DE658735C - Handbinder fuer kurzfaserige landwirtschaftliche Erzeugnisse - Google Patents

Description

Es sind Handgarbenbinder bekannt, bei denen an einer Handhabe ein aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Teilen bestehender Ring zum Zusammenraffen und Pressen des Getreides sowie eine Führung und eine Klemm- und Abschneidevorrichtung für das von einem an der Handhabe befestigten Knäuel abgezogene Bindegarn vorgesehen sind. Der Knüpfer ist bei diesen Bindern an einer in der Handhabe drehbar gelagerten Welle befestigt, die zusammen mit den übrigen Teilen des Binders mittels eines Hebels bewegt wird.

Die bekannten Handgarbenbinder sind in erster Linie zum Binden des von Mähmaschinen abgelegten Getreides bestimmt, sollen das anstrengende Bücken beim Binden der Garben beseitigen und eine größere Bindegeschwindigkeit ermöglichen. Die Binder

zo haben infolgedessen eine große Abmessung, so daß sie verhältnismäßig schwer, in ihrer Bauart verwickelt und teuer sind. Außerdem ist es nicht möglich, mit diesen Bindern kurzfaserige landwirtschaftliche Erzeugnisse (Flachs, Raps, Heu u. dgl.) zu binden. Diese Erzeugnisse werden daher bisher ohne Zuhilfenahme besonderer Bindevorrichtungen gebunden.

Durch den Handgarbenbinder gemäß der Erfindung, der klein und handlich ist und sich sowohl zum Binden von kurzfaserigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen als -auch zum Binden von Getreide und Stroh eignet, sollen die erwähnten Mißstände vermieden werden. Bei dem Binder ist der Knüpfer wie bei den bekannten Handgarbenbindern drehbar in einem Handgriff gelagert, der eine Führung sowie eine Klemm- und Abschneidevorrichtung für das Bindegarn trägt. Auf der Welle des Knüpfers sind ein Handgriff und eine die Garnklemme steuernde Kurve vorgesehen, und an dem Handgriff, in dem der Knüpfer gelagert ist, ist ein von Hand zu bewegender, gleichzeitig als Abschneider und Garnführer dienender Abstreifer befestigt.

Mittels des Handbinders, der infolge seiner Handlichkeit zusammen mit dem Bindegarn um die von Hand zusammengerafften landwirtschaftlichen Erzeugnisse geschlungen werden kann, wird das Bindegarn in einfachster Weise geknotet und abgeschnitten sowie gleichzeitig das abgeschnittene, von der Rolle abgezogene Ende des Garnes eingeklemmt.

Auf der Zeichnung ist der Handbinder gemaß der Erfindung in einer Aus führungs form dargestellt.

Abb. ι ist eine Vorderansicht des Binders. Die Abb. 2 und 3 sind Seitenansichten des in zwei verschiedenen Stellungen veranschau-

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lichten Knüpfers des Binders. Abb. 4 ist eine Seitenansicht des Binders, Abb. 5 eine Draufsicht auf den Binder, Abb. 6 ein Längsschnitt durch die Klemmvorrichtung für das garn und Abb. 7 eine Seitenansicht des abstreifers in der Arbeitsstellung.

Die aus dem Knüpfer 2, der Garnklemme 3^;, dem Garnführer und -abstreifer 4 und dem •Messer 5 bestehende Knüpfvorrichtung des Binders ist an einem Handgriff 1 angeordnet. In dem Handgriff ist eine mit einem Griff 7 verbundene Welle 6 drehbar gelagert, die zum Antrieb des Knüpfers 2 und der Garnklemme 3 dient.

Sollen mittels des Binders Garben oder Bündel gebunden werden, so wird zunächst das Ende des Garnes 8 in die Garnklemme 3 eingeklemmt. Zu dem Zweck wird die Welle 6 mittels des Griffes 7 um etwa 270⁰ nach rechts gedreht. Dabei gleitet ein Steuerhebel 10, der an einem unter der Wirkung einer Feder 13 stehenden, in der Garnklemme 3 verschiebbar angeordneten Bolzen 9 befestigt ist und durch einen Schlitz 11 in das Innere des hohl ausgebildeten Handgriffes 1 ragt, mittels einer Rolle an einer Kurve 12 entlang, die an einem auf der Welle 6 befestigten Ring vorgesehen ist. Durch die Kurve wird der Bolzen 9 entgegen der Wirkung der Feder 13 so axial verschoben, d.h. in die Klemme gezogen, daß das Ende des Garnes 8 in den Schlitz der Garnklemme eingelegt werden kann (Abb. 3 und 6). In dieser Lage wird der Bolzen dadurch festgehalten, daß die Rolle des Steuerhebels 10 in eine Aussparung der Kurve 12 eingreift. Ist das Garnende in die Klemme eingelegt, so wird die Welle um 90⁰ weitergedreht, so daß die Teile des Binders wieder in die in den Abb. i, 4 und 5 dargestellten Stellungen gelangen. Bei dieser Stellung der Welle gleitet die Rolle des Hebels 10 von der hinter ihrer Aussparung steil verlaufenden Kurve 12 ab. Dabei kommt die Feder 13 zur Wirkung, so daft das Garn 8 durch den Bolzen 9 in der Klemme 3 festgeklemmt wird. Jetzt wird das Ende des Garnes 8 in der in Abb. 1 dargestellten Weise um den Knüpfer 2 gelegt und zwischen dem Garnführer und -abstreifer 4 sowie einer an diesem befestigten Blattfeder 14 hindurch in die Führungsöse des Garnführers gezogen. Darauf wird der Binder, der etwa 4ie Größe eines mittleren Handhammers hat, mit einer Hand um das zu bindende Gut herumgeführt. Mit der anderen Hand wird alsdann das auf der anderen Seite des Gutes liegende Garnende erfaßt, in die Führungsöse gezogen, um den Knüpfer 2 geschlungen, in die Garnklemme 3 gelegt und an den Handgriff gepreßt, so daß beide Garnenden parallel nebeneinanderliegen, wie es in Abb. 1 dargestellt ist. Damit das Garn nicht von dem Knüpfer abgleitet, ist der .Schnabel des letzteren, wie üblich, in seiner ^ttlmlaufebene in geringem Maße sichelförmig

ikrümmt, wie die Abb. 5 erkennen läßt. j: -Nachdem das Garn um das zu bindende iGut geschlungen ist, wird durch Drehen des Handgriffes 7 der mit der Welle 6 starr verbundene Knüpfer 2 im Sinne des Uhrzeigers gedreht. Nach einer Drehung der Welle von etwa i8o° wird die unter Federwirkung stehende Lippe 16 des Knüpfers in üblicher Weise durch eine ortsfeste Kurve 17 geöffnet, auf der die an der Lippe gelagerte Rolle 15 rollt. Bei der weiteren Drehung der Welle werden die zur Garnklemme laufenden Garnenden in den Knüpfer eingelegt, und der Knüpfer wird durch die Kurve 17 geschlossen, so daß die Garnenden festgeklemmt werden. Gleichzeitig -wird das in der Garnklemme 3 liegende Garn durch den Bolzen 9 freigegeben. Unmittelbar darauf wird das Garn, welches selbsttätig weitergezogen wird, durch den Bolzen 9 wieder festgeklemmt.

Das Abstreifen des Knotens vom Knüpfer 2 wird dadurch bewirkt, daß der Abstreifer 4 mittels des um die Achse 19 schwenkbaren Handgriffes 18 verschwenkt wird (Abb. 7). Dabei wird das eingeklemmte Garn durch das am Abstreifer 4 vorgesehene, mit seiner Schneide an der Garnklemme 3 entlang gleitende Messer 5 abgeschnitten, so daß der Knoten durch die öse des Garnführers 4 aus dem Binder tritt. Wird der Griff 18 freigegeben, so wird er durch eine auf ihn wirkende Feder 20 selbsttätig in die Ruhelage geschwenkt. Während des Abstreifens des Knotens vom Knüpfer wird der Binder vom Bund entfernt, wodurch der Knoten fest angezogen wird und besser vom Knüpfer abgleitet.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Handbinder für kurzfaserige landwirtschaftliche Erzeugnisse, bei dem der Knüpfer in einem Handgriff drehbar gelagert ist, der eine Führung sowie eine Klemm- und Abschneidevorrichtung für das Bindegarn trägt, dadurch gekenn- no zeichnet, daß einerseits auf der Welle (6) des Knüpfers (2) ein Handgriff (7) und eine die Klemme (3) steuernde Kurvenbahn (12), andererseits an dem Handgriff (1), in dem der Knüpfer gelagert ist, ein von Hand zu bewegender, gleichzeitig als Abschneider und Garnführer dienender Abstreifer (4) schwenkbar befestigt sind.
2. 2. Handbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung aus einer Gegenlage (3) und einem unter der Wirkung einer Druck-

   feder (13) stehenden Dorn (9) besteht, auf dem ein durch eine Kurvenbahn (12) gesteuerter Hebel (10) befestigt ist.
3. 3. Handbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der an dem Handgriff (1) schwenkbar befestigte Ab- ' streifer (4) hakenförmig ausgebildet und mit einem Handgriff versehen ist sowie an der der Klemmvorrichtung (3) zugekehrten Seite ein Messer (5) trägt.
4. 4. Handbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung des hakenförmigen Abstreifers (4) durch eine Blattfeder (14) verschlossen'ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen