DE655901C - Einrichtung zur Herstellung von Duengemitteln aus Haus- und Stadtmuell - Google Patents

Einrichtung zur Herstellung von Duengemitteln aus Haus- und Stadtmuell

Info

Publication number
DE655901C
DE655901C DES118172D DES0118172D DE655901C DE 655901 C DE655901 C DE 655901C DE S118172 D DES118172 D DE S118172D DE S0118172 D DES0118172 D DE S0118172D DE 655901 C DE655901 C DE 655901C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cells
fermentation
fertilizers
cell
waste
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES118172D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ZYMOS SOC
Original Assignee
ZYMOS SOC
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ZYMOS SOC filed Critical ZYMOS SOC
Application granted granted Critical
Publication of DE655901C publication Critical patent/DE655901C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F17/00Preparation of fertilisers characterised by biological or biochemical treatment steps, e.g. composting or fermentation
    • C05F17/90Apparatus therefor
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F17/00Preparation of fertilisers characterised by biological or biochemical treatment steps, e.g. composting or fermentation
    • C05F17/50Treatments combining two or more different biological or biochemical treatments, e.g. anaerobic and aerobic treatment or vermicomposting and aerobic treatment
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P20/00Technologies relating to chemical industry
    • Y02P20/141Feedstock
    • Y02P20/145Feedstock the feedstock being materials of biological origin
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/40Bio-organic fraction processing; Production of fertilisers from the organic fraction of waste or refuse

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Einrichtung zur Herstellung von Düngemitteln aus Haus- und Stadtmüll In den letzten Jahren hat sich die Industrie der Beseitigung von Haus- und Stadtabfällen bzw. -müll, immer mehr in Richtung der Umwandlung dieser Abfälle in brauchbare Stoffe, wie Düngemittel, durch Gärung entwickelt, wodurch man die einfachere Beseitigung der Abfälle durch Verbrennung zu ersetzen sucht. Dabei treten aber eine Reihe technischer Aufgaben auf, die von den bisher vorgeschlagenen Anlagen nur teilweise gelöst werden konnten.
  • Damit eine Müllvergärungsanlage vorteilhaft arbeitet und eine Behandlung von Haus-und Stadtabfällen in industriellem Maßstabc gewährleistet, d. h. sehr große Mengen durchzusetzen vermag und für eine ganze größere Stadt ausreicht, ist es namentlich notwendig, daß die Anlage folgende Eigenschaften in sich vereinigt.
  • r. Einfachheit der Anlage, um die Kosten der baulichen Ausführung, der betriebsmäßigen Verwertung und der Instandhaltung soweit wie möglich herabzusetzen sowie maximale Leistung und Wirkungsgrad bei kleinstem Raumbedarf zu erzielen.
  • a. Technische Vollkommenheit der Anlage, um eine Umwandlung der Abfälle in gute Düngemittel mit einem Mindestmaß an Arbeitsgängen, Kosten und Abfallprodukten zu erreichen.
  • 3. Beste hygienische Bedingungen, um das Entstehen von verpestenden Gerüchen, Fliegen- und anderen Insektenherden, Epidemien usw. zu verhüten.
  • q.. Möglichkeit der ausgedehntesten Anwendungen der Anlage, d. h. sowohl in heißen als auch in kalten Ländern.
  • Die bisher vorgeschlagenen Gärungsanlagen weisen jedoch bei weitem nicht alle der oben aufgezählten Eigenschaften auf, zumal diese Eigenschaften teilweise schwer miteinander vereinbar sind. Diese bekannten Anlagen lassen sich nämlich in zwei Hauptgruppen unterteilen: diejenigen Einrichtungen, bei denen die Vergärung des Mülls in einer Stufe oder Phase durchgeführt wird, und diejenigen, bei denen die Gärung in zwei Stufen erfolgt. Die Anlagen der ersten Gruppe lassen sich noch in zwei Unterabteilungen teilen: diejenigen, bei denen die Gärung unter Luftabschluß, d. h. in vollkommen geschlossenen Gefäßen, erfolgt, und diejenigen mit Gärung unter Luftzutritt (in belüfteten Zellen). Obwohl nun die Einrichtungen dieser ersten Gruppe in ihrem Bau sehr einfach sind, so können sie praktisch doch keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern, da man bei der Gärung in einer einzigen Phase unter Luftabschluß gerade infolge der fehlenden Lüftung keine guten keimfreien Düngemittel erhält, während man bei den Einrichtungen, die eine Vergärung in einer einzigen Phase unter Luftzutritt vorsehen, nur Düngemittel von schlechter Beschaffenheit infolge der unzureichenden und ungleichmäßigen Belüftung der Zellen erhält. Außerdem widersprich,,
    die Wirkungsweise derartiger Einrichtun
    allen Erfordernissen der Hygiene, da hier '15'
    unvergorene oder unvollständig vergoreie"
    Abfälle an die freie Luft mitgerissen werd eh: würden und verpestende Gerüche verbreiten sowie zur Bildung von Insektenschwärmen Anlaß geben würden.
  • Was die Anlagen der zweiten, genannten Gruppe (Gärung in zwei Stufen) anbelangt, so lassen sie sich ebenfalls in zwei Unter gruppen teilen: diejenigenAnlagen, bei denen die beiden Gärungsstufen unter Luftzutritt erfolgen (wobei die erste Phase in belüfteten Zellen, die zweite an freier Luft vor sich geht), und diejenigen Anlagen, bei denen die erste Gärungsstufe unter Luftabschluß (in geschlossener Zelle) und die zweite Stufe unter Luftzutritt (in belüfteter Zelle) erfolgt. Mit den Anlagen, die zur ersten Abteilung dieser Gruppe gehören (Gärung in zwei belüfteten Phasen), könnte man Düngemittel von guter Beschaffenheit erhalten; indessen würden die bisher vorgeschlagenen Anlagen dieser Art praktisch infolge ihres großen Platzbedarfes zu wünschen übriglassen; die einzige bisher vorgesehene Gruppierungsweise besteht bei diesen Anlagen darin, daß die Zellen nebeneinander in einer oder zwei langen Reihen angeordnet werden, und außerdem arbeiten sie unhygienisch (denn in einem Falle werden die Abfälle, bevor sie in die Zellen geladen werden, auf einem Förderer aufgeschichtet und @ besprengt, während in einem anderen Falle die Abfälle an freier Luft aus einem Graben aufgenommen werden). In letzterem Falle erfordern das Beladen der Zellen mit den Abfällen und das Entfernen der vergorenen Düngemittel sehr komplizierte Handhabungen und Umladungen, die besondere Vorrichtungen notwendig machen und wobei der Kreislauf der Arbeitsgänge unwirtschaftlich wird. Dadurch werden die Anlage-, Betriebs- und Unterhaltungskosten einer solchen Fabrik erhöht, und ihre Leistung wirdherabgesetzt. DiejenigenAnlagen, welche zur zweiten Abteilung dieser Gruppe gehören (Vergärung in zwei Phasen, von denen die eine unter Luftabschluß, die andere unter Luftzutritt ausgeführt wird), weisen ebenfalls erhebliche Mängel sowohl hinsichtlich ihres Platzbedarfes (es wird eine Gruppierung der Zellen in Form von zwei langen, aneinanderliegenden Reihen vorgesehen) als auch bezüglich ihrer Bauweise und Wirkungsweise auf (es sind besondere, kostspielige Heizmittel zur Trocknung der Abfälle vorgesehen; infolge dieser Trocknung bestehen gewaltige Schwierigkeiten zum Vorwärtsbewegen und Entleeren des Gutes aus den Zellen; infolge der Gärung unter Luftabschluß werden ungesunde Gerüche entwickelt usw.).
    Lt. Schließlich ist die Anwendung der vorge-
    lagenen Anlagen in kalten Ländern un-
    glich.
    Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine Einrichtung zur Herstellung von Düngemitteln aus Haus- und Stadtabfällen bzw. -müll, bei der die Gärung in zwei Phasen unter Luftzutritt erfolgt, von denen die erste Stufe (oxydierende Gärung) in zymothermischen, belüfteten Zellen erfolgt, während die zweite, sog. stille Gärung an freier Luft in einem unter den Zellen liegenden Lagerraum ausgeführt wird. Diese Einrichtung entspricht den praktischen Bedürfnissen und vereinigt in sich die oben - aufgezählten vier Eigenschaften.
  • Die erfindungsgemäße Einrichtung ist dadurch bemerkenswert, daß die Zellen eine Anzahl von Gruppen bilden, wobei die Gruppen durch verhältnismäßig breite Gänge getrennt und umgeben sind und zusammen ein völlig abgeschlossenes Zellenstockwerk bilden, dessen Decke eine Terrasse bildet, in welcher die Ladeöffnungen der mittels auf Schienen laufenden Förderwagen und eines Aufzuges bedienten Zellen münden, und deren Boden mit Entladeöffnungen versehen ist, durch die eine jede Zelle mit der unteren Speicherkammer in Verbindung gebracht wird, welch letztere den sämtlichen Zellen gemeinschaftlich ist und mit ortsfesten und beweglichen Fördereinrichtungen versehen ist, die eine Trenn- und Zerteilungseinrichtung bedienen und die die fertigen Düngemittel in einen Lagerraum fördern.
  • Mit dieser kombinierten Anordnung ist die Anlage zur Behandlung der Abfälle in technischem Umfange besonders geeignet, indem dadurch der Anlage die vier obenerwähnten wesentlichen Eigenschaften verliehen werden. Die Einfachheit der Anlage ergibt sich einerseits aus der richtigen Gruppierung der Zellen, wodurch die größte Leistung bei kleinstem Platzbedarf erzielt wird, sowie andererseits aus der Anordnung des ganzen Systems, was, wie man später sehen wird, eine wirtschaftliche Arbeitsweise in einem ununterbrochenen Kreislauf von sehr einfachen Arbeitsgängen ermöglicht, die nur sehr wenige ungelernte Arbeitskräfte erfordern. Die technische Vervollkommnung des hergestellten Erzeugnisses, d. h. eine gute Qualität der Düngemittel, ergibt sich aus der Gärung in zwei Phasen unter Luftzutritt, während den größten hygienischen Anforderungen infolge eines ununterbrochenen Kreislaufes der Arbeitsgänge, bei denen jegliche Entwicklung ungesunder Gerüche sowie Bildung von Insektenherden vermieden wird, entsprochen wird: Schließlich wird durch die zwischen den Zellen befindlichen Gänge und durch die Anordnung dieser Zellen in Form eines ge-:; schlossenen Stockwerkes erreicht, daß die:,; Anlage gegen Wärmeverluste geschützt wird. und demnach auch in kalten Ländern anwendbar wird.
  • Die Erfindung sieht noch besondere Mittel zur vorteilhaften Rückgewinnung der flüssigen und gasförmigen Gärungsprodukte sowie zum bequemen und hygienischen Beladen aller Zellen vor, die noch näher beschrieben werden; dabei gestatten diese Mittel eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen und zweckmäßigen Ausnutzung der Anlage.
  • Die Einrichtung der vorliegenden Erfindung wird an Hand des auf den Abbildungen angegebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert: Die Fig. i und 2 sind horizontale Schnitte der Anlage bzw. in der Höhe des den Zellen gemeinsamen Lagerraumes im Erdgeschoß und in der Höhe des ersten Stockes, in welchem die Zellen liegen.
  • Fig. 3 ist eine Ansicht auf die Anlage von oben und zeigt die Bedienungsterrasse.
  • Fig. q. und 5 sind vertikale Schnitte in der Richtung der Längslinie IV-IV und der Hakenlinie V-V der Fig. i und 2. Letztere verläuft durch einen Gang zwischen zwei Zellenreihen.
  • In Fig.6 ist in größerem Maßstabe eine Einzelheit der Fig.5 dargestellt; sie zeigt eine der querliegenden Gassammelleitungen.
  • Fig. 7 ist, ebenfalls in größerem Maßstabe, ein horizontaler Schnitt durch diese Lei tung.
  • Fig.8 ist ein teilweiser vertikaler Schnitt nach der SchnittlinieVIII-VIII in der Fig. 7. Fig. g ist ein vertikaler Längsschnitt einer Abweichung des Gasreinigers.
  • Fig. io, i i und 12 sind verschiedene Darstellungen des Aufzuges, der die Anlage bedient. Ein lotrechter Längsschnitt gemäß Fig. io zeigt den Förderkorb im Boden des Schachtes. Fig. i i ist eine Aufsicht auf den Förderkorb am Boden des Schachtes mit geöffneten Ladefalltüren. Fig. 12 ist ein lotrechter Längsschnitt, der den Förderkorb auf der Bedienungsterrasse zeigt.
  • Der wesentliche Teil der erfindungsgemäßen Einrichtung wird von einer Gruppe zymothermischer Zellen i gebildet, die eine gewisse Anzahl von Untergruppen bilden, von denen jede von zwei parallelen, mit ihren Rückwänden aneinanderliegenden Reihen gebildet wird (s. Fig.2). Die Zellengruppen sind von Gängen 2 umgeben und werden durch solche Gänge getrennt, die zur Überwachung der Gärung, der Führung der Abgasrohre und dem Entladen der Zellen dienen, nachdem die erste Phase des Gärprozesses beendet ist. Die Entleerung der Zellen erfolgt dabei durch die '#Öffnungen 3 und d. (vgl. Fig. 2, q. und 5). Die dänge dienen ferner dazu, den Zellengruppen ' ein dichtes, isolierendes Luftpolster zu schaffen, welches gegen einen den guten Fortgang des Gärprozesses schädigenden Wärmeverlust schützt. Diese Anordnung gestattet auch. solche Einrichtungen zur Verarbeitung der Abfälle in den kältesten Gegenden zu verwenden, was ummöglich sein würde, wenn die Zellen den Unbilden des Wetters in den verschiedenen Landstrichen unmittelbar ausgesetzt wären. Die Wärmehaltung ist eine unerläßliche Bedingung zur Durchführung und Entwicklung des biologischen Prozesses im Gärverfahren. .
  • Unter den Zellen i, die ein vollständig geschlossenes Stockwerk bilden, befindet sich ein Raum 5 (vgl. Fig. i, q. und 5), dessen Flächeninhalt gleich dem des ersten Stockwerks ist, und welcher eine große Höhe besitzt, die beispielsweise doppelt so groß wie die Höhe der Zellen ist. Dieser Raum 5 dient dazu, die rohen Düngemittel, die aus den Zellen i unter der Einwirkung der Schwerkraft durch die Öffnungen q. entladen worden sind, in Berührung mit der Luft zu lagern.
  • Die Decke des Stockwerks der Zellen i bildet eine Terrasse, die mit Ladeöffnungen 29 versehen ist, die je für eineZelle bestimmt sind (s. Fig. i und 3). Die Luftzufuhr zu den Zellen erfolgt mittels Luftröhren oder -schläuchen 13 (Fig. 7), die den unteren Teil jeder Zelle mit der Außenluft in Verbindung setzen, während der Austritt der in den Zellen i gebildeten gasförmigen Stoffe durch ein Röhrennetz 15 und 16 erfolgt (vgl. Fig. 2, 4., 5, 6, 7), das den oberen Teil der Zellen mit einer Reinigungsvorrichtung in Verbindung setzt, die im einzelnen weiter unten beschrieben werden wird.
  • Bei dieser Anlage erfolgt der Kreislauf der verschiedenen Arbeitsgänge zur Behandlung der Abfälle von ihrem Eintritt in die Einrichtung bis zu ihrem Austritt als fertige, dem Handel lieferbare Düngemittel in folgender Weise: Die in der Stadt gesammelten Abfälle mögen auf geeigneten Wagen, die groß oder klein sein, durch Pferde oder mechanisch bewegt sein können, zum Teil A der Anlage gebracht werden. An dieser Seite befindet sich ein Aufzug 2.4 über einer kleinen Grube ?5 (vgl. Fig. i, 2, 3, d., r0).
  • In dieser Füllgrube 25 befindet sich ein besonders gestalteter fahrbarer Förderkorb 52 (vgl. Fig. io, 1i, i2), dessen Inhalt etwa einem der größeren Zufuhrwagen entspricht, und welcher die Abfälle aufnimmt. Dieser Förderkorb ist an seiner oberen Seite mit zwei Türen 53 und 54 (Fig. 1o) versehen, welche sich öffnen und schließen lassen. Der Boden ist ebenfalls aus zwei Flügeltüren 55 und 56 gebildet. Außerdem trägt diese Fördereinrichtung an ihrem oberen Teil zwei weitere aufkippbare Flügeltüren 57 und 58, welche derart ausgeführt sind, daß die vier Klappen in geöffneter Stellung 53' und 54', 57' und 58' (Fig. 1o, 11) einen Trichter zur Aufnahme der Abfälle bilden.
  • Dieser Förderkorb ruht auf einem Traggestell 59 (Fig. 1o, 12) auf der Ebene 6o des Fahrstuhles. Der Förderkorb, welcher sich am Boden der Füllgrube befindet, hat aufgeschlagene Türklappen, welche den Zuführungstrichter bilden. Er empfängt die Abfälle aus den verschiedenen Zuführungswagen bis zu seiner Füllung, alsdann schließen sich die vier Flügeldeckel, und der Fahrstuhl hebt den Förderkorb bis zur Höhe der Bedienungsterrasse der Anlage (Fig. 12). Die Flügeldeckel sind durch Gegengewichte ausbalanciert. Es bedarf nur einer kleinen Anstrengung, um sie zu bewegen.
  • Ein elektrisch betriebenes Fahrgestell 61 läuft auf Schienen 62 (Fig. 3 und 12). Dieses wird vor den Fahrstuhl gefahren und nimmt dort den Förderkorb auf, um ihn vor einen der Schienenstränge d, b, c, d, e, f über den Gärzellen zu bringen. Zwischen diesen Schienensträngen (Fig. 3) liegen die Ladeluken 29 der einzelnen Zellen 1. Das Traggestell 59 des Förderkorbes verläßt das Transportgestell 61 und gleitet auf die Schienen 30 (Fig. 3, 12), welche die Schienenstränge über den Öffnungen 29 der zu beschickenden Zellen bilden.
  • Das Traggestell des Korbes bleibt über der letzten Öffnung in der punktierten Stellung 52' (Fig. 12) stehen. Der Bedienende öffnet die Bodenklappen des Förderkorbes, so daß allmählich die Abfälle in die zu beschickende Zelle gleiten.
  • Durch kleine, breitseits angeordnete, verschlossene Öffnungen 64 (Fig. 1o und 12) an den Förderkörben, die durch niederdrückbare Türen geschlossen gehalten werden, kann nötigenfalls der Bedienende eingreifen, um eine schnellere Entleerung durchzuführen. Der entladene Förderkorb - die Türen im Boden schließen sich automatisch durch Gegengewichte -- nimmt seinen Kurs im entgegengesetzten Sinne, um schließlich wieder in der Füllgrube 25 anzulangen. Gleichzeitig kann ein zweiter Tragkorb die Beschickung der Zellen fortsetzen.
  • Zwei Förderkörbe genügen, um einfach, schnell und sicher die Füllung der Zellen zu bewirken. Der Stromverbrauch dieser Fördereinrichtung ist äußerst gering. Die fortlaufende Operation vollzieht sich in ununterbrochenen Bewegungen.
  • Während des Beschickens der Zellen werden die Abfälle nach Gutdünken mit Hilfe der Jaucheleitung 31 (Fig. 3, 5), an der ein Strahler aus Gummi befestigt ist, besprengt.
  • Diese Jaucheleitung wird mit Hilfe eines Rohres 32 (Fig. 1, 2, 3, 4), welches aus der wasserdichten Grube 12 kommt, mit der Lösung eines Katalysators gespeist. Sie wird mit Hilfe einer geschützten Motorpumpe 33 (Fig. 1, 2, 5) auf die Höhe der Terrasse gedrückt.
  • Sobald die Beschickung einer Zelle beendigt ist, wird die Öffnung 29 auf hydraulischem Wege geschlossen, und man geht zur Beschickung einer anderen Zelle über.
  • In der beschickten und geschlossenen Zelle vollzieht sich der Gärungsprozeß (Verrottung) auf sehr günstige Weise. Die Frischluft gelangt durch die Öffnungen 13 (Fig. 7) in das Innere und durchdringt langsam die mit Jauche getränkte Masse. Die Frischluft vollendet ihre Aufgabe und tritt durch das Rohr 15 wieder aus, und zwar gleichzeitig mit den Gasen aus dem Gärprozeß. Die Temperatur, welche sich in der Gärmasse entwickelt, ist nicht niedriger als 8o°.
  • Das bei dieser Temperatur in einer feuchten Umgebung hergestellte Rohdüngemittel verläßt die Zellen geklärt und vollständig keimfrei.
  • Nach der Beendigung der ersten Phase des Gärungsprozesses nimmt man die Entladung der entsprechenden Zellen vor. Diese Operation vollzieht sich in der Zellenetage (Fig. 2). Man öffnet die wasserdichten Tore 3 der Zellen. Ein mit Ziehhalsen ausgerüsteter Arbeiter läßt die Gärmasse infolge ihrer Schwere zu den Entladeöffnungen 4. gelangen, welche sich vor dem Verschluß im Innern oder Äußern der Zellen befindet.
  • ,,Das reichlich vorhandene, entladene Rohdüngemittel mischt sich mit der Luft und wird im Augenblick der Entladung mit Bakterienkulturen geimpft zum Zweck der intensiven Zerstörung der Cellulosebestandteile der Rohmasse, welche bisher durch den Oxydationsprozeß der Gärung nur eingeleitet wurde.
  • Die Rohmasse, welche so in der Kammer 5 im Erdgeschoß der Anlage auf natürlichem Wege durch einfaches Herunterfallen aufgestapelt wird, vollendet hier ihren zweiten Gärprozeß, die sogenanlte stille Gärung, im Laufe deren eine schnelle Vermehrung der salpeterbildenden Bakterien eintritt und ebenso der Parallelvorgang der CellulOEezerstörung vollendet wird. Die vollständige Umwandlung aller animalischen, pflanzlichen und cellulosehaltigen.Abfälle vollzieht sich hier. Wenn die Periode der stillen Gärung beendigt ist, beginnt man mit der Abführung der Düngemittel, um sie in ein handelsfähiges Endprodukt zu verwandeln. Zu diesem Zweck wird die durch Arbeiter, gegebenenfalls von Hand, von groben Beimengen (Stroh, Holz usw.) befreite Gärmasse mit mechanischen Mitteln weitergeführt, und zwar durch bewegliche und feste Transporteinrichtungen, 35. Sie wird in den zweiten "feil B (Fig. i, 2, 3) der Anlage übergeführt und gelangt hier durch einen Schüttelrost über eine Rolldecke, begrenzt durch eine magnetische Ausscheidungstrommel. Sie fällt in eine Brechvorrichtung und wird schließlich, falls potwendig, zum zweiten Male durch einen Schüttelrost getrieben.
  • Das durch zwei Schüttelroste gesiebte Düngemittel wird mittels einer Transporteinrichtung 34 (Fig. 1, 5) zu dein dritten Teil C der Anlage zwecks Lagerung geführt, zweckmäßigerweise durch eine Schabefördereinrichtung ohne Boden.
  • Wenn die Vorgänge der stillen Gärung, der groben Arbeit und der Behandlung der Erde gut zu Ende geführt werden, so sind die Rückstände der zweiten Durchsiebung am Schüttelrost gleich Null.
  • Die Verladung dieser noch feuchten Düngemittel mittels Transporteinrichtungen, um sie ihrer Bestimmung in der Landwirtschaft zuzuführen, wird durch einen Bagger von geeigneter Größe vorgenommen. Alle Einrichtungen der Entnahme und der Behandlung der Roherde sind motorisch angetrieben.
  • Wie man aus vorstehendem ersieht, erfolgt der Kreislauf der aufeinanderfolgenden Arbeitsgänge in sehr rationeller Weise. Die Bewegungen des Gärungsgutes sind äußerst einfach und auf die kleinstmögliche Anzahl von Umladungen beschränkt. Gleichzeitig werden die besten hygienischen Verhältnisse gewährleistet, da die Abfälle von ihrem Eintritt in die Anlage bis zum Ende der ersten Gärungsphase in den Zellen i nicht in unmittelbare Berührung mit der Außenluft kominen.
  • Andererseits erlaubt dieArt derAnordnung der Gärzellen in Form einer Gruppe von mit ihren Rückwänden aneinanderliegenden.Doppelreihen eine erhebliche Verminderung des Platzbedarfes der Anlage, d.li. es kann eine maximale Leistung auf einem sehr kleinen Raum konzentriert werden.
  • Ein wasserdichtes Rohrnetz unter der Zwischendecke im Erdgeschoß dient zum Abführen und Sammeln der während des Gärprozesses sich bildenden Lösungen am Grunde der Zellen i in einer wasserdichten Grube 12 (Fig. 1, 2 und 5) von großem Fassungsvermögen. Diese Abführung der flüssigen Lösungen, «eiche eine ausgezeichnete Jauche bilden, vollzieht sich durch zentrale Öffnungen 7 im Boden der Zellen i (Fig. 2 und 4). Die vertikalen Rohre 8, ein Teil der Abführungen 7, führen die Lösungen zu Sammelleitungen 9 (Fig. i, 2 und 5). Diese zentralen üffnungen 7 sind jede mit einem Siphon ausgerüstet, um zu verhindern, daß Luft oder Gase, welche 'aus der Sammelgrube 12 kommen, in die Zellen i eindringen. Die einzige frische Luftzufuhr, welche für den Gärprozeß notwendig ist, erfolgt durch Öffnungen 13 jeder Zelle (Fig. 2 und 7).
  • Die Leitungen 9 sind wieder zu einer Sammelleitung fo zusammengefaßt, welche die Jauche einem vertikal abfallenden Rohr i i zuführt. So gelangt die Jauche schließlich in die Grube 12 (Fig. i bis 3), um anderweitig verwendet zu werden.
  • In der wasserdichten Grube 12 können je nach Wunsch bekannte, den Gärungsprozeß beschleunigende Katalysatoren zugesetzt werden, welche die Vollständigkeit des Gärprozesses sichern.
  • Dieses wasser- und luftdichte Rohrleitungsnetz ist besonders nützlich, um die gesammelten Lösungen abzuführen. Es ist von größter Einfachheit. Alle Rohrleitungen sind in den Zeichnungen punktiert angedeutet.
  • Ein weiteres wasserdichtes Rohrnetz ist unter der Decke der Zellen zur Abführung der Gase aus dem Gärprozeß zu einem gemeinsamen Absorptions- und Reinigungsapparat 14 (Fig. 3, 4, 5 und 6) vorgesehen.
  • Diese Abführung der beim Gärprozeß entstehenden Gase (Wasserdampf in großen Mengen, geringe Beimengungen von Ammoniak, Kohlensäure usw.) erfolgt durch Rohre 15, die im oberen Teil der Anlage längs der Zellenwände unter der Bedienungsterrasse liegen (Fig. 2, 4, 5, 6). Diese Abführungsrohre 15 (die aus nicht oxydierendem Stahl hergestellt sind), vereinigen sich in Sammel1eitungen 16, die (aus Guflleisen oder Schleuderzement hergestellt) vollständig. wasserdicht gebettet sind (s. Fig. 2, 7 und 4, 5, 6, 8). Ihr Ouerschnitt bestimmt sich nach dem Umfang des Netzes.
  • Diese Sammelleitungen 16 werden von Betonplatten 17 gestützt (Fig. 4 bis 8) und erhalten eine solche Neigung, daß das Kondenswasser entgegen der Gasströmung abfließen kann. Diese leicht ammoniakhaltigen Kondenswasser werden in das Innere der letzten Zelle jeder Reihe mit Hilfe von Bleirohren 18 geführt, die einen Siphonverschluß haben (Fig. 5, 7, 8). Der Abfluß dieser iaucherohre 18 im Innern der Lüftungswege liegt in den abgeteilten Ecken der Zellen. Die Kondenswasser gelangen so in den hohlen Zellenboden und vereinigen sich dort mit den Lösungen aus dem Gärpr ozeß, welche, wie vorher beschrieben, abgeführt werden, um schließlich in die wasserdichte Grube 12 zu gelangen. Kleine, aus den Zellen kommende Abführungsrohre 15 sind vor ihrer Vereinigung mit den Sammelleitungen 16 mit einem Flügelregler aus Kupfer 15, ausgerüstet.
  • Die durch die Rohre 15, 16 abgeführten Gase gelangen in das letzte Sammelrohr 2o (Fig. -9 bis 6), das unmittelbar zu dein Absorptions- und Reinigungsapparat 14, der auf der Bedienungsterrasse angeordnet ist, führt. In den Fig. 2 bis 5 sind die Rohre zur Abführung der Gase aus dem Gärprozeß punktiert eingezeichnet. Die Einzelheiten sind auf Fig. 6 bis S dargestellt.
  • Dieses beschriebene Rohrsystem ist von besonderem Nutzen für die einwandfreie und leichte Abführung der während des Gärungsprozesses entstehenden Gase. Es sichert ihren ständigen Abzug. Die Anordnung des Rohrnetzes zur Abführung der entstehenden Gase gestattet, die Bedienungsterrassen frei von Absorptionstürmen bekannter Art zu halten, die sonst auf jeder Gruppe von je zwei Zellen angeordnet sind. Dieses Freihalten der Bedienungsterrasse macht es möglich, in ungezwungener Weise die Förderwagen zur Beschickung der Zellen auf der Terrasse bewegen zu können.
  • Die in den Apparat 1q. eingeführten Gase werden dort gereinigt und teilweise absorbiert, bevor sie in die freie Luft ausströmen.
  • Der Reiniger (Fig.3 bis 6) besteht beispielsweise aus einem horizontal angeordneten zylindrischen Gefäß, das in seinem Innern mit Schirmwänden ausgerüstet ist, durch welche das Gas einen gewundenen Weg im Apparat nehmen muß, wobei es zwecks Beseitigung der absorbierten Lösungen eine poröse Masse (Bimsstein, Holzkohle, Koks usw.) zu durchlaufen hat. Der zylindrische Bottich erhält auch einen Abflußhahn für die Kondenswasser. Die Gasführung wird durch einen elektrischen Ventilator 21 (Fig. 3 bis 6) gesichert, der vor dem Reiniger 14. angeordnet ist. Dieser Ventilator drängt das zu reinigende Gas in eine Ozonisationskammer 22, von wo es durch das Rohr 23 in die freie Luft gelangt, und zwar völlig geruchlos.
  • Die Leistung des Ventilators 21 muß in einem bestimmten Verhältnis zu dein abzuführender. Gasvolumen stehen, und zwar derart, daß die Verdrängung der Luft in den zu verarbeitenden Abfallmassen beim Gärungsprozeß nahezu unmerklich wird. Die Maximalleistung des Ventillators liegt etwa bei 1(2 PS.
  • Eine zweite Ausführungsform des Reinigers 14 zeigt Fig. g. Der Apparat ist hier aus einem Zylinderkessel 4.o aus armiertem Beton oder anderem widerstandsfähigem Material gebildet und im Innern mit Bleifolie ausgelegt. Dieser Apparat wird auf der Bedienungsterrasse angeordnet.
  • Der Kessel enthält eine Lösung, welche die Gase absorbiert. Sie besteht, um die ammoniakhaltigen Dämpfe zu binden, aus einer titrierten Schwefelsäure. Man kann ein für allemal der Absorptionsflüssigkeit 4.i in dein Kessel eine wunschgemäße, auf praktische Erfahrungen gestützte Höhe geben. Die Gase, die in dem Sammelrohrnetz zusammengeführt werden, gelangen in das Hauptrohr 2o und werden durch den mäßig starken Elektroventilator angesaugt.
  • Die angesaugten Gase gelangen in das Rohr 42, das in das Innere des Kessels führt, und verbleiben über der Oberfläche 41. Das Rohr 42 ist zu einem kegelstumpfförmigenAnsatz 43 erweitert, der von einer Scheibe 44 in Form einer Kugelkalotte abgeschlossen ist. Die Abschlußscheibe 44 ist aus zwei Teilen gebildet. Der zentrale Teil ist siebartig durchlöchert, der andere in Form eines vollen Kranzes ausgeführt. Sie ruht auf Stützen ¢5 derart, daß die größte Krümmung der Kalotte nicht mehr als etwa 2 bis 3 cm unter dem Flüssigkeitsspiegel liegt, dessen Höhe ein für allemal festgelegt ist. Der Querschnitt der Löcher im perforierten Teil der Abschlußscheibe q.¢ soll etwas größer sein als der Gesamtquerschnitt des Gaszuführungsrohres 4.2. Diese in der bezeichneten Lage angeordnete Scheibe bildet das besondere Merkmal des Reinigers.
  • Durch das Durchzwängen der Gase aus dem Rohr 42, 43 gelangen die genannten Gase in die Absorptionslösung in Form von Blasen, welche durch die Löcher der Abschlußscheibe :I4. hindurchgehen müssen. Der Widerstand, den die Gase zu überwinden haben, soll 2 bis 3 cm der Lösung nicht überschreiten. Die Leistung des Elektroventilators kann daher sehr gering sein und bedeutet nur einen sehr wenig beachtlichem Aufwand.
  • Die durch die siebartigen Öffnungen des Mittelteils der Scheibe 44 ankommenden Gase teilen sich in Blasen, die sich unter der Scheibe in die Absorptionslösung hineinwühlen. Während dieser Durchdringung erfolgt die Absorption der Wasserdämpfe durch die Lösung und die Umwandlung vom Ammoniak in Ammonsulfat. Das so gebildete Salz, das schwerer löslich ist als die titrierte Lösung, schlägt sich im Innern des Kessels fortlaufend derart nieder, daß die ankommenden Gasblasen sich mit einer titrierten, noch nicht umgewandelten Lösung in Berührung befinden. In dem Kessel erfolgt also ein ununterbrochenes Absinken von Ammoniumsulfatlösung nach Maßgabe ihrer Bildung und ein ständiges Aufsteigen von titrierter Schwefelsäurelösung.
  • Auf die Dauer sättigt sich die im-Kessel befindliche Lösung nach einer gewissen Zeit. Man muß daher für ihre Erneuerung sorgen. Es ist dabei zu beachten, daß die Gehaltsbestimmung der Schwefelsäurelösung derart sein muß, daß sie, einmal gesättigt, noch genügend flüssig bleibt, um durch den Ablaufhahn 47 (Fig. 9) ausfließen zu können.
  • Die Sättigung der Lösung (am Ende des Arbeitsganges) wird durch ein Standrohr 46 angezeigt, in dein sich eine Lösung befindet, deren Farbe wechselt, wenn die titrierte Lösung nicht mehr säurehaltig ist. Der Farbwechsel wird durch verschiedene Indikatoren erreicht, die man mit der Lösung zu Beginn der Arbeit mischt, z. B. mit Methylorange.
  • Die Entleerung der gesättigten Ämmoniumsulfatlösung wird mittels des Hahnes 47 vorgenommen, der gleichzeitig dazu dient, den Flüssigkeitsspiegel der Lösung immer in derselben Höhe zu halten, für den Fall, daß die Kondensation des Wasserdampfes bestrebt ist, den Spiegel zu heben.
  • Die so erhaltene Ammoniumsulfatlösung wird daraufhin bis zur vollständigen Kristallisation eingedämpft Auf diesem Wege wird -der in den ammoniakhaltigen Ausdünstungen enthaltene Stickstoff aus dem vergärten Müll in den geschlossenen Gefäßen wiedergewonnen, während dieser Stickstoff sonst verloren wäre.
  • Aus der Gaskammer des Reinigers 40 gelangen die Gase zu einem Ozonisator 48 durch ein Ringloch 49 und schließlich durch den stehenden Ventilator 5o im natürlichen Verlauf und vollständig geruchlos in die Atmosphäre.
  • Die Nachfüllung des Reinigers q.o mit der titrierten Lösung erfolgt durch den hydraulisch geschlossenen Deckel 51, der gleichzeitig dazu dient, das Innere des Apparates zwecks Prüfung zugänglich zu machen.
  • Der Ventilator 21 hat, um die aus den verschlossenen Gärzellen 1 angesaugten Gase im Rohrnetz fördern zu können, einen geringen Unterdruck, welcher sich auf die Gärmasse finit einem unendlich-kleinen Unterdruck überträgt. Infolge dieses kleinstmöglichen Unterdruckes sichert man den regelmäßigen Aufstieg :der entstehenden Gase zum Kessel des Absorptionsapparates und verhütet so die Umkehr des Zuges, was sonst häufig eintritt und zu befürchten ist, insbesondere bezüglich des Ausströmens unangenehmer Dämpfe.
  • Die praktischen Vorzüge der oben beschriebenen Anlage werden noch deutlicher durch folgendes zahlenmäßige Ausführungsbeispiel: Es handle sich um eine Stadt, die täglich eine mittlere Menge von etwa zoo cbm Abfälle zu liefern vermag. Wählt man für die Vergärungseinrichtung Zellen mit einem waagerechten, quadratischen Querschnitt von 2,5o m Seitenlänge bei einer Höhe von 5 m, so wird das theoretische Fassungsvermögen einer Zelle (2,50)=X5=31,25 cbm oder unter Berücksichtigung des Platzbedarfes der Belüftungsleitungen 30 cbm betragen. Das mechanische Zusammensacken während der Gärung führt aber ein Senken der Abfälle um etwa 25 0/0, d. h. etwa 1,25 m, nach vier- bis fünftägiger Gärung herbei, so daß das wirkliche Fassungsvermögen einer solchen Zelle 37,500 cbm betragen wird. Da der Gärprozeß etwa 22 Tage dauert, wird die in Frage stehende Anlage etwa 6o Zellen enthalten müssen, um die Behandlung von täglich roo cbm Abfällen durchführen zu können. Diese Zellen werden eine Gruppe von s-ech5 Abteilungen bilden, die sich je aus zwei parallelen Reihen von je fünf mit ihren Rückwänden aneinanderliegenden Zellen zusammensetzen.
  • Zum Beladen dieser Zellen wird man einen Förderkorb mit einem Fassungsvermögen von etwa 1o cbm benutzen (um unmittelbar den Inhalt der größten Müllabfuhrwagen aufnehmen zu können, deren Fassungsvermögen im allgemeinen 8 cbm nicht überschreitet). Dies würde zehn Hin- und Rückfahrten zum Beladen mit roo cbm gesammelter Abfälle notwendig machen. Die Dauer einer Hin- und Herfahrt eines Förderkorbes beträgt hierbei etwa 14 Minuten; die gesamten Abfälle werden also ununterbrochen in einem Zeitraum von 140 Minuten in die Zellen gefüllt werden können, falls man einen einzigen Förderkorb benutzt, oder diese Arbeit könnte in 70 Minuten ausgeführt werden, wenn man über zwei Förderkörbe verfügt, die aufeinanderfolgen, um die Müllabfuhrwagen zu entladen. Diese rasche und ununterbrochene Ladearbeit ermöglicht natürlich eine große Ersparnis an Arbeitskräften und an Antriebskraft.
  • Die Anlagekosten, Betriebs- und Unterhaltungskosten eines solchen Werkes zur Herstellung von Düngemitteln aus Müll und Abfällen durch Gärung sind verhältnismäßig niedrig.
  • Die in einer solchen Anlage erzeugten handelsüblichen Düngemittel weisen folgende wichtigen Eigenschaften auf: sie sind schwärzlich und besitzen den Geruch feuchter Erde; ihr Gewicht beträgt 700 kg pro Kubikmeter; sie sind keimfrei und von Unkrautsamen oder -keimen völlig befreit. Laut Analyse enthalten die gewonnenen Düngemittel im Mittel: 2o0/0 Feuchtigkeit, 1o bis 120/0 Gesamtstickstoff, 7 bis 8'/, P20" 7 bis 81/0 K,0 und erheblichen Gehalt an Humus.
  • Die Ausbeute an Düngemitteln, die man in einer solchen Anlage erzielt, beträgt etwa 6o0/0 der Menge der behandelten Abfälle; die tägliche Erzeugung an Düngemitteln beläuft sich auf etwa 42 Tonnen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Herstellung von Düngemitteln aus Haus- und Stadtmüll durch oxydierende Vergärung in dicht verschlossenen Zellen, die zu einer Batterie gruppiert und über einer Speicherkammer angeordnet sind, welche zur zusätzlichen Gärung der rohen, aus den Zellen austretenden Düngemittel bestimmt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen (i) eine Anzahl von Gruppen in zwei mit ihren Rückwänden aneinanderliegenden Reihen bilden, wobei die Gruppen durch verhältnismäßig breite Gänge (2) getrennt, mit Gängen umgeben sind und zusammen ein völlig abgeschlossenes Zellenstockwerk darstellen, dessen Decke eine Terrasse bildet, in welcher die Ladeöffnungen (29) mit mittels auf Schienen (30) laufenden Förderwagen und eines Aufzuges (24) beschickte Zellen münden, deren Boden mit Entladeöffnungen (4) versehen ist, durch die eine jede Zelle (i) mit der untern Speicherkammer (5) in Verbindung steht, welch letztere den sämtlichen Zellen (i) gemeinschaftlich und mit ortsfesten und beweglichen Fördereinrichtungen (35) versehen ist, die eine Trenn- und Zerteilungseinrichtung (B) bedienen und die die fertigen Düngemittel in einen Lagerraum (C) fördern.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden einer -jeden Zelle (i) durch einen Siphonverschluß zwecks Sammlung der durch die Gärung erzeugten Flüssigkeiten mit einem Netz von dicht abgeschlossenen, parallelen Sammelleitungen (9) in Verbindung steht, die an einer jeden Zellenreihe und unter denselben in der Speicherkammer (5) entlan,glaufen und in einer einzigen dichten Jauchegrube (i2) münden, die mit einer Pumpe (33) ausgerüstet ist, welche eine auf der Ladeterrasse vorgesehene Vorrichtung (3i) für das Verspritzen der Jauche speist.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil jeder Zelle (i) durch ein mit einem Hahn versehenes Anschlußrohr (i5) zwecks Sammlung der durch die Gärung erzeugten Gase mit einem Netz von dicht abgeschlossenen parallelen Sammelleitungen (i6) in Verbindung steht, die den die Zellengruppen trennenden Gängen (2) entlang laufen und in eine mit einem Ventilator (2i) von geringer Leistung versehene Reinigungs- und Entlüftungsvorrichtung (i4 und 22) münden.
  4. 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Reinigung der Gärungsabgase aus einem die Reinigungsflüssigkeit (41) enthaltenden Behälter besteht, der mit einem Zuleitungsrohr (42) versehen ist, das in eine Brause (43) mit einer Abschirmscheibe (44) endet und in sehr geringer Tiefe in die Reinigungsflüssigkeit eintaucht.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Beschickung der Zellen (i) aus einem Wagen mit Förderkorb (52 bis 59) besteht, der sich durch Flügeltüren (53 bis 58) oben und unten öffnet und sowohl auf den Aufzug (24), der ihn bis auf den Boden eines Schachtes (25) zwecks unmittelbarer Ladung des Wagens von oben her fördert als auch auf den Förderkarren (6i) gebracht werden kann, der ihn vor das gewählte Geleise der die Ladeöffnungen (29) der Zellen (i) bedienenden Schienen (3o) bringt.
DES118172D 1935-03-23 1935-05-05 Einrichtung zur Herstellung von Duengemitteln aus Haus- und Stadtmuell Expired DE655901C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR655901X 1935-03-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE655901C true DE655901C (de) 1938-01-28

Family

ID=9007408

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES118172D Expired DE655901C (de) 1935-03-23 1935-05-05 Einrichtung zur Herstellung von Duengemitteln aus Haus- und Stadtmuell

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE655901C (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE856743C (de) * 1950-10-26 1952-11-24 Wilhelm Mueller Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE1094275B (de) * 1958-10-25 1960-12-08 Voith Gmbh J M Anlage zur kontinuierlichen Kompostierung von Stadtmuell
DE1137451B (de) * 1960-09-12 1962-10-04 Naturizer Co Verfahren zum Kompostieren von Muell zu Duengemitteln
DE1237593B (de) * 1960-10-14 1967-03-30 Prep Ind Combustibles Vorrichtung zur aeroben Vergaerung vergaerbarer Stoffe zu Kompost oder Humusduengemitteln
DE1256233B (de) * 1961-08-25 1967-12-14 Rikard Emanuel Lindstroem Vorrichtung zur Herstellung von organischen Duengemitteln oder Komposten

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE856743C (de) * 1950-10-26 1952-11-24 Wilhelm Mueller Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE1094275B (de) * 1958-10-25 1960-12-08 Voith Gmbh J M Anlage zur kontinuierlichen Kompostierung von Stadtmuell
DE1137451B (de) * 1960-09-12 1962-10-04 Naturizer Co Verfahren zum Kompostieren von Muell zu Duengemitteln
DE1237593B (de) * 1960-10-14 1967-03-30 Prep Ind Combustibles Vorrichtung zur aeroben Vergaerung vergaerbarer Stoffe zu Kompost oder Humusduengemitteln
DE1256233B (de) * 1961-08-25 1967-12-14 Rikard Emanuel Lindstroem Vorrichtung zur Herstellung von organischen Duengemitteln oder Komposten

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3720833C2 (de) Verfahren zur biologischen Rekultivierungsbehandlung von mit Xenobiotica kontaminiertem Erdreich und Anlagen zur Durchführung des Verfahrens
AT410665B (de) Verfahren zur filterung von abwasser und behandlung von organischem abfall sowie vorrichtung zur durchführung des verfahrens
DE19530471C2 (de) Vorrichtung zur Verarbeitung organischen Feststoffabfalls
DE3204471C2 (de)
DD153819A5 (de) Verfahren zur aeroben verrottung und/oder trocknung von organischen abfallstoffen in einem verrottungsbunker sowie eine vorrichtung zu dessen ausuebung
DE69434054T2 (de) Kompostierungsanlage für organische abfälle und verfahren zur kompostierung dieser abfälle
WO1985003695A1 (en) Process and plant for the anaerobic treatment of organic substrates
DE3709269C2 (de) Vorrichtung zum Entfernen organischer Stoffe aus Abluft
DE700737C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Duengemitteln durch Vergaerung von Hausmuell
DE655901C (de) Einrichtung zur Herstellung von Duengemitteln aus Haus- und Stadtmuell
DE4228526C2 (de) Abdeckhaube zum Abdecken eines zu einer Miete aufgeschütteten Komposts
DE2415695A1 (de) Kompostierungsanlage fuer abfallmaterial
EP0127769B1 (de) Anlage mit aus synthetischer Persenning hergestellten Behältern zur schrittweisen (aeroben und anaeroben) Gärung von tierischem Streumist und landwirtschaftlichen und/oder lebensmittelindustriellen Nebenprodukten
EP0463546A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Trocknung von Klärschlamm
EP0048683B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Schmutzrückständen
DE3727408C2 (de)
AT507246B1 (de) Komposter
DE2810911C2 (de) Verfahren zum Kompostieren von Abfallstoffen
DE1033684B (de) Verfahren und Vorrichtung zum aeroben Vergaeren fester, organischer Abfallprodukte
DE2721349B2 (de) Verfahren zur Kompostierung von Klärschlamm oder anderen organischen Abfallstoffen in einem aeroben Durchlaufbetrieb
DE19910993A1 (de) Verfahren zur Entsorgung von Exkrementen von in einem Stall gehaltenen Tieren
EP0665199B1 (de) Verfahren zur Behandlung und Entsorgung von Fest- und/oder Dickstoffe enthaltendem Abwasser
DE856743C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE2309457A1 (de) Verfahren zum kompostieren von zerkleinerten haus- und sperrmuell
EP0125321B1 (de) Verfahren und dazugehörige Einrichtungen zur aeroben Heissverrottung organischer Stoffe