DE649151C - Vorrichtung zum Einstellen der schwingbar am Fahrzeugkoerper gelagerten Laufradachsen von Gleiskettenfahrzeugen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 16. AUGUST 1937

REICHSPATENTAMT

⁰ PATENTSCHRIFT

KLASSE 63 c GRUPBE

Fried Krupp Akt.-Ges. in Essen*)

von Gleiskettenfahrzeugen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. September 1935 ab

Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Einstellen der schwingbar am Fahrzeugkörper gelagerten Laufradachsen von Gleiskettenfahrzeugen und besteht darin, daß mindestens einer der Lenker, durch die die eine Laufradachse am Fahrzeugkörper angelenkt ist, bei angehobenem Fahrzeug fest an einen Teil des Fahrzeugkörpiers gepreßt wird, so daß dann die Laufradachse starr mit diesem verbunden ist, und daß die andere kurbelwellenartig ausgebildete Laufradachse drehbar am Fahrzeug gelagert und mit einem Hebel versehen ist, der bei angehobenem Fahrzeug gegen eine Feder drückt, so daß diese Lauf räder durch eine einzige Feder abgefedert sind. Die Vorrichtung verleiht dem Fahrzeug infolge der Kleinhaltung der nicht abgefederten Massen und der starnen und sicheren Verbindung der abgefederten Teile untereinander besonders günstige Fahreigenschaften und zeichnet sich darüber hinaus durch einfache konstruktive Gestaltung aus, die es u.a. gestattet, bei der Kettenfahrt alle gewichtsmäßig erheblichen, für die Straßenfahrt dienenden Teile nicht mitzuführen.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. 1 eine teilweise im Schnitt gehaltene Längsansicht eines mit einer Vorrichtung nach der Erfindung versehenen Fahrzeuges und Abb. 2 die zugehörige Draufsicht.

An dem hinteren Ende des Fahrzeuges 1 sind oben und unten je zwei Lageraugen 2 und 3 (vorgesehen. In diesen kann je ein starrer, winkelförmiger Ausleger 4 durch Bolzen 5, 6 angelenkt werden. Beide Ausleger 4 weisen eine Hülse 7 auf, durch die ein drehbarer Bolzen 8 gesteckt ist, so daß beide Ausleger ein starres Ganzes bilden. An dem Scheitelpunkte der Ausleger 4 ist je ein Lagerauge 9 vorgesehen. Durch diese Lageraugen ist eine Achse 10 hindurchgesteckt, die zusammen mit den beiden je ein Laufrad 11 tragenden abgekröpften Hebeln 12 die Laufradachse bildet. Auf der Achse 10 ist außerdem noch ein Hebel 13 starr befestigt, an dessen freiem Ende eine Bohrung sich befindet. Durch diese ist eine mit einer Kurbel 14 versehene Spindel 15 hindurchgesteckt, die mit einem Gewinde 16 in entsprechendes Muttergewinde des Bolzens 8 eingreift. Eine zwischen Tellerscheiben 17 liegende "Druckfeder 18 sucht den Hebel 13 und damit auch die Hebel 12 im Uhrzeigerdrehsinne zu drehen. Sie nimmt daher beim Fahren die auf die hinteren Läufräder 11 ausgeübten Stöße auf. Die erwähnten Hebel bestehen aus Rohren,

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Georg Hagelloch in Essen.

die mittels zwischengeschalteter Gummihülsen (nicht dargestellt j am Fahrzeuge arbeiten können.

An dem vorderen Ende des Fahrzeuges ι ist ein vollständiges Schwingachsgestell 19 aribringbar.' Zu diesem Zwecke sind an dem vorderen Ende des Fahrzeuges zunächst unten zwei kleine Lagerböcke 20 befestigt, in denen zwei am Schwingachsgestell 19 vorgesehene Lenker 21 angelenkt werden können. Außerdem ist oben am Fahrzeug ein Lagerbock 22 befestigt, in dem ein schüdartiger, gleichfalls am Schwingachsgestell 19 vorgesehener Lenker 23 angelenkt werden kann. Durch eine Bohrung des Lenkers 23 ist eine Spindel 24 hindurchgesteckt, die an einen am Fahrzeug vorgesehenen Lagerbock 25 (Abb. 1) angelenkt werden kann. Mittels einer Flügelschraube 26 kann die Lage des Fahrzeuges ZU_-dem Lenker 23 und damit zum Schwingachsgestell 19 verändert werden. Der Lenker 23 wird mittels Schraubenspindel 24, 26 fest auf das Fahrzeug gepreßt, wodurch das Schwingachsgestell starr zum Fahrzeug wird. An dem Schwingachsgestell 19 befindet sich die übliche Lenkvorrichtung für die Räder, die mittels einer entkuppelbaren, mit Handlenkrad 27 ausgestatteten Lenkspindel 28 bedient werden kann. Die Lenkspindel 2S ist unterteilt, und zwar sind die beiden Teile, wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, ineinanderschiebbar. Auf der Achse des Schwingachsgestelles 19 ist ein Schneckenrad befestigt, das seinen Antrieb durch eine Schnecke 30 erhält, die ihrerseits unter Vcrmittlung einer Doppelgelenkwelle 31 über ein .Kegelrad 32 mit dem Antriebe des Fahrzeuges in. Verbindung steht.

%' Die beiden zum Tragen des Glcisbetten-■fahrzeuges dienenden Teile (Schwingachsgestell 19 und Lauf rader 11) sind an den Stellen 20, 22, 24 und 2, 7 leicht vom Fahrzeuge zu lösen. Die Wirkungsweise ist ohne weiteres verständlich und braucht daher nicht näher erläutert zu werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Einstellen der schwingbar am Fahrzeugkörper gelagerten Laufradachsen von Gleiskettenfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Lenker (21, 23), durch die die eine Laufradachse (19) am Fahrzeugkörper angelenkt ist, bei angehobenem Fahrzeug (1) fest an einen Teil (25) des Fahrzeugkörpers gepreßt wird, so daß dann die Laufradachse (19) starr mit diesem verbunden ist, und daß die andere kurbelwellenartig ausgebildete Laufradachse (10, 12) drehbar am Fahrzeug (1) gelagert und mit einem Hebel (13) versehen ist, der bei angehobenem Fahrzeug (1) gegen eine Feder (18) drückt, so daß diese Laufräder (11) durch eine einzige Feder (18 ι abgefedert sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen