DE62510C - Flügelrad-Gebläse mit Hülfsflügel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 27: Gebläse und Lüftungsvorrichtungen.

Flügelrad-Gebläse mit Hiilfsfliicjel.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. März 1891 ab.

Vorliegende Neuerungen beziehen sich im wesentlichen auf die Anordnung und Form eines Hülfsflügels neben dem Hauptflügel eines Schraubenventilators. Durch Anordnung des fest oder lose auf der Hauptwelle sitzenden Hülfsflügels wird bezweckt, die Minderleistung eines Schraubenventilators an dessen innerem Flügelquerschnitt gegenüber der Leistung am äufseren Flügelumfang zu erhöhen und die unnützen Luftwirbelungen, welche durch, die geringere Windgeschwindigkeit vor und hinter der Nabe des Hauptflügels entstehen, zu beseitigen. Bisher hat man versucht, letztberegten Uebelstand durch Anbringung von Ablenkungskegeln und sonstigen Vorrichtungen zu beheben, wobei jedoch meist der Querschnittsverlust der wirksamen Flügelfläche eher vergröfsert als verkleinert wurde. Hinsichtlich der Form des Hülfsflügels und des aus der Verschiedenheit derselben entspringenden neuen Nutzeffectes wird auf die Erläuterung der auf den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Schraubenventilatorconstruction verwiesen.

Fig. ι veranschaulicht einen Schraubenflügel von der Druckseite aus gesehen, während Fig. 2 denselben in Seitenansicht und Fig. 3 einen Verticalschnitt durch den Doppelkegel des Flügelrades darstellen.

Bei vorliegender Ausführungsform sind auf dem Ablenkungskegel α der Druckseite vier als Hülfsschaufeln dienende und Bruchtheile einer Spirale darstellende Rippen b angeordnet, denen ebenso viele Oeffhungen c in der Kegelwandung entsprechen'. Die Erzeugungslinie dieser Nebenschaufeln kann recht- oder schiefwinklig zur Radachse stehen und eine Gerade oder Curve einfacher oder doppelter Krümmung sein. Ihre Wirkung als Luftförderungselement äufsern diese Neben- bezw. Hülfsschaufeln theils dadurch, dafs sie, als Centrifugalflügel wirkend, die Luft durch die durchbrochene Flügelscheibe f, alsdann durch die Oeffnungen c ziehen und einen namentlich bei Anwendung eines cylindrischen Hülfsmantels wirksamen axialen Luftstrom erzeugen, theils als Schraubenflächen zur Weiterbeförderung der durchgezogenen Luftmasse bezw. Erhöhung der durch die geringere Umfangsgeschwindigkeit des Hauptflügels am inneren Umfang erreichbaren Förderleistung gegenüber ' dem äufseren Flügelement.

In den Fig. 4 und 5 ist ein Schraubenventilator in theilweisen Verticalschnitten dargestellt, bei welchem der Hülfsflügel A von der Form des Hauptflügels, jedoch nur circa halb so grofs wie dieser, lose auf der Achse χ angeordnet ist, und zwar sitzt in Fig. 4 der Hülfsflügel innerhalb des Gehäuses G, in Fig. 5 aufserhalb desselben. Im ersteren Fall besitzt das Lagerkreuz einen festen Kegel C, während im letzteren Fall der Hülfsflügel A einen rotirenden Kegel C¹ hat.

Die in Fig. 6 in Schmalansicht und theilweisem Schnitt und Fig. 7 in Vorderansicht veranschaulichte Ausführungsform zeigt einen Schraubenventilator, bei welchem die seitherige Flügelnabenscheibe als selbstständiger Hülfsschraubenflügel ausgebildet ist, dessen Schaufeln, s als Speichen bis zur Nabe η reichen und einerseits mit derselben, andererseits mit einem geraden oder schräggestellten Umlauf-

ring m oder Vieleck in starrer Verbindung sind. Dieser Ring dient zugleich als Befestigungsflä'che für die Hauptflügelschaufeln o. Die Hülfsschaufeln sind stärker geneigt als letztere und können fest oder drehbar sein. Zwecks Verhinderung des Lufteintritts bei gröfserem Druckerfordernifs und Erhöhung der Saugwirkung bei der Lufteintrittsstelle — der darüber reichende Flügel bedeutet ein centrifugales Arbeiten für die verkleinerte Ringfiäche — ist der Fassungsring i am Gehäuse angebracht.

Als neue Nutzeffecte bei dieser Ausführungsform sollen ferner neben der Vereinfachung der Gesammtausführung der Wegfall von Kegeln, Ablenkungshauben etc., sowie die Gewinnung des ganzen Flügelquerschnittes als Luftdurchgang nach Angabe des Erfinders in Betracht kommen.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüch:

   Ein Flügelrad-Gebläse, bei welchem eine Erhöhung der bei bekannten Gebläsen dieser Gattung vorhandenen Minderleistung am inneren Flügelumfang gegenüber der am äufseren Flügelumfang dadurch erreicht wird, dafs auf der Achse des Hauptflügelrades in starrer oder beweglicher Verbindung mit demselben ein Hülfsflügelrad von kleineren Abmessungen mit festen oder drehbaren Schaufeln in dem Hauptflügelrad eingebaut (Fig. 6) oder neben demselben auf der Druckseite angeordnet ist (Fig. 2 bezw. Fig. 4 und 5). '

   Als Ausführungsformen des vorbezeichneten Gegenstandes ein Hülfsflügel, bestehend:

   a) aus einem Flügelkegel (a) mit geraden oder spiralen Schaufeln (b), in Verbindung mit Oeffnungen (e) in der Kegelwandung und der Flügelscheibe (f); .

   b) aus einem Hülfsflügelrad (A) von der Form des Hauptflügelrades, jedoch, circa halb so grofs wie dieses, welches innerhalb oder aufserhalb des Gehäuses lose auf der Hauptwelle sitzt und mittelst Frictionsscheiben (m) oder einer anderen geeigneten Uebersetzung eine höhere Umlaufsgeschwindigkeit als das Hauptflügelrad erhält, und zwar unter Anwendung eines am .Lagerkreuz festen Kegels (C) bei innen angeordnetem Hülfsflügel bezw..eines rotirenden Kegels (C¹J bei aufserhalb des Gehäuses angeordnetem Hülfsflügel;

   c) aus einem zwischen Nabe und Schaufeln (O) des Hauptflügelrades angeordnetem Hülfsschaufelrad mit stärker geneigten, festen oder drehbaren Schaufeln (gegenüber den Aufsenschaufeln), in Verbindung mit einem zwischen beiden Rädern befindlichen geraden oder schräg gestellten Umlaufring (m) oder Vieleck als Befestigungsfläche für die beiderseitigen Schaufeln und dem Fassungsring (i) am Ventilatorgehäuse.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.