DE614092C - Verfahren zur Herstellung eines Mehlpraeparates unter Zumischung von Keimbestandteilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Mehlpraeparates unter Zumischung von Keimbestandteilen

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DE614092C
DE614092C DE1930614092D DE614092DD DE614092C DE 614092 C DE614092 C DE 614092C DE 1930614092 D DE1930614092 D DE 1930614092D DE 614092D D DE614092D D DE 614092DD DE 614092 C DE614092 C DE 614092C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D2/00Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking
    • A21D2/08Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking by adding organic substances
    • A21D2/36Vegetable material
    • A21D2/38Seed germs; Germinated cereals; Extracts thereof

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)
  • Cereal-Derived Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Mehlpräparates unter Zumischung von Keimbestandteilen In früheren Arbeiten über die chemische Zusammensetzung der Reisembryonen (R. Accademia Bei Lincei, igi2, Bd. XXI, Heft IV), über das Keimen der Samen (R. Accademia Bei Lincei, igi2, Bd. XXVI, Heft V), über die Verteilung des organischen Phosphors und des Magnesiums in den Samen der Feld- und Hülsenfrüchte (Annali Bella R. Scuola Superiore di Agricoltura, Portici, Bd. VII, igi4) und über die Spärlichkeit der Phosphatide, des Magnesiums und der Vitamine in der modernen Ernährungs- und Landwirtschaftstechnik (L'Industria Chimica, 1930, Heft 4, Turin) wurde nachgewiesen, daß die Embryonen der Sämereien, hauptsächlich bei den Cerealien, die an Lecithin, Phosphor, Phytin und Vitamin reichsten Pflanzenstoffe sind, die man kennt.
  • Man hat auch bereits vorgeschlagen, einzelne Bestandteile, die in den Keimen der Körnerfrüchte enthalten sind, zu gewinnen und für Nährzwecke auszunutzen. Insbesondere kennt man verschiedene Verfahren zur Extraktion der lecithinreichen Lipoide. Man behandelt beispielsweise die abgetrennten Kornkeime mit Äthylalkohol bei 68 bis 70° und gewinnt eine ölartige, an Vitaminen und Lecithin reiche Substanz durch Abdampfung des Alkohols von dem Extrakt.
  • Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß nicht nur diese Stoffe, sondern auch die übrigen Bestandteile, die sich u. a. in dem Extraktionsrückstand befinden, von sehr großer Bedeutung sind und daß es sehr wichtig ist, die gesamten in den Getreideembryonen vorhandenen Bestandteile für die Ernährung nutzbar zu machen. Nach einem bekannten Vorschlage werden die Keime mit Mehl in bestimmtem Verhältnis, gegebenenfalls unter Zusatz einer geringen Menge von Natrium-oder Calciumphosphat, angeteigt. Der Teig wird ausgewalzt und gebacken. Das anfallende Gebäck wird dann gemahlen und gebeutelt. Auf diesem Wege gelingt es jedoch nicht, die Keinmbestandteile in eine Form überzuführen, die zur Aufnahme durch den menschlichen oder tierischen Organismus besonders geeignet ist. Dies erklärt sich vor allem damit, daß die fetthaltigen Keime nur schwer und unvollständig zu vermahlen sind.
  • Nach der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, daß aus den Keimen zunächst die Lipoidbestandteile in an sich bekannter Weise ausgezogen, der Extraktionsrückstahd hierauf vermahlen und die beiden Gruppen der gewonnenen Stoffe, Lipoide und Keimmehl, etwa im Verhältnis ihres Vorkommens in dem Naturprodukt emulgiert werden. Die mittels Alkohols extrahierten Embryonen lassen sich nach Entfernung des Waschalkohols sehr leicht vermahlen, und das anfallende Material kann mittels einer üblichen Sichtvorrichtung zur Gewinnung des Phytinmehles von den korkartigen Embryonenteilen befreit werden.
  • Das nach der Erfindung gewonnene Mehlpräparat kann entweder als pharmazeutisches Erzeugnis oder als Zusatz zu gewöhnlichen Nahrungsmitteln, wie Brot, Teigwaren, Mehl, Konserven, Zwieback, Zuckerbäckerwaren, Schokölade usw., verwendet werden. So lassen sich auf natürliche Weise die hochnahrhaften und bioenergetischen Grundstoffe wieder ergänzen, welche die moderne Nahrungsmitteltechnik den Samen, Früchten, Knollen, Rhizomen usw. entnimmt. Sorgfältige Untersuchungen haben ergeben, daß die Embryonen des Reises an Lecithinphosphor-und organisch gebundenem Magnesium (Phytin) besonders reich sind. Als Ausgangsstoffe eignen sich jedoch auch einige Nebenerzeugnisse der heutigen Mahltechnik der Cerealien, besonders des Korns, sowie vor allem die in den ersten Arbeitsstufen des Feinmahlens erzielten Nebenerzeugnisse, da sie ganz besonders reich an Lecithin und Phytinphosphor sowie an fett- und wasserlöslichen Vitaminen sind.
  • Das Verfahren gestaltet sich im einzelnen etwa in folgender Weise: Zuerst wird durch Druck oder besser durch ein organisches Lösungsmittel ein Öl oder Lipoid gewonnen, das sich durch Stehenlassen bei passender Temperatur in zwei Schichten teilt, eine obere, flüssigere, goldgelbe und eine untere, dichtere, tiefer gefärbte. Diese ist sehr reich an .Lecithinphosphor und fettlöslichen Vitaminen. Dann gewinnt man durch feine Zerstäubung mit Wasser oder Walzung und Siebung ein Mehl, das ganz oder fast ganz kleiefrei und hervorragend reich an Phytin und wasserlöslichem Vitamin ist. Zuletzt bleibt ein Rückstand, der noch reich an stickstoffhaltigen Stoffen und auch Phytin und Vitamin ist; diesen Rückstand kann man so, wie er ist, sehr vorteilhaft zur Veredelung von Viehfutter verwerten oder auch (nach Abtrennung des größten Teiles der Kleie und zellstoffhaltigen Bestandteile durch Mahlen und Sieben) zur Vervollständigung und Veredelung besonderer Nahrungsmittel, z. B. Brot und Zwieback für Zuckerkranke.
  • Das Lipoid liefert mit Wasser, Emulsionen oder wässerigen Lösungen, insbesondere bei Zusatz geringer Mengen Alkali, z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxyd, beständige Emulsionen. Sie haben das Aussehen, den Geruch und sogar den Geschmack eines in Wasser geschlagenen Eidotters und eignen sich vorzüglich zur Gewinnung eines Mehlpräparates nach der Erfindung. Der Brei kann statt mit Wasser mit der Lipoidemulsion angerührt werden, und es werden etwa 5 bis 15 % des Phytinmehles hinzugefügt. Man hat bereits vorgeschlagen, mit Benzin, Benzol o. dgl. extrahierte Getreidekeime mit Alkali bei hohen Temperaturen zu behandeln und so die noch vorhandenen Fettsäuren zu neutralisieren. Gemäß der Erfindung wird dagegen das Alkali dem Lipoid zugesetzt und dient zur Stabilisierung der Emulsion des Mehlpräparates.
  • Im folgenden sei ein Ausführungsbeispiel für das Verfahren nach der Erfindung mitgeteilt: Das Gemisch von Kornspitzen und Embryonen, das durch Betitelung und Lüftung im Sichter mit weiteren Embryonen angereichert ist, wird in auf 6o° C erwärmter Luft aufs äußerste getrocknet und mit Weingeist in einem gewöhnlichen, sich drehenden oder mit innerem Rührwerk versehenen Extraktor ausgezogen.
  • In dieser Vorrichtung werden Keime und Äthylalkohol eingefüllt, und während sie sich dreht, wird erwärmt und evakuiert, so daß die Ausziehung des Lipoids mit dem Lösungsmittel bei dessen Siedepunkt, aber nicht über 5o° stattfindet. Nach i Stunde läßt man das Lösungsmittel austreten, und die Ausziehung wird noch zwei- oder dreimal wiederholt, wobei das Lösungsmittel erneuert wird. Zweckmäßig sind für i Teil der Keime z oder 3 Teile des Lösungsmittels zu jeder Ausziehung zu verwenden.
  • Die verschiedenen Auszüge werden in einem Verdampfer oder Kocher unter Vakuum konzentriert, so daß das Lösungsmittel bei einer Temperatur von nicht über 50° C ausgetrieben und wiedergewonnen werden kann. Der Rückstand der Destillation liefert das Keimlipoid in Gestalt eines braungelben Öls mit dem eigentlichen Brotgeruch.
  • Nach Vertreibung und Wiedergewinnung des Lösungsmittels aus dem in der Vorrichtung zurückgebliebenen Rückstand wird aus diesem durch Mahlen und Sieben ein sehr feines Mehl von gelbbräunlich weißer Farbe gewonnen.
  • Aus ioo kg Kornkeimen gewinnt man 1a bis 15 kg Lipoid und 40 bis 45 kg Mehl. Aus einem guten Material (Mischung von Kornspitzen und durch Siebung gewonnene Embryonen) erhält man ungefähr 15 '10 Lipoid mit etwa 7 % Lecithin. Uren die Flüssigkeit zum Anrühren des Breies oder Teiges zu gewinnen, braucht man also 5oo bis iooo g des Lipoids auf jede ioo kg verwendeten Grießes. Wenn das Phytinmehl (aus dem mit Weingeist ausgezogenen Material) durch Mahlen und Beuteln gewonnen worden ist; setzt man dem anzuteigenden Grieße das Phytinmehi im Verhältnis von 5 01, bis 15 01, hinzu, je nachdem der Teig für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene bestimmt ist. Ferner werden auf jede Soo bis iooo g des in einem am besten butterfaßähnlichen Behälter befindlichen Lipoids etwa 51 Wässer und etwa 5 cm3 einer 5o°1oigen Ätznatron- oder Ätzkalilösung unter Rühren hinzugegeben. Nachdem unter fortwährendem Rühren die Emulsion hergestellt worden ist, gibt man den zur Fertigstellung der Teigflüssigkeit nötigen Rest Wasser hinzu, und schließlich wird der Teig bei einer Temperatur von nicht über 6o° C durch eine Lochscheibe hindurchgedrückt, um in Form von Fäden, Bändern, Röhren usf. gebracht zu werden.
  • Soll das Mehlpräparat für Schokolade verwendet werden, so werden mit i Teil Lipoid 31/2 Teile Keimmehl vermischt. Es kann dann noch Kakaobutter und Kakaopulver zugefügt werden. Das gleiche Mengenverhältnis von Lipoid zu Keimmehl ist vorteilhaft zu verwenden, wenn es sich um ein Mehlpräparat für Kindermehl, Konserven, z. B. Tomaten, Früchte u.dgl., handelt. Hier wird beispielsweise der Saft der Konserve oder Marmelade mit dem lipoid-, phytin- und vitaminreichen Mehlpräparat vermischt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung eines Mehlpräparates unter Zusatz von Keimbestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Keimen zunächst die Lipoidbestandteile in an sich bekannter Weise ausgezogen, der Extraktionsrückstand hierauf vermahlen und die beiden Gruppen der gewonnenen Stoffe, Lipoid und Keimmehl, etwa im Verhältnis ihres Vorkommens in dem Naturprodukt emulgiert werden. a. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das Lipoid unter Zusatz geringer Mengen Alkali emulgiert wird.
DE1930614092D 1929-10-19 1930-10-07 Verfahren zur Herstellung eines Mehlpraeparates unter Zumischung von Keimbestandteilen Expired DE614092C (de)

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DE (1) DE614092C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1131499B (de) * 1953-08-29 1962-06-14 Dr Phil Nat Felix Grandel Verfahren zur Herstellung von biologisch hochwertigen Teigwaren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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