DE67409C - Rettungsvorrichtung bei Feuersgefahr - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 61: Rettungswesen.

Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, eine billige und dauerhafte Vorrichtung für eine bequeme und sichere Selbstrettung der Bewohner eines brennenden Gebäudes zu schaffen, sowie auch der Feuerwehr die Möglichkeit zu geben, leicht in das Innere der Gebäude eindringen zu können bezw. Personen aus den oberen Stockwerken zu retten.

Die Einrichtung des Apparates ist in den Zeichnungen dargestellt, und zwar ist Fig. 1 eine Vorderansicht eines mit dem Apparat ausgestatteten Gebäudes, Fig. 2 ein Verticalschnitt in vergröfsertem Mafsstabe, den Fahrstuhl in Verbindung mit der Bremse und dem Kolben darstellend, und Fig. 3 eine Detaildarstellung der Verbindung der Taue mit dem Kolben.

Verticale Röhren 1 erstrecken sich von dem höchsten Punkt des Gebäudes bis zu einer Stelle nahe dem Boden desselben und sind an den Wänden befestigt. . Ihre unteren Enden sind mit einer erweiterten Basis 2 ausgestattet, welche hohl ist und Spiralfedern 3 enthält. Ein horizontales Vorstehbrett 4 ragt über die oberen Enden der Röhren hervor und beschützt dieselben sowie die Taue gegen das Nafswerden bei Regen u. dergl. Der Theil des Taues, welcher sich zwischen den unteren Enden der Röhren befindet, ist ebenfalls durch ein Gehäuse 5 geschützt. Zwei Fahrstühle 6 auf geeigneten Untersätzen 7, welche mit in die am hinteren Ende der Röhren angebrachten Schlitze 8 eingreifenden Zungen versehen sind, sind dort mit Stangen oder Kolben 9 verbunden, die sich in senkrechter Richtung frei innerhalb der Röhren bewegen können. Ketten oder Taue ι ο, welche über Leitrollen 11 laufen, sind an den oberen Enden der Kolben befestigt,. sowie auch unmittelbar unter den Stützen 7 an dem eigentlichen Körper des Kolbens. Am unteren Ende des Kolbens ist ein Einschnitt 12 gebildet, um dem Tau eine freie Bewegung zu sichern.

Die Fahrstühle stehen in Wechselwirkung zu einander, so dafs, wenn der eine die niedrigste Stelle erreicht, der andere an seinem höchsten Punkt angekommen ist. Jeder der Fahrstühle ist mit einer Bremse 13 ausgestattet, die um den Zapfen 14 schwingt. Das obere Ende des Bremshebels hat eine Handhabe und das untere ist nach rückwärts gebogen zum Eingriff in die Oesen 1 5, welche in der Mauer in geeigneten Entfernungen befestigt sind, so dafs die Fahrstühle in jeder beliebigen Stellung gehalten werden können.

Der Stofs, der durch plötzliches Aufhalten des niedergehenden Fahrstuhles, wenn derselbe an seiner untersten Grenze angekommen ist, verursacht werden würde, wird vermieden durch den Kolben, der in die hohle Basis eintritt und die Spiralfedern 3, die als Buffer wirken, bethätigt. Auf diese Weise wird der Stofs aufgefangen und störende Folgen vermieden. Die gleiche Wirkung kann dadurch erzielt werden, dafs der aufsteigende Fahrstuhl belastet wird. Wenn z. B. zwei oder mehrere Personen herunter zu fahren wünschen, so können ein oder mehrere Personen den aufsteigenden Fahrstuhl besteigen. Das Gewicht des niedergehenden Stuhles wird auf diese Weise theilweise ausgeglichen, und die heruntergehende Bewegung ist eine allmälige.

Claims (1)

1. Pateντ-ΑνspRÜche:

   Eine Rettungsvorrichtung, bei welcher mit einem über Rollen gelegten endlosen Seil oder Kette Kolben (9) verbunden sind, die sich in an der Aufsenmauer eines Gebäudes angebrachten Röhren bewegen und mit Fahrstühlen (6) in Verbindung stehen, deren Bremsen (13) durch Eingreifen in eingemauerte Oesen(i5) die Bewegung der Fahrstühle zu hemmen im Stande sind.
   Bei der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Vorrichtung die Anordnung aufgeschlitzter Röhren (1), welche an ihrem unteren Ende in der Erweiterung (2) Spiralfedern (3) zu dem Zwecke enthalten, ein Aufstofsen der Fahrstühle zu verhindern.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.