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Durch Flüssigkeits- oder Gasdruck in Rein- oder Abwasserrohren vorzutreibender
Rohrreiniger Die vorliegende Erfindung betrifft einen durch Flüssigkeits- oder Gasdruck
vorzutreibenden Rohrreiniger, bei dem durch eine besondere Vorrichtung eine Regelung
der Menge des zum Fortspülen der losgelösten Ablagerungen erforderlichen Treibmittels
und damit eine Regelung des jeweils auf den Rohrreiniger wirksam werdenden Arbeitsdruckes
erfolgt.
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Der auf den Rohrreiniger wirksam werdende Arbeitsdruck hängt von dem
Querschnitt der Öffnungen ab, durch die eine gewisse Menge des Treibmittels zwecks
Fortspülens der losgelösten Ablagerungen austreten kann. Der wirksame Arbeitsdruck
ist um so größer, je kleiner der Querschnitt der Spülöffnungen ist, und um so kleiner,
j e größer der Querschnitt dieser Spülöffnungen ist.
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Der Arbeitsdruck zum Loslösen der Ablagerungen im Rohr ist, j e nach
deren Umfang und Härte, verschieden groß. Er kann beim Reinigen ein und desselben
Rohrstranges unter Umständen beliebig oft wechseln und vom höchsten zur Verfügung
stehenden bis herab zu einem ganz geringen Druck schwanken.
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Es ist deshalb notwendig, die Menge des zum Fortspülen der losgelösten
Ablagerungen dienenden Treibmittels durch Vergrößern oder Verkleinern der Spülöffnungen
und damit das Sinken oder Anwachsen des wirksamen Arbeitsdruckes zu regeln. Erfolgt
dies nicht, d. h. bleibt der Durchflußquerschnitt der Spülöffnungen während des
ganzen Reinigungsvorganges z. B. ganz geöffnet, einerlei ob ein geringerer oder
größerer Arbeitsdruck zum Vortreiben des Rohrreinigers erforderlich ist, so bedeutet
dies in den Fällen, wo infolge umfangreicher oder besonders harter Ablagerungen
nur ein langsames Arbeiten möglich ist und dementsprechend, auf die Arbeitszeit
bezogen, nur verhältnismäßig geringeMengen losgelösterAblagerungen fortgespült werden
müssen, eine Verschwendung an Treibmittel und Betriebskraft, weil durch die Spülöffnungen
eine viel größere Menge des Treibmittels austreten kann, als zum Fortspülen der
losgelösten Ablagerungen notwendig wäre.
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Es sind Ausführungen von Rohrreinigern bekannt, bei denen eine Veränderung
des Querschnittes der Spülöffnungen von Hand vorgenommen werden kann, indem zwei
aufeinanderliegende, mit übereinstimmenden Öffnungen versehene Platten radial gegeneinander
verdreht werden, wodurch der Querschnitt der Spülöffnungen von Fall zu Fall größer
oder kleiner gehalten werden kann.
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Diese Art der Veränderung des Querschnittes der Spülöffnungen ist
jedoch nicht immer zuverlässig. Sie kann außerdem sehr zeitraubend werden, nämlich
dann, wenn nach anfänglich leichtem Arbeiten plötzlich dickere und härtere Ablagerungen
in dem zu reinigenden Rohrstrang auftreten, so daß, da die Spülöffnungen zu viel
Treibmittel austreten lassen, der wirksame Arbeitsdruck nun nicht
mehr
ausreicht, um den Rohrreiniger vortreiben zu@l@@tngeiii. In solchen Fällen muß bei
Rohrreinigern der erwähnten Art das Gerät aus ' dem Rohrstrang, es kann sich dabei
um mehrere hundert Meter Rohrlänge handeln, herausgezogen und der Querschnitt der
Spülöffnungen verkleinert werden, damit .durch diese nicht mehr so viel Treibmittel
austreten kann und der auf den Rohrreiniger wirksam werdende Arbeitsdruck größer
wird. Umgekehrt wird bei derartigen Rohrreinigern, wenn der Querschnitt der Spülöffnungen
von vornherein für einen möglichst kleinen Durchlaß von Treibmitteln eingestellt
wird, um einen möglichst großen wirksamen Arbeitsdruck auf den Rohrreiniger zu .erzielen,
beim Entfernen leicht löslicher und größerer Mengen von Ablagerungen eine Verschwendung
von Arbeitsdruck und eine unerwünschte Verlangsamung im Fortschreiten des Reinigungsvorganges
dadurch eintreten, daß zum raschen Fortspülen der losgelösten Ablagerungen keine
genügend -große Menge Treibmittel durch die Spülöffnungen des Rohrreinigers austreten
kann, was ein Anstauen der losgelösten Ablagerungen zur Folge hat, wodurch der Rohrreiniger
mehr oder weniger, vielleicht sogar vollständig am Vortrieb gehemmt wird. "- .
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Die Ausführung gemäß der Erfindung beseitigt diese Nachteile, indem
sie den jeweils erforderlichen wirksamen Arbeitsdruck und die jeweils erforderliche
Menge an Treibmittel zum Fortspülen der losgelösten Ablagerungen den beim Arbeiten
auftretenden, schwankenden Widerständen und der Menge der fortzuspülenden Ablagerungsteile
augenblicklich und selbsttätig anpaßt. Das Neue besteht darin, daß bei einem Rohrreiniger
die in bekannter Weise durch unter Federdruck stehende Ventilkörper verschließbaren
Durchflußöffnungen in der Ruhelage des Gerätes freigegeben sind und mit zunehmendem
Druck des Treibmittels geschlossen werden. Durch eine solche Ausbildung wird die
Menge des durch die Spülöffnungen austretenden Treibmittels geregelt und dadurch
der auf den Rohrreiniger wirksam werdende Arbeitsdruck jederzeit den jeweils vorliegenden
Verhältnissen augenblicklich und selbsttätig -angepaßt.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Rohrreiniger,-
der mit schwingenden Schabemessern ausgerüstet ist, in verschiedenen Ausführungsarten
je im Längsschnitt in fünf Abbildungen dargestellt. Die selbsttätige Regelvorrichtung
kann selbstverständlich auch an Rohrreinigern anderer Arbeitsweise angebracht werden.
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Von einer ,Beschreibung der an sich bekannten Rohrreiniger und der
Reinigungs-Werkzeuge (Schabemesser, Fräser o. dgl.) wird Abstand genommen.
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Die Abb. i und 2 zeigen eine Ausführungsart der selbsttätigen Regelvorrichtung,
bei der eine Veränderung des Querschnittes der in dem zylindrischen Ansatz a der
Bodenplatte b angebrachten Spülöffnungen c durch eine unter dem Druck der Federn
d stehende Glocke e erfolgt. ' Die Abb. 3, .4 und 5 zeigen drei verschiedene Ausführungsarten,
bei denen eine Veränderung des Durchflußquerschnittes der in der' Druckplatte b
angebrachten Spülöffnungen f durch mit ventilkegelartigem Ende versehene, axial
verstellbare Schrauben g oder Stifte .h erfolgt, die in den Ansätzen m der Glocke
e angeordnet sind, welch. letztere unter der Drückwirkung einer odei mehrerer zentral
angeordneter Federn d. oder radial angeordneter'Federn i, k steht. Es können
auch zentral und radial angeordnete Federn zusammen. verwendet werden.
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Eine Ausführung der letzterwähnten Art ist in- Abb. q. dargestellt.
Hier sind außer der in der verschiebbaren Glocke e angeordneten zentralen Feder
d auch auf den Stiften h
Federn k angebracht. Bei dieser Ausführungsart
sind, im Gegensatz zu den axial verstellbar, -aber starr gelagerten Schrauben g
der Ausführungen nach Abb. 3 und 5, die dem gleichen Zweck dienenden Stifte h axial
nachgiebig und verstellbar gelagert.
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Zweckmäßigerweise werden die zentralen Federn d nachstellbar angeordnet,
um ihnen je nach dem zur Verfügung stehenden Betriebsdruck eine entsprechende Anfangsspannung
geben zu können. In den Abb.i und 2 -ist eine solche Einstellvorrichtung, bestehend
aus der innerhalb .der Glocke e angebrachten Druckplatte n und den in der Decke
p der Glocke e angebrachten Stellschrauben Z, mit angegeben. Die Einstellung der
Federspannung kann auch auf andere Weise erfolgen, z. B. durch eine auf dem rohrförmigen
Ansatz o angebrachte Stellmutter, die sich gegen die Decke p der Glocke e legt.
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Die Wirkungsweise. der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist folgende:
Das in - Richtung des Pfeiles wirkende Treibmittel sucht die Glocke e in' Richtung
gegen die Druckplatte b zu verschieben. Dem wirken die innerhalb (und/oder außerhalb)
der Glocke e angeordneten Federn d (i, k) bis zu einem gewissen Grad entgegen.
Ist bei= spielsweise die Anfangsspannung der Federn für einen Betriebsdruck von
2 atü eingestellt, so wird eine Verschiebung der Glocke e und damit eine Veränderung
des Durchflußquerschnittes der Spülöffnungen c bzw. f so lange nicht eintreten,
als der Arbeitsdruck nicht über 2 atü steigt. Es bleiben -also in diesem
Fall
des angenommenen Beispiels die Spülöffnungen c bzw. f voll geöffnet, und es können
die losgelösten Ablagerungsteile schnell fortgespült werden. Dadurch ist ein rasches,
ungehindertes Arbeiten gewährleistet. Wächst aber infolge des Auftretens stärkerer
oder härterer Ablagerungen im Rohr der vom Rohrreiniger zu überwindende Widerstand,
so muß der das Gerät vortreibende Arbeitsdruck über die beispielsweise angenommenen
2 atü hinaus ansteigen. Dies hat zur Folge, daß durch den erhöhten Arbeitsdruck
die Glocke e durch das Treibmittel gegen die Bodenplatte b verschoben wird, wodurch
die Spülöffnungen c durch die Glocke c oder die Spülöffnungen f durch die Schrauben
g oder Stifte la mehr oder weniger verschlossen werden und demgemäß, da nun eine
geringere Menge Treibmittel durch die Spülöffnungen austreten kann, der auf den
Rohrreiniger wirksam werdende Arbeitsdruck größer wird.
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In dem Augenblick, da der erhöhte Widerstand überwunden ist, also
der Arbeitsdruck und damit der Druck auf die Glocke e sinkt, wird diese durch die
Federn d (i, k) entgegen der Pfeilrichtung verschoben; der Durchflußquerschnitt
der Spülöffnungen wird wieder größer, und die angesammelten, losgelösten Ablagerungsteile
können nun wieder rasch fortgespült werden. Dieses Spiel kann sich während des Reinigungsvorganges
beliebig oft wiederholen, und es wird stets eine sofortige selbsttätige Regelung
der Menge des durch die Spülöffnungen hindurchtretenden Treibmittels und damit des
auf den Rohrreiniger wirksam werdenden Arbeitsdruckes erfolgen.
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Bei der Ausführung nach Abb. i und 2 zeigt Abb. i die Regelvorrichtung
in der Anfangsstellung, d. h. mit ganz geöffneten Spülöffnungen c, Abb. 2 dagegen
in der Schließstellung mit fast ganz abgedeckten Spülöffnungen c. Es ist aus der
Abb. 2 ohne weiteres ersichtlich, daß die Glocke e sich in Richtung gegen die Bodenplatte
b so weit verschoben hat, daß durch die Spülöffnungen c nur noch ganz wenig Treibmittel
für Spülzwecke hindurchtreten kann, so daß ein möglichst hoher Arbeitsdruck erzielt
wird.
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Die Ausführungen nach Abb. 3, 4 und 5 zeigen die Regelvorrichtung
in der Anfangsstellung, d. h. mit ganz geöffneten Spülöffnungen f. Bei diesen Ausführungen
wird eine Veränderung des Durchflußquerschnittes der Spülöffnungen f in der
Druckplatte b durch die einstellbaren Schrauben g oder Stifte lt
bewirkt,
indem deren ventilkegelartige Enden, je nachdem die Glocke c durch das Treibmittel
mehr oder weniger gegen die Druckplatte b verschoben wird, den Durchflußquerschnitt
der Spülöffnungen f mehr oder weniger verengern. Bei diesen Ausführungen besteht
die Möglichkeit, durch entsprechende Einstellung der Schrauben g bzw. Stifte 1z
eine oder mehrere Spülöffnungen auch bei Eintritt des Höchstdruckes ganz geöffnet
zu halten, um eine gute Spülwirkung auf alle Fälle zu sichern.
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Die Ausführung nach Abb. 4 bietet infolge der axial nachgiebigen Lagerung
der Stifte lt außerdem die Möglichkeit, einen Teil der Spülöffnungen von Arbeitsbeginn
an verschlossen zu halten, um von vornherein Vergeudung von Treibmittel für Spülzwecke
zu verhindern.