DE638021C - UEberlastungstraege, kurzschlusssicher geschlossene Patrone fuer Schraubstoepselsicherungen des D-Systems - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf geschlossene Sicherungspatronen, und zwar ausschließlich auf solche des normalen zweiteiligen Schraubstöpselsystems (D-Systems). Während man in Sicherungen anderer Bauart, insbesondere in Sicherungen kleinerer Leistungsfähigkeit oder in Sicherungen mit niedrigeren Anforderungen an Raumbedarf und Feuersicherheit, seit jeher leicht schmelzende Metalle, wie Bleistreifen, benutzt, hat man bisher Wert darauf gelegt, in D-Patronen nur Schmelzleiter aus Feinsilber einzubauen.

Es ist bereits erkannt worden, daß die neuere Entwicklung der keramischen Materialien und die Verwendung gut löschend wirkender Füllstoffe auch die Möglichkeit bietet, das früher für D-Patronen verworfene Zinn oder Blei und andere niedrig schmelzende Metalle als Schmelzdraht zu benutzen und dadurch D-Patronen zu schaffen, die im Bereich von Anlaufstromstärken kurzzeitig überlastbar sind, dabei aber in den bereits vorhandenen Sicherungssockeln und Stöpselköpfen benutzt werden können. Es ist ferner an und für sich bekannt, überlastungsträge Sicherungen dadurch zu erzielen, daß ein leicht schmelzender Leiter und ein Silberleiter in der Weise parallel geschaltet werden, daß bei Überstrom zunächst der leicht schmelzende und erst zum Schluß der aus Silber bestehende Leiter abschmilzt. Der Zweck dieser Staffelung des Abschmelzvorganges besteht darin, den am Silberdraht auftretenden Unterbrechungslichtbogen von den leicht verdampfbaren Metallen niedrigen Schmelzpunktes fernzuhalten. Aus diesem Grunde wurden die beiden Leiter in voneinander getrennten Kanälen der Patrone untergebracht. Es mußte dabei eine verteuerte Herstellung in Kauf genommen werden, ferner hatten die Patronen nicht den bei D-Sicherungen üblichen axial angeordneten Kenndraht. Vor allem aber hatten sie größere Abmessungen als die D-Sicherungen, so daß besondere Sicherungssockel und Stöpselköpfe erforderlich waren.

Nach der Erfindung wird in einer Patrone des normalen zweiteiligen Schraub stöp selsystems (D-Systems) unter Innehaltung der gleichen Abmessungen mindestens ein Schmelzdraht aus leicht schmelzendem Metall, wie Zinn, und mindestens ein später abschaltender Silberdraht in einer einzigen für sämtliche leicht und schwer schmelzenden Drähte gemeinsamen Bohrung angeordnet und in der üblichen Weise von lichtbogenlöschendem Sand umgeben.

Es ist festgestellt worden, daß die in diesem Fall sich ergebende stärkere Verdampfung von leicht schmelzendem Metall und die damit verbundene stärkere Beanspruchung des So Baumaterials der Patrone in Grenzen bleibt, die die Betriebssicherheit und Feuersicherheit

Claims (1)

1. gegenüber den nur mit Silberdrähten ausgerüsteten Patronen praktisch nicht beeinflussen. Dagegen bedeutet die erhöhte Trägheit und die erheblich vereinfachte Herstellung,^ die z. B. die Anwendung des üblichen Kei8||j drahtes in keiner Weise erschwert, fenpj^fdas Beibehalten aller üblichen Außenabmesp sungen einen erheblichen Vorteil. Die beim Abschmelzen auftretenden Dämpfe des niedrig

   ίο schmelzenden Metalls treten dabei in geringerem Umfang auf als bei den bereits vorgeschlagenen D-Patronen, die nur solche niedrig schmelzenden Drähte enthalten. Daher sind Sicherungspatronen nach der Erfindung unter Beibehalt aller Vorteile auch für größere Stromstärken, z.B. über 20Amp., geeignet. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Mehrere dünne Silberleiter r und stär-

   eo kere Zinnleiter 2 sind in der gemeinsamen Bohrung 3 des keramischen Patronenkörpers parallel angeordnet. Das Patroneninnere ist

   mit lichtbogenlöschender Masse gefüllt und durch die Dichtungsschrauben 5 und die Kontaktkappen 6 nach -. außen hin dicht ab- 25 ^geschlossen.

   ίί. Patentanspruch:

   Überlastungsträge, kurzschlußsicher geschlossene Patrone für Schraubstöpselsicherungen des D-Systems mit einem träge wirkenden Schmelzleiter aus Zinn oder einem anderen träge schmelzenden Metall mit ähnlich niedrigem Schmelzpunkt, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein solcher Schmelzdraht sowie· miixdestens ein in an sich bekannter Weise parallel geschalteter und später abschmelzender Silberdraht in einer einzigen für sämtliche leicht und schwer schmelzenden Leiter gemeinsamen zentralen Bohrung des keramischen Körpers der D-Patrone angeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   Berlin, gedruckt in der