DE644199C - UEberlastungstraege, kurzschlusssichere und gasdicht geschlossene Schmelzsicherungspatrone - Google Patents

Description

Im Patent 527 944 sind überlastungsträge, kurzschlußsichere Schmelzsicherungspatronen beschrieben, deren Schmelzleiter aus je drei Abschnitten bestehen. Die beiden Endabschnitte sind aus hochschmelzendem Metall, wie Silber, hergestellt. Sie sprechen bei Kurzschluß unverzögert an. Das zwischen ihnen befindliche Mittelstück besteht aus leichtschmelzendem Metall, wie Zinn, und schmilzt bei kleineren Überlastungen träge ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung derartiger überlastungsträger und kurzschlußsicherer Patronen. Während bei der im Hauptpatent dargestellten Patrone das Zwischenstück der Schmelzleiter aus gebogenem Blech besteht und in einem vom übrigen Patronenraum abgeteilten Luftraum liegt, besteht es erfindungsgemäß aus einem massiven Drahtstück aus Zinn oder ähnlich niedrigschmelzendem Metall und ist mit den an den Kontaktkappen der Patrohe befestigten hochschmelzenden Endstücken in der gleichen Füllmasse, also in einer ununterteilt durchgehenden und vollständig mit lichtbogenlöschender Masse gefüllten Patronenbohrung untergebracht. Derartige Sicherungspatronen sind einfacher in der Herstellung. Sie haben ferner eine höhere Schaltleistung und sind daher für beliebig hohe Stromstärken anwendbar.

Auf der Zeichnung ist eine Patrone nach der Erfindung beispielsweise dargestellt. Der im allgemeinen notwendige Unverwechselbarkeitszapfen ist nicht mit angegeben. 1 ist der keramische Patronenkörper, der an den Enden durch die Kontaktkappen 2 und 3 verschlossen ist. 4 und 5 sind Abdichtungen aus Asbest o. dgl., welche die Kontaktkappen vor unzulässiger Erhitzung schützen. Im Innern der Patronenbohrung befinden sich die Schmelzleiter, sie bestehen aus einem Zinndraht 6, der sich an beiden Enden in ein Endstück 7 aus Silber fortsetzt. In der Achse der Patrone ist ferner der übliche Kenndraht 8 angeordnet, der nach dem Ansprechen der Schmelzdrähte ebenfalls abschmilzt und dann ein Kennplättchena freigibt, das in einer Vertiefung der Kontaktkappe 2 angeordnet ist und unter der Wirkung einer kleinen Feder steht. Das Innere der Patronenbohrung ist mit Sand ο. dgl. ausgefüllt.

Die aus den Teilen 6 und 7 bestehenden Gesamtschmelzdrähte werden vor dem Zusammensetzen der Patrone für sich hergestellt.

") Von dem Patentsitcher ist als der Erfinder angegeben worden:

Wilhelm Klement in Finkenkrug b. Berlin.

Beim Zusammenbau der Patronen macht es keinerlei Schwierigkeiten, die Schmelzdrähte an den Kontaktkappen zu befestigen, da di<|! aus Silber o. dgl. bestehenden Enden ' C&r,· Schmelzleiter in genau der gleichen Weise; z. B. durch Schweißen, an den Kappen befestigt werden können, wie es bei den üblichen, praktisch nicht überlastbaren Silberdrahtpatronen geschieht. Ebenso ist auch die Befestigungsstelle keinen Alterungserscheinungen ausgesetzt.

Wenn man den Enden 7 einen kleineren Widerstand als einem gleich langen Stück des Zinndrahtes gibt, so kann die Erwärmung der Patrone und damit auch der Spannungsverlust herabgesetzt werden.

Die Enden 7 sind so ausgebildet, daß sie sich mit im Innern der Sandfüllung befinden. Sie sind so bemessen, daß sie erst bei einer Stromstärke abschmelzen können, die höher ist als die Abschmelzstromstärke des träge wirkenden Zinndrahtes 6. Dadurch ist die Kurzschlußträgheit, die im Gegensatz zur Überlastungsträgheit weniger erwünscht ist. herabgesetzt worden. Die Silberenden sprechen nämlich bei Kurzschluß unmittelbar an, bevor es zu einem Abschmelzen des Zinndrahtes 6 kommt.

Die Herstellung der Schmelzdrähte kann j 3" ζ. B. dadurch erfolgen, daß man ein Ende des j Zinndrahtes 6 und das Ende des Drahtstückes 7 übereinanderlegt und in der üblichen Weise mit dem Lötkolben verlötet. Erfindungsgemäß kann jedoch vorteilhaft folgendes Verfahren angewendet werden, zu dessen Ausübung kein Lötkolben erforderlich ist und das sich daher in kürzerer Zeit ausführen läßt "•und bessere Ergebnisse bringt: Ein Ende der :. Silberdrähte 7 wird über die Schmelztemperatur des Zinns erhitzt und in die Stirnseite <c ^!fles Zinndrahtes eingestochen. Dabei schmilzt das den Silberdraht umgebende Zinn und schweißt mit dem Silber zusammen. Die Verbindung ist, wie sich gezeigt hat, vollkommen fest und beständig.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Überlastungsträge, kurzschlußsichere und gasdicht geschlossene Schmelzsicherungspatronc mit Schmclzleitern aus in Reihe geschalteten hoch- und niedrigschmelzenden Teilstücken nach Patent 527 944, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen Enden aus Silber oder ähnlich hochschmelzendem Metall befindliches, bei Überstrom träge abschmelzendes Zwischenstück aus einem massiven Draht aus Zinn oder ähnlich leichtschmelzendem Metall besteht, und ebenso wie die aa den Kontaktkappen befestigten Silberenden in der gleichen Füllmasse der ungeteilt durchgehenden Patronenbohrung untergebracht ist.
2. 2. Verfahren zur Herstellung von Schmclzleitern für Sicherungspatronen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drahtförmigen Silberenden über die Schmelztemperatur des Zinnes erhitzt und in die Stirnseiten des Zinndrahtzwischcnstiickes eingestochen werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen