DE680271C - Freigabevorrichtung fuer die Belastungsgewichte an Taucheranzuegen - Google Patents

Description

Um im Falle einer Gefahr nasch, auftauchen zu können, muß der Taucher die Möglichkeit haben, die Belastuögsgewichte schnell und sicher abzuwerfen.
Es sind verschiedene Einrichtungen an Taucherausrüstungen bekannt, die -dieser Forderung genügen sollen. So werden z. B. Brust- und Rückenbleigewicht mit Klammern an zwei auf der Vorderseite des Schulterstücks biefindliehen drehbaren und ,abgeflachten Bolzen aufgehängt. Eine sichere Freigabe der Gewichte bei jeder Körperlage ist hierbei nur dann gewährleistet, wenn die beiden voneinander unabhängigen Bolzen in eine solche Lage gedreht werden, daß die Klammem gleichzeitig und ungehindert abgleiten können. Bekannt ist auch die Anordnung eines Gelenks zwischen Schulterstück und Brustgewicht, dessen Verbindung durch Entfernen des Gelenkbolzens gelöst wird. Für die Aufhängung des Rückengewichts eignet sich eine solche Kupplung nicht, da der Taucher, behindert durch Schulterstück und Helm, sie gar nicht lösen könnte. Die vorgenannten Errichtungen benötigen einen Schrittriemen, der <die Belastungsgewichte in ihrer Lage am Körper hält, der aber auch gleichzeitig Schiulterstück und Helm auf die Schultern des Tauchers zieht. Beim Abwerfen der Belastungsgewichte wird auch der mit ihnen verbundene Sdhrittriernen abgeworfen. Schulterstück und Helm werden nicht mehr in ihrer bisherigen Lage gehalten, sondern schwim:- men über den Kopf des Tauchers auf und nehmen ihm dadurch jede Sicht.

Es kann auch geschehen, daß der Taucher aus liegender oder seitlich schräg geneigter Stellung die Belastungsgewichte abwerfen muß. Hierbei legt sich der an den Belastungsbleien befestigte Schrittriemen über das eine Bein des Tauchers, der, wenn sich nun die Bleigewichte vielleicht noch zwischen

sperrige Hindernisse klemmen, durch das sofort mit dem Helm aufschwimmende Schulterstück in seiner Sicht behindert, sich nicht aus seiner Lage befreien kann. Im übrigen ist für das einwandfreie Abwerfen der Belastungsgewichte bei den bekannten Vorrichtungen die senkrechte Stellung des Tauchers die günstigste. Auch das häufig erforderliche Abschneiden des Luftto Zuführungsschlauches ist nur vor Betätigung der Abwurfvorrichtung möglich, da durch das Aufschwimmen des Helms über den Kopf dem Taucher sofort jegliche Sicht durch das t Helmfenster genommen ist. Des weiteren wird durch¹ den Auftrieb von Schulterstück und Helm, der obere Teil des Taueheranzuges straff nach oben gezogen. Hierdurch wird das Luftpolster zwischen Brustkorb und Anzug, die Gegcnlunge, verringert und der Taueher infolge des Wasserdruckes gegen die unteren Lungenteile und das Zwerchfell im Tiefatmen behindert.

Der Erfindungsgegenstand unterscheidet sich von dem Bekannten dadurch, daß die Brust- und - Rückenbleigewichte mit Klauen versehen sind, die von innen her über Stangen greifen, welche, an der Vorder- und Rückseite des Schulterstücks angebracht sind. Die Belastungsgewichte sind untereinander nur durch einen mit Schnallen versehenen Leibriemen verbunden, der durch das Rückenbleigewicht hindurchgezogen ist und an den freien Enden je eine Sehließöse trägt. Die freien Enden des Leibriemens werden von beiden Seiten so in das Brustbleigewic'ht hineingesteckt, daß die Schließösen innerhalb dieses Gewichtes übereinanderliegen. In dieser Lage wird der Leibriemen dadurch' gehalten, daß die Sperrnase eines am. Brustbleigewicht angelenkten und durch Sperrbolzen arretierbaren Auslösehebels durch die Schließösen hindurchgreift. Ein Schrittriemen ist bei dieser Vorrichtung nicht erforderlich, er hat lediglich nur die Aufgabe, Schulterstück und Helm auch nach Abwerfen der Gewichte in ihrer Lage festzuhalten.

Auf beiliegender Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, ist die Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigen Abb. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung in geschlos-. sener Stellung, Abb. 2 in einer Seitenansicht den Vorgang des Abwerf ens der Belastungsgewichte und Abb. 3 eine Vorderansicht des Brustbleigewichts.

Das Brustbleigewicht α und das Rückenbleigewicht b werden mit den einseitig offenen hakenartigen Klauen c (am Brustbleigewicht) und C₁ (am Rückenhleigewicht) über die Stangen^ auf der Vorderseite und d_t auf der Rückseite des Schulterstücks e gehängt. Brust- und Rückenbleigewieht werden durch den mit Schnallen/ und f_x versehenen Leibriemen g, der durch das Rückenbleigewicht hindurchgezogen ist und dessen SchließösenÄ und Zz₁ in das Brustbleigewicht eingeführt werden, am Körper des Tauchers gehalten. Die Schließösen werden durch die Sperrnase des Auslösehebels i am Heraüsgleiten gehindert, wenn der Sperrbolzen k in einer solchen Lage gehalten wird, die der geschlossenen Vorrichtung gemäß Abb. 1 entspricht. Der von der Vorrichtung unabhängige Schrittriemen I hält nur das · Schulterstück auf den Schultern des Tauchers. Das Abwerfen der Belastungsgewichte geschieht so, daß der Taucher mit einer Hand in den am Sperrbolzen k befindlichlen Griffring m greift, der in geschlossener Stellung der Vorrichtung über eine Knagge am Ende des Auslösdhebels i geklappt ist. Er klappt ihn zurück und zieht gleichzeitig den Sperrbolzen k nach unten und nach vorn. Hierdurch gibt die Sperrnase des Auslöiseheb;els die Schließösen des Leibriemens frei, und die Enden des Leibriemens, an denen sich die Schließösen befinden, gleiten aus dem Brustbleigewicht heraus. Die Belastungsgewichte hängen nun frei an den Stangend und d\. Der Taucher kann nun in Ruhe z..B. den eingeklemmten Luftschlauch abschneiden, da ein geringes Neigen des Oberkörpers genügt, um. die Belastungsgewichte sofort abfallen zu lassen. Auch in 'einer Schräglage, aus der die Belastungsgewichte durch einfaches Neigen des Körpers nicht abfallen wurden, ist es dem Taucher, der sich vielleicht sogar noch mit einer Hand in der Strömung festhalten muß, möglich, sich schnell der Gewichte zu entledigen, da nach Betätigung der Auslösevorrichtung mit einer Hand ein geringes Abdrängen der unteren Enden der Belastungsgewichte vom Körper mit der gleichen Hand genügt, um die Gewichte zum Abfallen zu bringen. Die Vorrichtung wird überhaupt nur im Gefahrenfall betätigt, beim An- und Ablegen der Taucherausrüstung bleibt sie geschlossen. Zum Anhängen der Belastungsgewiehte beim Anlegen des Taueheranziuges ist nur ein Helfer erforderlich; der .dann die Gewichte durch Schließen der Schnallen / und Z₁ des Leibriemens miteinander verbindet. In der gleichen einfachen Weise können auch die Gewichte beim Ausziehen des Tauchers abgelegt werden.

Claims (1)

115 Patentanspruch:

Freigabevorrichtung für die Belastungsgewichte an Taucheranzügen, dadurch gekennzeichnet, daß die Brust- und Rückten- bleigewichte mit Klauen versehen sind, die von innen her über am Schulterstück des

Helms angeordnete Stangen greifen und untereinander durch einen mit Schnallen versehenen Leibriemen, verbunden sind, der durch die Bleigewichte hindurchgezogen ist und innerhalb des Brustbleigewichtes durch zwei übereinanderliegiende Schließösen unterteilt ist, durch die die Sperxnase eines am Brustbleigewicht angelenkten und durch Spierrbolzen arretierbaren Auslöeehebels hindurchgreift.

Hierzu I.Blatt Zeichnungen