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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schätzen der Belastung des Fahrers
eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung
bezieht sich des Weiteren auf eine Belastungsschätzeinrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 8.
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Hintergrund der Technik
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DE 19723922 legt ein Verfahren
bzw. eine Belastungsschätzeinrichtung
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. 9 offen. Die Belastung
wird als der Anteil der begrenzten Belastbarkeit des Fahrers definiert,
die erforderlich ist, um ein bestimmtes Verkehrsszenario zu verarbeiten.
Die Belastung ist von den Anforderungen der Situation und auch von
den Merkmalen des Fahrers abhängig.
Die Merkmale des Fahrers umfassen sich langsam verändernde
Variablen, wie z. B. Alter und Fahrfertigkeiten, der zeitweilige
Zustand des Fahrers, wie z. B. Ermüdung, Alkoholeinfluss und emotionaler
Zustand, sowie weitere nicht variable Merkmale wie z. B. Fahrtalent.
Die Belastung ist somit eine subjektive Messung der Belastung eines
bestimmten Fahrers. Die Situationsanforderung, das ist die objektive
Belastung des Fahrers, umfasst die primäre Aufgabenanforderung, d.
h. die Anforderung, die sich auf das Fahren bezieht, sowie die sekundäre Aufgabenanforderung,
das sind Beispiel von Aufgaben, die die Aufmerksamkeit des Fahrers
erfordern. Beispiele für
primäre
Aufgabenanforderungen können
Wechsel des Ganges, Beschleunigung, Bremsen, Lenkradkontrolle usw.
sein, das heißt,
alle Aufgaben, die sich auf das Fahren zur Verarbeitung unterschiedlicher
Verkehrssituationen, wie z. B. Kreuzungen und Wenden, Überholen,
Ausweichen vor Hindernissen usw., beziehen. Beispiele sekundärer Aufgabenanforderungen
können
die Bedienung von Mobiltelefonen, die Bedienung des Infotainment-Systems,
die Bedienung der Klimaanlage, die Bedienung der Sitzposition des
Fahrzeugs usw. sein.
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Belastungsschätzeinrichtungen
im Zusammenhang mit der Beschreibung können sowohl für die geschätzte Belastung
als auch für
die Anforderung verwendet werden.
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Die
Schätzung
der Belastung wird normalerweise in Belastungsmanagementsystemen
verwendet, in denen eine Belastungsschätzeinrichtung Informationen
darüber
zur Verfügung
stellt, ob der Fahrer als unter hoher Belastung stehend eingeschätzt wird
oder nicht. Im Falle, dass die Schätzeinrichtung schlussfolgert, dass
der Fahrer sich unter einer hohen Belastung befindet, blockiert
ein Informationssystem zeitweilig die dem Fahrer darzustellenden
Informationen oder terminiert diese neu, wenn ein zeitweiliges Blockieren
oder Verlegen für
die darzustellende Art von Informationen gestattet ist. Normalerweise
kann ein solches Blockieren oder Verlegen gestattet werden, wenn
es sich bei den Informationen nicht um sicherheitsbezogene Nachrichten handelt.
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Die
Schätzung
der Belastung ist eine gängige
Technik. Eine allgemeinere Darstellung finden Sie in den Berichten
der EU-Projekte Generic Intelligent Driving Support (Generische
intelligente Fahrunterstützung),
Michon 1993, sowie Centralised management of Vocal Interfaces (Zentrale
Bedienung vokaler Schnittstellen), 1999.
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Normalerweise
wird die Belastung auf der Basis der leistungsbezogenen Messungen
geschätzt,
d. h. den Anforderungen einer tatsächlichen Verkehrssituation.
Die leistungsbezogenen Messungen können von informationsbezogenen
bis zu fahrbezogenen Aufgaben und nicht fahrbezogenen Aufgaben geschätzt werden.
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Als
Beispiele für
anforderungsgesteuerte Belastungsschätzsysteme wird auf Bellet,
T. et al. 2002, verwiesen, „Real-time" Analysis oft he
Driving Situation in Order to Manage On-board Information (Echtzeitanalyse der
Fahrsituation um Informationen an Bord zu verarbeiten). E-Safety
Conference Proceedings, Lyon.
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Sekundäre Aufgabenanforderungen,
das sind Aufgaben, die sich auf Ablenkung beziehen, können durch
die Aufzeichnung des Betriebs von Fahrzeugsystemen oder mittels
des Verfolgens von Augen- und Kopfbewegungen eingeschätzt werden,
siehe z. B. „Integrated
Safety System" (Integriertes
Sicherheitssystem), Delphi 2001, ausgestellt auf der Autoshow in
Frankfurt 2001.
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Weitere
bekannte Techniken zum Schätzen
der Belastung neigen dazu, unnötigerweise
Ausgangssignale einer hohen Belastung zu erzeugen. Dies kann im
Falle, eine Belastungsschätzeinrichtung
wird in einem Belastungsmanagementsystem einschließlich eines
Informationsfilters verwendet, dazu führen, dass Nachrichten ohne
einen der tatsächlichen
hohen Belastungssituation entsprechenden Grund verzögert werden.
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Offenlegung der Erfindung
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, das Risiko zu verringern, dass die Belastungsschätzung fälschlicherweise annimmt,
dass eine Situation hoher Belastung vorliegt.
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Dieses
Ziel wird durch ein Verfahren zum Schätzen der Belastung nach dem
kennzeichnenden Abschnitt des Anspruchs 1 und einer Belastungsschätzeinrichtung
nach dem kennzeichnenden Abschnitt des Anspruchs 8 erreicht.
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In
einem Verfahren zum Bestimmen der Belastung oder einer Belastungsschätzeinrichtung
nach der Erfindung umfasst das Verfahren zum Schätzen der Belastung einen Verfahrensschritt
zur Feststellung, ob das Fahrzeug steht oder nahezu steht. Das Fahrzeug
gilt als stehend, wenn sich das Fahrzeug im Stillstand befindet,
damit keine Geschwindigkeit hat, und zwar für einen Zeitraum, der den Zeitperioden-Schwellenwert überschreitet.
Der Zeitperioden-Schwellenwert ist vorzugsweise auf 10–40 Sekunden
einzustellen. Das Fahrzeug gilt als stehend erst nachdem die Belastungsschätzeinrichtung
festgestellt hat, dass das Fahrzeug sich für einen Zeitraum, der den Schwellenwert überschreitet,
im Stillstand befindet.
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Ein
Test hat gezeigt, dass ein Schwellenwert von 10–40 Sekunden ausreichend lang
ist, um zu verhindern, dass das Fahrzeug fälschlicherweise als stehend
angenommen wird, wenn es nur an einer roten Ampel für eine kurze
Zeit anhält,
und ausreichend kurz ist, um im Falle, die Belastungsschätzeinrichtung
wird in einem Belastungsmanager einschließlich eines Informationsfilters
verwendet, nicht unnötigerweise
Nachrichten zu blockieren oder zu verschieben.
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Das
Fahrzeug gilt als nahezu stehend, wenn ein Eingangssignal der Fahrzeuggeschwindigkeit
für einen
Zeitraum, der einen Zeitperioden-Schwellenwert überschreitet, unter einem vorgegebenen
Fahrzeuggeschwindigkeits-Schwellenwert liegt. Der Zeitperioden-Schwellenwert für die Bedingung „nahezu
stehend" kann der
gleiche sein wie der Zeitperioden-Schwellenwert für die Bedingung „stehend
Es kann jedoch ein unterschiedlich größerer Zeitperioden-Schwellenwert
für die
Bedingung „nahezu
stehend" verwendet
werden wie der für
die Bedingung „stehend
Der Zeitperioden-Schwellenwert für
die Bedingung „nahezu
stehend" ist für einen
Fahrzeuggeschwindigkeits-Schwellenwert von 4 Kilometer pro Stunde
vorzugsweise zwischen 20 Sekunden und 2 Minuten einzustellen. Wenn
die Belastungsschätzeinrichtung
festgestellt hat, dass das Fahrzeug stehend oder nahezu stehend
ist, erzeugt die Einrichtung zur Erzeugung eines Ausgangssignals
ein Geringbelastung-Ausgangssignal, und zwar ungeachtet dessen,
ob ein forderndes Ereignis ein Starkbelastungs-Ausgangssignal ausgelöst hat oder
nicht.
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Durch
das Bestimmen, dass das Fahrzeug stehend oder nahezu stehend ist,
anstatt einfach einer geringen oder keiner Geschwindigkeit, wird
die Belastungsschätzeinrichtung
in solchen speziellen Verkehrssituationen, die normalerweise zu
einem Starkbelastungs-Ausgangssignal
führen
sollten, selbst wenn die Geschwindigkeit niedrig oder Null ist,
kein Geringbelastungs-Ausgangssignal erzeugen. Beispiele für solche
Verkehrssituationen sind Warteschlangen und Halten an Ampeln.
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Wird
bestimmt, dass das Fahrzeug stehend oder nahezu stehend ist, wird
das Verfahren zum Schätzen
der Belastung nach der Erfindung ein Geringbelastungs-Ausgangssignal
erzeugen, und zwar ungeachtet dessen, ob ein Signal, das kennzeichnend
für Aufgaben
ist, die die Aufmerksamkeit des Fahrers erfordern, ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
ausgelöst
hat oder nicht. Ein Beispiel für
eine Möglichkeit,
bei der, wenn eine Belastungsschätzeinrichtung
nach dem Stand der Technik verwendet wurde, ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
in einer Situation erzeugt werden würde, bei der das Fahrzeug stehend
ist, ist, wenn der Fahrer das Fahrzeug angehalten hat, und zwar
mit in einem Winkel eingeschlagenen Lenkrad, der den Schwellenwert
einer hohen Belastung überschreitet.
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Wird
eine Belastungsschätzeinrichtung
nach der Erfindung verwendet, wenn beim Anhalten die Räder in einem
Winkel eingeschlagen sind, der den Schwellenwert einer hohen Belastung überschreitet,
bleibt ein Starkbelastungs-Ausgangssignal erhalten bis die Belastungsschätzeinrichtung
festgestellt hat, dass das Fahrzeug stehend ist. Dies tritt auf,
wenn das Fahrzeug für
einen Zeitraum, der den Schwellenwert übersteigt, angehalten bleibt.
Die Belastungsschätzeinrichtung
wird nach diesem Zeitraum ein Geringbelastungs-Ausgangssignal erzeugen.
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Im
Unteranspruch 2 wird ein Verfahren zum Schätzen der Belastung und in Anspruch
9 wird eine Belastungsschätzeinrichtung
definiert, die besonders gut in echten Verkehrssituationen funktioniert.
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Um
die Ideen dieser Ansprüche
zu verstehen, wird der folgende Hintergrund angeführt: Kurzfristige fordernde
Szenarien können
in Form einer Hierarchie von Ereignissen, Situationen und Fahrumgebungen
beschrieben werden. Diese Begriffe werden wie folgt definiert:
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1. Ereignis
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Eine
kurzfristige Änderung
der Anforderung. Dies kann sich auf Änderungen im dynamischen Zustand des
Fahrzeugs beziehen (z. B. Beschleunigung oder Abbiegen) oder auf
eine Fahrzeugbedienung, die eine Anforderung an die Aufmerksamkeit
darstellt.
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2. Situation
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Eine
Ansammlung von Ereignissen. Zum Beispiel kann das Manövrieren
durch eine Kreuzung ein Abbremsen, einen kurzen Halt und ein Abbiegen
umfassen. Eine Parksituation kann aus verschiedenen Wendungen und
Umlenken bestehen, und die Bedienung eines Radios umfasst im Allgemeinen
das aufeinander folgende Drücken
mehrerer Knöpfe
und/oder Drehen von Knöpfen.
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3. Umgebung
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Eine
Ansammlung von Situationen. Zum Beispiel kann das Fahren in der
Innenstadt aufeinander folgende Kreuzungen, Kreisverkehre und Parksituationen
umfassen.
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Auf
jeder Stufe werden die Zeiträume
zwischen den Ereignissen, Situationen oder Umgebungen als Lücken bezeichnet.
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Wie
zuvor ausgeführt,
ist es ein Ziel der Ausführungsform,
die in Anspruch 2 definiert ist, eine verbesserte Belastungsschätzeinrichtung
zur Verfügung
zu stellen, die in der Lage ist, ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
in einer Verkehrssituation aufrecht zu halten, die sich aus einer
Ansammlung von Ereignissen zusammensetzt. Des Weiteren ist es ein
Ziel der in Anspruch 2 definierten Ausführungsform, eine Belastungsschätzeinrichtung
zur Verfügung
zu stellen, die die Beibehaltung einer hohen Belastung für verschiedene
Zeitspannen für
unterschiedliche Situationen ermöglicht.
Diese Ziele werden des Weiteren durch eine Belastungsschätzeinrichtung
nach Anspruch 9 erreicht.
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Diese
Ausführungsform
verwendet einen Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen,
der eine Zeitperiode von einem Endzeitpunkt eines fordernden Ereignisses
bis zu einem Belastungsverzögerungs-Endzeitpunkt verlängert. Ein
Starkbelastungs-Ausgangssignal, das bei dem fordernden Ereignis
erzeugt wird, wird bei dem Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen beibehalten. Der Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen
wird gewährleisten,
dass ein Starkbelastungs-Ausgangssignal in einer Situation einschließlich einer
Ansammlung von fordernden Ereignissen beibehalten wird, von denen
ein jedes ein Starkbelastungs-Ausgangssignal erzeugt.
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Unter
Verwendung des Verfahrens zum Schätzen der Belastung nach Anspruch
2 und einer Belastungsschätzeinrichtung
nach Anspruch 9 gemeinsam mit einer Belastungsverzögerung entsprechender
Länge,
das heißt
0,1–20
Sekunden, vorzugsweise 2–15
Sekunden und insbesondere bevorzugt 3–7 Sekunden, wird die Belastungsschätzung genauer
der tatsächlichen
Belastung entsprechen, die ein Fahrer erfährt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird in weiteren Einzelheiten unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben, wobei gilt:
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1 zeigt
ein Ablaufschema für
ein Verfahren zum Schätzen
der Belastung nach der Erfindung.
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2 zeigt
einen Belastungsmanager unter Verwendung einer Belastungsschätzeinrichtung
nach der Erfindung.
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3 zeigt
eine Abbildung der Bedingungsregeln für die Berechnung der Belastung
einschließlich
einer Belastungsverzögerungsperiode.
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4 zeigt
einen CAN-Bus, der Zugriff auf die Signale gewährt, die kennzeichnend für die Aufgaben sind,
die die Aufmerksamkeit des Fahrers erfordern.
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5 zeigt
ein Beispiel einer hierarchischen Klassifizierung zur Beschreibung
der fordernden Fahrszenarien.
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6 zeigt
ein Ablaufschema für
ein Verfahren zum Schätzen
der Belastung nach der Erfindung.
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7 zeigt
eine schematische Darstellung einer Belastungsschätzeinrichtung
nach der Erfindung.
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8 zeigt
ein Ablaufschema für
ein Verfahren zur Bearbeitung eines eingehenden Anrufs oder einer SMS-Nachricht
nach einer Ausführungsform
der Erfindung, und
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9 zeigt
eine Anordnung an Bord eines Fahrzeugs zur Bearbeitung eines eingehenden
Anrufs oder einer SMS-Nachricht nach einer Ausführungsform der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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In 1 wird
ein Ablaufschema eines Verfahrens zur Bestimmung der Belastung nach
der Erfindung gezeigt. In einem ersten Verfahrensschritt 100 werden
Informationen hinsichtlich der Aufgaben, die die Aufmerksamkeit
des Fahrers erfordern, von einem Eingangssignal abgerufen. Diese
Informationen umfassen außerdem
Informationen, die sich darauf beziehen, ob das Fahrzeug als stehend
oder nahezu stehend angesehen wird. In einem zweiten Verfahrensschritt 101 wird
festgestellt, ob das Fahrzeug stehend oder nahezu stehend ist. Die
Bedingung dafür,
dass das Fahrzeug stehend ist, ist gegeben, wenn das Fahrzeug im
Stillstand ist und für
einen Zeitraum im Stillstand war, der einen Schwellenwert übersteigt.
Es gibt verschiedene Wege, um zu bestimmen, dass sich ein Fahrzeug
im Stillstand befindet. Eine direkte Möglichkeit ist die Verwendung des
Geschwindigkeitssignals und die Bestimmung, dass ein Fahrzeug sich
im Stillstand befindet, wenn das Signal keine Geschwindigkeit angibt.
Es ist außerdem
möglich,
ein Signal zu verwenden, das die Verwendung der Handbremse angibt.
Sobald zuerst festgestellt wird, dass sich das Fahrzeug im Stillstand
befindet, zum Beispiel durch Feststellen, dass das Fahrzeug keine
Geschwindigkeit aufweist, beginnt ein Zeitmesser zu laufen oder
alternativ dazu erscheint eine Markierung, die angibt, dass eine
Startzeit eingestellt wurde. Im zweiten Verfahrensschritt 101 wird
festgestellt, ob die Fahrzeuggeschwindigkeit Null ist, und für den Fall,
dass die Fahrzeuggeschwindigkeit Null ist, wie lange die Fahrzeuggeschwindigkeit
Null ist. Dies wird durch den Zeitmesser erreicht, der zu laufen
begann, als zuerst festgestellt wurde, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit
Null war, oder durch Vergleichen eines Werts, der der Markierung
zugeordnet wurde, mit einem Zeitmesser, der die Markierung gesetzt
hatte.
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Wenn
festgestellt wurde, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit für einen
Zeitraum, der einen Schwellenwert überschreitet, vorzugsweise
10–40
Sekunden, Null war, gilt das Fahrzeug als stehend, und es wird ein Geringbelastungssignal
in einem dritten Verfahrensschritt 102 erzeugt, ungeachtet
dessen, ob ein forderndes Ereignis ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
ausgelöst
hat oder nicht.
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In
dem Fall, dass das Verfahren die Bestimmung einer Bedingung umfasst,
die als nahezu stehend gekennzeichnet wird, wird im Verfahrensschritt 101 die
Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmt. In dem Fall, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit
als unter einem Schwellenwert der Fahrzeuggeschwindigkeit liegend
für einen Zeitraum
festgestellt wurde, der einen Zeitperioden-Schwellenwert überschreitet,
gilt das Fahrzeug als nahezu stehend.
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Wird
das Fahrzeug als nahezu stehend betrachtet, wird in einem dritten
Verfahrensschritt 102 ein Geringbelastungssignal erzeugt,
ungeachtet dessen, ob ein forderndes Ereignis ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
ausgelöst
hat oder nicht.
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Ist
das Fahrzeug weder stehend noch nahezu stehend, wird das Verfahren
mit dem Schätzen
der Belastung der aktuellen Verkehrssituation fortgesetzt. Dies
geschieht in einem vierten Verfahrensschritt 103, indem
Signale, die die Aufgaben kennzeichnen, die die Aufmerksamkeit des
Fahrers erfordern, mit Schwellenwerten verglichen werden, oder durch
Feststellen, dass eine Aufgabe, die die Aufmerksamkeit des Fahrers
erfordert, noch anhält.
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Wird
ein forderndes Ereignis festgestellt, das heißt, wenn ein Signal, das sich
auf bestimmte Arten von Aufgaben bezieht, einen Schwellenwert übersteigt,
oder wenn ein Signal, das sich auf andere Aufgaben bezieht, anzeigt,
dass eine Aufgabe, die die Aufmerksamkeit des Fahrers erfordert,
noch anhält,
wird in einem fünften
Verfahrensschritt 104 ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
erzeugt, ansonsten wird in einem sechsten Verfahrensschritt 105 ein
Geringbelastungs-Ausgangssignal erzeugt.
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Das
Verfahren beginnt von Neuem beim ersten Verfahrensschritt 100 mit
einem neuen Satz gesammelter Daten, nachdem der dritte Verfahrensschritt 102,
der fünfte
Verfahrensschritt 104 oder der sechste Verfahrensschritt 105 beendet
wurde.
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Das
Verfahren kann in einem Belastungsmanager 1 wie in 2 dargestellt
verwendet werden. Der Belastungsmanager umfasst eine Belastungsschätzeinrichtung 2 und
einen Informationsfilter 3. Die Belastungsschätzeinrichtung 2 empfängt Informationen über Aufgaben,
die die Aufmerksamkeit des Fahrers erfordern. Die Informationen
werden als Eingangssignal 4 zur Verfügung gestellt. Das Eingangssignal
kann unterschiedlicher Art sein, einschließlich physiologischer Anzeigegeräte, wie
z. B. Herzfrequenzsensoren oder Anzeigegeräte der Augenbewegungen, siehe
z. B. "Assessment
of cardiovascular reactivity by means of spectral analysis" (Beurteilung der
kardiovaskulären
Reaktionsfähigkeit
mittels Spektralanalyse), Mulder, L. J. M., Doktorthesen, Rijksuniveristetet
Groningen, Groningen 1988, oder „Automatic Driver Visual Behaviour
Measurement" (Automatische
visuelle Messung des Fahrerverhaltens), Victor, T., Blomberg, O.
und Zelinsky, Fahrzeugvisionen 9, Elsevier Science B. V. Weitere
Alternativen für
Signale, die verwendet werden können,
sind Straßenkartenangaben
und Informationen von externen Sensoren, wie z. B. Radar usw.
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Vorzugsweise
basiert das Eingangssignal auf leistungsbezogenen Messwerten, die
aus den Informationen geschätzt
werden, die sich auf primäre
Aufgabenanforderungen und sekundäre
Aufgabenanforderungen beziehen.
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Die
folgenden Eingangssignale 4 können als Grundlage für die Einschätzung verwendet
werden, ob ein forderndes Ereignis vorhanden ist:
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1. Beschleunigung
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Die
Fahrzeugbeschleunigung erhält
man aus dem Signal der Fahrzeuggeschwindigkeit, das in einem Multiplex-System
des Fahrzeugs, wie z. B. einem CAN-Bus, verfügbar ist. Man kann das Signal
auch von einem Beschleunigungssensor erhalten.
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2. Lenkwinkel
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Der
Lenkwinkel wird von einem Lenkwinkelsensor aufgezeichnet, der im
Lenksystem verfügbar
ist. Das Signal steht im Multiplex-System, wie z. B. dem CAN-Bus,
zur Verfügung.
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3. Lenkwinkelgeschwindigkeit
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Die
Lenkwinkelgeschwindigkeit kann aus dem Lenkwinkel berechnet werden.
Vorzugsweise erhält man
die Lenkwinkelgeschwindigkeit aus der Differenzierung eines gefilterten
Lenkwinkelsignals.
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4. Seitliche Beschleunigung
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Die
seitliche Beschleunigung wird durch einen Sensor aufgezeichnet.
Das Signal steht im Multiplex-System, wie z. B. dem CAN-Bus, zur
Verfügung.
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5. Bremsdruck
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Es
ist möglich,
entweder nur das binäre
Signal des Vorhandenseins des Bremsdrucks zu verwenden, oder ein
Signal, das der Größe des Bremsdrucks
entspricht. Das Signal steht im Multiplex-System, wie z. B. dem
CAN-Bus, zur Verfügung.
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6. Blinker
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Informationen
hinsichtlich der Verwendung des Blinkers stehen im Multiplex-System,
wie z. B. dem CAN-Bus zur Verfügung.
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7. Schaltstellung
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Informationen
zur Schaltstellung und/oder der Änderung
der Schaltstellung stehen im Multiplex-System, wie z. B. dem CAN-Bus,
zur Verfügung.
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8. Betätigungsknöpfe des
Fahrzeugnavigationssystems
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Informationen
zur Verwendung der Steuerknöpfe
des Fahrzeugnavigationssystems stehen im Multiplex-System, wie z.
B. dem CAN-Bus, zur Verfügung.
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9. Infotainment-Steuerknöpfe
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Informationen
zur Verwendung der Infotainment-Steuerknöpfe, wie z. B. Telefonknöpfe oder
Knöpfe zur
Lautstärkeregelung,
stehen auf dem CAN-Bus zur Verfügung
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10. Spiegelsteuerknopfe
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Informationen
zur Verwendung der Steuerknöpfe
für den
Spiegel stehen im Multiplex-System, wie z. B. dem CAN-Bus, zur Verfügung.
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11. Fenstersteuerknöpfe
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Informationen
zur Verwendung der Steuerknöpfe
für die
Fenster stehen im Multiplex-System,
wie z. B. dem CAN-Bus, zur Verfügung.
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12. Sitzsteuerknöpfe
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Informationen
zur Verwendung der Steuerknöpfe
für den
Sitz stehen im Multiplex-System,
wie z. B. dem CAN-Bus, zur Verfügung
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Es
können
weitere Eingangssignale verwendet werden, wie z. B. Steuerknöpfe für die Infotainment-Systeme
des Fahrzeugs.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung kann ein Kenner der Technik eine beliebige Kombination
der oben genannten verfügbaren
Signale in Erwägung
ziehen. Die Erfindung ist insbesondere für Situationen geeignet, wo
das Signal eine veränderliche
Größe aufweist
und wo die Größe des Signals
mit einem Schwellenwert verglichen wird, um zu beurteilen, ob ein
forderndes Ereignis vorhanden ist oder nicht. Unter diesen Umständen variiert
die Länge
des Zeitraums, in dem sich der Fahrer unter einer hohen Belastung
befindet. Die Belastung wird wähnend
dieses Zeitraums hoch bleiben, sie wird während eines Belastungsverzögerungs-Zeitrahmens
immer noch hoch bleiben. Die oben aufgeführten Signale 1–4 sind
von dieser Art.
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Die
Eingangssignale werden verwendet, um festzustellen, ob ein forderndes
Ereignis vorhanden ist oder nicht. Ein forderndes Ereignis ist ein
Ereignis, das die Aufmerksamkeit des Fahrers in Anspruch nimmt, und
wo zusätzliche
Anforderungen an die Aufmerksamkeit des Fahrers, wie z. B. informatorische
Nachrichten oder eingehende Telefonanrufe, (zum Beispiel) als Ablenkung
vom wichtigsten Zweck des Fahrers, dem Führen des Fahrzeugs wahrgenommen
werden.
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Es
können
die folgenden Bedingungen für
die Einteilung der Signale als kennzeichnend für ein forderndes Ereignis verwendet
werden:
PARAMETER
(AUFGABE) | BEDINGUNG | WERT |
Positive
Längsbeschleunigung | S > T | 1,5 < T < 3 m/s2 |
Negative
Längsbeschleunigung | S > T | –2,5 < T < –1 m/s2 |
Lenkwinkelschwelle | S > T | 90 < T < 130 Grad |
Lenkwinkelgeschwindigkeitsschwelle | S > T | 120 < T < 170 Grad/s |
Seitliche
Beschleunigung | S > T | 2 < T < 3 m/s2 |
Bremspedalaktivität | | Bremspedal
verwendet |
Schalthebelposition | | Schalthebel
im Rückwärtsgang |
Blinker | | Blinker
verwendet |
Knöpfe des
Fahrzeugnavigationssystems | | Knöpfe des
Navigationssystems des Fahrzeugs verwendet |
Telefonknöpfe | | Telefonknöpfe verwendet
und/oder Telefon in Gebrauch |
Spiegelsteuerknöpfe | | Steuerknöpfe für den Spiegel
verwendet |
Fenstersteuerknöpfe | | Steuerknöpfe für die Fenster
verwendet |
Sitzsteuerknöpfe | | Steuerknöpfe für den Sitz
verwendet |
Infotainment-Knöpfe | | Knöpfe für das Infotainment-System verwendet |
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Hierbei
ist S ein Signalwert und T ist der gewählte Schwellenwert, der in
dem vorgeschlagenen Intervall gewählt werden sollte.
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Ist
das Kriterium für
ein forderndes Ereignis erfüllt,
erzeugt die Belastungsschätzeinrichtung
ein Starkbelastungs-Ausgangssignal 5, welches als Eingangssignal
für den
Informationsfilter 3 genutzt wird.
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Die
Belastungsschätzeinrichtung
wird während
des fordernden Ereignisses und des Belastungsverzögerungs-Zeitrahmens,
der einen Zeitraum vom Endzeitpunkt des fordernden Ereignisses bis
zu einem Belastungsverzögerungs-Endzeitpunkt
verlängert,
weiterhin ein Starkbelastungs-Ausgangssignal erzeugen.
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Systemtests
haben gezeigt, dass ein Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen, der sich
auf bis zu 3 Sekunden erstreckt, eine Anzeige hoher Belastung bei
Ereignissen beibehält,
dass ein Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen,
der sich zwischen 3 und 15 Sekunden erstreckt, eine Anzeige hoher
Belastung bei Situationen beibehält
und dass ein Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen,
der sich auf mehr als 20 Sekunden erstreckt, die Möglichkeit
der Beibehaltung einer hohen Belastung während fordernder Fahrumgebungen
gewährt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird der Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen auf zwischen 0,1
und 20 Sekunden, vorzugsweise zwischen 2 und 15 Sekunden und noch
bevorzugter zwischen 3 und 7 Sekunden festgesetzt.
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Erzeugt
die Belastungsschätzeinrichtung
ein Starkbelastungs-Ausgangssignal, dann verlegt oder verzögert die
Information die vom System ausgelöste Information 6,
so dass die Information 7 in einem kontrollierten Modus über das
im Fahrzeug integrierte Kommunikationsmittel 8 erscheint.
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In 3 wird
eine Abbildung der Bedingungsregeln für eine Belastungsberechnung
einschließlich
einer Belastungsverzögerungszeit
gezeigt.
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Das
untere Diagramm stellt den Lenkwinkel als Funktion der Zeit dar.
Ein Schwellenwert T gibt den Grenzwert an, bei dessen Überschreiten
ein forderndes Ereignis als vorhanden angenommen wird. Das fordernde
Ereignis tritt zwischen einem Fordernd-Ereignis-Startzeitpunkt t0 und
einem Fordernd-Ereignis-Endzeitpunkt t1 auf.
Die Belastungsschätzeinrichtung
erzeugt am Fordernd-Ereignis-Startzeitpunkt t0 ein
Starkbelastungs-Ausgangssignal.
In der oberen Abbildung wird dargestellt, dass das Starkbelastungs-Ausgangssignal HW
während
des fordernden Ereignisses DE und des Belastungsverzögerungs-Zeitrahmens
D beibehalten wird.
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Der
Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen
kann durch eine Zähleinrichtung,
die ausgelöst
wird, wenn die Bedingung des fordernden Ereignisses als Fehler eingestellt
ist, ausgeführt
werden. Der Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen
kann die gleiche Dauer für
alle Bedingungen aufweisen, oder alternativ dazu eine unterschiedliche
Zeitdauer für
unterschiedliche Bedingungen. In einer Ausführungsform haben mindestens
zwei Bedingungen eine unterschiedliche Zeitdauer des Belastungsverzögerungs-Zeitrahmens.
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In
4 wird
eine schematische Zeichnung eines CAN-Bus
9 dargestellt.
Eine allgemeine Beschreibung eines CAN-Bus-Systems für Fahrzeuge
finden Sie in den folgenden US-Patenten, deren Offenlegung als Verweis
angeführt
wird:
US-Patente Nr. 5.574.848 ,
5.551.053 ,
5.323.385 ,
5.539.778 ,
5.600.782 ,
5.675.830 und
5.448.180 . Der CAN-Bus wird durch
eine zentrale Prozessoreinheit
10 gesteuert, die die Belastungsschätzeinrichtung
2 und
den Informationsfilter
3 einschließen kann. Der CAN-Bus
9 kommuniziert
mit verschiedenen Steuersystemen im Fahrzeug, wie z. B. einer Motorsteuereinheit
11,
die Informationen über
die Beschleunigung des Fahrzeugs zur Verfügung stellt, ein Lenksteuersystem
12,
das Informationen über
den Lenkwinkel zur Verfügung
stellt, ein Bremssteuersystem
13, das Informationen über den
Bremsdruck zur Verfügung
stellt, ein Schaltsteuersystem
14, das Informationen über die
Schaltposition liefert, ein Blinker-Kommunikationsschalter
15,
der Informationen über
die Verwendung des Blinkers liefert, ein Telefonsteuersystem
16,
das Informationen über
die Verwendung des Telefons liefert, ein Infotainment-Steuersystem
17,
das Informationen über
die Verwendung der Steuerknöpfe
des Infotainment-Systems liefert, des Weiteren kann ein beliebiges
zusätzliches
Steuersystem
18 am Bus angebracht werden, wie z. B. Sitzsteuerschalter,
Spiegelsteuerschalter, Fenstersteuerschalter, Steuersystem des Fahrzeugnavigationssystems
usw.
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Durch
die Kopplung des Belastungsmanagers 1 an den CAN-Bus kann
der Belastungsmanager Zugriff auf alle wichtigen Informationen haben,
um korrekt zu bestimmen, ob eine Bedingung einer hohen Belastung vorliegt
oder nicht.
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In 5 wird
ein Beispiel einer hierarchischen Klassifizierung zur Beschreibung
der fordernden Fahrszenarien dargestellt.
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Der
untere Teil der Abbildung zeigt Serien von Ereignissen, von links
nach rechts ein Zeitraum des Abbremsens, gefolgt von einer Lücke und
einem Zeitraum der Beschleunigung zusammen mit einer scharfen Wendung.
Auf einen Zwischenzeitraum, der kein forderndes Ereignis darstellt,
folgt ein Abbremsen, eine Lücke und
ein Zeitraum einer Beschleunigung.
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Die
Ereignisse werden in zwei unterschiedliche Situationen eingeteilt:
ein Abbiegen an einer T-Kreuzung gefolgt von einer Lücke und
einem Fußgängerüberweg.
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Die
Verkehrsumgebung wird als Fahren in der Innenstadt klassifiziert.
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Der
Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen
nach der Erfindung wird vorzugsweise so festgelegt, dass Ereignisse,
die eine Situation bilden, zusammen gruppiert werden und dass eine
Starkbelastungsverzögerung während einer
Situation beibehalten wird. Der Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen sollte vorzugsweise
nicht so lang sein, dass getrennte Situationen zusammen gruppiert
werden. Aus diesem Grund sollte der Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen
eine Dauer zwischen 2 und 15 Sekunden aufweisen, vorzugsweise zwischen 3
und 7 Sekunden.
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In
einer folgenden Tabelle sind einige unterschiedliche Ereignisse
aufgeführt,
die von der Belastungsschätzeinrichtung
als fordernde Ereignisse erkannt werden sollten:
EREIGNIS | FORDERUNGSART | Entsprechende
CAN-Bus-Information |
Spurwechsel | Primäre Aufgabe | Signal
des Abbiegens |
Bremsen
bei Annäherung
an ein Hindernis | Primäre Aufgabe | Beschleunigung,
Bremspedalposition, Bremsdruck |
Starke
Beschleunigung (z. B. an einer Ampel oder beim Überholen) | Primäre Aufgabe | Beschleunigung |
Abbiegen
mit geringer Geschwindigkeit | Primäre Aufgabe | Winkel
des Lenkrades, Gierrate, Blinkersignal |
Durchfahren
einer Kurve mit hoher Geschwindigkeit | Primäre Aufgabe | Seitliche
Beschleunigung |
Rückwärts | Primäre Aufgabe | Schaltmodus |
Spritzer
auf der Windschutzscheibe | Primäre Aufgabe | Aktivität der vorderen
Scheibenwischer |
Bedienung
des Infotainment | Sekundäre Aufgabe | Aktivität der Schalter
und Knöpfe
des Infotainment |
Bedienung
des Fahrzeugnavigationssystems | Sekundäre Aufgabe | Aktivität der Knöpfe des
Fahrzeugnavigationssystems |
Bedienung
der Sitzeinstellung | Sekundäre Aufgabe | Bedienung
der Sitzsteuerung |
Bedienung
der Spiegeleinstellung | Sekundäre Aufgabe | Steuerung
des Fahrerspiegels |
Bedienung
der Fenstereinstellung | Sekundäre Aufgabe | Steuerung
des Fahrerfensters |
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Die
oben aufgeführten
fordernden Ereignisse werden häufig
in fordernden Situationen zusammengefasst. Beispiele von fordernden
Situationen sind im folgenden aufgelistet:
Fordernde
Situation | Gruppierung
von Ereignissen |
Überholen | Wechsel
auf die linke Spur, Beschleunigung, Wechsel auf die rechte Spur |
Stop-und-Go-Situationen
(Ampeln, Fußgängerüberwege
usw.) | Abbremsen,
Beschleunigung |
Straßenkreuzung | Abbremsen,
Abbiegen mit geringer Geschwindigkeit, Beschleunigung |
Kreisverkehr | Abbremsen,
Abbiegen mit geringer Geschwindigkeit |
Parken | Rückwärts, Abbiegen
mit geringer Geschwindigkeit |
Ausführen von
Aufgaben des Infotainment | Drücken der
Infotainment-Knöpfe |
Ausführen von
Aufgaben des Fahr | Drücken der
Knöpfe
des Fahrzeugnavigations- |
zeugnavigationssystems | systems |
Aufgaben
zur Bedienung der Sitzeinstellung | Operationen
der Sitzsteuerung |
Aufgaben
zur Bedienung der Spiegeleinstellung | Operationen
der Spiegelsteuerung |
Aufgaben
zur Bedienung der Fenstereinstellung | Operationen
der Fenstersteuerung |
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In 6 wird
ein Ablaufschema zur Bedienung einer Ausführungsform eines Verfahrens
zum Schätzen
der Belastung des Fahrers eines Fahrzeugs dargestellt. Die in 6 offen
gelegten Verfahrensschritte ersetzen die Verfahrensschritte 103, 104 und 105 des
in 1 dargestellten Verfahrens.
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In
einem ersten Verfahrensschritt 20 werden Signale 21 gesammelt,
die Aufgaben anzeigen, die die Aufmerksamkeit des Fahrers erfordern.
In einem zweiten Verfahrensschritt 22 werden die Signale
mit Schwellenwerten und/oder der Anzeige des Vorhandenseins einer
fordernden Aktivität
verglichen. In einem dritten Verfahrensschritt 24 wird
festgestellt, ob ein forderndes Ereignis vorliegt oder nicht. Liegt
kein forderndes Ereignis vor, wird ein neuer Satz an Eingangssignaldaten
erfasst. Liegt ein forderndes Ereignis vor, wird in einem vierten
Verfahrensschritt 26 ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
erzeugt. Nachdem das fordernde Ereignis festgestellt wurde, wird
in einem fünften
Verfahrensschritt 28 bestimmt, ob das fordernde Ereignis
noch anhält oder
ob es beendet ist.
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Der
fünfte
Verfahrensschritt wird wiederholt, während das fordernde Ereignis
anhält.
Der fünfte
Verfahrensschritt kann durch eine sofortige Neuerfassung eines neuen
Satzes von Eingangsdaten der Eingangssignale ersetzt werden, wie
durch die gestrichelte Linie angezeigt wird. Liegt das fordernde
Ereignis nicht mehr vor, beginnt in einem sechsten Verfahrensschritt 30 der
Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen.
Unterschiedliche Zeitrahmen können
für unterschiedliche
Aufgaben verwendet werden. Die Belastungsschätzeinrichtung erzeugt ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
so lange wie der Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen
nicht abgelaufen ist. Während
des Ablaufs des Belastungsverzögerungs-Zeitrahmens
werden neue Daten erfasst. Ein neu festgestelltes forderndes Ereignis
wird den Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen
zurück
stellen, der wieder neu startet, sobald das neue fordernde Ereignis
abgelaufen ist. Geben die neuen Daten an, dass die Belastung niedrig
ist, wird die Belastungsschätzeinrichtung
dennoch ein Starkbelastungs-Ausgangssignal beibehalten.
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In 7 wird
eine Ausführungsform
einer Belastungsschätzeinrichtung 2 nach
der Erfindung dargestellt. Die Belastungsschätzeinrichtung 2 umfasst
Einrichtungen 30 zum Empfangen eines Signals 7,
das eine Aufgabe kennzeichnet, die die Aufmerksamkeit des Fahrers
erfordert, wobei dieses Signal verwendet wird, um einen Belastungspegel
eines Ausgangssignals einer Belastungsschätzeinrichtung zu bestimmen.
Die Belastungsschätzeinrichtung
umfasst des Weiteren Einrichtungen 31 zur Feststellung,
ob das Fahrzeug für
einen Zeitraum, der einen Schwellenwert übersteigt, stehend ist. Die
Bedingung, dass das Fahrzeug stehend ist, kann aus einem Geschwindigkeitssignal 32 gemeinsam
mit einer Zeitbedingung festgestellt werden, dass Parken oder eine
Geschwindigkeit bei Null für
einen Zeitraum, der einen Schwellenwert überschritten hat, abgelaufen
sein muss. Diese Einrichtungen 31 können des Weiteren feststellen,
ob das Fahrzeug nahezu stehend ist. Das Fahrzeug wird als nahezu
stehend eingeordnet, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit für einen
Zeitraum, der einen Zeitperioden-Schwellenwert übersteigt, unter einem Fahrzeuggeschwindigkeits-Schwellenwert
liegt. Die Belastungsschätzeinrichtung
umfasst außerdem
Einrichtungen 33 zum Erzeugen eines Belastungs-Ausgangssignals.
Die Einrichtungen zum Erzeugen eines Belastungs-Ausgangssignals 33 erzeugen
ein Geringbelastungs-Ausgangssignal so lange das Fahrzeug stehend
oder nahezu stehend ist, ungeachtet dessen, ob das Signal, das eine
Aufgabe kennzeichnet, die die Aufmerksamkeit des Fahrers erfordert,
ein Starkbelastungs-Ausgangssignal ausgelöst hat oder nicht.
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Die
Belastungsschätzeinrichtung
kann des Weiteren Einrichtungen zum Erkennen eines fordernden Ereignisses 34 aus
einem Signal umfassen, das eine Aufgabe kennzeichnet, die die Aufmerksamkeit
des Fahrers erfordert. Das fordernde Ereignis tritt zwischen einem
Fordernd-Ereignis-Startzeitpunkt und einem Fordernd-Ereignis-Endzeitpunkt
auf. Die Belastungsschätzeinrichtung
umfasst außerdem
Einrichtungen 35 zum Erzeugen eines Belastungsverzögerungs-Zeitrahmens.
Der Belastungsverzögerungs-Zeitrahmen
verlängert einen
Zeitraum vom Fordernd-Ereignis-Endzeitpunkt bis zu einem Belastungsverzögerungs-Endzeitpunkt.
Die Einrichtungen zum Erzeugen eines Belastungs-Ausgangssignals 33 erzeugen
ein Starkbelastungs-Ausgangssignal während des fordernden Ereignisses
und behalten das Starkbelastungs-Ausgangssignal während des Belastungsverzögerungs-Zeitrahmens
bei.
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Die
Belastungsschätzeinrichtung
und ihre Einrichtungen können
durch einen modernen Mikrocomputer gebildet werden, der über ein
Signaleingangs-Gate, ein Signalausgangs-Gate, Prozessoren, die in der Lage sind,
eine logische Struktur zu bearbeiten, und Zeit messer oder Bezugstaktsignale
verfügt.
Das Eingangs-Gate kann so eingerichtet sein, dass es sowohl analoge
als auch digitale Signale bearbeiten kann. Das Ausgangs-Gate kann
wahlweise ein analoges oder digitales Ausgangs-Gate sein. Vorzugsweise
ist das Eingangs-Gate mit einem CAN-Bus gekoppelt. In diesem Fall
muss das Eingangs-Gate nur in der Lage sein, digitale Signale zu
verarbeiten. Die Belastungsschätzeinrichtung
kann außerdem
aus einem logischen Schaltkreis einschließlich Transistorelementen gebildet
werden, die so eingerichtet sind, dass sie die notwendigen Signalvergleiche
und logischen Entscheidungen ausführen können.
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In 8 und 9 werden
ein Verfahren zur Bearbeitung eingehender Anrufe sowie eine Anordnung an
Bord des Fahrzeugs für
die Behandlung eingehender Anrufe beschrieben. Nach diesem Verfahren
und dieser Anordnung wird ein eingehender Anruf für einen
Zeitraum verhindert, wenn ein Starkbelastungs-Ausgangssignal durch
eine Belastungsschätzeinrichtung
beim Empfang des Anrufes erzeugt wird.
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8 zeigt
ein Ablaufschema eines Verfahrens zur Bearbeitung eines eingehenden
Anrufs an einem Telefon, das mit einem internen Datenkommunikationssystem
eines Fahrzeugs verbunden ist. Bei einem ersten Verfahrensschritt 200 wird
die Belastung des Fahrers geschätzt.
Die Belastungsschätzung
kann durch eine beliebige bekannte Technik zur Belastungsschätzung ausgeführt werden.
Vorzugsweise wird jedoch eine Belastungsschätzeinrichtung wie im Folgenden
offen gelegt verwendet. Die Belastungsschätzeinrichtung erzeugt ein Starkbelastungs-Ausgangssignal 201 in
dem Fall, dass bei der Belastungsschätzung ein forderndes Ereignis
festgestellt wurde. Für
den Fall, dass kein forderndes Ereignis festgestellt wird, wird
ein Geringbelastungs-Ausgangssignal 202 erzeugt.
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Für den Fall,
dass ein Starkbelastungs-Ausgangssignal bei Empfang eines eingehenden
Anrufs vorliegt, wird nach der Erfindung der eingehende Anruf in
einem zweiten Verfahrensschritt für einen Zeitraum nach Empfang
des eingehenden Anrufs verbunden gehalten, während der Zugriff auf den eingehenden
Anruf so lange verhindert wird, wie in diesem Zeitraum ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
anliegt.
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Ändert die
Belastungsschätzeinrichtung
ihr Ausgangssignal von der Kennzeichnung einer hohen Belastung in
ein Stadium, das eine niedrige Belastung kennzeichnet, bevor der
vorgegebene Zeitraum abgelaufen ist, wird in einem dritten Schritt 203a der
Zugriff auf den Telefonanruf gestattet.
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Bleibt
das Starkbelastungs-Signal bestehen, wenn der vorgegebene Zeitraum
abläuft,
wird nach den unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung
einer der folgenden Verfahrensschritte eingeleitet:
Nach einer
ersten Ausführungsform
wird der eingehende Anruf in einem dritten Verfahrensschritt 203b unterbrochen,
wenn bei Ablauf des Zeitraums ein Starkbelastungs-Ausgangssignal anliegt.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform
wird der eingehende Anruf in einem dritten Verfahrensschritt 203c an
einen Anrufbeantworter weitergeleitet, wenn bei Ablauf des Zeitraums
ein Starkbelastungs-Ausgangssignal anliegt. Wahlweise informiert
der Anrufbeantworter den Anrufer darüber, dass der Fahrer sich in
einem fordernden Ereignis befindet.
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Nach
einer dritten Ausführungsform
wird der Zugriff auf den eingehenden Anruf in einem dritten Verfahrensschritt 203d zugelassen,
ungeachtet dessen, ob bei Ablauf des Zeitraums ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
anliegt oder nicht.
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Der
vorgegebene Zeitraum weist vorzugsweise eine Dauer zwischen 2–20 Sekunden
auf. In einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform wird die Dauer auf
zwischen 4–6
Sekunden festgelegt.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung wird der Zugriff auf den eingehenden Anruf durch Abschalten
des Telefonsignals verhindert.
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Wurde
ein Anruf bereits empfangen, bevor das fordernde Ereignis eintritt,
wird der Anruf nicht unterbrochen.
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In 9 wird
eine Anordnung an Bord eines Fahrzeugs 204 zur Bearbeitung
eines eingehenden Anrufs gezeigt. Die Anordnung an Bord eines Fahrzeugs
umfasst ein internes Datenkommunikationssystem 205 eines
Fahrzeugs. Das interne Datenkommunikationssystem kann als Multiplex-System,
wie z. B. ein CAN-Bus, eingerichtet sein. Das interne Datenkommunikationssystem
wird durch eine Zentralprozessoreinheit gesteuert. Das interne Datenkommunikationssystem 205 ist
mit einem Telefon 206 und einer Belastungsschätzeinrichtung 207 verbunden.
Die Belastungsschätzeinrichtung 207 kann
in einer beliebigen, einem Kenner der Technik bekannten Art sein,
vorzugsweise aber von der Art, die im Folgenden detaillierter beschrieben
wird. Die Belastungsschätzeinrichtung 207 ist
so eingerichtet, dass sie in dem Fall, dass die Belastungsschätzeinrichtung 207 ein
forderndes Ereignis feststellt, ein Starkbelastungs-Ausgarigssignal
erzeugt. Die Anordnung 204 umfasst des Weiteren eine Einrichtung 208 zur
Verhinderung des Zugriffs auf den eingehenden Anruf für einen
Zeitraum, und zwar in dem Falle, dass ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
bei Empfang des eingehenden Anrufs vorliegt. Die Einrichtung zur
Verhinderung des Zugriffs kann in der Belastungsschätzeinrichtung 207 oder
in einem Informationsfilter, der, wie im Folgenden beschrieben,
in einem Belastungsmanager integriert ist, enthalten sein oder separat
angeordnet sein, zum Beispiel als Einrichtung zur Verhinderung des
Klingelsignals, die in Verbindung mit einer Lautsprecheranordnung
eingerichtet ist, die normalerweise bei Empfang eines Anrufs das
Klingelsignal erzeugt.
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Die
Einrichtungen zur Verhinderung des Zugriffs funktionieren nach dem
Verfahren, das in Bezug auf 1 offen
gelegt wurde.
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Die
Einrichtungen zur Verhinderung des Zugriffs werden wie folgt angeordnet:
Die
Anordnung an Bord des Fahrzeugs umfasst Einrichtungen zur Aufrechterhaltung
des eingehenden Anrufs für
einen Zeitraum ab dem Empfang, für
den Fall, dass ein Starkbelastungs-Ausgangssignal bei empfang des eingehenden
Anrufs anliegt, wobei der Zugriff auf den eingehenden Anruf so lange
verhindert wird, wie in dem Zeitraum das Starkbelastungs-Signal
vorhanden ist. Diese Einrichtungen können so angeordnet werden,
dass sie die Verbindung des eingehenden Anrufs gestatten, während sie
die Einrichtungen zur Verhinderung des Klingelsignals das Klingelsignal
abstellen lassen.
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Die
Einrichtung zur Verhinderung des Zugriffs 208 ist nach
einer Ausführungsform
der Erfindung so angeordnet, dass der eingehende Anruf unterbrochen
wird, wenn bei Ablauf des Zeitraums ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
anliegt.
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Die
Einrichtung zur Verhinderung des Zugriffs 208 ist nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung so angeordnet, dass der eingehende Anruf an einen
Anrufbeantworter weitergeleitet wird, wenn bei Ablauf des Zeitraums
ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
anliegt. Vorzugsweise umfasst die Anordnung 204 nach dieser
Ausführungsform
einen Anrufbeantworter 209 oder ist mit diesem verbunden,
der über
einen Kommunikationsweg zur Belastungsschätzeinrichtung verfügt. In dem
Fall, dass der Anrufbeantworter 209 darüber informiert wird, dass die
Belastungsschätzeinrichtung
ein Starkbelastungs-Ausgangssignal erzeugt, wird eine Nachricht
generiert, die angibt, dass sich der Fahrer unter einer hohen Belastung
befindet.
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Die
Einrichtung zur Verhinderung des Zugriffs 208 ist nach
noch einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung so angeordnet, dass der Zugriff auf einen eingehenden
Anruf gestattet wird, ungeachtet dessen, ob bei Ablauf des Zeitraums
ein Starkbelastungs-Ausgangssignal
anliegt oder nicht.
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Der
vorgegebene Zeitraum weist vorzugsweise eine Dauer zwischen 2–10 Sekunden
auf. In einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform wird die Dauer auf
zwischen 4–6
Sekunden festgelegt.
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Wurde
ein Anruf bereits empfangen, bevor ein fordernde Ereignis eintritt,
wird der Anruf nicht unterbrochen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt,
sie kann im Bereich der beigefügten
Ansprüche
variiert werden. Insbesondere ist es möglich, die Art der Erfassung
und Neuerfassung der Daten zu ändern.
Des Weiteren ist es möglich,
die Erfindung zusammen mit Belastungsschätzeinrichtungen zu nutzen,
die physiologische Anzeigen verwenden. Die Erfindung wird jedoch
vorzugsweise zusammen mit der Belastungsschätzeinrichtung verwendet, die
leistungsbezogene Messwerte verwendet.