DE640972C

DE640972C - Elektrische Druckkabelanlage

Info

Publication number: DE640972C
Application number: DEN32982D
Authority: DE
Original assignee: DRUCA SA
Current assignee: DRUCA SA
Priority date: 1931-11-20
Filing date: 1931-11-20
Publication date: 1937-01-16

Description

Elektrische Druckkabelanlage Es sind .elektrische Kabel bekannt, deren Dielektrikum durch ein von diesem mittels einer genügend undurchlässigen und genügend geschmeidigen Umhüllung getrenntes Druckmittel unter Druck gehalten wird. Das radial auf das Diele>:trikum wirkende Druckmittel befindet sich hierbei zweckmäßig in einer Druckrohrleitung, in die die Kabel lose eingezogen sind. Durch die Anwendung eines hohen Druckes werden, die Kabel in hohem Grade stabil, und es hat sich gezeigt, daß deren Dauerdurchschlagsfestigkeit hierdurch auf den zwei- bis dreifachen Wert gesteigert werden kann, so daß Durchschlagsfestigkeiten von bisher nie erreichter Höhe erzielt werden. Hierbei sind Drücke von 5 bis 15 Atm. zweckmäßig.
Diese Vorteile sind nicht nur bei elektrischen Massekabeln, sondern auch bei sogenannten ölgefüllten Kabeln, d. h. bei Kabeln mit ölkanälen, vorhanden. Hierbei treten aber infolge der Eigenschaften von ölgefüllten Kabeln Schwierigkeiten auf, welche durch die vorliegende Erfindung vermieden werden sollen. ölgefüllte Kabel enthalten ein dünnflüssiges öl als Imprägniermittel und Längskanäle, in welchen dieses dünne öl umlaufen kann. Weiterhin ist für solche Kabel eigentümlich, daß abschnittweise Ausdehnungsgefäße angebracht. sind, welche das öl je nach den Erwärmungs- und Abkühlungsverhältnissen aus dem Kabel aufnehmen oder in dasselbe wieder abgeben. Es ist wesentlich, daß in solchen ölgefüllten Kabeln und deren Ausdehnungsgefäßen überall mindestens Atmosphärendruck aufrechterhalten wird. Im allgemeinen beträgt der Überdruck Bruchteile einer Atmosphäre. Erheblich höhere überdrucke sind ohne besondere Hilfsmittel nicht möglich, weil der Bleimantel einem solchen Innendruck nicht standhalten würde.
DieAnw endung des Prinzips des Druckkabels auf ölgefüllte Kabel bietet nicht nur die obenerwähnten bekannten Vorteile des Druckkabels an sich, sondern -darüber hinaus auch noch den Vorzug, däß der ölumlauf im ölkabel intensiver und schneller gemacht werden kann und daß dichtere Papiere für die Isolation verwendet werden können, als es sonst bei ölgefüllten Kabeln zulässig und üblich ist.
Der Verwendung von ölgefüllten Kabeln als Druckkabel steht aber die Schwierigkeit entgegen, daß bei den genannten hohen Drükken plötzliches Wegbleiben des Druckes in einem Abschnitt des Druckkanals zum Platzen des Kabelmantels führen kann, der als Trennschicht zwischen Dielektrikum und Druckmittel dient. . Dies kommt daher, daß natürlich auch die Ausdehnungsgefäße durch die ölkanäle hindurch den hohen Druck im Betrieb annehmen und führen müssen und daß der Druck, welcher demgemäß in dem ölkanal des Kabels und in den daran befindlichen Ausdehnungsgefäßen herrscht, plötzlich zum inneren Überdruck wird, wenn. der Druck im Druckkanal ausbleibt.
Durch die vorliegende Erfindung soll diesem Übelstand begegnet werden. Erreicht wird dies dadurch, daß Mittel an sich bekannter Art vorgesehen sind, welche selbsttätig dafür sorgen, daß der Druck in den Ölkanälen der Kabel und in den Ausdehnungsgefäßen den jeweils in der Druckrohrleitung herrschenden Druck nicht überschreiten kann und gleichzeitig mit dem letzteren Druck verschwindet. Dies wird am, einfachsten dadurch erreicht, daß die Ausdehnungsgefäße mit der durchlaufenden Druckrohrleitung in Verbindung stehen, so daß -der Druck in ihnen direkt von dem Druckmittel der Druckrohrleitung erzeugt wird. Wenn der Druck in den Ausdehnungsgefäßen aber indirekt über das Kabel und dessen Ölkanal vom Druckmittel herbeigeführt wird, so müssen die Ausdehnungsgefäße wenigstens durch ventilartige Organe mit dem Druckkanal in Verbindung stehen, derart, daß beim Fallen des Druckes im Druckkanal diese Ventile auch den Druckabfall im Ausdehnungsgefäß durch Entweichen des Druckmittels herbeiführen. Es handelt sich also im vorliegenden Fall um die entsprechende Anwendung von Ventilen, Rohren usw., wie dies z. B. bei ölkabelanlagen mit getrennter, außenliegender öldruckleitung und mit Ausdehnungsgefäßen, deren ölfüllung durch Luft unter Druck gehalten wird, bereits bekannt ist, um ein zu plötzliches Fließen von öl in das oder aus dem Kabel bei plötzlicher Belastungsänderung zu vermeiden. Mit der vorliegenden Erfindung hat diese bekannte Anordnung aber nichts zu tun, da bei ihr das Kabel bzw. der Kabelmantel ausschließlich von innen her auf Druck beansprucht wird, ein Druckmedium auf den Mantel von außen her aber nicht einwirkt und somit auch die Gefahr der Sprengung des Kabelmantels bei Absinken des Druckes des Druckmediums nicht besteht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Elektrische Druckhabelanlage, enthaltend ölgefüllte Kabel (Kabel mit Ölkanälen) in einer Druckrohrleitung, bei der das Isoliermaterial der Kabel unter Druck gehalten wird und vom Druckmittel durch eine genügend undurchlässige und genügend geschmeidige Umhüllung getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der durchlaufenden Druckrohrleitung und den abschnittweise angebrachten ölausdehnungsgefäßen Mittel an sich bekannter Art vorgesehen sind, z. B. Verbindungsrohre mit oder ohne geeignet ausgebildeten Ventilen, welche selbsttätig dafür sorgen, daß der Druck in den Ölkanälen der Kabel und in den Ausdehnungsgefäßen den jeweils in der Druckrohrleitung herrschenden Druck nicht überschreitet.