DE646304C

DE646304C - Vorrichtung zum Blasen von Sandkernen

Info

Publication number: DE646304C
Application number: DEA78293D
Authority: DE
Original assignee: Georg Fischer AG
Current assignee: Georg Fischer AG
Priority date: 1936-01-24
Filing date: 1936-01-24
Publication date: 1937-06-11
Also published as: FR801446A

Description

Vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Vorrichtung zum Blasen von Sandkernen.

Es ist bereits eine Vorrichtung zum Blasen von Sandkernen bekannt, bei welcher in die Kernbüchse ein Rohr eingeführt wird, durch welches die Kernmasse mittels Druckluft in die Kernbüchse geschleudert wird, wobei mit der zunehmenden Füllung der Kernbüchse das Rohr zurückbewegt wird. Zwischen der äußeren Wandung des Rohres und .der inneren Wandung· der Kernbüchse ist hier ein Zwischenraum vorhanden, der für die Abführung der Luft bestimmt ist. Mit einer derartigen Einrichtung können wohl einfache Kerne geblasen werden, wohingegen Kerne, die im Innern größere Abstufungen aufweisen, mit einer solchen Einrichtung nicht einwandfrei geblasen werden können.

Bei der Vorrichtung, wie sie den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet, verbleibt das in seiner Wandung mit Durchbrechungen versehene Rohr während des ganzen Blasvorganges in der Kernbüchse. Die Kernmasse wird unter der Einwirkung der Druckluft durch die Durchbrechungen der Rohrwandung hindurchgeblasen. Die Kernmasse erfährt beim Durchblasen durch die Durchbrechungen eine Ablenkung aus der ursprünglichen, mit der Achsrichtung des Rohres gleichgerichteten Strömungsrichtung. Durch diese Ablenkung der einzelnen Teilströme aus der ursprünglichen Strömungsrichtung gelingt es, ■ einwandfreie Gießereikerne herzustellen, deren Kernbüchsen im Innern größere Abstufungen aufweisen.

Das in dem Kern verbleibende Rohr kann zweckmäßig dazu benutzt werden, um beim Gießvorgang die entstehenden Gase abzuführen. Zu diesem Zwecke kann in das Rohr, nachdem der Kern geblasen und derselbe sich noch in der Kernbüchse befindet, ein Spieß eingedrückt werden, so daß im Innern des Rohres ein Entlüftungskanal entsteht.

Beiliegende Zeichnung zeigt im Aufriß eine beispielsweise Einrichtung der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Vorrichtung.

ι bezeichnet einen geschlossenen Behälter, der zur Aufnahme der Kernmasse bestimmt ist. Auf die Kernmasse wird mittels Preßluft ein Druck ausgeübt. Die Kernbüchse 2 wird gegen den Halsansatz 3, der am Boden des Behälters 1 vorgesehen ist, angepreßt. Im Halsansatz 3 ist eine Durchlaßöffnung 4 vorgesehen. In die Kernbüchse 2 ist ein Rohr 5 eingeschoben, dessen oberes, nach außen umgebördeltes Ende 6 mit der Oberseite der Kernbüchse 2 bündig verläuft und das mit der Auslaßöffnung 4 des Halsansatzes 3 des Behälters 1 in gemeinsamer Richtung liegt, derart, daß die unter dem Einfluß der Druckluft durch die Auslaß Öffnung 4 hindurchtretende Kernmasse in das Innere des Roh,-

res 5 gelangt. In der Wandung des Rohres 5 sind Durchbrechungen 7 vorgesehen. Das untere Ende 8 des Rohres 5 ist offen und endigt in gewisser Entfernung von der unte.-, ren Begrenzung 9 des Hohlraumes 10 ttfer Kernbüchse. Die Kernbüchse ruht auf einem Tisch 11, der mit bekannten Mitteln nach aufwärts bewegt wird, derart, daß die obere Seite der Kernbüchse 2 fest gegen die Stirnsehe des Halsansatzes 3 gepreßt wird. Die in das Rohr 5 eingeblasene Kernmasse wird durch die Öffnungen 7 aus der Rohrachse abgelenkt, derart, daß eine Anzahl radial gerichteter Einzelströme entstehen, welche die abgestuften Teile des Hohlraumes 10 der Kernbüchse vollständig füllen. Das Entweichenlassen der Preßluft kann in bekannter Weise erfolgen, beispielsweise dadurch, daß zwischen dem Halsansatz 3 und der oberen Seite der Kernbüchse ein sog. Blasholz angeordnet wird, das an der der Kernbüchse zugekehrten Stirnseite schwache Rillen aufweist, durch welche die Preßluft entweichen kann, oder die Kernbüchsenhälften können an den einander zugekehrten, aufeinanderliegenden Flächen schwache Rillen besitzen, welche das Entweichen der Preßluft gestatten.

Die Durchbrechungen 7 sind bei der gezeichneten Ausführung als rechteckige Durchbrechungen ausgebildet, doch könnten dieselben jedwede beliebige andere Gestaltung erhalten. Auch wäre es möglich, die Durchbrechungen 7 als am äußeren Umfang des Rohres 5 vorstehende Vorsprünge bzw. kurze Rohrstutzen auszubilden, wodurch die Unterteilung des Hauptstromes der Kernmasse in mehrere Einzelströme erleichtert wird. Einzelne oder mehrere dieser vorstehenden Rohrstutzen können je nach der Form des Hohlraumes der Kernbüchse eine mehr oder weniger große Länge erhalten, wenn es sich darum handelt, eine tief eingeschnittene Aussparung -des Hohlraumes der Kernbüchse in zufriedenstellender Weise mit Kernmasse zu füllen. Je nach der Richtung derartiger tief eingeschnittener Aussparungen des Hohlraumes der Kernbüchse kann es auch zweckmäßig sein, einen oder mehrere solcher Rohrstutzen unter einem geneigten Winkel zur Rohrachse anzuordnen.

Der Behälter 1 kann in an und für sich bekannter Weise auch mehrere Ausblasöffnungen erhalten, in welchem Falle mehrere Kernbüchsen, in welche Rohre 5 eingeführt sind, gleichzeitig geblasen werden können. Wenn es sich um eine große Kernbüchse handelt, kann es auch zweckmäßig sein, in die Kern- ■ büchse mehrere Rohre 5 einzuführen, wobei der Behälter 1 mit der Anzahl der Rohre entsprechenden und mit der Entfernung der Rohre 5 übereinstimmenden Ausblasöffnungen versehen wird.

Das Rohr 5 kann je nach der Form der Aussparung der Kernbüchse auch als Rohrbogen oder als Schlangenbogen ausgebildet und überhaupt je nach den Erfordernissen in beliebiger Weise gekrümmt werden.

Claims

Patentanspruch:

Vorrichtung zum Blasen von Sandkernen, bei welcher mindestens ein Rohr in die Kernbüchse eingeführt ist, durch welches die Kernmasse eingeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die in ihrer Wandung mit Durchbrechungen versehenen Rohre fest in die Kernbüchse eingesetzt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen