DE625756C - Verfahren zur Entschwefelung eisensulfidhaltiger Erze - Google Patents

Verfahren zur Entschwefelung eisensulfidhaltiger Erze

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DE625756C DEB148510A DEB0148510A DE625756C DE 625756 C DE625756 C DE 625756C DE B148510 A DEB148510 A DE B148510A DE B0148510 A DEB0148510 A DE B0148510A DE 625756 C DE625756 C DE 625756C
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Description

  • Verfahren zur Entschwefelung eisensulfidhaltiger Erze Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entschwefelung von Erzen und sonstigen hüttenmännischen Materialien, die Schwermetallsulfide, insbesondere Eisensulfide oder Eisen-, Kupfer-. und Nickelsulfide, enthalten.
  • Es ist bekannt; derartige Materialien durch Behandlung mit Chlorwasserstoffgas bei erhöhter Temperatur aufzuarbeiten. Dieses Verfahren ist indes zur Entschwefelung pyritischer Erze ungeeignet, da die Reaktion des Chlorwasserstoffgases selbst mit Eisenmonosulfid nur ziemlich träge vor sich geht und pyritisches Material innerhalb der praktisch zur Verfügung stehenden Zeit nur recht wenig reagiert. Eine vollständige Austreibung des Schwefels läßt sich daher innerhalb -,v irtschaftlich tragbarer Behandlungszeiten finit begrenzten Chlorwasserstoffmengen bei dem bekannten Verfahren überhaupt nicht erzielen.
  • Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, daß man Erz oder sonstiges Rohmaterial, das Pyrite oder andere Eisensulfide und gegebenenfalls auch Nickel-, Kupfer- oder sonstige Schwermetallsulfide enthält, erfolgreich mit Chlorwasserstoff behandeln kann, um freien Schwefel daraus abzuscheiden oder Eisen zu entfernen oder beide Zwecke zu erfüllen, wenn bei der Reaktion zwischen den Pyriten und dem Chlorwasserstoff Reagenzien vorhanden sind, die mit dem Schwefel unter Bildung flüchtiger Schwefelverbindungen reagieren. Erfindungsgemäß erhitzt man daher das pyrithaltige Material in Gegenwart von Chlorwasserstoff und von Luft, Sauerstoff, Kohlendioxyd, Kohlenmonoxyd oder Schornsteingasen, die den zur Bildung von flüchtigen, sauerstoffhaltigen Schwefelverbindungen erforderlichen Sauerstoff liefern.
  • Wird Kohlendioxyd verwendet, so entsteht außer Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd noch Kohlenoxysulfid. Wird KohIenmonoxyd neben Chlorwasserstoff benutzt, so entstehen Schwefelwasserstoff und Kohlenoxysulfid.
  • Wenn man das pyrithaltige Material in Gegenwart eines Gasgemisches erhitzt, das neben Chlorwasserstoff eine beliebige Menge von Reagenzien, wie Sauerstoff, Kohlendioxyd und Kohlenmonoxyd, in beliebigen Verhältnissen enthält, so gewinnt man allgemein ein Gasgemisch, das Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd und Kohlenoxysulfid enthält. So kann man mit Vorteil zu dem neuen Verfahren Schornsteingase benutzen, die gewöhnlich freien Sauerstoff, Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd enthalten, oder aber Hüttengase, in denen neben freiem Sauerstoff, Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd auch noch Schwefel in Form von Schwefeldioxyd zugegen ist,. wobei,-., duxch",die Reaktion der Schwefelgehalt erhöht wird: In beiden FMien. ist natürlich für einen entsprechenden g#usatzan Chlorwasserstoff zu sorgen. Freier Sauerstoff kann in Form von Luft zugesetzt werden.
  • Wird ein Gemisch von Luft und Chlorwasserstoff verwendet, so kann die Reaktion schon bei einer Temperatur von 400" durchgeführt werden, schneller natürlich bei höherer Temperatur. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen von 40o bis 80o°, doch ist eine Temperatur von 60o° am zweckmäßiggten. Ist der Chlorwasserstoff mit Kohlendioxyd oder Kohlenmonoxyd vermischt, so soll die Temperatur möglichst höher sein als 70o°.
  • Die folgenden fünf Versuche zeigen die günstige Wirkung des Zusatzes sauerstoffhaltiger Gase im Vergleich zu dem bekannten Verfahren, das Chlorwasserstoff ohne solche Zusätze verwendet. Versuch I ioo g Pyrite wurden in einem Röhrenofen erhitzt; die höchste Temperatur betrug ;oo° C. Man ließ über die Pyrite mit gleichförmiger. Geschwindigkeit und unter gleichförmigem Druckeinen Strom vonreinem Chlorwasserstofigas streichen. Es dauerte zwei Stunden, um 751i, des in, der Charge enthaltenen Schwefels auszutreiben. Eine Fortsetzung der Behandlung mit Chlorwasserstoff unter denselben Umständen über zwei Stunden hinaus konnte den Schwefel nur zu 86 Q /o entfernen. Versuch II ioo g Pyrite der gleichen Art wurden unter denselben Temperaturen mit den gleichen Mengen Chlorwasserstoff behandelt, wobei _ jedoch dem Chlorwasserstoffgas etwa 10 01, eines Gemisches von 23 °(o C O, 6401, CO, und etwa i3 °lo Stickstoff beigemengt war. Schon nach einer Stunde waren 9404, nach einer weiteren Stunde 98,6 Q/o des Schwefels ausgetrieben. Versuch III Dem Chlorwasserstoffgas @vurden etwa io QiQ Luft beigemischt und .das Gasgemisch über die Pyrite geleitet. Am Ende der ersten Stunde waren 96 0l0, nach einer weiteren Stunde 98,9 0/Q des Schwefels ausgetrieben. Versuch IV Dem Chlorwasserstoffgas wurden etwa io0io reinesKohlenmonoxyd beigemischt. Das Gasgemisch wurde über die Pyrite geleitet. Nach einer Stunde waren 87 Q/o, nach einer weiteren Stunde 96,7 01D des Schwefels ausgetrieben. Versuch V Dem Chlorwasserstoffgas wurden etwa xQ 0,(Q Kohlendioxyd zugemischt und das Gasgemisch über die erhitzten Pyrite geleitet. Nach einer Stunde waren 95,3 0/0, nach einer weiteren Stunde 98,5 % des Schwefels ausgetrieben.
  • Vergleiche mit einem anderen bekannten Verfahren, bei dem Metallsulfide enthaltendes Material mit Chlor und Sauerstoff behandelt wird, lassen sich naturgemäß nicht durchführen, da es sich um nicht vergleichbare Verfahren handelt. Während bei diesen bekannten Verfahren Säuerstoff oder Luft einem anderen Oxydationsmittel, nämlich Chlor, beigemischt ist, wird erfindungsgemäß das Sauerstoff enthaltende Gas zusammen mit gasförmigem Chlorwasserstoff verwendet, den man ja keineswegs als Oxydationsmittel ansprechen kann. Die Benutzung eines Gemisches von Luft oder Sauerstoff und Chlor zur Behandlung von Sulfiden besagt nicht das mindeste über den Reaktionsverlauf bei Verwendung einer Mischung von Chlorwasserstoffgas mit Sauerstoff oder Kohlensäure, Kohlenmonoxyd usw.
  • Die Entschwefelung mit Chlorwasserstoffgas, die die Erfindung ermöglicht, besitzt erhebliche Vorteile gegenüber der Verwendung von Chlor. Bei der Chlorierung von Pyriten wird regelmäßig Eisenchlorid gebildet. Aus wirtschaftlichen Gründen muß das Chlor aus ihm zur Wiederverwendung zurückgewonnen werden, Hierzu wild das Eisenehlorid bekanntlich zweckmäßigerweise einer Hydrolyse unterworfen, bei der Chlorwasserstoff entsteht, Dieser Chlorwasserstoff muß in umständlicher und kostspieliger Weise auf Chlor verarbeitet werden, das dann erst seinerseits zur Chlorierung der Erze benutzt wird. Nach dem neuen Verfahren ist es indessen möglich, den Chlorwasserstoff selbst als Chlorierungsmittel zu verwenden.
  • In dem vollständigen Verfahrensgang gemäß der Erfindung wird das pyrithaltige Material so behandelt, daß daß entstehende Gasgemisch Schwefelwasserstoff und Kohlenoxysulfid und gegebenenfalls auch Schwefeldioxyd enthält. Es wird mit Wasser behandelt, um das Kohlenoxysuled hydrolytisch zu zersetzen und eine weitere Menge Schwefelwasserstoff zu erzeugen, nach der Gleichung COS+H20=H23+COQ . (il Man kann die Gase aber auch in Gegenwart von Sauerstoff erhitzen, um nach der Gleichung COS+3.0,=S02+CO-- (2) Schwefeldioxyd zu erzeugen. In diesem Fall verbrennt auch der Schwefelwasserstoff unter Bildung von Schwefeldioxyd. Die gewonnenen Schwefelverbindungen können dann in beliebiger Weise weiterverarbeitet werden, Zweckmäßig ist es, aus den Schwefelverbindungen, die in den Gasen enthalten sind, elementaren Schwefel zu gewinnen. Zu diesem Zweck können die einzelnen Arbeitsgänge so geleitet werden, daß der Schwefelwasserstoff und das Sch-,vefeldiozvd in den von der Reaktionsgleichung 2H_S-@-S02=2H20+3S (3) geforderten Verhältnissen anfallen. Man kann aber auch die Behandlung des py rithaltigen Materials so durchführen, daß ein Überschuß von Schwefelwasserstoff entsteht, dem dann das erforderliche Schwefeldioxvd aus einer anderen Quelle zugesetzt wird, um die Reaktion nach der Gleichung (3) durchzuführen. Das Verhältnis zwischen dem erzeugten Schwefeldioxyd und dem Schwefelwasserstoff kann geregelt werden, indem man die Zusammensetzung des Ausgangsgases ändert. Man kann z. B. dafür sorgen, daß für je 2 Mol. Schwefelwasserstoff r Mol. Schwefeldioxyd entsteht, oder daß ein bestimmter Überschuß der einen Reaktionskomponente vorhanden ist, während die noch fehlende Menge der zweiten Reaktionskomponente einer besonderen Quelle entnommen wird.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform des neuen Verfahrens besteht darin, die Erzeugung des Gemisches von Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff in zwei verschiedenen Arbeitsgängen gleichzeitig durchzuführen und die dabei -entstehenden Gase zwecks Erzeugung elementaren Schwefels miteinander zu vereinigen. Ein einziger Arbeitsgang ist nur schwer so zu regeln, daß das theoretische Verhältnis vors Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff erhalten wird, wie es zur Schwefelerzeugung erforderlich ist. Hingegen bereitet es keine Schwierigkeiten, ein Gasgemisch von konstantem Gehalt an Schwefel-Wasserstoff und Schwefeldioxyd zu erzeugen, wenn eine dieser beiden Verbindungen im Überschuß vorhanden sein darf. Aus diesem Grund ist es sehr zweckmäßig, in verschiedenen Arbeitsgängen Gasgemische zu erzeugen, die Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd in verschiedenem Mengenverhältnis enthalten und nachher in passenden Mengen miteinander vereinigt werden. Auf diese Weise können die einzelnen Arbeitsgänge dauernd und ohne wiederholte Nachregelungen durchgeführt werden. Zeigen sich aber Schwankungen in der Zusammensetzung des gemischten Gases, so genügt es, einen der Arbeitsgänge zu regeln. Ein einfaches Mittel dazu ergibt sich aus der Möglichkeit, das erzeugte Kohlenoxysulfid je nach Bedarf in Schwefelwasserstoff oder Schwefeldioxyd umzuwandeln. ' Soll ein Erz, -: das Pyrite und Sulfide des Kupfers und Nickels enthält, mit Chlorwasserstoff und einem Schornsteingas behandelt werden, das Sauerstoff, Kohlendioxyd, Kohlenmonoxyd und Schwefeldioxyd enthält, so verfährt man zweckmäßig in folgender Weise: Das. zu verarbeitende Erz wird in fein verteiltem Zustand ' in das Innere zweier umlaufender Reaktionsbehälter gebracht, von denen jeder auf der einen Seite mit einer Füllöffnung und auf der anderen Seite mit einer Entleerungseinrichtung versehen und so ausgebildet ist, daß das Erz allmählich von der Füllseite nach der Entleerungsseite wandert. Auf den der Erzzufuhrstelle entgegengesetzten Seiten der Behälter werden Chlorwasserstoff und Schornsteingase eingeführt, die den Behälter im Gegenstrom zur Erzbewegung durchströmen. Die erzeugten flüchtigen Schwefelverbindungen werden den Behältern in der Nähe ihrer Füllöffnungen entnommen.
  • Das Erz wird zweckmäßig so weit zerkleinert, daß es durch ein Sieb mit zoo Maschen auf 25 mm hindurchgeht, was eine hinreichend innige Berührung der Sulfidteilchen mit den Schornsteingasen und mit Chlorwasserstoff ermöglicht. Ein kleiner Wassergehalt des Erzas schadet nicht.
  • Die Reaktion kann schon bei Temperaturen von 4oo bis 5oo° mit gutem Erfolg durchgeführt werden, geht aber bei einer Temperatur von etwa 74o° rascher und vollständiger vor sich. Aus diesem Grunde ist es empfehlenswert, wenigstens in einem Teil der einzelnen Reaktionsbehälter eine Temperatur von 700° aufrechtzuerhalten. Günstig ist es, wenn diese Temperatur in cjer Nähe der Füllöffnungen der Reaktionskammern herrscht, weil dann die abziehenden Gase durch eine Zone hindurchtreten müssen, in der die Bedingungen für eine Vervollständigung der Reaktion günstig sind.
  • Am besten ist es; die Operation so zu leiten, daß in der Nähe der Füllenden der Reaktionsbehälter eine Temperatur von etwa 7oo° und in der krähe der Entleerungsvorrichtungen eine Temperatur von etwa 300 bis 400° herrscht.
  • Der Chlorwasserstoff. und die Schornsteingase werden in die Reaktionsbehälter an einer Stelle eingeleitet, wo die Temperatur etwa 300 bis 4o4° beträgt. Dabei reagieren der Chlorwasserstoff und bestimmte Bestandteile der Schornsteingase mit den Sulfiden unter Bildung von Kohlenoxysulfid, Schwefeldioxyd, Schwefelwasserstoff, Ferrochlorid und den Chloriden von Kupfer und Nickel. Daneben entstehen kleine Mengen von Schwermefalloxyden. Die erzeugten Chloride und Oxyde sowie die. Gangart des Erzes werden -aus den Behältern in Form eines festen Rückstandes kontinuierlich abgezogen. Kleine Mengen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd reagieren schon innerhalb der Reaktionsbehälter unter Bildung von elementarem Schwefel, der sogleich verdampft.
  • Die die Reaktionsbehälter verlassenden Gase enthalten Kohlenoxvsulfid, Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd, Schwefeldampr, Stickstoff und kleine Mengen Chlorwasserstoff.
  • Der eine der Reaktionsbehälter wird zweckmäßig unter konstanten Bedingungen betrieben, sowohl hinsichtlich der Temperatur als auch hinsichtlich der Erz- und Reagenzienmengen. Der andere. Reaktionsbehälter kann zur Regelung benutzt und unter wechselnden Bedingungen betrieben werden, so daß die vereinigten Abgase der beiden Behälter Schwefelwasserstoff -und Schwefeldioxyd in dem richtigen Verhältnis. zur Erzeugung von elementarem Schwefel enthalten. Am besten führt man in den zu Regelungszwecken benutzten Reaktionsbehälter Luft ein, um die Menge des erzeugten Schwefeldioxyds zu beeinflussen.
  • Die vereinigten Gase werden gekühlt, um den Schwefeldampf zu kondensieren. Der Rest wird mit Wasser in Berührung gebracht, wobei sich Chlorwasserstoff unter Bildung wäßriger Chlorwasserstoffsäure auflöst; diese fördert die Reaktion zwischen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd und trägt auch zur Niederschlagung des erzeugten elementaren Schwefels bei. Das Kohlenoxysulfid wird unter Bildung von Schwefelwasserstoff hydrolysiert. Man arbeitet zweckmäßig derart, daß das erzeugte Schwefeldioxyd zu sammen mit dem Schwefeldioxydgehalt des Schornsteingases ausreicht, um mit dem gesamten Schwefelwasserstoff zu reagieren, möge dieser durch die Behandlung des pyrithaltigen Materials oder durch die Hydrolyse des Kohlenoxysulfids entstanden sein. Der erzeugte elementare- Schwefel kann von der wäßrigen Chlorwasserstoffsäure in beliebiger Weise getrennt werden, beispielsweise durch Absitzenlassen und. Dekantieren oder durch Filtration.
  • Die heißen, 'die .Schwermätallchloride und -oxyde enthaltenden Rückstände können in beliebiger Weise weiterverarbeitet werden, um Chlorwasserstoff wiederzugewinnen, den Metallgehalt auszunutzen oder beide Zwecke zu erfüllen. ' Auch ein geschmolzenes Bad des pyrithaltigen Materials kann der Behandlung mit Chlorwasserstoff unterworfen werden. Zu diesem Zweck wird eine bestimmte Menge des pyrithaltigen Materials mit Koks und einem geeigneten Flußmittel in einem mit Gebläse versehenen Schachtofen oder einem sonstigen Ofen niedergeschmolzen, der mit einem Gebläse versehen und zur Aufsammlung des geschmolzenen Bades geeignet ist. Handelt es sich um kieselsäurehaltige Erze, so kann Kalk in geeigneter Menge zugesetzt werden, um eine flüssige Schlacke zu erzielen. Die Schlacke dient nicht nur zur Entfernung der Gangart des Erzes, sondern bedeckt auch die Oberfläche des Bades und verhindert so die Entstehung von Schwefeldioxyd durch Berührung der Badoberfläche mit der Luft.
  • Die Zufuhr von Luft in den Ofen wird zweckmäßig -so geregelt, daß der Kohlenstoffgehalt des Kokses vollständig zu Kohlenmonoxyd verbrennt. Während der Aufheiz- und Schmelzperiode wird ein Schwefelatom des Pyritmoleküls in Freiheit gesetzt und verdampft in Form von freiem Schwefel. Außerdem werden kleine Mengen von Kohlendioxyd und Kohlenoxysulfid gebildet. Die den Ofen verlassenden Gase bestehen hauptsächlich aus Schwefeldampf, Kohlenmonoxyd, Kohlenoxysulfid und Stickstoff und werden zur Kondensation des Schwefels gekühlt. Das Gas wird durch Wasser geleitet, um das Kohlenoxysulfid zu hydrolysieren und Schwefelwasserstoff zu erzeugen. Man kann es aber auch in Gegenwart von Sauerstoff erhitzen, um Schwefeldioxyd zu gewinnen.
  • Die geschmolzene Charge wird dem Ofen entnommen und in einen Absitzbehälter geführt, wo sich das sulfidhältige Material und die Schlacke infolge ihrer verschiedenen spe-, zifischen Gewichte ohne weiteres trennen. Das geschmolzene sulfidhaltige Material ist annähernd frei von ' Gangart und besteht aus verhältnismäßig reinem Ferrosulfid, dem die Sulfide anderer Schwermetalle, wie z. E. Kupfer, Nickel u. dgl., beigemischt stein können. Es wird mit Chlorwasserstoff in geeigneter Weise weiterbehandelt. Man kann es auch granulieren, indem man es in ein kühlendes Medium versprüht, beispielsweise in einem Schrotturm. Ein solcher Schrotturm steht zweckmäßig unmittelbar mit dem Behälter in Verbindung, in dem die Behandlung von Chlorwasserstoff erfolgt, etwa in derselben Weise, wie sie oben bereits geschildert wurde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Entschwefelung eisensulfidhaltiger Erze durch Behandlung mit gasförmigem Chlorwasserstoff bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, . daß man den Chlorwasserstoff auf das Erz in Gegenwart von Luftsauerstoff, Kohlendioxyd, Kohlenmonoxyd oder Schornsteingasen einwirken 1äßt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit dem Chlorwasserstoff bei einer zwischen 400 und 8oo, vorzugsweise zwischen 6oo und 7o0°, liegenden Temperatur durchführt. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß man gebildetes Kohlenoxysulfid zur Bildung von Schwefelwasserstoff hydrolysiert oder zur Bildung von Schwefeldioxyd oxydiert. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das sulfidische Erz zunächst niederschmilzt und entweder in geschmolzenem Zustand oder nach erfolgter Granulierung mit dem Chlorwasserstoff behandelt. Verfahren nach Anspruch i bis dadurch gekennzeichnet, daß man die Be- = handlung des Materials mit Chlorwasserstoff in zwei oder mehreren getrennten Arbeitsgängen durchführt und dabei Reaktionsgase mit verschiedenem Verhältnis an Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff gewinnt, worauf man diese Gase so miteinander vermischt, daß Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd ungefähr in dem zur Bildung elementaren Schwefels erforderlichen Verhältnis vorliegen. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens einen der Arbeitsgänge unter gleichbleibenden Bedingungen durchführt und einen anderen Arbeitsgang so regelt, daß nach Vermischung der Reaktionsgase das zur Bildung von elementarem Schwefel erforderliche Verhältnis von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd erreicht wird.
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DE1033422B (de) * 1954-09-24 1958-07-03 Paul Ansiau Verfahren zur Gewinnung von Kupfer durch Chlorierung

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