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Flächenelektrode zum Behandeln des menschlichen Körpers Die Erfindung
betrifft eine Flächenelektrode zum Behandeln des menschlichen Körpers, bei der die
nicht oder schlecht leitende Unterlage mit einem metallischen Schuppengeflecht belegt
ist.
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Bei der Behandlung des menschlichen Körpers mit elektrischem Strom,
z. B. Diathermiestrom, müssen Elektroden verwendet werden, die sehr beweglich und
schmiegsam sind, um sich den Unebenheiten des Körpers gut und mit gleichmäßiger
Druckverteilung anzupassen. Von dem gleichmäßigen Anlegen der Elektrode hängt die
gleichmäßige Durchflutung des Körpers mit dem elektrischen Strom und infolgedessen
der Erfolg der ganzen Behandlung ab. Es können sehr leicht. Schädigungen auftreten,
wenn der Strom nur an einigen Auflagestellen in den Körper übergeht, da in diesem
Fall die spezifische Stromdichte zu groß wird und zu Verbrennungen Veranlassung
geben kann.
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Es ist bereits bekannt; als Elektrode ein Drahtgeflecht zu verwenden,
das an einer aus einem gewöhnlichen. Gewebe bestehenden Unterlage festgenäht ist.
Der Mangel eines Drahtgeflechtes besteht darin, daß das Drahtgeflecht nur verhältnismäßig
geringe Anschmiegsamkeit besitzt. Außerdem ist das Festnähen des Drahtgeflechtes
mit Schwierigkeiten verbunden. Ein Draht kann wegen seiner geringen Nachgiebigkeit
nicht zum Festnähen benutzt werden. Wird das Drahtgeflecht mittels eines Zwirnfadens
festgenäht, so tritt der Übelstand auf, daß der Zwirnfaden bei dem von Zeit zu Zeit
erforderlichen Auskochen der Elektrode brüchig wird.
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Mit Rücksicht auf die vorher geschilderten Mängel ist man bereits
in der Praxis dazu übergegangen, an Stelle eines Drahtgeflechtes ein Schuppengeflecht
als Elektrode zu verwenden. Die Befestigung der Elektrode an einer Unterlage ist
aber mit noch größeren Schwierigkeiten verbunden, als die Anbringun@g eines Drahtgeflechtes
an einer Unterlage. Die Schuppen eines Schuppengeflechtes weisen Grat auf, an dem
sich ein etwa zum Festnähen des Geflechtes an der Unterlage benutzter Zwirnfadem
rasch abscheuert.
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Man hat daher vielfach das Schuppengeflecht überhaupt ohne Unterlage
benutzt, jedoch mußte man hierbei den Übelstand mit in den Kauf nehmen, daß das
Schuppengeflecht leicht Falten wirft, so daß die Gefahr einer Verbrennung der Haut
an den Falten des Geflechtes auftritt. Um diesen Mangel zu beseitigen, wurde das
Schuppengeflecht mittels Druckknöpfen an der Unterlage befestigt. Die Anordnung
von Druckknöpfen bedingt aber ebenfalls den Nachteil, daß: sich an den Stellen,.
an denen die Druckknöpfe befestigt. sind, Erhöhungen bilden, die zu punktförmigen
Druckstellen, entsprechend der Größe des Druckknopfes, auf der Haut führen. An diesen
Druckstellen treten mit Rücksicht auf den
größeren Stromübergang
ebenfalls leicht die erwähnten Verbrennungen auf.
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Nach der Erfindung sind-die vorher geschilderten Schwierigkeitendadurchbeseitigt,
daß die Flächenelektrode mit einer elastischen, schwammartigen Unterlage versehen
ist, auf der das metallische Schuppengeflecht mittels in der Unterlage versenkbar
oder 'versenkbarer, über die Befestigungsränder des Geflechtes verteilter Niete
aufgespannt ist. Bei dieser Einrichtung ist eine sichere und dauerhafte Befestigung
des Schuppengeflechtes an sler nicht oder schlecht leitenden Unterlage erzielt.
Hierbei ist eine Faltenbildung, wie sie bei der üblichen Verwendung von Schuppengeflechten
ohne Unterlage eintreten kann, vermieden, denn beim Erfindungsgegenstand kann die
Querdastizität der schwanvriartigen Unterlage gut zum Spannen des Schuppengeflechtes
dadurch ausgenutzt werden, daß die Löcher für die Niete in der Unterlage in etwas
größerem gegenseitigen Abstand ausgestanzt werden, als die gegenseitige Entfernung.
der Geflechtsränder beträgt. Durch die Spannung des Schuppengeflechtes ist ferner
eine gute Stromübertragung gewährleistet, da die Schuppen durch die Spannung miteinander
in Berührung gehalten werden. Beim Erfindungsgegenstand ist auch eine Bildung punktartiger
Druckstellen vermieden, da die Niete nicht über die Oberfläche des Schuppengeflechtes
herausragen bzw. nicht Teile dieses Geflechtes, wie dies bei Druckknöpfen der Fall
ist, hervordrücken. Bei Benutzung der Elektrode nach der Erfindung ist daher die
Gefahr von Hautverbrennungen vermieden.
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Nach der Erfindung sind zweckmäßig die Niete am einen Ende mittels
eines Hakens o. dgl. mit dem Belag leicht lösbar verbunden. Hierdurch ist der Vorteil
erzielt, daß der Belag von der Unterlage leicht und rasch abgenommen werden kann,
wenn z. B. der Belag verschmutzt oder durch den Schweiß der menschlichen Haut oxydiert
ist und daher wieder blank-gebeizt oder in ähnlicher Weise gereinigt werden muß.
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Auf der Zeichnung ist eine Elektrode gemäß der Erfindung in verschiedenen
Ausführungsformen dargestellt.
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Fig. i stellt eine Elektrode mit angeschlossenem Kabel im Grundriß
dar.
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Feg. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i in größerem Maßstäbe.
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Fig_ 3 ist ein Schnitt nach der Linie C-D der Fig. i.
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Fig. q. ist eine Einzeldarstellung eines Nietes in Seitenansicht.
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Fig. 5 veranschaulicht den Niet nach Fig. q. im Grundriß.
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Fig. 6 stellt einen Grundriß einer anderen Ausführungsform des Nietes
dar. Fig. 7 und 8 veranschaulichen verschiedene weitere Ausführungsformen des Nietes
in Seitenansicht. ' Fig.9 bis ii stellen senkrechte Schnitte durch Teile von Elektroden
nach verschiedenen anderen Ausführungsformen in größerem Maßstube .dar.
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Bei der in Fig. i bis 3 veranschaulichten Elektrode ist auf einer
Unterlage i, die aus einem schwammärtigen, nachgiebigen und nicht leitenden Stoff
besteht, ein nachgiebiger, leitender Belag 2 aufgesetzt. Dieser Belag besteht aus
einem metallischen Schuppengeflecht, bei welchem annähernd viereckige oder rautenförmige
Plättchen 3 aus Metall untereinander durch metallische Ringe q. verbunden sind.
In diese Ringe greifen umgebo-P C,
ne, an den Ecken der Plättchen 3 vorgesehene
Arme 5. Da das vorgenannte Schuppengeflecht sehr beweglich ist, muß es an sehr nahe
aneinanderliegenden Stützpunkten an der Unterlage i befestigt werden. Bei den bereits
bekannten Einrichtungen erfolgte die Anbringung des Belags an der Unterlage, -wie
schon oben erwähnt wurde, durch Annähen oder mit Hilfe von Druckknöpfen. Bei der
Verwendung von Druckknöpfen wurde der eine Druckknopfteil an, das Geflecht angelötet,
während der andere Druckknopfteil an der Unterlage festgegäht wurde.
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Beim Erfindungsgegenstand ist durch Löcher 6 der Unterlage i eine
Reihe von nietartigen Haltegliedern 7 (Fig. i und 2) hindurchgeführt. Jedes Halteglied
7 ist mit einem zylindrischen Schaft 8 (Fig. q.) und einem Nietkopf 9 versehen.
Der Nietkopf 9 ist etwas in die in Fig. 2 untenliegende Fläche der Unterlage i hineingedrückt.
Am freien Ende des Schaftes 8 ist ein schräger, hakenartiger Ausschnitt io vorgesehen.
Die Abschrägung dieses Ausschnitts ist in der Stellung des Nietes nach Abb. 2 nach
unten gerichtet. Mit den schrägen Ausschnitten io der Niete 7 sind die Ringe ¢ am
Rande des Metallgeflechts 2 in Eingriff gebracht. DieNiete 7 sind nur so lang, daß.
sie an beiden Seiten,der Unterlage i nicht vorstehen. Zweckmäßig sind sie so kurz"daß
sie, auch wenn die Unterlage i zusammengedrückt wird, an beiden Seiten der Unterlage
nicht vorstehen.
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Durch -die vorher beschriebenen nietartigen Halteglieder 7 wird das
Metallgeflechte sicher an der Unterlage i festgehalten, ohne daß die oben geschilderten
schädlichen Druckstellen an den Befestigungsstellen entstehen können. Das Metallgeflecht
2 wird auch durch die Niete 7 dauernd in Spannung gehalten, so daß ein guter Kontakt
zwischen den einzelnen Gliedern des Metallgeflechtes gesichert ist.
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Das Metallgeflecht 2 ist an der einen Seite so ausgeschnitten, daß
ein Lappen ii gebildet
wird, an dem ein elektrisches Kabel 12 mittels
Bindedrahtes, mittels eines flachen Nietes o. dgl. befestigt ist. Dieses Kabel kann
durch eine Metallbandage 13 mit .der Unterlage i verbunden werden, so daß das Kabel
an der Unterlage sicher festgehalten wird. Mittels eines Verschlußstückes 1q., das
nach Art eines Bajonettverschlusses ausgebildet sein kann, kann das Kabel 12 mit
einem Stromzuführungskabel verbunden werden.
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Durch Drehen der Haltestücke 7 (Fig. 2) um 18o° kann der Metallbelag
2 leicht und rasch von diesen Haltestücken gelöst werden, wenn der Belag zum Zweck
der Reinigung von der Unterlage abgenommen werden soll. Von dem Kabel 12 kann der
Belag durch Lösen des erwähnten Bindedrahtes oder Abnehmen des Nietes, das später
durch ein neues Niet ersetzt werden kann, entfernt werden.
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Die Drehung der Haltestücke 7 kann mittels einer an den Nietkopf g
angreifenden Zange o. dgl. erfolgen. Um die Drehung der Haltestücke 7 zu erleichtern,
kann jedes Haltestück 7 statt mit einem runden Nietkopf g, wie in Fig. q. und 5
dargestellt ist, auch mit einem viereckigen Kopf 15 (Fig. 6) versehen sein. Ferner
kann der Nietkopf ein sechskantiges oder anderes unregelmäßiges Profil haben oder
mit Löchern oder Schlitzen versehen sein, mit denen ein entsprechendes Werkzeug
in Eingriff gebracht werden kann. Auch die Wiederanbringung des Belags 2 an der
Unterlage i kann durch entsprechende Drehung der Halteglieder 7 leicht und rasch
erfolgen.
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Jeder Niet 7 kann ferner, wie in Fig. 7 dargestellt ist, nach Art
eines gewöhnlichen Hakens ausgebildet sein, bei welchem ein hakenartiger Vorsprung
16 an einem Schaft 17 vorgesehen ist. Auch kann das nietartige Halteglied, wie in
Fig. 8 veranschaulicht ist, nach Art eines geschlitzten Splintes ausgebildet sein.
Das nietartige Halteglied hat in diesem Fall zwei federnde, schräg auseinanderlaufende
Schenkel 18. Die Ringe q. (Fig. i) des Belags werden in diesem Fall über die verdickten
Köpfe ig der Schenkel 18 gelegt. Gegebenenfalls können die Halteglieder 7 nach Fig.
B. auch von der Belagseite der Elektrode aus erst durch die Ringe q. und dann durch
entsprechende Bohrungen der Unterlage i gedrückt werden.
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Falls nachgiebige Unterlagen von größerer Stärke als bei der Elektrode
nach Fig. 2 verwendet werden, so läßt sich die Unterlage verhältnismäßig sehr stark
zusammendrücken. Um in diesem Fall die Bildung schädlicher Druckstellen zu verhindern,
wird ein im Verhältnis zur Dicke der Unterlage nur kurzes, nietartiges Haltestück
7 (Fig. g) verwendet, das nur durch einen Teil der Unterlage i, hindurchgeführt
ist. Die Unterlage i" ist in diesem Fall am Rande mittels eines Schlitzes 2o aufgeschnitten.
Der Niet 7 wird durch den Schlitz 2o hindurch in die Arbeitsstellung gebracht.
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Es können auch, wie in Fig. io dargestellt ist, schräg durch entsprechende
Bohrungen der nicht leitenden, nachgiebigen Unterlage lb hindurchgeführte Niete
21 verwendet werden, die in oben beschriebener Weise mit einem schrägen, mit einem
Ring q. des Belags in Eingriff zu bringenden Schlitz 22 und einem Nietkopf 23 versehen
sind. Das nietartige Halteglied kann schräg nach außen gerichtet sein, wie in Fig.
io mit vollen Linien dargestellt ist. Der Nietkopf 23 kann in diesem Fall an einer
Abschrägung 2q. am Rande der Unterlage lb anliegen. Gegebenenfalls kann auch der
Niet 21, wie in Fig. io mit gestrichelten Linien dargestellt ist, schräg nach innengerichtet
sein. Der Nietkopf 23 liegt in diesem Fall in einer winkligen Vertiefung 25 der
Unterlage lb. Bei den Ausführungsformen nach Fig. io können die Niete 21 infolge
ihrer Schräglage bei einem auf diese ausgeübten Druck ausweichen.
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Erforderlichenfalls kann auch ein schräg angeordnetes nietartiges
Halteglied 26 (Fig. ii) verwendet werden, welches durch einen einzigen in entsprechender
Weise winklig zusammengebogenen Streifen gebildet wird. Dieser Streifen erstreckt
sich durch eine entsprechende schräge Bohrung der nicht leitenden, nachgiebigen
Unterlage i, und umfaßt ösenartig einen .der Ringe q.. Die auseinandergebogenen,
als Widerlager wirkenden Füße 27 des Haltegliedes 26 ruhen in einer Vertiefung 28
der Unterlage i, Auch bei der Ausführungsform nach Fig. i i kann das Halteglied
26 infolge seiner schrägen Anordnung bei einem auf dieses Halteglied ausgeübten
Druck in der Richtung des Pfeils ausweichen.