DE648807C

DE648807C - Ventilsteuerung fuer Verbrennungsmotoren

Info

Publication number: DE648807C
Application number: DEW96944D
Authority: DE
Original assignee: KARL WESSEL DIPL ING
Current assignee: KARL WESSEL DIPL ING
Priority date: 1935-07-30
Filing date: 1935-07-30
Publication date: 1937-08-09

Description

Ventilsteuerung für Verbrennungsmotoren Es sind Ventilsteuerungen für Verbrennungsmotoren bekannt, bei denen die Öffnungs- bzw. Schlußzeit der Ventile mit Bezug auf die Kolbenstellung verstellbar ist. Die bekanntenVentilsteuerungen dieserArt haben den Nachteil, daß bei der einen oder anderen Einstellung der Ventilzeiten Teile, welche die Steuerkraft übertragen, sich voneinander entfernen"um während der Drehung des Ventilhubnockens stoßartig aufeinanderzutreffen. Für Motoren, die eine geringe Drehzahl aufweisen, lassen sich derartige Ventilsteuerungen zwar verwenden, indessen kann man stoßartig wirkende Steuerungen bei Motoren mit hohen Drehzahlen nicht in Anwendung bringen, da die Stöße die Steuerungsteile unverhältnismäßig hoch :beanspruchen und abnutzen. Andere bekannte Ausführungen, bei denen zu dem gleichen Zweck axial verschiebbare trapezförmige Nocken vorgesehen sind, ermöglichen zwar eine dauernde Anlage des Stößels am Nocken, bedingen aber ,durch die Nockenform eine punktförmige Auflage des Stößels, die schnelle Abnutzungen ergibt.
Durch die Erfindung sollen diese Nachteile ,der bekannten Ausführungen beseitigt %verden.
Die Erfindung besteht darin, daß der Nocken an dem Ventilstößel über einen in dem Stößelfuß in der Nockenebene frei einstellbar gelagerten Hebel angreift, der an seinen beiden Enden zwei Auflager aufweist, deren einer sich auf einen auf der Nockenscheibe aufliegenden und ihr gegenüber in der Nockenebene verschiebbaren Hebel und -deren 'anderer sich entweder ebenfalls auf einen solchen Hebel oder unmittelbar auf die Nockenscheibe stützt: Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auf der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen: Abb. r einen Schnitt durch einen schnelllaufenden Verbrennungsmotor mit dem Einlaßventil.
Abb. -a und 3 zeigen die zur Verstellung der Ventilzeiten notwendigen Teile in zwei Ausführungsformen.
In Abb. r .bezeichnet a den Motor mit dem Einlaßventil b. Dieses wird durch den Stößel c von einem Hubnocken d auf der Steuerwelle über einen am unteren Ende des -Stößels schwingbaren Hebel e betätigt. Der Hebel e legt sich mit seiner mit dem Radius kreisförmig gekrümmten Fläche in eine Aussparung des Stößels c von gleichem Radius ein, derart, daß er sich im Stößel kreisförmig um den Punkt f1 bewegt (vgl. Abb. 2). Eine Nase g des Hebels e stützt sich auf den Umfang des Hubnockens d, während eine in Richtung -der Steuerwellenachse neben der Nase g vorgesehene Nase h des gegenüberliegenden Endes des Hebels e sich auf die Flanke iz eines Stellhebels i legt, der schwingbar an einem um :die Welle k schwenkbaren Hebel m angeordnet ist und sich gleichfalls auf den Umfang des Hubnockens abstützt. Durch Drehung der Welle k wird der Hebel i auf dem Umfang des Hubnockens d verschoben, so daß die Entfernung der Stützpunkte des Hebels c auf dem Nocken (i veränderlich ist.
Dreht sich z.B. die Steuerwelle im Sinne, des Pfeiles o, so wird bei bestimmter Winkel

stellung des Nockens d die Nase g

Hebels e gehoben, so daß die Ventileröffli

beginnt (Abb. 2). je nach der Entfernung-. Stützpunktes des Hebels i auf dem Nocken d von der Nase g wird die Ventilöffnungszeit über einen größeren oder kleineren Winkel der Nockendrehung dauern. Bei einer Drehung des Nockens im Sinne des Pfeiles o ist also die Üfffnungszeit des Ventils konstant, während die Schlußzeit durch Drehung der Welle k- verstellbar ist.
Bei einer Nockendrehung im Sinne des Pfeiles p hebt der Hubnocken bei seiner Drehung zunächst den Stellhebel i und hierauf die am Hebel c fest angeordnete Nase g. Dabei ist also die Üffnungszeit des - Ventils verstellbar, während die Schlußzeit konstant bleibt.
In Abb.3 bezeichnen die gleichen Buchstaben dieselben Teile wie in den vorhergehenden Abbildungen. Die Nase g des Hebels e stützt sich hier nicht unmittelbar auf den Umfang des Hubnockens d ab, sondern auf einem Hebel il, der schwingbar an einem um die Welle k1 drehbaren Hebel .m1 sitzt und sich wie der Hebel i auf den Umfang des Nockens d stützt. Diese Ausbildung gestattet es, sowohl die Öffnungs- als auch die Schlußzeit des Ventils zu verstellen.
Die Flanken n und stl der Hebel i und il sind so gestaltet, daß sich der Ventilstößel c bei Verstellung des Hebels i und il auf dem kreisförmigen Teil des Nockenumfanges d nicht bewegt. Die Form der Flanke it sowie si-i ergibt sich aus der Lage der Einzelteile der Stellvorrichtung zueinander. Die Hubhöhe des Ventils ist in allen Stellungen der Steuerung im wesentlichen gleich dein Höchsthub.
Sollen Einsaug- und Auspuffventil beieinem Verbrennungsmotor mit veränderlicher Schluß- bzw. Offnungszeit ausgebildet werden und die Steuerung von gemeinsamer Nockenwelle aus erfolgen, so ist beim Einsatigventil der Hebel i. derart auszubilden, daß sein Stützpunkt auf dem Nockenumfang im Sinne der Nockendrehung vorwärts beweglich ist, während der Stützpunkt beim Auspuffventil entgegen der Nockendrehriclitung beweglich sein muß, wenn man als Ausgangspunkt die Nase g wählt und die Erhöhung der Üffnungsdauer des Ventils betrachtet. Der Stell-'1(ebel für das Einlaßventil kann mit dem

,jellhebel für das Auspuffvelitil . verbunden

Wn, um gemeinsam betätigt zu werden. Die

Veränderung der Einlaßschlußzeit sowie der Auspufföffnungszeit ergibt beim Verbrennungsmotor die Möglichkeit, die Drehzahl unter Beibehaltung einer günstigen Füllung zu ändern. Da bei den gezeigten Ventilsteuerungen die Bewegungen der Steuerteile c, e, i stoßlos, d. 1i. unter stetiger Beschleunigung, erfolgt, läßt sich die Drehzahl des Motörs bei günstiger Füllung bis auf hohe Zahlen, z. B. 3ooo bis 5ooo Unidr./Min. und unter Umständen mehr, steigern.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Ventilsteuerung, insbesondere für Verbrennungsmotoren, bei der die Öffnungs- und/oder die Schlußzeitpunkte der Ventile mit Bezug auf die Kolbenstellung verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der '_Vocken (d) an dein Ventilstößel (c) über einen in dem Stößelfuß in der Nockenebene frei einstellbar gelagerten Hebel (e) angreift, der an seinen beiden Enden zwei Auflager (g, h) aufweist, deren einer (h) sich auf einen auf der Nockenscheibe anliegenden und in der Ebene dieser Scheibe auf derselben verschiebbaren Hebel (i) und deren anderer (g) sich entweder ebenfalls auf einen solchen Hebel (il) oder unmittelbar auf die Nockenscheibe stützt.
2. Ventilsteuerung nach Artspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanken (yt, n1) der Hebel (i, il), auf welche sich der in dem Stößel (c) gelagerte Hebel (e) stützt, so geformt sind, daß die Verschiebung der Hebel (i, il) auf dem kreisförmigen Teil der Nockenscheibe keine Verstellung des Ventilstößels (c) zur Folge hat.
3. Ventilsteuerung nach Anspruch l und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager (g, la) des Zwischenhebels (e) in Richtung der Nockenwelle so gegeneinander versetzt sind, daß die Auflager (i, g bzw. i. il) so weit verschoben werden können, daß sie in Richtung der Nockenwelle gesehen sich decken.