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Beschreibung Sicherheits- und Rettungsgurtzeug Die Erfindung betrifft
ein Sicherheits- und Rettungsgurtzeug für sitzend tätige Personen, die unter Umständen
hängend gehalten werden müssen, insbesondere für Flugzeugführer, mit einer das Gesäß
in Querrichtung unterfangenden Gurtschlinge, deren Enden sich jeweils an den Körperseiten
der Person nach oben fortsetzen und in der Rückenmitte einander überkreuzen, wobei
sie die Schultern überqueren und im Kreuzungspunkt auf dem Rücken durch einen Ringbeschlag
geführt sind, an dem ein Aufhängeorgan angreift, und wobei an dem Gesäßgurt im Schrittbereich
zwei Beingurte befestigt sind, die zwischen den Beinen nach vorn und jeweils zu
einer Seite bis zu einer Anschlußstelle verlaufen.
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Bei Personen, die in durch Anschnallen gesicherter Weise sowohl eine
sitzende Tätigkeit auszuüben haben als auch mit der Möglichkeit rechnen müssen,
sich hängend zu bewegen und dabei bewußt agieren und reagieren zu können, besteht
das Bedürfnis und die Notwendigkeit, daß das
betreffende Gurtzeug
einerseits möglichst bequem am Körper sitzt und keine Schmerzen verursacht und andererseits
doch vollständige Sicherheit in verschiedener Hinsicht, beispielsweise Aufprall
und/oder Absturz, bietet. Uberdies sollen Gurtzeuge auch leicht an- und ablegbar
sein, insbesondere soll ein Verheddern vermieden werden, welches nicht nur subjektiv
als lästig empfunden wird, sondern auch mit Gefahren verbunden sein kann.
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Gurtzeuge, insbesondere Körpergurtzeuge, auch Gurtsysteme genannt,
sind in vielen verschiedenen Formen für zahlreiche Anwendungszwecke bekanntgeworden.
Während es bei Gurtzeugen für Fallschirmspringer im wesentlichen darauf ankommt,
die betreffende Person hängend zu bewegen, spielt es bei Schleudersitz-Rettungssystemen
eine Rolle, die Person schon beim Sitzen zu sichern und im Rettungsfall wiederum
hängend aus der Luft absteigen zu lassen. Gurtzeuge für Bergsteiger und Arbeiter
an steilen Wänden, z. B. in Bunkern oder Tanks, sollen eine zugleich hängende und
sitzende Position ermöglichen, wobei es bezüglich des Sitzens darauf ankommt, zu
verhindern, daß die Person kippen und aus dem Gurtzeug fallen kann. Für alle diese
Zwecke haben die bekannten Gurtzeuge mannigfaltig kombinierte Brust-, Rücken-, Schultern,
Bauch-, Gesäß- und Beingurte; Beispiele hierfür zeigen die DE-AS 10 06 267, 10 75
955 und 11 56 656 sowie die unter dem Handelsnamen "SIGU" bekannten Gurtzeuge für
Arbeiter, Bergsteiger, Rettungsmänner usw.
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Einschlägige Schleudersitz-Gurtzeuge werden insbesondere von der britischen
Firma Martin Baker feilgehalten und in den Verkehr gebracht, z. B. unter der Bezeichnung
H 10-00-11.
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Dabei verfügen die verschiedenen Gurtzeu> für mit dem Fallschirm
zu rettende Personen teilweise über einen auf der Brust befestigten Zentralverschluß,
der es gestattet,
mit einem einzigen Handgriff alle wesentlichen
Verbindungsstellen des Gurtzeuges zu lösen, so daß sich der gelandete Springer sekundenschnell
vom Gurtzeug befreien kann.
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Die Erfindung geht gattungsmäßig von einem Auffanggurtzeug für absturzgefährdete
Arbeitsweise aus, der unter dem Handelsnamen "SIGU-15A" bekannt ist. Hierbei verlaufen
die Enden des Gesäßgurtes an den Körperseiten jeweils nach vorn und steigen dort-in
etwa parallelem Verlauf über die Brust nach oben, überqueren die Schultern und sind
auf dem Rücken über Kreuz wieder nach unten geführt. Etwa in Taillenhöhe gehen die
Rückengurte dann nach vorn in den Bauch- und Leistenbereich über, wo sie zu Beingurten
werden, die im Schritt an die Mitte des Gesäßgurtes angenäht sind. Zusätzlich ist
ein Brust-Ringgurt vorgesehen, der den Oberkörper der Person in Querrichtung unter
den Achseln umschließt. Im Kreuzungspunkt der Rückengurte ist ein D-Ring befestigt,
welcher zum Einpicken eines Hakens dient, der sich am unteren Ende eines Hängeseiles
befindet. Wesentlich ist, daß dieses bekannte Gurtzeug nicht einstückig ist, sondern
die Beingurte im Lendenbereich Gurtschlösser aufweisen, so daß dort Trennmöglichkeiten
bestehen. Ein Zentralverschluß ist nicht vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gurtzeug mit Merkmalen
der eingangs beschriebenen Gattung gemäß dem vorstehend erläuterten Stand der Technik
zu schatten, bei dem die Aufhängung der Person im Rettungsfall ebenfalls in Rückenmitte
geschieht, aber zusätzlich Vorkehrungen getroffen sind, um der Person eine schnelle
Befreiung vom Gurtzeug mittels bekanntem Zentralverschluß zu ermöglichen und dabei
eine erhöhte BequemLichkeit des Gurtsitzes im Lenden- und Bauchbereich zu erzielen,
so
daß das Gurtzeug sowohl beim Sitzen als auch beim Hängen zugleich
angenehm und sicher ist. Vorzugsweise soll ein Gurtzeug für Piloten von sog. Ultraleichtflugzeugen,
auch UL-Piloten genannt, geschaffen werden. Hierbei handelt es sich um die Führer
von Luftfahrzeugen, welche praktisch ausschließlich Sport- und Freizeitzwecken dienen,
so daß es darauf ankommt, auch weniger geübte Personen, die sich ohne großen Aufwand
an- und abschnallen wollen, zu sichern und bei einem Unfall zu retten.
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Dabei ist es üblich, nicht nur den Piloten am Fallschirm absteigen
zu lassen, sondern das Fluggerät zusammen mit dem Flieger unter den Fallschirm zu
hängen, so daß die Maschine nicht unkontrolliert abstürzen und Menschen oder Gegenstände
beschädigen kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung der vorstehend geschilderten Aufgabe ergibt
sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen aus dem Inhalt
der Patentansprüche, welche. dieser Beschreibung vorangestellt sind.
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Durch die Erfindung wird in vorteilhafter Weise ein Gurtzeug geschaffen,
das bei vergleichsweise einfachem Aufbau und leichtem Gewicht mit einem Zentralverschluß
ausgerüstet ist. Zugleich ergibt sich ein bequemer Sitz des Gurtzeuges am Körper,
und zwar insbesondere dadurch, daß sich die Gurte im unteren Körperbereich sowohl
an Bewegungen der Person als auch an dessen Figur anpassen können. Dies ist eine
Folge der beiderseitigen Umlenkung der Beingurte in Form einer Schlaufe durch die
an den freien Enden des Taillengurtes angebrachten Ringbeschläge, die ein freies
Hindurchgleiten der Beingurte und damit ein Nachgeben dieser Gurte bei Körperbewegungen
ermöglichen. Die Gurtlängen in diesem Prich können sich also in gewissen Grenzen
frei verändern, beispielsweise
wenn der Pilot beim Sitzen in seinem
Gerät das rechte Bein anzieht, um ein Pedal zu betätigen oder seine Haltung mit
beiden Beinen-auf den Landestoß einzustellen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Taillengurt nahe den seitlichen Ringbeschlägen jeweils mit einem Rückhaltegurt
zum Anschluß an einen gerätefesten Teil verbunden ist.
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Diese Ausführungsform kommt den Verhältnissen bei Ultraleichtflugzeugen
in besonderer Weise entgegen, weil hiermit eine Sicherung gegen stärkeren Aufprall
in Fahrtrichtung bei rollender Maschine verbunden ist. Es ergibt sich eine im wesentlichen
lineare Angurtung im Beckenbereich, die in Richtung des Kraftflusses erfolgt.
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Die Kombination mit der freien Durchschlaufung der Beingurte durch
die Ringbeschläge an den Vorderenden der Rückhaltegurte, die auch ohne Taillengurt
wirksam sein können, erweist sich als besonders zweckmäßig im Hinblick auf die Erzielung
von Sicherheit und Bequemlichkeit.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben,
welches nachfolgend beschrieben wird. Es zeigen: Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Gurtzeug
in schaubildlicher Darstellung mit durchsichtig angedeuteter Person, Fig. 2 eine
Ansicht auf die Einzelheit II in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 eine Ansicht
auf die Einzelheit III in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, und zwar von außen auf
den Rücken der Personen gesehen,
Fig. 4 den Gegenstand von Fig.
3 in entgegeflqe setzter Richtung gesehen.
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In einem nicht dargestellten Ultraleichtflugzeug sitzt auf dem Pilotensitz,
einer Holz- oder Kunststoffschale, der Flugzeugführer 10. Er trägt ein Körpergurtzeug,
welches seiner Sicherheit und möglicherweise erforderlichen Rettung dient und im
einzelnen drei Aufgaben zu erfüllen hat, nämlich ihn im sog. Crash-Fall, d. h.
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insbesondere bei einem Bruchstart oder einer Bruchlandung davor zu
bewahren, nach vorn geschleudert zu werden, ferner ihn im Luftnotfall zusammen mit
seinem Flugzeug mittels Fallschirm zu bergen und schließlich ihn entgegen den sog.
Fluglasten auf seinem Sitz festzuhalten.
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Das Gurtzeug ist im wesentlichen aus fünf Gurten zusammengesetzt,
die jeweils als solche verschiedene Zwecke im Rahmen des ganzen zu erfüllen haben
und deshalb auch abschnittsweise mit verschiedenen Bezeichnungen versehen werden.
Dabei können die einzelnen Gurte zwecks Veränderbarkeit und leichter Einstellbarkeit
ihrer Länge durch den Piloten 10 mittels entsprechender Schnallen oder Schieber
mehrstückig ausgeführt sein, womit ihre prinzipielle Funktion aber nicht verändert
wird.
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Der erste Gurt geht vom Gesäß des Piloten 10 als Gesäßgurt 11 aus
und verläuft nach beiden Seiten zu den Hüften, von dort in Form von zwei Rückengurten
12, 13 schräg nach oben, einander überkreuzend, zu den Schultern der Person, diese
nach vorn überquerend, und als Schultergurte 14, 15 zum Bauch, wo sie an einen Zc-ntralverschluß
16 angeschlossen sind. Die Gur.abschnitte 11 - 15
bestehen also
aus einer einzigen Länge Gurtband, die den Körper der Person in der geschilderten
Weise umschlingt. Dabei sind im Bereich der Schultergurte 14, 15 sog. Schnellschieber
17 angeordnet, damit dieser Gesamtgurt längenmäßig genau an den Körper der Person
angepaßt werden kann.
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Der zweite Gurt umschlingt den unteren Rückenteil des Piloten 10 etwa
im Bereich der oberen Beckenknochen als Taillengurt 18 bis zu den beiden Körperseiten
und biegt dort jeweils in die Gegenrichtung um und erstreckt sich dann auf jeder
Seite als Rückhaltegurt 19, 20 schräg zur Seite nach hinten und unten bis zu einem
nicht dargestellten gerätefesten Teil, z. B.
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einem Rahmenrohr des Ultraleichtflugzeuges. Der Taillengurt 18 und
die Rückhaltegurte 19, 20 sind somit ein zusammenhängendes Stück Gurtband, wobei
wiederum Schnellschieber 21, 22, 23 vorgesehen sind, um diesen Gurt in jeder Beziehung
genau an dijbestehenden Verhältnisse - Figur des Piloten und Konstruktion des UL's
-anzupassen.
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An der Stelle der Umbiegung des Taillengurtes 18 zum Rückhaltegurt
19 bzw. 20 an jeder Körperseite wird jeweils vom Gurtband ein rechteckiger Rahmenring
24 erfaßt, der zum Anschluß je eines weiteren Gurtes bestimmt ist, welcher nachfolgend
noch beschrieben wird.
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Im Bereich der Erfassungsstellen dieser Rahmenringe 24 schließen die
an die Umbiegung grenzenden Schenkel des kombinierten Taillen- und Rückhaltegurtes
18, 19 bzw. 18, 20 zwischen sich den dort jeweils aufsteigenden Strang des Gesäßgurtes
11 ein, so daß sich dort ein dreilagiges Gurtkreuz ergibt, welches durch eine Steppnaht
25 fixiert ist. Somit sind der erste
und der zweite Gurt wie beschrieben,
an beiden örperseiten fest miteinander verbunden.
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Der dritte und vierte Gurt beginnt jeweils als Beingurt 26, 27 in
der Mitte des Gesäßgurtes 11, mit diesem fest vernäht, und verläuft durch den Schritt
der Person nach vorn und oben und dort zunächst in Richtung nach außen zur Hüfte
bis zu dem jeweiligen Rahmenring 24, durch den er von innen nach außen hindurchgestreckt
wird. Nach dem Hindurchstecken wird der Beingurt 26, 27 auf jeder Körperseite um
180 Grad in die Gegenrichtung umgelenkt und verläuft nun als hälftiger Bauchgurt
28, 29 zur Körpermitte hin, wo die beiden Bauchgurte an den Zentralverschluß 16
angeschlossen werden. Die kombinierten Bein- und Bauchgurte 26, 28 bzw. 27, 29 können
sich also an ihrer'Umlenkstelle im jeweiligen Rahmenring 24 frei durchlaufend verschieben,
womit die Möglichkeit einer Anpassung an Körperbewegungen und -haltungen in sehr
weitgehender Weise verbunden ist. Schon kleine Haltungsänderungen des Piloten 10,
z. B. das Anwinkeln eines Beines, führen zu einem entsprechenden Durchlauf des Gurtbandes
von Bein- und Bauchgurt 26, 28 bzw. 27, 29 auf der betreffenden Seite, so daß es
gewissermaßen zu einer Harmonie zwischen Körper und Gurtzeug kommt. Hierdurch wird
unter anderem das nicht nur lästige, sondern auch gefährliche (Blutkreislauf!) Kneifen
der Gurte in diesem empfindlichen Bereich verhindert.
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Der fünfte Gurt schließt an die Kreuzungsstelle der Rückengurte 12,
13 auf dem Rücken des Piloten 10 an und besteht aus einer gestreckten, mittels Schnellschieber
30 längenveränderlichen und einoP Aufhängegurt 31 bildenden Gurtbandschlinge. Diese
hat oben an ihrem
freien Ende einen dreieckigen Ringbeschlag 32
mit öffnungseinrichtung zum Einpicken in einen oberen gerätefesten Teil des UL's,
insbesondere in der Mitte der Tragflächen, wobei auch die nicht dargestellten Fangleinen
des Rettungsfallschirmes an diese Einpickstelle anschließen. Dies bewirkt, daß im
Luftnotfall Flugzeug und Pilot als Einheit von der Schirmkappe getragen werden und
zur Erde absteigen.
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Das untere Ende des Aufhängegurtes 31 ist mittels eines D-Ringes 33
an den Kreuzungspunkt der Rückengurte 12, 13 angeschlossen, und zwar verlaufen die
beiden Rückengurte von unten kommend derart durch den D-Ring 33 hindurch, daß dessen
D-Bogen oben außen liegt, wie es sich aus Figur 3 entnehmen läßt. Die Rückengurte
12, 13 sind im Kreuzungspunkt im Bereich des D-Ringes 33 mittels Steppnaht 34 relativ
zueinander fixiert. Die Befestigung des D-Ringes 33 an den Rückengurten 12, 13 geschieht
mittels eines Tragbandstückes 35 (Fig. 4), welches auf der Innenseite der Rückengurte
an diese angenäht ist und sich unterhalb des D-Ringes 33 von dem einen Rückengurt
zum anderen, umgekehrt V-förmig, erstreckt, wobei der gerade Teil des D-Ringes 33
von der V-Spitze des Gurtbandstückes 35 umschlungen wird. Der Kreuzungspunkt der
Rückengurte 12, 13 mit dem D-Ring 33 und dem Gurtbandstück 35 stellt also ein unverschieblich
festes Gebilde auf dem Rücken des Piloten 10 dar, was für den Angriff durch den
Auf hängegurt 31 von zweckmäßiger Wirkung ist.
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Wie sich aus Figur 1 ergibt, ist der Aufhängegurt 31 etwas schräg
angeordnet, indem er mit Bezug auf die Längsachse des Fluggerätes von oben hinten
nach unten vorn verläuft. Hierdurch entsteht eine kraftaufnehmende Komponente, die
den Oberkörper des Piloten 10 in
Ergänzung zu den Rückhaltegurten
19, 20 daran hindert, nach vorn geschleudert zu werden, wenn die Flugmaschine beim
Starten oder Landen auf der Piste gegen ein Hindernis stoßen sollte. Hierzu gehört
auch der mögliche Fall, daß sich das Ultraleichtflugzeug aufgrund eines Bedienungsfehlers
bei der Landung mit der Nase voran in die Erde bohrt und dann möglicherweise überschlägt.
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Auch bei einem derartigen Unfall kommt der Pilot aufgrund der Eigenschaften
des dargestellten Gurtzeuges entweder ganz oder sehr weitgehend unverletzt davon,
weil sein Körper an drei Punkten mit entsprechenden Komponenten in praktisch allen
wesentlichen Richtungen befestigt ist, nämlich unten durch die beiderseitigen Rückhaltegurte
19, 20 und oben durch den Aufhängegurt 31. Bei besonderen UL-Konstruktionen kann
ein zusätzlicher oberer Rückhaltegurt (nicht dargestellt) am D-Ring 33 oder an einem
zusätzlichen Beschlag im Kreuzungspunkt der Rückengurte 12, 13 befestigt sein, der
sich von dort aus im wesentlichen waagerecht geradlinig nach hinten zu einem Anschlußpunkt
am Gerät erstreckt.
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Der Zentralverschluß 16 ist von herkömmlicher Ausbildung, beispielsweise
mit einer taumelnd über einer Grundplatte gelagerten Deckplatte, die das Einschieben
der üblichen metallischen Gurtzungen zwischen die beiden Platten gestattet und die
Gurtzungen dann bei in gewissen Grenzen freier Beweglichkeit längs des Schloßumfanges
festhält.
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Der Zentralverschluß 16 ist bei dem Gurtzeug gemäß Figur 1 am unteren
Ende des Schultergurtes 14 fest angebracht, so daß er bei abgelegtem Gurtzeug nicht
verlorengehen kann. Am Handhabungshebel 36 des Verschlusses 16 ist eine textile
Handhabungsfahne 37 befestigt, zu deren Festlegung bei geschlossenem Verschluß am
Ende des Schultergurtes 14 eine leicht öffenbare Abdeckvorrichtung 38
angeordnet
ist. Diese Abdeckvorrichtung besteht aus einem in Querrichtung am Schultergurt 14
befestigten Gurtbandabschnitt, dessen Enden über die Handhabungsfahne 37 gefaltet
und mittels eines Klettenverschlusses festgelegt werden können. Auf diese Weise
flattert die Handhabungsfahne 37 nicht herum, und es wird der Gefahr vorgebeugt,
daß der Verschluß 16 unbeabsichtigt geöffnet werden kann.
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Zum Gebrauch wird das Gurtzeug zunächst im Fluggerät befestigt, d.
h. der Ringbeschlag 32 wird oben- eingehängt, und die freien Enden'der Rückhaltegurte
19,- 20 werden rechts und links hinter und unter dem,Pilotensitz angeschlagen. Der
Zentralverschluß 16 ist noch geöffnet. Nun begibt sich der Pilot 10 auf seinen Sitz,
führt die beiden Schultergurte 14, 15 von den Schultern her zum Bauch und steckt
die Gurtzunge des Schultergurtes 15 in den aufnahmebereiten Zentralverschluß 16
ein. Alsdann ergreift er nacheinander die freien Enden der Beingurte 26, 27,führt
diese zwischen den Oberschenkeln nach oben und zur Seite zu den Rahmenringen 24,
durch diese hindurch und von dort direkt zur Mitte zum Zentralverschluß 16, in den
die betreffenden Gurtzungen eingerastet werden. Damit ist das Gurtzeug als solches
angelegt. Nun muß der Pilot noch die Gurtbandlängen anpassen, wozu er die Schnellschieber
17 und 22 sowie gegebenenfalls 21 betätigt. Dies geschieht durch einfaches Ziehen
an den aus den Schiebern hervortretenden Gurtenden. Eine Längenverstellung der Bein-
und Bauchgurte 26, 28 bzw. 27, 29 ist nicht vorgesehen und regelmäßig auch nicht
notwendig, weil die erforderliche Anpassung aufgrund des freien Durchschlaufens
dieser Gurte durch die Rahmenringe 24 gewährleistet ist. Zur richtigen Positionierung
der Rückhaltegurte 19, 20 können die vorzugsweise als Dreistegeringe ausgebildeten
Beschläge 23
zusätzlich verstellt werden. Entsprechendes gilt für
die Verstellvorrichtung 30.
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Zum Ablegen des Gurtzeuges sowohl im Normal- als auch im Rettungsfall
wird dieAbdeckvorrichtung 38 aufgerissen, woraufhin die Handhabungsfahne 37 freikommt,
so daß sie nach außen gezogen und damit der Hebel 36 zwecks öffnung des Schlosses
16 verschwenkt werden kann.
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Im Notfall läßt sich die Abdeckung 38 auch allein durch Reißen an
der Fahne 37 beseitigen. Die Gurtzungen gleiten dann aus dem Verschluß 16 heraus,
und wenn der Pilot 10 aufsteht, rutschen auch die Bauchgurte 28, 29 leicht durch
die Rahmenringe 24 zurück-, so daß er binnen kürzester Zeit vom Gurtzeug befreit
ist.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung
und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können
sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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