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Vorrichtung zur Fernmessung von Leistungsgrößen wechselnden Vorzeichens
Im Patent 612 587 ist eine Vorrichtung zur Übermittlung von Leistungsgrößen wechselnden
Vorzeichens beschrieben, bei der auf die umlaufende Achse des Fernuneßgebers ein,
zusätzliches konstantes Drehmoment ausgeübt wird. Unter dem Einfluß dieses Drehmomentes
sendet das Gerät jauch dann Impulseaus, wenn die Meßgröße gleich Null ist. Positive
Meßwerte sind daran erkennbar, daß die Impulshäufigkeit größer ist als beim Meßwert
Null, negative .daran, daß die Impulshäufigkeit kleiner ist als beim Meßwert Null.
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Zusätzliche Drehmomente, welche auf den Anker des Fernmeßgebers reinwirken,
kann man durch Benutzung von Ferraris-Triebsystemen oder durch Benutzung von Gleichstronunotoren
erzeugen, die nach Art von Amperestundenzählern gebaut sind. Bei der Verwendung
von Gleichstromtrieben muß man besondere Mittel zur Konstanthaltung der speisenden
Spannung anwenden. Bei der Verwendung von Ferraris-Trieben gelingt es, innerhalb
gewisser Grenzen Spannungsänderungen .auch durch eine geeignete Ausbildung der Triebsysteme
unschädlich zu machen. Bleibt bei diesen Einrichtungen durch irgendwelche Störungen
der zusätzliche Antrieb weg, so findet eine Fälschung des Meßwerties statt, welche
nicht ohne weiteres erkennbar ist, weil die Fernmeßimpttlse, wenn auch in veränderten
Anzahl, noch eintreffen.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Fernmeßgeber, bei dem auf die
umlaufende Achse des Fernmeßgebers ein zusätzliches Drehmoment ausgeübt wird und
bei dem erfindungsgemäß die Ferhmeßimpulse mit Hilfe von Entladungsröhren erzeugt
oder weitergeleitet werden, sowie das Triebsystem, welches .das zusätzliche Drehmoment
erzeugt, mit konstantem Strom und konstanter Spannung gespeist wird und bei dem
die Entladungsröhren sowie das zur Erzeugung des auf den Anker einwirkenden Drehmomentes
dienende Triebsystem unter Verwendung derselben Mittel zur Konst.anth,altung des
Stromes oder der Spannung (Eisenwasserstoffwiderstände, Glimmentladun.gsröhren)
an eine gemeinsame Stromquelle angeschlossen sind. Es ist schon vorgeschlagen worden,
die Kontakte von Fernmeßgebern durch Glühkathodenröhren in geeigneten Schaltungen,
z. B. Rückkopplungsschaltung, zu ersetzen oder die Kontakte der Sender durch Glühkathodenröhren
zu entlasten. Bei diesen Einrichtungen kann aber durch das Ausbleiben der Impulse
beim Schadhaftwerden der Röhre leicht der Meßwert Null vorgetäuscht werden. Anderseits
kann durch Ausbleiben des zusätzlichen Drehmomentes bei den bekannten Gebern ebenfalls
eine
Fehlanzeige zustande kommen. Durch den Geber gemäß der Erfindung werden die erwähnten
Nachteile beseitigt, ein Ausbleiben der Impulse in allen 1 1ä eine Betriebsstörung
bedeutet, die auch l ei zur Anzeige gebracht werden bann. In d:8n meisten Fällen
wird es genügen, nur den Heizstrom z. B. mit Hilfe- von Eisenwasserstoffwiderständen
konstant zu halten. Man wird in einem solchen. Falle das zur Erzeugung des konstanten
Zusatzdrehmomentes dienende Triebsystem in .den Heizstromkreis der Röhre schalten.
Besonders einfach wird die Schaltung, wenn man ein Ferraris-Triebsystem verwendet.
In diesem Falle ist es natürlich erforderlich, die Glühkathodenröhre mit Wechselstrom
zu heizen. Diesen Wechselstrom kann man unmittelbar .dem Spannungswandler entnehmen,
an welchen (das Fernmeßgerät ,angeschlossen ist. Das zur Erzeugung eines zusätzlichen
Antriebes @erforderliche Wanderfeld kann leicht in bekannter Weise, durch Verwendung
von Kunstschaltungen, Kurzschlußringen u..dgl. erzeugt werden. Der Ferraris -Trieb
kann auch an eine zur Konstanfhaltung der Anodenspannung dienende Schaltanordnung
angeschlossen werden.
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Bei der Verwendung von Gleichstromtriebsystemen zur Erzeugung des
zusätzlichen Drehmomentes wird es mitunter nicht möglich sein, den Gleichstromtrieb
mit der Heizung der Röhre in Reihe zu schalten, weil zur Heizung wesentlich größere
Ströme erforderlich sind, als der Stromwender des Gleichstromtriebes dauernd vertragen.
kann. In einem solchen Falle kann es sich empfehlen, Mittel zur Konstanthaltung
der Anodenspannung anzuwenden und den zusätzlichen Gleichstromtrieb von ;dieser
Anodenspannung zu .speisen. Zur Konstanthaltüng der Anodenspannung werden zweckmäßig
in an sich bekannter Weise Glimmentladungsröhren verwendet, die in verschiedenen
bei Netzanschlußgeräten üblichen Schaltungen betrieben, werden können. Wenn das
zusätzliche Gleichstromtriebsystem vom Heizstromkreis der Röhre gespeist wird, muß
vermieden werden, daß der Anodenstrom, der in seiner Stärke ^gchselt, auch das zusätzliche
Triebsystem beflußt. Man kann zu diesem Zweck ent-,F Eder indirekt geheizte Röhren
anwenden, bei welchen der Heiz- -und der Anodenstromkreis galvanisch voneinander
getrennt sind, oder man kann dadurch, daß man den Anodenstrom symmetrisch den Enden
des Heizfadens, z. B. runter Verwendung eines Spannungsteilers, zuführt, dafür sorgen,
daß der Anodenstrom nicht über das zusätzliche Gleichstromtiiebsystem fließt.
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Es sind auch Fernmeßeinrichtungen bekannt, ,die mit Hilfe von Glimmentladungsröhren
arbeiten, 'welchen eine konstante Spannung zugeführt wird. Bei solchen Fernmeßgeräten
wird man das Triebsystem zur Erzeugung des konstanten Zusatzdrehmomentes an die
zur Speisung der Glimmröhre dienende Spannungsquelle anschließen, die mit irgendeiner
Einrichtung zur Konstanthaltung der Spannung ausgerüstet ist. Die Erfindung ist
also nicht auf Glühkathodenröhren mit oder ohne Gasfüllung gerichtet, sondern bezieht
sich auf Entladungsröhren beliebiger Art.