DE60303331T2

DE60303331T2 - Verfahren zur Herstellung eines Verbundelements für Polsterungen und dadurch erhaltenes Verbundelement

Info

Publication number: DE60303331T2
Application number: DE60303331T
Authority: DE
Inventors: Angelo Ranaldo
Original assignee: POINTEX SpA
Current assignee: POINTEX SpA
Priority date: 2002-05-17
Filing date: 2003-05-15
Publication date: 2006-10-19
Anticipated expiration: 2023-05-16
Also published as: ES2256615T3; EP1362693B1; ITBO20020305A1; DE60303331D1; EP1362693A1; ATE316460T1; ITBO20020305A0

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundelementes für Polsterungen und auf das damit erhaltene Verbundelement.
Insbesondere findet die vorliegende Erfindung Anwendung bei Textilien, die zum Verkleiden von Wänden, Fussböden und Innenräumen von Kraftfahrzeugen benutzt werden.
Wie bekannt ist, sind die Polsterungen für Fahrzeuge (Personenwagen, Wohnmobile usw.) oder für Wände und Fussböden (Auslegeware) normalerweise aus Textilien hergestellt, die aus natürlichen oder synthetischen Fasern sind. Diese Textilien müssen nicht nur strapazierfähig sein, sondern sollen auch ein gefälliges Aussehen haben, also Qualität und attraktives Aussehen der verkleideten Teile verbinden. Textilverkleidungen können vorteilhafterweise auch zur akustischen Isolierung verwendet werden.
Abhängig von den zu verkleidenden Teilen, können Polstertextilien auf die verschiedensten Weisen hergestellt werden. Zum Beispiel im Falle von Fussbodenmatten für Kraftfahrzeuge und ähnliches muss das Gewebe sehr widerstandsfähig und folglich auch sehr dick sein. Um ihr eine grössere me chanische Festigkeit zu verleihen, kann die Textilie vorzugsweise mit Latex oder Kunststoffharzen beschichtet oder kantenverkleidet sein.
Die Textilien nach dem Stand der Technik haben jedoch zahlreiche Nachteile, zurückzuführen hauptsächlich auf deren Produktionskosten.
Die hohen Produktionskosten dieser Textilien können grösstenteils den Designs zugeschrieben werden, die auf den sichtbaren Oberflächen vorgesehen sind. Diese Designs, ausgeführt nach der üblichen Webtechnologie, beziehen komplexe und somit teure Verfahren mit ein.
Ein anderer Faktor, der zu den hohen Produktionskosten von Polstertextilien beiträgt, ist deren Dicke. Tatsächlich, wie oben erwähnt, müssen die Textilien zur Verbesserung ihrer Eigenschaften der mechanischen Festigkeit und der akustischen Isolierung sehr dick sein. In diesem Licht betrachtet, müssen sie aus einer grösseren Zahl von Fasern oder unter Verwendung von dickeren Fasern gewebt sein, was höhere Produktionskosten bedeutet.
Die vorliegende Erfindung hat daher zum Zweck, ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundelementes für Polsterungen und das nach diesem Verfahren erhaltene Verbundelement vorzusehen, welches die oben erwähnten Nachteile vermeidet.
Die Erfindung hat insbesondere zum Zweck, ein Verbund element für Polsterungen mit denselben angenehmen Qualitäten vorzusehen wie eine übliche Textilie, welches jedoch ausgesprochen wirtschaftlich ist.
Ein anderer Zweck der vorliegenden Erfindung ist, ein Verbundelement für Polsterungen vorzusehen, das vielseitig und geeignet ist zur Verwendung für jede zu verkleidende Fläche. Ein noch anderer Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundelementes für Polsterungen vorzusehen, das wirtschaftlich im Hinblick auf die Produktionskosten ist.
Diese Zwecke und noch andere, die leicht im Laufe der folgenden Beschreibung deutlich werden, sind erreicht nach der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundelementes für Polsterungen, enthaltend die in Patentanspruch 1 und in den von Patentanspruch 1 abhängigen Patentansprüchen festgelegten Eigenschaften; sowie durch ein Verbundelement für Polsterungen, enthaltend die in Patentanspruch 7 und in den von Patentanspruch 7 abhängigen Patentansprüchen festgelegten Eigenschaften.
Weitere technische Eigenschaften und Vorteile gehen deutlicher hervor aus der nachstehenden detaillierten Beschreibung einer vorgezogenen, doch nicht begrenzenden Ausführung eines Verfahrens nach der Erfindung zur Herstellung eines Verbundelementes für Polsterungen und des nach dem Verfahren hergestellten Verbundelementes.
Die nachstehende Beschreibung ist ausgeführt unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, die rein zum Zwecke der Darstellung dienen, ohne den Zweckbereich der Erfindung einzugrenzen, und in welchen:

– 1 eine schematische Ansicht, teilweise im Querschnitt, eines Verbundelementes für Polsterungen nach der vorliegenden Erfindung ist;
– 2 ist eine zerlegte Ansicht des Verbundelementes aus 1;
– 3 zeigt schematisch eine Phase in der Produktion des Verbundelementes aus 1.

Unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen ist mit 1 in seiner Gesamtheit ein Verbundelement für Polsterungen bezeichnet.
Das Verbundelement 1 enthält ein Gewebe 2, das eine sichtbare obere Oberfläche 2a und eine Unterseite 2b entgegengesetzt von der oberen Oberfläche 2a aufweist. Genauer gesagt kann das Gewebe 2 eines von vielen verschiedenen Gewebetypen sein, abhängig von den zu verkleidenden Teilen, und weist auf seiner sichtbaren oberen Oberfläche 2a ein Design auf, das ebenfalls je nach der Verwendung des Verbundelementes 1 unterschiedlich sein kann. Vorteilhafterweise kann das Gewebe 2 aus Auslegeware bestehen oder aus jedem bekannten Typ von Gewebe, zum Beispiel aus Rundwirk- und/oder Webstoff, hergestellt aus kontinuierlichen oder nicht kontinuierlichen Fasern aus Polyester, Polypropylen, Baumwolle, Nylon und anderen natürlichen oder synthetischen Fasern.
Eine Filzlage 3 ist der Unterseite 2b des Gewebes 2 zugeordnet, um eine untere Schicht des Verbundelementes 1 zu bilden.
Mehr im Detail gesehen, und unter Bezugnahme auf die 2, hat die Filzlage 3 eine obere Oberfläche 3a, die mit der Unterseite 2b des Gewebes 2 verbunden ist, und eine Unterseite 3b, entgegengesetzt von der oberen Oberfläche 3a. Die Filzlage 3 ist vorteilhafterweise durch Kardieren und Vernadelung der einfarbigen Fasern oder einer Mischung aus verschiedenen Fasern hergestellt. Ausserdem weist die Filzlage kein Design auf und besteht aus Fasern von geringen Produktionskosten.
Die Filzlage wird mit dem Gewebe durch Vernadelung oder irgend einem anderen gleichwertigen Verfahren von bekannter Art verbunden, wie nachstehend mehr im Detail beschrieben wird.
Das Verbundelement 1 enthält ebenfalls einen Harzbinder 4 (schematisch in 3 gezeigt) von bekanntem Typ und daher nicht weiter beschrieben, aufgetragen auf die Unterseite 3b der Filzlage 3, um die Fasern der Filzlage 3 zu verdichten und sie mit dem Gewebe 2 zu verfestigen.
Vorteilhafterweise kann das Verbundelement 1 eine Fertig stellungslage 5 enthalten, dazu bestimmt, dem Verbundelement 1 eine zusätzliche mechanische Festigkeit zu verleihen. Genauer gesagt, wie rein als ein Beispiel in den 1 und 2 dargestellt ist, ist die Fertigstellungslage 5 der Unterseite 3b der Filzlage 3 zugeordnet.
Die Fertigstellungslage 5 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffharz von bekanntem Typ und daher nicht weiter beschrieben, aufgetragen auf die Unterseite 3b der Filzlage 3 durch Beschichten, Imprägnieren, Füllen oder andere geeignete Verfahren.
Es muss bemerkt werden, dass die Art der Fertigstellungslage 5 verschieden ist, und zwar je nach den durch das Verbundelement 1 zu verkleidenden Teilen und an welchem letzteres verwendet werden soll.
Nachstehend wird das Verfahren zur Herstellung des Verbundelementes 1 beschrieben, dessen Struktur bereits oben beschrieben worden ist.
Nach dem Auslegen des Gewebes 2 vom oben beschriebenen Typ wird die Filzlage 3 mit dem Gewebe 2 selbst verbunden. Spezifischer ausgedrückt, wird die obere Oberfläche 3a der Filzlage 3 mit der Unterseite 2b des Gewebes 2 in Kontakt gebracht.
Die Phase des Verbindens der Filzlage 3 mit dem Gewebe 2 erfolgt durch Vernadelung. Dieses Verfahren, das in der Textilindustrie gut bekannt ist, ermöglicht es den Fasern der Filz lage 3, in das Gewebe 2 einzudringen und somit die Filzlage 3 mit dem Gewebe 2 zu verbinden.
Vorteilhafterweise kann die Phase des Verbindens der Filzlage 3 mit dem Gewebe 2 auch durch andere geeignete und in der Textilindustrie bekannte Verfahren ausgeführt werden, zum Beispiel Heften, Verkleben oder Flammen. Genauer gesagt besteht das Flammverfahren im Erhitzen des Gewebes 2, so dass die Fasern der Filzlage 3 mit denen des Gewebes 2 verschmolzen werden.
Anschliessend wird der Harzbinder 4 auf die Filzlage 3 aufgetragen, um die Filzlage 3 mit dem Gewebe 2 zu verfestigen.
Wie in 3 gezeigt ist, enthält diese Phase eine erste Phase des Auftragens von Harzbinder 4 auf die Unterseite 3b der Filzlage 3. Sobald die Filzlage 3 und das Gewebe 2 miteinander verbunden sind, werden sie durch eine erste Station A geleitet, wo eine Walze 6, die im Inneren eines den Harzbinder 4 enthaltenden Behälter 7 liegt, den Binder 4 auf die Unterseite 3b aufträgt. Danach werden das Gewebe 2 und die Filzlage 3 durch eine zweite Station B geführt, wo eine Reihe von Kalandern 8 das Verbundelement 1 presst, um es zu verfestigen, wobei das Gewebe 2 und die Filzlage 3 fest miteinander verbunden werden.
Nochmals kann die Art des Harzbinders 4 unterschiedlich sein, was davon abhängt, wofür das Verbundelement 1 be nutzt wird. Zum Beispiel kann der verwendete Harzbinder 4 in der Härte variieren, um dem Verbundelement 1 den gewünschten Grad an Biegsamkeit oder Steifheit zu verleihen. Schliesslich kann die Fertigstellungslage 5 mit der Filzlage 3 verbunden werden.
Bei der oben beschriebenen Ausführung besteht die Fertigstellungslage 5 aus einem Kunststoffharz, das auf die Unterseite 3b der Filzlage 3 aufgetragen ist.
Die Erfindung hat wichtige Vorteile.
Zunächst und vor allem ist das Verbundelement 1 für Polsterungen nach der Erfindung von sehr niedrigen Produktionskosten. Die Filzlage 3, welche aus Fasern von geringen Kosten hergestellt ist, verleiht dem Element 1 Gewicht und Dicke und wirkt gleichzeitig als Träger für das Gewebe 2.
Somit bedeckt das Gewebe 2 einfach die Filzlage 3 und kann vorteilhafterweise aus einer dünnen Lage bestehen. Folglich kann das Gewebe 2 mit Designs oder Mustern verschiedener Art an seiner sichtbaren oberen Oberfläche 2a versehen sein, ohne dadurch die Produktionskosten zu erhöhen.
Ausserdem ist das Verfahren zur Herstellung des Verbundelementes 1 ebenfalls einfach und wirtschaftlich, da es auf Verfahren basiert, die in der Textilindustrie gut bekannt sind und weitest angewandt werden.
Ein anderer Vorteil ist die Tatsache, dass das Verbundelement 1 sehr vielseitig ist und jedem zu verkleidenden Teil angepasst werden kann. Wenn das Verbundelement 1 zum Beispiel als Fussbodenmatte für ein Kraftfahrzeug verwendet werden soll, kann eine aus dem vorgenannten Kunststoffharz hergestellte Fertigstellungslage 5 benutzt werden, um dem Verbundelement 1 mechanische Festigkeit zu verleihen.
Zum Verkleiden von Wänden und Innenräumen andererseits, kann die Unterseite der Filzlage 3 direkt und ohne ein weiteres Verarbeitungsverfahren an dem zu verkleidenden Teil angebracht werden.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines Verbundelementes für Polsterungen, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Phasen enthält: – Auslegen eines Gewebes (2), das eine sichtbare obere Oberfläche (2a) aufweist; – Verbinden einer Filzlage (3) mit der Unterseite (2b) des Gewebes (2), entgegengesetzt von der oberen Oberfläche (2a); und – Auftragen eines Harzbinders (4) auf der Unterseite (3b) der Filzlage (3) und Pressen des Verbundelementes (1), um die Fasern der Filzlage (3) zu verdichten und die Filzlage (3) mit dem Gewebe (2) zu kompaktieren.
Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Phase des Verbindens der Filzlage (3) mit der Unterseite (2b) des Gewebes (2) durch Vernadelung der Filzlage (3) an dem Gewebe (2) erfolgt.
Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Phase des Verbindens der Filzlage (3) mit der Unterseite des Gewebes (2) eine Unterphase des Erhitzens der Filzlage (3) enthält, so dass die Fasern der Filzlage (3) mit denen des Gewebes (2) verschmolzen werden.
Verfahren nach einem beliebigen der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Phase des Pressens des Verbundelementes (1) durch das Kalandern der Filzlage (3) und des Gewebes (2) ausgeführt wird.
Verfahren nach einem beliebigen der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem die Phase des Anbringens einer Fertigstellungslage (5) an der Filzlage (3) enthält.
Verfahren nach dem vorstehenden Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Phase des Anbringens der Fertigstellungslage (5) an der Filzlage (3) eine Unterphase des Auftragens eines Kunststoffharzes auf die Unterseite (3b) der Filzlage (3) enthält.
Verbundelement für Polsterungen, dadurch gekennzeichnet, dass es wie folgt enthält: – ein Gewebe (2) mit einer sichtbaren oberen Oberfläche (2a) und einer Unterseite (2b), entgegengesetzt von der oberen Oberfläche; – eine Filzlage (3), verbunden mit der Unterseite (2b) des Gewebes (2); und – einen Harzbinder (4), aufgetragen auf die Unterseite (3b) der Filzlage (3) und gepresst mit der Filzlage (3), um die Fasern der Filzlage (3) zu verdichten und die Filzlage (3) mit dem Gewebe (2) zu kompaktieren.
Verbundelement nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Filzlage (3) und das Gewebe (2) durch Vernadelung miteinander verbunden sind.
Verbundelement nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Harzbinder (4) auf die Filzlage (3) und auf das Gewebe (2) wirkt.
Verbundelement nach einem beliebigen der vorstehenden Patentansprüche von 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem eine Fertigstellungslage (5) enthält, die mit der Filzlage (3) verbunden ist.
Verbundelement nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fertigstellungslage (5) ein Kunststoffharz enthält, aufgetragen auf die Unterseite (3b) der Filzlage (3), entgegengesetzt von der sichtbaren Oberfläche (2a) des Gewebes (2).