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Vorrichtung an Vergasermaschinen zur zusätzlichen Brennstofförderung
bei Beschleunigungen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Vergasermaschinen
zur zusätzlichen Brennstöffspeisung, welche beim Öffnen der Drossel erfolgt und
über die Öffnungsbewegung hinaus andauert. Diese Vorrichtung bezweckt, den Übergang
zu Leistungssteigerungen bei dem Motor mittels einer zusätzlichen Brennstofförderung
beim Öffnen der Drossel zu verbessern. In gleicher Weise wird hierdurch auch das
Einspritzen von Brennstoff in den Stutzen bei der Inbetriebsetzung ermöglicht.
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Gemäß der Erfindung weist die Vorrichtung eine ständig unter Druck
stehende, in den Gemischstutzen der Maschine mündende Brennstoffeinspritzleitung
auf, welche durch ein Ventil abgesperrt wird. Eine mit Flüssigkeit gefüllte Kammer
steht mit einem Flüssigkeit enthaltenden Raum durch einen engen Durchlaß in Verbindung
und, weist zwei bewegliche Wände auf, deren eine mit der Drossel gekuppelt ist,
während die andere das Ventil steuert. Auf diese Weise wird die Bewegung der mit
der Drossel gekuppelten beweglichen Wand bei rascher Öffnung der Drossel durch die
in der Kammer enthaltene Flüssigkeit auf die andere bewegliche Wand übertragen und
infolgedessen die Öffnung des Ventils bewirkt, das eine Gegenkraft wieder zu schließen
sucht. Der mit Flüssigkeit angefüllte Raum, der mit der Kammer der Einspritzvorrichtung
in Verbindung steht, kann durch die Brennstoffquelle selbst, welche diese Vorrichtung
speist, gebildet werden.
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Es sind zwar Beschleunigungspumpen bekannt, bei denen ein unmittelbar
oder mittelbar von der Gemischdrossel aus betätigter Kolben beim Öffnen der Drossel
in die Gemischleitung eine Brennstoffmenge einführt, die dem von dem Kolben verdrängten
Zylinderinhalt entspricht; bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist jedoch keine
Pumpe in dem hier angegebenen Sinne vorhanden, und es wird somit die eingeführte
Brennstoffmenge nicht durch einen von der Gemischdrossel gesteuerten Kolben verdrängt.
Die Bewegung der Gemischdrossel ruft lediglich die Öffnung eines Ventils hervor,
das bei der Zuführungsleitung für den zusätzlichen Brennstoff vorgesehen ist; die
nachstehend näher beschriebenen Bauteile regeln die Öffnungsdauer des Ventils. Hierdurch
wird erreicht, daß der Umfang der Vorrichtung von der eingespritzten zusätzlichen
Brennstoffmenge unabhängig ist, wobei die Vergrößerung
dieser zusätzlichen-
Brennstoffmenge für große Maschinen keine -größeren Abmessungen der Vorrichtung
erfordert.
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An Hand der Zeichnung soll beispielsweise der Erfindungsgegenstand
und seine Wirkungsweise näher erläutert werden.
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Fig. i veranschaulicht in Seitenansicht in schematischer Weise einen
Motorstutzen, der mit einem Vergaser und mit einer Einspritzvorrichtung gemäß der
Erfindung versehen ist.
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Fig. 2 stellt in schematischer Weise .die in Fig. i als Teil gezeigte
Einspritzvorrichtung im Längsschnitt dar.
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Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen ebenfalls in schematischer Weise
reit Biegehäuten versehene Einspritzvorrichtungen im Längsschnitt.
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Fig. 5 zeigt in schematischer Weise eine abgeänderte Ausführungsform
der in Fig.2 veranschaulichten Vorrichtung im Längsschnitt.
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Fig. 6 schließlich stellt in schematischer Weise eine Einspritzvorrichtung
.im Längsschnitt dar, deren Raum durch eine Biegehaut verschlossen ist.
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Laut Fig. i ist ein Vergaser i an dem Einlaßstutzen 2 des Motors befestigt.
Die Menge des von dem Vergaser gelieferten Gemisches wird mittels der Drossel 3
geregelt, die .durch den Hebel 4 gesteuert wird. Seinerseits erhält der Vergaser
i Brennstoff von einer Speisequelle durch die Leitung 5. Diese Leitung wird vorzugsweise
durch eine Pumpe gespeist. Die in der Figur sichtbare Einspritzvorrichtung 6 wird
durch eine mit der Leitung 5 in Verbindung stehende Leitung % mit Brennstoff versehen.
Eiri e Leitung 8 verbindet den Auslaß der Einspritzvorrichtung 6 mit einer Düse
g, welche in den Stutzen 2 einmündet.
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Die nähere Einrichtung der Einspritzvorrichtung ist aus der Fig. 2
ersichtlich. In dieser Figur ist eine Kammer io veranschaulicht, die durch eine
Öffnung i i von geringem Querschnitt mit einem Kanal 1.2 verbunden ist. Seinerseits
steht der Kanal -i2 in dauernder Verbindung mit der Speiseleitung 7. Die Kammer
io .kann außerdem mit dem Kanal 12 durch eine Öffnung 13 verbunden sein, die durch
ein Rückschlagventil14 geregelt wird, welches das Eindringen von Brennstoff aus
dem Kanal r-2 in die Kammer io verhindert. Außerdem ist der Kanal 12 mit einem Raum
15 in Verbindung, der eine Auslaßöffnung 16 aufweist; letztere wiederum steht in
Verbindung mit der Leitung 8, welche die Düse g speist. Die erwähnte Düse g endigt
in eine kalibrierte Öffnung 17. In einem zylindrischen Teil der Kammer -io verschiebt
sich ein Kolben 18, der vermittels einer Stange 2o mit dem -Hebel ig verbunden ist.
Der Hebel i9 ist auf der Achse 21 angebracht, die aus dem Gehäuse der Einspritzvorrichtung
unter Durchdringung einer Dichtung hervorragt. Auf der äußeren Verlängerung der
Achse 21 ist ein Hebel 22 aufgebracht, der durch eine Stange 23 mit dem Hebel 4
der Drossel (Fig. i) in Verbindung steht. Ein zweiter Kolben 24 verschiebt sich
in einem zweiten zylindrischen Teil der Kammer io. Der hintere Teil 25 des Kolbens
24 bildet ein Ventil, daß beim Anlegen gegen die Fläche 26 die Öffnung 16 verschließen
kann. Zwischen dem Kolben 2,4 und einer Schulter 28 der Wandung der Kammer io ist
eine Feder 27 gespannt; diese hat das Bestreben, den Kolben 24 gegen die Fläche
26 anzudrücken Wider, mit anderen Worten, die üffnung 16 zu verschließen.
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Ein Verschlußstopfen 2g ermöglicht die Entfernung von' gegebenenfalls
in der Apparatur vorhandener Luft.
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Die Vorrichtung arbeitet in der nachstehenden Weise: Wenn die Drossel
3 und der Hebel 4. in einer bestimmten Stellung gehalten werden, so wird der Motor
normalerweise durch den Vergaser i gespeist. Die Öffnung 16 der Einspritzvorrichtung
wird durch den hinteren Teil 25 des Kolbens 24 geschlossen, der gegen die Fläche
z6 angedrückt wird, und infolgedessen findet aus der Düse g kein Ausfluß statt.
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Wenn man plötzlich die Drossel 3 aus der Leerlaufstellung öffnet,
so wird die Bewegung des Hebels 4 durch die Stange 23, den Hebel 22, die Achse 21,
den Hebel ig und die Stange 2o auf den Kolben 18 übertragen. In der Zeichnung deuten
die Pfeile die Bewegungsrichtung der verschiedenen Organe während des °Öffnens der
Drossel an. Durch die Verschiebung des Kolbens 18 wird eine Ansaugung in der Kammer
io bewirkt, jedoch ist -der Querschnitt der Öffnung i i zu klein, um durch diese
Öffnung eine solche Brennstoffmenge hindurchzulassen, die dem durch den Kolben 18
durchlaufenen Raum entspricht. Infolgedessen erniedrigt sich der Druck in der Kammer
io, und der Kolben 24 wird angesaugt, wobei er die Feder 27 zusammenpreßt. Nun ist
die Öffnung 16 offen, und es erfolgt ein Durchfließen des Brennstoffes durch die
Leitung 7, den Kanal 12, die Öffnung-16, die Leitung 8 und die Öffnung 17; durch
letztere wird dieser Brennstoff in den Gemischstutzen eingespritzt. Die Feder 27
stößt dann den Kolben 24 zurück, während Brennstoff durch die Öffnung i i in die
Kammer io eindringt. Infolge des geringen Durchfiusses von Brennstoff durch die
Öffnung-i-i wird die Rückkehr des Kolbens 24 verlangsamt. Die Einspritzung hört
auf,
wenn der hintere Teil 25 des Kolbens a4 wieder mit der
Fläche 26 in Berührung. gekommen ist. Die Regelung der Brennstoffmenge der Einspritzvorrichtung
erfolgt mit Hilfe der Kalibrierung der Öffnung 17, während dagegen die Einspritzdauer
durch die Kraft der Feder 2,7 und durch den Querschnitt der Öffnung I I geregelt
wird. In der Fig. 2 sind die verschiedenen Organe in dar Stellung veranschaulicht,
die sie nach einem Öffnen der Drossel vor der Beendigung der Einspritzung einnehmen.
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Wenn man die Drossel plötzlich wieder schließt, so wird die Bewegung
auf den Kolben 18 übertragen, der den in der Kammer io enthaltenen Brennstoff zu
vertreiben sucht. Der schwache Durchfluß durch die Öffnung i i gestattet an und
für sich eine schnelle Verschiebung des Kolbens 18 nicht; indessen wird so durch
die Vergrößerung des Drucks in dieser Kammer io das Rückschlagventil 14 geöffnet,
so daß der Brennstoff gleichzeitig durch die Öffnung i i und durch die Öffnung 13
mit großem Querschnitt entleert wird. Wenn die Öffnung 13 fortgelassen würde, so
würde der Durchfluß durch die Öffnung i i zu gering sein, um eine schnelle Verschiebung
des Kolbens 18 während einer Schließbewegung der Drossel zu ermöglichen, -und infolgedessen
würde diese Betätigung also aufgehalten werden.
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Die hier beschriebene Vorrichtung ist sehr wirksam. Einerseits wird
nämlich während des Übergangs zu einer Leistungssteigerung die kalibrierte Öffnung
17 unter dem Druck der Speisepumpe mit Brennstoff versehen; hierdurch wird eine
gute Zerstäubung gesichert, obwohl der Unterdruck in dem Stutzen in diesem Augenblick
sehr gering ist. Andererseits mündet die Düse 9 in den Motorstutzen hinter der Drossel
3 und vorzugsweise so nahe wie möglich bei den Einlaßv entilen ein. Auf diese Weise
wirkt sich der eingespritzte Brennstoff kräftig auf die Zylinder aus, ohne Zeit
zu haben, sich auf die Wandungen des Stutzens abzusetzen. Ein wesentliches Merkmal
der Erfindung ist diese Anordnung des Auslasses für den Zusatzbrennstoff, der während
des Übergangs zu Leistungssteigerungen gefördert wird, hinter der Drossel; diese
Anordnung behält ihren Wert bei, wie auch immer die VOrr1Chtung beschaffen ist,
die zur Bewerkstelligung der Einspritzung von zusätzlichem Brennstoff dient.
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Bei Mehrzylindermotoren kann man noch die Wirksamkeit der Vorrichtung
erhöhen, indem man mit Hilfe der Leitung 8 mehrere Düsen 9 speist, die in unmittelbarer
Nähe der Einlaßventile der verschiedenen Zylinder oder Zylindergruppen verteilt
sind. Die im vorstehenden erwähnten Kolben können auch durch Biegehäute ersetzt
werden, wie dies z. B. in Fig: 3 dargestellt ist. Dort steht eine Kammer
30 mit einem Raum 31 durch eine Öffnung 32 mit geringem Querschnitt und eine
zweite, mit einem Rücksrhlagventil 34 versehene Öffnung 33 in Verbindung. Seinerseits
ist derRaum31 einesteils durch die Leitung 35 mit der Speisepumpe oder jeder anderen
Quelle für die Brennstoffzuführuung unter Druck verbunden und steht durch eine vermittels
eines Ventils 37 geregelte Öffnung 36 mit einer Leitung 38 in Verbindung, die eine
der Düse 9 der Fig. i entsprechende Auslaßdüse speist. Durch zwei Biegehäute 39
und 4o i_st die Kammer 30. abgeschlossen. Ihrerseits steht die Biegehaut 39 durch
eine Stange 41 mit einem Hebel 42 in Verbindung, der um die Achse 43 drehbar angeordnet
ist. Der Hebel 42 wiederum ist vermittels einer Stange 44 mit dem Steuerungshebel
für die Drossel verbunden. Andererseits steht die Biegehaut 4o, welche die Kammer
3o von dem Raum 31 trennt, mit dem Ventil 37 in Verbindung. Ferner
sucht eine Feder 45 die Biegehaut 40 in die Stellung zurückzuführen, die der geschlossenen
Stellung des Ventils 37 entspricht.
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Die beschriebene Ausführungsform der Vorrichtung arbeitet genau in
der gleichen Weise wie die in Fig.2 veranschaulichte Vorrichtung, wobei indessen
die Biegehaut 39 dieselbe Rolle spielt wie der entsprechende Kolben r8; der Biegehaut
4o kommt dieselbe Aufgabe zu wie dem entsprechenden Kolben 24. Ferner hat das Ventil
37 denselben Zweck wie der hintere Teil 2-5 des Kolbens 24, und schließlich kommt
der Öffnung 32 dieselbe Rolle zu wie der Öffnung i i der Fig. 2.
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Laut der Fig. 4 steht eine Kammer 46 mit einem Raum 47 durch eine
Öffnung 48 mit geringem Querschnitt und durch eine Öff-
nung 49, die von einem
Rückschlagventil5o geregelt wird, in Verbindung. Der Raum 47 ist durch eine Leitung
51 mit der Speisepumpe oder mit jeder anderen Brennstoffzuführungsquelle verbunden
und steht weiterhin durch eine Öffnung 5a, die durch ein Ventil 53 geregelt wird,
mit einer Leitung 54 in Verbindung, die eine der Düse 9 der Fig. i entsprechende
Düse speist. Die Kammer 46 wird durch zwei Biegehäute 55 und 56 abgeschlossen. Hiervon
ist die Biegehaut 55 durch eine Stange 57 mit einem Hebel 58 verbunden, der um die
Achse 59 drehbar ist. Der Hebel 58 seinerseits steht durch eine Stange 6o
mit dem Steuerhebel der Drossel in Verbindung. Andererseits wiederum ist die Biegehaut
56, welche die Kammer 46 von dem Raum 47 trennt, mit dem Ventil 53 verbunden und
wird durch eine Feder 61 gespannt,
die das Ventil 53 in der geschlossenen
Stellung zu halten sucht.
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Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist die folgende: Bei gewöhnlichem
Betrieb ist das Ventil 53 geschlossen,-und ein Einspritzen durch die Vorrichtung
findet nicht statt. Während des Übergangs zu einer Leistungssteigerung indessen
beeinflußt der Steuerhebel der Drossel die Stange 6o, den Hebel 58 und die Stange
57 in den durch die Pfeile angegebenen Richtungen. Die Biegehaut 55, deren Stellung
durch die Stange 57 verändert wird, drückt auf den in der Kammer 46 enthaltenen
Brennstoff. Der Druck, der auf diese Weise in der Kammer 46 geschaffen wird, schließt
das Rückschlagventil 5o; die Öffnung 48 bietet aber auf diese Weise wegen ihres
zu geringen Querschnitts der gesamten Menge des Brennstoffs, die durch die Biegehaut
55 vertrieben wird, keine Möglichkeit, durch diese Öffnung zu entweichen. Infolgedessen
wird die Biegehaut 56 zurückgestoßen, preßt hierbei die Feder 61 zusammen und öffnet
das Ventil 53. Die Einspritzung findet nun statt. Allmählich führt die Feder
61 die Biegehaut 56 in ihre Ausgangsstellung zurück und verdrängt hierbei den Brennstoff
durch die Öffnung 48 aus der Kammer 46. Beendet ist die Einspritzung, wenn das Ventil
53
seinen Sitz erreicht hat. Während einer plötzlichen Schließung der Drossel
öffnet sich indessen das Rückschlagventil5o und ermöglicht die Wiederfüllung der
Kammer 46 durch die weite Öffnung 49.
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Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung
wird der Brennstoff selbst zur Speisung der Kammer der Einspritzvorrichtung benutzt,
welche bewegliche Wandungen aufweist. In der Fig. 5 ist eine abgeänderte Ausführungsform
der in Fig. 2 veranschaulichten Vorrichtung dargestellt, die eine andere Flüssigkeit
zur Speisung der erwähnten Kammer benutzt. Diese Vorrichtung besitzt eine zylindrische
Kammer 62, in der sich zwei Kolben 63 und 64 verschieben. Der Kolben 63 wird vermittels
einer Stange 65, eines Hebels 66 und durch eine Achse 67 gesteuert, die mit der
Drossel in Verbindung steht. Auf diese Weise steuert die Drossel die Verschiebungen
des Kolbens 63 in gleicher Weise, wie -sie die Verschiebungen des Kolbens 18 (vgl.
Fig. 2) steuerte.
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Der Kolben 64 besitzt einen Ventilkörper 68, der eine Öffnung 69 regelt,
durch welche der in den Leitungen 70 und 71 strömende Brennstoff hindurchgeht.
Die eine dieser Leitungen ist mit einer Brennstoffzuführungsquelle, wie z. B. mit
einer Speisepumpe, verbunden, während die andere mit einer Düse -in Verbindung steht,
die der Düse 9 der Fig.2 entspricht, welche in den Gemischstutzen mündet. Die Richtung,
in welcher die Öffnung 79 von der Flüssigkeit durchströmt wird, ist einerlei.
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Zwischen der Kammer 62 und der Leitung 72 ist durch eine schmale Öffnung
73 und durch eine weitere Öffnung 74, die von einem Rückschlagventil 75. geregelt
wird, eine Verbindung hergestellt. Die Leitung 72 ist mit einem (in der Figur nicht
dargestellten) Raum verbunden, der mit irgendeiner Flüs sigkeit angefüllt ist.
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Bei normalem Betrieb hält der Kolben 64 den Ventilkörper 68 an seinem
Sitz fest, allerdings unter der Bedingung, daß der Druck ,der die Kammer 62 erfüllenden
Flüssigkeit größer ist' als der Druck des Brennstoffs. Ein Einspritzen durch die
Vorrichtung findet auf diese Weise nicht statt. Während eines öffnens der Drossel
indessen verschiebt sich der Kolben 63 in der durch den Pfeil angegebenen Richtung
und bewirkt so eine Saugung, die sich auf den Kolben 64 überträgt. Dieser Kolben
nimmt nun den Ventilkörper 68 mit sich und macht so die Öffnung 69 frei. Nunmehr
findet ein Einspritzen von Brennstoff statt. Hierauf wird der Kolben 64 durch den
Druck -der in der Kammer .62 enthaltenen Flüssigkeit in seine Ausgangsstellung zurückgeführt,
und zwar in dem Maße, wie diese Flüssigkeit in die Kammer 62 durch die öffnung 73
hindurchdringt.
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Während eines plötzlichen Schließens der Drossel wird die durch den
Kolben 63 verdrängte Flüssigkeit durch die Öffnung 74 entleert und öffnet so das
Ventil 75.
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Als Druckflüssigkeit für die Speisung der Kammer 62- kann man das
unter Betriebsdruck stehende Schmieröl verwenden. Zu diesem Zweck genügt es, die
Leitung 72 mit irgendeiner Stelle der Schmierleitung zu verbinden. Die Verwendung
von Schmieröl hat den Vorteil, daß hierdurch die Kolben 63 und 64 eingefettet werden
und daß ein Festfressen dieser Kolben in dem Zylinder 62 vermieden wird, wie letzteres
sich ereignen kann, wenn die Kolben von der als Brennstoff verwendeten Leichtflüssigkeit
umspült werden.
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Für den Fall, wo die die Kammer 62 erfüllende Flüssigkeit unter einem
Druck stehen würde, der geringer ist als der Brennstoffdruck, würde es zu einer
trotzdem erfolgenden Beibehaltung der Vorrichtung nach der Fig. 5 genügen, den Kolben
64 durch eine Feder zu spannen, in ähnlicher Weise wie dies bei dem Kolben 24 der
Fig. 2 zu ersehen ist.
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Die etwaige Anwesenheit von Luft- und Gasblasen in der- Kammer mit
den beweglichen Wänden ist für ein gutes Arbeiten der Vorrichtung sehr schädlich.
Ein Verschieben
der beweglichen Wand, die mit dem den Durch:-fluß
des Brennstoffs regelnden Ventil in Verbindung steht, folgt nämlich nur dann unmittelbar
auf die Bewegungen derjenigen Wand, die von der .Drossel gesteuert wird, wenn die
durch die erwähnten beiden beweglichen Wände abgeschlossene Kammer eine praktisch
unausdehnbare Flüssigkeit enthält. In dem Fall, wo diese Kammer jedoch Luft-oder
Gasblasen enthält, haben letztere das Bestreben, während der Betätigung der einen
der Wandungen durch die Drossel ihr Volumen zu ändern, und die Verschiebung der
anderen Wand wird auf diese Weise schwächer oder fast Null, wenn die in der Kammer
enthaltene Gasmenge genügend groß ist; hierdurch wird aber ein regelmäßiges Arbeiten
der Vorrichtung verhindert. Dagegen entsprechen in dem Fall, wo die Kammer eine
durchaus gasfreie Flüssigkeit enthält, die Verschiebungen der beiden beweglichen
Wände genau gleichen Raumgehalten, wodurch ein vollständig regelmäßiges Arbeiten
in immer der gleichen Weise gewährleistet wird.
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Um die mögliche Anwesenheit von Gasen oder Dämpfen in der Kammer der
Vorrichtung zu verhindern, ist vorgesehen, den Raum zu verschließen, mit welchem
die erwähnte Kammer durch eine bewegliche Wand in Verbindung steht; auf diese Weise
bilden die Kammer und der erwähnte Raum in ihrer Gesamtheit ein vollständig abgeschlossenes
Volumen. Dieses Volumen wird anfänglich mit einer vorzugsweise wenig flüchtigen
Flüssigkeit angefüllt, darauf vollständig etwa hierin enthaltene Luft ausgetrieben
und dann endgültig geschlossen. Durch diese Maßnahme vermeidet man mit Sicherheit
die Anwesenheit von Gasen oder Dämpfen im Innern der Kammer.
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Die in Fig. 6 veranschaulichte Vorrichtung umfaßt fünf Räume 76, 77,
78, 79 und 8o. Die Räume 76 und 77 sind durch eine der Formänderung zugängliche
Biegehaut 81 voneinander getrennt, während die Räume 78 und 79 durch eine gleiche
Biegehaut 82 voneinander getrennt sind. Der Raum 8o ist durch eine Biegehaut
83 der besagten Art abgeschlossen. Der Raum 76 ist mit der Brennstoffzuführungsleitung
84 und mit d Brennstoffauslaß 85 verbunden, der seinerseits mit dem Einlaßstutzen
des Motors in Verbindung steht. Die Verbindung zwischen dem Raum 76 und dem Auslaß
85 wird durch einen an der Biegehaut 81 sitzenden Ventilkörper geregelt. Außerdem
ist der Raum 76 mit dem Raum 78 durch eine Leitung 87 verbunden. Eine Feder 88,
die zwischen der Biegehaut 81 und der Wandung 89 angeordnet ist, welche die Räume
77 und 78 voneinander trennt, hat das Bestreben, die Biegehaut 81 zurückzustoßen
und das Ventil 86 zu schließen. Die Verbindung zwischen dem Raum 77 und dem Raum
8o wird durch eine weite Öffnung go hergestellt, und außerdem stehen diese beiden
Räume mit dem Raum 79 durch eine schmale Öffnung g1 in Verbindung. Außerdem sind
die Räume 79 und 8o durch eine durch ein Rückschlagventil 93 geregelte Leitung 9a
miteinander verbunden; dieses ermöglicht den freien Durchfluß der Flüssigkeit aus
dem Raum 8o nach dem Raum 79, verhindert jedoch ein Strömen der Flüssigkeit im umgekehrten
Sinne. Ein Hebel 9q., der auf einer Achse 95 angeordnet und mit der Motordrossel
verbunden ist, wird an dem einen Ende durch einen Stößel 96 begrenzt. Ferner ist
eine Feder 97 zwischen der Wand 98, welche die beiden Räume 79 und 8o voneinander
trennt, und der Biegehaut 83 angebracht und hat das Bestreben, diese Biegehaut gegen
den Stößel 96 anzudrücken. Im übrigen ist die Feder 97 stärker als die bereits erwähnte
Feder 88.
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Die Räume 8o und 77 bilden in ihrer Gesamtheit die- sogenannte Kammer
der Vorrichtung, während der Raum 79 den Raum darstellt, der mit der Kammer durch
die schmale Öffnung gz in Verbindung steht. Das Anfüllen der Kammer geschieht in
der Weise, daß man den Verschlußstopfen 99, der an dem oberen Teil der Kammer 8o,
77 angebracht ist, lüftet, um ein leichtes Befreien der Kammer 80, 77 und des Raumes
79 von etwa in ihnen enthaltenen Gasen oder Luft zu ermöglichen. Wenn die Anfüllung
einmal erfolgt ist und die Gase vertrieben sind, so werden die erwähnte Kammer und
der Raum 79 endgültig durch Wiederaufsetzen des Verschlußstopfens g@i geschlossen.
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Die zuletzt beschriebene Vorrichtung arbeitet-in folgender Weise:
Während einer Öffnung der Drossel wird der Hebel 9q., der mit der Drossel mechanisch
verbunden ist, in dem durch den Pfeil loo veranschaulichten Sinn betätigt. Hierbei
entfernt sich der Stößel 96 von der Biegehaut 83, aber die Feder 97 stößt die Biegehaut
zurück, bis sie mit dem Stößel 96 wieder in Berührung kommt. Die erwähnte
Verschiebung der Biegehaut 83 ruft eine Volumenvermehrung des Raumes 8o hervor und
bewirkt eine Ansaugung der in dem Raum 77 enthaltenen Flüssigkeit durch die Leitung
go;- infolgedessen wird die Biegehaut 81 angesaugt und preßt hierbei die Feder 88
zusammen. Diese Verschiebung, der Biegehaut 81 ruft wiederum- die Öffnung des Ventils
86 hervor. Nun steht der Auslaß 85 mit der Leitung 8q., die mit unter Druck stehendem
Brennstoff gespeist ist, in freier Verbindung, so daß die Vorrichtung unter Druck
stehenden Brennstoff
in, den Einlaßstutzen des Motors. einspritzt.
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Die Feder 88 stößt langsam die Biegehaut 81 zurück, und zwar in dem
Grade, wie die in dem Raum 79 enthaltene Flüssigkeit in den Raum 77 durch
die schmale. Öffnung 9r und die Öffnung go eindringt; auf diese Weise wird eine
Volumenvergrößerung der Kammer 77, 8o ermöglicht, die sich aus . der Verschiebung
der Biegehaut 81 unter dem Einfluß der Feder 88 ergibt. Der Durchfluß der Flüssigkeit
aus dem Raum 79 nach der Kammer 77, 8o ist von einer Verschiebung der Biegehaut
82 begleitet, die auf ihrer dem Raum 79 entgegengesetzten Fläche dem Brennstoffspeisedruck
ausgesetzt ist, da der Raum 78 durch die Leitung 87 mit der Speiseleitung 84 in
Verbindung steht.
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Die Leitung 87 könnte auch in Fortfall kotnnfen, wobei die dem Raum
79 entgegengesetzte Fläche der Biegehaut 82 dann irgendeinem beliebigen Druck
ausgesetzt sein könnte. Indessen würde dann die Rückkehrgeschwindigkeit der Biegehaut
81 und des Ventilkörpers 86 und infolgedessen die Dauer der Brennstoffeinspritzung
von dem Brennstoffspeisungsdruck durch die Leitung 8.4 abhängen. Bei der veranschaulichten
Vorrichtung dagegen ist die Einspritzdauer von dem Brennstoffspeisungsdruck unabhängig.
Die Biegehaut 82 wird nämlich nicht irgendeiner Beanspruchung unterworfen, und es
herrscht in dem Raum 79 wie in dem Raum - 78 ein Druck, der dem Druck gleichkommt,
der in dem Raum 76 vorhanden ist, d. h. also dem Speisungsdruck entspricht. Der
Druckunterschied, der zwischen den Räumen 76 und 77 besteht, entspricht dem Druck,
der von der Feder 88 ausgeübt und auf die Oberfläche der Biegehaut 81 verteilt wird.
Dieser Druckunterschied ist von dem Speisungsdruck unabhängig. Da der Druck in dem
Raum 79
immer dem Druck in dem Raum 76 gleich ist, so ist auch der Unterschied
zwischen den Drücken, die in dem Raum 79 und in dem Raum 77 herrschen, gleich
dem Druckunterschied zwischen den Räumen 77 und 76 und infolgedessen unabhängig
von dein Speisungsdruck. Da gerade dieser Druckunterschied den Durchfluß der Öffnung
gz und infolgedessen die Einspritzdauer regelt, so folgt hieraus, däß diese Einspritzdauer
keineswegs von dem Speisungsdruck abhängig ist.
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Wenn die Drossel des Motors in der Schließrichtung gehandhabt wird,
so wird der Hebel 94 in der zu dem Pfeil zoo entgegengesetzten Richtung betätigt.
Die durch die entsprechende Verschiebung der Biegehaut 83 verdrängte Flüssigkeit
dringt, ohne Widerstand zu finden, in den Raum 79 ein, öffnet hierbei das
Rückschlagventil 93 *Lind stößt die Biegehaut 82 zurück; letztere wiederum
verdrängt den in dem Raum 78 enthaltenen Brennstoff (der Raum 78 ist, wie erwähnt,
mit der Brennstoffzuführungsleitung 84 frei verbunden).. Der einzige dieser Bewegung
entgegengesetzte Widerstand ist dem Speisungsdruck zuzuschreiben, der auf die Biegehaut
82 übertragen wird.
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Bei sämtlichen vorstehend beschriebenen Vorrichtungsarten ist eine
Entladungsöffnung vorgesehen, die durch ein Rückschlagv entil geregelt wird und
die schnelle Rückkehr der beweglichen Wandung (Kolben oder Biegehaut) gewährleistet,
die mit der Drossel verbunden ist, und zwar während einer Schließung der letzteren.
Man kann auch diese Entleerungsöffnung fortlassen und nichtsdestoweniger die schnelle
Rückkehr der Drossel in die geschlossene Stellung veranlassen, indem man die Verschiebungen
der beweglichen Wandung durch die Drossel lediglich in der Öffnungsrichtung steuert.
Unter diesen Umständen wird die bewegliche Wand zwangsläufig während einer Öffnung
mitbetätigt, jedoch trennt sie sich während eines plötzlichen Schließens der Drossel
von ihrer Steuerung und kehrt langsam in Berührung mit dieser zurück, wie auch immer
die Geschwindigkeit sein mag, mit welcher die Drossel wieder geschlossen worden
ist.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung kann nicht nur
als Brennstoffeinspritzvorrichtung während einer Beschleunigung, sondern auch zum
Einspritzen von Brennstoff bei der Inbetriebsetzung verwendet werden. Zu diesem
Zweck genügt es, den Hebel der Drossel oder unmittelbar den Hebel der Einspritzvorrichtung
zu betätigen, um eine Brennstoffeinspritzung in den Stutzen oder mehrere wiederholte
Einspritzungen während des Anfahrens zu erzielen, allerdings unter der Bedingung,
daß die Brennstoffzuführungsleitung beladen ist.