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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Herstellung von Copolycarbonaten, hergestellt
durch Schmelzpolymerisationsreaktion von zumindest zwei dihydroxyaromatischen
Verbindungen mit einem oder mehreren Diarylcarbonaten, wobei zumindest
eine der dihydroxyaromatischen Verbindungen einen wesentlichen Grad
an Flüchtigkeit
hat und somit schwierig in das Copolycarbonatprodukt durch herkömmliche
Verfahren einzubringen ist.
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Polycarbonate
haben ausgezeichnete Schlagfestigkeit und andere mechanische Eigenschaften,
sowie ausgezeichnete Wärmebeständigkeit
und Transparenz. Polycarbonate werden weit verbreitet verwendet in
Anwendungen, die von Football-Helmen zu Automobilteilen bis zu transparenten
Sicherheitsfenstern reichen. In letzter Zeit haben sich Polycarbonate
als das Material der Wahl für
optische Medienanwendungen, wie z.B. optische Disks, z.B. Kompaktdisks
(CD) und digitale Mehrzweckdisks (DVD), erwiesen. Herkömmliche Polycarbonate
werden üblicherweise
hergestellt durch (1) eine Grenzflächenpolymerisation, bei der
Bisphenol A (BPA) direkt mit Phosgen zur Reaktion gebracht wird,
oder (2) ein Schmelzpolymerisationsverfahren, bei dem BPA mit einem
Carbonsäurediester,
wie z.B. Diphenylcarbonat (DPC), umgeestert wird. Für viele
Anwendungen besteht eine Notwendigkeit für Materialien, die die grundlegende
Charakteristik der Transparenz und Festigkeit besitzen, die BPA-Polycarbonaten
inhärent
ist, aber zusätzlich
gewisse Verbesserungen in physikalischen Eigenschaften besitzen,
relativ zu jenen, die Bisphenol A-Polycarbonat (BPA-PC) besitzt,
z.B. Doppelbrechung.
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Für einige
Anwendungen ist verbesserte chemische Beständigkeit relativ zu BPA-Polycarbonat erforderlich,
z.B. in gewissen medizinischen und Automobilanwendungen. Copolycarbonate
sind Materialien, die häufig
die grundlegenden Merkmale von BPA-Polycarbonat, Transparenz und Festigkeit,
besitzen, aber in gewissen Fällen
auch verbesserte Leistungscharakteristiken für eine gegebene Anwendung relativ
zu BPA-Polycarbonat
besitzen.
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Ein
Beispiel für
ein solches Copolycarbonat umfasst Wiederholungseinheiten, die aus
Resorcin oder Hydrochinon erhalten werden, zusätzlich zu Wiederholungseinheiten,
die aus Bisphenol A erhalten werden. Das Einbringen von aus Resorcin
erhaltenen und aus Hydrochinon erhaltenen Wiederholungseinheiten
in ein BPA-Polycarbonat gewährt
ausgezeichnete Schmelzflusseigenschaften, Formeigenschaften, Lösungs- und Wärmebeständigkeit,
während
die ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften und die Transparenz,
die Bisphenol A-Polycarbonat inhärent
sind, aufrechterhalten werden. Solche Copolycarbonate können durch Grenzflächenpolymerisation,
Schmelzpolymerisation oder Festphasenpolymerisation hergestellt
werden. Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren,
um diese und verwandte Copolycarbonate unter Verwendung des Schmelzpolymerisationsverfahrens
herzustellen.
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In
herkömmlichen
Schmelzpolykondensationsverfahren wird Bisphenol A-Polycarbonat
hergestellt durch Reaktion von Bisphenol A mit Diphenylcarbonat
in geschmolzenem Zustand. Allgemein wird ein Katalysator, aufweisend
ein quaternäres
Ammoniumsalz, wie z.B. Tetramethylammoniumhydroxid (TMAH) und ein Alkali-
oder Erdalkalimetallhydroxid, wie z.B. Natriumhydroxid (NaOH) verwendet,
um die Polymerisationsreaktion zu katalysieren. Während des
Schmelzpolymerisationsvorgangs werden die Reaktanten und Produkte hoher
Temperatur und niedrigem Druck unterzogen, während Phenolnebenprodukt aus
der Reaktionsmischung abdestilliert wird. Während Copolycarbonate, die
Wiederholungseinheiten aufweisen, die aus relativ flüchtigen
dihydroxyaromatischen Verbindungen erhalten werden, so wie Resorcin
und Hydrochinon, in einer ähnlichen
Art und Weise hergestellt werden können, können viele der flüchtigen
Comonomere während
der Polymerisationsreaktion verloren gehen. Verlust des flüchtigen
Comonomeren stellt signifikante technische Herausforderungen dar
und damit zusammen starre ökonomische
Nachteile, wenn versucht wird, Polycarbonat über das Schmelzpolymerisationsverfahren
herzustellen, welches Wiederholungseinheiten hat, die eine oder
mehr relativ flüchtige
dihydroxyaromatische Verbindungen aufweist. Die vorliegende Erfindung
löst diese und
andere Probleme und stellt ein Verfahren zur Herstellung von Copolycarbonaten
zur Verfügung,
welches flüchtige
Comonomere mit größerer Effizienz
als bekannte Verfahren einbringt.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines
Copolycarbonats zur Verfügung, wobei
das genannte Verfahren das in Kontakt bringen unter Schmelzpolymerisationsbedingungen
von zumindest einer ersten dihydroxyaromatischen Verbindung und
zumindest einer zweiten dihydroxyaromatischen Verbindung mit zumindest
einem Diarylcarbonat mit Struktur I aufweist
wobei R
1 unabhängig bei
jedem Auftreten ein Halogenatom, Nitrogruppe, Cyanogruppe, C
1-C
20-Alkylgruppe, C
4-C
20-Cycloalkylgruppe
oder C
6-C
20-Arylgruppe
ist und p und q unabhängig
voneinander ganze Zahlen 0 bis 5 sind,
und zumindest einen
Schmelzpolymerisationskatalysator, wobei der genannte Katalysator
zumindest ein Metallhydroxid aufweist und zumindest ein quaternäres Phosphoniumsalz
mit Struktur II
wobei R
2 bis
R
5 unabhängig
voneinander ein C
1-C
20 aliphatischer
Rest, C
4-C
20 cycloaliphatischer
Rest oder ein C
4-C
20 aromatischer
Rest sind und X
– ein organisches oder
anorganisches Anion ist,
wobei die genannte erste dihydroxyaromatische
Verbindung einen Siedepunkt bei Atmosphärendruck hat, wobei der genannte
Siedepunkt weniger als 340°C
beträgt.
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EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung kann leichter unter Bezugnahme auf die folgende
eingehende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
und die hierin eingeschlossenen Beispiele verstanden werden. In
der vorliegenden Beschreibung und den daran folgenden Ansprüchen wird
Bezug genommen auf eine Anzahl von Bezeichnungen, die definiert
werden sollen, so dass sie die folgenden Bedeutungen haben:
Die
Einzahlformen "ein", „eine" und "der/die/das" beinhalten Mehrzahlbezüge, sofern
der Zusammenhang nicht eindeutig etwas anderes vorschreibt.
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„Wahlweise" bedeutet, dass das
nachfolgend beschriebene Ereignis oder Umstand auftreten kann oder
nicht, und dass die Beschreibung Fälle einschließt, bei
denen das Ereignis auftritt und Fälle, bei denen es dies nicht
tut.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „Copolycarbonat" Polycarbonate, die
Wiederholungseinheiten enthalten, die aus zumindest zwei dihydroxyaromatischen
Verbindungen erhalten werden und schließt Copolyestercarbonate ein,
z.B. ein Polycarbonat, aufweisend Wiederholungseinheiten, erhalten
aus Resorcin, Bisphenol A und Dodecandisäure.
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„BPA" ist hier definiert
als Bisphenol A oder 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan.
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So
wie hier verwendet betrifft die Bezeichnung „Copolycarbonat aus Bisphenol
A" ein Copolycarbonat, aufweisend
Wiederholungseinheiten, erhalten aus BPA und aus zumindest einer
anderen dihydroxyaromatischen Verbindung.
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So
wie hier verwendet bezieht sich die Bezeichnung „Schmelzpolycarbonat" auf ein Polycarbonat,
hergestellt durch die Umesterung eines Diarylcarbonats mit einer
dihydroxyaromatischen Verbindung.
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„Katalysatorsystem", so wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen Katalysator oder Katalysatoren, die die Umesterung
einer dihydroxyaromatischen Verbindung mit einem Diarylcarbonat
bei der Herstellung von Schmelzpolycarbonat katalysieren.
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„Katalytisch
wirksame Menge" betrifft
eine Menge an Katalysator, bei der katalytische Leistung gezeigt wird.
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So
wie hier verwendet ist die Bezeichnung „Fries-Produkt" definiert als eine
Struktureinheit des Polycarbonatprodukts, welche bei Hydrolyse des
Polycarbonatprodukts eine carboxysubstituierte dihydroxyaromatische
Verbindung ergibt, die eine Carboxygruppe benachbart zu einer oder
beiden Hydroxygruppen der genannten carboxysubstituierten dihydroxyaromatischen
Verbindung enthält.
Z.B. ergibt Bisphenol A-Polycarbonat, hergestellt durch ein Schmelzreaktionsverfahren,
bei dem Fries-Reaktion auftritt, bei vollständiger Hydrolyse des Polycarbonatprodukts
zwei Carboxybisphenol A.
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Die
Bezeichnungen „Fries-Produkt" und „Fries-Gruppe" werden hier austauschbar
verwendet.
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Die
Bezeichnungen „Fries-Reaktion" und „Fries-Umlagerung" werden hier austauschbar
verwendet.
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So
wie hier verwendet bedeutet die Bezeichnung „dihydroxyaromatische Verbindung" eine aromatische
Verbindung, welche zwei Hydroxygruppen aufweist, z.B. ein Bisphenol,
wie z.B. Bisphenol A, oder ein Dihydroxybenzol, wie z.B. Resorcin.
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So
wie hier verwendet bedeutet, die Bezeichnung „hydroxyaromatische Verbindung" ein Phenol, wie z.B.
Phenol oder p-Kresol, aufweisend eine einzelne reaktive Hydroxygruppe.
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So
wie hier verwendet bezieht sich die Bezeichnung „aliphatischer Rest" auf einen Rest,
der eine Wertigkeit von zumindest eins hat, aufweisend eine lineare
oder verzweigte Anordnung von Atomen, die nicht cyclisch ist. Die
Anordnung kann Heteroatome, wie z.B. Stickstoff, Schwefel und Sauerstoff
enthalten, oder kann ausschließlich
aus Kohlenstoff und Wasserstoff zusammengesetzt sein. Beispiele
für aliphatische
Reste beinhalten Methyl, Methylen, Ethyl, Ethylen, Hexyl, Hexamethylen
und Ähnliches.
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So
wie hier verwendet bezieht sich die Bezeichnung "aromatischer Rest" auf einen Rest, der eine Wertigkeit
von zumindest eins hat, aufweisend zumindest eine aromatische Gruppe.
Beispiele für
aromatische Reste beinhalten Phenyl, Pyridyl, Furanyl, Thienyl,
Naphthyl, Phenylen und Biphenyl. Die Bezeichnung beinhaltet Gruppen,
welche sowohl aromatische als auch aliphatische Bestandteile enthalten,
z.B. eine Benzylgruppe.
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So
wie hier verwendet bezieht sich die Bezeichnung „cycloaliphatischer Rest" auf einen Rest,
der eine Wertigkeit von zumindest eins hat, aufweisend eine Anordnung
von Atomen, die cyclisch ist, die jedoch nicht aromatisch ist. Die
Anordnung kann Heteroatome, wie z.B. Stickstoff, Schwefel und Sauerstoff
enthalten, oder kann ausschließlich
aus Kohlenstoff und Wasserstoff zusammengesetzt sein. Beispiele
für cycloaliphatische Reste
beinhalten Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Tetrahydrofuranyl
und Ähnliches.
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Wie
erwähnt
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Copolycarbonats zur Verfügung,
wobei das genannte Verfahren das in Kontakt bringen unter Schmelzpolymerisationsbedingungen von
zumindest einer ersten dihydroxyaromatischen Verbindung und zumindest
einer zweiten dihydroxyaromatischen Verbindung mit zumindest einem
Diarylcarbonat mit Strtuktur I aufweist, und mit zumindest einem Schmelzpolymerisationskatalysator,
wobei der genannte Katalysator zumindest ein Metallhydroxid und
zumindest ein quaternäres
Phosphoniumsalz mit Struktur II aufweist, wobei das genannte Phosphoniumsalz
ein Anion X– aufweist,
das ein organisches oder anorganisches Anion ist, wobei die erste
dihydroxyaromatische Verbindung einen Siedepunkt bei Atmosphärendruck
von weniger als 340°C
hat.
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Wie
bemerkt hat die dihydroxyaromatische Verbindung, die mit der „ersten
dihydroxyaromatischen Verbindung" bezeichnet
wurde, einen Siedepunkt von weniger als 340°C, vorzugsweise weniger als
320°C und ist
stärker
flüchtig
als die dihydroxyaromatische Verbindung, die als die „zweite
dihydroxyaromatische Verbindung" bezeichnet
wird. Z.B. kann die erste Dihydroxyverbindung Hydrochinon sein,
das einen Siedepunkt von 285°C
hat, und die zweite dihydroxyaromatische Verbindung Bisphenol A,
das beträchtlich
weniger flüchtig
ist als Hydrochinon. Ein Schlüsselmerkmal
der vorliegenden Erfindung ist, dass das Verfahren es zulässt, dass eine
relativ flüchtige
dihydroxyaromatische Verbindung, wie z.B. Hydrochinon oder Resorcin,
wirksam mit einer weniger flüchtigen
dihydroxyaromatischen Verbindung, wie z.B. Bisphenol A, und einem
Diarylcarbonat, wie z.B. Diphenylcarbonat, copolymerisiert werden
kann, während
der Verlust der stärker
flüchtigen
dihydroxyaromatischen Verbindung als ein Ergebnis aus seiner Flüchtigkeit
und dem Mitreißen
mit der hydroxyaromatischen Nebenproduktverbindung, z.B. Phenol,
das während
der Schmelzpolymerisationsreaktion gebildet wird, minimiert wird.
Siedepunkte für
eine große
Anzahl an dihydroxyaromatischen Verbindungen sind in der chemischen
Literatur bekannt und können
in leicht erhältlichen
Publikationen, wie z.B. dem Aldrich Handbook of Fine Chemicals and
Laboratory Equipment 2003–2004
Edition, gefunden werden, das von der Sigma-Aldrich Corporation
USA erhältlich
ist und das hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen wird. Häufig werden
Siedepunkte mit Bezugsdrücken
angegeben, die sich von etwa Atmosphärendruck unterscheiden. Der
Siedepunkt bei Atmosphärendruck
für eine
gegebene Verbindung kann mit angemessener Genauigkeit unter Verwendung eines
Siedepunktnomografen bestimmt werden, wie z.B. jenem, der in P.
H. Rhodes, The Organic Chemist's Desk
Reference (1995), Seite 150, gefunden wird. Somit ist gemeint, wenn
auf eine erste dihydroxyaromatische Verbindung mit einem Siedepunkt
von weniger als 340°C
Bezug genommen wird, dass entweder der bekannte Siedepunkt bei Atmosphärendruck
weniger als 340°C
ist oder sein Siedepunkt bei Atmosphärendruck, berechnet unter Verwendung
eines Siedepunktskorrekturgrafen (Nomograf) oder ähnlichen
Vorrichtungen, weniger als 340°C
ist. Ähnliche
Vorrichtungen zur Bestimmung von Siedepunkten beinhalten ein Computerprogramm,
das dazu gedacht ist, Siedepunkte bei Atmosphärendruck zu bestimmen, basierend
auf bekannten Siedepunkten bei Drücken, die sich von Atmosphärendruck
unterscheiden. Zusätzliche ähnliche
Vorrichtungen zur Bestimmung von Siedepunkten beinhalten Bestimmung
von Siedepunkten innerhalb einer homologen Serie. Zum Beispiel hat
Hydrochinon einen Siedepunkt von 285°C. Der Siedepunkt des nächst höheren Mitglieds in
einer homologen Serien von Verbindungen, basierend auf Hydrochinon,
Methylhydrochinon, wird auf etwa 10 bis 20°C höher als der von Hydrochinon
selbst angenommen, basierend auf dem bekannten Effekt einer zusätzlichen
Methylengruppe innerhalb einer homologen Serie auf den Siedepunkt
(bp). Dieser Effekt wird veranschaulicht durch die Siedepunkte von
Phenol (bp 182°C),
o-Kresol (bp 191 °C)
und m-Kresol (bp 203°C). Letztendlich
beinhalten ähnliche
Vorrichtungen zur Bestimmung von Siedepunkten moderne „ab initio"-Computerverfahren
zur Bestimmung von Siedepunkten.
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Typischerweise
wird die erste dihydroxyaromatische Verbindung ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Dihydroxybenzol mit Struktur III.
wobei R
6 unabhängig bei
jedem Auftreten ein Halogenatom oder ein C
1-C
5-Alkylrest ist und d eine ganze Zahl von
0 bis 4.
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Dihydroxybenzole
mit Struktur III werden veranschaulicht durch Resorcin, 4-Methylresorcin,
5-Methylresorcin, Hydrochinon, 2-Methylhydrochinon, 2-Ethylhydrochinon,
2,5-Dimethylhydrochinon, 2,6-Dimethylhydrochinon, Catechin, 3-Methylcatechin,
4-Methylcatechin, sowie Mischungen daraus.
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Wie
bemerkt sind die zweiten dihydroxyaromatischen Verbindungen weniger
flüchtig
als die genannten ersten dihydroxyaromatischen Verbindungen. Typischerweise
ist die genannte zweite dihydroxyaromatische Verbindung ein Bisphenol
mit Struktur IV
wobei R
7 unabhängig bei
jedem Auftreten ein Halogenatom, Nitrogruppe, Cyanogruppe, C
1-C
20-Alky1gruppe, C
4-C
20-Cycloalkylgruppe
oder C
6-C
20-Arylgruppe
ist,
n und m unabhängig
voneinander ganze Zahlen von 0 bis 4 sind,
W eine Bindung,
ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom, eine SO
2-Gruppe,
ein C
1-C
20 aliphatischer
Rest, ein C
6-C
20 aromatischer
Rest, ein C
6-C
20 cycloaliphatischer
Rest oder die Gruppe
ist, wobei R
8 und
R
9 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, C
1-C
20-Alkylgruppe, C
4-C
20-Cycloalkylgruppe oder C
4-C
20-Arylgruppe sind, oder
R
8 und
R
9 zusammen einen C
4-C
20 cycloaliphatischen Ring bilden, der wahlweise
durch ein oder mehrere C
1-C
20-Alkyl-,
C
6-C
20-Aryl-, C
7-C
21-Aralkyl-, C
5-C
20-Cycloalkylgruppen
oder eine Kombination daraus substituiert ist.
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Bisphenole
mit Struktur IV werden veranschaulicht durch 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
(Bisphenol A), 2,2-Bis(3-chlor-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-brom-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3-isopropylphenyl)propan,
2,2-Bis(3-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-chlor-4-hydroxy-5-methylphenyl)propan,
2,2-Bis(3-brom-4-hydroxy-5-methylphenyl)propan, 2,2-Bis(3-chlor-4-hydroxy-5-isopropylphenyl)propan,
2,2-Bis(3-brom-4-hydroxy-5-isopropylphenyl)propan, 2,2-Bis(3-t-butyl-5-chlor-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(3-brom-5-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3-chlor-5-phenyl-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(3-brom-5-phenyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3,5-diispropyl-4-hydroxyphenyl)propran,
2,2-Bis(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(3,5-diphenyl-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetrachlorphenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetrabromphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetramethylphenyl)propan,
2,2-Bis(2,6-dichlor-3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(2,6-dibrom-3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)propan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-chlor-4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(3-brom-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(4-hydroxy-3-isopropylphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-t-butyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-chlor-4-hydroxy-5-methylphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(3-brom-4-hydroxy-5-methylphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(3-chlor-4-hydroxy-5-isopropylphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-brom-4-hydroxy-5-isopropylphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-t-butyl-5-chlor-4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(3-brom-5-t-butyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-chlor-5-phenyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3-brom-5-phenyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(3,5-diispropyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(3,5-diphenyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetrachlorphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetrabromphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetramethylphenyl)cyclohexan, 1,1-Bis(2,6-dichlor-3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(2,6-dibrom-3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis(3-brom-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(4-hydroxy-3-isopropylphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis(3-t-butyl-4-hydroxypheny()-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(3-phenyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis(3-chlor-4-hydroxy-5-methylphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(3-brom-4-hydroxy-5-methylphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(3-chlor-4-hydroxy-5-isopropylphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis(3-brom-4-hydroxy-5-isopropylphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(3-t-butyl-5-chlor-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1-1-Bis(3-brom-5-t-butyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, Bis(3-chlor-5-phenyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(3-brom-5-phenyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(3,5-diispropyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(3,5-diphenyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetrachlorphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1,1-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetrabromphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(4-hydroxy-2,3,5,6-tetramethylphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(2,6-dichlor-3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1,-Bis(2,6-dibrom-3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
4,4'-Dihydroxy-1,1-biphenyl,
4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyl-1,1-biphenyl, 4,4'-Dihydroxy-3,3'-dioctyl-1,1-biphenyl,
4,4'-Dihydroxydiphenylether,
4,4'-Dihydroxydiphenylthioether,
1,3-Bis(2-(4-hydroxyphenyl)-2-propyl)benzol, 1,3-Bis(2-(4-hydroxy-3-methylphenyl)-2-propyl)benzol,
1,4-Bis(2-(4-hydroxyphenyl)-2-propyl)benzol
und 1,4-Bis(2-(4-hydroxy-3-methylphenyl)-2-propyl)benzol. In vielen
Anwendungen ist aufgrund seiner relativ hohen Reaktivität, thermischen
Stabilität
und geringen Kosten Bisphenol A bevorzugt.
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Wie
bemerkt, werden gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
Diarylcarbonate mit Strukturformel I eingesetzt. Diarylcarbonate
mit Struktur I werden veranschaulicht durch Diphenylcarbonat, Bis(4-methylphenyl)carbonat,
Bis(4-chlorphenyl)carbonat, Bis(4-fluorphenyl)carbonat, Bis(2-chlorphenyl)carbonat, Bis(2,4-difluorphenyl)carbonat,
Bis(4-nitrophenyl)carbonat,
Bis(2-nitrophenyl)carbonat und Bis(4-bromphenyl)carbonat. Diphenylcarbonat
ist häufig
bevorzugt.
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Der
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzte Schmelzpolymerisationskatalysator ist zumindest ein
quaternäres
Phosphoniumsalz mit Struktur II
wobei R
2 bis
R
5 unabhängig
voneinander ein C
1-C
20 aliphatischer
Rest, C
4-C
20 cycloaliphatischer
Rest oder ein C
4-C
20 aromatischer
Rest sind und X
– ein organisches oder
anorganisches Anion ist.
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Geeignete
Anionen X– werden
veranschaulicht durch Hydroxid, Halogenid, Carboxylat, Phenoxid,
Sulfonat, Sulfat, Carbonat und Bicarbonat. Carboxylatanionen sind
häufig
bevorzugt. Wenn X– ein mehrwertiges Anion
ist, wie z.B. Carbonat oder Sulfat, wird dies so verstanden, dass
die positiven und negativen Ladungen in Phosphoniumsalz II geeignet
ausgeglichen sind. Wenn z.B. R2 bis R5 in Struktur II jeweils Methylgruppen sind
und X-Carbonat ist,
so wird verstanden, dass X– ½(CO3 -2) darstellt.
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Quaternäre Phosphoniumsalze
mit Struktur II werden veranschaulicht durch Tetramethylphosphoniumhydroxid,
Tetraphenylphosphoniumhydroxid, Tetraphenylphosphoniumacetat, Tetramethylphosphoniumformiat, Tetrabutylphosphoniumhydroxid
und Tetrabutylphosphoniumacetat. Tetraphenylphosphoniumacetat und Tetrabutylphosphoniumacetat
sind häufig
bevorzugt.
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Der
Schmelzpolymerisationskatalysator, der erfindungsgemäß verwendet
wird, zusätzlich
zum Aufweisen eines quaternären
Phosphoniumsalzes, umfasst auch ein Metallhydroxid. Typischerweise
ist das Metallhydroxid ein Alkalimetallhydroxid, z.B. Natriumhydroxid,
Lithiumhydroxid oder Kaliumhydroxid, oder ein Erdalkalimetallhydroxid,
z.B. Calciumhydroxid. Mischungen aus einem oder mehreren Alkalimetallhydroxiden
können
eingesetzt werden, sowie auch Mischungen aus einem oder mehreren
Erdalkalimetallhydroxiden. Zusätzlich
können
Mischungen aus einem oder mehreren Alkalimetallhydroxiden mit einem
oder mehreren Erdalkalimetallhydroxiden als Teil des Schmelzpolymerisationskatalysatorsystems
eingesetzt werden.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden zumindest eine erste dihydroxyaromatische Verbindung und
zumindest eine zweite dihydroxyaromatische Verbindung in Mengen
eingesetzt, so dass das molare Verhältnis der ersten dihydroxyaromatischen
Verbindung zu der zweiten dihydroxyaromatischen Verbindung in einem
Bereich zwischen 0,01 und 4 ist. Wenn die erste dihydroxyaromatische
Verbindung zwei oder mehr Verbindungen aufweist, z.B. eine Mischung
aus Resorcin und Hydrochinon, und die zweite Dihydroxyverbindung
eine einzelne Verbindung ist, z.B. BPA, so wird das molare Verhältnis der
ersten dihydroxyaromatischen Verbindung zu der zweiten dihydroxyaromatischen
Verbindung ausgedrückt
als die Summe der Anzahl von Molen von Resorcin und Hydrochinon,
die verwendet werden, geteilt durch die Anzahl von Molen von verwendetem
BPA. Ähnlich
wird, wenn die erste dihydroxyaromatische Verbindung eine Einzelverbindung
umfasst, z.B. Resorcin, und die zweite dihydroxyaromatische Verbindung
eine Mischung aus Verbindungen aufweist, z.B. BPA und BPZ (1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan)
das molare Verhältnis
der ersten dihydroxyaromatischen Verbindung zu der zweiten dihydroxyaromatischen
Verbindung ausgedrückt
als die Anzahl von Molen Resorcin, die verwendet werden, geteilt
durch die Summe der Anzahl von Molen BPA und BPZ, die verwendet
werden. Wie erwähnt
ist in einer Ausführungsform
das molare Verhältnis
der ersten dihydroxyaromatischen Verbindung zu der zweiten dihydroxyaromatischen
Verbindung in einem Bereich zwischen 0,01 und 4. In einer alternativen
Ausführungsform
ist das genannte molare Verhältnis
der ersten dihydroxyaromatischen Verbindung und der zweiten dihydroxyaromatischen
Verbindung in einem Bereich zwischen 0,05 und 0,7. Ein gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Copolycarbonat unter Verwendung von Resorcin als erste
dihydroxyaromatische Verbindung und BPA als die zweite dihydroxyaromatische
Verbindung, bei der das molare Verhältnis von Resorcin zu BPA 0,7
ist, kann so viel wie etwa 41 Mol-% aus Resorcin erhaltende Wiederholungseinheiten
enthalten, wenn kein Verlust während
der Polymerisationsreaktion auftritt. Ein Gesichtspunkt der vorliegenden
Erfindung ist, dass Verlust von zumindest etwas des stärker flüchtigen
Monomeren unter Schmelzpolymerisationsbedingungen unvermeidlich
ist, was die Entfernung aus der Reaktionsmischung durch Destillation
einer signifikanten Menge an hydroxyaromatischer Nebenproduktverbindung,
typischerweise Phenol, unter Bedingungen von hoher Temperatur und
hohem Druck, beinhaltet. In einem Gesichtspunkt minimiert das erfindungsgemäße Verfahren
den Verlust der stärker
flüchtigen
ersten dihydroxyaromatischen Verbindung aus der Polymerisationsmischung
und maximiert den Einbau von Wiederholungseinheiten, die aus der
ersten dihydroxyaromatischen Verbindung erhalten werden, in das
Copolycarbonatprodukt.
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Typischerweise
wird das Verfahren der vorliegenden Erfindung so ausgeführt, dass
die Menge an verwendetem Diarylcarbonat I zu einem molaren Verhältnis von
Diarylcarbonat I zu allen dihydroxyaromatischen Verbindungen korrespondiert,
d.h. dass das genannte molare Verhältnis der genannten ersten
und genannten zweiten dihydroxyaromatischen Verbindungen, die anfänglich in
der Reaktionsmischung vorhanden sind, in einem Bereich zwischen
0,90 und 1,20, vorzugsweise zwischen 1,01 und 1,10 ist.
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Die
Bezeichnung „in
Kontakt bringen unter Schmelzpolymerisationsbedingungen" wird so verstanden, dass
die Bedingungen gemeint sind, die notwendig sind, um Reaktion zwischen
dem Diarylcarbonat und den gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten dihydroxyaromatischen Verbindungen zu bewirken. Die
Reaktionstemperatur ist typischerweise in dem Bereich zwischen etwa
150°C und
etwa 350°C,
vorzugsweise zwischen etwa 180°C
und etwa 310°C.
Der Druck kann Atmosphärendruck
sein, Überatmosphärendruck
oder in einem Bereich von Drücken,
z.B. von etwa 2 Atmosphären
bis etwa 15 Torr in den Anfangsstadien der Polymerisationsreaktion
und bei einem reduzierten Druck in späteren Stufen, z.B. in einem
Bereich zwischen etwa 15 Torr und etwa 0,1 Torr. Die Reaktionszeit
liegt allgemein in einem Bereich zwischen etwa 0,1 Stunden und etwa
10 Stunden, vorzugsweise zwischen etwa 0,1 und etwa 5 Stunden.
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Um
die Bildung von Copolycarbonat unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu erreichen, muss eine wirksame Menge an Katalysator eingesetzt
werden. Die Menge an eingesetztem Katalysator basiert typischerweise
auf der Gesamtanzahl von Molen der ersten dihydroxyaromatischen
Verbindung und zweiten dihydroxyaromatischen Verbindung, die in
der Polymerisationsreaktion eingesetzt werden. Wenn auf das Verhältnis von
Katalysator, z.B. Phosphoniumsalz II, zu allen in der Polymerisationsreaktion
eingesetzten dihydroxyaromatischen Verbindungen Bezug genommen wird,
so ist es geeignet, sich auf die Mole Phosphoniumsalz , je Mol der
genannten ersten und zweiten dihydroxyaromatischen Verbindungen
in Kombination" zu beziehen,
was die Anzahl von Molen Phosphoniumsalz, geteilt durch die Summe
der Mole von jeder einzelnen dihydroxyaromatischen Verbindung, die
in der Reaktionsmischung vorhanden ist, bedeutet.
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Typischerweise
wird die Menge an Phosphoniumsalz II, das verwendet wird, in einem
Bereich zwischen 1 × 10-2 und 1 × 10-5,
vorzugsweise zwischen 1 × 10-3 und 1 × 10-4 Mol
je Mol der kombinierten ersten und zweiten dihydroxyaromatischen
Verbindungen sein.
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Typischerweise
wird der Metallhydroxidkatalysator in einer Menge verwendet, die
zu zwischen 1 × 10-4 und 1 × 10-8,
vorzugsweise 1 × 10-4 und 1 × 10-7 Mol
Metallhydroxid je Mol der kombinierten genannten ersten und zweiten
dihydroxyaromatischen Verbindungen korrespondiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch eingesetzt werden, um hochmolekulargewichtige Copolycarbonate
zur Verfügung
zu stellen. Hochmolekulargewichtige Copolycarbonate sind definiert
als Copolycarbonate mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht
Mw von mehr als 15.000 Dalton. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch eingesetzt werden, um oligomere Copolycarbonate zur Verfügung zu
stellen. Oligomere Copolycarbonate sind definiert als Copolycarbonate,
die ein gewichtsmittleres Molekulargewicht Mw von
weniger als 15.000 Dalton haben. Das Copolycarbonat aus Beispiel
I zeigt beispielhaft ein hochmolekulargewichtiges Copolycarbonat,
während
das Copolycarbonat aus Beispiel 2 beispielhaft ein oligomeres Copolycarbonat zeigt,
wobei jedes davon durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wird.
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In
einem Gesichtspunkt stellt das erfindungsgemäße Verfahren Copolycarbonate
zur Verfügung,
aufweisend Wiederholungseinheiten, die aus zumindest zwei dihydroxyaromatischen
Verbindungen erhalten werden, wobei zumindest eine der genannten
dihydroxyaromatischen Verbindungen einen Siedepunkt von 340°C oder weniger
hat.
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Die
erfindungsgemäß hergestellten
Copolycarbonate sind charakterisiert dadurch, dass sie einen geringeren
Fries-Gehalt haben als identisch aufgebaute Copolycarbonate mit
dem gleichen Molekulargewicht, die durch bekannte Verfahren hergestellt
werden. In einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Copolycarbonat zur Verfügung, aufweisend
Wiederholungseinheiten, erhalten aus zumindest einer ersten dihydroxyaromatischen
Verbindung und zumindest einer zweiten dihydroxyaromatischen Verbindung,
wobei die genannte erste dihydroxyaromatische Verbindung einen Siedepunkt
bei Atmosphärendruck
von weniger als 340°C
hat, das genannte Polycarbonat restliches Phosphoniumsalz II oder
Produkte aufweist, die daraus erhalten wurden, in einer Menge, die
zumindest zu etwa 3 Teilen Phosphor je Million Teile des Copolycarbonats korrespondiert.
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Die
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Copolycarbonate können
mit herkömmlichen
Additiven, wie z.B. Wärmestabilisatoren,
Entformungsmitteln und UV-Stabilisatoren vermischt und zu verschiedenen
Formgegenständen,
wie z.B. optischen Disks, optischen Linsen, Automobillampenbauteilen
und Ähnlichem
geformt werden. Typischerweise ist Spritzgießen bevorzugt.
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Weiterhin
können
die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Copolycarbonate mit anderen polymeren Materialien vermischt werden,
z.B. anderen Polycarbonaten, Polyestercarbonaten, Polyestern und
Olefinpolymeren, wie z.B. ABS.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele werden ausgeführt, um den Fachmann mit einer
eingehenden Beschreibung dessen auszurüsten, wie die beanspruchten
Verfahren bewertet werden und sind nicht dazu gedacht, um den Umfang
dessen, was die Erfinder als ihre Erfindung ansehen, einzuschränken. Wenn
nicht anders angegeben sind Teile in Gewicht und Temperatur ist
in Grad Celsius (°C).
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Molekulargewichte
werden als zahlenmittleres (Mn) oder gewichtsmittleres
(Mw) Molekulargewicht angegeben und werden
bestimmt durch Gelpermeationschromatographie unter Verwendung von
Polymerlösungen,
aufweisend die Copolycarbonatprodukte bei einer Konzentration von
etwa einem Milligramm (mg) je Milliliter (ml) in Methylenchlorid
(CH2Cl2). Die Molekulargewichte
werden bezogen auf Polystyrol (PS)-Molekulargewichtsstandards.
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Die
Zusammensetzung eines gegebenen Copolycarbonatprodukts wird bestimmt
durch Hydrolyse des Copolycarbonats, um eine Lösung seiner Monomerbestandteile
zu erhalten. Die Lösung
wird dann geeignet verdünnt
und durch Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC) analysiert, um die Gewichtsanteile der jeweiligen Monomere,
die in dem Copolycarbonat vorhanden sind, zu bestimmen.
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SCHMELZPOLYMERISATIONEN
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Reaktionen
werden ausgeführt
mit BPA und verschiedenen Mengen an Comonomer. Im Allgemeinen wird
die Menge an Comonomer, die verwendet wird, ausgedrückt in Bezug
auf seinen Molprozentanteil. Molprozentanteil (Mol-%), so wie hier
verwendet, ist definiert als 100 × (Anzahl von Molen des Comonomeren/(Gesamtmole
Monomer)). Ein leichter Überschuss
an Diphenylcarbonat (DPC) wird eingesetzt, was bedeutet, dass die
Menge an DPC, ausgedrückt
in Mol, leicht größer ist
als die erforderliche stöchiometrische
Menge, um vollständige
Reaktion zwischen all den Comonomeren unter idealen Bedingungen
zu bewirken. Der leichte Überschuss
an Diphenylcarbonat ist erforderlich, da etwas von dem DPC aufgrund
von Verflüchtigung
insbesondere während
der Anfangsstufen der Schmelzpolymerisation verloren geht. In den
Vergleichsbeispielen die folgen, ist der Schmelzpolymerisationskatalysator
Tetramethylammoniumhydroxid (TMAH) in Kombination mit Natriumhydroxid.
In den Beispielen die folgen, ist der Schmelzpolymerisationskatalysator
Tetrabutylphosphoniumacetat (TBPA) in Kombination mit Natriumhydroxid.
Katalysatoren werden als wässrige
Lösungen
zugegeben, das zugegebene Volumen ist etwa 100 Mikroliter (μl). Die Schmelzpolymerisationen
aus Vergleichsbeispiel 1 und Beispiel 1 werden in einem Standard-Laborschmelzreaktor
ausgeführt,
aufgebaut aus Glas und ausgerüstet
zum Rühren
einer viskosen Schmelze und geeignet für die Entfernung von flüchtigen
Reaktionsnebenprodukten, z.B. Phenol, bei Umgebungs- oder Subumgebungsdruck.
Der Reaktor wird mit Stickstoff gespült, nachdem er mit den Reaktanten
beladen wurde. Der Katalysator wird nachfolgend auf die Stickstoffverbindung
zugegeben. Bei Vervollständigung
der Schmelzpolymerisationsreaktion wird der Reaktor unter leichtem
Stickstofffluss auf Atmosphärendruck
zurückgebracht
und das Polymer wird wiedergewonnen.
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Vergleichsbeispiel 1:
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Der
Schmelzreaktor wird passiviert durch Waschen mit Säure, Spülen und
Trocknen mit Stickstoffgas, und wird mit 19,73 g BPA, 2,38 g Resorcin,
25,00 g DPC und 100 μl
einer wässrigen
Lösung
aus TMAH und NaOH in einer Menge, korrespondierend zu etwa 2,5 × 10-4 Mol TMAH und etwa 2,5 × 10-6 Mol
NaOH je Gesamtanzahl Mol BPA und Resorcin zusammen, beladen. Das
Temperatur-Druck-System, das verwendet wird, um die Schmelzpolymerisation
auszuführen,
umfasst die Schritte des Erwärmens
für die
angegebene Zeitdauer auf die angegebenen Temperaturen und Drücke: (1)
15 Minuten, 180°C,
Atmosphärendruck,
(2) 45 Minuten, 230°C,
170 mbar, (3) 30 Minuten, 270°C,
20 mbar, (4) 30 Minuten, 300°C,
0,5–1,5
mbar. Während
der Schritte 1–4
wird Phenolnebenprodukt durch Destillation aus der Reaktionsmischung
entfernt. Nach der letzten Reaktionsstufe wird das Copolycarbonatprodukt
wiedergewonnen und analysiert. Das Copolycarbonatprodukt hat ein
gewichtsmittleres Molekulargewicht (Mw)
von etwa 55.300 Dalton und weist etwa 70% des anfänglich eingesetzten
Resorcins auf.
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Beispiel 1
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Die
Reaktion wird ausgeführt
wie in Vergleichsbeispiel 1, mit der Ausnahme, dass der verwendete
Katalysator 100 μl
einer wässrigen
Lösung
aus TBPA und NaOH ist, wobei die genannten 100 μl wässriger Lösung TBPA und NaOH in einer
Menge korrespondierend zu etwa 1,0 × 10-4 Mol
TBPA und etwa 2,5 × 10-6 Mol NaOH je Gesamtanzahl Mol je BPA und
Resorcin, die in der Schmelzpolymerisation verwendet werden, aufweisen.
Das verwendete Temperatur-Druck-System, um die Schmelzpolymerisation
auszuführen,
ist identisch zu dem in Beispiel 1 verwendeten. Das Copolycarbonatprodukt
hat ein gewichtsmittleres Molekulargewicht (Mw)
von etwa 54.800 Dalton und weist etwa 76% des anfänglich eingesetzten
Resorcins auf.
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Vergleichsbeispiel 2
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Geschmolzene
Mischungen aus den Reaktanten Diarylcarbonat, Resorcin und BPA werden
batchweise in zwei getrennten ersten Schmelzmischtanks hergestellt
und abwechselnd zugegeben, um einen kontinuierlichen Fluss der geschmolzenen
Reaktanten in einem einzelnen zweiten Schmelzmischtank zur Verfügung zu
stellen. Die geschmolzene Mischung wird aus dem zweiten Schmelzmischtank
in einen ersten kontinuierlich gerührten Tankreaktor (CSTR) mit
einer Geschwindigkeit, korrespondierend zu etwa 2.019 Gramm DPC
je Stunde, 1.574 Gramm BPA je Stunde und 201 Gramm Resorcin je Stunde,
zugeführt.
Eine Katalysatorlösung, bestehend
aus einer wässrigen
Lösung
aus TMAH und Natriumhydroxid, wird kontinuierlich in den ersten CSTR
mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 ml je Stunde zugeführt, wobei
die Menge an TMAH zu etwa 2,5 × 10-4 Mol TMAH korrespondiert, die je Mol BPA
und Resorcin in Kombination zugegeben werden, die in den ersten
CSTR eingebracht werden. Ähnlich
korrespondiert die Menge an NaOH, die zugegeben wird, zu etwa 2,5 × 10-6 Mol NaOH für jedes Mol BPA und Resorcin
in Kombination, die in den ersten CSTR eingebracht werden. Der erste
CSTR wird bei einer Temperatur von etwa 225°C und einem Druck von etwa 170
mbar gehalten. Der Ausstoß aus
dem ersten CSTR wird in einen zweiten CSTR eingebracht, wobei der
genannte zweite CSTR bei einer Temperatur und Druck von etwa 260°C und etwa
20 mbar gehalten wird. Jeder des ersten und zweiten CSTRs ist für die Entfernung
von Phenolnebenprodukt ausgerüstet.
Das Produkt ist ein oligomeres Copolycarbonat, das aus dem zweiten
CSTR mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,8 kg je Stunde hervortritt.
Das oligomere Copolycarbonatprodukt hat ein gewichtsmittleres Mulekulargewicht
(Mw) von etwa 5.600 Dalton und weist etwa
72 Mol % des anfänglich
eingesetzten Resorcins aus.
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Beispiel 2
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Die
Reaktion wird ausgeführt
wie in Vergleichsbeispiel 2, mit der Ausnahme, dass die wässrige Katalysatorlösung aus
TBPA und NaOH besteht. Die Mengen an TBPA und NaOH korrespondieren
zu etwa 1,25 × 10-4 Mol TBPA und 2,5 × 10-2 Mol
NaOH für
jedes Mol an BPA und Resorcin in Kombinationen, die zugegeben werden.
Wie in Vergleichsbeispiel 2 wird die Katalysatorlösung mit
etwa 6 ml je Stunde zugegeben. Das Produkt ist ein oligomeres Copolycarbonat,
das aus dem zweiten CSTR mit einer Geschwindigkeit von 1,8 kg je Stunde
hervortritt. Das oligomere Copolycarbonatprodukt hat ein gewichtsmittleres
Molekulargewicht (Mw) von etwa 8.100 Dalton
und weist etwa 82 Mol-% des anfangs eingesetzten Resorcins auf.
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Daten
für Beispiele
1 und 2 und Vergleichsbeispiele 1 und 2 sind in Tabelle 1 gesammelt
und zeigen, dass, obwohl einiges Resorcin unvermeidlich während der
Schmelzpolymerisationsreaktion (Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel
1) oder während
der kontinuierlichen Oligomerisierung von Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel
2 verloren geht, die Verwendung des quaternären Phosphoniumkatalysators
durchweg höhere
Mengen an Resorcineinbau in das Polycarbonatprodukt (Beispiel 1
und Vergleichsbeispiel 1) oder oligomere Copolycarbonat (Beispiel
2 und Vergleichsbeispiel 2) ergibt.
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Tabelle
1. Höhere
Mengen an Comonomer Resorcin, erhalten durch die Verwendung von
TBPA-Katalysator
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Die
Erfindung wurde eingehend mit besonderer Bezugnahme auf ihre bevorzugten
Ausführungsformen
beschrieben, es wird aber vom Fachmann verstanden, dass Variationen
und Modifikationen innerhalb des Umfangs der Erfindung bewirkt werden
können.