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Walzenrost Bei den bekannten Walzenrosten mit quer zum Gutstrom liegender,
vorwärts umlaufend angetriebener Walze; -die mit eitler vor ihr liegenden Zuführungsfläche
einen Spalt zum Zerlegen des Gutes nach der Korngröße bildet und das grobe Korn
einer hinter ihr liegenden geneigten Ableitfläche zuführt, wird die Klassierung
des Gutes durch die Zwischenräume zwischen den auf der Walze be-
findlichen
Zinken oder Stäben bewirkt. Bei diesen Vorrichtungen besteht jedoch die Gefahr,
daß das Gut, das ungefähr der Größe des Abstandes zwischen den einzelnen Zinken
entspricht, sich zwischen ihnen festklemmt. Dadurch wird das zufriedenstellende
Arbeiten einer solchen Vorrichtung beeinträchtigt.
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Bei anderen bekannten, aus glatten und mit Vorsprüngen versehenen
Walzen bestehenden Walzenrosten wird die Zuführungsfläche durch eine glatte Walze
gebildet, die jedoch in gleicher Richtung wie die mit Vorsprüngen versehene Walze
angetrieben wird und das Gut bei ihrer Umdrehung mitnimmt. Bei der Mitnahme wird
das Gut in den zwischen den beiden Walzen befindlichen, sich immer mehr verengenden
Zwischenraum hineingezogen. -Dadurch entsteht zunächst die Gefahr eines Zermahlens
des Gutes und außerdem eines hohen Verschleißes bzw. einer Beschädigung der zusammenarbeitenden
Walzen. Das von den Walzen zu fördernde Gut greift die Walzen selbst stark an. Sie
-werden daher an ihrer Oberfläche rauh. und infolge dieser Rauhheit und der dadurch
vergrößerten Reibung der Stücke kann das Gut bei der Drehung der Walzen nicht darauf
gleiten, sondern es wird von den wenn auch geringen Vorsprüngen mitgenommen, und
diese fördern auch gröbere Stücke in den sich immer mehr verengenden Spalt der Walzen
gewaltsam hinein. Je rauher die Oberfläche, desto größer ist somit die Gefahr einer
Beschädigung. der Walzen. Noch ungünstiger wirken sich jedoch Vertiefungen auf der
Walze aus, wenn diese so angetrieben ist, daß sie das Gut in den Zwischenraum zwischen
den zusammenarbeitenden Walzen hineinbefördert. Dann sind bei längerem Betrieb Zerstörungen
an den Walzen unvermeidbar.
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Hier soll die vorliegende Erfindung Abhilfe schaffen. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß eine als Zuführungsfläche dienende Walze, die frei drehbar
ist oder die entgegengesetzt zur Umlaufrichtung der hinter ihr liegenden Walze angetrieben
wird, eine in der Umlaufrichtung glatte Oberfläche hat, die Oberfläche der angetriebenen
zweiten Walze aber mit in achsiger Richtung verlaufenden geringen Vertiefungen oder
Erhöhungen
versehen ist, die ihr eine erhöhte Mitnahmefähigkeit
verIeihen und die Spaltweite zeitweise verändern.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindg;f' erfolgt daher die Zerlegung
des Gutes n@,@ der Korngröße in dem freien Zwischenraue zwischen diesen beiden Walzen.
Einti` setzen wie bei Vorrichtungen, die mit Zinken arbeiten, kann daher nicht eintreten.
Auch ein Zerquetschen des Gutes dadurch, daß die vordere Walze die gröberen Stücke
in den sich verengenden Spalt gewaltsam hineinzieht, wird vermieden, weil die vordere
Walze entweder frei drehbar ist oder entgegengesetzt zur Umlaufrichtung der hinteren
Walze angetrieben wird und daher bestrebt ist, das Gut aus dem Spalt herauszufördern.
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Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung besteht darin, da1@ die ,angetriebene
zweite Walze in achsiger Richtung verlaufende geringe Vertiefungen oder Erhöhungen
aufweist. In die dadurch entstehenden Nuten können sich kleinere Stücke legen. Sie
kommen unter die größeren Stücke zu liegen und bewirken so das Anheben und Mitnehmen
der größeren Stücke, und dadurch wird erfolgreich ein Zusetzen der @itfnungen zwischen
den Walzen vermieden.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die Zeichnungen. Abb.
i ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes und Abb.2
eine Aufsicht auf die Vorrichtung nach Abb. i unter Fortlassung der Rutsche 6. Abb.
3 ist eine Vorderansicht der in Abb. i dargestellten Ausführungsform.
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In der Ausführungsform nach Abb.1, 2 und 3 ruhen die auf Wellen 4.
angebrachten Walzen 2 und 3 in Lagern 5 des Rahmens i. Das Stückgut wird auf einer
Rutsche ö an die Walzen gebracht. Die Walze 3 wird im Sinne des Pfeiles angetrieben,
so daß ihre aufsteigende Seite der Walze 2 zugekehrt ist. Diese Walze 2 kann entweder
in umgekehrter Richtung wie Walze 3 angetrieben werden oder frei drehbar sein. Die
Walze 3 ist, wie bei 9 " Abb. 2) gezeigt ist, mit in achsiger Richtung verlaufenden
Vertiefungen oder Erhöhungen oder mit einer sonstigen raunen Oberfläche versehen,
um im Sinne einer besseren Mitnahme auf das Stückgut wirken zu können, während die
Walze 2 eine glatte Oberfläche aufweist. Erstere kann mit Hilfe eines Kettenrades
1o und einer Kette angetrieben werden.
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Die Walzen können aus kegelstumpfartigen AStück.en 2o zusammengesetzt
sein (Abb. 2, 3), 'so daß sich zwischen ihnen eine Reihe von :;engeren Spalten 21
(Abb. 2) und eine Reihe 'von weiteren Spalten 22 zwischen je zwei engeren Stellen
ergibt.
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Infolge der in der Längsrichtung verlaufenden Erhöhungen oder Vertiefungen
ändert sich zeitweise der Spalt zwischen den Walzen 2, 3 in seiner Größe. Er wird
enger, wenn diese Vorsprünge 37 gegenüber der Walze 2 zu liegen kommen. Kommen die
tiefer liegenden Nuten 38 der Walze 2 gegenüber zu liegen, so ist der Zwischenraum
zwischen den zwei Walzen größer. Ein Stück des zu siebenden Gutes wird also andauernd
ergrXten und wieder losgelassen, so daß es nicht über dem Spalt zwischen den zwei
Walzen zur Ruhe kommen kann. Es wurde bei Versuchen gefunden, daß bei solchem zeitweisem
Andrücken grober Stücke kleinere sich dazwischen- oder darunterdrängen und so das
Zurückfallen der groben Stücke verhindern. Bei bekannten Walzenrosten mit glatten
und gerillten Walzen, , die jedoch beide in gleicher Sichtung angetrieben werden,
sind die Walzen so geformt, daß sich der Spalt zwischen je zwei Walzen andauernd
in seiner Größe verändert, d. h. der Zwischenraum zwischen zwei Walzen auch größer
wird.