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Einrichtung zum Reinigen von Hochofengas Zur Ausführung des Verfahrens
zum Reiniger. von Hochofengas durch Trockenscheidung und nachfolgende Waschung und
Kühlung nach Patent 6z7 oo6, bei dem das Gas nach einer Intensivtrockenreinigung
in einem Wascher, vorzugsweise einem Feldschen Wascher, mit einer geringen Menge
warmen Wassers von den nach der Trockenscheidung im Gas verbliebenen Staubmengen
im wesentlichen' befreit und .anschließend mit Hilfe größerer Mengen Wassers gekühlt
und nachgereinigt wird, wobei die Wassermengen infolge ihres ,geringen Staubgehaltes
ohne besondere Klärung rückkühlbar entfallen, und ..von denen ein Bruchteil warm
der - voraufgehenden Reinigungsstufe zugeführt wird, soll eine Einrichtung dienen,
in der erfindungsgemäß unmittelbar hinter dem zweistufig betriebenen Schleuderwascher
ein Elektrofilter angeschlossen ist.
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Die Verwendung von Elektrofiltern zur Gasfeinreinigung in der letzten
Stufe einer mehrstufigen Gasreinigungsanlage ist an sich bekannt. Zur Erreichung
höchster- Reinheitsgrade, wie sie z. B. die in Gaskraftmaschinen zu verwendenden
Gase erfordern, die bis auf einen Staubgehalt von o,oi g,/cbm gereinigt werden müssen,
wurden bisher bei Verwendung von Berieselungswaschern für die Hauptreinigung des
Gases mehrere Elektrofilter oder solche in Verbindung mit unmittelbar oder mittelbar
wirkenden Kühlern hintereinandergeschaltet, was eine entsprechend umständliche und
teuere Anlage ergibt. Beim Betrieb solcher Anlagen fallen außerdem nicht unmittelbar
rückkühlbare Schmutzwassermengen ,an. Demgegenüber bietet die Einrichtung nach der
Erfindung den Vorteil, daß ,aus ihr betriebsmäßig nur eine geringe Menge hochkonzentrierten
Schmutzwassers abfließt, während das unmittelbar rückkühlb;are Waschwasser in ihr
nur im übrigen verhältnismäßig wenig verschmutzt wird. Verwendet man nun, wie im
vorliegenden Fall, ,als Wascher einen einer Intensivtrockenreinigung nachgeschalteten
Schleuderwascher, so ist es möglich, mit Hilfe eines einzigen, dem Schleuderwascher
nachgeschalteten Elektrofilters das Gas auf den vorgenannten Reinigungsgrad zu bringen,
da auf jene Weise in dem Schleuderwascher ein Reinheitsgrad bis zu etwa o,o8 g;'cbm
erreicht werden kann, und in dem nachgeschalteten Elektrofilter die restliche Reinigung
bis auf o,oi g/cbm ohne weiteres erzielt wird.
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Die Anfügung eines Elektrofilters an einen Schleuderwascher ist jedoch
noch mit einem weiteren Vorteil verbunden. Das dem Schleuderwascher entweichende
und dem Elektrofilter zuzuführende Gas führt nämlich eine
verhältnismäßig
große Wassermenge mit, was unter Umständen eine besondere Berieselung der Elektroden
erübrigt. Sie ist aber erforderlich, wenn ein Gas beim Durchgang durch ein Elektrofilter
nur einen unter ein gewisses Mindestmaß heruntergehenden Flüssigkeitsgehalt besitzt,
und der abzuscheidende Staub nicht besonders gutartig ist, weil dann die Gefahr
besteht, d.aß die Elektroden verkrusten. Um dies zu verhüten, wird vielfach eine
ständige Berieselung der Elektroden angewendet, die im vorliegenden Fall entbehrlich
wird. Ein Elektrofilter wirkt somit stets als Gastrockner, weil in ihm unter dem
Einfluß des elektrischen Feldes dem Gas Wasser entzogen wird. Im vorliegenden Fall
wird demnach durch das nachgeschalte:e Elektrofilter ein besondererTrockner erspart,
der sonst im Gasweg hinter Schleuderwaschern angeschlossen werden muß, weil die
Gase aus Schleuderwaschern sehr viel Waschflüssigkeit mitführen.
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Ordnet man ferner, wie dies im vorliegenden Fall gemäß einem weiteren
Erfindungsmerkmal vorgesehen ist, das Elektrofilter über dem Schleuderwascher an,
so kann man die in dem Elektrofilter ausfallende Flüssigkeit -wegen ihrer sehr geringen
Verschmutzung im natürlichen Gefälle, also unter Vermeidung von Pumpenarbeit, einer
der Stufen des darunter befindlichen Waschers oder dessen Rückkühler zuführen.
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Die Nachschaltung eines Elektrofilters unmittelbar hinter' einen Schleuderwascher
im Anschluß an den dem Hauptpatent zugrunde liegenden Verfahrensgang ergibt mithin
eine Anzahl wesentlicher Vorteile.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine zur Durchführung des durch das
Hauptpatent geschützten Verfahrens dienende, nach der Erfindung .ausgebildete Einrichtung
in zwei s@hematisch dargestellten Ausführungsbeispielen.
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Wie in der Zeichnung des Hauptpatents bezeichnet @a den Trockenreiniger,
in den das von den Hochöfen kommende Gas eingeführt und in dem der größte Teil des
im Gas enthaltenen Staubes ausgeschieden wird. Es bezeichnet b den Intensivtrockenreiniger,
in dem der größte restliche Teil des in dem Gas noch enthaltenen Staubes bis auf
einen ganz geringen Bruchteil trocken ausgeschieden wird. Nach Durchgang - durch
diesen Trockenreiniger wird das Gas durch den Wascher und Kühler c geleitet, der
vorzugsweise .als Feldscher Wascher ausgebildet ist.
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Dem Wascher c ist nun gemäß der Erfindung ein elektrischer Gasreiniger
k angeschlossen, in den das den Wascher c verlassende Gas unten eingeführt wird.
Am zweckmäßigsten wird das Elektrofilter, -wie auch dargestellt ist, unmittelbar
auf den Wascher c aufgesetzt. Es kann sta:t dessen selbstverständlich ,aber ,auch
unabhängig von dem Wascher Aufstellung finden. Falls die mit dem Gas aus dem Wascher
c mitgeführte Wassermenge zur Berieselung des Elektrofilters nicht ausreicht, kann
diesem zusätzlich eine entsprechende Menge des aus dem Wascher c .ablaufenden Waschwassers
zugeführt werden. Es kann aber auch, wenn aus dem Wascher c an einer Stelle Waschwasser
von verhältnismäßig geringer Verschmutzung und unten am Wascher ein stark konzentriertes
Schmutzwasser abgezogen wird, eins .dieser Wässer, das erstere oder das letztere,
als zusätzliches Berieselungswasser im Elektrofilter dienen. Außerdem kann das Abwasser
des Elektrofilters dem Wascher c an einer dazu geeigneten Stelle im Kreislauf wieder
zugeführt werden, d. h. aber an der Stelle, wo das im Wascher befindliche Wasser
wenigstens annähernd den Verschmutzungsgrad des aus dem Elektrofilter abziehenden
Wassers besitzt. Durch eine entsprechende Bemessung der in das Elektrofilter eingeführten
Menge Wassers, sei dies nun Abwasser des Waschers c oder Frischwasser, läßt sich
nämlich ohne weiteres erzielen, daß das Abwasser des Elektrofilters einen Verschmutzungsgrad
besitzt, der dem an irgendeiner Stelle des Waschers c vorhandenen wenigstens annähernd
entspricht. Auf der Zeichnung ist die hierzu erforderliche Verbindung des Waschers
c mit dem Elektrofilter durch strichpunktierte Rohrleitungslinien angedeutet.
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Die aus dem Wascher c ablaufenden, verhältnismäßig wenig verschmutzten
,großen Wassermengen werden, wie dies bereits im Hauptpatent beschrieben ist, unmittelbar
dem Rückkühler lt zugeführt, dort gegebenenfalls in dem Absitzbecken hl entsprechend
geklärt und von dort dem Wascher c wieder zugeführt. Es kann nun auch, vgl. hierzu
die Abb. ia, das Berieselungswasser des Elektrofilters in den vorerwähnten Kreislauf
einbezogen werden, indem beispielsweise ein Teil des von dem Rückkühler kommenden
Waschwassers abgezweigt und dem Elektrofilter zugeführt wird. Außerdem kann das
aus dem Elektrofilter ablaufende Wasser, sofern es mit nur geringer Verschmutzung
anfällt, anstatt dem Wascher c auch unmittelbar dem Rückkühler k zugeführt werden.