DE637829C - Verfahren zur Herstellung von gefaerbten kuenstlichen Gebilden aus Celluloseestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gefaerbten kuenstlichen Gebilden aus CelluloseesternInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/0008—Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
- C08K5/0041—Optical brightening agents, organic pigments
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Description
Im Patent 623 118 und dessen Zusätzen 624179 und 636359 werden Verfahren beschrieben
zur Herstellung von gefärbtem Cellulosematerial, welches darin besteht, daß man zur Viscosemasse (Cellulosexanthogenatlösung)
bzw. Cellulosekupferoxydammoniaklösung in irgendeinem Stadium vor dem Koagulieren ein Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffes
bzw. ein Estersalz eines anderen Stoffes, aus dem durch saure Oxydation eine gefärbte Verbindung entsteht, zugibt, daß
man die Masse in üblicher Weise zum Koagulieren bringt und während oder nach dem
Koagulieren die Färbung durch saure Oxydation entwickelt.
In diesen Verfahren handelt es sich um wäßrige Lösungen von Cellulose, zu denen
die Lösungen der genannten Estersalze in Wasser ohne Schwierigkeiten, d. h. ohne daß
Ausscheidungen oder andere Umstände eintreten, die die weitere Verarbeitung stören
könnten, zugemischt werden können. Es entstehen so vollkommen homogene Mischungen.
Es gibt nun noch andere, von der Cellulose sich ableitende Kunstfasern, die nicht
durch Koagulation von wäßrigen Lösungen gewonnen werden, sondern die aus Lösungen
in organischen Lösungsmitteln entstehen. So wird z. B. Nitrocellulose in einer Mischung
von Alkohol und Äther gelöst. Diese Lösung wird aus feinen Düsen in Luft gepreßt. Eine
gute Ventilation beschleunigt die Verdunstung des Lösungsmittels im zunächst noch
flüssigen Faden und läßt so den Kunstseidefaden entstehen. Die Acetylcellulose wird im
allgemeinen in Aceton oder in einer Mischung von Aceton und Alkohol gelöst. Diese Lösung
wird gewöhnlich im Spinnapparat ebenfalls in Luft gepreßt oder sie wird in Wasser
oder in eine andere geeignete Flüssigkeit gepreßt, die das Lösungsmittel wegnimmt und
die zurückbleibende Celullosemasse zu einem Faden erstarren läßt.
Es ist nun ausgeschlossen, diesen Lösungen von Cellulosederivaten in organischen Lösungsmitteln
wäßrige Lösungen von Estersalzen zuzumischen, um so eine wirklich homogene verspinnbare Masse zu erhalten.
Die Zugabe dieser wäßrigen Estersalzlösungen würde vor allem eine vorzeitige Ausscheidung
der Cellulosemasse zur Folge haben, wodurch ein Verspinnen unmöglich
wäre.
Es wurde nun gefunden, daß es organische Lösungsmittel gibt, in denen die
Estersalze genügend löslich und die gleichzeitig mit den für die Cellulosederivate üblichen
Lösungsmitteln, wie Aceton, Alkohol, Äther, mischbar sind, so daß' diese Lösungen
der Estersalze mit den Celluloselösungen ohne Schwierigkeiten zu völlig homogenen
Mischungen vereinigt werden können. Solche Lösungsmittel für Estersalze sind: Glykol,
Glykolmonoäthyläther, Glykoldiäthyläther, Diäthylendioxyd, Pyridin, Methylalkohol
u. a. für sich oder in Mischung. Einige Estersalze sind sogar in Lösungsmitteln, die
für die Cellulose dienen, z. B. in Aceton, genügend löslich. Es konnte dies bei der Natur
der Estersalze, namentlich der handelsübliehen Form derselben, der Alkalisalze, nicht
gefolgert werden.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, auch diese interessanten Kunstfasern, Acetylcellulose
und andere veresterte^ Cellulose, Nitres
cellulose in Verbindung mit der -Fabrikati«
der Falser direkt gefärbt zu erzeugen. Entwicklung der Färbung, die sonstigen riötp
wendigen Nachbehandlungen der Faser sind im übrigen die üblichen. ·
Um diese genannten Kunstfasern gefärbt zu erhalten, standen bisher zwei Wege offen:
1. Zugabe von geeigneten Farbstoffen zur Lösung des Cellulosederivates in einem organischen
Lösungsmittel in gelöster oder in fein verteilter Form, Koagulieren der Cellulosemasse
usw.
2. Färben des fertigen Kunstseidematerials mit geeigneten Farbstoffen.
Die bisherigen Verfahren weisen Unzulänglichkeiten auf. Was nun den unter i. angeführten
Weg betrifft, so können selbstverständlich nur Farbstoffe verwendet werden, die in den in Betracht kommenden Lösungsmitteln
genügend löslich sind. Es bedeutet dies natürlich eine starke Beschränkung
in der Auswahl der Farbstoffe. Die für den vorliegenden Zweck anwendbaren
Farbstoffe lassen auch im allgemeinen in bezug auf Echtheiten zu wünschen übrig und
.erleiden durch die verschiedenen notwendigen Nachbehandlungen (wie Denitrierung
bei der Nitrocellulose u. a.) leicht Veränderungen. Die Verwendung von Farbstoffen in
fein verteilter Form bringt wiederum allerlei Schwierigkeiten und Mangel mit sich, wie
Verstopfen der feinen Düsen, Mangel an Glanz und Festigkeit der erhaltenen Fäden.
Diese Verfahren haben praktisch eine sehr geringe Bedeutung erlangt.
Was den zweiten Weg anbetrifft, so stößt man bekanntlich beim Färben dieser Fasern,
besonders der Acetylcellulose, auf Schwierigkeiten. Diese Fasern verhalten sich anders
als die übrigen, und es mußten besondere Färbemethoden gefunden und neue, z. T. teure
Farbstoffe geschaffen werden, um zum erwünschten Ziel zu kommen. Man kann unter gewissen Bedingungen Acetatseide mit
Küpenfarben aus der Küpe färben, läuft aber dabei Gefahr, daß die Seide an Glanz und
Festigkeit einbüßt. Bei der Nitrocellulose ist nach dem Verspinnen u. a. als Nachbehandlung
die Denitrierung notwendig, die leicht zu Unegalitäten der Faser führt, die dann beim nachträglichen Färben unangenehm
zur Erscheinung kommen.
Das vorliegende Verfahren erlaubt dagegen die direkte Herstellung von gefärbten Kunstfasern,
Filmen usw. aus Celluloseestern, wie Acetyloellulose, Nitrocellulose usw., ohne die
erwähnten Nachteile und Schwierigkeiten. Das Cellulosematerial kann zudem in allen
Farbtönen der Skala sehr echt gefärbt werden ohne Beeinträchtigung seiner wertvollen
,-Eigenschaften, wie Glanz, Festigkeit usw.
^| Verfahren wird erläutert durch fol-
ι g Schwefelsäureestersalz von Leukodimethoxydibenzanthron
wird in 20 ecm Glykoldiäthyläther gelöst. Diese Lösung wird filtriert und mit 250 g einer Lösung von
Acetylcellulose in Aceton -)- Alkohol (1 Teil
Acetylcellulose + 4 Teile Aceton + 1 Teil Alkohol 95 °/0) innig vermischt. Die so erhaltene
völlig homogene Masse wird in üblicher Weise versponnen, d. h. durch Spinndüsen
in Luft gepreßt und das Lösungsmittel durch gute Ventilation rasch verdunsten gelassen.
Die erhaltenen Fäden werden in Wasser gewaschen und bei gewöhnlicher Temperatur in einem Bade, das 4 g Natriumnitrit,
36 g Schwefelsäure (66° Be) und 10 ecm einer Ammoniumvanadatlösung
(10Idig) je Liter enthält, behandelt, um die
Färbung zu entwickeln. Die Fäden werden wieder gewaschen und hernach in üblicher
Weise getrocknet. Es werden so völlig egal und echt grün gefärbte Fäden von Acetylcellulose
erhalten. go
0,5 g des Estersalzes von Leuko-4^'-dimethyl
-6:6'- dichlorthioindigo werden in 10 ecm Aceton und 5 ecm Glykoldiäthyläther
gelöst. Diese Lösung wird filtriert und mit 250 ig einer Lösung von Acetylcellulose (erhältlich
wie in Beispiel 1 angegeben) innig vermischt. Die völlig homogene Masse wird
in dünner Schicht auf eine Glasplatte auf getragen und die Lösungsmittel verdunsten gelassen.
Es wird ein Film erhalten, der losgelöst und gründlich gewaschen wird. Die Entwicklung der Färbung geschieht in einem
Bade von gleicher Zusammensetzung wie in Beispiel 1 ausgeführt bei 30 bis 400 C. Es
wird wiederum gewaschen und getrocknet. Es wird ein rosa gefärbter, völlig klar durchsichtiger
Film erhalten.
s Beispiel 3
0,5 g des Estersalzes von Leukodimethoxydibenzanthron
werden in 20 ecm Glykoldiäthyläther gelöst Diese Lösung wird filtriert und
mit 200 g einer Lösung von Nitrocellulose in Alkohol und Äther innig vermischt. Die
homogene Masse wird in ganz dünner Schicht auf eine Glasplatte aufgetragen und einem
Luftstrom ausgesetzt, wodurch die Lösungsmittel sich verflüchtigen. Der erhaltene Film
wind abgelöst und mit Wasser gewaschen. Schon während des Koagulierens findet teil-
weise durch Oxydation auf Kosten der Nitrogruppen der Nitrocellulose die Entwicklung
der Färbung statt. Die Entwicklung der Färbung wird vervollständigt, wie in Beispiel
ι ausgeführt. Der Film wird nach einer Spüloperation zum Zwecke der Deiiitrierung
in einem Bade, enthaltend 5 °/o Natriumsulfhydrat, bei 400 C behandelt, bis er völlig klar
durchscheinend und biegsam ist. Zum Schluß wird er gründlich gespült und getrocknet.
Der erhaltene Film ist völlig egal und echt grün gefärbt und besitzt die bekannten wertvollen
Eigenschaften der regenerierten Cellulose.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von gefärbten künstlichen Gebilden aus Celluloseestern, dadurch gekennzeichnet, daß man den Lösungen von Celluloseestern, wie Acetylcellulose, Nitrocellulose usw., in den üblichen organischen Lösungsmitteln Estersalze von Leukoküpenfarbstoffen bzw. Estersalze von anderen Körpern, aus denen sich durch saure Oxydation eine gefärbte Verbindung bildet, einverleibt, nachdem man sie gegebenenfalls vorher in einem geeigneten Lösungsmittel, das sich mit der Celluloseesterlösung vollständig mischt, wie Glykol, Diäthylendioxyd, Glykolmonoäthyläther, Glykoldiäthyläther, gelöst hat, diese Lösung mit der Celluloseesterlösung vermischt und die homogene Masse in bekannter Weise zum Koagulieren bringt, die üblichen Nachbehandlungen vornimmt und schließlich die Färbung während oder nach dem Koagulieren durch saure Oxydation entwickelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED66170D DE637829C (de) | 1933-07-02 | 1933-07-02 | Verfahren zur Herstellung von gefaerbten kuenstlichen Gebilden aus Celluloseestern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED66170D DE637829C (de) | 1933-07-02 | 1933-07-02 | Verfahren zur Herstellung von gefaerbten kuenstlichen Gebilden aus Celluloseestern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE637829C true DE637829C (de) | 1936-11-05 |
Family
ID=7059382
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED66170D Expired DE637829C (de) | 1933-07-02 | 1933-07-02 | Verfahren zur Herstellung von gefaerbten kuenstlichen Gebilden aus Celluloseestern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE637829C (de) |
-
1933
- 1933-07-02 DE DED66170D patent/DE637829C/de not_active Expired
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