DE634439C - Verfahren zur Herstellung von d, l- oder Mesoweinsaeure oder ihren Salzen aus Fumar- oder Maleinsaeure oder ihren sauren Salzen durch Oxydation der waessrigen Loesungen oder Suspensionen dieser Stoffe in Gegenwart eines Katalysators - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von d, l- oder Mesoweinsaeure oder ihren Salzen aus Fumar- oder Maleinsaeure oder ihren sauren Salzen durch Oxydation der waessrigen Loesungen oder Suspensionen dieser Stoffe in Gegenwart eines Katalysators

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DE634439C DEST51048D DEST051048D DE634439C DE 634439 C DE634439 C DE 634439C DE ST51048 D DEST51048 D DE ST51048D DE ST051048 D DEST051048 D DE ST051048D DE 634439 C DE634439 C DE 634439C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/347Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
    • C07C51/367Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups by introduction of functional groups containing oxygen only in singly bound form

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von d,1- oder Mesoweinsäure oder ihren Salzen aus Fumar-oder Maleinsäure oder ihren sauren Salzen durch Oxydation der wäßrigen Lösungen . oder Suspensionen dieser Stoffe in Gegenwart eines Katalysators Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von d, 1- oder Mesoweinsäure oder ihren Salzen aus Fumar- oder Maleinsäure oder ihren sauren Salzen durch Oxydation der wäßrigen Lösungen oder Suspensionen in Gegenwart eines Katalysators.
  • d,-1-@Veinsäure ist bisher durch Oxydation von Fumarsäure hergestellt worden, wobei der Sauerstoff durch ein starkes Oxydationsmittel, z. B. Permanganate, Perschwefelsäure u. dgl., geliefert wurde. Außerdem wurden Chlorate in Verbindung mit einem Katalysator, insbesondere Osmiumtetroxyd, verwendet.
  • Ein Verfahren zur Herstellung von Salzen der d, 1-Weinsäure oder des razemischen Gemisches aus Salzen der Fumarsäure und von Salzen der Mesoweinsäure aus Salzen der Maleinsäure durch Oxydation mit Natriumchlorat in Gegenwart von Osmiumtetroxyd ist von H o f m a n n und Mitarbeitern in den Berichten der Deutschen Chem. Ges., Band 46, S. 1667, beschrieben. Eine Verbesserung dieser Methode, bei der die freien Säuren, das sind Fumar- und Maleinsäure, direkt zu razemischer und Mesoweinsäure mittels eines Chlorates in Gegenwart von Osmiumtetroxyd oxydiert werden, ist von M i 1 a s und T e r r y im Journ. of the Amer. Chem. Soc., Vol. 47, S. 1412 bis 1418, angegeben. Diese Verfahren sind jedoch auf das Laboratorium beschränkt, sie würden im technischen Großbetriebe nur schwierig, wenn überhaupt wirtschaftlich auszuführen sein. Sie ermöglichen nicht die direkte Gewinnung der Säure als einer solchen. Die Umwandlungen werden mit einem verhältnismäßig großen Überschuß an Chlorat in verdünnter wäßriger Lösung vorgenommen und (nach M i 1 a s und T e r r y) in Gegenwart einer verhältnismäßig großen Menge an Osmiumsäure im Vergleich zu dem Gehalt an Fumarsäure, wodurch sich eine Erhöhung der Unkosten und - eine unerwünschte Komplizierung des Verfahrens ergibt. Bei dem bekannten Verfahren wird die Weinsäure als Bariumsalz abgeschieden, das mit Schwefelsäure zersetzt wird. Außerdem beträgt das Mengenverhältnis von Fumarsäure zu Wasser i : 1o.
  • Nach der Erfindung bringt man die Dicarbonsäure und das Oxydationsmittel in einem flüssigen Medium zur Einwirkung aufeinander, in welchem das Mengenverhältnis der Dicarbonsäure zum flüssigen Medium anfänglich größer ist als etwa i : 5.
  • Wenn im folgenden -von Maleinsäure die Rede ist, so soll darunter neben der eigentlichen Säure auch das Maleinsäureanhydrid verstanden werdü.,; _ . . .
  • Das Verfahren-nach der Erfindung kann:qjsx absatzweises Verfahren oder als sogenanrites" halbkontinuierliches Verfahren durchgefühW" werden, bei dem hintereinander Mengen axi=' Fumar- oder Maleinsäure und dem Oxydationsmittel zu einer gegebenen Menge der Reaktionsmischung entweder von Zeit zu Zeit oder kontinuierlich in dem Maße, wie die Umwandlung sich vollzieht, und mit dem Ergebnis zugesetzt werden, daß die Konzentration der erhaltenen d, 1- oder Mesoweinsäure steigt, bis eine gesättigte Lösung erhalten wird, wobei bei Fortführen dieses Verfahrens Kristallisation der so bereiteten Säure -eintritt.
  • Während der Reaktion besteht infolge der Bildung von Reaktionswärme eine Neigung zur Temperatursteigerung. Die Temperatur wird indessen zweckmäßig auf ungefähr 40, bis 55° erhalten.
  • Nach der Erfindung wird die Umwandlung oder Oxydation mit einer mäßigen Konzentration an Chlorat und mit einer verhältnismäßig hohen wirksamen Konzentration an Osmiumsäure in beträchtlichem Umfange in einer konzentrierten Lösung der Ausgangssäure oder der daraus hergestellten Verbindung durchgeführt. Es kann unterstellt werden, daß die Konzentration der Fumarsäure während der Reaktion praktisch dieselbe bleibt, da sie nur etwas löslich ist und in der Hauptsache in Suspension vorliegt. Indessen ersetzt die suspendierte Fumarsäure kontinuierlich diejenige in Lösung in -dem Maße, wie die Umwandlung der gelösten in Weinsäure stattfindet. Wenn der gewünschte Betrag an Weinsäure gebildet worden ist, so kann sie aus der Mutterlauge durch ein geeignetes Verfahren, z. B. nach dem Schleuderverfahren, abgeschieden werden, worauf - sie zwecks Reinigung weiterbehandelt werden kann. Die Mutterlauge kann als Medium für die weitere Umsetzung von Furnarsäure in Weinsäure benutzt werden.
  • Die kontinuierliche Verwendung der Mutterlauge ist begleitet von einer Erhöhung der Konzentration an anorganischen Salzen, die bei der Reaktion gebildet werden, z. B. von Natriumchlorid, wenn Natriumchlorat als Oxydationsmittel verwendet wird. Es bildet sich möglicherweise eine gesättigte Lösung dieses Salzes, das -dann zusammen mit der Weinsäure auskristallisiert. Die Mutterlauge ist nun sowohl mit dem Chlorid als auch der Weinsäure gesättigt, Sie kann als Medium für eine weitere Umsetzung benutzt werden, bis die Anhäufung= an Verunreinigungen das Verfahren unwirtschaftlich macht. Das anorganische Salz kann aus der Weinsäure durch fraktionierte Kristallisation abgeschieden werden. Die Osmiumsäure und den Ge-=.13alt der letzten Mutterlauge an Weinsäure Jdänn man durch -im folgenden beschriebene :Verfahren wiedergewinnen. Die- Osmium-'saure kann man darauf bei den folgenden Umsetzungen weiter verwenden.
  • Die nachstehenden Ausführungsbeispiele erläutern im einzelnen die Erfindung. Teile bedeuten Gewichtsteile. Beispiel i In ein Gefäß von geeignetem Fassungsvermögen, das mit einem Verschluß versehen sein kann, der ein Ausströmrohr von der Art eines Rückflußkühlers trägt, werden 4 Teile Wasser, i Teil kristallinische Fumarsäure, i Teil Natriumchlorat und o,oo4 Teile Osmiumsäure eingetragen. Die Reaktionsmischung wird allmählich auf 40° bei langsamem Rühren erwärmt. Die Oxydation ist begleitet von einer Wärme- und Gasentwicklung, z. B. von Kohlenstoff dioxyd, Sauerstoff und Chlor. Die so gebildeten Gase werden durch eine Absorberkolonne geleitet, die zunächst eine Absorptionsflasche mit einer gesättigten wäßrigen Lösung von Fumarsäure, sodann eine solche mit einer Alkalilösung, z. B. einer io °Joigen Lösung von Natrium-oder Kaliumhydroxyd, gegebenenfalls mit einem Zusatz von etwas Alkohol, umfaßt. Gewöhnlich sind zwei Absorptionsflaschen mit Fumarsäurelösungen ausreichend, um die Osmiumsäure zurückzuhalten. Ihr Inhalt wird von Zeit zu Zeit der Reaktionsmischung zugeführt. Die Natriumhydroxydflasche dient dazu, irgendwelche Spuren von Osmiumsäure zurückzuhalten, die noch durch die Fumarsäurelösungen gegangen sind. Die Temperatur kann auf ungefähr 5o° steigen, auf welcher Höhe sie so genau wie nur möglich gehalten wird. Nach einiger Zeit hat die Fumarsäure reagiert und ist ganz in Lösung gegangen. Dann wird i Teil Fumarsäure und o,4 Teile Natriumchlorat der Reaktionsmischung zugesetzt. Nach Lösung der Fumarsäure wird ein weiterer Teil Fumarsäure und Natriumchlorat in denselben Mengen wie zuvor zugesetzt. Dieses Verfahren wird fortgeführt, bis ungefähr 4 Teile Fumarsäure und 2,2 Teile Natriumchlorat zugesetzt worden sind. Die Reaktionsmischung kann dann auf eine Temperatur von So bis 55° erhitzt werden, um eine Umsetzung der- gesamten Fumarsäure zu bewirken.
  • Es wurde beobachtet, daß -die Weinsäure mit der Kristallisation bei dem dritten Fumarsäurezusatz beginnt. Die Kristallisation setzt sich fort, bis die Reaktion vollständig abgelaufen ist, worauf die kristallinische Masse aufgebrochen und die ganze Mischung in ungefähr 3 Teilen Benzol geschüttelt wird, um die Osmiumsäure zu extrahieren. Die Benzollösung scheidet sich als besondere Schicht ab und kann durch Dekantation entfernt werden, wonach die Kristalle von der Lösung durch Filtration abgeschieden werden. Man wäscht die Kristalle mehrmals mit Benzol. Die so erhaltene Benzollösung wird mit dem wäßrigen Filtrat geschüttelt, um eine gründlichere Extraktion der Osmiumsäure zu bewirken.
  • Die erhaltene kristallinische Weinsäure kann getrocknet als solche verwendet werden, oder man kann sie durch Lösen in Wasser, Behandeln mit entfärbender Knochenkohle, Filtration durch ein geheiztes Filter und Kristallisation reinigen. Die Kristallisation wird durch Abkühlen herbeigeführt, zweckmäßig unter kontinuierlichem Rühren auf eine Temperatur von ungefähr --3°. Die Kristalle, mit Eiswasser gewaschen und bei Zimmertemperatur getrocknet; werden abgeschieden. Man erhält so ein, schneeweißes chloridfreies Erzeugnis. Gegebenenfalls wird die Weinsäure aus der Mutterlauge in Form von z. B. saurem Kaliumtartrat oder von Calciumtartrat gewonnen. Die Osmiumsäure enthaltende Benzollösung kann zur Gewinnung- der Osmiumsäure in der unten beschriebenen Weise behandelt werden.
  • Die Mutterlauge, die bei der Trennung der kristallinischen Weinsäure in der Reaktionsmischung erhalten wird, kann auf ungefähr - 3° gekühlt werden. Die so gewonnenen Kristalle werden entfernt und mit Eiswasser gewaschen. Dem Filtrat kann man zur Gewinnung der Weinsäure einen Zusatz von Kaliumcarbonat geben und die Reaktionsmischung auf o° kühlen. Das saure Kaliumtartrat, das nach einigen Stunden auskristallisiert, kann durch: Filtration entfernt werden. Man ~@äscht es darauf einige Male mit Wasser und trocknet. Das Filtrat, das bei der Trennung von saurem Kaliumtartrat anfällt, kann auf Siedetemperatur, erhitzt und mit Calciumcarbonät neutralisiert werden, worauf beim Stehenlassen Calciumtartrat sich abscheidet, das durch Filtrieren, Waschen und Trocknen erhalten werden kann.
  • Die beschriebenen Maßnahmen ergeben eine Ausbeute an Weinsäure (freier Säure, saurem Kaliumtartrat und Calciumtartrat, berechnet als freie Säure) von ungefähr 95 % der theoretischen, wovon ungefähr 83 % freie Säure sind.
  • Die Mutterlauge enthält ungefähr 13 bis 15 % der theoretisch möglichen d, 1-Weinsäure zusammen mit Natriumchlorat und Natriumchlorid und dem Hauptteil der Osmiumsäure. Bei der kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens wird diese Lösung als Lösungsmittel für die Peäktionsmischung benützt. Die wiedergewonnenen Osmiumsäurelösungen (gewonnen aus den Kristallen und den Fumarsäureabsörptionsflaschen) werden zurückgeleitet; der Verlust an Osmiumsäure wird ersetzt. Sodann beginnt man mit dem allmählichen Zusatz von Fumarsäure und Natriumchlorat bei 45°, wie das oben beschrieben worden ist. Im zweiten Abschnitt wird die Lösung mit '-\Tatriumchlorid gesättigt, das dann zusammen mit der d, 1-Weinsäure auskristallisiert. Der Betrag an kristallinischer d,1-Weinsäure steigt, weil das Lösungsmittel der Mutterlauge bereits mit d,1-Weinsäure gesättigt war.
  • Es ist darauf hinzuweisen, daß das Verfahren auch durch Einführen der Reaktionsstoffe und des Katalysators in eine vorbereitete praktisch gesättigte Lösung von Weinsäure durchgeführt werden kann. Beispiel 2 Das Verfahren kann praktisch vollständig kontinuierlich in der Weise ausgeführt werden, daß man z. B. eine Apparatur verwendet, wie sie schematisch auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist.
  • Fig. i zeigt eine Ausführungsform des zur Durchführung des 'Verfahrens nach der Erfindung geeigneten Apparates mit zwei Reaktionskammern.
  • Fig.2 veranschaulicht eine der gelochten Trennwände, welche die Reaktionskammern voneinander trennen und eine Verbindung zwischen ihnen ermöglichen.
  • Fig. 3 zeigt die Trennwände in einer Stellung, in der eine Verbindung der beiden Kammern nicht vorliegt.
  • Fig. q. zeigt eine andere Ausführungsform des Apparates nach Fig. i.
  • Der Apparat kann aus einem Behälter mit zwei Kammern i und 2 bestehen. Der Behälter ist völlig luftdicht und glasiert oder in anderer Weise korrosionsbeständig gemacht: Vier Öffnungen io bis 13 können zur Einführung des Reaktionsgutes vorgesehen sein. Eine gleiche Anzahl Öffnungen 1q. bis 17 sieht man vor, um den entwickelten Gasen das Entweichen zu ermöglichen. Die Kammern sind mit Rührvorrichtungen 3 und q. versehen, die Schrauben 5, 5', 6, 6' haben, mit welchen die Reaktionsmischung gerührt und die Kristallisation beschleunigt werden kann. Regendüsen 7 und 8 zur Einleitung einer Waschflüssigkeit für das kristallisierte Gut sind in jeder _der Kammern vorgesehen.
  • Die beiden Kammern des Apparates sind durch gelochte Platten 9 getrennt. Die Platten sind aus einem korrosionsbeständigen Metall hergestellt oder mit einem korrosionsbestänsind sog aiigedrdnet; däß 'sie eine Verbindung zwischen den Kammern i und 2 ermöglichen oder nicht. Werin' sie sich in der in Fig. 2 dargestellten Lage befinden; dann wirken sie als Filtervorrichtung zur Zurückhaltung der Kristalle und ermöglichen, daß die Mutterlauge in die andere oder untere Kammer eintritt. Wenn sie in der Lage sich befinden, die in Fig.3 dargestellt ist, so wirken sie als wasserdichte Scheidewand und verhindern einen Durchfluß der Flüssigkeit zwischen den beiden Kammern. Rohrschlangen 18 und 2i mit Ein- und Auslaßverbindungen i g, 2o, 22, 23 können in den Kammern zur Kühlung oder Erhitzung der Reaktionsmasse mittels eines durch sie hindurchgeleiteten geeigneten Mediums angeordnet sein. Ferner ist der Apparat in seiner Achse gelagert, so daß er gedreht werden kann, um die Kammer i oder die Kammer :2 in-die obere Lage zu bringen.
  • Die Umwandlung der Fumarsäure in d, 1-Weinsäure kann in dem Apparate dadurch durchgeführt werden, daß man ihn in die in Fig. i gezeichnete Lage bringt, wobei die gelochten Platten die in Fig.3 dargestellte Lage einnehmen. Man führt i Teil Fumarsäure, 4 Teile Wasser, 0;5 Teile Natriumchlorat und 0,004 Teile Osmiumsäure durch die Öffnung ro ein. Die Reaktionsmischung kann auf, eine Temperatur von ungefähr 45° erhitzt werden. Die Mischung wird sanft gerührt. Die Temperatur erhält man auf ungefähr 4o bis 5o°. Das Verfahren wird in derselben Weise durchgeführt, wie es vorher beschrieben worden ist.
  • Wenn -die gewünschte Menge -an Weinsäure erhalten worden ist, kann die Mischung auf o° gekühlt werden. Die gelochten Scheidewandplatten werden in die Lage gebracht, die in Fig. 2 dargestellt ist. Die Platten wirken dann als. Filter. Die Mutterlauge fließt durch sie in die untere Kammer 2. Die Filtration kann auch ohne vorheriges Kühlen ausgeführt werden. Die erforderliche Zeit kann durch Anwendung von Saugzug herabgesetzt werden. Man kann eine kleine Menge Wasser auf die Kristalle durch die Rohrverbindung 7 sprühen, wodurch die Kristalle gewaschen werden. Zweckmäßig entspricht die Waschwassermenge der Menge des Wassers, das mit der Weinsäure chemisch als Kristallisationswasser verbunden ist,, sowie der Menge, die mechanisch von den Kristallen zurückgehalten ist. -Wenn der Waschvorgang beendet ist, werden die gelochten Platten in die Lage gebracht, in der sie eine wasserdichteScheidewand bilden. Die Apparatur wird gedreht, so däß die Kammer 2 nach oben kommt. Die Konzentration an Osmiumsäure wird wiederhergestellt. Der Zusatz von Reaktionsmitteln durch die Öffnung 13 wird wie vorher zu der Kammer i vorgenommen. Dieses Verfahren, bei dem man die Mutterlauge stets wieder verwendet, kann fortgeführt werden, bis die Anhäufung von Verunreinigungen in der Mutterlauge ein weiteres Arbeiten mit ihr unpraktisch macht.
  • Wenn die Apparatur umgekehrt wird, fällt die Weinsäure auf den Boden der unteren Kammer. Kohlenstofftetrachlorid oder Benzol wird dann durch die- Eintragöffnung i i zugeführt und gut mittels einer Schraube bewegt. Nach dem Waschen wird das Lösungsmittel durch den Auslaß abgelassen, worauf die Osmiumsäure zurückgewonnen wird, wie weiter unten beschrieben werden soll. Die Kristalle werden nun durch die Öffnung io entfernt, von der Mutterlauge in einer Schlendervorrichtung befreit und aufgearbeitet. Gemäß diesem Vorgang findet die Reaktion in einer oberen . Kammer statt, während das Waschen und die Entfernung des kristallinischen Gutes in einer unteren Kammer vorgenommen wird: Die Apparatur und das Verfahren kann etwas abgeändert werden, und zwar in Übereinstimmung mit der Ausführungsforrn der Apparatur nach Fig.4. Hier besteht die Apparatur aus einer Kammer 50, unter der eine Kammer 55 angeordnet und von der sie durch eine gelochte Platte 54 geschieden ist. Ein Rührer 51, auf dem eine Schraube 52 und eine Sprengdüse 53 angeordnet ist, befindet sich in der Kammer 5o für die Zwecke, die in Zusammenhang mit dem Zweikammerapparat beschrieben sind. Es sind Öffnungen '58 bis 63 zur Einführung der Reaktionsmittel, Entfernung der Flüssigkeit, Entfernung der Kristalle, Einführung des Lösungsmittels und für das Entweichen von Gasen vorgesehen. In Verbindung mit der Öffnung 6o ist eine Leitung 64 vorgesehen, die zu einer Pumpe 56 führt, die ihrerseits mit einem Behälter 57 durch eine Leitung 65 verbunden ist. In die Reaktionskammer kann man das Reaktionsgut durch die Öffnung 58 mittels einer Leitung 66 einführen, die von dem Behälter in die Reaktionskammer führt und ein Ventil 59 hat. Ferner ist die Reaktionskammer mit einer Rohrschlange 67 versehen, die einen Einlaß und einen Auslaß 68 und 70 hat, durch welche ein Kühl- oder Heizmedium geleitet werden kann. Das Verfahren kann man bei dieser Apparatur durch Einleiten von Gut durch die Öffnung 58 in der gleichen Weise wie bei dem vorhergehenden Beispiel durchführen. Wenn eine genügende Menge Weinsäure in der Kammer 5o erzeugt worden ist, werden die gelochten Platten 54 in Lage gebracht, um ein Filter zu bilden. Die Mutterlauge fließt darauf in die Kammer 55, aus der sie mittels der Pumpe durch Leitungen 64 und 65 in den Behälter 57 abgeleitet wird. Die Kristalle auf der Scheidewand können durch Wasser gewaschen werden, das durch eine Düse 53 austritt. Darauf wird die kristallinische Masse in die Kammer 55 durch Entfernung der gelochten Platten übergeführt. Sofort darauf werden die Platten wieder in Lage gebracht, um eine wasserdichte Scheidewand zu bilden. Sodann kann man die Mutterlauge aus dem Behälter und das Reaktionsgut in die Reaktionskammer in der beschriebenen Weise einleiten. Die Kristalle können mit Benzol oder Kohlenstofftetrachlorid gewaschen werden, das durch den Einlaß 62 eingeleitet wird. Die Flüssigkeit wird dabei durch den Auslaß 6o, die Rohre 64. und 71 abgeleitet, wobei das Ventil 792 geschlossen und das Ventil 73 offen ist. Darauf können die Kristalle durch die Öffnung 61 entfernt werden. Die Kristalle und die Waschflüssigkeit kann man sodann in der bereits beschriebenen Weise behandeln.
  • Es ist zu bemerken, daß die Ausführungsform nach Fig. q. so angeordnet sein kann, daß man die Rückkehr der Mutterlauge in die Kammer 5o durch Verbinden der Kammer über eine Rohrleitung mit einer gasdichten Filterpresse bewirken kann, die ihrerseits in Verbindung mit einer Pumpe und einem Mutterlaugebehälter 57 steht. Diese Anordnung würde eine geschlossene Anlage bilden, in welcher die kristallinische Weinsäure aus der Mutterlauge in einer Filterpresse abgeschieden werden würde, wobei die Mutterlauge in die Reaktionskammer zurückgeleitet wird. Dabei wird das Waschen der Kristalle mit Wasser und Benzol bewirkt, während sie sich in der Presse befinden.
  • Bei der Ausführung des Verfahrens als eines praktisch vollständig kontinuierlichen Prozesses ist die getrennte Gewinnung des größeren Teiles der Osmiumsäure unnötig, die vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt aus sehr wichtig ist. Die Osmiumsäure wird während der Reaktion in folgender Weise verteilt: Die Reaktionsmischung enthält ungefähr 95 °/o Osmiumsäure; die verbleibenden 5 °%o gehen mit den Gasen (Kohlenstoffdioxyd, Chlor und Sauerstoff) über. Sie werden in einer Kolonne von Absorbern gesammelt, die gesättigte Fumarsäurelösungen enthalten. Diese 5 ° ja werden wieder verwendet, indem man die Fumarsäurelösungen in die ursprüngliche Reaktionsmischung zurückleitet. Der einzige Verlust an Osmiumsäure tritt ein, wenn die kristallinische Säure entfernt wird. Die kristallinische Masse hält etwas von der Mutterlauge zurück, die ungefähr ro bis 2o°/, der ursprünglichen Osmiumsäure enthält. Dieser Rest wird durch Waschen der Kristalle mit organischen Lösungsmitteln, z. B. Benzol oder Kohlenstofftetrachlorid, abgezogen, welche die Mutterlauge mechanisch von den Kristallen entfernen und gleichzeitig die Osmiumsäure lösen, die in die Kohlenstofftetrachlorid- oder Benzollösung geht. Die so erhaltenen Lösungen werden mit ro bis 15 % Natriumhydroxydlösung geschüttelt, worauf die ganze Osmiumsäure an das Alkali als Natriumosmiat gebunden wird. Die Natriumosmiatlösung wird sodann umgesetzt, z. B. mit Salzsäure, darauf mit Natriumchlorat oxydiert und in die Reaktionsmischung zurückgeleitet. Wenn der Betrag an Osmiumsäure, der zurückzugewinnen ist, 20 % der ursprünglichen Menge. beträgt und die wiedergewonnene Menge nicht weniger als 8o °/o ausmacht, gehen nur ungefähr q. °1o der Osmiumsäure verloren.
  • Die Oxydation der teilweise neutralisierten Fumarsäure geht in der oben beschriebenen Weise, jedoch weniger vorteilhaft, vor sich. Von besonderem Interesse ist, die Oxydation des sauren Kaliumfumarats, das mit ausgezeichneter Ausbeute in das saure Kaliumtartrat umgesetzt wird. Das saure Kaliumtartrat kristallisiert während der Oxydation aus und kann durch eine Schleudervorrichtung entfernt werden. Die Mutterlauge kann dann wieder verwendet werden. Die Reaktion wird im allgemeinen in der für die freie Säure beschriebenen Art durchgeführt.
  • Die Umwandlung der Maleinsäure in Mesoweinsäure kann man in praktisch der gleichen Weise wie die der Fumarsäure in d,1-Weinsäure durchführen. Die Reaktion kann jedoch in etwas verdünnterer Lösung ausgeführt werden. Ferner sollte dafür Sorge getragen werden, daß die Bildung von Chlor vermieden wird oder daß die Reaktionsmischung dem Licht ausgesetzt ist, da dadurch die Maleinsäure teilweise in Fumarsäure umgewandelt wird. Dies würde die Mesoweinsäure mit d,1-Weinsäure verunreinigen und gegebenenfalls die Trennung dieser 'Säuren erforderlich machen.
  • An Stelle der Osmiumsäure gibt es noch andere anorganische Verbindungen, welche die Zersetzung der sauerstoffabgebenden Chlorate unter verschiedenen Bedingungen katalysieren, und zwar Verbindungen des LZutheniums, des Vanadiums, des Eisens, des Mangans. Bei der Einführung der Oxygruppe in die Dicarbonsäuren mit einer Äthylenstruktur jedoch sind jene Katalysatoren von größerer Bedeutung, welche die Reaktion bei Zimmertemperatur ablaufen lassen und in der Reaktionsmischung löslich sind. Aus diesem Gesichtspunkt heraus sind Osmium und seine Verbindungen von besonderem Interesse, da sie das Chlorat schon bei Temperaturen wirksam werden lassen, die unterhalb o° liegen. Die höheren Oxyde des Osmiums, wie Osmiumtetroxyd oder OS-miumsäure (0s0,) sowie das Osmiumtetrachlorid (Os Q4), sind leicht löslich in Wasser. Andererseits lassen sich metallisches Osmium und seine wasserunlöslichen Verbindungen, z. B. die niederen Oxyde _ [0s 0, (0s2 03), Os 02], Osmiumtrichlorfd (Os Cl,), und komplexe Salze, z. B. z (0s C13 - 3 KCl) .6H20, in Gegenwart eines Chlorates leicht in Osmiumsäure umwandeln. Demgemäß kann entweder eine lösliche oder eine unlösliche Osiniumverbindung verwendet werden. Wenn die Verbindung indessen unlöslich ist, wird sie im Verlauf der Oxydation in Osmiumsäure übergeführt werden, die dann -in Lösung geht. Diese Umsetzung der Osmiumverbindungen wird -natürlich nur so lange stattfinden, als eine genügende Menge Chlorat vorhanden ist, um die Oxydation von der niederen auf die höhere Stufe durchzuführen. Es ist klar, daß unter Osmiumsäure auch die anderen Verbindungen verstanden werden sollen, wenn in der Beschreibung und den Ansprüchen von jener die Rede ist. Ferner wird darauf hingewiesen, daß mehrere Katalysatoren an Stelle eines einzigenaKatalysacors verwendet werden können. So kann die Reaktion in Gegenwart eines Katalysators ausgeführt werden, der Ruthenium und Osmium enthält.
  • Ferner kann man andere Oxydationsmittel an Stelle des Chlorates verwenden, auf das besondexs in den Beispielen Bezug genommen worden ist, nämlich andere Salze der Chlorsäure, wie Kalium-, Calcium-, Bariümsalze. Man kann auch Perchlor- oder unterchlorige Säure für die Oxydation verwenden, jedoch mit geringerem Vorteil, und zwar wegen der Bildung freier Salzsäure, die bei der Oxydation als Nebenprodukt anfällt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von d, 1- oder Mesoweinsäure oder ihren Salzen aus Fumar- oder Maleinsäure oder ihren sauren Salzen durch Oxydation der wäßrigen Lösungen oder Suspensionen dieser Stoffe in Gegenwart eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dicarbonsäure und das Oxydationsmittel in einem flüssigen Medium zur Einwirkung aufeinander bringt, in welchem das Mengenverhältnis der Dicarbonsäure zum flüssigen Medium anfänglich größer ist als etwa i : 5.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlor-, Perchlor-oder unterchlorige Säure oder ihre Salze als Oxydationsmittel verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen des Osmiums, Rutheniums, Vanadiums, Eisens oder Mangans als Katalysatoren verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in einer konzentrierten Lösung der herzustellenden d, 1- oder Mesoweinsäure durch allmähliche Zugabe der Reaktionsteilnehmer und Entfernung der abgeschiedenen Weinsäure kontinuierlich durchführt, wobei man die Mutterlauge wiederverwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die entwickelten Dämpfe durch eine gesättigte Fumarsäurelösung zur Rückgewinnung der Osmiumsäure streichen läßt, -vorauf man die kristallinische d, 1-Weinsäure aus der Mutterlauge abscheidet, die Osmiumsäure aus der kristallinischen d, 1-Weinsäure durch Waschen mit einem organischen Lösungsmittel, wie Kohlenstofftetrachlorid oder Benzol, und folgende Behandlung mit Natriumhydroxyd und Salzsäure zurückgewinnt, die zurückgewonnene Osmiumsäure wiederverwendet, die gesättigte Fumarsäurelösung mit der Mutterlauge vereinigt und die erhaltene vereinigte Flüssigkeit als Medium benutzt, in dem die weitere Reaktion durchgeführt wird.
DEST51048D 1932-07-18 1933-07-13 Verfahren zur Herstellung von d, l- oder Mesoweinsaeure oder ihren Salzen aus Fumar- oder Maleinsaeure oder ihren sauren Salzen durch Oxydation der waessrigen Loesungen oder Suspensionen dieser Stoffe in Gegenwart eines Katalysators Expired DE634439C (de)

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