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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft eine extrudierte Zusammensetzung, die bei Kontakt mit Wasser in der Lage ist, ein Parfüm oder ein Aroma freizusetzen.
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Die extrudierte Zusammensetzung weist gemäß der Erfindung auf
- a) einen wasserlöslichen polymeren Bestandteil der fähig ist, durch Extrusion behandelt zu werden, und
- b) einen parfümierenden oder Aroma vermittelnden Bestandteil, der einen parfümierenden oder Aroma vermittelnden Inhaltsstoff oder eine solche Zusammensetzung enthält, ein hydrophiles, hohles Siliciumdioxid mit einem mittleren Durchmesser zwischen 150 und 350 μm und wahlweise ein Tensid.
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Die Zusammensetzung kann ebenfalls einen Farbstoff als wahlweise Komponente aufweisen.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung der Zusammensetzung als ein Mittel, um ein Parfüm oder Aroma gegen ein aggressives Mittel oder Medium zu schützen, wie beispielsweise eine Bleiche im Fall eines Parfüms. Darüber hinaus betrifft die Erfindung auch Handelsartikel oder Lebensmittel, die diese Zusammensetzung enthalten oder ein Verbindungsprodukt, und betrifft speziell Waschpulver oder Stückseife, für die Parfümherstellung sowie zum Aromatisieren von Kaugummi und Süßwaren.
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STAND DER TECHNIK
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Zusammensetzungen, die zur Freisetzung von Parfümen in der Lage sind, haben heutzutage sehr allgemeine Merkmale in der Parfümindustrie erhalten und werden sehr häufig mit Tensiden zusammengebracht. Diese Zusammensetzungen bieten jedoch den Nachteil, dass sie große Materialmengen erfordern, um lediglich eine begrenzte Menge an Parfüm abzugeben. Hier kann sich die Tatsache im Zusammenhang mit Tensiden nennen, dass die Menge an Parfüm, die von den Zusammensetzungen mitgeführt und von diesen an die Oberfläche, die gewaschen wird, abgegeben wird, oftmals bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzungen sehr gering ist.
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In der
EP-A-728804 werden Zusammensetzungen offenbart, bei denen das vorgenannte Problem zum Teil gelöst zu sein scheint. Die in diesem Dokument beschriebenen Zusammensetzungen können bis zu 20 Gew.% eines Parfüms enthalten und haben außerdem den Vorteil, im Gegensatz zu vielen anderen Zusammensetzungen, die in Dokumenten des Standes der Technik offenbart wurden, eine einfache Rezeptur zu haben. Genauer gesagt, weisen diese Zusammensetzungen ein wasserlösliches Polyvinylpolymer auf, d. h. ein hydrophiles Polymer, das bis zu 20 Gew.% eines Duftstoffes enthält. Um eine solche Parfümmenge, die in der Regel eine hydrophobe Flüssigkeit ist, in das hydrophile Polymer einzubauen, wird der erstere zuvor in hydrophobes Siliciumdioxid absorbiert.
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Die in der
EP-A-728804 offenbarten Zusammensetzungen stellen jedoch trotz ihrer Vorteile noch keine optimale Lösung des vorgenannten Problems dar, da sie in den besten Fallen lediglich bis zu einem Fünftel ihres Parfümgewichts abgeben, d. h. 80% ihres Gewichts gehen in Trägermaterialien verloren, die in der Umgebung verteilt werden.
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Daher besteht noch ein Bedarf und speziell für die Waschmittelindustrie nach einer Zusammensetzung, die in der Lage ist, große Mengen eines Parfüm erzeugenden Bestandteils aufzunehmen und abzugeben, um die Gesamtmenge der Zusammensetzung zu begrenzen und dementsprechend den Verlust an die Umgebung, während gleichzeitig eine Duftstoffabgabe hoher Leistung aufrecht erhalten wird.
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Eine ähnliche Problematik ist in der Aromaindustrie bekannt, wo es einen ständigen Bedarf zur Verbesserung der Beladungen und Abgaben an Aromabestandteilen oder Zusammensetzungen aus dem gleichen Typ von Zusammensetzungen gibt.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wir haben jetzt überraschend entdeckt, dass unter Verwendung eines hydrophilen hohlen Siliciumdioxids zum Absorbieren eines hydrophoben Parfüms oder Aromas es anstelle eines hydrophoben Siliciumdioxids wie in bekannten Ausführungen möglich ist, eine wasserlösliche Zusammensetzung einer einfachen Rezeptur zu erhalten und hohe Menge an Parfüm oder Aroma aufzunehmen und dadurch die Menge eines Träger oder Verluste zu begrenzen, die in der Umgebung verteilt werden.
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Die extrudierte Zusammensetzung gemäß der Erfindung weist auf:
- a) einen wasserlöslichen polymeren Bestandteil der fähig ist, durch Extrusion behandelt zu werden, und
- b) einen parfümierenden oder Aroma vermittelnden Bestandteil, enthaltend:
i) einen parfümierenden oder Aroma vermittelnden Inhaltsstoff oder eine solche Zusammensetzung,
ii) hydrophiles hohles Siliciumdioxid mit einem mittleren Durchmesser von 150 μm bis 350 μm und wahlweise
iii) ein Tensid.
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Die Zusammensetzung kann auch einen Farbstoff als wahlweise Komponente aufweisen.
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Der wasserlösliche polymere Bestandteil ist nicht nur vorgesehen, die anderen Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Zusammensetzung aufzunehmen, sondern auch den Zusammenhalt des parfümierenden oder Aroma vermittelnden Bestandteils während der Herstellung zu schützen sowie die Aufbewahrung der Zusammensetzung oder des Handelsartikels gemäß der Erfindung, wie sie nachfolgend beschrieben wird.
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Ein geeigneter polymerer Bestandteil der Erfindung muss in der Lage sein, sich durch Extrusion verarbeiten zu lassen, um die Einbeziehung der parfümierenden oder Aroma vermittelnden Inhaltsstoffe in die Polymermasse zu ermöglichen. Darüber hinaus muss der polymere Bestandteil wasserlöslich sein, so dass sich der polymere Bestandteil, sobald die erfindungsgemäße Zusammensetzung in Kontakt mit einer ausreichenden Wassermenge gelangt, auflöst und so den parfümierenden oder Aroma vermittelnden Bestandteil freisetzt und dementsprechend das Parfüm oder Aroma an die äußere Umgebung freisetzt, beispielsweise an eine Oberfläche, die gewaschen wird, oder sogar im Mund beim Verzehr eines Nahrungsmittels. Unter ”wasserlöslicher polymerer Bestandteil” wird hierin ein polymerer Bestandteil verstanden, der sich fast vollständig, d. h. mehr als 90% seines Gewichts, in Wasser bei 90°C und einer 10%igen Konzentration in Gewicht/Gewicht auflöst.
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Im Idealfall besteht der polymere Bestandteil aus einem wasserlöslichen Polymer.
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Als ein Beispiel für ein wasserlösliches Polymer gemäß der Erfindung lässt sich jede Qualität von wasserlöslichem Polyvinylalkohol oder wasserlöslichem, teilhydrolysierten Polyvinylacetat nennen; wobei diese Polymere auch den Vorteil haben biozersetzbar zu sein. Sowohl Polyvinylalkohol als auch teilhydrolysiertes Polyvinylacetat werden durch Hydrolyse von Polyvinylacetat erhalten. Vorzugsweise hat das wasserlösliche Polymer der Erfindung einen prozentualen Anteil von hydrolysierten Acetat-Gruppen zwischen 80% und 99% und am Meisten bevorzugt zwischen 85% und 99%.
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Der Polyvinylalkohol und das teilhydrolysierte Polyvinylacetat sind dafür bekannt, dass sie die Viskosität des Wassers verändern, wenn sie aufgelöst sind. Vorzugsweise ist das wasserlösliche Polymer der Erfindung so beschaffen, dass es bei Auflösung mit einer Konzentration von 4% (Gewicht/Gewicht) in Wasser bei 20°C Lösungen ergibt, die eine Viskosität unterhalb von 40 mPa·s und mehr bevorzugt unterhalb von 20 mPa·s haben.
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Beispiele für kommerziell verfügbare wasserlösliche Polymere, die in der Erfindung verwendbar sind, sind unter dem Warenzeichen Mowiol® 10/98, Mowiol® 4/88, Mowiol® 8/88 (Herkunft: Clariant, Deutschland) oder noch Soltec® T10 (Herkunft: Soltec Developpement SA, Frankreich) oder Solublon® (Herkunft: Aicello, Japan) bekannt.
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Häufiger enthält der wasserlösliche polymere Bestandteil auch einen Weichmacher, um den Extrusionsprozess der Zusammensetzung zu erleichtern. Als nicht einschränkende Beispiele für Weichmacher lassen sich Wasser nennen, Glyzerin, Ethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol oder Diethylenglykol. Vorzugsweise wird der Weichmacher Wasser oder Glyzerin sein.
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Die Menge des in dem polymeren Bestandteil vorhandenen Weichmachers kann zwischen 0% und 20 Gew.% und bevorzugt zwischen 1% und 10 Gew.% bezogen auf das Gewicht des polymeren Bestandteils variieren.
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Die Zusammensetzungen der Erfindung können den polymeren Bestandteil in einer Menge zwischen 40% und 70 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt der polymere Bestandteil in einer Menge zwischen 45 und 55% vor.
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Der parfümierende oder Aroma abgebende Bestandteil enthält zwei verschiedene Inhaltsstoffe, die jeweils eine präzise Funktion ausüben. Der parfümierende oder Aroma abgebende Bestandteil in der fertigen extrudierten Zusammensetzung ist im Wesentlichen in dem wasserlöslichen polymeren Bestandteil einbezogen oder darin enthalten.
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Der erste Inhaltsstoff des parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteils ist ein parfümierender oder Aroma abgebender Inhaltsstoff oder Zusammensetzung. Hierbei muss man richtig verstehen, dass die parfümierende oder Aroma abgebende Zusammensetzung im Sinne der Erfindung eine Zusammensetzung bezeichnet, die im Wesentlichen Inhaltsstoffe aufweist, wie sie gegenwärtig in der Parfüm- oder Aromaindustrie verwendet werden und in der Lage sind, einen Geruch zu vermitteln oder die Geruchs- oder Geschmackseigenschaften der Zusammensetzung zu verbessern, zu verstärken oder zu modifizieren, der sie zugegeben werden. In der Regel werden diese Inhaltsstoffe eine mehr oder weniger komplexe Mischung von flüchtigen Inhaltsstoffen natürlicher oder synthetischer Herkunft bilden. Die Beschaffenheit dieser Inhaltsstoffe findet sich in spezialisierter Literatur, z. B. in ”S. Arctander” (Perfume and Flavor Chemicals, Montclair N. J., USA, 1969), oder in ”Fenaroli's Handbook of Flavour Ingredients”, CRC Press, oder ebenfalls in ”Synthetic Food Adjuncts” von M. B. Jacobs, van Nostrand Co., Inc., oder in ähnlichen diesbezüglichen Lehrbüchern, die hierin nicht detaillierter beschrieben werden sollen. Darüber hinaus werden verwendbare parfümierende oder Aroma abgebende Inhaltsstoffe in einer flüssigen Form vorliegen.
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Die Menge des in der parfümierenden oder Aroma abgebenden Zusammensetzung vorhandenen parfümierenden oder Aroma abgebenden Inhaltsstoffes kann zwischen 50% und 100 Gew.% und bevorzugt zwischen 90% und 100 Gew.% bezogen auf das Gewicht der parfümierenden oder Aroma abgebenden Zusammensetzung betragen.
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Die parfümierende oder Aroma abgebende Zusammensetzung kann ferner einen oder mehrere zusätzliche Inhaltsstoffe aufweisen, wie beispielsweise Antioxidantien, antibakterielle oder bakteriostatische Mittel, Insektenabwehrmittel oder kosmetische Inhaltsstoffe oder Inhaltsstoffe von Hautpflegemitteln.
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Als nicht einschränkende Beispiele für Antioxidantien lassen sich Tocopherol nennen, BHT (Butylhydroxytoluol), DLTDP (Dilaurylthiodipropionat). Als kosmetische Inhaltsstoffe zur Hautpflege lassen sich Emollientien nennen, Lanolin, Ester von Fettsäuren mit unterschiedlichen ein-, zwei- und dreiwertigen Alkoholen, Vaselinfett, Squalan, Olivenöl unter anderem; Feuchthaltemittel, Aminosäuren, Glyzerin, Sorbit, Polyvinylpyrrolidon; Pflanzenextrakte, wie beispielsweise Aloe, Hamamelis, Rosskastanie, Ginkobiloba und zahlreiche andere sowie Vitamine, wie beispielsweise Vitamin C und deren Ester, Vitamin E-Acetat, Vitamin F (ungesättigte Fettsäuren) unter anderem. Bezüglich der antibakteriellen oder bakteriostatischen Wirkung des parfümierenden Inhaltsstoffes sollte erwähnt werden, dass das Parfüm selbst derartige Wirkungen besitzen kann.
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Die Menge der in der parfümierenden oder Aroma abgebenden Zusammensetzung vorhandenen zusätzlichen Inhaltsstoffe kann zwischen 0% und 50 Gew.% und bevorzugt zwischen 0% und 10 Gew.% variieren, wobei die Prozentangabe auf das Gewicht der parfümierenden oder Aroma abgebenden Zusammensetzung bezogen ist.
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Gemäß der Erfindung kann der parfümierende oder Aroma abgebende Inhaltsstoff oder eine solche Zusammensetzung in den parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteil in einer Menge zwischen 20% und 70 Gew.% einbezogen werden, wobei die Prozentangaben auf das Gesamtgewicht des parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteils bezogen sind. Vorzugsweise liegen der parfümierende oder Aroma abgebende Bestandteil oder eine solche Zusammensetzung in Mengen zwischen 30% und 70 Gew.% und vorzugsweise sogar zwischen 50% und 70 Gew.% vor, wobei sich die Prozentangaben auf das Gesamtgewicht des parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteils beziehen.
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Der zweite Inhaltsstoff des parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteils ist ein spezieller Typ von Siliciumdioxid, nämlich ein hydrophiles, hohles Siliciumdioxid. Das hohle Siliciumdioxid soll den parfümierenden oder Aroma abgebenden Inhaltsstoff oder eine solche Zusammensetzung enthalten oder diese absorbieren.
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Verwendbares hydrophiles hohles Siliciumdioxid hat im Wesentlichen eine kugelförmige Gestalt und einen mittleren Durchmesser zwischen 150 und 350 μm und bevorzugt zwischen 200 und 300 μm. Die Gestalt des hydrophilen hohlen Siliciumdioxids ist damit ähnlich derjenigen einer Mikroperle.
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Die Größe und der hydrophile Charakter des hohlen Siliciumdioxids gehören zu den entscheidenden Aspekten des Letzteren. Also haben wird überraschend entdeckt, dass unter Verwendung derartiger großer hohler Partikel anstelle eines amorphen Siliciumdioxids oder kleinerer Siliciumdioxid-Partikel die Möglichkeit zur Extrusion der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bestand, ohne irgendein merkliches Entweichen von Parfüm oder Aroma aus dem Siliciumdioxid feststellen zu können und selbst dann nicht, wenn größere Mengen an Parfüm oder Aroma darin einbezogen waren. Der hydrophile Charakter des hohlen Siliciumdioxids ermöglicht eine bessere Freisetzung des Parfüms oder Aromas in die äußere Umgebung, bei der es sich in der Regel um eine hydrophobe Flüssigkeit handelt. Die speziellen Eigenschaften des in der Erfindung zur Anwendung gelangenden hohlen Siliciumdioxids machen es daher möglich, eine extrudierte Zusammensetzung zu erhalten, die zur Aufnahme großer Mengen an Parfüm oder Aroma in der Lage ist, das Parfüm oder Aroma in einer wirksamen Weise aber auch in die äußere Umgebung freisetzen oder ihr vermitteln kann.
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Zusätzlich zu den vorgenannten Eigenschaften verfügt das Siliciumdioxid vorzugsweise auch über ein großes Öl-Aufnahmevermögen, d. h. es ist in der Lage, Öl in mehr als der zweifachen Menge seines eigenen Gewichts zu absorbieren. Das Öl-Aufnahmevermögen lässt sich unter Verwendung von Dioctylphthalat als Vergleichsverbindung nach einer Methode messen, die in der
WO 99/49850 beschrieben wurde und wird in g/100 g Siliciumdioxid oder ml/100 g Siliciumdioxid angegeben. Das erfindungsgemäße Siliciumdioxid verfügt damit vorzugsweise über ein Öl-Aufnahmevermögen zwischen 230 ml/100 g und 350 ml/100 g oder zwischen 230 g/100 g und 350 g/100 g.
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Das hydrophile hohle Siliciumdioxid kann mit Hilfe des Sprühtrocknens von ausgefälltem Siliciumdioxid entsprechend der Beschreibung in der
WO 99/49850 erhalten werden, wobei der Inhalt der darin beschriebenen Herstellung hiermit als Fundstelle einbezogen ist.
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Beispiele für kommerziell verfügbares, hydrophiles hohles Siliciumdioxid, das in der Erfindung verwendbar ist, sind unter den Warenzeichen Sipernat® 2200 (Herkunft: Degussa, Deutschland) oder Tixosil® 38X oder 68 (Herkunft: Rhodia, Frankreich) bekannt.
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Das hydrophile hohle Siliciumdioxid lässt sich in den parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteil gemäß der Erfindung in einer Menge zwischen 30% und 70 Gew.% einbeziehen, wobei die Prozentangaben auf das Gesamtgewicht des parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteils bezogen sind. Vorzugsweise liegt das hydrophile hohle Siliciumdioxid in Mengen zwischen 30% und 50 Gew.% und noch mehr bevorzugt zwischen 30% und 40 Gew.% vor, wobei die Prozentangaben auf das Gesamtgewicht des parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteils bezogen sind.
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Das Vorhandensein eines Tensids in dem parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteil ist wahlweise und jedoch bevorzugt und vorgesehen, um die Absorption des hydrophoben Parfüms oder Aromas durch das hydrophile hohle Siliciumdioxid zu unterstützen. Als nicht einschränkende Beispiele für das Tensid kann die Gruppe gewählt werden, bestehend aus Polyalkylenglykolether von C1-C10Alkanol, Polyalkylenglykolethern von synthetischen C9-20-Fettalkoholen und Monolauratester von Sorbit, die mit Polyethylenoxid kondensiert sind. Vorzugsweise wird das Tensid ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Polysorbaten, PPG/Buteth-Derivaten und Pareth-Derivaten.
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Beispiele für kommerziell verfügbare Tenside, die in der Erfindung verwendbar sind, sind unter dem Warenzeichen Tergitol® 15-S-9 (C1-15-Pareth-9) (Herkunft: Union Carbide, USA), Tergitol® XD (PPG-24-Buteth-27) (Herkunft: Union Carbide, USA) oder Tween® 20 (Herkunft: ICI, UK).
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Das Tensid kann in den parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteil erfindungsgemäß in einer Menge zwischen 0% und 10 Gew.% eingebaut werden, wobei die Prozentangaben auf das Gesamtgewicht des parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteils bezogen sind. Bevorzugt liegt das Tensid in Mengen zwischen 3% und 8 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht des parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteils vor.
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Die Zusammensetzungen der Erfindung können den parfümierenden oder Aroma abgebenden Bestandteil in einer Menge zwischen 30% und 70 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung aufweisen. In einer bevorzugten Zusammensetzung der Erfindung liegt der parfümierende oder Aroma abgebende Bestandteil in einer Menge zwischen 45% und 55 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung vor.
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Damit ist es möglich, gemäß der Erfindung Zusammensetzungen zu erhalten, die über eine sehr hohe Beladung mit Parfüm oder Aroma verfügen, d. h. bis zu näherungsweise 40%. Derartige Mengen an Parfüm oder Aroma haben zur Folge, dass zur Freigabe einer solchen Menge von Parfüm oder Aroma eine erfindungsgemäße Zusammensetzung im Vergleich zu einer in der
EP-A-728804 offenbarten Zusammensetzung nur das halbe Gewicht an Trägersubstanz erfordert.
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Bevorzugt sind Zusammensetzungen gemäß der Erfindung, die einen Gehalt an Parfüm oder Aroma zwischen 25% und 35 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung haben.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ferner als wahlweise Komponente einen Farbstoff aufweisen und bevorzugt einen hydrophilen Farbstoff, wie beispielsweise ein Naphthalen- oder Trityl-Derivat. Nicht einschränkende Beispiele für geeignete Farbstoffe sind Patent Blue V (Trityl-Derivat: N-(4-((4-Diethylamino)phenyl)(5-hydroxy-2,4-disulfophenyl)methylen)2,5-cyclohexadien-1-yliden)-N-ethylethanaminium-hydroxid, inneres Salz oder Calciumsalz (2:1)), Food Green 3 (Trityl-Derivat: Benzenmethanaminium, N-Ethyl-N-(4-((4-(ethyl((3-sulfophenyl)methyl)amino)phenyl)(4-hydroxy-2-sulfophenyl)methylen)-2,5-cyclohexadien-1-yliden)-3-sulfo-hydroxid, inneres Salz oder Dinatriumsalz), Fuchsin (Trityl-Derivat: 4-(4-aminophenyl)(4-imino-2,5-cyclohexadien-1-yliden)methyl)-2-methylbenzolamin-monohydrochlorid) oder Orange 6 (Naphthalen-Derivat: (Dinatrium-7-hydroxy-8-(phenylazo)-1,3-naphthalendisulfonat)).
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Die Farbstoffkomponente kann in die erfindungsgemäße Zusammensetzung in einer Menge zwischen 0% und 1 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung einbezogen werden. Vorzugsweise liegt die Farbstoffkomponente in Mengen zwischen 0,005% und 0,5% vor.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann erhalten werden, indem eine Mischung ihrer Bestandteile extrudiert wird. Die Extrusion kann nach einer ”Masterbatch”-Methode ausgeführt werden, d. h. die Zugabe einer Mischung aller Bestandteile in den Extruder, oder alternativ nach einer Methode der Seiteneinspeisung ”Side-feeding”, worin das polymere Element in den Extruder eingeführt und nachgeschaltet mit dem parfümierenden oder Aroma vermittelnden Bestandteil vereint wird.
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Als Extrudervorrichtungen lassen sich Einschneckenextruder oder Doppelschneckenextruder verwenden. Beispiele für derartige Extruder wurden beschrieben bei ”Schwarz/Ebeling/Lüpke/Schelter: Kunststoffverarbeitung”, 2. Ausg., Vogel-Verlag, 1983.
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Der Extruder ist mit einem Mechanismus für die Temperaturregelung ausgestattet, so dass es möglich ist, die Temperatur der Mischung innerhalb eines Bereichs zwischen 90° und 270°C zu halten, um eine schmelzflüssige Masse zu erzeugen. Beim Austritt der schmelzflüssigen Masse aus dem Extruder wird diese unter Anwendung von Standardmethoden gekühlt, bei denen kein Wasser benötigt wird, wonach sie unter Verwendung eines entsprechenden Apparates zu einer Vielzahl von Granalien zerkleinert werden kann, um eine erfindungsgemäße Zusammensetzung in Granulatform zu erhalten. Die Größe und Durchmesser der Granalien hängen von der Öffnung der Austrittsdüse ab und von der Hubgeschwindigkeit des Schneidapparates; wobei diese Größe vorzugsweise zwischen 0,1 mm und 10,0 mm und mehr bevorzugt zwischen 1 mm und 5,0 mm liegt.
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Durch eine Kombination der entsprechenden Extruderöffnung mit Schneidvorrichtungen lassen sich unterschiedliche Formen der Granalien oder Flocken wahlweise mit einer ästhetischen Funktion erhalten, z. B. Blumen oder Sterne usw.
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Wie aus der vorstehenden Ausführung zu erwarten ist, kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung bevorzugt in Form Granalien oder Flocken als Verbrauchsartikel oder in Verbindung mit diesen erhalten werden, wie beispielsweise in der Parfümerie, als ein festes Waschmittel in Form von Tabletten, einem Pulver oder in einem Stück, und im Fall von Aromen als ein Lebensmittel.
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Feste Waschmittel stellen einen weiteren Gegenstand der Erfindung dar, die für die Behandlung einer Textilie oder der Haut vorgesehen sein können, aber auch zum Reinigen von Geschirr oder verschiedenen Oberflächen für Anwendungen in Technik und Haushalt.
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Waschmitteltabletten lassen sich nach jeder beliebigen gegenwärtigen Methode für die Herstellung derartiger Tabletten erhalten.
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Waschmittelpulver gemäß der Erfindung können erhalten werden, indem die erfindungsgemäße Zusammensetzung in einer granulären Form mit dem Pulver gemischt wird. Damit wird sie als ein Waschmittelpulver erhalten, welches die erfindungsgemäße Zusammensetzung als ein Parfüm abgebendes Mittel enthält.
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Waschmittel in Stückform, wie beispielsweise Seifen, können erfindungsgemäß durch Extrudieren der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in granulärer Form zusammen mit der Waschmittelmasse erhalten werden. Waschmittel in Stückform stellen eine unerwartete Anwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung dar. Die bei der Extrusion von Seifen erforderlichen sehr hohen Drücke haben in den meisten Fallen die bekannten Kapsel- oder Mikroschwammsysteme zum Zerreißen gebracht. Die erfindungsgemäßen extrudierten Granalien oder Flocken widerstehen diesem Druck und der Schwerwirkung der Standard-Extruder für die Herstellung von Stückseife.
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Auf Grund ihrer Zusammensetzungen lassen sich Waschmittel als aggressive Medien für Parfüme betrachten. So können starke Basen oder Bleichmittel, die in der Waschmittelrezeptur vorliegen, das Parfüm durchaus mit der unerwünschten Folge der Veränderung der Parfümwirkung abbauen, die letztere einer behandelten Oberfläche vermitteln kann. Dieser Abbau kann bei der Aufbewahrung und/oder bei Gebrauch des Waschmittels erfolgen. Im Allgemeinen ist der bei der Lagerung beobachtete Abbau infolge der längeren Kontaktzeit zwischen dem Parfüm und dem Waschmittel von größerer Bedeutung.
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Im Fall von Aromen können die erfindungsgemäßen Zusammensetzung zum Süßen zugesetzt werden, wie beispielsweise speziell bei Anwendungen für Kaugummis. Die Kaugummi-Zusammensetzungen werden mit Hilfe konventioneller Methoden erhalten, wie sie in der Fachwelt gut bekannt sind.
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Wir haben jetzt überraschend festgestellt, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch in der Lage sind, das Parfüm oder Aroma gegen chemischen Abbau zu schützen. Insbesondere kann auf dem Gebiet der Parfüme ein derartiger Abbau durch einige Inhaltsstoffe hervorgerufen werden, die in einem Waschmittel vorhanden sind, so dass ein Schutz während der Lagerung des erfindungsgemäßen Waschmittels besonders wirksam ist. Es wird angenommen, dass die Schutzwirkung auf die spezielle Beschaffenheit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zurückzuführen ist, in der das Parfüm in zweifacher Hinsicht geschützt wird, nämlich durch das Polymer und durch das hohle Siliciumdioxid, und zwar gegen einen ungewollten Kontakt mit aggressiven Inhaltsstoffen des Mediums, so dass die für den Abbau zuständigen Mechanismen auf diese Weise vermieden, auf ein Minimum herabgesetzt oder verzögert werden. Ebenfalls ist es möglich, dass einige Wechselwirkungen zwischen dem Polymer oder dem Siliciumdioxid und dem Parfüm das Letztere in gewisser Weise stabilisieren und es weniger anfällig gegen die Wirkung aggressiver Inhaltsstoffe machen, wie beispielsweise Oxidantien. In ähnlicher Weise können im Fall von Aroma vermittelnden Inhaltsstoffen Verluste von flüchtigen Komponenten aus den Lebensmittelprodukten unerwünschte Veränderungen im Geschmack und Aroma der Produkte erzeugen, wie sie von dem Verbraucher wahrgenommen werden. Andererseits könnten Verluste flüchtiger Komponenten durch die Umwandlung bestimmter Aromasubstanzen zu unerwünschten und weniger wünschenswerten oder geschmackfreien chemischen Substanzen infolge ihrer Wechselwirkung mit den in der Umgebung vorhandenen Reagenzien auftreten. Sauerstoff ist ein Beispiel für diesen Typ eines Reagens, da er die Umwandlung verschiedener labiler Aromasubstanzen der gegenwärtigen und wichtigen Nutzung in der Industrie fördert. Daher ist es immer von Vorteil, wenn man in der Lage ist, Aroma abgebende Inhaltsstoffe gegen einen Abbau während der Lagerung und vor ihrem Verbrauch wirksam zu schützen.
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Dementsprechend ist die Verwendung einer extrudierten Zusammensetzung gemäß der Erfindung als ein Mittel zum Schutz eines Parfüms oder Aromas gegen ein aggressives Medium oder Mittel, wie beispielsweise ein Bleichmittel, Sauerstoff oder eine starke Base, eine weitere Aufgabe der Erfindung.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung beruht in der Tatsache, dass Verbrauchsartikel, die eine extrudierte Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung enthalten, in der Lage sind, anders als die Wirkung, die bei einem Verbrauchsartikel erzielt wird, dass exakt mit Duftstoffen oder Aromen als solchen parfümiert oder aromatisiert wurde, einen intensiveren Duft oder Geschmack zu vermitteln.
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Darüber hinaus wurde von uns entdeckt, dass im Fall von Parfümen die vorgenannte Schutzwirkung auch bei Verwendung des Waschmittels wirksam ist. So ist es im Grunde durch sorgfältige Wahl der Größe der Granalie oder des Typs des wasserlöslichen Polymers möglich, die Zeit einzustellen, die eine erfindungsgemäße extrudierte Zusammensetzung benötigt, um den parfümierenden Inhaltsstoff oder die Zusammensetzung freizusetzen, sobald die Zusammensetzung mit Wasser in Kontakt gelangt, wie beispielsweise während der Verwendung des Waschmittels. Wir haben auf diese Weise festgestellt, dass es möglich ist, Zusammensetzungen gemäß der Erfindung zu erhalten, die das Parfüm an der behandelten Oberfläche in einer Zeitdauer freisetzen können, die zwischen 0,5 und 30 Minuten oder sogar 60 oder 90 Minuten nach dem Kontakt mit Wasser liegt.
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Dieses Verhalten ist deshalb besonders attraktiv, da es die Verwendung einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung entweder für eine schnellere Freisetzung oder für eine langsame Freisetzung des Parfüms ermöglicht.
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Besonders attraktiv ist die langsame Freisetzung des Parfüms, da sie die Abgabe des Parfüms auf der behandelten Oberfläche erlaubt, sobald die aggressivsten Inhaltsstoffe des Waschmittels ausgewaschen worden sind oder verbraucht worden sind, wodurch die Möglichkeit eines Abbaus des Parfüms bei Verwendung des Waschmittels auf ein Minimum herabgesetzt wird.
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Damit ist auf Grund des besonderen Verhaltens der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, mit der es möglich ist, die Möglichkeit eines Abbaus des Parfüms bei Lagerung und Verwendung auf ein Minimum herabzusetzen und die Zeit der Freisetzung des Parfüms zu wählen sowie eventuell auch die Kinetik der Freisetzung, eine noch weitere Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Parfümieren einer Oberfläche oder ein Verfahren zum Intensivieren, Verlängern oder Verzögern der Diffusionswirkung des charakteristischen Duftstoffes eines Parfüms auf einer Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche in Gegenwart einer extrudierten Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung behandelt wird.
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Im Fall von Aromen haben sich die Zusammensetzungen der Erfindung ebenfalls als besonders vorteilhaft erwiesen, da sie es möglich machen, eine besonders intensive aromatisierende Wirkung im Vergleich mit dem Fall bereitzustellen, in welchem der Aromabestandteil oder -zusammensetzung in freier Form verwendet werden.
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Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele detaillierter beschrieben, worin die Temperaturen in Grad Celsius angegeben sind und die Abkürzungen die auf dem Fachgebiet übliche Bedeutung haben.
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BEISPIEL 1
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HERSTELLUNG VON EXTRUDIERTEN ZUSAMMENSETZUNGEN GEMÄß DER ERFINDUNG DER PARFÜMIERENDE BESTANDTEIL
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Der parfümierende Bestandteil wurde durch Zumischen der folgenden Inhaltsstoffe in einer vorgegebenen Reihenfolge in ein Becherglas erhalten, um eine vollständige Absorption des Duftstoffes in hohles Siliciumdioxid zu erzielen:
Duftstoff* | 325 g |
Tween® 201) | 25 g |
Sipernat® 22002) | 150 g |
| 500 g |
1) Polyoxyethylen(20)sorbitanmonolaurat; Herkunft: ICI, UK
2) hohles Siliciumdioxid, Herkunft: Degussa, Deutschland
* Duftstoffzusammensetzung
Inhaltsstoff | in Gew.% |
4-Dimethyl-3-cyclohexen-1-carbaldehyd | 10 |
Benzylsalicylat | 10 |
Lilial® (Herkunft: Givaudan) | 10 |
3-(3-Isopropyl-1-phenyl)butanal | 10 |
(+/–)-3-(4-Isopropylphenyl)-2-methylpropanal | 10 |
2-Methylundecanal | 10 |
Eugenol | 10 |
Benzylacetat | 10 |
Hexylsalicylate | 10 |
Phenylethylacetat | 10 |
| 100 |
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DIE EXTRUDIERTEN ZUSAMMENSETZUNGEN
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- a) Es wurden 250 g des vorgenannten parfümierenden Bestandteils mit 250 g Polyvinylalkohol (Soltec® T10, Soltec SA, Frankreich) und mit 1 g eines Farbstoffes (Vibracolor blau PBL 15/3 L Ciba AG, Schweiz) gemischt, um blaugefärbte Granalien zu erhalten.
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Abschließend wurde die gesamte Mischung in einem Zweischneckenlaborextruder nach Grabender (Deutschland) mit den folgenden Temperaturen extrudiert:
Extruderzone 1 = 200°; Zone 2 = 220°; Zone 3 = 180°. Mit einem Extruderaustritt von 5 mm, wurde ein Strang des gleichen Durchmessers extrudiert und sofort zerkleinert, um Granalien mit dem gleichen Durchmesser und einem Gehalt von 32,5% Dufstoff zu erhalten.
- b) Es wurden 200 g des vorgenannten parfümierenden Bestandteils mit 400 g Polyvinylalkohol (Soltec® T10, Soltec SA, Frankreich) und mit 0,2 g eines Farbstoffes (Vibracolor gelb PYE 1-L, Ciba AG, Schweiz) und 0,8 g eines anderen Farbstoffes (Vibracolor grün PGR 7-L, Ciba AG, Schweiz) gemischt, um eine grüne Farbe zu erhalten.
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Die Extrusion wurde unter den gleichen Bedingungen wie unter Teil a) vorstehend ausgeführt, jedoch mit einem Extruderaustritt, der die Erzeugung einer flachen Folie einer Dicke von 0,3 bis 0,4 mm und einem Gehalt von 20% Duftstoff ermöglichte. Diese Folie wurde sofort zu kleinen Flocken einer Größe von 4 bis 5 mm zerkleinert.
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BEISPIEL 2
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STABILITÄT VON PVOH EXTRUDIERTEN DUFTSTOFF IN EINEM WASCHMITTELPULVER
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Es wurden zahlreiche in Beispiel 1b) erhaltene erfindungsgemäße Zusammensetzungen mit einem Europäischen Standard-Waschmittelpulver mit Percarbonat-TAED-Bleichsystem gemischt. Nach einer Lagerung von zwei Wochen bei 37°C und 70% relativer Luftfeuchtigkeit wurden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen von dem Waschmittel abgetrennt, in Wasser aufgelöst und mit Acetonitril und 2-Heptanon verdünnt. 1 g der auf diese Weise erhaltenen Lösung wurde über 5 g Na
2SO
4 getrocknet und die flüssige Restphase wurde mit Hilfe einer Standard GC-MS-analytischen Methode zur Ermittlung des Restgehaltes der verschiedenen Duftstoff-Aldehyde bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit denen verglichen, die mit einem Vergleichswaschmittel erhalten wurden, das für zwei Wochen bei 3° gelagert worden war und bei dem das Parfüm direkt aufgesprüht worden ist. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Tabelle 1: Prozentualer Anteil des Gesamt-Aldehyds, der nach Lagerung gewonnen wurde
Aldehyd | Vergleich (aufgesprüht) | Granalien mit 20% Parfümbeladung | Granalien mit 25% Parfümbeladung | Granalien mit 32,5% Parfümbeladung |
2-Methylundecanal | 0% | 28% | 31% | 41% |
3-(3-Isopropyl-1-phenyl)butanal | 6% | 44% | 44% | 50% |
Cyclosal | 5% | 28% | 28% | 31% |
Lilial® | 6% | 35% | 34% | 37% |
Zur vollständigen Parfümfreisetzung erforderliche Zeit | < 10 Minuten | ~30 Minuten | ~30 Minuten | > 30 Minuten |
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Im Vergleich mit der Referenz konnte festgestellt werden, dass die erfindungsgemäßen Granalien stets in der Lage waren, höhere Mengen an Duftstoffaldehyden freizusetzen, indem der Abbau der Letzteren wesentlich abnahm, und dass sie ebenfalls in der Lage sind, die Freisetzung der Aldehyde in Wasser zu verzögern, womit auch die Wahrscheinlichkeit eines Kontaktes zwischen den Aldehyden und den Bleichmitteln herabgesetzt wurde.
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BEISPIEL 3
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HERSTELLUNG EXTRUDIERTER ZUSAMMENSETZUNGEN GEMÄß DER ERFINDUNG
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Es wurde ein parfümierender Bestandteil erhalten, indem in der angegebenen Reihenfolge in einem Becherglas die folgenden Inhaltsstoffe gemischt wurden, um die gesamte Aufnahme des Duftstoffes in das hohle Siliciumdioxid zu ermöglichen:
Inhaltsstoff | in Gramm |
Duftstoff1) | 360 |
Sipernat® 22002 ) | 200 |
1) Fleur de menthe 68528 E: Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
2) hohles Siliciumdioxid: Herkunft: Degussa, Deutschland
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Der parfümierende Bestandteil wurde mit 337 g Polyvinylalkohol (V03/180, Herkunft: Erkol SA, Spanien), 60 g Wasser und 3 g Farbstoff (1 g Vibracolor Vert PGR7L und 2 g Vibracolor Jaune PYE13L; Herkunft: Ciba AG, Schweiz) gemischt, um grünfarbige Granalien zu erhalten.
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Abschließend wurde das gesamte Gemisch in einem 2-Schneckenextruder ”PRISM-EuroLab” mit den folgenden Prozessparametern extrudiert: Temperatur 108°; Druck (10...15) × 105 Pa; Schneckendrehzahl 180; Düsenweite 1,5 mm.
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Die erhaltenen Kapseln waren mit einer Parfümbeladung bezogen auf das Gesamtgewicht der Kapseln von 26% bis 28 Gew.% gekennzeichnet.
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BEISPIEL 4
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HERSTELLUNG VON EXTRUDIERTEN ZUSAMMENSETZUNGEN GEMÄß DER ERFINDUNG
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Es wurde ein parfümierender Bestandteil erhalten, indem in der vorgegebenen Reihenfolge in einem Becherglas die folgenden Inhaltsstoffe gemischt wurden, um die gesamte Aufnahme des Duftstoffes in des hohle Siliciumdioxid zu ermöglichen:
Inhaltsstoffe | in Gramm |
Duftstoff1 ) | 187 |
Sipernat® 22002 ) | 93 |
1) Duftstoffzusammensetzung:
Inhaltsstoffe | in Gewichtsteile |
Verdox® (Herkunft: IFF, USA) | 42,6 |
Allylheptanoat | 25,5 |
Hexylsalicylat | 14,9 |
Phenoxyisobutyrat | 17,0 |
Summe | 100,0 |
2) hohles Siliciumdioxid: Herkunft: Degussa, Deutschland
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Der parfümierende Bestandteil wurde mit 654 g Polyvinylalkohol (V03/180, Herkunft: Erkol SA, Spanien) und 66 g Wasser gemischt.
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Abschließend wurde das gesamte Gemisch in einem 2-Schneckenextruder ”PRISM-EuroLab” mit den folgenden Prozessparametern extrudiert: Temperatur 108°; Druck 10–15 × 105 Pa; Schneckendrehzahl 180 U/min; Düsenweite 1,5 mm.
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Die erhaltenen Granalien wurden mit 15% Duftstoff beladen.
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BEISPIEL 5
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EINE ZUSAMMENSETZUNG GEMÄß DER ERFINDUNG ENTHALTENDE STÜCKSEIFE
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Die Granalien und Flocken von Beispiel 3 wurden mit 1% in ein klassisches transluzentes Seifenstück vom Typ 1984 von Uniqema (die Niederlande) eingearbeitet.
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Die Extrusion der Seife wurde bei einer Temperatur zwischen 45° und 50°C auf einem Laborextruder nach Beck vom Typ BV45, hergestellt von Ehrismann SA, Schweiz, ausgeführt. Es wurden Stückseifen mit 90 g auf einer RMT-Laborseifenpresse (RMT Ltd. Großbritannien) gepresst. Die Granalien und Flocken wurden nicht zerkleinert und ergaben eine angenehme visuelle Wirkung der Stückseife.
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BEISPIEL 6
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HERSTELLUNG EXTRUDIERTER ZUSAMMENSETZUNGEN GEMÄß DER ERFINDUNG
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Es wurde ein Aroma vermittelnder Bestandteil erhalten, indem in der angegebenen Reihenfolge in einem Becherglas die folgenden Inhaltsstoffe gemischt wurden, um die gesamte Aufnahme des Aromas in das hohle Siliciumdioxid zu ermöglichen:
Inhaltsstoffe in | Gramm |
Aroma1) | 10 |
Kühlmittel2 ) | 40 |
Sipernat® 22003) | 93 |
1) 758810 01T; Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
2) 927875; Herkunft: Firmenich SA, Genf, Schweiz
3) hohles Siliciumdioxid; Herkunft: Degussa, Deutschland
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Der Aroma abgebende Bestandteil wurde mit 870 g Polyvinylalkohol (V03/180, Herkunft: Erkol SA, Spanien), 60 g Wasser, 5 g Citrem® (Herkunft: Danisco, Dänemark) und 5 g fraktioniertes Kokosöl (Herkunft: Stearineric Dubois) gemischt.
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Abschließend wurde das gesamte Gemisch in einem 2-Schneckenextruder ”PRISM-EuroLab” mit den folgenden Prozessparametern extrudiert: Temperatur 130°C; Druck 10–15 × 105 Pa; Schneckendrehzahl 180 U/min; Düsenweite 1,5 mm.
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BEISPIEL 7
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ANWENDUNG VON AROMATISIERTEN KAPSELN GEMÄß DER ERFINDUNG IN KAUGUMMI
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Es wurde Kaugummi mit den folgenden Inhaltsstoffen formuliert:
Inhaltsstoffe | in Gewichtsteile |
Pflanzliche Gummistoffbasis1 ) | 250 |
Sorbitpulver | 523 |
Sorbitsirup | 150 |
Glyzerin | 65 |
Aspartame® | 2 |
Acesulfam-K | 2 |
Aromatisierte Kapseln2 ) | 8 |
Summe | 1000 |
1) L. A. Dreyfus Nova
2) hergestellt nach Beispiel 6
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Die pflanzliche Gummistoffbasis wurde in einen klassischen Gummistoffmischer gegeben und so lange gemischt, bis sie homogen war. Es wurden die Hälfte des Sorbitpulvers und die Hälfte des Sirups zugegeben und das gesamte Gemisch für 5 bis 8 Minuten gemischt. Es wurde Glyzerin zugegeben und für eine Minute gemischt. Die aromatisierten Kapseln wurden zugegeben und für 4 bis 5 Minuten gemischt. Die fertige Mischung wurde aus dem Mischer entnommen, auf Form geschnitten und umhüllt.
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Der erhaltene Kaugummi zeigte, dass er einen verbesserten Aromaeinfluss ohne Bitterkeit hatte und im Vergleich zu ähnlichen Produkten, die frei von Aromastoffen waren, eine länger währende Aromadauer zeigte.