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Selbsttätige Bohrmaschine Die Erfindung betrifft eine Bohrmaschine
mit elektrischer Steuerung des Vorschubes, insbesondere eine solche zum Bohren von
Löchern großer- Tiefe, bei der das Bohrwerkzeug während des Bohrvorganges mehrmals
zum Entleeren der Späne bis zur Werkstückoberfläche zurückgezogen und wieder auf
die vorher erreichte Lochtiefe vorgeschoben wird. In an sich bekannter Weise wird
das wechselnde Zurückziehen und Wiedervorschieben der Bohrspindel im Eilgang durch
einen Hilfsmotor bewirkt, der das Vorschubgetriebe über ein selbstsperrendes Differentialgetriebe
antreibt und der wechselweise auf Rücklauf, Vorlauf und Stillstand geschaltet wird.
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Es ist nach dem heutigen Stand der Technik bekannt, Arbeitsvorgänge
nach Art der vorliegenden bei elektrisch angetriebenen Maschinen durch ein System
miteinander verketteter Schaltgeräte für einen oder mehrere Hilfsmotoren selbsttätig
zu steuern. Beispielsweise ist es bekannt, Schaltgeräte für Vorschubmotoren zu steuern,
wobei die Steuerung von Schaltteilen außer auf mechanischem auch auf elektromagnetischem
Wege vorgenommen werden kann.
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Die Erfindung geht nun weit über die bisherigen Anwendungen hinaus,
und es sind völlig neue Zusammenhänge und Wirkungen gefunden worden, die es ermöglicht
haben, den äußerst verwickelten Arbeitsvorgang des stufenweisen Bohrens dieser Löcher
in Verbindung mit ausreichenden Sicherungseinrichtungen mit ungewöhnlich einfachen
Mitteln durchzuführen.
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Erfindungsgemäß wird die Schaltung der Vorschubbewegung für die Leerhübe
durch drei in eigenartiger Weise verkettete und unmittelbar in das Maschinengehäuse
eingebaute Steuerschalter bewirkt, die von der Lagerhülse der Bohrspindel in Abhängigkeit
von deren Stellung zum Werkstück betätigt werden, welche die beiden Motoren für
den Hauptantrieb und den Eilvorschub vorzugsweise unmittelbar schalten, so daß in
der Regel besondere elektrisch-magnetisch betätigte Schaltschütze entbehrlich werden,
wodurch die Vorschubeinrichtung wesentlich vereinfacht und übersichtlicher wird.
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In neuartiger Weise wird diese Art der Schaltung auch als Sicherheitsschaltunggegen
Überlastung und Bruch des Bohrers verwendet, wodurch die Maschine augenblicklich
in die Ruhelage zurückgeführt und stillgesetzt wird, sobald der Vorschubdruck durch
Abstumpfen der Bohrerschneiden einen bestimmten Grenzwert überschreitet oder das
Drehmoment über das zulässige Maß anzusteigen beginnt.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch die Maschine.
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Fig. 2 zeigt denGetriebeplan der Maschine. Fig. 3 zeigt das Schaltgetriebe
in Ansicht in größerem Maßstabe von der linken Seite der Maschine gesehen.
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Fig. q. zeigt das Schaltgetriebe in Ansicht von der rechten Seite
der Maschine gesehen.
Fig.-5 -zeigt einen waagerechten Schnitt durch
das Schaltgetriebe.
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Fig. 6 ist ein Querschnitt durch die äußeren Schalterteile.
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Fig. 7 und 8 zeigen Einzelheiten der äußeren Schalterteile in Ruhe-
und Arbeitsstellung.
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Fig.9 zeigt einen Senkrechtschnitt durch die Steuerschaltergruppe.
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Fig. io zeigt die Sprungschaltung des Steuerschalters im Senkrechtschnitt,
Fig. i i im Waagerechtschnitt.
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Fig. i2 zeigt die Verriegelung des Hauptschalters.
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Fig. 13 und 14 zeigen die Verriegelung des Steuerschalters in zwei
Stellungen.
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Fig.15 zeigt an einem Zeit-Weg-Diagramm die Arbeitsweise der Maschine.
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Fig. 16 zeigt das - Schaltschema der Maschine.
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Fig. 17 zeigt schematisch die Stellung .der Steuerschaltung in Ruhestellung,
Fig. 18 zu Beginn eines Arbeitsganges, Fig. i9 kurz nach Beginn des Arbeitsganges,
während der Bohrer im Eilgang bis zum Werkstück herangeführt wird.
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Fig.2o zeigt die Stellung während des Bohrens, Fig. 21 die Stellung
während des Eilrückzuges.
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Fig.22 zeigt die Wirkungsweise des bei Überlastung zur Wirkung kommenden
Sicherheitsschalters.
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Die Bohrspindel i ist in der Lagerhülse 2 gelagext, die längs verschiehbar
:im. Gehäuse 3 gefkihrt .ist. Das ist .an -einem Ständer 4 befestigt, auf dessen
Tischfläche 5 das zu bohrende Werkstück 6 aufgesetzt ist.
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Die Bohrspindel i wird angetrieben -von dem Antriebsmotor A, der auf
den Deckel 7 des Getriebegehäuses 8 aufgesetzt ist, und zwar durch das -auf die
Motorwelle 9 aufgesetzte Ritzel io, das mit dem auf dem oberen Ende auf der Schaftwelle
i i sitzenden Zahnrad i2 in Eingriff steht. Die Schaftwelle i i ist gleichachsig.
mit der Bohrspindel i im Getriebegehäuse 8 gelagert und nimmt in üblicher Weise
die Bohrspindel i mit ihrem unteren, längs genuteten Schäftende.i 3 mit. Dicht unterhalb
ihrer Lagerstelle sitzt auf der Schaftwelle ein Zahnrad 14, das die Vorschubbewegung
von der Schaftwelle 1z durch das Zahnrad 15 auf die Schneckenwelke 16 überträgt,
die -im Getriebegehäuse 8 und im Gehäuse 3 gelagert ist. -Die auf ihrem unteren
Ende sitzende .Schnecke -17 treibt das Vorschubschneckenrad i8 an, das auf der Querwelte
z9 (Fig. i und 2) sitzt, die im Gehäuse 3 gelagert ist. Auf das äußere Ende der
-Querwelle z9 ist -ein Vorschubwechselrad 2o aufgesetzt, das mit dem .zweiten Wechselrad
2i in Eingriff steht, das auf den äußeren Zapfen der Differentialwelle 22 sitzt,
die ebenfalls im Gehäuse 3 gelagert ist. Auf die Differentialwelle 22 ist links
ein Kegelrad 23 fest, rechts ein zweites Kegelrad 23' lose aufgesetzt, das mit einem
Zahnrad 25 verbunden ist. Zwischen den Kegelrädern 23 und 23' läuft auf der Differentialwelle
22 lose die Nabe 24, auf deren Zapfen 26 Planetenräder 27 laufen. Mit der Nabe 24
fest verbunden ist das Eilgangschneckenrad 28. In dieses greift die Schnecke 29
(Fig. i) ein, die auf dem unteren Ende der Eilgangschneckenwelle 30 sitzt,
die einerseits im Gehäuse 3, anderseits im Getriebegehäuse 8 gelagert ist. Die Eilgangschneckenwelle
30 wird von dem Eilgangmotor h angetrieben, der ebenfalls auf den Deckel?
aufgesetzt ist, durch das auf seiner Motorwelle 31 sitzende Zahnrad 32, das mit
dem Zahnrad 33 in Eingriff steht. Das -Zahnrad 25 (Fig. 2) treibt die Vorschubwelle
34 durch das fest auf dieser sitzende Zahnrad 35 an. Die Vorschubwelle 34 trägt
in ihrer Mitte das schräg verzahnte Vorschubritzel36, das in die ebenfalls schräg
verzahnte Vorschubzahnstange 37 eingreift, die an der Lagerhülse :2 befestigt ist.
Die Vorschubwelle 34 ist -im Gehäuse 3 längs verschiebbar gelagert. Sie wird in
der in Fig. 2 gezeigten Ruhestellung gehalten durch den auf ihren äußeren Zapfen
3,7 sitzenden -Ring 38, der durch die Feder39 mit einer .bestimmten, durch die Mutter
4o einstellbaren Vorspannung gegen den Ansatz des Zapfens gedrückt wird. Das untere
Ende der Bohrspindel z trägt ein Bohrfutter 41 mit Rutschkupplung, die den Bohrer
42 nur mit einem begrenzten Drehmoment mitnimmt; so daß dieser stehenbleibt, wenn
eine Überlastung durch Verstopfen der Bohrernuten oder aus andern Ursachen eintritt.
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Unterhalb des vorstehend beschriebenen Vorschubgetriebes sitzt im
Gehäuse 3 das Schaltgetriebe. Dieses erhält seinen Antrieb durch die Längsbewegung
der Lagerhülse 2, in deren Zahnstange 37 ein Zahnrad 43 eingreift, das auf der Welle
44 sitzt, die im Gehäuse-3 gelagert -ist (Fig. i und 2). Diese treibt durch Ritzel
.45 und .Zahnrad 46 die hohle Steuerwelle 47 an, die ebenfalls im Gehäuse 3 gelagert
ist und auf deren äußeren Enden die Steuereinrichtungen -sitzen, die in Fig.2 fortgelassen
sind, aber in Fig.3, 4, 5, 8 in vergrößertem Maßstabe gezeigt sind. Auf dem linken
Ende der Steuerwelle 47 sitzt ,die Anschlagscheibe 48, auf dem rechten Ende die
Stufenschlagscheibe 49.
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Hinter der Hohlwelle 4.7 sind im unteren Teil des Gehäuses 3 die -Schalterwellen
So, 51, 52 der Steuerschalter E, S, X gelagert (Fig. 9). Auf diesen
sitzen Kontaktarme 53
aus Isolierstoff, in denen Kontaktzungen 5d.
eingebettet sind. Diese können wechselweise an die Kontaktreihen 55, 56, 57, 58,
59, 6o angelegt werden, die in ein Isolierstück 61 ortsfest eingebettet sind, und
stellen dadurch die in den später erläuterten Schaltbildern gezeigten Verbindungen
her.
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Von den drei Steuerschaltern haben die Schalter E und H eine Sprungschaltung
bekannter Art, deren Einzelheiten in Fig. zo und r i gezeigt sind. Auf den äußeren
Enden der Schalterwelle So bzw. 52 sitzen Kniehebel 62 und 63. Neben den Schalterwellen
sitzen fest im Gehäuse 3 Zapfen 64, auf denen Schwinghebel 65 und 66 leicht drehbar
aufgesetzt sind, in deren äußeren Enden Bolzen 67 sitzen. Zwischen diesen und den
Gelenkzapfen 68 der Kniehebel 62 und 63 sitzen längs beweglich Federkloben 69. Die
darin sitzenden Schnappfedern 70 stützen sich gegen die Bolzen 67 durch Gleitstücke
71 ab.
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Die Schwinghebel 65 und 66 haben einen so großen Ausschlag,
der durch die Anschlagstifte 72 begrenzt ist, daß die Federkloben 69
in ihrer
Endlage über die Totpunktlage hinaus bewegt werden, so daß die Kniehebel 62 und
63 plötzlich in die entgegengesetzte Richtung umzuschlagen suchen. In der einen
Richtung können sie frei von einer Endlage in die andere ausschwingen. In der andern
Richtung werden sie durch eine Verriegelung in Mittelstellung festgehalten, wobei
sie unter Spannung der Schnappfedern 70 steh.enbleiben, so daß sie nach Lösen
der Verriegelung in die Endlage einfallen.
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Die Verriegelung wird bewirkt durch die Riegelbolzen 73 und 74, die
unter den Schalterwellen So und 52 sitzen. Die untere Schalterwelle 52 des Schalters
H wird dadurch verriegelt, daß sich der in dem nach unten gerichteten Arm des Kniehebels
63 sitzende Anschlag 75 seitlich gegen den unteren Riegelbolzen 74 anlegt, den eine
Feder 76 in bezug auf Fig. g nach links zu schieben sucht. Durch den Auslösebolzen
77, der mit seinem abgeflachten Ende 78 hinter den Kopf 79 des Riegelbolzens 74
greift, kann dieser durch einen leichten Druck auf den Hebel 8o zurückgezogen werden,
wodurch der Schalter H freigegeben und die Maschine eingeschaltet wird.
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Die Verriegelung der oberen Schalterwelle So des Schalters E ist so
eingerichtet, daß sie erst nach zweimaligem Anstoß die Schalterwelle So freigibt.
Der obere Riegelbolzen 73 ist zu diesem Zweck mit seinem in bezug auf Fig. g linken
Ende in einer Büchse 81 geführt, die mit ihrem äußeren, vorstehenden Ende einem
in dem nach unten gerichteten Arm des Schwinghebels 62 längs verschiebbar sitzenden
Stufenriegel 82 (Fig. 9, 11 14) als Anschlag dient, gegen den sie durch eine
Feder 83 angelegt wird. Die Wirkungsweise des Stufenriegels 82 ist in Fig. 13 und
14 gezeigt. Wird der Riegelbolzen 73, den eine Feder 84 nach rechts zu schieben
sucht, nach links bewegt, so schiebt er den Stufenriegel 82 so weit zurück,
daß seine erste Stufe außer Eingriff mit der Büchse 8i kommt. Der Stufenriegel
8-- wird dadurch freigegeben und bewegt sich in Pfeilrichtung, bis zunächst
die erste Stufe gegen den Riegelbolzen 73 anschlägt. Wird dieser wieder hinter dem
Rand der Hülse 81 zurückgezogen, so legt sich die zweite Stufe gegen den Rand der
Hülse 8i. Beim zweiten Vorschieben des Riegelbolzens 73 wird auch die zweite Stufe
über den Rand der Hülse 81 hinweggeschoben (Fig.14). Der Stufenriegel 82 kann nur
soweit ausschwingen, daß die zweite Stufe sich zunächst gegen den Riegelbolzen 73
anlegt. Wenn dieser wieder zurückgezogen wird, wird der Stufenriegel 82 völlig freigegeben,
und der Schalter E kann in die entgegengesetzte Endstellung einfallen. Das zweimalige
Vorschieben des Riegelbolzens 73 wird durch die später erläuterte Einrichtung mechanisch
betätigt. Dabei kommen nur die ersten zwei Hübe des Riegelbolzens 73 zur Wirkung,
die übrigen arbeiten leer nach dem Umsteuern des Schalters E auf Rücklauf.
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Die dritte Schalterwelle 51 des Schalters S hat keine Schnappschaltung,
sondern wird durch den inneren Sperrhebel 84 dadurch in der einen Endstellung gesperrt,
daß sich dieser mit seinem Ende auf den Riegel 85 auflegt (Fig.5). Auf dem äußeren
Ende der Schalterwelle 51 sitzt ein Hebel 86, an dessen Ende eine Feder 134 angreift,
die die Schalterwelle 51 in bezug auf Fig. 3 in Uhrzeigerrichtung dreht, sobald
in der später erläuterten Weise der Riegelbolzen 85 zurückgezogen wird.
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Das Umlegen des Schwinghebels 66 wird dadurch bewirkt, daß der mit
der Schalter-,velle47 durch die Anschlagscheibe48 verbundene Anschlag 87 gegen die
übereinanderliegenden Arme 88 und 89 des Schwinghebels 66 anstößt (Fig. 3).
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Der Schwinghebel 65 wird umgelegt von den beiden Anschlägen
go und gi, die gegen die in verschiedener Höhe liegenden Arme 92 und 93 des
Schwinghebels 65 anstoßen.
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Der Anschlag 87 sitzt fest an der auf dem linken Ende der Hohlwelle
47 sitzenden Anschlagscheibe 48. Er betätigt den Schwinghebel 66 derart, daß er
diesen zunächst entgegengesetzt zur Anfangsstellung umlegt, kurz nachdem die Bohrspindel
sich aus ihrer obersten Endstellung abwärts bewegt hat, und legt ihn wieder in die
Anfangsstellung zurück, kurz bevor am Ende eines Arbeitsganges die Bohrspindel wieder
ihre obere
Endstellung erreicht hat, wobei die Schalterwelle 74
in Mittelstellung gesperrt wird.
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Der Kippanschlag go sitzt lose um einen ebenfalls an der Anschlagscheibe
:48 befestigten Zapfen 94 und wird während des Arbeitsganges in der in Fig.3 gezeigten
Stellung durch= den Sperrbügel 95 gesperrt und legt dadurch den Schwinghebel 65
in Linksdrehung in bezug auf Fig. 3 um, wenn der Anschlag go im letzten Teil der
Aufwärtsbewegung " der Bohrspindel gegen seinen Arm 92 stößt, also die Anschlagscheibe
48 sich in bezug auf Fig. 3 im Uhrzeigersinne dreht.
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Der Anschlag gi stößt gegen den andern Arm 93 des Schwinghebels 65
und legt ihn in Rechtsdrehung um, wenn er sich in bezug auf Fig. 3 entgegen derUhrzeigerrichtung
bewegt. Der Anschlag gi sitzt nicht fest an der Welle 47, sondern wird von dieser
mit einer Rutschkupplung verdrehbar mitgenommen. Die Einzelheiten dieser Anschlageinrichtung
sind in den Fig. 5, 6, 7, 8 gezeigt.
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Auf dem äußeren Zapfen 96 der Steuerwelle 47 (Fig. 5) sitzen längs
verschiebbar, aber durch die Gleitfeder 97 gegen Verdrehen gesichert, zwei Bremsscheiben
98, zwischen denen drehbar der Anschlagträger 99 sitzt, der durch die Bremsbeläge
ioo mit einer bestimmten Reibung mitgenommen wird, die zur Betätigung des Schalters
E ausreicht. Die Brerriswirkung wird von einer Anzahl von Bremsfedern ioi bestimmt,
die in Bohrungen des Anschlagarmes io2 sitzen, der auf dem äußeren Ende der Welle
io3 befestigt ist, die drehbar durch die Hohlweile 47 hindurchgeht.
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In den Armen io3 und 104 des Anschlagträgers 99 ist um einen Bolzen
io5 ein Kippanschlag io6 schwingbar gelagert, wobei eine Bremsfeder 107 dafür
sorgt,- daß er seine Läge nicht ohne äußeren Anstoß ändern kann.
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Durch diesen Kippanschlag io6 wird die Bewegung des Anschlagträgers
99 in der einen Richtung begrenzt durch den ortsfesten Rückstellanschlag io8 (Fig.
3), der einstellbar an einem Stellbogen iog am Gehäuse 3 sitzt, der aber in der
in Fig.3 gezeigten Stellung in der andern Richtung frei an dem zweiten Vorstellanschlag
i io, der ebenfalls einstellbar auf dem Stellbogen iog befestigt ist, hinweggehen
kann, zu welchem Zweck die wirksamen Anschlagflächen in verschiedenen Höhen liegen.
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Bei entgegengesetzter Schräglage des Kipphebels io6: wird die Bewegung
des Anschlagträgers 99 in der andern Richtung begrenzt durch den Anschlag iio. Um
den Kipphebel io6 von der einen in die andere Endlage umzulegen, trägt er zwei Nocken
i i i und i i?-, von denen der erstere nach unten reicht und mit dem an derAnschtagscheibe48
sitzenden Nocken 113 zusammenarbeitet, der in Fig.6 strichpunktiert eingezeichnet
ist. Der Nocken 112 ist nach oben gerichtet und wird gesteuert von dem A?ocken 114,
der an dem Anschlagarm io2 sitzt.
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Auf der Nabe des Anschlagträgers 99 sitzt dreh- und verschiebbar der
Steuerring i 15, in dessen hintere, durch Schrägflächen begrenzte Nuten 116 greifen
Steuerstifte 117 ein, die bei einer Verdrehung, des Steuerrings 115 diesen gegen
die Wirkung der Kegelfeder ii8 axial verschieben. Der Kipphebel io6 hat einen nach
innen gerichteten Arm iig, der in die Lücke 120 im Steuerring i 15 eingreift und
diesen dadurch verdrehen und gleichzeitig durch die vorher beschriebene Einrichtung
axial verschieben kann, wenn der Kipphebel io6 von der einen in die andere Endlage
umgelegt wird.
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In der in Fig. 8 gezeigten Stellung gibt der Rand 121 des Steuerringes
115 den Sperrbügel 95 des Kippanschlages go frei, und dieser kann dadurch bis in
die in Fig. 6 gezeigte Lage ausweichen, wenn er an den Arm g2 änstößt.
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Auf dem in bezug auf Fig. 5 rechten Ende der Hohlwelle 47 sitzt eine
Stufenschlagscheibe 49. An diese sind durch Schrauben 122 eine Anzahl Steuernocken
123 verstellbar angeklemmt, gegen die sich der nach unten gerichtete Arm des Winkelhebels
124 (Fig. 4.) mit einer Rolle 125 durch die Wirkung der Feder 126 anlegt, so daß
er eine hin und her schwingende Bewegung ausführt, wenn sich die Hohlwelle 47 dreht.
Dadurch wird der Riegelbolzen 73 in seiner Längsrichtung verschoben, weil der seitliche
Arm des Winkelhebels 124 sich mit seinen Schrägnocken 127 quer zu dessen kugligem
Ende verschiebt (Fig. 9).
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Der durch den Riegel 85 gesperrte Sperrhebel 84 der Schalterwelle
51 wird freigegeben, wenn sich die Vorschubritzelwelle 34 axial verschiebt, sobald
der Vorschubdruck die Spannung der Feder 39 zu übersteigen beginnt. Der Rand des
Zahnrades 35 .verschiebt dadurch den Bolzen 128 gegen den Hebel 129, der auf dem
oberen Ende des senkrechten Hebelwelle 130 sitzt, an der unten der Hebel 131 befestigt
ist, an dessen Ende der Riegel 85 sitzt, so daß dieser in bezug auf Fig.
5 nach vorn bewegt wird und den Sperrhebel'84 freigibt.
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Das Zusammenarbeiten der drei Umschalter H, S, E ist aus dem Schaltbild
Fig. 15 zu ersehen.
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Durch den Umschalter H wird der Antriebsmotor A geschaltet, zu dem
auch der Eilgangmotor h über die Umschalter S und E parallel geschaltet ist. Er
ist so geschaltet,
daß in beiden Endstellungen des Schalters der
Antriebsmotor A in gleicher Richtung läuft.
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Der hinter dem Umschalter H angeschlossene Umschalter S ist in Ruhestellung
auf den Wendeschalter E geschaltet und durch die Verriegelung 84 und 85 gesperrt.
Wird diese ausgelöst, so schaltet der Umschalter S den Wendeschalter E ab und den
Eilgangmotor unmittelbar auf Rücklauf ein.
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Der Wendeschalter E steuert den Eilgangmotor 1l wechselweise auf Vor-
und Rücklauf, wobei er beim Umschalten von Vor- auf Rücklauf in Mittelstellung gesperrt
wird, so daß der Motor V zunächst zum Stillstand kommt und erst durch Auslösen der
Verriegelung 82 und 83 auf Rücklauf geschaltet wird.
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Durch die Verriegelung des Umschalters H in Mittelstellung wird am
Schluß jedes Arbeitsganges das ganze System stromlos und die Maschine dadurch stillgesetzt.
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In Fig. 16 ist die Arbeitsweise an einem Zeit-Weg-Diagramm gezeigt,
in dem die schwach geneigten Linien die langsamen Bohrvorschübe, die steilen Linienzüge
die Eilbewegungen darstellen.
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Vor Beginn eines Arbeitsganges steht die Bohrerspitze in einer Ausgangsstellung
a mehr oder weniger hoch über der Werkstückoberfläche o. Nach Einleiten des Arbeitsganges
durchläuft die Bohrerspitze zunächst den Leergang bis zur Werkstückoberfläche oder
dicht darüber im Eilgang. Dieser wird nun abgeschaltet, und die Maschine bohrt bis
zur Tiefe t1 der ersten Stufe. In dieser wird der Bohrer mit Eilgang bis zur Werkstückoberfläche
oder dicht darunter zurückgezogen und unmittelbar darauf wieder im Eilgang bis auf
nahezu die vorherige Tiefe t1 vorgeschoben, worauf der Bohrer mit Bohrvorschub bis
zur Tiefe t2 vorgeschoben wird, von wo aus er wieder im Eilgang schnell bis zur
Werkstückoberfläche zurückgezogen und bis zur Tiefe t2 vorgeschoben wird. Dieses
Spiel wiederholt sich mit immer größer werdenden Ausleerhüben, bis das Loch auf
volle Tiefe, die im -Diagramm Fig. 16 mit t7 bezeichnet ist, fertig gebohrt ist.
Beim Eilgang-Rücklauf erfolgt jetzt keine Umsteuerung an der Werkstückoberfläche
. auf Vorlauf, sondern der Rücklauf wird erst unterbrochen, wenn die Bohrerspitze
bis in ihre Ausgangslage a zurückgelaufen ist, worauf die Maschine stillgesetzt
wird.
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In Leerstellung steht die Schaltergruppe H, S, E in der Stellung nach
Schema Fig. 17, in der der Schalter H in Mittelstellung gesperrt ist durch den Riegel
74. Dabei ist der Schalter E so geschaltet, daß der Motor V gleichzeitig im Vorlauf
eingeschaltet wird, wenn der Schalter H durch Zurückziehen des Riegels 74 durch
den Auslöser 78 freigegeben wird und in die in Fig. 18 gezeigte Stellung einfällt,
in der die Maschine mit Eilgang-Vorlauf arbeitet, also erstmalig den Weg a-o (Fig.
16) im Eilgang durchläuft. Während dieses ersten Leerweges wird möglichst dicht
unter der Ausgangsstellung der Schwinghebel 66 in die in Fig. 3 gezeigte Stellung
umgelegt, wodurch unter der Wirkung der Sprungschaltung der Schalter H in die in
Fig. i9 gezeigte Stellung umgelegt wird, wodurch jedoch ein Umpolen der Leitungen,
wie aus dem Schaltbild nach Fig. 15 hervorgeht, nicht eintritt, so daß die Maschine
unverändert in gleicher Drehrichtung weiterläuft, bis der Rutschanschlag gi gegen
den Arm 93 des Schwinghebels 65 stößt und diesen in die in Fig. 3 gezeigte
Stellung umlegt. Dieser sucht nun die Schalterwelle So in Rücklaufstellung umzulegen,
wird aber durch den Stufenriegel 8:2 in Mittelstellung verriegelt, wie in
Fig. 2o gezeigt, so daß der Eilgangmotor 1i stromlos wird und stehenbleibt, wodurch
der Bohrer bis zur Tiefe t1 mit Bohrvorschub bohrt. Nach dem Umlegen des Schalters
E läuft zweimal einer der Steuernocken F23 unter der Rolle 125 des Winkelhebels
124 hindurch, wodurch der Riegelbolzen 73 zweimal den Stufenriegel 82 um etwas mehr
als die Stufenhöhe zurückdrückt. Das erstmalige Zurückdrücken bleibt in der vorher
beschriebenen Weise ohne Wirkung auf die Schaltung. Beim zweiten Abheben, das mit
dem Ende der ersten Bohrstufe zusammenfällt, wird die Schalterwelle So völlig freigegeben
und fällt in die Rücklaufstellung ein, die in Fig. 21 gezeigt ist. Der Eilgangmotor
V ist dadurch auf Rücklauf geschaltet worden und die Bohrspindel zurückgezogen.
Diese Rückzugbewegung wird dadurch beendet, daß der Kippanschlag 9o gegen den Arm
92, des Schwinghebels 65 des Wendeschalters E stößt und ihn dadurch in die
entgegengesetzte Lage umlegt, so daß der Schalter E wieder in die in Fig. icg gezeigte
Lage umschnappt und den Eilgangmotor V dadurch auf Vorlauf umschaltet. Der Bohrer
wird dadurch wlieder so lange mit Eilgang vorgeschoben, bis der Anschlag 9i gegen
den Arm 93 . des Schwinghebels 65 anstößt und diesen in die in Fig. 3 gezeigte Stellung
umlegt, wodurch der Schalter E wieder in die in Fig. 2o gezeigte Mittellage gelangt,
in der der Eilgangmotor V abgeschaltet ist.
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Der Eilgang soll aufhören, ehe der Bohrer im Grund des vorher gebohrten
Lochabschnittes aufsetzt, Das Umlegen des Schalters E muß deshalb früh genug vorgenommen
werden, damit der Eilgangmotor h ohne künstliche Bremsung zum Stillstand kommen
kann oder seine Drehzahl sich wenigstens so weit
verringern kann,
daß der Bohrer ohne schädlichen Stoß aufsetzt. Zu diesem Zweck wird der Anschlag
g1, kurz nachdem er den Schalter E umgesteuert hat, von dem Kipphebel loh dadurch
festgehalten, daß dieser gegen den Rückstellanschlag lob anstößt. Dadurch wird
der Anschlagträger 9g und dadurch auch der an ihm sitzende Anschlag g1 um
genau den Betrag des Weges der nächsten Bohrstufe zurückgestellt. Auf diese Weise
wird der Eilgangmotor h immer um den gleichen Betrag vor dem Aufsetzen abgeschaltet,
der von Fall zu Fall durch Verschieben des Anschlages lob eingestellt werden kann.
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Der Bohrer bohrt nun die nächste Stufe, bis der Schalter E an deren
Ende durch den nächsten der Anschlagnocken 123 entriegelt `wird und wieder in die
Stellung nach Fig. 21 einfällt, wodurch der Eilgangmotor V auf Rücklauf geschaltet
wird und den Bohrer bis zur Werkstückoberfläche zurückzieht, wo der Schalter E wieder
vom Kippanschlag go auf Vorlauf geschaltet wird und die Bohrspindel dadurch schnell
vorschiebt, bis der Vorlauf durch den Rutschanschlag gr abgeschaltet wird. .
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Dieses wechselweise Vorschieben ; m Eilgang, Bohren und Zurückziehen
im Eilgang soll sich nur so oft wiederholen, bis das Loch auf die vorgesehene Tiefe
mit der vorgesehenen Anzahl Ausleerungen gebohrt ist. Der Eilvorschub darf deshalb
beim letzten Rückzug in Oberflächenhöhe nicht wieder auf Vorlauf umgeschaltet werden.
Zu diesem Zweck wird der Kippanschlag go, der sich bis dahin mit seinem Sperrbügel
95 auf den Rand 121 des Steuerrings 11,5 aufgesetzt hatte, dadurch freigegeben,
daß der am Arm log sitzende Anschlagnocken 114 während des Bohrens der letzten Bohrstufe
in Richtung des Pfeiles p hinter dem Nocken i 12 am Kipphebel loh tritt und diesen
in Richtung des Pfeiles r umlegt, bis er entgegengesetzt zu der in Fig.6 gezeigten
Stellung steht und dadurch auch den Rückstellanschlag lob freigibt. Der Steuerring
115 verdreht sich dadurch in der Richtung des Pfeiles s und verstellt sich dabei
in der vorher erläuterten Weise auch axial, bis er in die in Fig. 8 gezeigte Stellung
gelangt, in der der Rand 121 so weit -seitlich gegen _ den Sperrbügel 95
verschoben worden ist, daß der Kippanschlag go um einen Drehzapfen 94 bis in die
in Fig. 6 gezeigte Stellung gegen die Wirkung der Drehfeder 132 ausweichen kann,
wenn er gegen den Arm 92 des Schwinghebels 65 anstößt, wodurch dieser nicht umgesteuert
wird. Der am Arm 1o2 sitzende Anschlagnocken 114 ist mit einem der Steuernocken
122 gekuppelt durch Welle 103 und dem auf ihrem rechten Ende sitzenden Schieber
133, der mit seinem gegabelten Ende eine der Schrauben i22 umfaßt, gegen die er
von der Feder 135 durch den Druckstift 136 angeschoben wird. Mit dem Griff 137 läßt
sich der Schieber 133 leicht zurückziehen und mit irgendeiner der anderen Schrauben
122 bzw. der Steuernocken 123 kuppeln, so daß dadurch die Anzahl der Bohrstufen
ohne weiteres verstellt werden kann. Die Bohrspindel wird durch das Unwirksamwerden
des Anschlages go weiter zurückgezogen, bis der Anschlag 87 gegen den Arm
89 des Schwinghebels 66 stößt und diesen in eine der in Fig. 3 gezeigten
entgegengesetzte Lage umsteuert, wodurch er die Schalterwelle 52 des Schalters H
wieder entgegengesetzt umzulegen sucht, wobei aber die Verriegelung 74 und 75 den
Schalter H in Mittellage, also in der in Fig. 17 gezeigten Ausgangslage, sperrt,
so daß die Maschine stromlos wird und zum Stillstand kommt, bis durch erneutes Zurückziehen
des Riegels 75 ein neues Arbeitsspiel eingeleitet wird.
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Um dabei auch den Schalter E von der in Fig. 21 gezeigtenRücklaufstellung
in dieVorlaufstellung der in Fig. 17 gezeigten Ausgangslage zu bringen, ist an den
Bolzen 67 -des Schwinghebels 66 des Schalters H eine Zugstange 138 angelenkt, die
den Gelenkbolzen 67 des Schwinghebels 65 mit einem Längsschnitt 139 lose umfaßt.
Während des Arbeitsganges steht der Schwinghebel 66 in der in Fig. 3 gezeigten
Stellung, in der der Schwinghebel 65 frei zwischen den beiden Endstellungen
ausschwingen kann. Wird aber der Schwinghebel 66 am Schluß des Arbeitsganges
in bezug auf Fig. 3 nach links gedreht, so zieht die Zugstange 138 auch den Schwinghebel
65 in die Vorlaufstellung. Da unmittelbar nach Beginn des Arbeitsganges die
Schwinghebel wieder in die in Fig. 3 gezeigte Lage zurückgelangen, wird "auch der
Schwinghebel 65 wieder freigegeben.
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Wenn der Sperrhebel 84 von dem Riegel 85 freigegeben wird (Fig. 5
und 22), fällt der Sicherheitsschalter S in die Lage nach Fig.22. Er schaltet dadurch,
wie leicht aus dem Schaltschema nach Fig. 15 zu ersehen ist, den Wendeschalter E
ab und den Eilgangmotor V unmittelbar auf Rücklauf, unabhängig von der vorherigen
Stellung des Schalters E. Dieser wird dadurch auch unwirksam, wenn ihn der Anschlag
go auf Werkstückoberfläche wieder auf Vorlauf umschaltet, so daß die Bohrspindel
bis in die obere Ausgangslage zurückgezogen wird, wo der Schalter H wieder vom Anschlag
87 in die gesperrte Ausgangslage umgelegt und die Maschine dadurch stillgesetzt
wird. Während der letzteren Schaltbewegung wird durch die Zugstange 138 der Schalter
E auf Vorlaufstellung umgestellt, gleichzeitig wird aber der Sicherheitsschalter
S
durch den Mitnehmerstift 140 in der Zugstange 138, der sich von oben auf den Außenhebel
86 auflegt, gegen die Spannung der Feder 87 in seine Ruhestellung nach Fig. 17 bis
21 zurückgebracht.
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Während des letzten Rückhubes ist der Kipphebel io6 im Sinne der Fig.
6 links gedreht, seine rechte Ecke legt sich dadurch während des Rücklaufs gegen
den Vorstellnocken i io, wodurch er festgehalten und in die Lage zurückbewegt wird,
die er zu Beginn des Arbeitsganges einnahm. Diese Ausgangslage läßt sich durch Versteilen
des Vorstellnockens iio auf dem Stellbogen iog in den nötigen Grenzen ändern. Dadurch
läßt sich dieLage des Ausgangspunktes a (Fig. 16) zur Würkstückoberfläche o einstellen.
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Die Sicherung gegen Überlastung des Bohrers durch Verschieben des
schräg verzahnten Vorschubritzels 36 gegen die Lastbegrenzungsfeder 39 spricht nur
auf eine Zunahme der Vorschubkraft an. Erfindungsgemäß kann diese Einrichtung aber
-auch dazu benutzt werden, die Maschine stillzusetzen, wenn das Drehmoment ein vorbestimmtes
Maß zu überschreiten beginnt, indem zwischen Bohrspindel und Bohrer eine Reibkupplung
41 an sich bekannter Art angeordnet wird. Dadurch bleibt der Bohrer bei Überlastung
stehen, und der Vorschubdruck steigt infolgedessen ebenfalls so weit an, daß dadurch
die Sicherung gegen Überschreiten des Vorschubdruckes zum Ansprechen gebracht wird.
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Die Entriegelung des Schalters H kann selbstverständlich auch durch
eine magnetisch betätigte Auslösung an Stelle der in Fig. 9 und io gezeigten Handauslösung
bewirkt werden, um ein Auslösen von beliebiger Stelle oder ein gleichzeitiges Auslösen
mehrerer zusammenarbeitender Maschinen zu erreichen. Zu diesem Zweck kann die Maschine
mit dem in Fig. 9 gezeigten Zugmagneten 141 ausgerüstet werden, der den Riegel 74
zurückzieht, wenn seine Wicklung 142 erregt wird.