DE61504C - Verfahren zur Darstellung basischer Farbstoffe durch Oxydation von Amidodimetbylanilin - Google Patents

Verfahren zur Darstellung basischer Farbstoffe durch Oxydation von Amidodimetbylanilin

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DE61504C
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amidodimethylaniline
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Dr. R. HIRSCH in Berlin W., Potsdamerstrafse 113
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes

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Description

KAISERLICHES
Es ist bekannt, dafs p- Amidodimethylariilin bei der Behandlung mit sauren Oxydationsmitteln, namentlich Eisenchlorid oder Chromsäure, einen unbeständigen roth gefärbten Körper liefert (Berl. Ber., Bd. X, S. 762; ibid. Bd. XII, S. 526, 1803), welches indessen in der Technik keine Anwendung gefunden hat. Die Oxydation des p- Amidodimethylanilins in alkalischer Lösung liefert ein anderes, zwar ebenfalls unbeständiges, aber doch fafsbares Product; dasselbe wird leicht erhalten, wenn durch eine wässerige Lösung von ρ - Amidodimethylanilin anhaltend Luft geleitet wird; es scheidet sich ein brauner Niederschlag ab, welcher dadurch charakterisirt ist, dafs er in concentrirter Essigsäure sich mit intensiv grüner Farbe löst; beim Verdünnen der Lösung mit Wasser schlägt die Farbe in Gelb um. Dieselbe Farbe besitzt die Lösung des Oxydationsproductes in Salzsäure. Beim Stehen der salzsauren Lösung öxydirt sich dieselbe langsam zu dem unten beschriebenen grauvioletten Farbstoff. Das gleiche Oxydationsproduct wird erhalten, wenn freies ρ-Amidodimethylanilin in wässeriger Lösung mit verdünnter Chromsäurelösung bezw. mit einer Lösung von Bichromat behandelt wird, welche mit der zur Neutralisirung des Natrons gerade hinreichenden Menge Salzsäure oder Schwefelsäure versetzt ist.
Ganz anders verläuft die Reaction, wenn die Oxydation des ρ-Amidodimethylanilins in der Weise ausgeführt wird, dafs auf ein Molecül ρ-Amidodimethylanilin ein Molecül Salzsäure bezw. ein halbes Molecül Schwefelsäure vorhanden ist und freie Chromsäure zur Anwendung kommt, oder wenn freies ρ-Amidodimethylanilin mit einer Lösung von Chromsäure und so viel Salzsäure oder Schwefelsäure, als dem ρ - Amidodimethylanilin entspricht, oxydirt wird, oder wenn eine Bichromatlösung auf ρ-Amidodimethylanilin bei Gegenwart von zwei Molecülen Salzsäure oder einem Molecül Schwefelsäure einwirkt. Unter diesen Umständen besteht das Hauptproduct der Reaction aus zwei basischen Farbstoffen, einem blauen leicht, löslichen und einem grauvioletten schwerer löslichen. Wird weniger als die oben erwähnte Menge Säure angewendet, so erhält man theilweise das oben beschriebene Oxydationsproduct: nimmt man mehr Säure, so tritt starke Zersetzung unter Bildung von Chinon ein. Anstatt freier Salzsäure, Schwefelsäure oder anderer Säuren können auch deren Verbindungen mit Zink, Eisen oder anderen Schwermetallen benutzt werden.
Beispiel. 10 kg salzsaures Nitrosodimethylanilin werden in 700 1 Wasser suspendirt und mit io kg Zinkstaub bei 40 ° reducirt. Wenn die Flüssigkeit farblos geworden .ist, wird dieselbe mit so viel kohlensaurem Natron versetzt, dafs sie gegen Tropäolin schwach alkalisch reagirt, von dem ausgeschiedenen Zink abfiltrirt und mit 7 kg Salzsäure von 300 bezw. 5,8 kg Schwefelsäure oder 4 kg Chlorzink versetzt. Zu der kochenden Lösung läfst man in einer Stunde eine Lösung von 5 kg Natriumbichromat und 4,5 kg Salzsäure bezw. 3,6 kg Schwefelsäure oder 2,5 kg Chlorzink in 100 1 Wasser zufliefsen. Es ist weniger vortheilhaft, die mit 11,5 kg Salzsäure bezw. 9,2 kg Schwefelsäure oder 6,5 kg Chlorzink angesäuerte p- Amidodimethylanilinlösung mit Bichromat-
lösung zu behandeln, oder die freie p-Amidodimethylanilinlösung durch eine mit den gleichen Mengen Säure oder Chlorzink versetzte. Bichromatlösung zu oxydiren.
Das Ende der Reaction erkennt man daran, dafs ein Tropfen der Reactionsflüssigkeit auf Filtrirpapier nicht mehr roth, sondern farblos ausläuft; ist dies nicht der Fall, so mufs vorsichtig etwas mehr Bichromatlösung zugegeben werden. Nun wird kochend heiis filtrirt und nach dem Erkalten durch Zusatz von 2,5 kg Chlorzink und 100 kg Salz der blaue Farbstoff gefällt, filtrirt, geprefst und getrocknet.
Der beim Filtriren der heifsen Lösung zurückbleibende chromhaltige Schlamm wird in 400 1 Wasser suspendirt und nach Zusatz von 5 kg Salzsäure ausgekocht. Aus der filtrirten Lösung wird der grauviolette Farbstoff, wie oben beschrieben, mit Chlorzink und Salz gefällt. Wenn eine zwischen beiden Farben liegende Nuance gewünscht wird, so unterbleibt das Filtriren der directen Reactionsflüssigkeit·, es wird von vornherein mit 5 kg Salzsäure ausgekocht und das Filtrat wie oben gefällt.
Der nach diesem Verfahren gewonnene blaue Farbstoff bildet ein dunkelblaues Pulver, welches sich in concentrirter Schwefelsäure mit grüner Farbe· löst. Er ist in Wasser und Alkohol leicht löslich und erzeugt auf mit Tannin gebeizter Baumwolle sehr echte blaue, bei Gegenwart von Eisenbeizen tief schwarze Färbungen.
Er enthält immer noch kleine Mengen des grauvioletten Farbstoffes; dieselben können durch Einlegen von ungeheizter Baumwolle in die Lösung des blauen Farbstoffes entfernt werden; die in der zurückbleibenden Lösung mit gebeizter Baumwolle erhaltenen Färbungen sind dann grünblau. Die Base ist in Wasser schwer, in Alkohol und Aether leichter mit purpurrother Farbe löslich; aus den Lösungendes Farbstoffes wird die Base auch durch essigsaures Natron niedergeschlagen. Ihre Zusammensetzung entspricht wahrscheinlich der Constitutionsformel:
CH3 N\ I j j CH3
V\nA/"ch3.
Der als Nebenproduct der Reaction erhaltene grauviolette Farbstoff, welcher in gröfseren Mengen erhalten wird, wenn der Zusatz des Oxydationsmittels sehr rasch erfolgt oder wenn weniger als ein Molecül Salzsäure auf ein Molecül ρ-Amidodimethylanilin vorhanden ist, bildet ein grauviolettes Pulver, welches nur in angesäuertem Wasser vollständig löslich ist. Seine Lösung in concentrirter Schwefelsäure ist schmutzig braun, seine Lösung in Wasser grauviolett. Tannirte Baumwolle wird von ihm grauviolett gefärbt, er zieht auch etwas auf ungeheizte Baumwolle.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung eines basischen blauen und eines basischen grauvioletten Farbstoffes, bestehend in der Oxydation von j^Ajmdodimethylanilin mit Chromsäure^ bei Gegenwart von ungefähr einem ■"K/TöTecül Salzsäure oder den äquivalenten Mengen anderer Säuren oder der Salze von Schwermetallen dieser Säuren auf ein Molecül ρ-Amidodimethylanilin.
2. Verfahren zur Trennung der nach dem durch Anspruch ι. geschützten Verfahren hergestellten Farbstoffe, bestehend in dem Auskochen derselben mit einer zur Lösung ungenügenden Menge stark verdünnter Salzsäure.
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