DE623201C

DE623201C - Schneidvorrichtung mit elektrisch gesteuertem Schneidwerkzeug zum Schneiden bandfoermigen Arbeitsgutes, insbesondere zum Abkuerzen von Furnieren

Info

Publication number: DE623201C
Application number: DEA71667D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hans Birett; Rudolf Scharll
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1932-09-24
Filing date: 1932-09-24
Publication date: 1935-12-14

Description

Es sind Schneidvorrichtungen mit elektrisch gesteuertem Schneidwerkzeug zum Schneiden bandförmigen Arbeitsgutes bekannt, bei denen zur Erzielung genau gleicher Schnittlängen durch auf dem Arbeitsgut angebrachte Anschläge oder Markierungen mechanisch oder über lichtelektrische Zellen der elektrische Antrieb des Schneidwerkzeuges gesteuert wird. Bei diesen bekannten Anordnungen ist die Schnittlänge für jeden Arbeitsgang von vornherein festgelegt, und bei einem Fehler im Arbeitsgut ist zum mindesten eine ganze Schnittlänge Ausschuß.
Durch die Erfindung soll dieser Nachteil dadurch behoben werden, daß eine vom Arbeitsgut angetriebene, auf beliebige Schnittlänge einstellbare, gegen eine in die stets gleiche Anfangsstellung zurückführende Feder o. dgl. arbeitende Längenmeßeinrichtung über eine vom Schneidwerkzeug während der Schnittbewegung vorübergehend gelöste Kupplung eine Auslösevorrichtung für die Steuerung des Schneidwerkzeuges in die Auslösestellung bewegt.

Bei dieser Anordnung ist es möglich, die Schnittlänge während eines Arbeitsganges auf einen beliebigen anderen Wert einzustellen; da das Abmessen der Schnittlänge nicht mehr durch in vorher festgelegten Abständen auf dem Arbeitsgut angebrachte Markierungen erfolgt, sondern nach jedem ausgeführten Schnitt von neuem beginnt, gestattet die Erfindung, eine schlechte Stelle aus dem Arbeitsgut herauszuschneiden und unmittelbar darauf wieder mit dem Messen und Schneiden der vollen Formatlänge zu beginnen. Die Erfindung ist mit besonderem Vorteil auf Furnierbandkürzmaschinen anwendbar, die gewöhnlich hochwertiges Holz verarbeiten, denn hier kommt es darauf an, die Abfälle mögliehst klein zu halten und die geschnittenen Furniere möglichst restlos in handelsübliche Längen zu unterteilen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung auf eine Furnierbandkürzmaschine dargestellt, bei welcher das Messer 18 an Pendeln aufgehängt ist und bei jedem Pendelausschlag ein Schnitt erfolgt. Das Messer 18 wird durch eine Kurbel 21 von dem Motor 1 angetrieben, dessen Ständer- und Läuferwicklungen im linken Teil der Zeichnung dargestellt sind. Zur Abschaltung des Motors bei Erreichen der Endlage des Messerbalkens 18 sind Hilf skontakte 3 und 3^a "vorgesehen. Durch Kontakte 5 und ζ^α wird dafür gesorgt, daß die Umschaltschütze 6

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Rudolf ScharIl in Woltersdorf b. Erkner und Dipl.-Ing. Hans Birett in Berlin-Charlottenburg.

und 6^α des Motors derartig gegeneinander verriegelt sind, daß bei Betätigung des zweipoligen Einschaltdruckknopfes 7 der Motor immer im richtigen Drehsinn eingeschaltet wird. Die Kontakte S und $^a werden genau wie die Kontakte 3 und 3^ß von der Kurbel 21 oder dein aus der Zeichnung ersichtlichen Ansatz dieser Kurbel gesteuert. In der in der Zeichnung dargestellten Lage des Antriebes darf beispielsweise das Schütz 6 nicht geschlossen werden, sondern, es darf lediglich der Stromkreis für das Schütz 6^a vorbereitet sein, welches den Motor entgegen dem Uhrzeigersinne in die rechte Stellung zuriickbewegt. Wird der Einschaltdruckknopf 7 nunmehr gedruckt, dann ist für das Schütz 6° folgender Stromkreis geschlossen: von der Netzphase R über die S tänder wicklung des Motors i, die Leitung 6', die Spule des Schützes 6°, die Leitung 7', die Kontakte des . Druckknopfes 7, die Kontakte des Hilfsschalters 5, die Leitung 5' zur Netzphase T. Der Stromkreis des Schützes 6 ' kann dagegen durch den Schalter 7 nicht geschlossen werden, da der Kontakt ζ" diesen Stromkreis unterbrochen hält. Durch die Erregung des Schützes 6^a werden dessen Hauptkontakte ge^- schlossen, so daß der Motor nunmehr in dem gewünschten Sinne am Netz liegt und den Antrieb entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt. Nach Loslassen des Druckknopfes 7 hält sich das Schütz 6^a über seinen Hilfskontakt 6^b, so daß das Schütz auf folgendem Wege erregt ist: von der Netzphase Γ über den geschlossenen Hauptkontakt, die Schützspule 6^a, den Hilfskontakt 6^b, den Endschalter 3°, die Leitung 3', die Netzphase 6\ Gelangt nun die Kurbel 21 in die rechte Stellung, dann hebt sie den Kontakt des Endschalters 3^a an, so daß der vorstehend angegebene 'Haltestromkreis für das Schütz 6^aunterbrochen wird und das Schütz abfällt und den Motor vor der Endstellung vom Netz abschaltet. 'In der Endlage des Messerbalkens wird die neue Drehrichtung durch Betätigung des Schalters 5^a vorbereitet. Die Endschalter und Hilfskontakte gehen selbsttätig wieder in die Ausgangsstellung zurück, sobald die Antriebskurbel oder die vorgesehenen Betätigungsnocken bei Umkehren der Motordrehrichtung diese Teile wieder freigeben.

Von einem Relais 12, das.von einer Batterie 12' erregt wird, sobald die mit dem Relais in Reihe liegende Photozelle 11 von einer .55 Lichtquelle 10 beleuchtet wird, werden Kontakte geschlossen, die parallel zu den Kontakten des Einschaltdruckknopfes 7 liegen, so daß sie genau so wirken wie diese, d. h. die gleichen vorstehend beschriebenen Vorgänge auslösen. Durch eine auf dem Furnierband laufende Tastrolle 13 wird unter Zwischenschaltung einer Übersetzung 16 ein kleiner Spiegel 9 verdreht, durch den von der Lichtquelle 10 ein Lichtstrahl auf die Photozelle 11 geworfen wird, die dann das Auslösen des Relais 12 bewirkt. Durch Verstellung der Photozelle kann die Länge der Teilfurniere geändert werden. Der Spiegel wird durch eine magnetische Kupplung 15 mit der Abtastrolle 13 verbunden. Beim Schnittvorgang wird durch das Messer 18 die aus einer Batterie gespeiste magnetische Kupplung 15 durch Öffnung des Kontaktes 7^a selbsttätig abgeschaltet, so daß der zur Steuerung dienende Spiegel 9 unter der Wirkung der Feder 17 wieder in die Ausgangslage zurückkehrt. Das Messer gibt unmittelbar darauf den Kontakt 7⁰ wieder f rei, so daß die Kupplung 15 wieder erregt wird und die Abtastrolle 13 mit der Steuervorrichtung 9 verbindet. Es wird nunmehr von der Zählvorrichtung eine neue Länge für den Schnitt abgemessen.

Erkennt der Bedienungsmann im Arbeitsgut eine schlechte Stelle, so kann er durch den Druckknopf 7 willkürlich noch vor Ablauf der Formatlänge einen Schnitt herbeiführen. Auch hierbei wird durch das Messer 18 und den Kontakt y^a der Spiegel 9 sofort in die Ausgangsstelle zurückbewegt, auch wenn er nur einen Teil der der Formatlänge entsprechenden Drehung zurückgelegt hat. Von da an setzt dann aber die normale Zählung ein, so daß von der schadhaften Stelle dann'wieder eine volle Formatlänge gemessen und abgeschnitten wird.

Claims

Patentansprüche:

i. Schneidvorrichtung mit elektrisch gesteuertem Schneidwerkzeug zum Schneiden bandförmigen Arbeitsgutes, insbesondere zum Abkürzen von Furnieren, und vom Arbeitsgut beeinflußter· Steuerung, dadurch gekennzeichnet, daß eine vom Arbeitsgut angetriebene, auf beliebige . Schnittlänge einstellbare, gegen eine in die stets gleiche Anfangsstellung zurückführende Feder (17) o. dgl. arbeitende Längenmeßeinrichtung über eine vom Schneidwerkzeug während der Schnittbewegung vorübergehend gelöste Kupplung (15) eine Auslösevorrichtung (z.B. drehbarer Spiegel 9) für die elektrische Steuerung des Schneidwerkzeuges in die Auslösestellung bewegt.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung eine elektromagnetische Kupplung (15) ist, deren Spulenstrom vom Schneidmesser (18) über einen Schalter (7^a) beim Schnitt unterbrochen wird.
3. Schiieidvoinichtuiig nach Anspruch 1

und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösevorrichtung ein drehbarer Spiegel (9) ist, während die Schneidwerkzeugsteuerung eine Photozellensteuerung ist, die aus einer Lichtquelle (10) einer Photozelle (11) und einem Relais (12) besteht.
4. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß außer der durch das Arbeitsgut betätigten selbsttätigen Steuerung des Schneidwerkzeuges eine Schaltvorrichtung (7) zur willkürlichen Einschaltung des Schneidwerkzeugantriebes vorgesehen ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen