3 feststehend
angeordnet. Der Arbeitsstempel q. wird von der Kurbelwelle 5 durch Druckstange 6
und Gleitstück 7 bewegt. Die Kurbelwelle 5 wird durch bekannte Mittel, das sind
Dampfmaschine, Motor o. dgl., direkt oder über besondere Getriebe angetrieben. Der
Gegenstempel 8 ist in einem Druckgehäuse 9 angeordnet und dort durch Luft,
öl oder Wasser abgefedert. Das Druckgehäuse 9 kann mit besonderem Druekwindkessel
und Druckeinstellkolben versehen sein. Die Abfederung des Stempels 8 kann natürlich
auch durch beliebig ,andere bekannte
Mittel, beispielsweise Federn
o. dgl-, vorgenommen werden. Das bewegliche Formstück i o, welches sich über dem
Stempel 8 und beispielsweise auf zwei seitlich angeord@ neten, 'besonderen Führungsbolzen
i i und"iil besonderen Seitenschildern 13 führt, steirf während des Preßvorganges
still und leer sich an das Führungsstück 3 fest an. Natürlich kann auch zusätzlich
der Führung in den Seitenschildern 13 jede beliebig andere Führungsart zur Führung
des Formstückes Anwendung finden. Die Bewegung empfängt das Formstück io durch die
Kurbelstangen 12, die an der Kurbelwelle 5 vorgesehen sind. Der Antrieb des Arbeitsstempels
4 kann auch anstatt durch die Druckstange 6 durch ein Kniehebelgelenk o. dgl. erfolgen.
-
Abb.3 zeigt den Arbeitsstempel 4 in der hinteren Totpunktlage. Das
Brikettiergut liegt im Führungsstück 3 vor dem Arbeitsstempe14; der Arbeitsvorgang
beginnt.
-
Abb.4 zeigt den Arbeitsstempel4 in seiner Mittellage im Vorlauf. Das
Brikettiergut ist bis auf die Hälfte des Stempehveges zusammengeschoben.
-
Abb. 5 zeigt den Arbeitsstempel 4 in seiner vorderen Totpunktlage.
Das Brikettiergut ist in das Formstück io hineingepreßt, der Arbeitsstempel4 ragt
dabei ein Stück in das Formstück i o hinein; das Brikett ist gebildet. Die Entlüftung
der Form selbst geschieht hierbei durch besonders angebrachte Kanäle oder Löcher,
die aus der Zeichnung nicht ersichtlich, aber vorhanden sind.
-
Während dieser Vorgänge bleibt das Formstück i o, fest angedrückt
au das Führungsstück 3, in Ruhelage.
-
Abb.6 zeit den Arbeitsstempe14 in seiner Mittellage im Rücklauf. Das
Formstück io ist mittels der Stangen 12, die jetzt ihre vordere Totpunktlage einnehmen,
über den feststehenden Stempel 8 vom Führungsstück 3 ab verschoben; der Stempel
8 stößt das fertige Brikett aus dem Formstück i o heraus.
-
Der Arbeitsstempe14 geht in seine hintere Totpunktlage zurück, während
das Formstück i o durch die Stangen 12 wieder an das Führungsstück 3 angelegt und
angedrückt wird. Der Brikettierungsvorgang beginnt von neuem-Die Abb. ; bis i o
zeigen beispielsweise eine hydraulische Steuerung des Formstückes in einem Seitenschild
13. Es stellen dar: Abb.7 die Stellung des Formstückes zum Seitenschild 13 bei Beginn
des Preßvorganges. Die Kurbel der Stange steht in der unteren Mittellage im Rücklauf.
Das Formstück liegt am Führungsstück und im Seitenschild rechts an.
-
Abb_ 8 die Stellung des Formstückes zum Seitenschild in der hinteren
Totpunktlage der Stangenkurbel. Das Formstück sitzt am Führungsstück fest an, das
Seitenschild hat sich gegenüber dem Formstück nach rechts verschoben.
-
.@"Abb.9 die Stellung des Formstückes zum @S-@i@enschild in der oberen
Mittellage im Vor-Das Formstück liegt am Führungsstück und im Seitenschild rechts
an. In diesem Augenblick wird das Brikett im Formstück gebildet.
-
Abb. i o die Stellung des Formstückes zum: Seitenschild in der vorderen
Totpunktlage der Stangenkurbel.
-
Das Formstück liegt am Seitenschild rechts an, hat sieh .aber vom
Führungsstück gelöst und über den feststehenden Stempel verschoben. Das fertige
Brikett wurde hierbei aus dem Formstück ausgestoßen.
-
Das Formstück i o ist in den beiden Seitenschilden -verschiebbar angeordnet.
Im Ausführungsbeispiel wird das Formstück io durch zwei im Seitenschild 13 fest
angeordnete Kolben, die hydraulisch betätigt werden und unter einem bestimmten,
einstellbaren Anfangsdruck stehen, gesteuert.
-
Zu Beginn des Preßvorganges liegt das Formstück i o, wie aus Abb.
7 ersichtlich, an der rechten Seite des Seitenschildes 13 an. Der Kolben 15 ist
in den Hohlraum 16 eingedrungen und hat die dort anwesende Luft oder Flüssigkeit
verdrängt. Der Kolben 17 ist im Hohlraum 18 zurückgetreten, Luft oder Flüssigkeit
haben den Hohlraum 18 gefüllt. Beide Kolben besitzen je zwei Kanäle 19, 2o, wovon
wieder je einer ein loses Venti121 und ein einstellbares Drosselventil22 trägt.
Die Kanäle sind mit Windkesseln 23, 24 verbunden. Während der Arbeitsstempe14 seinen
Weg zum Preßvorgang antritt, das- Formstück i o am Führungsstück 3 anliegt, bewegt
sich das Seitenschild 13, gezogen durch die Stangen 12, bis in die Stangentotpunktläge
nach hinten: In dieser Zeit tritt der Kolben 15 ein Stück aus dem Hohlraum
16 heraus, wobei sich das Ventil 21 öffnet und der Hohlraum 16 mit Luft oder
. Flüssigkeit gefüllt wird. Der Kolben 17 ist in den Hohlraum 18 eingetreten, hat
die dort befindliche Luft oder Flüssigkeit verdrängt und einen Druckanstieg über
den Anfangsdruck -verursacht. Das Formstück io wird mit diesem Druck an das Führungsstück
3 angepreßt (Abb.8). Hat der Arbeitsstempel im Vorlauf die vordere Totpunktlage
erreicht, ist gleichzeitig wieder der kurz vorher eingetretene Druckanstieg auf
den Anfangsdruck zurückgegangen, die Kolben haben die Anfangsstelle wieder eingenommen
(Abb.9). Tritt nunmehr der Arbeitsstempel. ) seinen Rücklauf an, ist die Kurbel
der Stangen 12, weil sie nacheilt, noch im Vorlauf. Hierbei wird das Formstück i
o
vom Führungsstück 3 gelöst und über den feststehenden Stempel
8 geschoben. Das fertige Brikett wird aus der Form ausgestoßen (Abb. io). Hat die
Kurbel der Stangen 12 die vordere Totpunktlage erreicht, tritt sie also den Rücklauf
an, wird das Formstück i o wieder an das Führungsstück 3 herangeführt und angedrückt.
Dieses Spiel wiederholt sich bei jeder einzelnen Umdrehung der Kurbelwelle. All
diese Bewegungsvorgänge des beweglichen Formstückes können natürlich auch durch
beliebig ,andere Mittel, die in den Seitenschilden untergebracht sind, bewerkstelligt
werden.