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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Grenzflächenpolymerisation von oligomeren
Chloroformiaten zu Polycarbonatprodukten. Die Erfindung betrifft
weiterhin ein wirksames Verfahren r die kontinuierliche Grenzflächenpolymerisation
von oligomeren Chloroformiaten, um ein aromatisches Polycarbonat
zu ergeben.
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Polycarbonate,
geschätzt
wegen ihrer Transparenz, Festigkeit und relativ geringen Kosten,
werden global in einem Maßstab
von gut über
einer Milliarde Pfund jährlich
hergestellt. Bei der gegebenen Wichtigkeit von Polycarbonaten im
heftigen Wettbewerb auf dem weltweiten Materialmarkt ist es nicht überraschend,
dass neue und effizientere Routen für Polycarbonate ernsthaft erdacht
werden. Eine Vielzahl von Verfahren für die Polycarbonatherstellung
sind wohl bekannt, insbesondere für aromatische Polycarbonate,
wie z.B. Bisphenol A-Polycarbonat. Aromatische Polycarbonate wurden
und werden derzeit durch zwei prinzipielle Routen hergestellt, das „Schmelz"-Verfahren und das „Grenzflächen"-Verfahren. Das Grenzflächenverfahren
ist typischerweise durch die Reaktion eines Bisphenols mit Phosgen
unter Grenzflächenbedingungen
charakterisiert, d.h. Bedingungen, die allgemein Reaktion in einem
mit Wasser unmischbaren Lösungsmittel,
wie z.B. Methylenchlorid, in der Gegenwart einer wässrigen
Lösung
eines Säureakzeptors,
wie z.B. einem Alkalimetallhydroxid, sowie einen Katalysator aufweisen,
welcher typischerweise ein tertiäres
Amin ist, wie z.B. Triethylamin oder ein tertiäres Amin, in Kombination mit
einem oder mehreren Phasentransferkatalysatoren, wie z.B. Tetrabutylammoniumbromid.
WO 02/08311 beschreibt ein
kontinuierliches Grenzflächenverfahren
für die
Herstellung von Polycarbonaten aus Chloroformiatoligomeren.
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Eine
Variation des Grenzflächenansatzes
für die
Polycarbonatherstellung ist das Bischloroformiat-Verfahren, manchmal
als das „BCF"-Verfahren bezeichnet,
in welchem die Chloroformiatgruppen eines oligomeren Chloroformiats
mit niedrigem Molekulargewicht selektiv unter Bedingungen hydrolysiert
werden, wie z.B. jenen, bei denen sich, wenn die Chloroformiatgruppe
hydrolysiert wird, ein negativ geladenes Sauerstoffatom ergibt,
welches mit dem Oligomer verbunden ist, das negativ geladene Sauerstoffatom
mit einer der verbleibenden Chloroformiatgruppen mit einer Geschwindigkeit
reagiert, die wesentlich schneller ist als die Geschwindigkeit,
mit welcher die Chloroformiatgruppen Hydrolyse unterliegen. Das
Ergebnis dieses Geschwindigkeitsunterschiedes ist der, dass das
oligomere Chloroformiat Kettenverlängerung unterliegt und Polycarbonat
mit ausreichendem Molekulargewicht, um verwendbar zu sein, hergestellt
wird. Während
wesentlicher Forschungsaufwand bei der Entwicklung dieses „BCF"-Ansatzes für Polycarbonat
aufgewendet wurde und beeindruckende Erfolge erbracht wurden, verbleiben
Gelegenheiten, dieses Verfahren weiter zu verbessern. Es wäre z.B.
hoch erwünscht,
ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, bei dem ein oligomeres Chloroformiat kontinuierlich
zu hoch molekulargewichtigem Polycarbonatprodukt umgesetzt werden
kann und dass sich, ohne darauf zurückgreifen zu müssen, das
Produkt zusätzlichem
Phosgen über
jenes hinaus, welches bei der Herstellung des oligomeren Polycarbonats
eingesetzt wurde, nochmals zu unterziehen, ein Polycarbonatprodukt ergibt,
das lediglich sehr geringe Gehalte an Hydroxygruppen, Ausgangsmonomer
und Kettenstopper enthält. Häufig ergibt
jedoch der „BCF"-Ansatz ein Polycarbonatprodukt,
das einen unerwünscht
hohen Gehalt an Hydroxygruppen hat, hohe Mengen an Restmonomer und
Kettenstopper enthält
und allgemein ungeeignet ist für die
Verwendung bei der kontinuierlichen Herstellung von Polycarbonat.
Die vorliegende Erfindung löst
diese und andere Probleme, die bisher lange dem „BCF"-Ansatz für die Polycarbonatherstellung
innegewohnt haben.
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KURZE ZUSAMMENPASSUNG DER
ERFINDUNG
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Gemäß einem
Gesichtspunkt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines aromatischen Polycarbonats zur Verfügung, wobei
das genannte Verfahren das in Kontakt bringen einer Lösung aus
einem oligomeren Chloroformiat mit einem Säureakzeptor und einem Katalysator
unter Grenzflächenbedingungen
aufweist, wobei die genannte oligomere Chloroformiatlösung eine
Bruttokonzentration von Chloroformiatgruppen, eine Gesamtkonzentration
von aromatischen Hydroxylgruppen und eine Nettokonzentration von
Chloroformiatgruppen hat, wobei die genannte Nettokonzentration
von Chloroformiatgruppen die Differenz zwischen der Bruttokonzentration
von Chloroformiatgruppen und der Gesamtkonzentration von aromatischen Hydroxylgruppen
ist, wobei die genannte Nettokonzentration der Chloroformiatgruppen
einen Wert von mehr als etwa 0,04 mol Chloroformiatgruppen pro Liter
dieser Lösung
hat.
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In
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die vorliegende Erfindung
Polycarbonate, die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wurden
und Gegenstände,
die diese Polycarbonate aufweisen.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung kann leichter durch Bezugnahme auf die folgende
eingehende Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
und den darin eingeschlossenen Beispielen verstanden werden. In
dieser Beschreibung und in den Ansprüchen, die folgen, wird Bezug
genommen auf eine Anzahl von Bezeichnungen, die so definiert werden
sollen, dass sie die folgenden Bedeutungen haben.
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Die
Einzahlformen „ein", „eine" und „der/die/das" beinhalten Mehrzahlbezüge, sofern
der Zusammenhang nicht eindeutig etwas anderes vorschreibt.
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„Wahlweise" bedeutet, dass das
nachfolgend beschriebene Ereignis oder Umstand auftreten kann oder
nicht, und dass die Beschreibung Fälle beinhaltet, bei denen das
Ereignis auftritt und Fälle,
bei denen es dies nicht tut.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „Polycarbonat" Polycarbonate, die
Struktureinheiten beinhalten, die aus einer oder mehreren dihydroxyaromatischen
Verbindung erhalten wurden, und schließt Copolycarbonate und Polyestercarbonate
ein.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „Schmelzpolycarbonat" ein Polycarbonat,
das durch die Umesterung von zumindest einem Diarylcarbonat mit
zumindest einer dihydroxyaromatischen Verbindung hergestellt wurde.
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„BPA” ist hier
definiert als Bisphenol A und ist auch bekannt als 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, 4,4-Isopropylidendiphenol
und p,p-BPA.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „Bisphenol A-Polycarbonat" ein Polycarbonat,
in dem im Wesentlichen alle Wiederholungseinheiten einen Bisphenol
A-Rest aufweisen.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „Polycarbonatprodukt" ein Polycarbonatprodukt
mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht Mw von
mehr als 15 000 Dalton.
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So
wie hier verwendet bezeichnet „Oligomer" eine polymere Spezies
mit mehreren Wiederholungseinheiten und einem gewichtsmittleren
Molekulargewicht Mw von weniger als 15 000
Dalton.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „Prozent Endverkappung" den Prozentanteil
an Polycarbonatkettenenden, die keine Hydroxylgruppen sind. Im Falle
von Bisphenol A-Polycarbonat, hergestellt aus Diphenylcarbonat und
Bisphenol A, bedeutet ein „Prozent
Endverkappungs"-Wert
von etwa 75%, dass etwa fünfundsiebzig
Prozent Polycarbonatkettenenden Phenoxygruppen aufweisen, während etwa
25% dieser Kettenenden Hydroxylgruppen aufweisen. Die Bezeichnung „Prozent
endverkappt" und „Prozent
Endverkappung" werden
austauschbar verwendet.
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So
wie hier verwendet haben die Bezeichnungen „Kettenstopper", „Kettenstoppmittel", „Endverkappungsmittel" und „Endverkappung" die gleiche Bedeutung
und betreffen eine monofunktionelle Spezies, wie z.B. p-Cumylphenol,
die dazu verwendet wird, das Molekulargewicht des Polycarbonatprodukts
während
der Polymerisationsreaktion, in welcher das Polycarbonatprodukt
gebildet wird, zu kontrollieren.
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So
wie hier verwendet haben die Bezeichnungen „Hydroxygruppe" und „Hydroxylgruppe" die gleiche Bedeutung
und betreffen eine OH-Gruppe, die an einem organischen Molekül befestigt
ist, welches jedes Molekulargewicht in einem Bereich zwischen dem
Molekulargewicht von Methanol und demjenigen des höchsten erreichbaren
Molekulargewichts von Polycarbonaten haben kann. Typischerweise
betreffen die Bezeichnungen, so wie hier verwendet, OH-Gruppen,
die an das oligomere Ausgangschloroformiat geknüpft sind oder OH-Gruppen, die
an das Polycarbonatprodukt geknüpft
sind.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „aromatischer Rest" einen Rest mit einer
Wertigkeit von zumindest eins und weist zumindest einen aromatischen
Ring auf. Beispiele für
aromatische Reste beinhalten Phenyl, Pyridyl, Furanyl, Thienyl,
Naphthyl, Phenylen und Biphenyl. Die Bezeichnung beinhaltet Gruppen,
enthaltend sowohl aromatische als auch aliphatische Bestandteile,
z.B. eine Benzylgruppe, eine Phenethylgruppe oder eine Naphthylmethylgruppe.
Die Bezeichnung beinhaltet auch Gruppen, aufweisend sowohl aromatische als
auch cycloaliphatische Gruppen, z.B. 4-Cyclopropylphenyl und 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin-1-yl.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „aliphatischer Rest" einen Rest mit einer
Wertigkeit von zumindest eins und bestehend aus einer linearen oder
verzweigten Anordnung von Atomen, die nicht cyclisch ist. Die Anordnung
kann Heteroatome, wie z.B. Stickstoff, Schwefel und Sauerstoff beinhalten,
oder kann ausschließlich
aus Kohlenstoff und Wasserstoff zusammengesetzt sein. Beispiele
für aliphatische
Reste beinhalten Methyl, Methylen, Ethyl, Ethylen, Hexyl, Hexamethylen
und ähnliches.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „cycloaliphatischer Rest" einen Rest mit einer
Wertigkeit von zumindest eins und aufweisend eine Anordnung von
Atomen, die cyclisch ist, aber nicht aromatisch, und die darüber hinaus
keinen aromatischen Ring aufweist. Die Anordnung kann Heteroatome,
wie z.B. Stickstoff, Schwefel und Sauerstoff enthalten, oder kann
ausschließlich
aus Kohlenstoff und Wasserstoff zusammengesetzt sein. Beispiele
für cycloaliphatische
Reste beinhalten Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, 2-Cyclohexylethyl-1-yl,
Tetrahydrofuranyl und ähnliches.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polycarbonat, bei dem ein oligomeres Chloroformiat in Lösung unter
Grenzflächenbedingungen
mit einem Säureakzeptor
und einem Katalysator zur Reaktion gebracht wird, um ein hochmolekulargewichtiges
Polycarbonat zu bilden. Das oligomere Chloroformiat weist sowohl
Hydroxylendgruppen als auch Chloroformiat (C1000)-Endgruppen auf.
Es wurde überraschenderweise
entdeckt, dass wenn die Konzentrationen von Chloroformiat und Hydroxyendgruppen, die
in einer Lösung
eines oligomeren Chloroformiats vorhanden sind, welches Polymerisation
unter Grenzflächenbedingungen
unterliegt, geeignet ausgeglichen sind, das Polycarbonatprodukt
verbesserte Eigenschaften besitzt, wie z.B. eine reduzierte Menge
an Restmonomer und Kettenstoppmittel enthält. Zusätzlich enthält ein so hergestelltes Polycarbonatprodukt
einen reduzierten Gehalt an Hydroxyendgruppen. Mit geeignet ausbalanciert
ist gemeint, dass sowohl die relativen Mengen an Hydroxy- und Chloroformiatgruppen
als auch die tatsächlichen
Konzentrationen von Hydroxy- und Chloroformiatgruppen, die in der
Lösung
Polymerisation unterliegen so sind, dass die „Nettokonzentration" der Chloroformiatgruppen,
die in der oligomeren Chloroformiatlösung am Beginn der Polymerisationsreaktion
vorhanden ist, größer als
etwa 0,04 mol Chloroformiatgruppen pro Liter Lösung ist. „Nettokonzentration", so wie hier verwendet,
ist definiert als die Differenz zwischen der Gesamtkonzentration
der Chloroformiatgruppen (Bruttokonzentration) und der Konzentration
von Hydroxygruppen, die in der oligomeren Chloroformiatlösung am
Beginn der Polymerisationsreaktion vorhanden ist. Es ist bevorzugt,
dass die Nettokonzentration von Chloroformiatgruppen in einem Bereich
zwischen etwa 0,04 und etwa 1,2 mol Chloroformiatgruppen pro Liter
Lösung
ist. Es sollte betont werden, dass „Nettokonzentration" auf dem Unterschied
zwischen der „Bruttokonzentration" von Chloroformiatgruppen
unter der Konzentration von Hydroxygruppen basiert, die in der oligomeren
Chloroformiatlösung
vorhanden sind, und dass diese Konzentrationen auf dem Volumen der
Lösung
am Beginn der Reaktion basieren, die im Wesentlichen aus dem mit
Wasser unmischbaren Lösungsmittel
besteht, enthaltend das oligomere Chloroformiat.
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Wie
bemerkt wird die Polymerisation unter Grenzflächenpolymerisationsbedingungen
ausgeführt,
was bedeutet, dass die Reaktionsmischung Wasser, zumindest ein Lösungsmittel,
welches nicht mit Wasser mischbar ist, einen Säureakzeptor, einen Katalysator
und das oligomere Chloroformiat aufweist, welches Polymerisation
unterliegt.
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Geeignete
mit Wasser unmischbare Lösungsmittel,
die unter Grenzflächenreaktionsbedingungen
gemäß vorliegender
Erfindung verwendet werden können,
sind z.B. chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Methylenchlorid,
Tetrachlorkohlenstoff, Dichlorethan, Trichlorethan und Tetrachlorethan,
substituierende aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Chlorbenzol,
o-Dichlorbenzol und die verschiedenen Chlortoluole. Die chlorierten
aliphatischen Kohlenwasserstoffe, insbesondere Methylenchlorid,
sind bevorzugt.
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Geeignete
Säureakzeptoren,
beinhaltend Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxide, die als
Säureakzeptoren
unter Grenzflächenbedingungen
verwendet werden können,
sind z.B. Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und Kalziumhydroxid.
Natrium- und Kaliumhydroxide und insbesondere Natriumhydroxid sind
bevorzugt.
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Der
Katalysator weist ein oder mehrere Aminkatalysatoren mit Struktur
I auf,
wobei R
1–R
3 unabhängig
eine Bindung, C
1-C
20 aliphatischer
Rest, C
4-C
20 cycloalkylaliphatischer
Rest oder ein C
4-C
20 aromatischer
Rest sind. Amine mit Struktur I werden veranschaulicht durch Triethylamin,
Tributylamin, N-Butyl-N,N-dimethylamin, Hönig's Base, N-Methylpiperidin, 4-(N,N-Dimethylamin)pyridin,
N-Ethylmorpholin, 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan, 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en
und ähnliches.
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Der
Katalysator kann weiterhin eine quaternäre Ammoniumverbindung mit Struktur
II aufweisen,
wobei R
4–R
7 unabhängig
eine Bindung, ein C
1-C
20 aliphatischer
Rest, C
4-C
20 cycloaliphatischer
Rest oder ein C
4-C
20 aromatischer
Rest sind und X
– ein organisches oder
anorganisches Anion ist. Typischerweise wird das Anion X
– ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Hydroxid, Halogenid, Carboxylat, Phenoxid,
Sulfonat, Sulfat, Carbonat und Bicarbonat. Hydroxide sind häufig bevorzugt.
Quaternäre
Ammoniumsalze mit Struktur II werden veranschaulicht durch Tetramethylammoniumhydroxid,
Tetrabutylammoniumhydroxid und ähnliches.
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In
einer alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist der Katalysator weiterhin eine quaternäre Phosphoniumverbindung mit
Struktur III auf,
wobei R
8–R
11 unabhängig
eine Bindung, ein C
1-C
20 aliphatischer
Rest, C
4-C
20 cycloaliphatischer
Rest oder ein C
4-C
20 aromatischer
Rest sind und X
– ein organisches oder
anorganisches Anion ist. Typischerweise wird das Anion X
– ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Hydroxid, Halogenid, Carboxylat, Phenoxid,
Sulfonat, Sulfat, Carbonat und Bicarbonat. Hydroxid ist häufig bevorzugt.
Quaternäre
Phosphoniumsalze mit Struktur III werden veranschaulicht durch Tetrabutylphosphoniumhydroxid,
Tetraoctylphosphoniumhydroxid, Tetrabutylphosphoniumacetat und ähnliches.
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In
Strukturen II und III ist das Anion X– typischerweise
ein Anion ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Hydroxid, Halogenid, Carboxylat, Phenoxid,
Sulfonat, Sulfat, Carbonat oder Bicarbonat. Bezüglich der Katalysatoren, wie
z.B. II und III, die Oniumsalze aufweisen, wobei X– ein
mehrwertiges Anion ist, wie z.B. ein Carbonat oder Sulfonat, soll
verstanden werden, dass die positiven und negativen Ladungen in
Strukturen II und III geeignet ausgeglichen sind. Z.B. soll in Tetrabutylphosphoniumcarbonat,
wobei R8–R11 in
Struktur III jeweils Butylgruppen sind und X– ein
Carbonatanion darstellt, verstanden werden, dass X– ½ (CO3 2–) darstellt.
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Das
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete oligomere Chloroformiat kann ein oligomeres Chloroformiat
sein, aufweisend entweder aromatische oder aliphatische Wiederholungseinheiten
oder eine Kombination davon. Oligomere Chloroformiate, aufweisend
aliphatische Wiederholungseinheiten, werden beispielhaft durch oligomere
Chloroformiate verdeutlicht, die aus einem aliphatischen Diol hergestellt
werden, z.B. einem oligomeren Chloroformiat mit einem Oligomerisationsgrad
von etwa 10, hergestellt aus 1,6-Hexandiol.
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Oligomere
Chloroformiate, aufweisend aromatische Wiederholungseinheiten, können hergestellt
werden aus nahezu jeder dihydroxyaromatischen Verbindung, entweder
einzeln oder als Mischung von dihydroxyaromatischen Verbindungen.
Dihydroxyaromatische Verbindungen werden durch Bisphenole veranschaulicht,
wie z.B. BPA und Dihydroxybenzole, z.B. Resorcin, Hydrochinon und
Methylhydrochinon.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist das oligomere Chloroformiat Wiederholungseinheiten
mit Struktur IV auf,
wobei R
12 unabhängig bei
jedem Auftreten ein Halogenatom, Nitrogruppe, Cyanogruppe, C
1-C
20–Alkylgruppe, C
4-C
20-Cycloalkylgruppe
oder C
6-C
20-Arylgruppe
ist, n und m unabhängig
ganze Zahlen von 0–4
sind und W eine Bindung, ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom, eine
SO
2-Gruppe, eine C
1-C
20 aliphatischer Rest, ein C
6-C
20 aromatischer Rest, ein C
6-C
20 cycloaliphatischer Rest oder die Gruppe
ist, wobei R
13 und
R
14 unabhängig ein Wasserstoffatom, C
1-C
20-Alkylgruppe,
C
4-C
20-Cycloalkylgruppe
oder C
4-C
20-Arylgruppe
sind oder R
2 und R
3 zusammen
einen C
4-C
20 cycloaliphatischen
Ring bilden, der wahlweise durch ein oder mehrere C
1-C
20-Alkyl-, C
6-C
20-Aryl-, C
5-C
21-Aralkyl-, C
5-C
20-Cycloalkylgruppen oder eine Kombination
davon substituiert ist.
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Oligomere
Chloroformiate aus Struktureinheiten IV werden typischerweise hergestellt
aus Bisphenolen, wie z.B. Bisphenolen mit Struktur V,
wobei R
12,
n, m und W wie in Struktur IV definiert sind.
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Bisphenole
mit Struktur V werden beispielhaft verdeutlicht durch Bisphenol
A, 2,2-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-2-methylphenyl)propan, 2,2-Bis(3-chloro-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-brom-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-3-isopropylphenyl)propan,
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
4,4'-Dihydroxy-1,1-biphenyl,
4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyl-1,1-biphenyl, 4,4'-Dihydroxy-3,3'-dioctyl-1,1-biphenyl,
4,4'-Dihydroxydiphenylether,
4,4'-Dihydroxydiphenylthioether,
1,3-Bis(2-(4-hydroxyphenyl)-2-propyl)benzol, 1,3-Bis(2-(4-hydroxy-3-methylphenyl)-2-propyl)benzol,
1,4-Bis(2-(4-hydroxyphenyl)-2-propyl)benzol
und 1,4-Bis(2-(4-hydroxy-3-methylphenyl)-2-propyl)benzol.
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Typischerweise
werden oligomere Chloroformiate hergestellt, indem ein Bisphenol
mit Struktur V mit einem Überschuss
an Phosgen unter Grenzflächenbedingungen
zur Reaktion gebracht wird, wobei der pH etwas geringer ist (pH
von etwa 7 bis etwa 9) als der typischerweise in Grenzflächenpolymerisationsreaktionen von
Bisphenolen mit Phosgen eingesetzte pH (pH zwischen etwa 10 und
etwa 12). Die
United States Patent-Nrn. 4 737 573 und
5 973 103 zeigen beispielhaft
kontinuierliche und Batch-Herstellung von oligomerer Chloroformiatsynthese
unter pH-kontrollierter und Verhältniskontrollierter
basischer Zugabe. Überschuss
von Phosgen bedeutet ein Menge von Phosgen, die zwischen etwa 3
und etwa 200 Molprozent Überschuss
Phosgen relativ zur Anzahl von Molen eingesetztes Bisphenol darstellt.
Es ist häufig
erwünscht,
einen Kettenstopper während
der Herstellung des oligomeren Chloroformiats einzubringen. Alternativ
kann der Kettenstopper während
der Polymerisation des oligomeren Chloroformiats zugegeben werden.
In einigen Ausführungsformen
kann eine Portion des Kettenstoppers während der Herstellung des oligomeren
Chloroformiats zugegeben und eine zweite Portion während der
Polymerisation des oligomeren Chloroformiats zugegeben werden. In
Ausführungsformen,
in denen der Kettenstopper zu der oligomeren Chloroformiatmischung
zugegeben wird, ist es vorteilhaft, diesen Kettenstopper nur dann
zu zu geben, nachdem die oligomere Chloroformiatmischung im Wesentlichen
phosgenfrei ist, was bedeutet, dass die organische Lösung weniger
als etwa 10 ppm Phosgen, basierend auf dem Gewicht der organischen
Lösung,
enthält.
Der Kettenstopper ist typischerweise ein monofunktionelles Phenol,
wie z.B. p-Cumylphenol. Monofunktionelle Phenole, welche die Struktur
VI haben,
![Figure 00110001](https://patentimages.storage.***apis.com/05/af/05/cd96b76c0aa4a6/00110001.png)
wobei R
15 ein
C
1-C
20 aliphatischer
Rest ist, ein C
4-C
20 aromatischer
Rest oder ein C
3-C
20 cycloaliphatischer
Rest und
s eine ganze Zahl von 0–5 ist,
sind geeignet
für die
Verwendung bei der Herstellung von oligomeren Chloroformiaten. Die
Menge an Kettenstopper, die typischerweise verwendet wird, korrespondiert
zu zwischen etwa 0,1 bis etwa 7 Molprozent, basierend auf der Anzahl
von verwendeten Molen Bisphenol.
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Geeignete
monofunktionelle Phenole werden beispielhaft verdeutlicht durch,
sind aber nicht eingeschränkt
auf, die Folgenden: Phenol, 4-Phenylphenol, Kardanol, Eugenol, 4-t-Butylphenol,
p-Cumylphenol, 3,5-Dimethylphenol und 2,4-Dimethylphenol.
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Obwohl
das Verfahren der vorliegenden Erfindung in jedem geeigneten Reaktionsgefäß ausgeführt werden
kann, wie z.B. einem gerührten
Tankreaktor, oder in jeder Kombination von Reaktionsgefäßen in einem Batch-
oder Semi-Batch-Prozess, ist das Verfahren insbesondere gut geeignet
für die
Verwendung in einem oder mehreren kontinuierlichen Strömungsreaktoren.
Der Strömungsreaktor
ist nicht besonders eingeschränkt und
kann jedes Reaktorsystem sein, welches das „stromaufwärts" Einbringen der Reaktanten (oligomeres Chloroformiat
und Säureakzeptor),
Katalysator, sowie Lösungsmittel
und Wasser, und das „stromabwärts" Entnehmen des Polycarbonatprodukts
berücksichtigt.
Geeignete Strömungsreaktorsysteme
beinhalten Rohrreaktoren, kontinuierlich gerührte Tankreaktoren (CSTRs),
Schleifenreaktoren, Säulenreaktoren,
sowie Kombinationen davon. Der Strömungsreaktor kann eine Serie
von Strömungsreaktorkomponenten
aufweisen, so wie z.B. eine Serie von CSTRs, die so angeordnet sind,
dass der Ausfluss aus einem ersten CSTR den Zufluss für einen
zweiten CSTR darstellt usw. Kombinationen der verschiedenen Strömungsreaktorkomponenten
werden veranschaulicht durch einen ersten CSTR, der an einen stromabwärts liegenden
Säulenreaktor
gekoppelt ist, wobei der Auslass aus dem CSTR die Zufuhr in den
Säulenreaktor
darstellt. Zusätzlich
kann der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Strömungsreaktor
Strömungsreaktorkomponenten
aufweisen, die in einer parallelen oder netzwerkartigen Art und
Weise angeordnet sind, z.B. wenn die Reaktanten in einen einzelnen
CSTR eingebracht werden und das CSTR-Produkt in eine parallele Anordnung
von zwei oder mehr Rohrreaktoren eingebracht wird. Der Vorteil dieser
Anordnung ist, dass mehrere Qualitäten gleichzeitig hergestellt
werden können,
indem z.B. verschiedene Anteile an Kettenstopper in die Zufuhr jedes
Rohrreaktors eingebracht werden. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist der Strömungsreaktor
eine Serie von Rohreaktoren auf. In einer alternativen Ausführungsform
weist der Strömungsreaktor
eine Serie von kontinuierlich gerührten Tankreaktoren auf. Die
Reaktanten können
in das Strömungsreaktorsystem
durch ein oder mehrere Zufuhreinlässe eingebracht werden, die an
dem Strömungsreaktorsystem
angebracht sind. Typischerweise ist es bevorzugt, dass die Reaktanten,
Lösungsmittel
und Wasser in den Strömungsreaktor
durch zumindest zwei Zufuhreinlässe
eingebracht werden, z.B. wenn eine Lösung des oligomeren Chloroformiats
in einem organischen Lösungsmittel,
wie z.B. Methylenchlorid, und wässriges
Alkalimetallhydroxid, sowie eine Lösung aus einem Katalysator
in einem organischen Lösungsmittel,
durch getrennte Zufuhreinlässe
an oder in der Nähe
des stromaufwärts
liegenden Endes eines Rohrreaktors eingebracht werden. Alternative
Anordnungen, bei denen ein oder mehrere der Reaktanten durch mehrere
Zufuhreinlässe
an verschiedenen Punkten entlang des Strömungsreaktors eingebracht werden,
sind ebenfalls möglich.
Typischerweise werden die relativen Mengen der Reaktanten, die in
dem Strömungsreaktor
vorhanden sind, durch die Geschwindigkeiten kontrolliert, mit denen
sie zugeführt
werden. Zum Beispiel kann ein Reaktant in das Strömungsreaktorsystem durch
Pumpen eingebracht werden, die so kalibriert sind, dass sie eine
bestimmte Anzahl von Molen dieses Reaktanten pro Zeiteinheit liefern.
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In
einer Ausführungsform
weist das erfindungsgemäße Verfahren
die folgenden Schritte auf.
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Schritt
(a) des kontinuierlichen Einbringens einer Lösung aus einem oligomeren Chloroformiat
in einen Strömungsreaktor,
wobei diese Lösung
eine Bruttokonzentration an Chloroformiatgruppen enthält, eine
Gesamtkonzentration an aromatischen Hydroxylgruppen und eine Nettokonzentration
an Chloroformiatgruppen, wobei diese Nettokonzentration an Chloroformiatgruppen
die Differenz zwischen der Bruttokonzentration an Chloroformiatgruppen
und der Gesamtkonzentration der aromatischen Hydroxylgruppen ist,
wobei diese Nettokonzentration an Chloroformiatgruppen einen Wert
von mehr als etwa 0,04 Mol Chloroformiatgruppen pro Liter dieser
Lösung
hat,
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Schritt
(b) des kontinuierlichen Einbringens eines Säureakzeptors und eines Katalysators
in diesen Strömungsreaktor
und
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Schritt
(c) des kontinuierlichen Entnehmens eines Ausflusses aus aromatischem
Polycarbonatprodukt.
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In
einer Ausführungsform
ist diese Nettokonzentration an Chloroformiatgruppen in einem Bereich
zwischen etwa 0,04 und etwa 0,12 mol Chloroformiatgruppen pro Liter
dieser Lösung.
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In
einer Ausführungsform
weist dieses Strömungsreaktorsystem
zumindest einen Rohrreaktor, zumindest einen kontinuierlich gerührten Tankreaktor,
zumindest einen Schleifenreaktor, zumindest einen Säulenreaktor
oder eine Kombination davon auf.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
Bisphenol A-Polycarbonat zur Verfügung, wobei dieses Verfahren
aufweist
Schritt (a) des kontinuierlichen Einbringens einer
Methylenchloridlösung,
aufweisend ein oligomeres Chloroformiat, in einen Strömungsreaktor,
wobei diese Lösung
eine Bruttokonzentration an Chloroformiatgruppen hat, eine Gesamtkonzentration
an aromatischen Hydroxylgruppen und eine Nettokonzentration an Chloroformiatgruppen,
wobei diese Nettokonzentration an Chloroformiatgruppen die Differenz
zwischen der Bruttokonzentration an Chloroformiatgruppen und der
Gesamtkonzentration an aromatischen Hydroxylgruppen ist, wobei diese
Nettokonzentration an Chloroformiatgruppen einen Wert zwischen 0,04
und etwa 0,12 mol Chloroformiatgruppen pro Liter dieser Lösung hat,
wobei dieses oligomere Chloroformiat Wiederholungseinheiten mit Struktur
VII aufweist
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Schritt
(b) des kontinuierlichen Einbringens einer Lösung aus Natriumhydroxid und
Wasser und einer Lösung
aus Triethylamin-Katalysator in Methylenchlorid in diesen Strömungsreaktor
und
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Schritt
(c) des kontinuierlichen Entnehmens eines Ausflusses aus einem aromatischen
Polycarbonatprodukt.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird bei der Herstellung des oligomeren Chloroformiats kein Kettenstopper
verwendet. Kettenstopper, ein Säureakzeptor,
ein Katalysator und ein im Wesentliches phosgenfreies oligomeres
Chloroformiat aus Wiederholungseinheiten IV werden jedoch in einen
Strömungspolymerisationsreaktor
eingebracht und kontinuierlich unter Grenzflächenbedingungen polymerisiert.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele werden ausgeführt, um den Fachmann mit einer
detaillierten Beschreibung dessen auszurüsten, wie die hier beanspruchten
Verfahren ausgeführt
und bewertet werden und sind nicht dazu gedacht, den Umfang dessen,
was die Erfinder als ihre Erfindung ansehen, einzuschränken. Sofern
nicht anders angegeben sind Teile in Gewicht und die Temperatur
in °C.
-
Molekulargewichte
werden als zahlenmittleres (Mn) oder gewichtsmittleres
(Mw) Molekulargewicht angegeben und werden
bestimmt durch Gelpermeationschromatographie (GPC) unter Verwendung
von Polystyrol (PS)-Molekulargewichtsstandards.
-
Chloroformiatoligomere
werden in einem kontinuierlich gerührten Tankreaktor (CSTR) unter
Verwendung eines „BPA-Öls" als Bisphenolzufuhr
hergestellt. „BPA-Öl" wird hergestellt,
indem BPA-Flocken (4 kg) und deionisiertes Wasser (4 kg) in ein
Fünf-Gallonen-Druckreaktionsgefäß, ausgerüstet mit
einer Heizung, Rührer, Stickstoffeinlass
im Kopfraum, Druckmesser und Produktentnahmeanschluss, der sich
an der Basis des Reaktors befindet, eingebracht werden. Vor dem
Vermischen des BPA mit dem Wasser wird das Wasser mit einem Inertgas
durchsprudelt. Das Gefäß wird verschlossen
und die Mischung aus festem BPA und Wasser wird ohne Rühren 2 Stunden
auf 120°C
erwärmt.
Nach 2 Stunden ist das meiste des Bisphenol-Feststoffes geschmolzen,
was im Wesentlichen ein Zweiphasensystem ergibt, bestehend aus zwei
flüssigen
Phasen, einer wasserreichen oberen Phase und einer BPA-reichen unteren
Phase. Die BPA-reiche Phase wird als „BPA-Öl" bezeichnet. Wenn weniger Wasser verwendet
wird, resultiert lediglich eine einzelne Phase, die BPA-Ölphase am
Boden. Der Rührer
wird dann gedreht, um das Schmelzen von jeglichem verbleibendem
festem BPA zu vereinfachen. Der Rührer wird bei einer niedrigen
Geschwindigkeit betrieben, etwa 30 Upm, um Emulgation des BPA-Öls und der
wasserreichen Phase zu verhindern. Der Rührer hat zwei Propeller, jeder
ausgerüstet mit
vier geknickten Schaufeln (pitched blades). Eine Stickstoffatmosphäre wird über der
Reaktionsmischung bei einem Druck gehalten der ausreicht, um das
Wasser am Sieden zu hindern. Das Rühren wird wahlweise fortgesetzt
oder beendet, wenn die BPA-Ölphase
in den Reaktor zugeführt
wird. Die Zufuhrleitungen werden auf 125°C erwärmt und gehalten.
-
BEISPIEL 1: HERSTELLUNG VON CHLOROFORMIAT-OLIGOMEREN „A", „B" und „C"
-
Betriebsbedingungen,
die für
die Herstellung einer Methylenchloridlösung aus Chloroformiat (CF)-Oligomer „A" eingesetzt werden,
sind in Tabelle 1 unten angegeben. Methylenchloridlösungen aus
oligomeren Chloroformiaten „B" und „C" werden analog hergestellt. TABELLE
1. BETRIEBSBEDINGUNGEN FÜR
DIE CF-OLIGOMER-„A"-HERSTELLUNG
1 500
ml | Reaktorvolumen |
4,20 | mol-%
p-Cumylphenol-Endverkapper (relativ zu den Molen, die aus den aus
BPA abgeleiteten Wiederholungseinheiten erhalten werden) |
200 | Konzentration
von Triethylamin (TEA) in der CH2Cl2-Zufuhr in ppm |
0,2 | Gewichtsanteil
Wasser in BPA-Öl-Zufuhr |
20 | Konzentration
der NaOH-Zufuhr, ausgedrückt
in Gewichtsprozent NaOH |
5,15 | Gramm/Minute
Phosgenzufuhrgeschwindigkeit |
18,9 | Gramm/Minute
NaOH-Lösungszufuhrgeschwindigkeit |
14,0 | Gramm/Minute
BPA-Öl-Zufuhrgeschwindigkeit |
66,9 | Gramm/Minute
CH2Cl2/TEA-Zufuhrgeschwindigkeit |
-
Der
Reaktor umfasst ein 1,5 Liter-Glasgefäß, ausgerüstet mit einer Rezirkulationsschleife
und verbunden mit einer Rezirkulationspumpe, einem Rührer mit
einem doppelten flachen Schaufelpropeller und einem Rückflusskühler. Der
Reaktor hat Zufuhranschlüsse
für die
Zugabe von Phosgen (Zugabe unter der Oberfläche in der Nähe des Propellers),
Alkali (Zugabe oberhalb der Oberfläche), Methylenchlorid und Triethylaminlösung, sowie
BPA-Öl (80 Gew.-%
BPA und 20 Gew.-% H
2O). Der Kühler wird
in einen Alkaliwäscher
entlüftet,
der wiederum in einen gut ventilierten Rauchabzug in die Atmosphäre entlüftet wird.
Die Methylenchloridzufuhr, enthaltend Triethylamin, wird in den
Reaktor als ein Zufuhrstrom eingebracht, der durch den Reaktorkopfraum
zugegeben wird. Das BPA-Öl
wird in den Reaktor über
einen Einlass eingebracht, der sich in der Nähe der Rezirkulationsschleife
befindet. Die Wahl dieses Zugabepunktes stellt Rückdruck auf das BPA-Öl-Zufuhrsystem zur
Verfügung,
was das Überschlagen
von Wasserdampf aus der BPA-Öl-Lösung verhindert
und damit das Verfestigen von BPA in der Zufuhrleitung verhindert.
Andere Zufuhroptionen wurden getestet, wie z.B. Zufuhr der Ölmischung
oberhalb der Reaktorflüssigkeitsoberfläche. Dies
resultiert in einem Verschluss aufgrund des Überschlagens von Wasserdampf
und Verfestigung des BPA in der Transferleitung. Anfänglich enthält der Reaktor
Methylenchlorid und Wasser in einem Volumenverhältnis von etwa 2:1, wobei das
Gesamtvolumen der Mischung aus Methylenchlorid und Wasser in dem
Reaktor etwa 1 Liter beträgt.
Die Rezirkulationsschleifenpumpe wird dann gestartet und anschließend werden
die Zufuhren in der folgenden Reihenfolge gestartet. Zunächst Methylenchlorid,
dann BPA-Öl,
dann Alkali (20 Gew.-% Natriumhydroxid) und letztendlich Phosgen. Alle
Zufuhren werden unter Strömungskontrolle
zugegeben, was bedeutet, dass die Mengen von jedem der Reaktanten
durch die Geschwindigkeit, mit welcher diese Reaktanten eingebracht
werden, kontrolliert werden. Der Reaktor-pH wird beobachtet, aber
nicht kontrolliert. Der Reaktordruck wird durch die Wassersäule, die
in dem Belüftungswäscher vorhanden
ist, leicht oberhalb von Atmosphärendruck
gehalten. Das Volumen der Reaktionsmischung in dem Reaktor wird
durch kontinuierliches Entnehmen eines Teils des Inhalts des Reaktors über einen
Auslass, der sich in der Rezirkulationsschleife befindet, aufrechterhalten.
Der Auslass befindet sich an einem Punkt stromabwärts von
der Rezirkulationspumpe und stromaufwärts des Rezirkulationsschleifenzufuhreinlasses,
durch welchen das BPA-Öl
eingebracht wird. Das oligomere Chloroformiatprodukt wird in 1 N HCl
gesammelt, um jegliche weitere Reaktion zu verhindern. Daten sind
in Tabelle 2 angegeben, welche das oligomere Chloroformiatprodukt „A" bezüglich Bruttochloroformiat
(„Brutto
[CF]")- und Nettochloroformiat („Netto
[CF]")-Konzentrationen
und gewichtsmittlerem Molekulargewicht (M
w)
charakterisiert. In Tabelle 2 ist das Molekulargewicht des oligomeren
Chloroformiats „A" als das gewichtsmittlere
Molekulargewicht (M
w) angegeben, gemessen
durch Gelpermeationschromatographie unter Verwendung von Polystyrol-Molekulargewichtsstandards. „Netto"- und „Brutto”-Chloroformiatkonzentrationen
sind in Mol Chloroformiatgruppe (ClCOO) pro Liter der Lösung des
oligomeren Chloroformiats in Methylenchloridlösung ausgedrückt. Zusätzliche
Daten für
oligomere Chloroformiate „A", „B" und „C" sind in Tabelle
3 angegeben. TABELLE
2: CHARAKTERISIERUNG VON OLIGOMEREM CHLOROFORMIAT „A"
7 080
Dalton | Mw (Polystyrolstandards) |
0,048
mol/l | Nettochloroformiatgehalt |
0,179
mol/l | Bruttochloroformiatgehalt |
-
BEISPIELE 2-11: POLYMERISATION VON OLIGOMEREN
CHLOROFORMIATEN
-
Polymerisationen
der oligomeren Chloroformiate „A” und „B" werden in einem
simulierten Pfropfenströmungsreaktor
(Beispiele 2–10)
ausgeführt.
Oligomeres Chloroformiat „A" wird auch in einem
kontinuierlichen Rohrströmungsreaktor
(Beispiel 11) polymerisiert. Die in den Beispielen 2-11 erhaltenen
Ergebnisse werden mit der Polymerisation von oligomerem Chloroformiat „C" (Vergleichsbeispiel
1) und mit der Polymerisation von Bisphenol A mit Phosgen unter
Standard-Batchreaktionsbedingungen verglichen (Vergleichsbeispiele 2-7).
Allgemein geeignete Betriebsbedingungen und bevorzugte Betriebsbedingungen
für die
kontinuierliche Polymerisation von oligomeren Chloroformiaten gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
sind in Tabelle 3 angegeben. TABELLE 3. BETRIEBSBEDINGUNGEN FÜR KONTINUIERLICHE
POLYMERISATION
Parameter | Bereich | Bevorzugter
Bereich |
CF-Oligomer-Mw | 2000–10000 Dalton | 4000–8000 Dalton |
„Netto"-Chloroformiat | 0,04–0,12 mol/la | 0,045–0,08 mol/la |
Triethylamin-Katalysator | 0,5–3,0 mol-%b | 0,8–1,2 mol-%b |
Anteil
der wässrigen
Phase | 0,25–0,40c | 0,28–0,38c |
% Überschuss
NaOH | 5–15%d | 5–15%d |
Gewichts-%
Feststoffe | 5–25% (bzgl.
CH2Cl2) | 12–22% |
Temperatur | 20–50°C | 30–45°C |
Druck | 0–1,38 MPa
(0–200
psig) | 0–0,69 MPa
(0–100
psig) |
- aMol Chloroformiatgruppen
pro Liter organische Phase, bmol-% betrifft
die Anzahl an Molen Triethylamin, ausgedrückt als ein Prozentanteil an
Molen an aus Bisphenol abgeleiteten Wiederholungseinheiten, cVolumen der wässrigen Phase, ausgedrückt als
ein Prozentanteil des Gesamtvolumens, dMolprozent Überschuss über das stöchiometrische
Erfordernis von 1 mol NaOH pro mol Hydroxygruppe + zwei mol NaOH
pro mol Nettochloroformiatgruppe in der Oligomerzufuhrmischung.
-
Ein „simulierter
Pfropfenströmungsreaktor" wird verwendet,
um das erfindungsgemäße Verfahren
zu demonstrieren. Reaktionen werden in einem gerührten 500 ml Morton-Kolben, ausgerüstet mit
einem Heizmantel oder Wasserbad, einem paddelartigen TEFLON-Rührer, einem
Rückflusskühler, einer
pH-Elektrode und Anschlüssen
für schnelle
Zugabe von Alkali (NaOH-Lösung)
und Katalysator ausgeführt.
Der Reaktor wird anfangs mit 100 ml oligomerer Chloroformiatlösung „A", „B" oder „C" (zuvor hergestellt)
beladen und unter Verwendung des Heizmantels oder des Wasserbades
auf die gewünschte
Reaktionsstarttemperatur gebracht. Rühren wird begonnen. Zur Zeit
Null wird der Reaktor schnell mit einer wässrigen Lösung, enthaltend NaCl und alles
des in der Polymerisation verwendeten NaOHs und des Triethylaminkatalysators
beladen. Proben werden alle 30 Sekunden entnommen, bis kein restliches
Chloroformiat mit kommerziellem Phosgen-Nachweispapier nachgewiesen werden kann.
Dieses Verfahren des Durchführens
der Polymerisationsreaktion wird als ein „simulierter Pfropfenströmungsreaktor" bezeichnet, da der
Reaktorinhalt ein Paket eines Fluids darstellt, wie es durch einen
Pfropfenströmungsreaktor
hindurch läuft.
Die Polymerisationszeit wird als die Zeit genommen, bei der die
erste Probe ohne Chloroformiat festgestellt wird. Jede Probe wird
in 1 mol/l HCl gequencht, um jegliche potentielle Reaktion zwischen
Chloroformiat und aromatischen Hydroxylgruppen zu inhibieren und
alles restliches Monomer und Endverkapper in die organische Phase
zu zwingen. Die organische Phase wird dann mit GPC analysiert, um
Werte für
gewichtsmittleres (M
w) und zahlenmittleres
(M
n) Molekulargewicht unter Verwendung von
Polystyrolstandards zu erhalten. Die Proben werden nach Derivatisierung
mit 2-Chlor-1,3,2-dioxaphospholan mittels
31P-NMR
auf restliches aromatisches Hydroxyl und freies BPA geprüft. Daten
für Beispiele
2-10 und Vergleichsbeispiel 1 sind in Tabelle 4 erfasst. Die Werte,
die als „Teile
pro Million" (ppm)
angegeben sind, stellen Milligramm Komponente pro Kilogramm isoliertes,
getrocknetes, festes Harz dar. Die Polycarbonate werden aus Methylenchloridlösung durch
Verdampfen des Methylenchlorids in heißem Wasser unter Bedingungen
hoher Scherung isoliert. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Polymerisationsreaktion
unter einer Vielzahl von Betriebsbedingungen ablaufen kann, um unter
Bedingungen von relativ kurzen Reaktionszeiten (10 Minuten oder
weniger) ein Produkt zu ergeben, das im Wesentlichen frei von aromatischen
Hydroxylgruppen ist. Die Daten veranschaulichen weiterhin die Wichtigkeit,
eine Nettochloroformiatkonzentration im Überschuss von etwa 0,04 Molen
Chloroformiatgruppe pro Liter des in dem Grenzflächenpolymerisationsschritt
eingesetzten Lösungsmittels
zu haben (vergleiche Beispiele 2–10 mit Vergleichsbeispiel
1). TABELLE 4: POLYMERISATION VON CHLOROFORMIAT-OLIGOMEREN
UNTER SIMULIERTEN PFROPFENSTRÖMUNGSPOLYMERISATIONSBEDINGUNGEN
Beispiel | CF | Brutto [CF]a | Netto [CF]b | Ausgangs-Oligomer-Mw | Rührgeschwindigkeitc | mol-% TEAd | % Überschuss NaOHe | Temp. °C |
2 | A | 0,179 | 0,048 | 7
080 | 320 | 0,8 | 5 | 35 |
3 | A | 0,179 | 0,048 | 7
080 | 320 | 1,2 | 5 | 20 |
4 | A | 0,179 | 0,048 | 7
080 | 170 | 0,8 | 5 | 20 |
5 | A | 0,179 | 0,048 | 7
080 | 170 | 1,2 | 15 | 20 |
6 | A | 0,179 | 0,048 | 7
080 | 205 | 1 | 10 | 27,5 |
7 | B | 0,234 | 0,124 | 3
900 | 320 | 1,2 | 15 | 35 |
8 | B | 0,234 | 0,124 | 3
900 | 320 | 0,8 | 5 | 35 |
9 | B | 0,234 | 0,124 | 3
900 | 320 | 0,8 | 15 | 20 |
10 | B | 0,234 | 0,124 | 3
900 | 320 | 1,2 | 5 | 20 |
CE-1 | C | 0,150 | 0,034 | 6
650 | 320 | 1,0 | 10 | 20–25 |
- aMol Chloroformiatgruppen
pro Liter organische Phase, bMol Chloroformiatgruppen
minus Mol Hydroxygruppen pro Liter organische Phase, cRührgeschwindigkeit
in Umdrehungen pro Minute (Upm), dmol-%
TEA (Triethylamin) pro mol aus BPA-abgeleiteten vorhandenen Wiederholungseinheiten, cmol-% Überschuss über das stöchiometrische
Erfordernis von 1 mol NaOH pro mol Hydroxygruppe + zwei mol NaOH
pro mol Nettochloroformiatgruppe in der Oligomerzufuhrmischung.
Tabelle 4: Fortgesetzt Beispiele | Volumenanteil
Wässrigese | Polymerisationszeit
(Minuten) | Produkt-Mw | MW/Mn | ppm Rest-OH | ppm Rest-BPA |
2 | 0,33 | 4 | 36
970 | 2,64 | < 5 | < 30 |
3 | 0,25 | 4 | 37
010 | 2,65 | < 5 | < 30 |
4 | 0,33 | 12 | 35
460 | 2,59 | < 5 | < 30 |
5 | 0,33 | 7,5 | 36
590 | 2,61 | < 5 | < 30 |
6 | 0,29 | 7 | 36
040 | 2,60 | < 5 | 40 |
7 | 0,25 | 7 | 34
640 | 2,68 | < 5 | < 30 |
8 | 0,25 | 5,5 | 36
190 | 2,65 | < 5 | < 30 |
9 | 0,33 | 4 | 37
180 | 2,65 | 6 | < 30 |
10 | 0,33 | 4 | 38
310 | 2,69 | 11 | < 30 |
CE-1f | 0,33 | 2 | 31
890 | 2,58 | > 500g | 10000h |
- eVolumenanteil
der wässrigen
Phase relativ zum Gesamtvolumen der Reaktionsmischung.
- f„CE-1" ist Vergleichsbeispiel
1. gmehr als 500 Teile pro Million restliche
aromatische OH-Gruppen vorhanden. hbasierend
auf GPC-Flächenzählung: BPA
relativ zu Polymer.
-
BEISPIEL 11 KONTINUIERLICHE POLYMERISATIONSREAKTION
IN EINEM ROHRREAKTOR
-
Der
eingesetzte Rohrreaktor beinhaltet neun Mischabschnitte, denen jeweils
ein „Verweilzeit"-Abschnitt folgt.
Die Mischabschnitte und ihre Positionen entlang der Länge des
Rohrreaktors sind: Mischabschnitte Nrn. 1 und 2, jeweils bestehend
aus einem 4,76 mm (3/16")
o.d. (3/16 eines Inches Außendurchmesser)
mal 123,8 mm (4-7/8 Inch) langen KO-FLO®-Mischer
des KENICS®-Typs,
gefolgt von einem 6,35 mm (¼'') o.d. mal 177,8 mm (7 Inch) langen
statischen KO-FLO®-Mischer, Mischabschnitte
Nrn. 3-7 (5 Abschnitte), jeweils aus einem 177,8 mm (sieben Inch)
langen 3,175 mm (1/8'') i.d.
-
TEFLON-Rohr,
wobei jede Länge
des TEFLON-Rohres mit einem TEFLON-Mischeinsatz ausgerüstet ist,
der dazu fähig
ist, eine hohe Scherung zu erzeugen, Mischabschnitte Nrn. 8 und
9 (zwei Abschnitte), jeder Abschnitt aufweisend einen 6,35 mm (¼'') o.d. KO-FLO-Mischer. Die „Verweilzeit"-Abschnitte folgen
jedem der erwähnten
Mischabschnitte. Jeder der ersten acht „Verweilzeit"-Abschnitte besteht
aus einem 3,05 m (10 Fuß) langen
Kupferrohr mit einem Außendurchmesser
(o.d.) von 6,35 mm (¼''; 0,25 Inch), der neunte Verweilzeitabschnitt
besteht aus einem TEFLON-Rohr mit einem Außendurchmesser von 6,35 mm
(¼''; 0,25 Inch) und einer Länge von
4,57 m (18 Fuß).
Das Gesamtvolumen des Rohrreaktorsystems aus den 9 Mischabschnitten und
den 9 „Verweilzeit"-Abschnitten ist
465 Milliliter (ml). Kein Teil des Rohrreaktors ist isoliert. Die
statischen KO-FLO-Mischer sind so ausgelegt, dass sie hauptsächlich Verblenden
und nicht, um eine hoch intensive Vermischung zu erreichen. Weiterhin
stellen die „Verweilzeit"-Abschnitte der Röhren vernachlässigbare
zusätzliche
Mischung zur Verfügung.
Der Rohrreaktor wird kontinuierlich am Mischabschnitt Nr. 1-Ende
befüllt.
Drei getrennte Zufuhrströme
werden eingebracht: Zufuhr Nr. 1, die Methylenchloridlösung des
oligomeren Chloroformiats „A", hergestellt in
Beispiel 1, Zufuhr Nr. 2, eine wässrige
Lösung
aus Natriumhydroxid und Natriumchlorid, und Zufuhr Nr. 3, ein Katalysatorstrom
(Triethylamin in Methylenchloridlösung). Wahlweise kann der Reaktor
mit einer Zweiphasenmischung aus einem kontinuierlichen Oligomerisationsreaktor
mit zusätzlichen Strömen von
Alkali und Katalysator befüllt
werden. Tabelle 5 zeigt Betriebsbedingungen, die für die Reaktion von
Beispiel 11 verwendet werden. Alle Zufuhren werden bei Umgebungstemperatur
(22°C) durch
Messpumpen geliefert. Der Reaktorausfluss, enthaltend das Polycarbonatprodukt,
wird am Ende des letzten Verweilzeitabschnitts entnommen und mit
1 N HCl gequencht. Die organische Phase wird dann mit GPC auf Molekulargewichtsverteilung
charakterisiert. Das isolierte, getrocknete Polycarbonatprodukt
wird durch
31P-NMR auf restlichen aromatischen
Hydroxylgehalt, restlichen BPA-Gehalt und p-Cumylphenol-Endverkappergehalt überprüft. TABELLE
5: BETRIEBSBEDINGUNGEN, VERWENDET IN BEISPIEL 11
Zufuhr
Nr. 1 (Organische Zufuhr): | 0,775
g-mol Wiederholungseinheiten/1 organische Zufuhr
Netto [CF]:
0,048 g-mol/l
Brutto [CF]: 0,179 g-mol/l
4,2 mol-% Endverkapper
bzgl.
Wiederholungseinheiten (zugegeben zu dem Oligomerisierer)
76
g/Min. Zufuhrgeschwindigkeit |
Zufuhr
Nr. 2 (wässrige
Zufuhr): | 1,6
Gew.-% NaOH
17 Gew.-% NaCl
36,7 ± 1,1 g/Min. Geschwindigkeit
der wässrigen
Zufuhr
1,069 fache stöchiometrische
NaOH
Zufuhrgeschwindigkeit |
Zufuhr
Nr. 3 (Katalysatorzufuhr): | 0,0157
g Triethylamin/g CH2Cl2-Lösung von
TEA
3,9 ± 0,8
g/Min. Katalysatorlösungs-Zufuhrgeschwindigkeit
1,037
mol-% bzgl. Wiederholungseinheiten |
Anteil
der wässrigen
Phase: | 0,33 |
Druckverlust: | 0,66–0,69 MPa
(95–100
psig) |
Verweilzeit: | 4,8
Minuten |
-
Dem
Ausfluss, enthaltend die Polycarbonatproduktzusammensetzung, wird
drei Mal während
des Ablaufs des Experiments, welches Beispiel 11 bildet, eine Probe
entnommen. Daten für
das Polycarbonatprodukt sind unten in Tabelle 6 erfasst. Drei Proben
werden über
einen 8-minütigen
Zeitraum entnommen. TABELLE
6: BEISPIEL 11, POLYCARBONATPRODUKTEIGENSCHAFTEN
Mw | 35
760–36
020 Dalton (PS-Standards) |
Mw/Mn | 2,66–2,67 |
Restliches
ArOH | 7–25 ppm
(Gew./Gew. festes Polymer) |
Restliches
BPA | 228–1150 ppm |
Restlicher
PCP-Endverkapper | < 60 ppm |
-
Demzufolge
erzeugt dieses Verfahren vollständig
verkapptes Polymer in weniger als 10 Minuten Verweilzeit. Es wird
versichert, dass wir durch Verwendung einer Zufuhr mit leicht höherem Nettochloroformiatgehalt
restliche BPA-Gehalte von unterhalb der 30 ppm-Detektionsgrenze erhalten würden. „Restliches
ArOH" betrifft den
gesamten restlichen aromatischen Hydroxylgruppengehalt des isolierten,
getrockneten Polycarbonatprodukts. Ebenso betrifft „restliches
BPA" und „restlicher
PCP-Endverkapper" die
Konzentrationen von Bisphenol A bzw. p-Cumylphenol im isolierten,
getrockneten Polycarbonatprodukt.
-
VERGLEICHSBEISPIELE 2-7, BATCH-POLYMERISATIONEN
-
Die
folgende experimentelle Beschreibung zeigt die Schritte auf, die
in Vergleichsbeispielen 3, 5 und 7 ausgeführt werden. Vergleichsbeispiele
2, 4 und 5 werden in einer identischen Art und Weise ausgeführt, mit der
Ausnahme, dass kein „Rephosgenierungs"-Schritt eingesetzt
wird.
-
Ein
Reaktor, ausgerüstet
wie in Beispiel 1, wird mit BPA (165 Gramm), CH
2Cl
2 (572 ml), H
2O (325
ml), p-Cumylphenol (6,907 Gramm), Triethylamin (0,73 Gramm) und
50 Gew.-% NaOH (5 Gramm) beladen. Zu der Mischung wird Phosgen mit
einer Geschwindigkeit von 5 Gramm/Minute für einen Zeitraum von 15,7 Minuten zugegeben.
Eine Lösung
aus fünfzig
Gewichtsprozent Natriumhydroxid in Wasser (50 Gew.-% NaOH) wird tropfenweise
während
des Ablaufs der Phosgenzugabe zugegeben, um den pH auf einem Soll-Punkt
von 10,5 zu halten. Bei Vervollständigung der Phosgenzugabe wird
eine Probe der Reaktionsmischung entnommen und mit 1 mol/l HCl gequencht.
Diese Probe wird als die „Ende
der Reaktion"-Probe
bezeichnet. Dann wird für
die Beispiele 3, 5 und 7 zusätzliches
Phosgen (5 Gramm) in die Reaktionsmischung eingebracht. Wiederum
wird eine ausreichende Menge 50 Gew.-% NaOH zugegeben, um einen
pH von etwa 10,5 aufrecht zu erhalten. Nach Vervollständigung
dieser zweiten Phosgenzugabe wird eine zweite Probe der Reaktionsmischung
entnommen und mit 1 mol/l HCl gequencht. Diese Probe wird als die „Rephosgenierungs"-Probe bezeichnet.
Daten für
Vergleichsbeispiele 2-7 werden unten erfasst. In jedem der Vergleichsbeispiele
2-7 werden 1,07 mol Phosgen pro mol BPA eingesetzt, ohne das Phosgen
in Betracht zu ziehen, welches während
des zweiten Phosgenierungsschritts („Rephosgenierung") eingesetzt wird,
der in Vergleichsbeispielen 3, 5 und 7 ausgeführt wird. In Vergleichsbeispielen
3, 5 und 7 wird eine Gesamtmenge von 1,14 mol Phosgen pro mol BPA
eingesetzt. In Tabelle 7 zeigt die Überschrift „ppm restliches OH" die Konzentration,
ausgedrückt
als Gewicht, der Hydroxylgruppen (ausgedrückt in Teilen pro Million Teilen
des Polycarbonatprodukts) nach Isolierung und Trocknung. Ebenso
zeigt die Überschrift „ppm restliches
BPA” die
Menge an BPA, die in dem Polycarbonatprodukt vorhanden ist, wobei
diese Menge an BPA in Teilen BPA pro Million Teile des isolierten
getrockneten Polycarbonatprodukts ausgedrückt ist. TABELLE 7 VERGLEICHSBEISPIELE
Beispiel | rephosgeniert? | Mw | Mw/Mn | ppm
restliches OH | ppm
restliches BPA |
CE-2 | nein | 39320 | 2,61 | 47 | < 30 |
CE-3 | ja | 38920 | 2,58 | 9 | < 30 |
CE-4 | nein | 38780 | 2,63 | 16 | < 30 |
CE-5 | ja | 39230 | 2,60 | 13 | < 30 |
CE-6 | nein | 38540 | 2,61 | 25 | < 30 |
CE-7 | ja | 39010 | 2,61 | 27 | < 30 |
-
Die
Daten in Tabelle 7 zeigen, dass die Polydispersität (Mw/Mn), die sowohl
in den simulierten Pfropfenströmungsreaktionen
als auch den Rohrreaktionen erhalten wird, zu derjenigen vergleichbar
ist, die unter Batch-Bedingungen erhalten wird. Man wird ebenfalls
bemerken, dass unter Batch-Bedingungen restliche aromatische Hydroxyle
sogar dann vorhanden sind, wenn ein signifikanter Überschuss
an Phosgen eingesetzt wird.
-
Demzufolge
kann man sehen, dass das erfindungsgemäße Verfahren einen zusätzlichen
Vorteil der Begrenzung der Menge an überschüssigem Phosgen zur Verfügung stellt,
das eingesetzt werden muss, um niedrige Gehalte an restlichen Hydroxylgruppen
zu erreichen.