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Auf einem Messerkopf zu befestigendes Walzenmesser Die Erfindung betrifft
ein auf einem Messerkopf zu befestigendes Walzenmesser zum Hobeln von Holz o. dgl.,
und zwar insbesondere zum Hobeln von Nuten oder sonstigen Formen.
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Beim Formhobeln, d. h. beim Hobeln nicht einfacher, ebener Flächen,
sondern beispielsweise von Nuten und Formleisten, besteht die Schwierigkeit, daß
nicht alle mit dem Holz in Berührung tretenden Schneidkantenteile den für den besonderen
Fall meist erwünschten Schneid- und Keilwinkel oder Anstellwinkel erhalten können.
Hobelt man beispielsweise mit einem gewöhnlichen Messer eine rechtwinklige Nut,
so wird zwar deren Grundfläche gehobelt, aber die aufrechte Seitenfläche unterliegt
keiner eigentlichen Hobelbearbeitung, weil der Seitenrand des Messers schon von
Anfang an keinen Schneidwinkel kleiner als go° aufweisen kann. Diese Seitenfläche
der Nut wird also rauh, weil die Fasern hier sozusagen nur weggeschlagen werden.
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Man hat versucht, diesem Übelstand abzuhelfen, indem man sog. Vorschneider
(Ritzmesser, Sägezähne, Schneidzähne) angewendet hat, welche die genannte Seitenfläche
vor dem Hobeln einschneiden, so daß das zu entfernende Holz sodann neben diesen
Einschnitten von den Hobelmessern verspant werden kann. Ein Nachteil dieses Verfahrens
ist das Einschalten eines zusätzlichen Werkzeuges. Insbesondere haben die Vorschneider
aber den großen Nachteil, daß zwischen ihnen und dem Holz eine so große Reibung
auftritt, daß das Holz zu sengen anfängt und; oder der Vorschneider selbst ausglüht.
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Für sog. Fräser, das sind aus einem einzigen Körper bestehende mehrfache
Messer, die im ganzen auf die Welle der Hobelmaschine aufgeschoben werden, ist es
schon bekannt, Schneidwinkel an den Seitenkanten der Schneidzähne zu bilden. Die
Stirnseiten dieser Zähne werden dazu unter einem Winkel auf die Hobelrichtung gestellt,
und jeder vorangehende Seitenrand eines Zahnes erhält dadurch selbsttätig einen
Schneidwinkel. Wenn dieser Seitenrand weiter geschliffen und auf der Hinterseite
mit einem Anstellwinkel versehen wird, entsteht eine wirkliche Schneid= kante, die
imstande ist, die Seitenflächen von Nuten o. dgl. genau zu hobeln.
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Es gibt aber viele Fälle, in welchen die erwähnten Fräser nicht benutzt
werden
können, -weil sie sehr teure Gegenstände darstellen, und
weil deren Schleifung und Auswuchtung schwierig und also ebenfalls kostspielig ist.
Überdies sind sie nicht in dezz einfachen Messerkopfmaschinen anzuwenden,: und braucht
man für ihre Handhabung geschultes Personal. Deshalb ist, insbesondere für gewöhnliche
Arbeiten, die Anwendung gewöhnlicher Messerköpfe, also mit gesonderten Messern,
oft notwendig, aber dabei soll :es bisher nicht möglich gewesen sein, die Seitenflächen
der Nuten o. dgl. sauber und in einfacher und wirtschaftlicher Weise zu hobeln und
diese also genau so glatt zu machen wie die Grundflächen der Nuten.
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Es ist bereits bekanntgeworden, die vordere Schneidfläche eines Walzenmessers,
wie beschrieben, gegenüber dem Schwanzteil zu verdrehen. Eine dadurch schräg auf
die Schneidrichtung, also auf die Drehungsachse, gestellte Schneidkanteeines Messers
zeigt ein allmähliches Eingreifen in das Holz, und Aussplitterung des letzteren
wird dadurch vermieden. Diese Maßnahme ist insbesondere vorteilhaft, -wenn sehr
breite Messer benutzt -werden, weil sonst das plötzliche Eingreifen der Schneidkante
über deren ganze -Länge einen schweren Stoß in der Maschine herbeiführen -würde.
Es ist nunmehr aber diese Messerart, welche die Erfindung insbesondere benutzt zum
Hobeln von Nuten u. dgl. mit glatten und wirklich gehobelten Seitenflächen. Ein
derartiges Messer, dessen vordere Schneidfläche also gegenüber dem Schwanzteil verdreht
ist, wird dazu gemäß der Erfindung derart ausgebildet, daß die in der Drehrichtung
des Messerkopfes nach vorn gerichteten Seitenränder des Messers geschliffen sind
und einen Anstellwinkel aufweisen. Beim Hobeln von Nuten oder sonstigen Formen üben
sodann alle mit dem Holz in Berührung tretenden Teile eine hobelnde Wirkung aus.
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In der Zeichnung sind .einige Beispiele von Messern gemäß der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. i eine Seitenansicht eines gemäß der Erfindung
arbeitenden Messers; quer zur Hobelrichtung gesehen. Das Messer bildet hier -einen
Teil einer umlaufenden Walzeninesserhobelmaschine, Fig. 2 eine Ansicht von links
in Fig. i, also eine Vorderansicht des Messers entgegen der Hobelrichtung, Fig.3
eine Draufsicht auf das Messer der Fig. 2, Fig. q. einen Querschnitt nach der Linie
IV-IV in Fig. 2, Fig. 5 ein Profilwalzeiunesser, entgegen der Hobelrichtung (-wie
'in Fig. 2) gesehen, Fig. 6 einen Querschnitt nach der Linie V I-VI üi Fig.5 von
unten gesehen. Die Fig. i bis q. zeigen ein Messer 5 zum Herstellen einer rechtwinkligen
Nut, wie dieses am besten aus Fig.2 ersichtlich ist, in -der i die Grundfläche und
2 die lotrechte Seitenfläche der Nut bezeichnet, die in das Holz 3 gehobelt wird.
In Fig. i bezeichnet das Kreuz r- die Stelle der Achse des Walzenmessers, während
der Messerkopf selbst deutlichkeitshalber in der Zeichnung weggelassen ist. Das
Messer 5 dreht sich also um den Punkt 4. in Richtung des Pfeiles 6. Damit. in Fig.2
eine rein senkrechte Ansicht des Messers erhalten wird, ist in Fig. i die Tut nach
der rechten Seite hin ansteigend gezeichnet, weil die Hobelfläche tangential an
dem Schneidzylinder anliegen soll, der um den Punkt 4 als Mittelpunkt gedacht werden
kann. Das Holz in Fig.2 ist also in einem Querschnitt gemäß der Linie II-11 in Fig.
i gezeichnet.
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Wie in der Zeichnung dargestellt, verläuft die gekrümmte Messerschneide
7, welche die Grundfläche i der Nut hobeln soll, schräg zu der Hobelrichtung (Fig.
3). Die Schneide 7 verläuft also, weil sie auf einem Zylinder liegt, nach einer
Ellipse, gegebenenfalls nach einer Schraubenlinie. Der am meisten nach vorn gelegene
Punkt 8 (SGhneidpunkt) der Schneide 7 läuft in der Nut, also nicht außerhalb des
Holzes. Der Seitenrand 9 des Messers hat dadurch ebenfalls einen Schneidwinkel erhalten,
dessen Komplement in Fig. q. mit a bezeichnet ist. Durch Anschleifen des Seitenrandes
9 wird dort sodann gleichzeitig ein Keilwinkel (3 und ein Anstellwinkel #( erhalten.
Der Seitenrand 9 ist dadurch imstande, die Seitenfläche 2 der Nut wirklich zu hobeln,
und es werden somit die beiden Flächen i und 2 gleich glatt; ein Ergebnis, das bisher
noch nicht erreicht worden sein soll. -In der Zeichnung ist dargestellt, wie zum
Schrägstellen des Messers der freie, die Schneide tragende Teil verdreht ist gegenüber
dem Schwanzteil des Messers. Dieser Schwanzteil ist sodann in üblicher Weise mit
zwei Schenkeln 'i o versehen, zwischen denen ein Schlitz i i frei bleibt, in welchen
der Einspannbolzen zu liegen kommt. Die Messer können also in der gewöhnlichen Weise
fest eingespannt werden.
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In Fig. 5 ist ein Messer für eine verwickeltere Form dargestellt.
Auch hierbei ist der untere, die Schneide tragende Teil 12 gegenüber dem Schwanzteil
des Messers verdreht. Der schneidende Seitenrand 13 läuft in dem Holz voran, so
daß die Drehrichtung des Messers in Fig. 5 nach vorn gerichtet ist und das Messer
gegen in Fig. 5 links davon liegendes Holz geführt wird. Die Schneide 13, die durch
die Schrägstellung schon einen Schneidwinkel erhalten hat, dessen Komplement in
Fig.6
mit a bezeichnet ist, ist weiter mit einem Keilwinkel (3 versehen und dadurch mit
einem Anstellwinkel Y. Ganz dasselbe kann stattfinden für die Schneide z4.. Die
zwei waagerechten Schneidlinien 15 und 16 erhalten in der üblichen Weise ihren Schneid-und
Anstellwinkel. Diese Schneiden 15 und 16 liegen wieder auf Zylinderoberflächen und
bilden also im allgemeinen Ellipsen (oder gegebenenfalls Schraubenlinien), aber
ihre geringe Länge gestattet einen Anschliff gemäß einer geraden Linie.
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Die Erfindung ermöglicht es also nicht nur, verwickeltere Formen auf
allen Flächen gleichzeitig wirklich zu hobeln, sodann auch dieses gleichzeitige
Hobeln mit einem einzigen einfachen Messer durchzuführen, das außerdem einen sehr
günstigen Schneidwzderstand aufweist.