DE637730C - Verfahren zur Herstellung von N-Alkylderivaten des Ammoniaks - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N-Alkylderivaten des AmmoniaksInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C209/00—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
- C07C209/04—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups
- C07C209/14—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups
- C07C209/18—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups with formation of amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings or from amines having nitrogen atoms bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings
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Description
Es ist bekannt, daß man Ammoniak und primäre oder sekundäre Amine durch Behandlung
mit aliphatischen Alkoholen in Gegenwart wasserabspaltender Katalysatoren in N-Alkylderivate des Ammoniaks überführen
kann. Indessen sind die erhaltenen Reaktionsprodukte häufig sehr uneinheitlich, so
daß sich Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung ergeben, und bei Verwendung von höheren Alkoholen als Methanol tritt überdies
leicht eine erhebliche Zersetzung der Alkohole ein infolge Abspaltung eines weiteren
Wassermoleküls unter Bildung von Äthylen oder anderen Olefinen. Aus diesen Gründen hat dieses Verfahren für die
Umsetzung mit höheren Alkoholen als Methanol keine praktische Bedeutung erlangen
können.
Es wurde nun gefunden, daß man N-Alkylderivate
des Ammoniaks vorteilhaft herstellen kann, indem man Ammoniak oder primäre oder sekundäre Amine in Gegenwart
wasserabspaltender Katalysatoren bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck
mit solchen Äthern behandelt, die mindestens eine Alkylgruppe mit zwei oder mehr Kohlenstoffatomen
enthalten. Es hat sich erwiesen, daß bei Anwendung dieser Äther statt der entsprechenden höheren Alkohole die Al-
kylierung viel rascher und glatter verläuft; es können hierbei niedrigere Temperaturen
und geringere Reaktionszeiten angewandt werden. Auch wird die Olefinbildung bedeutend
herabgesetzt.
Die Reaktionstemperaturen liegen im allgemeinen zwischen etwa 150 und 450 °,
zweckmäßig zwischen 200 und 400 °. Es ist im allgemeinen vorteilhaft, bei Drucken von
10 at oder mehr zu arbeiten. Hierdurch wird die Olefinbildung bedeutend zurückgedrängt,
so daß man bei höheren Temperaturen arbeiten kann, ohne die unerwünschte Bildung von
Olefinen beträchtlich zu steigern; dies ist insbesondere bei der Verarbeitung von schwer
alkylierbaren Aminen von Vorteil.
Als Katalysatoren eignen sich insbesondere Aluminiumoxydgel, peptisiertes oder gewöhnliches
Alutniniumoxyd, Thoroxyd, Ceroxyd, Kieselsäuregel oder deren Gemische.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, insbesondere wenn man nach dem Kreislaufverfahren
arbeitet, die etwa auftretenden unerwünschten Zersetzungsprodukte, z. B. Olefine,
dem Reaktionsgemisch zuzugeben oder in ihm sich anreichern zu lassen. Durch diese
Maßnahme kann die Olefinbildung noch weiter eingeschränkt werden.
Für das vorliegende Verfahren können nicht nur symmetrische, sondern auch gemischte
Äther verwendet werden, die eine Alkylgruppe mit mindestens zwei Kohlenstoffatomen
enthalten. Dabei kann die andere
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Leonid Andrussow in Mannheim und Dr. Emil Germann in Ludwigshafen a. Rh.
Kohlenwasserstoffgruppe entweder der aliphatischen oder auch der aromatischen Reihe
angehören. Bei Verwendung rein aliphatischer
gemischter Äther entstehen in der4 Regel Gemische der den Alkylgruppen desV
Äthers entsprechenden Alkyl derivate. 'l/
Der durch das vorliegende Verfahren erzielte technische Fortschritt ist. darin ■ zu;
sehen, daß es nunmehr möglich geworden ist, -10 in einfacher Weise auch solche N-Alkylderivate
des Ammoniaks herzustellen,, in denen die Alkylgruppe zwei oder mehr Kohlenstoffatome
enthält. Bisher hatte man bei ,der Herstellung solcher Derivate oft mit Schwierigkeiten
zu kämpfen, selbst in Fällen,, wo die Darstellung der entsprechenden N-Methylderivate
leicht. durchzuführen ist. Beispielsweise kann man N-Diäthylanilin nur mit
schlechten Ausbeuten aus Anilin und Äthylalkohol mit Schwefelsäure gewinnen, obwohl
man in analoger Weise aus Methanol sehr leicht und glatt N-Dimethylanilin erhält.
Man ist daher gezwungen, bei der Herstellung des N-Diäthylanilins unter Verwendung, von
a5 Salzsäure zu arbeiten, die eine große Korrosionsgefahr
und dementsprechend hohe Kosten bedingt. Nach dem vorliegenden Verfahren
.gelingt es aber leicht, N-D.iäthylanilin billig
herzustellen.
Es ist zwar schon bekannt, Ammoniak, primäre, oder sekundäre Amine in Gegenwart
wasserabspaltender Katalysatoren bei erhöhter Temperatur mit Dimethyläther zu behandeln.
Der Dimethyläther verhält sich jedoch ganz "anders als die Äther höherer Alkohole,
wie sie bei dem vorliegenden Verfahren Verwendung finden. Während es beim Dimethyläther
keinen Unterschied ausmacht, ob man mit oder ohne Anwendung von Überdruck
arbeitet," zersetzen sich die höheren Äther durch die Einwirkung der wasserabspaltenden.
Katalysatoren bei gewöhnlichem Druck sehr leicht, insbesondere unter Bildung von
Olefinen und Wässer, was. erhebliche Ver1
luste. an Äthern bedingt und außerdem den
■ · Nachteil hat, daß das gebildete Wasser der
Alkylierung der Amine entgegenwirkt. Es konnte auf Grund der bekannten Arbeitsweise
nicht vorausgesehen werden, daß Äther, die mindestens eine Alkylgruppe mit zwei oder
' mehr Kohlenstoffatomen aufweisen, sich sehr
vorteilhaft mit Ammoniak oder Aminen zu höhermolekularen Aminen umsetzen lassen.
Das ist aber der Fall zufolge der Anwendung von erhöhtem Druck, da hierdurch die BiI-
■ dung von. Äthylen oder anderen Olefinen aus
den angewandten Äthern weitgehend vermieden wird. Beispielsweise bilden sich, wenn
man ein Gemisch aus 30 Mol Anilin und 70 Mol Diäthyläther bei 290° mit -einer. Strömungsgeschwindigkeit
von 401 Dampf gemisch pro Stunde über 100 ecm Aluminiumoxydgel
leitet, etwa 20 bis 23°/o Äthylen, bezogen
auf die verbrauchte Äthermenge. •'■•ESttrch die Anwendung erhöhter Drucke wird
;jg.6er 'die Olefinbildung auf ein geringes Maß
^fierabgesetzt. Es ist so möglich, die ge-
-würischten Amine in sehr guter Ausbeute zu
gewinnen, was beim Arbeiten ohne Druck bisher nicht erreicht werden konnte.
. - . Beispiel 1
25 kg-Mol- Anilin und 75 kg-Mol Diäthyläther
werden stündlich über 11 peptisiertes Aluminiumoxyd bei 150 at Druck und 320 °
geleitet. Das erhaltene Produkt besteht etwa zu einem Drittel, aus Monoäthylanilin und zu
zwei Dritteln aus Diäthylanilin. Die Äthylenbildung beträgt nur 4 bis 7°/0· Gibt man
zu dem Ausgangsgemisch i2°/o Äthylen hinzu, so sinkt die Äthylenbildung auf unter 3 %>
bezogen auf die verbrauchte Äthermenge.
40 Mol Monoäthylanilin und 60 Mol Diäthyläther werden nach Beispiel 1 behandelt.
Man erhält ein Diäthylanilin, das nur etwa ι ο % Monoäthylanilin enthält.
ι g-Mol Anilin und 4 g-Mol Diäthyläther
werden bei 3200 über 600 ecm.peptisiertes
Aluminiumoxyd unter einem Druck von 20 at geleitet. Man erhält ein Amingemisch,
das aus i,S°/o Anilin, 34,3% Monoäthylanilin und 64,2. °/0 Diäthylanilin besteht.,
o-Toluidin und Dibutyläther werden unter 25 at Druck bei 325 ° in einer Menge von
54 g o-Toluidin und 100 g Dibutyläther pro Stunde über 100 ecm peptisiertes' Aluminiumoxyd
geleitet. Nach dem Abdestillieren des überschüssigen Äthers erhält man ein Amingemisch,
das 18,9% o-Toluidin, 75% Monobutyl- und 6,i°/o Dibutyl-o-toluidin enthält.
Ein Gemisch aus Anilin und Dibutyläther wird unter 30 at Druck bei 325 ° in einer
Menge von 93 g Anilin und 195 g Dibutyläther pro Stunde über 200 ecm peptisiertes
Aluminiumoxyd geführt- Man erhält nach dem Abdestillieren ' des nicht umgesetzten
Äthers ein Amingemisch von folgender Zusammensetzung: 79,4% Monobutylanilin, !5>3 °/o Dibutylanilin und 5,3 °/p Anilin.
An Stelle von peptisiertem Aluminiumoxyd kann man als Katalysator auch Thoriumoxyd
verwenden. Man erhält so ein Amingemisch von ähnlicher Zusammensetzung.
Anilin und Äthylbutyläther werden zusammen bei 330° unter 20 at Druck über
200 ecm peptisiertes Aluminiumoxyd geleitet, wobei die Mengenverhältnisse so gewählt
werden, daß pro Stunde 93 g Anilin und 112 g Äthylbutyläther über den Katalysator
strömen. Man erhält ein Amingemisch, das aus io,o°/o primärer, 59,8 % sekundärer und
30,2 °/o tertiärer Base besteht.
Man leitet bei 3500 unter 22 at Druck pro
Stunde ein Gemisch aus je 1 g-Mol Ammoniak und Diäthyläther über 200 ecm Aluminiumoxyd
und führt das gasförmige Reaktionsgemisch in "Schwefelsäure. Es wird eine
Lösung von schwefelsauren Äthylaminen erhalten, die auf 100 Gewichtsteile der freien
Base 13,2 Gewichtsteile Ammoniak, 50,6 Gewichtsteile Monoäthylamin, 28,3 Gewichtsteile Diäthylamin und 7 Gewichtsteile Triäthylamin
enthält.
Behandelt man das daraus gewonnene Gemisch der freien Basen in gleicher Weise,
wie oben angegeben ist, nochmals mit Diäthyläther, so erhält man ein Bäsengemisch,
das einen höheren Gehalt an Diäthylamin aufweist.
Man leitet pro Stunde eine Mischung aus ι g-Mol Anilin und 4 g-Mol Diäthyläther bei
3500 unter 20 at Druck über 200 ecm eines
Aluminiumoxydkatalysators. Der unverbrauchte Äther wird durch Destillation von dem Reaktionsprodukt entfernt, und man erhält
so ein Basengemisch, das zu 35,5% aus
Mono- und zu 64,5% aus Diäthylanilin besteht und das sich in einer Destillationskolonne
leicht trennen läßt. Durch Änderung des Mengenverhältnisses von Äther zu Anilin sowie Einstellung entsprechender Reaktionstemperaturen lassen sich die beiden Basen in.
dem jeweils gewünschten Mengenverhältnis gewinnen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von N-Alkylderivaten
des Ammoniaks, dadurch gekennzeichnet, daß man Ammoniak oder primäre oder sekundäre Amine in Gegenwart
wasserabspaltender Katalysatoren bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck mit Äthern behandelt, die
mindestens eine Alkylgruppe mit zwei oder mehr Kohlenstoffatomen enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart
von Olefinen arbeitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI46448D DE637730C (de) | 1933-02-08 | 1933-02-08 | Verfahren zur Herstellung von N-Alkylderivaten des Ammoniaks |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI46448D DE637730C (de) | 1933-02-08 | 1933-02-08 | Verfahren zur Herstellung von N-Alkylderivaten des Ammoniaks |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE637730C true DE637730C (de) | 1936-11-06 |
Family
ID=7191747
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI46448D Expired DE637730C (de) | 1933-02-08 | 1933-02-08 | Verfahren zur Herstellung von N-Alkylderivaten des Ammoniaks |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE637730C (de) |
-
1933
- 1933-02-08 DE DEI46448D patent/DE637730C/de not_active Expired
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