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Verfahren zur Lenkung von Kraftfahrzeugen Es sind verschiedene Verfahren
zur Lienkung von Kraftfahrzeugen durch Hilfskraft bekannt, die Luft oder Beine Flüssigkeit
als Druckmittel verwenden.
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Bei einer Gruppe von Verfahren, so auch beim Patent 57q.780, sind
in der Mittelstellung bei Geradeausfahrt die beiden Kolbenkammern völlig voneinander
und vom Vorratsbehälter des Druckmittels abgeschlossen. Die Lenkung wird durch Zuleitung
von Druck in eine der beiden Kolbenkammern und Ableitung des Druckes aus der zweiten
Kolbenkammer herbeigeführt.
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Bei der zweiten Gruppe von Verfahren zirkuliert das Druckmittel in
der Mittelstellung ständig zwischen dem Vorratsbehälter und den beiden Kolbenkammern.
Die Lenkung wird durch Abschnürung und Öffnung dieser Zuleitungen und damit des
Druckes in den beiden Kolbenkammern bewirkt.
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Wie praktische Versuche ergeben haben, befriedigt keine der beiden
Verfahrensarten völlig, auch nicht die vollständige Abschließung der beiden Kolbenkammern.
Die in den beiden Kolbenkammern vorhandenen Druckpolster bewähren sich zwar gut
und fangen den größten Teil der Stöße von der Fahrbahn auf. Es hat sich aber als
vorteilhaft erwiesen, die stärksten Stöße von der Fahrbahn dadurch unschädlich zu
machen, daß dem in einer Kolbenkammer entstehenden Überdruck das Entweichen in die
zweite Kolbenkammer und in den Vorratsbehälter ermöglicht wird.
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Die unvermeidlichen Druckverluste in den Kolbenkammern schwächen die
günstigen Wirkungen. der Druckpolster ab. Es ist daher eine ständige Auffüllung
des Druckes auch in der Geradeausfahrt angezeigt, allerdings meiner solchen Weise,
d.aß die abgeschlossenen Druckpolster im wesentlichen erhalten bleiben.
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Diese Verbesserungen gegenüber d--n, b°-kannten Verfahren mit abgeschlossenen
Druckkammern, das Auffangen der ärgsten Stöße von der Fahrbahn her durch Ableiten
des entstandenen Überdruckes bei gleichzeitiger Erhaltung der beiden Druckpiolster
und die ständige Auffüllung des Druckes in den beiden Kolbenkammern bei Geradeausfahrt,
werden durch kleine Ausgleichsbohrungen im Regulierventil erzielt, die in der Mittelstellung
des Regulierventils und damit in der Geradeausfahrt die beiden Druckkammern mit
dem Vorratsbehälter und damit untereinander verbinden.
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Das Regulierventil, das zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
verwendet wird, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen Abb. i das Regulierventil
in der Mittelstellung
teils in Ansicht, teils im Schnitt, Abb.
2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. t und Abb. 3 einen Schnitt nach der
Linie C-D der Abb. t.
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Das Verfahren zur Lenkung eines Kraft,". f ahrzeuges nach dem ergänzten
Verfahr. sowie der Aufbau des neuen Regulierventils sind nun folgende: Die Leitung
aus dem Druck- oder Saugluftvorratsbehälter mündet in die beiden Anschlüsse
a und b im Gehäuse c, zu denen im Hahnd in den Ebenen der SchnitteA-B
und C-D je eine Gruppe von Bohrungen gehört, die über die Leitungen,- und f zu den
beiden Seiten des doppelt wirkend,ep, Kolbens führen.
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In dem Gehäuse befinden sich ferner die Öffnungen g und lt, die das
Ausströmen der Druckluft aus den beiden Zvlindern ins Freie ermöglichen.
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In der Mittelstellung des führt die Bohrungi aus dem Druckluftvorratsbehälter
über die Bohrungen k und l
und die Leitunge auf die eine Seite des
doppelt wirkenden Kolbens und die Bohrung m über die Bohrungen n und o und die Leitung
f aus dem Vorratsbehälter auf die andere Seite des Kolbens, da die Bohrungen k und
G bzw. tt und o auch in der Mittelstellung des Regulierventils ständig etwas nach
den Zuleitungen zu den beiden Kolbenseiten e und f geöffnet sind. Es kann so dauernd
eine Auffüllung des Druckes auf den beiden Kolbenseiten aus dem Vorratsbehälter
stattfinden.
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Die Ausgleichsbohrungen i und in sind so klein bemessen, daß
sie nur die ihnen zugewiesenen Aufgaben, Auffüllung des Drukkes und Ausgleich des
Druckes im Falle zu harter Stöße auf die Räder, erfüllen können.
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Beim Drehen des Hahnes nach rechts oder links wird auch beim Regulierventil
gemäß der Erfindung noch nicht sofort die Lenkbewegung ausgelöst, um der Hand einen
gewissen Spielraum für ungewollte und unvermeidbare Bewegungen zu geben. Es bleibt
die Verbindung zwischen den beiden Kolbenseiten und dem Vorratsbehälter eine kurze
Zeit aufrecht. Die Leitung aus den beiden Kolbenseiten in das Regulierventil wird
aber bereits vorbereitend vergrößert. Dieser Spielraum kann durch entsprechende
Entfernungen der Bohrungen, gegebenenfalls durch Verlegung der Ein- und Ausströ
möffnungen in verschiedene Ebenen, in den gewünschten Grenzen gehalten werden; doch
soll der tote Gang möglichst klein gehalten werden.
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:.!.Wird der, Hahn weiter nach rechts oder 'l jks gedreht, so werden
vorerst die erwähnbeiden Ausgleichsbohrungen i und m ge-
schlossen;
erst bei noch weiterem Drehe des Hahnes, z. B. nach rechts, strömt die Druckluft
von der einen Kolbenseite über die Leitung/ (Abb. 3) und die Bohrungenn und g durch
die öffnungh ins Freie. Gleichzeitig strömt nach Abb. 2 neue Druck- (Saug-) Luft
aus a über die Bohrungen p-k durch auf die zweite Koll)enseite, wodurch die
durch die Ausdehnung der Druckluft auf der zwei-
ten Kolbenseite herbeigeführte
Lenkbewegung verstärkt wird.
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Ist die Lenkbewegung in den gewänschten Grenzen erzielt, so wird das
Regulierventil in die Mittelstellung zurückgedreht. Dadurch werden beide Kolbenseiten
durch die Ausgleichsbohrungen mit dem Vorratsbehälter verbunden und unter gleichen
Druck gesetzt, so daß der Kolben in der erreichten Stellung festgehalten wird.
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Bei Drehung des Hahnes nach links findet unter Verwendung der Bohrungen
l und o und der Ausströmöffnung g die entgegengesetzte Druck- und Lenkwirkung statt.
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Der Hahn des Regulierventils ist zylindrisch oder konisch und seine
Befestigung durch ein Drucklager, wie eingezeichnet, vorgesehen. Die Drehbarkeit
des Hahnes ist durch Anschläge begrenzt. Die Mittelstellung des Regulierventils
wird dem Fahrer durch eine federnde Kugel angezeigt. Die beiden Ausströmöffnungen
g und h werden an einen Schalldämpfer angeschlossen.