DE3709269C2 - Vorrichtung zum Entfernen organischer Stoffe aus Abluft - Google Patents
Vorrichtung zum Entfernen organischer Stoffe aus AbluftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausfiltern und zum biologischen Abbau organischer
Stoffe aus Abluft.
Gesetzliche und behördliche Auflagen zum Immissionsschutz erfordern
eine zunehmend bessere Abluftreinigung. Insbesondere in Ab
luft enthaltende organische Stoffe bilden bei gewissen Konzentrationen
Probleme der Abluftreinigung. Ferner führen Gerüche von Abluft,
beispielsweise im Bereich der Lösungsmittelindustrie, aber auch
bei Molkereien, Brauereien, Schokoladefabriken, Sauerkrautfabriken,
Fischmehlfabriken, Tierkörperverwertungsanstalten, Schlacht
höfen, Lebensmittelfabriken, Suppenherstellern, Großküchen und
dgl. zu Belästigungen der Nachbarschaft, die nach den neueren
gesetzlichen Vorschriften vermieden werden müssen.
Aus ökonomischen Gründen und betriebswirtschaftlichen Gesichts
punkten müssen derartige Auflagen preisgünstig zu erfüllen sein,
damit insbesondere für die kleine und mittlere Industrie keine
unzumutbaren Nebenkosten entstehen.
Eine Vorrichtung zum Reinigen von Abgasen, insbesondere Desodorierung
von Luft der gattungsgemäßen Art ist aus der DE-AS 26 52 673 bekannt.
Bei dieser bekannten Vorrichtung durchströmt die mit Abgasen belastete
Luft mehrere übereinander stapelbare Behälter, die mit Filtermaterial
gefüllt sind. Die Behälter stehen so untereinander in Kontakt, daß eine
Addition der Filterwirkung jedes einzelnen Behälters ermöglicht wird.
Als Filtermaterial werden biologisch aktive Stoffe verwendet. Jedem
Behälter ist oberhalb des Filtermaterials eine Berieselungsvorrichtung
zugeordnet, durch die das Filtermaterial befeuchtet wird. Eine
Kreislaufführung von Waschwasser bzw. Nährmittellösung ist in dieser
Vorrichtung nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakte Vorrichtung zu
schaffen, mit der preiswert und wirkungsvoll auf natürlichem Wege
organische Stoffe aus Abluft ausgefiltert, biologisch abgebaut und
damit entfernt werden können, so daß die ins Freie gelangende
Abluft die Umwelt nicht unnötig belastet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teiles des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß das Gehäuse der erfindungsgemäßen Vorrichtung mehrere
in Reihe geschaltete einzelne Kammern aufweist, die kontinuierlich
von der zu reinigenden Abluft zu durchströmen sind und
wenigstens teilweise eine Füllung aus Filtermaterial und ferner
eine Befeuchtungseinrichtung enthalten, kann man für den jeweiligen
Reinigungszweck bzw. Anwendungsfall geeignete und zweckmäßige
Filtermaterialien einfüllen und diese Filtermaterialien der ein
zelnen Kammern individuell austauschen. Die Vorrichtung kann
dabei in verschiedenen Größen geliefert werden, da sich die ein
zelnen Kammern im Baukastensystem zusammenbauen und miteinander
verbinden lassen. Vorzugsweise sind die einzelnen Kammern über
einander angeordnet, so daß die Vorrichtung einen turmartigen
Aufbau erhält.
Aus der DE-PS 34 17 059 ist ein Filter zur biologischen Abgasreinigung
bekannt, bei dem Filtermasse in einer Wanne untergebracht ist. Wenn
solche mit Filtermasse gefüllte Wannen übereinander gestapelt werden,
wird ein Filter geschaffen, der kompakt im Aufbau ist, wobei sich
allerdings die von der Abluft zu durchströmenden Filterschichten im
gestapelten Zustand nicht addieren.
Die Vorrichtung weist in jedem Falle eine stabile Unterkonstruktion
auf, welche beispielsweise auf einem Betonsockel installiert
werden kann. Die Oberkonstruktion kann aus verschiedenen Materialien
wie Holz, Eisen, Stahl, Aluminium oder auch Kunststoff her
gestellt werden.
Die Beschickung der einzelnen Kammern mit Filtermaterial erfolgt
durch seitlich an den Kammern angebrachte Klappen, durch
Wechseln der Filterelemente, die zum Öffnen horizontal bis etwa
180 Grad verschwenkt werden können. Innerhalb jeder Kammer werden
die Filtermaterialien diagonal zur senkrechten Achse durch
Trennwände wie Siebroste getrennt, die als solche innerhalb der
Kammer verstellbar bzw. veränderbar sind, um eine möglichst hohe
Anpaßbarkeit an den jeweiligen Anwendungsfall zu gewährleisten.
Ferner befindet sich in jeder Filterkammer vorzugsweise ein Was
sersystem, welches das in dieser Kammer befindliche Filtermaterial
anfeuchten und mit Nährlösung versorgen kann.
Für den Durchstrom der zu reinigenden Abluft durch die einzelnen
Kammern der Vorrichtung weist jede Filterkammer vorzugsweise einen
Öffnungen enthaltenden Boden wie einen Lochboden oder Siebboden
auf. Für den Abfluß überschüssiger Flüssigkeit sorgt eine
Drainage. Ferner kann der Vorrichtung ein Wäscher für die zu
strömende zu reinigende Luft vorgeschaltet sein oder im Unter
bau auch gleichzeitig als Konditionierer eingesetzt werden.
Die zu behandelnde Abluft wird der turmartig aufgebauten Vorrichtung
von unten zugeführt und nach Durchströmen der obersten Fil
termaterialschicht unmittelbar ins Freie abgelassen. Die vorge
schalteten Wäscher ermöglichen eine Abluftbehandlung mit biolo
gischen Mitteln, d. h. mit natürlich vorhandenen Mitteln, so daß
durch die Reinigung der Abluft keine zusätzlichen Umweltbelastungen
eintreten können, chemische Behandlung ist ebenso denkbar.
Die Strömungstechnik innerhalb der Reinigungsvorrichtung ist so
gestaltet, daß die Abluft die jeweiligen Filtermaterialien
zwangsweise durchströmen muß. Durch die Aufteilung der Filtermaterialien
in einzelne Filterkammern und die Auflockerung der einzelnen
Filtermaterialien wird verhindert, daß sich das Filtermaterial
durch sein Eigengewicht und die zugegebene Feuchtigkeit
verdichten und verfestigen kann. Vielmehr bleiben die Filtermaterialien
auch nach längerem Gebrauch locker und atmungsaktiv,
so daß sie dem Durchstrom der Abluft keinen übermäßigen Wider
stand entgegensetzen.
Da im unteren Teil der Vorrichtung eine Wascheinrichtung in Form
eines oder mehrerer Wäscher, die wahlweise eingeschaltet werden
können, vorgesehen ist, läßt sich die zu filternde Abluft derart
vorbehandeln, daß die in ihr enthaltenen und aus ihr zu entfernenden
organischen Stoffe durch das Filtermaterial abbaubar und
außerdem mittels Bakterien aufzubereiten sind. Das im Wäscher
gesammelte und durch die Behandlung der Abluft angereicherte Wasser
wird in einen Auffangbehälter unterhalb der Vorrichtung ge
bracht. Über einen Feinfilter werden die Schwebstoffe abgesondert.
Dieses Wasser wird als Nährmittellösung den einzelnen Fil
termaterialien in den oberhalb angebrachten Filterkammern über
die dafür vorgesehenen Wascheinrichtungen oder Besprüheinrich
tungen zugeführt. Die Waschschale bzw. der Auffangbehälter für
das Waschwasser ist so konstruiert, daß das Waschwasser im Kreislauf
geführt werden kann und bei entsprechend hoher Konzentration
als ideale Nährstofflösung für Bakterienstämme Verwendung findet,
welche für eine biologische Reinigung der Abluft geeignet sind.
Aus der DE-OS 33 41 374 ist bereits ein Abluftreinigungsgerät bekannt,
bei dem ein Füllkörperbett mit einer Bakterienkultur oberhalb einer
Filtervorrichtung angeordnet ist. Zwar wird die Filtervorrichtung für
ein Wasserverteilungssystem bewässert, das Füllkörperbett, das
allenfalls den bei der vorliegenden Erfindung verwendeten
Filtermaterialien nahekommen könnte, wird hingegen nicht bewässert
oder gar mit Nährlösung versorgt, sondern es wird durch die
hindurchgezogene feuchte Abluft und die von einem Tropfenabscheider
abtropfende Flüssigkeit benetzt.
In einem anderen Verfahren zur biologischen Abluftreinigung (DE-OS 33 26 057)
ist eine ständige Zufuhr aktiver Biomasse in den Kreislauf
einer Suspension erforderlich. Für die Abgasreinigung wird die wäßrige
Mikroorganismensuspension in einem Strahlwäscher mit dem zu
reinigenden Abgas beaufschlagt. Danach muß die beaufschlagte
Suspension eine gewisse Verweilzeit im Wäscher verbleiben, wobei
aktive Biomasse ständig zugeführt wird. Auch in einem anderen
beschriebenen Verfahren (DE-OS 33 22 688) ist die ständige Zufuhr von
frischer Biomasse und Bakterien erforderlich. Zudem eignet sich die
dort vorgeschlagene Abgasreinigung lediglich für das Abscheiden von
halogenierten Verunreinigungen.
Ein weiteres Filtergerät zur Regenerierung von Abluft ist aus der DE-OS 33 09 496
bekannt. Dort wird durch einen einzigen, zum Teil mit
Biomasse gefüllten Behälter von seiner Unterseite her die zu
reinigende Abluft eingeleitet. Die gereinigte Luft kann nach oben
entweichen. Obwohl auch hier die Möglichkeit vorgesehen ist,
die Biomasse feucht zu halten bzw. zu bewässern, wird in der DE-OS 33 09 496
nicht vorgeschlagen, das Waschwasser im Kreislauf zu führen.
Eine Abluftreinigung durch Mikroorganismen ist weiter aus der DE-PS 27 21 048
bekannt. Dort wird die schadstoffbelastete Luft durch eine,
eventuell durch zwei Schichten einer Reinigungsmasse geführt, nämlich
einerseits durch Kies, andererseits durch gesiebten Kompost.
Der Vorbehandlung der Abluft ist besondere Aufmerksamkeit zu
schenken.
Die einzelnen Filterkammern und insbesondere auch die erste Filterkammer
der Vorrichtung sind entsprechend dem Verhalten und der
Verschmutzungskonzentation der zu behandelnden Abluft so gestaltet,
daß sie den Belastungen der Abluft standhalten. Es können
insbesondere in der ersten Filterkammer zusätzliche Adsorptions
verfahren eingesetzt werden, welche die Reinigung unterstützen.
Bereits die erste Filterkammer hat an der Vorder- und der Rückseite
Entleerungsklappen, die ein Befüllen und Entleeren der einzelnen
Kammern möglich machen. Eine diagonale Materialsperre wie
Trennwand innerhalb der einzelnen Filterkammern ermöglicht das
Befüllen jeder Filterkammer mit zwei verschiedenen Filterkompo
nenten.
Luftpolster, die beispielsweise bis zu 25 cm hoch sein können,
sorgen für eine Separierung der Filtermaterialien und deren
Luftdurchlässigkeit. Diese Separierzonen oder Luftpolster dienen
ferner zum Einsprühen des herangeführten Waschwassers, um die
eingefüllten Filtermaterialien nach Art eines Nährbodens anzureichern
und eine biologische Reinigung der durchströmenden Ab
luft zu erreichen.
Die oberste Filterschicht der Vorrichtung weist ein Nährbodenfiltergut
mit hoher Oberfläche auf. Nach Passieren dieser Filterschicht
ist die Abluft endgültig biologisch gereinigt und kann
belastungsfrei unmittelbar ins Freie abgelassen werden.
In den einzelnen Filterkammern können Feuchtigkeitsfühler vorge
sehen werden, die so angebracht sind, daß sie den Feuchtigkeits
gehalt der jeweils eingefüllten Filtermaterialien ermitteln und
dafür sorgen können, daß die Filtermaterialien nicht austrocknen.
Mit diesen Feuchtigkeitsfühlern können beispielsweise Steuerein
richtungen versehen werden, um den entsprechenden Filterkammern
gemäß dem jeweiligen Bedarf bei der Vorwäsche angereichertes
Waschwasser zuzuleiten.
Ferner können Zuluft-Radiatoren den einzelnen Filterkammern zuge
ordnet werden, welche die Durchströmungs-Aktivität des betreffenden
Filtermaterials mit Frischluft und damit die Abbaubarkeit
der unerwünschten organischen Stoffe durch Sauerstoffzufuhr erhöhen.
Für den Fall schwankender Abluftzusammensetzungen ergibt
sich die Möglichkeit, schwach belastete Abluft beispielsweise
durch die Seitenwände der Filterkammern in die darin befindlichen
Luftzwischenräume einzugeben, so daß die Vorrichtung doppelt
funktioniert. Dies kann erforderlich sein, wenn im Hinblick auf
wachsende Abluftkapazität die Vorrichtung übergroß ausgelegt
werden muß.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bildet eine umweltfreundliche
Möglichkeit zur Reinigung von Abluft und insbesondere zum Ent
fernen organischer Stoffe aus derartiger Abluft. Die Abluftreinigung
ist preisgünstig und mit natürlichen Mitteln, d. h. also
biologisch, möglich. Konstruktionsweise und Funktionsprinzip sind
derart aufeinander abgestimmt, daß durch Nährstoffe für Bakterien
deren Lebensfähigkeit erhalten werden kann. Selbst bei nur periodischem
Anfall von Abgasen mit größeren Stillstandszeiten kann
die Lebensfähigkeit der eingesetzten Bakterien gewährleistet
werden.
Stark und übermäßig belastete Rauchgase können durch Vorbehandlung
derart vorbereitet werden, daß ein Absterben der Bakterien
verhindert wird und sich Bakterienstämme bilden, die gegen die
Verschmutzungskonzentrationen der Abluft resistent sind.
In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der er
findungsgemäßen Vorrichtung zum Entfernen organischer Stoffe aus
Abluft dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 ein Schema einer Anlage, in welche diese Vorrichtung ein
gebaut ist, und
Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem ein einzelnen turmartig überein
ander gesetzten Filterkammern bestehenden Filterturm.
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage umfaßt einen im Baukastensystem
aufgebauten Filterturm (1) für Abluft, einen Vorwäscher (2)
für die zu filternde Abluft und eine Aufbereitungseinrichtung (3)
für das im Filterturm (1) und im Vorwäscher (2) benutzte Wasch
wasser.
Der Filterturm (1) weist eine fußartige Unterkonstruktion (4)
auf, die auf einem in der Zeichnung nur angedeuteten Betonsockel
(5) installiert ist.
Auf der Unterkonstruktion (4) ist eine Einlaßkammer (6) für die
zu behandelnde Abluft angeordnet, welche an einer Seite einen
Einlaßstutzen (7) hat, der über ein Rohr (8) an den Vorwäscher
(2) angeschlossen ist. Die Einlaßkammer (6) ist auch als Auf
fangbehälter für Waschwasser (9) ausgebildet und am unteren Ende
mit einem Ablaßstutzen (10) für das aufgefangene Waschwasser ver
sehen. Ein Niveauregler (11) steuert über eine elektrische Ver
bindung (12) ein Ablaßventil (13) für das Waschwasser. Dieses
Ablaßventil (13) ist über eine Ablaufleistung (14) an den Einlauf
(15) eines Absetzbeckens (16) angeschlossen. In diesem Absetz
becken (16) werden im Waschwasser enthaltene Schwebstoffe abge
sondert. Das so von Schwebstoffen befreite Waschwasser kann durch
einen Überlauf (17) und eine Leitung (18) in ein Waschwasserbecken
(19) ablaufen.
Die im Absetzbecken (16) abgeschiedenen Schwebstoffe werden über
von Zeit zu Zeit zu öffnende Ablaßventile (20) und eine Leitung
(21) einer Filterpresse (22) zugeführt. Zu diesem Zweck ist in
die Leitung (21) eine Pumpe (23) eingebaut. In der Filterpresse
(22) abgepreßtes Waschwasser wird durch eine Leitung (24) in
den Einlauf (15) des Absetzbeckens (16) zurückgeführt.
Der Vorwäscher (2) weist ein Zufuhrrohr (25) für zu reinigende
Abluft, ein Venturi (26) und einen Wäscher (27) auf. Der Wäscher
enthält beim dargestellten Ausführungsbeispiel (2) Waschwasser
sprüheinrichtungen (28), die über eine Zulaufleitung (29) mit
eingebauter Pumpe (30) mit Waschwasser aus dem Waschwasserbecken
(19) versorgt werden können. Eine an den Wäscher (27) angeschlossene
Ablaufleitung (31) für Waschwasser ist an die Ablaufleitung
(14) der Einlaßkammer (6) und damit an den Einlauf (15) des Ab
setzbeckens (16) angeschlossen.
Innerhalb des Absetzbeckens (16) verhindern senkrechte Prallwände
(32) ein Aufwirbeln der im Absetzbecken abgesetzten Schweb
stoffe durch zulaufendes Wasser und einen unmittelbaren Zustrom
von Schwebstoff enthaltendem Waschwasser zum Überlauf (17).
Das Waschwasserbecken (19) ist mit einem Frischwasserzulauf (33)
und einem Überlauf (34) versehen, der unmittelbar in den öffentlichen
Kanal führen kann, da sich im Waschwasserbecken (19) nur
sauberes Waschwasser befindet. Eine Niveausteuerung (35) kann
für die Einhaltung eines bestimmten Waschwasserpegels sorgen.
Auf die Zulaufkammer (6) des Filterturmes (1) sind im Baukastensystem
mehrere Filterkammern (36) aufgebaut, die nacheinander von
der Abluft durchströmt werden, welche ein Filterturm (1) schließlich
durch einen am oberen Ende befindlichen Stutzen (37), der
ins Freie führt, gereinigt verläßt. Beim dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel umfaßt der Filterturm (1) insgesamt sechs Filter
kammern (36), deren Einzelheiten in Verbindung mit Fig. 2
weiter unten erläutert werden, jedoch ist deren Anzahl dem je
weiligen Anwendungszweck entsprechend variabel.
Jeder Filterkammer (36) ist eine Sprüheinrichtung (38) zur Zu
fuhr von Waschwasser aus dem Waschwasserbecken (19) zugeordnet.
Zu diesem Zweck ist inner- oder außerhalb des Filterturmes (1)
eine Zufuhrleitung (39) mit eingebauter Pumpe (40) angeordnet,
die vom Waschwasserbecken (19) zu den einzelnen Sprüheinrichtungen
führt, welche Zweigleitungen dieser Zufuhrleitung (39)
bilden.
Jede Sprüheinrichtung (38) ist mit einem Regelventil (41) versehen,
das entweder von Hand oder auch über einen der betreffenden
Filterkammer (36) zugeordneten, in der Zeichnung aber nicht dar
gestellten Feuchtigkeitsfühler gesteuert werden kann, um zu ge
währleisten, daß das in der betreffenden Filterkammer (36) be
findliche Filtermedium stets die richtige Feuchtigkeit aufweist.
Überschüssiges Waschwasser läuft in die Einlaßkammer (6) und das
dort gesammelte Waschwasser (9), das von Zeit zu Zeit, wie oben
angegeben, abgelassen wird.
Jede Filterkammer (36) kann eine schräg bzw. diagonal verlaufende
Trennwand (42) enthalten, deren Zweck in Verbindung mit Fig. 2
weiter unten erläutert wird.
In Fig. 2 ist im einzelnen erkennbar, wie die aufeinandergesetzten
Filterkammern (36) des Filterturmes (1) ausgebildet sein
können.
Die Einlaßkammer (6) enthält einen unteren Abscheideabschnitt
(6a) und einen oberen Stauabschnitt (6b), die durch eine undurch
lässige horizontale Trennwand (43) voneinander getrennt sind. Die
Trennwand (43) erstreckt sich von dem den Einlaßstutzen (7) ent
haltenden Ende der Einlaßkammer (6) zur gegenüberliegenden Wand
dieser Kammer, endet jedoch in einem Abstand von dieser Wand, so
daß eine Durchgangsöffnung (44) an dem Gaseinlaß gegenüberlie
genden Ende der Einlaßkammer (6) vorhanden ist, durch den die
zu reinigende Abluft nach oben übertreten und hochströmen kann,
nachdem vom Wäscher mitgerissenes Waschwasser im unteren Kammer
abschnitt (6a) abgeschieden worden ist.
Jede Filterkammer (36) ist mit einem Lochboden (45) versehen, der
als Lochplatte oder auch als feines Gitter oder feiner Rost aus
gebildet ist und dem Durchstrom der zu reinigenden Luft keinen
wesentlichen Widerstand entgegensetzt, jedoch das in der betreffenden
Filterkammer befindliche Filtermedium nicht durchfallen
läßt.
Am oberen Ende jeder Filterkammer (36) kann ein ähnlicher Loch
boden (46) vorgesehen werden, wenngleich ein derartiger Lochboden
nicht unbedingt erforderlich ist.
Zwischen den einzelnen Filterkammern (36) ist jeweils ein bei
spielsweise aus Holzbohlen bestehender rechteckiger Rahmen (47)
vorgesehen, der die Filterkammern (36) im Abstand übereinander
hält, so daß zwischen den einzelnen Filterkammern jeweils ein
Hohlraum (48) verbleibt, den die zu reinigende Abluft durchströmen
kann, ohne seitlich entweichen zu können. In diese Hohlräume (48)
ragen die Sprüheinrichtungen (38) hinein. Außerden können diese
Hohlräume auch noch für andere Zwecke genutzt werden, wie nach
stehend erläutert ist.
Aus Fig. 2 geht hervor, daß die Trennwand (42) der jeweiligen
Filterkammer (36) einen mittleren geneigt verlaufenden Abschnitt
(42a) und zwei senkrechte äußere Abschnitte (42b und 42c) auf
weisen kann. Die beidseits dieser Trennwand (42) befindlichen
Hohlräume (49 und 50) können mit gleichen oder auch unterschied
lichen Filtermaterialien gefüllt werden, wobei die Trennwand (42)
für diese Filtermaterialien undurchlässig, jedoch für die zu
reinigende Abluft durchlässig sein. Beispielsweise wird in
der untersten Filterkammer (36) grobes Filtermaterial angeordnet,
während in den darüberliegenden Filterkammern anderes Filtermaterial
eingesetzt wird, beispielsweise Kohle oder Holz. Es
können also weitgehend natürliche Filtermaterialien eingesetzt
werden, die für eine biologische Reinigung der Abgase geeignet
sind und den Nährboden für Bakterienstämme bilden können, deren
Wachstum und Lebensfähigkeit durch das zuzuführende Waschwasser,
wie oben erläutert, gewährleistet ist.
Jede Filterkammer (36) ist an den gegenüberliegenden Enden mit
jeweils einer Verschlußklappe (51) versehen, die z. B. über
einen Seilzug (52) geöffnet werden kann. Die Verschlußklappe (51)
ist um ein an ihrem unteren Ende vorgesehenes Scharnier (53) ver
schwenkbar, so daß sie um wenigstens 180 Grad nach unten abge
klappt werden kann.
Als Auflage für die geöffneten Verschlußklappen (51) kann man
Balken (54) vorsehen, die in den Rahmen (47) zwischen den
einzelnen Filterkammern (36) eingesteckt werden können und eine
horizontale Auflage für jeweils eine Verschlußklappe (51) bilden.
Am äußeren Ende wenigstens eines dieser Balken können Umlenkrollen
(55) für den Seilzug (52) angeordnet sein.
Die Seilzüge (52) können in nicht näher dargestellter Weise von
einer zentralen Stelle, beispielsweise am oberen Ende des Filter
turmes (1), gesteuert und betätigt werden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Ausfiltern und zum biologischen Abbau
organischer Stoffe aus Abluft, bestehend aus einem,
mehrere übereinander angeordnete und mit Filtermaterial gefüllte
Kammern enthaltenden Gehäuse mit einem Einlaß und einem oder
mehreren Auslässen für Abluft sowie einer Sprühvorrichtung (38)
zur kreislaufgeführten Befeuchtung und Versorgung des
Filtermaterials.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Wasch- und/oder Konditionierkammer (2) zum Vorbehandeln der Abluft
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelnen Filterkammern (36)
wenigstens teilweise deren Durchstromquerschnitt
verändernde Trennwände (42) oder Schikanen zum
Zuführen von Fremdluft enthalten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filterkammern (36) seitlich,
oben und unten Schließklappen (51) aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Filterkammer (36) einen
Öffnungen enthaltenden Boden (45), Sieb- oder
Lochboden aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus turmförmig übereinander
oder nebeneinander angeordneten Filterkammern (36) mit
gleichen oder verschiedenen Grundrissen ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der aus den einzelnen
Filterkammern (36) aufgebaute Turm (1) am oberen Ende
die Luftauslaßöffnung (37) und am unteren Ende die
Lufteinlaßöffnung (7) und eine Drainageöffnung (10)
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die unterste Kammer (6) an einer Seite wenigstens
eine Lufteinlaßöffnung (7) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß den Lufteinlaßöffnungen (7) ein Wäscher (2)
vorgeschaltet ist
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste oder unterste Kammer (6)
als Abscheider mit eingebauter Trennwand (43) und
einer unter dieser angeordneten Drainageeinrichtung
(10) ausgebildet ist.
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