DE613087C - Fliehkraftstaubabscheider - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Fliehkraftstaubabscheider mit zylindrischem Abscheidergehäuse, tangentialem Staubgaseinlaß und axialem Reingas aus laß. Sie kennzeiohnet sich durch die Kombination eines sich nach unten erweiternden kegelförmigen, als Reingasaustritt dienenden Einsatzes mit in der Drehrichtung des Staubgemisches abgebogenen Leitschaufeln am Durchtrittsschlitz zwischen Abscheidergehäuse und Unterkante des Einsatzes.

Die beiden Merkmale, aus denen sich die Kombination zusammensetzt, sind an sich bekannt. Es sind bereits Staubabscheider vorgeschlagen worden, welche in ihrem oberen -Teil einen den Querschnitt verengenden Einbau besitzen, an dessen unterem Ende ein Flügelkranz sitzt. Bei diesen Abscheidern wurde aber das Gas von oben her zugeführt, so daß es erst durch die Leitschaufeln eine Drehbewegung erhielt. Bei derartigen Einrichtungen ist man nicht in der Lage, die scheuernde Wirkung des Staubes auf die Wandungen des Fliehkraftabscheiders zu beseitigen oder wenigstens weitgehend einzudämmen. Man hat ferner vorgeschlagen, kegelförmige Einbauten in Fliehkraftabscheider einzusetzen, bei welchen die Zuführung des Gases in den Mantelraum tangential erfolgte. Bei diesen Abscheidern fehlen aber die Leitschaufeln, so daß es abermals nicht gelingt, die Scheuerwirkung an den Querschnittsverbindungen zu verengen.

Die Erfindung ist bei Turbulenzöfen gemacht worden, bei denen es von besonderer Wichtigkeit ist, den mitgerissenen Staub aus 'dem Gasgemisch abzuscheiden. Dieser Netzstaub scheuert außerordentlich stark an den Wandungen des Fliehkraftabscheiders, so daß die Gehäuse von gewöhnlichen Zyklonabscheidern sehr rasch verschleißen; insbesondere tritt ein rascher Verschleiß -ein, wenn zur Erhöhung der Abscheidewirkung mit erhöhtem Gasdruck gearbeitet wird. Die Einrichtung gemäß der Erfindung gestattet nicht nur,- die Scheuerwirkung weitgehend zurückzudrängen, sondern auch gleichzeitig den Kraftbedarf für den Antrieb der Vorrichtung herunterzusetzen, so daß eine doppelte Wir-, kung erreicht wird.

Der in gewöhnlichen Zyklonen an der Eingangsstelle aufzuwendende Druck ist um so höher, je größer der Durchmesser des Zyklons ist, und dieser Druck ist erforderlich, um eine ausreichende kreisende Bewegung des Staub-' gasgemisches hervorzurufen. Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung gelingt es, schon mit verhältnismäßig geringen Kräften beim Betrieb großer Zyklone auszukommen, da der sonst für die Überwindung der Rei- e₀

bung des Gemisches an den Abscheiderwänden erforderliche, ziemlich große Teil des Kraftverbrauohs wegfällt.

Die Erfindung kann nicht nur bei Turbulenzöfen, sondern ganz allgemein bei allen Fliehkraftabscheidern und ähnlichen Vorrichtungen in Anwendung kommen. In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

ίο Abb. ι zeigt einen Axialschnitt durch einen Zyklon bekannter Art;
Abb. 2 ist der zugehörige Querschnitt; Abb. 3 zeigt im Axialschnitt einen Zyklon, der mit einer Trennvorrichtung nach der Erfindung ausgestattet ist.

Der Zyklon bekannter Art, welcher in den Abb. ι und 2 dargestellt ist, besteht aus einer Trommel 1, die sich am unteren Teil in einen geschlossenen Kegel 2 fortsetzt oder mit einem geschlossenen, nicht dargestellten Behälter verbunden ist. Das Gemisch von Gas und festen Stoffen wird in die Trommel durch das Rohr 3 tangential eingeführt. In der Trommel ist axial ein zylindrisches Rohr 4 eingesetzt, das sich am oberen Teil in einem Rohr 5 fortsetzt, das als Gasausgang dient. Der Weg, den das Gas durchläuft, ist in der Abbildung durch Pfeile gekennzeichnet.

Erfindungsgemäß (Abb. 3) ist die Trennung des Gemisches von Gas mit festen Stoffen im Innern der Trommel 1 vermittels eines umgekehrten Kegels 6 gesichert, in dessen Spitze das Ausgangsrohr 5 für das Gas vorgesehen ist und dessen Grundfläche mit den Wänden des Körpers 1 mittels der Flügel 7 verbunden ist. Die Flügel 7 sind vorzugsweise gegen die Achse des Körpers 1 abgebogen. Sie sind vorzugsweise am ganzen Umfang gleichmäßig verteilt. Die Arbeitsweise des Zyklons, der mit einer solchen Vorrichtung ausgestattet ist, ist folgende :

Das Gas, das die abzutrennenden festen Stoffe im Schwebezustand enthält, wird tangential in den Raum eingeführt, der zwischen dem Kegel 6 und der Trommelwand 1 liegt, und erhält in diesem Zwischenraum eine® absteigende, schraubenförmige Bewegung. Im Lauf dieser Bewegung werden die festen .Stoffe gleichmäßig an dem Kegel 6 derart verteilt, daß sich der ganze Umfang des Kegels gleichmäßig bedeckt befindet.

Das Gemisch von Gas und festen Stoffen

wird infolge der allmählichen Abnahme des Querschnittes im Zwischenraum α zwischen dem Kegel 6 und der Trommelwand 1 mit wachsenden Geschwindigkeiten in Bewegung gesetzt. Das Gemisch erhält somit nach Maßgabe seiner schraubenförmigen Abwärtsbewegung eine immer weiter anwachsende Geschwindigkeit, bis es zum sehr engen, ringförmigen Zwischenraum b gelangt, in welchem die Leitschaufeln 7 sitzen. Die Leitschaufeln 7 sind in der Drehrichtung des Staubgasgemisches abgebogen, so daß sie ■dem Gasstrom so wenig Widerstand als möglich entgegensetzen. Durch die Anordnung dieser Flügel wird der Staubring, welcher sich in der Nähe des zylindrischen Gehäuses befindet, davon abgehalten, eine Scheuerwirkung auf die Wandung auszuüben, und zwar insbesondere an der Stelle, an welcher wegen der Verengung des Durchtrittsquerschnittes die größte Gefahr zur Abscheidung besteht.

Die Flügel sind zweckmäßig mit einer zusätzlichen Biegung gegen die Achse des Fliehkraftabscheiders versehen, um das Gasstaubgemisch etwas von den Gehäusewänden abzulenken.

Mit dieser Einrichtung kann man durch das selbsttätige und allmähliche Anwachsen der Geschwindigkeit des Gemisches und die Vermeidung einer Scheuerwirkung den Kraftaufwand wesentlich herabmindern. Der feste Stoff wird besser am ganzen Umfang des Abscheiders verteilt und kommt nirgends in Haufen' an. Außerdem wird er infolge der Wirkung der Flügel etwas von den Wänden der Trommel abgelenkt, und dadurch ist die Scheuerwirkung, die sich sonst stets durch Zerstörung der Gehäusewandung bemerkbar macht, wesentlich vermindert.

Schließlich sei noch bemerkt, daß der Abscheider stets gleichmäßig arbeitet, da durch den bestimmten Neigungswinkel des Kegels 6 die Höhe des letzteren stets proportional dem größten Durchmesser des Zylinders 1 ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Fliehkraftstaubabscheider mit zylindrischem Abscheidergehäuse, tangentialem Staubgaseinlaß und axialem Reingasauslaß, gekennzeichnet durch einen sich nach unten erweiternden kegelförmigen, als Reingasaustritt dienenden Einsatz und in der Drehrichtung des Staubgasgemisches abgebogenen Leitschaufeln am Durchtrittsschlitz zwischen Abscheidergehäuse und Unterkante des Einsatzes.

2. Fliehkraftstaubabscheider nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel eine nach der Achse des Abscheiders gerichtete zusätzliche Biegung aufweisen.

Hierzu I Blatt Zeichnungen