DE666546C - Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem Ammonsulfat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem Ammonsulfat

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DE666546C
DE666546C DEI48811D DEI0048811D DE666546C DE 666546 C DE666546 C DE 666546C DE I48811 D DEI48811 D DE I48811D DE I0048811 D DEI0048811 D DE I0048811D DE 666546 C DE666546 C DE 666546C
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ammonium sulfate
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • C01C1/248Preventing coalescing or controlling form or size of the crystals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem Ammonsulfat Bei der Herstellung von Ammonsulfat wird aus lagerungs- und versandtechnischen Gründen oft Wert auf ein grobes, langgestrecktes Korn gelegt. Dieser Anforderung genügt das im Sättigerbetrieb der Kokereien hergestellte sogenannte Zechensulfat, wenn neben einer guten Durchmischung des Sättigerbades für bestimmte Gehalte an freier Schwefelsäure gesorgt wird. Aber auch bei der Herstellung von sogenanntem synthetischen Ammonsulfat lassen sich grobkörnige und langgestreckte Kristalle erhalten, wenn man während des Eindampf- oder Abkühlungsvorganges der Sulfatlösung bzw. beim Einleiten des Ammoniaks in den Sättiger bestimmte Bedingungen einhält. In erster Linie ist hier, ähnlich wie beim Sättigerbetrieb der Kokerei, ein Gehalt an freier Säure notwendig. Darüber hinaus sind zur Beeinflussung der Kornform Zusätze von Metallsalzen, z. B. Aluminium-, Eisen- oder Chromsalzen, oder auch von Sulfosäuren organischer Verbindungen vorgeschlagen worden.
  • Die Handhabung der bei diesen Verfahren vorliegenden, mehr oder' minder stark sauren Lösungen ist unbequem und kostspielig. So ist vor allem eine korrosionsbeständige Apparatur aus Blei oder Speziallegierungen erforderlich, deren Anschaffung und Instandhaltung große Kosten verursacht. Bei Sulfatlösungen, die durch Umsetzung von Gips mit Arnmoncarbonat gewonnen sind, muß außerdem das überschüssige Ammoncarbonat bzw. das freie Ammoniak zunächst entweder abgetrieben oder mit Schwefelsäure neutralisiert werden,. was nicht unerhebliche Schwefelsäuremengen erfordert. Schließlich besteht die Gefahr, daß das fertige Produkt einen Säuregehalt aufweist, der die vorgeschriebenen Grenzen überschreitet, so daß das Salz noch besonders nachbehandelt werden muß.
  • Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, daß es auch beim Arbeiten in neutralem oder alkalischem Medium gelingt, die Kornform des Ammonsulfats durch Zusatzstoffe im Sinne einer Kornvergröberung zu beeinflussen. Demgemäß werden nach der vorliegenden Erfindung die erwähnten Schwierigkeiten dadurch überwunden, daß man die Kristallisation des Ammonsulfats in neutraler oder alkalischer Flüssigkeit und in Gegenwart gelöster Metallsalze oder komplexer Metallverbindungen vornimmt. Es kommen insbesondere lösliche Salze von Alkali-, Erdalkali- oder Schwermetallen oder lösliche Komplexverbindungen von Metallen, für sich allein oder mehrere gemeinsam, als Zusatzstoffe in Betracht. Diese komplexen Metallverbindungen können als solche zugegeben oder erst in der Lösung erzeugt werden.
  • Je nach Verwendung des einen oder anderen Zusatzes erhält man dabei Kristalle von mehr gedrungener, etwa würfelförmiger oder mehr langgestreckter 1, orm. Die erstrebte Wirkung wird durchweg schon mit ganz geringen Mengen der Zusatzstoffe erreicht. Meist genügen schon Zusätze von einigen hundertstel oder einigen zehntel Prozenten, bezogen auf das in der Lösung vorhandene Ammonsulfat. ' Durch komplexe Chromsalze erhält man, beispielsweise Kristalle von langgestrecktei';' nadeliger Form, während Mangansalze oder Magnesiumsulfat solche von derber, tafeliger Form erzeugen. Dies ist insofern von Bedeutung, als es dadurch möglich ist, durch Kombination des einen Zusatzes mit dem anderen die Form des. Salzkornes weitest gehend zu variieren. Will man ein langgestrecktes, aber kräftiges Kristallkorn erhalten, so verwendet man z. B. als Zusatz außer der komplexen Chromisulfatschwefelsäure gleichzeitig noch Magnesiumsulfat oder Natriumchlorid. Statt Chromisulfatschwefel.säure sind beispielsweise auch Ferri- und Ferrocyankalium anwendbar. Auch Sulfosäuren organischer Verbindungen, z. B. Sulfanilsäure oder Anilindisulfosäure, oder deren Salze können mit gutem Erfolg zusammen mit Metallsalzen bzw. -v erbindungen der angeführten Art verwendet werden.
  • Der Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht also nicht nur darin, daß durch das Arbeiten in alkalischer oder neutraler Flüssigkeit, also unter Fortfall der sonst erforderlichen Zusätze von freier Schwefelsäure, die technischen Schwierigkeiten bei der Handhabung der Ammonsulfatlösung, insbesondere während der Eindampfung, in Wegfall kommen, sondern man ist auch in der Lage, durch Variation der Zusätze die Kriställform weitgehend zu beeinflussen. Dies ist für die Lagerfähigkeit von Ammonsulfat, vor allem unter den erschwerten Bedingungen in mangelhaften Lagerräumen oder in tropischen und subtropischen Gegenden, von ganz bedeutendem Vorteil. Schließlich bietet die vorliegende Arbeitsweise noch den Vorteil weitgehender Unabhängigkeit von den Eindampf- und Abkühlungsbedingungen, die durch die vorhandenen Apparaturen meistens engbegrenzt sind. Man kann in derselben Apparatur sowohl normales als auch grobkörniges Ammonsulfat erzeugen.
  • Nach einem bekannten Verfahren zur Gewinnung von grobkristallisiertem Ammonsulfat soll man gewisse, für die Kristallausbildung, als schädlich erkannte Vexunreinigungen aus der zu verarbeitenden Lösung entfernen. In erster Linie handelt es sich um Salze des dreiwertigen Eisens; diese sollen in die zweiwertige Stufe übergeführt werden. Das geschieht durch Ausfällung als Sulfid oder durch Reduktion. Die hierbei als feste Stoffe erhaltenen Eisensulfide werden z. B. durch Flotation entfernt; die gelösten zweiwertigen Verbindungen sollen durch Kristallisation gleichzeitig mit dem Ammonsulfat abgeschieden werden. Dies ist jedoch nur bei einer Kristallisation in saurer Lösung möglich; bei einer Kristallisation in neutraler bis alkalischer Lösung würde aus den. Salzen des zweiwertigen Eisens Eisenhydroxyd ausgefällt, so daß in diesem Falle die Kristallisation des Ammonsulfats in einer eisenfreien Lösung stattfände. Somit berührt dieses bekannte Verfahren nicht das Wesen der vorliegenden Arbeitsweise, für die nicht die Entfernung, sondern gerade der Zusatz bestimmter Stoffe und die Kristallisation in neutralem oder alkalischem Medium wesentlich ist.
  • Beispiel i Zu iooo Teilen einer ammoniakalischen Ammonsulfatlösung (pA = 8,o) mit 43 Gewichtsprozent Ammonsulfat werden 1,5 Teile Magnesiumsulfat gegeben. Die Lösung wird dann in einem Simplexverdampfer mit Kreislaufführung unter gleichzeitigem Einblasen von etwas Luft und unter ständiger Zufuhr frischer Lösung nach Maßgabe der Verdampfung eingedampft. Aus der erhaltenen Salzmaische erhält man durch Filtrieren oder Abschleudern Kristalle von 1,5 mm Dicke und 2 mm Länge (also einem Verhältnis von Dicke zu Länge = 1 : 1,33).
  • Beispiel 2 Unter den gleichen Arbeitsbedingungen wie im Beispiel i wird Ammonsulfatlösung mit einem Zusatz von 1,5 Teilen Mangansulfat eingedampft. Es werden Kristalle erhalten von i,3 mm Dicke und 2 mm Länge (Verhältnis i : 1,54).
  • Beispiel 3 Verwendet man unter den gleichen Bedingungen 1,5 Teile Zinksulfat, so erhält man Kristalle von 1,6 mm Dicke und 2 mm Länge (Verhältnis 1 : 1,25).
  • Beispiel 4 Verwendet man als Zusatz 0,03 Teile Chromsalz in Form von Chromsulfatabfalilauge, so erhält man Ammonsulfatkristalle von i,i mm Dicke und 4 mm Länge (Verhältnis 1:3,63).
  • Beispiel 5 Außer o,o5 Teilen komplexer Chromisulfatschwefelsäure werden noch 1,5 Teile Natriumchlorid zugegeben. Es werden Kristalle von 1,4 mm Dicke und 4 mm Länge (Verhältnis 1 :2,86) erhalten.
  • Beispiel 6 Außer 0,03 Teilen Chromsalz in Form von Chromsulfatabfallauge werden noch 1,5 Teile Mangansulfat zugegeben. Es werden Kristalle von etwa r,45 mm Dicke und etwa 4,8 mm Länge (Verhältnis i :3,3) erhalten.
  • Aus der folgenden Zusammenstellung von Siebanalysen der gemäß den Beispielen hergestellten Produkte ist deren Kornzusammensetzung ersichtlich. Um die günstige Wirkung der Zusätze zu veranschaulichen, ist als Beispiel 6a die Siebanalyse eines Ammon-: sulfats angefügt, das ohne Zusatzstoff .u=nter den gleichen Arbeitsbedingungen g ., #gnnen ist. Dessen Kristalle weisen eine Deze- val 1,29 mm und eine Länge von 1,74 mim, (Ver= hältnis i : 1,35) auf.
    Siebanteil auf Sieb mit Beispiel
    3 4 5 I 6/41 631
    I
    i,o2 mm Maschenweite....... 66,9 67,5 = 74,3 53,5 69,0 54,0 : 73,0
    0,75 mm Maschenweite....... 28,3 26,9 14,8 36,8 28,1 29,9 17,9
    unter o,75mm Maschenweite.. 4,8 5,6 io,g 9,7 2,9 16,1 g,i
    Beispiel 7 . Unter sonst gleichen Arbeitsbedingungen wie im Beispiel i wird eine schwach am moniakalische Ammonsulfatlösung (PH = 7,2) mit einem Zusatz von je i Teil Mangansulfat utad des Natriumsalzes der Isopropylnaphthalinsulfosäure eingedampft. Man erhält Kristalle von 2 mm Dicke und 2,5 mm Länge (Verhältnis i : i,25).

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem Ammonsulfat durch Kristallisation des Ammonsulfats aus dessen Lösungen in Gegenwart von die Kristallisation beeinflussenden Zusatzstoffen; dadurch gekennzeichnet, daß man die Kristallisation in neutraler oder alkalischer Flüssigkeit vornimmt und als die Kristallisation beeinflussende Zusatzstoffe gelöste Metallsalze und/oder komplexe Metallverbindungen, gegebenenfalls auch zusammen mit Sulfosäuren organischer Verbindungen, verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Salze der Alkali-oder Erdalkalimetalle, einschließlich des Magnesiums oder des Mangans oderZinks zusetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kristallisation in Gegenwart löslicher komplexer Chrom- oder Eisenverbindungen vornimmt.
DEI48811D 1934-01-20 1934-01-20 Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem Ammonsulfat Expired DE666546C (de)

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