DE64688C - Steinfeder - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Steinfeder.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schreibfeder, welche aus einem sehr harten Material, z. B. einem Halbedelstein, wie Achat, Jaspis, Silex, Tigerauge u. s. w., angefertigt ist und sich daher nie abnutzt oder durch chemische Einwirkungen der Tinte (wie z. B. die Stahlfeder) verschlechtert, so dafs eine solche Feder auf unbeschränkte Zeit benutzt werden kann. In den äufseren Umrissen ist die beanspruchte Feder ähnlich einer Stahlfeder gehalten, jedoch als voller, massiver Körper ausgeführt, der ein durchgehendes, als Tintenbehälter dienendes Loch besitzt, von dem aus eine kleine Rinne die Tinte zur schreibenden Spitze leitet. Die letztere ist im Gegensatz zu der gebräuchlichen Schreibfeder, bei welcher die Spitze bekanntlich nachgiebig, aber auch sehr leicht deformirbar ist, nicht elastisch, so dafs daher die Steinfeder zugleich als Druckcopirstift Verwendung finden kann.

Auf beiliegender Zeichnung zeigen:

Fig. ι bis 4 eine Stein- oder Onyxfeder in vergröfsertem Mafsstabe, und zwar ist
. Fig. ι eine Oberansicht,

Fig. 2 eine Seitenansicht.
Ferner zeigt

Fig. 3 die Feder von unten gesehen,

Fig. 4 im Schnitt,

Fig. 5 in natürlicher Gröfse in Verbindung mit einem passenden Halter.

Die voll aus Stein hergestellte Feder besitzt auf der Oberseite (Fig. 1) bei α eine längliche Aushöhlung bezw. einen mittelst Schleifscheibe hergestellten Einschnitt, ebenso die Unterseite (Fig. 3) bei b; durch Zusammentreffen beider Einschnitte entsteht ein Loch c, welches die Verbindung zwischen den beiden Aushöhlungen α und b vermittelt, während eine kleine Rinne d von dem Ende der unteren Höhlung b zur Spitze führt. Beim Eintauchen der Feder füllen sich die beiden Höhlungen α und b mit Tinte, die dann ununterbrochen durch die Rinne d zur Spitze fliefst, d. h. nachgesogen wird, und hier beim Schreiben in gleichbleibender Menge austritt.

Zur Befestigung der Stein- oder Onyxfeder ist beispielsweise ein Federhalter nach Art des in Fig. 5 angegebenen geeignet. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besitzt der Halter e eine Höhlung/, in der die Feder mit ihrem Schaft eingeschoben und mittelst Kittes befestigt wird, wobei zwecks besseren Festhaltens Federschaft sowie Höhlung/ entsprechend konisch geformt sind. Jede beliebige andere Befestigungsweise am Federhalter könnte aber ebenso gut zur Anwendung gelangen.

Claims (1)

1. Pate nt-Anspruch:

   Eine aus hartem mineralischen Material, wie Halbedelstein, angefertigte Schreibfeder mit einem als Flüssigkeitsreservoir dienenden Loch (oder Aushöhlung) in der Nähe der Spitze, und einer Rinne, welche vom Reservoir auswärts zur Spitze führt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.