DE614358C - Verfahren zum Abformen von gequollenen Kolloidreliefs mittels thermoplastischer Massen zwecks Herstellung von Druckformen - Google Patents

Verfahren zum Abformen von gequollenen Kolloidreliefs mittels thermoplastischer Massen zwecks Herstellung von Druckformen

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DE614358C
DE614358C DEI45992D DEI0045992D DE614358C DE 614358 C DE614358 C DE 614358C DE I45992 D DEI45992 D DE I45992D DE I0045992 D DEI0045992 D DE I0045992D DE 614358 C DE614358 C DE 614358C
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reliefs
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41CPROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
    • B41C3/00Reproduction or duplicating of printing formes
    • B41C3/06Reproduction or duplicating of printing formes to produce printing blocks from plastics

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Printing Plates And Materials Therefor (AREA)
  • Manufacture Or Reproduction Of Printing Formes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Abformen von gequollenen Kolloidreliefs mittels thermoplastischer Massen zwecks Herstellung von Druckformen Das Hauptpatent 605 995 betrifft ein Verfahren zum Abformen von gequollenen Kolloidreliefs, z. B. aus Gelatine. Es besteht darin, daß die zur Abformung verwendeten thermoplastischen Massen bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur mittels eines Gemisches von Flüssigkeiten verflüssigt werden, dessen Zusammensetzung so gewählt wird, daß es bei Raumtemperatur keine lösenden Eigenschaften auf die plastischen Massen ausübt, sondern erst bei der Abformungstemperatur.
  • Es wurde nun gefunden, daß es nicht notwendig ist, zur Abformung zusätzliche Mengen von Nichtlösern zu verwenden, die unter den angegebenen Umständen eine Verflüssigung der plastischen Masse bewirken. Vielmehr kann die Rolle der Nichtlöser von be-.%timmten Anteilen der plastischen Masse selbst übernommen werden. Dies ist dann der Fall, wenn die plastische Masse, wie es bei hochpolymeren, kolloidalen Massen sehr oft vorkommt, uneinheitlich ist und aus Anteilen verschiedener Micellgrößen besteht (vgl. z. B. Staudinger, »Die hochpolymeren organischen Substanzen«, 193z). Aus den technisch hergestellten Hochpolymeren können durch Lösen in Aceton oder anderen Lösungsmitteln und fraktionierte Fällung solcher Lösungen die Produkte verschiedener Micellgrößen voneinander getrennt werden. Die Anteile von kleiner Micellgröße zeigen eine geringere Viscosität und ein besseres Fließvermögen b'ei niedrigen Temperaturen als die Anteile von größerer Micellgröße und wirken auf die letzteren bei solchen Temperaturen und Drukken lösend ein, die erheblich unter denjenigen liegen, bei welchen die Anteile höherer Micellgrößen allein sich verflüssigen. Die Auswahl der Anteile' niederer und höherer Micellgrößen wird so getroffen, daß die zur Verformung der Mischung notwendigen Temperaturen und Drucke auf .die Reliefsubstanz nicht schädigend einwirken. Hierbei ist es nicht notwendig, daß die niederviscosen Anteile sich vom gleichen Ausgangsmaterial ableiten wie die als Hauptmasse benutzten Anteile hoher Viscosität. Es können z. B. zum Formen der Massen hochviscose Celluloseester und ein niederviscoses Polyvinylacetat verwendet werden.
  • Vor der im Hauptpatent beschriebenen Arbeitsweise mittels Zusätzen von Nichtlösern hat dieses Verfahren den Vorzug, daß Härte und Schwundvermögen nicht im geringsten durch etwa zurückgehaltene -Lösungsmittelreste beeinflußt werden. Man kann sich bei der Ausübung des Verfahrens aller bei der Abformung bereits bekannten Kunstgriffe bedienen, die maximale Temperatur- und Druckverhältnisse ohne Schädigung des Reliefs zu erreichen gestatten. So kann man beispielsweise beim Abformen eine sogenannte heißkalte Zone verwenden und bei Temperaturen bis 120-13o° arbeiten, ohne daß das wasserfeuchte Gelatinerelief leidet, sofern man die Abformung sehr schnell vornimmt und für einen schnellen Temperaturabfall Sorge trägt.
  • Die Produkte sollen für druckereitechnische Zwecke Verwendung finden.
  • Von älteren Verfahren unterscheidet sich das vorliegende dadurch, dah hier eine Methode der Verformung angegeben wird, bei der auch thermoplastische Massen mit verwendbar sind, deren Erweichungspünkt sehr nahe an dem Erweichungspunkt oder über dem Erweichungspunkt der Reliefsubstanzen liegt.
  • Beispiele . i. Zur Herstellung der zur Abformung geeigneten Anteile thermoplastischer Massen mit mittlerer oder niedriger Viscosmtät kann beispielsweise von Polyvinylchlorid mit etwa 65 % Chlor, wie es nach Beispiel i des Patents 596 9ir erhalten wird, ausgegangen werden.
  • Ein solches Polyvinylchlorid wird in Methylenchlorid gelöst und durch Zusatz von :Methylalkohol fraktioniert gefällt.
  • Aus ioo g Polyvinylchlorid, gelöst in iooo ccm Methylenchlorid, werden durch Zusatz von Methylalkohol u. a. folgende Fraktionen gefällt: i. Fraktion: 4$ g, a. Fraktion: 8 g, 3. Fraktion: 5 g, 4. Fraktion: 3 g.
  • Eine 2 1/oige Lösung (2 g in roo ccm) des Produktes der r. Fraktion in Methylench.lorid hat eine Viscosität von 21,q.", eine gleiche Lösung der 4. Fraktion eine solche von i?-,o", gemessen nach O s t wal d bei z o° C. Eine iVIischung von ,3 Teilen der i. Fraktion und i Teil der q.. Fraktion hat beispielsweise bei erhöhter Temperatur genügende Plastizität, um als Abformmasse Verwendung zu finden.
  • Aus dem pulverförmigen Material wird bei i2o° C und ioo Atm./cm? eine Platte von o,5 bis r mm Stärke geformt. Diese Platte wird zwischen zwei Messingblechen von 3 mm Stärke auf der unteren, mit gespanntem Dampf heizbaren Platte einer hydraulischen Presse mit zwei waagerechten Prehplatten, die abwechselnd geheizt und gekühlt werden können, 5 Minuten lang auf i2o° C erwärmt. Dann werden in möglichst rascher Reihenfolge nacheinander folgende Arbeitsgänge vorgenommen: a) Abstellen des Heizdampfes und Anstellen der Wasserkühlung für die untere Prehplatte; b) Wegnehmen der oberen, ebenfalls heißen Messingplatte; c) Auf die i2o° heiße Polyvinylchloridplatte wird das abzuformende, tiefe Gelatinerelief gelegt, darauf eine kalte, 3 mm starke Messingplatte und dann eine elastische, 5 mm starke Platte aus Kautschuk oder ähnlichem elastischem Material; d) Die hydraulische Presse wird unter einen Druck von 5 Atm./cm2 gesetzt, unter gleichzeitiger Einschaltung der Kühlung auch für die obere Prehplatte.
  • In diesem Zustand wird die hydraulische Presse erhalten, bis das gesamteAbformungssystem auf 2o° C heruntergekühlt ist. Dies erfordert etwa 5 bis io Minuten. Dann ist die Abformung vollendet, und auf der Polyvinylchloridplatte ist ein maßhaltiger getreuer Abdruck des Gelatinereliefs entstanden, ohne dah dieser beschädigt wurde. Um ein Ankleben zu verhindern, kann,das Gelatinerelief vorher mit einer dünnen Paraffinschicht überzogen werden.
  • Bei Gelatinereliefs mit sehr tiefem Bildstreifen kann man eine mit lockerem Polyvinylchloridpulver bedeckte Platte oder Folie aus demselben oder einem ähnlichen Material verwenden und auf dieses Pulver das Gelatinerelief legen; im übrigen verfährt man wie oben.
  • 2. Zur Abformung wird als Anteil höherer Viscosität ein Polystyrol von einem K-Wert von etwa iio verwendet (über K-Wert siehe H. Mark, »Physik und Chemie der Cellulose«, i932-, Seite 83).
  • Da das Polymerisat auch bei erhöhter Temperatur nicht genügend plastisch ist, inuh ihm durch Zumischen von ausreichenden Anteilen niedriger Viscosität die nätige Plastizität gegeben werden. Zur Herstellung solcher Produkte niedriger Viscosität wird wie in Beispiel i das Polymerisat in Benzol gelöst und mit Methanol fraktioniert gefällt. Die Fraktion mit einer Viscosität von zoo" wird als Anteil niedriger Vi.scosität verwendet.
  • Zum Abformen der Reliefs wird eine Mischung_aus 2 Teilen des Polymerisats höherer Viscosität und i Teil der Fraktion mit Viscosität 200" in zerkleinerter Form benutzt. Das Relief wird mit diesem Material belegt und eine einige Millimeter starke Folie aus dem hochviscosen Polymerisat auf diese Schicht aufgebracht. Das Abformen wird durch kurze Einwirkung von Hitze zwischen Prehplatten in ähnlicher Weise, wie dies in Beispiel i beschrieben ist, durchgeführt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Abformen von gequollenenKolloidreliefs mittels thermoplastischer Massen zwecks Herstellung von Druckformen gemäß Patent 6o5 995, dadurch gekennzeichnet, dah als Nichtlöser bei gewöhnlicher Temperatur niederviscose Anteile der thermoplastischen Massen verwendet werden.
DEI45992D 1932-12-10 1932-12-11 Verfahren zum Abformen von gequollenen Kolloidreliefs mittels thermoplastischer Massen zwecks Herstellung von Druckformen Expired DE614358C (de)

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