DE684463C - Bodenbearbeitungswerkzeug zum Furchenziehen, Furchenschliessen und Haeufeln - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung erstreckt sich auf ein Werkzeug, das bei der Kartoffelbestellung und -pflege Verwendung finden soll. Im Rahmen dieser Arbeiten soll dieses Werkzeug für nachstehende Arbeitsvorgänge eingesetzt werden:

1. Zum Ziehen einer Furche, in welche die Kartoffeln gelegt werden,

2. zum Zudecken dieser Furchen,

3. zum leichten Anhäufeln der bereits gekeimten Kartoffeln,

4. zum Hochhäufeln der im Wachstum fortgeschrittenen Kartoffeln

Wollte man diese vier Arbeitsgänge bisher durchführen, so war man im allgemeinen gezwungen, zum mindestens für drei dieser Arbeitsgänge je ein anderes Werkzeug zu benutzen. Zum Furchenziehen war aus bestimmten Gründen eine gänsefußartige Schar erwünscht, die oberhalb mit einem Räumblech versehen war, damit die schmale Furche nicht wieder ganz zufiel und andererseits doch genügend lose Erde in der Furche verblieb, um auch in schweren Böden ein Markieren der Pflanzstellen zu ermöglichen. Zum Zudecken bediente man sich meistenteils schneepflugähnliche Geräte, die mit geschlossener Spitze arbeiteten und dann das Zuschütten und die Herstellung eines kleinen Erddammes über den Kartoffeln dadurch bewirkten, daß diese schneepflugähnlichen Geräte einen Zwischenraum hatten. Die verschiedenen Anhäufelarbeiten wurden dann wieder mit einem besonderen Werkzeug durchgeführt. Diese eigentlichen Häufelkörper waren so gebaut, daß die lose Erde vor den Streichblechen der Häufelkörper seitlich an den Damm geworfen wurde, auf dem die Kartoffeln standen.

In neuerer Zeit hat man das Anhäufeln mit Werkzeugen durchgeführt, die so schmal waren, daß sie bei der Arbeit vollständig mit Erde bedeckt wurden und daß die lose Erde auch über die ganzen Kanten des Werkzeuges hinwegrieselte. Dieser Vorgang war an und für sich nicht unerwünscht, da auf diese Weise die Furche mit Krümelerde bedeckt und damit ein günstiger Bodenzustand erzielt wurde.

Man hat dann versucht, diese niedrigen, schmalen Häufelkörper dadurch zum Zudecken verwendbar zu machen, daß man die Neigung des ganzen Werkzeuges veränderte. Beim Zudecken stellte man das Werkzeug so, daß die unteren Kanten der Streichbleche annähernd parallel mit dem Erdboden standen. Beim Haufein stellte man diese Werkzeuge nach und nach immer mehr geneigt zum Erdboden, um sich dadurch dem immer höher werdenden Kartoffeldamm anzupassen.

Es hat sich aber gezeigt, daß diese Ver-

änderung der Neigung dadurch Nachteile hatte, daß sich am Grunde des Dammes ein verhältnismäßig schmaler, tiefer Kanal bil-

' dete, dessen" Wände festgepreßt sind, ein

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Bodenzustand, der im höchsten Grade unerwünscht ist.

Häufelkörper, die nur in der Breite verstellbar sind, sind ohne Verzicht auf cjM außerordentlich erwünschte flache Bedeckung;;, zum ersten Zudecken nicht zu gebrauchek, da die ganze Form dieser Werkzeuge darauf gerichtet ist, späterhin einen möglichst hohen Damm zu erzeugen.

ίο ■ Ein Werkzeug, das allen Anforderungen für die vorerwähnten Arbeitsvorgänge gerecht wird, ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Für die Erfindung selbst ist es unerheblich, ob die beschriebenen und gezeichneten Befestigungsteile wie dargestellt oder auch anders gestaltet werden.

Abb. ι zeigt den Gegenstand der Erfindung in einer Ansicht, Abb. 2 in einer Draufsicht, ohne die unerheblichen Einzelheiten darzustellen.

Es bezeichnet α eine gänsefußartige Schar, die so stark zum Boden geneigt ist, daß die beim Furchenziehen erwünschte schmale mit Krümelerde bedeckte Furche erzielt werden kann. Aus diesem Grunde ist auch das Räumblech & an der Anschlußstelle bei α erheblich schmaler gehalten, damit an dieser Stelle Krümelerde in die Furche fallen kann. Diese beiden Teile entsprechen mit dem Stiel c den bei allen Pflanzlochmaschinen verwendeten Furchenziehern. An dem Räumblech b sind zwei Scharnierträger d befestigt. Im Ausführungsbeispiel wird das eigentliche Scharnier e mit den Teilen d durch einen Bajonett-Verschluß verbunden. Das Scharnier e ist insofern ein Doppelscharnier, als es einmal die Möglichkeit gibt, die beiden Streichbleche/ der Breite nach zu verstellen, andererseits gestatten die beiden Drehzapfen g auch eine Verstellung der Streichbleche/ in der Höhe.

Die eingenommene Stellung wird durch die beiden Streben h festgehalten, die mittels „eines ,Klemmstückes i auf einem Stellbügel •Jcijter 'Stellsegment k in der gewünschten J$|ifhenstellung gesichert sind, während durch !'iä-iß Streben, die gleichfalls von dem Klemmstück i erfaßt werden, die Stellung der Breite nach erhalten bleibt. Zur Erfüllung des gedachten Zweckes ist auch der Stellbügel k abnehmbar, an dem Häufelkörper bzw. dem Stiel befestigt.

Das neue Werkzeug ermöglicht also durch die leichte Abnahme der Streichbleche und deren Verstell- und Befestigungsteile die Benutzung als Furchenzieher. Nach Anbringung " der" Streichbleche und deren Stellung annähernd parallel zur Erdoberfläche ist das Werkzeug zum Zudecken geeignet. Es ist durch Höherstellen der Streichbleche des weiteren geeignet, Dämme beliebiger Höhe, soweit sie in den praktischen Grenzen liegen, hochzuhäufeln und die Form der schmalen, annähernd parallelen Streichbleche ist beibehalten worden, da es wünschenswert erscheint, daß die lose Erde beim Häufeln an &:> allen Stellen des Gerätes über die Oberkante hinwegrieselt.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Bodenbearbeitungswerkzeug zum Furchenziehen, Furchenschließen und Häuf ein mit einer nach vorn und unten geneigten Scharspitze, daran anschließender fester Häufelvorschar und abnehmbaren, in Höhen- und Seitenrichtung verstellbaren Streichblechen, dadurch gekennzeichnet, daß die Streichbleche in senkrechter Richtung verschwenkbar am Häufelvorschar befestigt sind.

   ■ Hierzu 1 Blatt Zeichnungen