DE614847C

DE614847C - Einstellvorrichtung fuer Objektive

Info

Publication number: DE614847C
Application number: DEF76262D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1933-09-23
Filing date: 1933-09-23
Publication date: 1935-10-28

Description

Es ist bekannt, die Objektive optischer Apparate zwecks Einstellung der Bildweite in ausziehbaren Tuben zu lagern., Es ist ferner bekannt, insbesondere die Objektive photographischer Apparate mit mehrgängigen Gewindefassungen auszurüsten oder auf ausziehbaren oder mittels Zahnstangen verstellbaren Objektivträgern anzuordnen. Die Erfindung bezieht sich auf Kameras, die einen U-förmigen Objektivträger besitzen. Die Schenkel desselben erstrecken sich seitlich der Kamera. Das Neue hierbei besteht darin, daß mit diesen Schenkeln des Objektivträgers Kurven in Eingriff stehen, die gemeinsam verstellt werden.

Der Objektivträger kann dabei besondere Führungselemente besitzen, zweckmäßig sind jedoch die Schenkel des Objektivträgers seitlich der Kamera geführt.

In der Zeichnung ist die Erfindung an einer Kamera mit über der Aufnahmekammer angeordneter Sucherkammer, die ein dem aufzunehmenden Bild in der Größe gleiches oder annähernd gleiches Sucherbild liefert, beispielsweise veranschaulicht. Die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung ist jedoch nicht auf diese Kammerart beschränkt.

Fig. ι zeigt eine derartige Kamera in Seitenansicht, teilweise im Schnitt.

Fig. 2 zeigt die Kamera im Grundriß, wobei die eine Hälfte einen Schnitt nach Linie 2-2 und die andere Hälfte einen Schnitt nach Linie 3-3 in Fig. 1 darstellt.

Die Kamera 1 ist mit einem Aufnahmeobjektiv 2 und einem Sucher objektiv 3 ausgerüstet. Bei dem gezeichneten Beispiel sind die beiden Objektive auf einem verschiebbar geführten, gemeinsamen Objektivträger 4 fest angeordnet. An dem Objektivträger 4 sind mittels der Schrauben 5 mit weit ausladenden Flanschen versehene Führungsrahmen 6 befestigt, die zu beiden Seiten der Kamera in Räumen untergebracht sind, die durch die Seitenwände 7 des eigentlichen Kamerakörpers und auf diese aufgesetzte Verkleidungswände 8 gebildet werden. Bei dem gezeichneten Beispiel sind die Rahmen 6 durch Führungsstücke 15 geführt, die in Aussparungen der Rahmen eingreifen und durch Schrauben 16 an den Seitenwänden 7 des Kamerakörpers befestigt sind; es ist jedoch jede beliebige andere Führung des Objektivträgers ebenfalls verwendbar. In den Wänden 7 des Kamerakörpers ist eine Achse 9 drehbar, im übrigen aber ortsfest gelagert.

Auf dem äußeren Ende dieser Achse ist ein Drehknopf 10 befestigt, mit dessen Hilfe die Achse 9 von außen her in Drehung versetzt werden kann. Auf einem Vierkant 11 der Achse sind zu beiden Seiten des Kamerakörpers je zwei Kurvenscheiben 12 und 13 fest angeordnet, die sich spiegelbildlich gleich

sind und in Anschläge bildende Ausschnitte der Füh rungs rahmen 6 eingreifen. Bei dem gezeichneten Beispiel ist der eine Anschlag 14 auf den Führungsrahmen gesondert aufgeschraubt. Die Kurven sind gegenüber den Führungsrahmen so angeordnet, daß sie die Rahmen und damit den Objektivträger in beiden Richtungen in der jeweiligen Stellung festhalten. Werden die Kurven mittels der Welle 9 gedreht, so drückt der eine Kurvenzweig den Führungsrahmen 6 um denselben Betrag vor, um den der andere Kurvenzweig gegenüber dem Anschlag 14 zurückweicht. Um dies zu erreichen, bildet man die Kurve zweckmäßig als spiegelgleich nebeneinanderliegende archimedische Spiralen aus. Zweckmäßig wird die Steigung der Spirale so gewählt, daß sie in jeder Stellung den Reibungswinkel nicht überschreitet, daß somit der Antrieb selbsthemmend ist. An Stelle archimedischer Spiralen können als Bogendreieck ausgebildete Scheiben, gegebenenfalls auch Exzenterscheiben, verwendet werden.

Archimedische Spiralen besitzen den Vorteil, daß sie ohne Zwischenschaltung einer Übersetzung um 360⁰ verschwenkt werden können; eine am Einstellglied anzubringende Teilung verteilt sich also über den ganzen Kreisumfang. Bei anderen Kurven, z. B. bei dem erwähnten Bogendreieck, läßt sich das gleiche durch Zwischenschalten eines Übersetzungsgetriebes erreichen. Bei noch anderen Kurven ist es notwendig, je einen Kurvenzweig auf einer besonderen, mit der Antriebswelle für sich gekuppelte Achse zu lagern, wobei die Achsen durch Zwischengetriebe so in Drehung versetzt werden, daß wieder der eine Zweig die Objektive um denselben Betrag vorschiebt, um den der andere Kurvenzweig ein Zurückweichen des Vorschiebeorgans gestattet.

Bei Verwendung archimedischer Spiralen wird bei Drehung der Kurven um einen konstanten Winkelbetrag ein konstanter Vorschub des Objektivträgers erzielt. Insbesondere bei photographischen Apparaten kann es jedoch erwünscht sein, den Vorschub je Winkeldrehung mit wachsendem Auszug zu steigern, um die Scharfeinstellung auf entferntere Gegenstände zu erleichtern. In diesem Fall können sinoidisch oder hyperbolisch oder nach jedem gewünschten Gesetz arbeitende Kurven zur Anwendung gelangen. Die treibenden und getriebenen Teile der Kurvengetriebe können sinngemäß kinematisch vertauscht werden. Anstatt die Kurven zu verschwenken, können die Kurven auch am Objektivträger oder an mit ihm verbundenen Teilen vorgesehen sein, während ein auf die Kurven wirkender Führungsstift, verschwenkt wird. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn an Stelle von Stirnkurvenscheiben eingefräste oder ausgeschnittene Kurven verwendet werden, die wie Kulissen wirken und in welche Führungsstifte eingreifen. Die Triebkurven können auch unmittelbar am eigentlichen Objektivträger angreifen.

Claims

Patentansprüche:

i. Einstellvorrichtung für die Objektive photographischer Kameras, die auf einem U-förmigen Träger angeordnet sind, dessen Schenkel an beiden Seiten der Kamera geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß mit beiden Schenkeln Kurven in Eingriff stehen, die gemeinsam verstellt werden.

'2. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebungskurven (12, 13) den Objektivträger (4) nach beiden Verschiebungsrichtungen hin in jeder Stellung zwangsläufig halten.

3. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebungskurven (12, 13) um eine drehbare, gegen sonstige Bewegung aber ortsfeste Welle (9) verschwenkbar sind.

4. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Objektivträger (4) durch Drehung der Kurven (12, 13) in dem einen oder anderen Sinn zwangsläufig vor- und zurückverschoben wird.

5. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der Kurven (12, 13), daß der Drehung der Kurven (12, 13) oder ihres Einstellgliedes (10) um einen konstanten Winkelbetrag ein konstanter Vorschub des Objektivträgers (4) entspricht.

6. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der Kurven (12, 13), daß der Drehung der Kurven (12, 13) oder ihres Einstellgliedes (10) ein gesetzmäßig zu- oder abnehmender Vorschub des Objektivträgers (4) entspricht, vorzugsweise so, daß der Vorschub je Drehwinkelgrad mit wachsendem Vorschub zunimmt. n°

7. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Anschläge (14, 17) des Objektivträgers (4) iii beiden Richtungen der Verschiebungsbewegung an den Kurven (12,13) anliegen, welch letztere so gestaltet sind, daß bei einer Drehung der Kurven ihr den einen Anschlag berührender Zweig (12) sich um denselben Betrag vorschiebt, um den der an dem anderen Anschlag (14) anliegende Zweig (13) zurückweicht.

8. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1

bis 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Verschiebungskurve aus zwei spiegelgleichen, nebeneinanderliegenden archimedischen Spiralen (12, 13) besteht.
9. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurven (12, 13) um 360⁰ schwenkbar sind.

10. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß j ede Verschiebungskurve aus einem Bogendreieck besteht.

11. Einstellvorrichtung für die Objektive photographischer Kameras nach Anspruch ι bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Objektivträger (4) Führungsrahmen (6) verbunden sind, die als Anschläge für die Verstellkurven (12, 13) ausgebildete Ausschnitte besitzen.

12. Einstellvorrichtung für die Objektive photographischer Kameras nach Anspruch ι bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrahmen (6) zu beiden Seiten des Kamerakörpers in Räumen , untergebracht sind, die zwischen den Außenwänden (7) des Kamerakörpers und auf diese aufgesetzten Verkleidungswänden (8) gebildet werden.

13. Einstellvorrichtung an photographisehen Kameras nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Welle (9), auf welcher die Verschiebekurven (12, 13) befestigt sind, mit einem von der Außenseite der Kamera zugängliehen Einstellglied, z. B. mit einem Drehknopf (10) oder einer Kurbel, ausgerüstet ist, dessen Stellung vorzugsweise an einer Entfernungsskala ablesbar ist.

14. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis S und 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebekurven (12, 13) auf einer besonderen Welle gelagert' sind, mit der die das Einstellglied (10) tragende Welle (9) durch ein Zwischengetriebe,

z. B. ein Übersetzungsgetriebe, verbunden ist.

15. Einstellvorrichtung nach Anspruch r bis 6, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des Objektivträgers (4) oder mit ihm verbundene Teile in einer verschwenkbaren Kurvennut oder Kulisse geführt sind.

16. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Objektivträger (4) oder mit ihm verbundene Führungsrahmen (6) mit kurvenförmigen Ausschnitten oder Nuten versehen sind, in welche verschwenkbare Führungszapfen eingreifen.

17. Einstellvorrichtung an photographisehen Kameras mit über der Aufnahmekammer angeordneter Sucherkammer, mit Aufnahme- und besonderem Sucherobjektiv, die auf einem gemeinsamen, verschieb- = bar geführten Träger befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an dem gemeinsamen Objektivträger (4) zu beiden Seiten mit breit ausladenden Flanschen Führungsrahmen (6) verbunden sind, an denen die Antriebkurven (12, 13) angreifen. 7"

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen