DE604623C - Verfahren zum Aufbereiten des Baggergutes zu einem pumpfaehigen Gemisch auf einem Eimerkettenschwimmbagger - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von Baggergut zu einem pumpfähigen Gemisch auf einem Eimerkettenbagger.

Vorzugsweise soll das Verfahren Anwendung finden bei der Herstellung von Kanälen. Die Herstellung von Kanälen bietet vielfach Schwierigkeiten, besonders wegen der verschiedenen Beschaffenheit des auszuhebenden Bodens und wegen der häufig großen Strecken, über die der ausgehobene Boden befördert werden muß. Deswegen muß der Boden besonders gut für den Transport aufbereitet und möglichst in die Form eines pumpfähigen Schlammes gebracht werden.

Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird von der an sich bekannten Verwendung von Druckwasser Gebrauch gemacht.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, die

ao Gewinnung des Baggergutes durch Druckwasserstrahlen zu bewirken und die Aufarbeitung des Baggergutes zu einem pumpfähigen Gemisch in einem von dem fertigen Kanal abgetrennten Raum vorzunehmen.

Von diesem bekannten Verfahren unterscheidet sich das vorliegende dadurch, daß die Gewinnung des Baggergutes nicht durch Druckwasserstrahlen, sondern in an sich bekannter Weise durch mechanische Mittel, beispielsweise durch einen Eimerbagger, erfolgt.

Es sind bereits Aufbereitungsvorrichtungen und Verfahren bekanntgeworden, bei denen das durch mechanische Mittel, z. B. eben Eimerkettenbagger, gewonnene Gut tinter Beimischung von Zusatzwasser aus Spritzdüsen über eine Rinne auf ein Sieb oder einen Rost, ζ. B. auf ein Schüttelsieb, und von da in einen Trichter geführt wird, in dem sich eine mechanische Aufbereitungsvorrichtung in Form eines Schaufelrührwerks befindet. Hier wird also das Baggergut durch das Rührwerk durcheinandergemengt und in eine gleichmäßige pumpfähige Flüssigkeit übergeführt.

Derartige mechanische Aufbereitungsvorrichtungen erfordern aber einmal einen besonderen Kraftaufwand, und weiter geben sie auch leicht zu Betriebsstörungen Veranlassung. In solchen Fällen ist dann der ganze Betrieb bis zur Beseitigung der Störung gehemmt.

Bei dem vorliegenden Verfahren ist nun von der Anwendung einer mechanischen Aufbereitungsvorrichtung Abstand genommen worden und ein störungsfreies Arbeiten dadurch gesichert, daß das aus den Baggereimern in eine Rinne geschüttete Baggergut, das von dort auf ein Sieb oder einen Rost abstürzt, durch von Spritzdüsen zugeführtes, unter hohem Druck stehendes Druckwasser zerkleinert und in einen Aufbereitungs- und Sammelraum eingeführt wird, in dem es nochmals durch aus allseitig beweglichen Spritzdüsen kommendes, unter hohem Druck stehendes Druckwasser zerkleinert und ge-

mischt wird, worauf es durch eine Pumpe abgefördert wird.

Um nun gegebenenfalls etwa noch vorhandene gröbere Teile des Baggergutes zu zerkleinern und außerdem die Förderung des Materials zu begünstigen, kann auch in den Förderleitungen noch eine Zuführung von Druckwasser erfolgen. Man erhält nach dem Verfahren einen sehr gleichmäßigen Schlamm,

ίο der sich schnell und leicht nach entfernten Stellen befördern und dann in sehr gleichmäßiger Schicht ausbreiten läßt.

Das Verfahren ist aus den in den Abb. ι und 2 dargestellten Vorrichtungen zu entnehmen, die Eimerkettennaßbagger im lotrechten Längsschnitt zeigen.

Der Eimerkettennaßbagger baggert mit

• den Eimern α das Erdreich in an sich bekannter Weise ab. In den Eimern α kann, wenn das Baggergut dies erfordert, durch Druckwasserdüsen c schon eine Vorzerkleinerung des Gutes erfolgen. Diese Anordnung von Druckwasserdüsen erleichtert auch die Entfernung des Gutes aus den Eimern. Das Gut fällt dann auf eine Rinne b, auf der wiederum durch Druckwasserdüsen d eine weitere Zerkleinerung, des Baggergutes erfolgt. Durch die Anordnung dieser Druckwasserdüsen wird außerdem der Abfluß des Gutes auf der Rinne unterstützt. Bereits in der Schüttrinne c kann eine Trennung der feineren Gutbestandteile von den groben erfolgen, indem ein Teil e der Schüttrinne c am Boden und an den Seiten ganz oder teilweise durchlöchert oder rostartig, beispielsweise als Trommelrost, ausgebildet ist (Abb. 2).

Die Wirkung der ersten Anordnung kann durch rüttelnde, die der zweiten durch drehende Bewegung unterstützt werden.

Zur weiteren Aussiebung und Zerkleinerung fällt das Baggergut aus der Schüttrinne c auf einen festen oder beweglichen Rost g, der über dem Schlammspiegel des darunterliegenden großen Sammelbehälters f angeordnet ist, in dem sich das nahezu fertig aufbereitete Baggergut befindet

Der Rost ist vorzugsweise waagerecht angeordnet. Soll der Rost bewegt werden, so wird er entweder als Schüttelrost, Kettenrost, Tellerrost oder auch als Trommelrost ausgebildet.

Die Längsachse eines Trommelrostes kann parallel oder senkrecht zur Bewegungsrichtung des auftreffenden Baggergutes gerichtet sein. Sie kann auch gegebenenfalls in einem beliebigen Winkel zur Waagerechten geneigt sein.

Der Fall auf den Rost bewirkt rein mechanisch eine Zerkleinerung des Baggergutes, die durch die Druckwasserstrahlen aus Düsen d und die besondere Ausgestaltung der Roststäbe, die beispielsweise als Schneidkanten ausgebildet sind, noch unterstützt werden kann. Das Druckwasser dient gleichzeitig zur Reinigung des Rostes.

Hinter dem waagerechten Rost g ist zweckmäßig ein Rechen h angeordnet, damit die auf dem Rost g liegenden Verunreinigungen nicht in den darunter- oder dahinterliegienden Sammelbehälter / gespült werden und damit das noch nicht zerkleinerte Baggergut nicht ohne vorherige Bearbeitung mittels des Druckwasserstrahles in den Sammelbehälter f läuft. Der Rechen h sowohl wie der Rost g können durch- besondere, zweckmäßig bewegliehe Druckwasserleitungen mit mehreren Auslässen gereinigt werden.

Über dem Aufbereitungs- und Sammelraum f sind weitere unter hohem Druck stehende Spritzdüsen d angeordnet, durch die das Gemisch nach Bedarf weiter zerkleinert, gemischt und verdünnt wird. Das so aufbereitete Baggergut wird durch eine im Baggerschiff angeordnete Pumpe i in die beliebig lange Druckleitung k gefördert.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Aufbereiten des Baggergutes zu einem pumpfähigen Gemisch auf einem Eimerkettenschwimmbagger, bei dem das Baggergut unter Beimischung von Zusatzwasser aus Spritzdüsen über eine unterhalb der oberen Eimerkettenumlenkrolle angeordnete Rinne, auf ein Sieb oder einen Rost geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das über die Rinne (&) und ein Sieb oder einen Rost geführte Baggergut durch von Spritzdüsen {c, d) zugeführtes, unter hohem 1°° Druck stehendes Druckwasser zerkleinert und in einen Aufbereitungs- und Sammelraum (/) eingeführt wird, in dem es nochmals durch aus allseitig beweglichen Spritzdüsen kommendes, unter hohem Druck stehendes Druckwasser zerkleinert und gemischt wird, worauf es durch eine . Pumpe (i) abgefördert wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen