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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf integrierte optische
Einrichtungen und insbesondere auf verbesserte photonische Lichtschaltkreiseinrichtungen
(Photonic Light Circuit, PLC).
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Photonische
Schaltkreismodule bilden einen integralen Bestandteil vieler optischer
Kommunikations-, Sensor- und Instrumenteneinrichtungen. Bei derartigen
photonischen Schaltkreiseinrichtungen werden mehrere optische Komponente
fest an Ort und Stelle eingerichtet, und Wellenleiter, typischerweise
Segmente von optischen Fasern, werden verwendet, um die Komponenten
je nach Bedarf zu verbinden. Die optischen Komponenten und Verbindungsfasern
werden auf einem geeigneten Substrat fixiert.
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Optische
Siliziumträger
(Silicon Optical Benches, SiOB) sind ein Beispiel für eine Technik,
mit der photonische Schaltkreise aufgebaut werden können. Wie
der Name schon sagt, sind SiOBs optische Träger aus Silizium oder einem
anderen Halbleitermaterial. Nuten und Schlitze werden unter Einsatz
von Mikrobearbeitungsprozessen in das Siliziummaterial geätzt, um
die verschiedenen optischen Komponenten aufzunehmen. Die hohe Genauigkeit
bei der Mikrobearbeitung macht es möglich, dass die optischen Komponenten
und die optischen Fasern in den verschiedenen Schlitzen und Nuten
in Bezug zueinander präzise
ausgerichtet werden können.
Damit wird eine sogenannte "passive
Ausrichtung" der
Komponenten erreicht, und es wird vermieden, dass die verschiedenen
Komponenten des optischen Schaltkreises aktiv miteinander ausgerichtet
werden müssen. Das
Licht kann auch unter Verwendung von Freiraumoptiken wie zum Beispiel
Linsen etc. zwischen den verschiedenen optischen Komponenten umgelenkt werden.
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In
der Veröffentlichung
von Miura, T., et al: "Hollow
Optical Waveguide for Temperature-Insensitive Photonic Integrated
Circuits", Japanese
Journal of Applied Physics, Band 40, Nr. 7A, Teil 2, 1. Juli 2001
(2001-07-01), Seite L688 – L690, XP001077922,
ISSN: 0021-4922, die als nächstkommender
Stand der Technik angesehen wird, wird ein photonischer Lichtschaltkreis
mit einem GaAs-Substrat sowie einer optischen Faser und einem Gitter
beschrieben, wobei einer oder mehrere optische Hohlkernwellenleiter
in dem Halbleitersubstrat erzeugt werden, um die optische Faser
und das Gitter optisch zu verbinden.
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Beispielsweise
ist aus
US 4 902 086 und
EP 0 856 755 bekannt, dass
es möglich
ist, verschiedene Schichten aus Material abzuscheiden, um Wellenleiter
herzustellen, die integraler Bestandteil des SiOB sind. Typischerweise
wird eine Basisschicht, wie zum Beispiel Siliziumoxid, auf dem Siliziumsubstrat
erzeugt. Eine Schicht aus dotiertem Silizium mit einem hohen Brechungsindex,
d.h. eine Kernschicht, wird dann oben auf der Basisschicht mit niedrigem
Brechungsindex abgeschieden. Die Kernschicht wird gemustert, um
entsprechende Wellenleiter zu bilden. Optional wird außerdem eine
obere Galvanisierungsschicht aus Material mit niedrigem Brechungsindex auf
der gemusterten Kernschicht abgeschieden. Mit anderen Worten, Wellenleiter
werden direkt auf dem Siliziumsubstrat gebildet, anstatt dass sie
als separate optische Fasern hergestellt werden.
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Ein
Nachteil bei den bekannten photonischen Schaltkreiseinrichtungen,
einschließlich
derjenigen, die auf SiOB basieren, ist der hohe Grad an Genauigkeit,
mit dem jede optische Komponente mit den dazugehörigen Wellenleitern ausgerichtet
werden muss, um eine effiziente optische Verbindung sicherzustellen.
Zusätzlich
zur Sicherstellung der genauen physikalischen Ausrichtung der optischen
Fasern und optischen Komponenten ist es außerdem notwendig, unerwünschte Reflexionen
von dem Ende jedes Siliziumwellenleiters zu minimieren. Dies macht
es notwendig, dass der Brechungsindex der Wellenleiter an den der
optischen Komponenten angepasst wird oder ein Gel oder eine Antireflexbeschichtung
verwendet wird. Außerdem
können
Linsen erforderlich sein, um das Einkoppeln von Licht zwischen den
Komponenten im freien Raum zu vereinfachen. Diese Anforderungen
erhöhen
die Komplexität
und damit die Kosten bei der Herstellung von photonischen Schaltkreisen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, wenigstens einige der oben
beschriebenen Nachteile zu verringern.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung umfasst eine photonische Lichtschaltkreiseinrichtung ein
Halbleitersubstrat und zwei oder mehrere optische Komponenten, wobei
ein oder mehrere optische Hohlkernwellenleiter in dem Halbleitersubstrat gebildet
werden, um die zwei oder mehreren optischen Komponenten optisch
miteinander zu verbinden.
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Die
vorliegende Erfindung hat gegenüber dem
Stand der Technik der photonischen Schaltkreiseinrichtungen den
Vorteil, dass die Notwendigkeit entfällt, optische Fasern für Verbindungen
zwischen Komponenten vorzusehen oder Schichten aus Material abzuscheiden,
um Vollkernwellenleiter herzustellen. Erfindungsgemäß wird ein
photonischer Lichtschaltkreis (PLC) geschaffen, der einfacher herzustellen
und daher kostengünstiger
als Einrichtungen nach dem Stand der Technik ist.
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Ein
weiterer Vorteil der Verbindung der Komponenten mit optischen Hohlkernwellenleitern
ist die optische Leistung des Schaltkreises, die größer als die
ist, die mit photonischen Schaltkreisen nach dem Stand der Technik
erreichbar ist, bei dem Vollkernwellenleiter (typischerweise aus
Silizium oder Siliziumoxid bestehen) verwendet werden, um die optischen
Komponenten miteinander zu verbinden. Darüber hinaus werden weder Gele
noch Epoxyharze zur Anpassung der Indices oder Antireflexbeschichtungen
auf den Oberflächen
der Wellenleiter mehr benötigt.
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Die
Hohlkernwellenleiter werden hergestellt, um Licht zwischen optischen
Komponenten des PLC zu übertragen.
Die optischen Komponenten sind irgendwelche Einrichtungen, mit denen
ein optisches Signal erzeugt, erfasst oder bearbeitet wird. Beispielsweise
sind es Strahlteiler/-koppler, Etalon-Strukturen, Linsen, Wellenplatten,
Modulatoren, Laser, Photodetektoren oder angetriebene optische Komponenten.
Der Ausdruck optische Komponente sollte so verstanden werden, dass
darin optische Strukturen enthalten sind, wie zum Beispiel Oberflächengitterprofile
etc., die in oder aus den Hohlkernwellenleitern hergestellt werden.
Die Hohlkernwellenleiter können
planare oder zweidimensionale Leiter sein, was weiter unten beschrieben
wird. Eine optische Komponente kann außerdem eine optische Faserverbindung
sein; beispielsweise kann dies eine optische Faserverbindung sein,
die verwendet wird, um Licht in den PLC einzukoppeln oder aus ihm
auszukoppeln.
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Halbleitersubstrate
können
mit den Mikrobearbeitungstechniken mit einem hohen Grad an Genauigkeit
geätzt
werden. Das Substrat kann vorzugsweise einen Mehrschicht-Wafer umfassen,
beispielsweise SiGe oder Silizium-auf-Isolator (Silicon-on-Insulator,
SOI) oder Siliziumauf-Glas (Silicon-on-Glass). Der Fachmann erkennt,
dass Mikrobearbeitungstechniken üblicherweise
einen Lithografie-Schritt umfassen, bei dem ein Muster definiert wird,
gefolgt von einem Ätzschritt,
um das Muster zu einer oder mehreren Schichten auf oder in dem Substratmaterial
zu formen. Der Lithografieschritt kann Fotolithografie, Röntgen- oder
Elektronenstrahl-Lithografie umfassen. Der Ätzschritt kann Ionenstrahlfräsen, chemisches Ätzen, Trockenplasmaätzen oder Trockentiefätzen (auch
als Siliziumtiefätzen
bezeichnet) umfassen. Mikrobearbeitungstechniken dieser Art sind
auch mit verschiedenen Schichtabscheidungstechniken wie Sputtern,
CVD und Elektrobeschichten kompatibel.
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Vorzugsweise
umfasst das Halbleitersubstrat einen oder mehrere Ausrichtungsschlitze,
wobei jeder Ausrichtungsschlitz dazu eingerichtet ist, um in ausgerichtetem
Zustand eine optische Komponente aufzunehmen. Die Ausrichtungsschlitze
werden in die Form gebracht, die notwendig ist, um die optische Komponente
aufzunehmen, und können
daher tiefer/flacher und/oder breiter/schmaler als die optischen
Hohlkernwellenleiter sein.
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Die
Ausrichtungsschlitze können
somit mit ausreichender Genauigkeit hergestellt werden, um die optische
Komponente auszurichten, die sie aufnehmen. Das Platzieren einer
optischen Komponente in einem derartigen Ausrichtungsschlitz führt inhärent zu
einer Ausrichtung der optischen Komponente, und eine Ausrichtung
der Komponenten oder eine Nachführung
ist nicht notwendig. Die üblichen
Aufnahme- und Platzierungstechniken, wie sie bei der Herstellung
von elektronischen Schaltkreisen und dergleichen Anwendung finden,
können
eingesetzt werden, um die optischen Komponenten in den Ausrichtungsschlitzen
zu platzieren.
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Alternativ
kann mit den Aufnahme- und Platzierungstechniken die notwendige
Ausrichtung erfolgen. Beispielsweise kann eine Komponente sauber ausgerichtet
werden, wenn sie platziert wird, und dann fixiert werden (z.B. verklebt),
um ausgerichtet zu bleiben.
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Die
Ausrichtungsschlitz und (insbesondere) die optischen Komponenten
werden mit einer gewissen Größentoleranz
gefertigt. Die Kopplungseffizienz zwischen einer optischen Komponente
und einem dazugehörigen
optischen Hohlkernwellenleiter verringert sich mit dem Winkelfehler
bei der Ausrichtung der optischen Komponente in Bezug auf den Hohlkernwellenleiter.
Die Reduzierung der Querschnittsdimensionen des Hohlkernwellenleiters
erhöht
die akzeptierbare Toleranz bei der Winkelausrichtung, dies jedoch
auf Kosten von etwas erhöhten
Verlusten in dem optischen Wellenleiter auf Grund der reduzierten
Kerndimensionen und der verschärften
(engeren) Toleranzen bei der lateralen Ausrichtung. Aufgrund der
Kenntnis der Toleranzen bei der Ausrichtung, die bei einer bestimmten
optischen Komponente erreicht werden (z.B. auf Grund der Kenntnis
der Herstellungstoleranzen der optischen Komponente), wird es daher
möglich,
die Dimensionen des Hohlkernwellenleiters so zu wählen, dass
eine hohe Kopplungseffizient sichergestellt ist.
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Die
Ausrichtungsschlitze können
auch so geformt werden, dass eine optische Vollkernfaser ortsfest
eingeklemmt wird, so dass optische Eingänge/Ausgänge auf dem PLC hergestellt
werden können.
Es können
auch abgestufte Schlitze zur optischen Ausrichtung der Faser vorgesehen
werden, um sowohl die Pufferschicht als auch die Galvanisierung
zu halten. Die Ausrichtung des Kerns einer optischen Hohlkernfaser
mit einem Hohlkernwellenleiter auf dem PLC, beispielsweise durch
Festklemmen der galvanisierten optischen Faser in einem Ausrichtungsschlitz,
wäre besonders
vorteilhaft, da die Verbindung von Luftkern zu Luftkern frei von
irgendwelchen Reflexionen ist.
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Um
eine effiziente Kopplung zwischen dem Kern einer optischen Faser
und einem Hohlkernwellenleiter des PLC zu ermöglichen, sollte der Querschnitt
des Hohlkernwellenleiters für
den Querschnitt des optischen Faserkerns geeignet sein. Wenn eine Leckrate
in die Galvanisierung gegeben ist, bedeutet dies im Fall von Vollkernfasern,
dass die Breite der Mode in der Faser tatsächlich größer als der Kerndurchmesser
ist; typischerweise hat zum Beispiel der 10 μm-Vollkern einer Einzelmodenglasfaser
eine Gesamtfeldbreite von etwa 14 μm Durchmesser. Wenn sich die
Modenbreite von der des Hohlkernwellenleiters unterscheidet, können Linsen
(z.B. Kugel- oder GRIN-Stablinsen etc.) verwendet werden, um das optische
Feld zu erweitern oder zu reduzieren, um damit zu ermöglichen,
dass Licht in/aus Fasern mit unterschiedlicher Kerngröße gegenüber dem
Hohlkernwellenleiter des PLC gekoppelt werden kann. Die Faserenden
der Vollkernfasern können
Antireflexeigenschaften haben.
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Insbesondere
werden die eine oder mehrere der beiden oder mehreren optischen
Komponenten aus dem Material des Halbleitersubstrats hergestellt, d.h.
es werden monolithische Komponenten hergestellt.
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Alternativ
können
einige oder alle der optischen Komponenten, aus denen der PLC besteht, und
die über
die Hohlkernwellenleiter verbunden sind, die in dem Halbleitersubstrat
gebildet wurden, an dem Halbleitersubstrat wie oben beschrieben
befestigt werden, mit anderen Worten, es kann eine Hybrideinrichtung
aufgebaut werden.
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Wenigstens
eine der zwei oder mehreren optischen Komponenten umfasst vorzugsweise
eine mikroelektromechanische Einrichtung (Micro-Electro-Mechanical-System,
MEMS). Die MEMS-Komponente kann eine Hybrid- oder eine monolithische Komponente
sein. Unter MEMS werden hier auch mikrobearbeitete Elemente, Mikrosystemtechniken,
Mikromaschinen und Mikrokonstruktionen verstanden. Beispiele für optische
MEMS-Komponenten umfassen Ausrichtungselemente, Pop-down-Fresnel-Linsen,
Gyroskope, bewegliche Spiegel, abstimmbare Fabry-Perot-Resonatoren,
adaptive optische Elemente, Schalter, variable optische Abschwächer, Filter
etc.
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Insbesondere
bildet das Halbleitersubstrat einen Basisabschnitt der photonischen
Lichtschaltkreiseinrichtung, und ein Deckelabschnitt ist außerdem vorgesehen,
um die optischen Hohlkernwellenleiter zu bilden.
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Vorzugsweise
werden eine oder mehrere der optischen Komponenten an dem Deckelabschnitt
befestigt. Optische Komponenten können ausschließlich auf
dem Deckel befestigt werden, ausschließlich auf dem Basisabschnitt
oder sowohl auf dem Deckel als auch auf der Basis.
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Der
Deckelabschnitt kann aus Halbleitermaterial hergestellt werden,
wie zum Beispiel Silizium, und vorzugsweise können eine oder mehrere optische
Komponenten darauf angeordnet werden. Alternativ kann der Deckelabschnitt
aus Glas hergestellt werden. Vorzugsweise sollte der Deckel dieselben thermischen
Ausdehnungseigenschaften wie das Substrat haben, beispielsweise
ist dies erreichbar, indem der Deckel aus demselben Halbleitermaterial wie
das Substrat hergestellt wird.
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Im
Fall der Komponenten, die am Deckel befestigt sind, wird der Basisabschnitt
geätzt,
um die Hohlkernwellenleiterstrukturen und Aussparungen für die optischen
Komponenten zu bilden, die aus dem Deckelabschnitt gebildet oder
daran befestigt wurden. Das Befestigen des Deckelabschnitts auf dem
Basisabschnitt macht es möglich,
dass die optischen Komponenten in Ausrichtung mit den optischen
Wellenleitern des Basisabschnittes gebracht werden. Der Fachmann
erkennt, dass verschiedene Techniken, wie zum Beispiel Präzisionsausrichtung zum
Anpassen von Teilen oder Wafer- oder Chip- Ausrichtungswerkzeuge vorgesehen werden können, um
die genaue Ausrichtung von Deckel und Basis sicherzustellen. Alternativ
können
einige oder alle der optischen Komponenten direkt in Ausrichtungsschlitzen,
die in dem Basisabschnitt gebildet wurden, befestigt werden. Dies
macht es möglich, dass
der Deckelabschnitt auf dem Basisabschnitt befestigt wird, ohne
dass der Deckel und die Basisabschnitte präzise ausgerichtet werden müssen.
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Insbesondere
weist der Deckelabschnitt eine spiegelnde Beschichtung auf. Die
Spiegelbeschichtung kann je nach Bedarf den Deckelabschnitt in Gänze bedecken
oder nur ausgewählte
Teile davon. Vorzugsweise kann die Spiegelbeschichtung eine Schicht
aus Material mit einem Brechungsindex umfassen, der niedriger als
der des Wellenleiterkerns innerhalb des Betriebswellenlängenbandes
ist, beispielsweise kann dies Gold, Silber oder Kupfer sein. Alternativ
können
eine oder mehrere Schichten aus dielektrischem Material oder eine
Schicht aus Siliziumkarbid vorgesehen sein.
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Der
Fachmann erkennt, auf welche Art und Weise der Deckelabschnitt und
der Basisabschnitt zusammengesetzt werden können. Beispielsweise kann eine
Zwischenschicht, wie etwa ein leitfähiges oder nicht leitfähiges Epoxyharz,
eingesetzt werden. Alternativ und für den Fall, dass eine Metallschicht als
Schicht mit niedrigem Brechungsindex verwendet wird, kann eine eutektische
Metall-Halbleiterverbindung
hergestellt werden. Glasurtechniken können eingesetzt werden, um
den Deckel mit dem Halbleiterbasisabschnitt zu verbinden, oder,
wenn der Deckelabschnitt aus Glas gebildet wurde, können anodische
Techniken eingesetzt werden.
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Vorzugsweise
umfasst das Halbleitersubstrat Silizium. Dies kann auf verschiedene
Arten verwendet werden, zum Beispiel in Form eines Wafers (z.B.
Si, Silizium-auf-Isolator oder Silizium-auf-Glas) oder als epitaktische
Schicht (z.B. SiGe oder GaAs) auf einem Si-Substrat. Vorzugsweise
wird SOI eingesetzt.
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Insbesondere
unterscheiden sich die optischen Eigenschaften einer ersten Innenoberfläche zum
Bilden eines oder mehrerer der optischen Hohlkernwellenleiter von
den optischen Eigenschaften einer zweiten Innenoberfläche zum
Bilden des optischen Hohlkernwellenleiters. Dies macht es möglich, dass
Hohlkernwellenleiter gebildet werden, die effizientere Lichtleiter
für eine
bestimmte Polarisation sind, was genauer weiter unten mit Bezug
auf 6 erläutert
werden wird.
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Vorzugsweise
weisen wenigstens einige der Innenoberflächen des einen oder der mehreren
optischen Hohlkernwellenleiter eine Spiegelbeschichtung auf.
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Die
Spiegelbeschichtung kann vorzugsweise eine Schicht aus Material
umfassen, das einen Brechungsindex hat, der in dem Betriebswellenlängenband
kleiner als der des Wellenleiterkerns ist.
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Die
Materialschicht mit einem Brechungsindex, der niedriger als bei
dem Wellenleiterhohlkern ist, sorgt dafür, dass es zu einer inneren
Totalreflexion (total internal reflection, TIR) von Licht innerhalb der
PLC-Wellenleiter kommt, so dass dadurch der Umfang an optischen
Verlusten reduziert wird.
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Man
beachte, dass sich bei der Herstellung von optischen Hohlkernwellenleiterstrukturen
der Hohlkern wahrscheinlich mit Luft füllt. Hier wird daher davon
ausgegangen, dass der Brechungsindex des Kerns der von Luft bei
atmosphärischem
Druck und Temperatur ist (d.h. n ≈ 1).
Dies sollte jedoch keinesfalls als Einschränkung in Bezug auf den Umfang
dieser Erfindung verstanden werden. Der Hohlkern kann irgendein
Fluid enthalten (zum Beispiel eine Flüssigkeit oder ein Inertgas,
wie zum Beispiel Stickstoff), oder es kann Vakuum darin herrschen.
Der Begriff Hohlkern bedeutet einfach einen Kern, in dem keinerlei
festes Material vorhanden ist. Auch der Begriff innere Totalreflexion
(TIR) soll hier so verstanden werden, dass auch abgeschwächte innere
Totalreflexion (ATIR) darunter fällt.
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Insbesondere
ist das reflektive Material auf der inneren Oberfläche der
optischen Hohlkernwellenleiter ein Metall wie zum Beispiel Gold,
Silber oder Kupfer. Metalle zeigen einen ausreichend niedrigen Brechungsindex über einen
Wellenlängenbereich, der
durch die physikalischen Eigenschaften des Metalls beherrscht wird;
Standardlehrbücher
wie "The handbook
of optical constants" von
E. D. Palik, Academic Press, London, 1998, enthalten genaue Daten in
Bezug auf die Wellenlängenabhängigkeit
der Brechungsindices verschiedener Materialien. Insbesondere hat
Gold einen Brechungsindex, der kleiner als der von Luft bei Wellenlängen innerhalb
des Bereiches um etwa 500 nm bis 2,2 μm ist; darin eingeschlossen
sind Wellenlängen
innerhalb der wichtigen Telekommunikationsbänder von 1.400 nm bis 1.600 nm.
Kupfer hat einen Brechungsindex, der über den Wellenlängenbereich
zwischen 560 nm und 2.200 nm kleiner als eins ist, während Silber über einen Wellenlängenbereich
von 320 nm bis 2.480 nm ähnliche
Brechungsindexeigenschaften hat.
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Wie
dem Fachmann bekannt ist, kann eine Schicht aus Metall auf verschiedene
technische Arten abgeschieden werden. Diese Techniken beinhalten
Sputtern, Verdampfen, chemische Dampfabscheidung (CVD) und (elektrisches
oder chemisches) Galvanisieren. CVD und Galvanisierungstechniken
machen es möglich,
dass die Metallschichten ohne signifikante richtungsabhängige Dickeschwankungen
abgeschieden werden. Sputtern mit rotierendem Werkstück und/oder
Quelle führt
ebenfalls zu einer gleichmäßigen Beschichtung.
Galvani sierungstechniken sind besonders vorteilhaft, da sie die
Bearbeitung von Losen (d.h. die parallele Bearbeitung mehrerer Substrate)
ermöglichen.
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Der
Fachmann erkennt, dass Haftschichten und/oder Diffusionsbarriereschichten
auf dem Hohlkernwellenleiter abgeschieden werden können, bevor
die Metallschicht abgeschieden wird. Beispielsweise kann eine Schicht
aus Chrom oder Titan als Haftschicht vor dem Abscheiden von Gold
vorgesehen werden. Eine Diffusionsbarriereschicht, wie zum Beispiel
Platin, kann ebenfalls auf der Haftschicht abgeschieden werden,
bevor Gold abgeschieden wird. Alternativ kann eine kombinierte Haft-
und Diffusionsschicht (wie zum Beispiel Titan-Nitrid, eine Titan-Wolfram-Legierung
oder eine isolierende Schicht) eingesetzt werden.
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Insbesondere
kann die Spiegelbeschichtung auf den inneren Oberflächen der
Hohlkernwellenleiter (einschließlich
jedes Deckelabschnittes) durch einen rein dielektrischen oder einen
Metall-Dielektrikum-Stapel
vorgenommen werden. Der Fachmann erkennt, dass die optische Dicke
der dielektrischen Schicht(en) zu einem Interferenzeffekt führt, durch den
die Reflexionseigenschaften der Beschichtungen bestimmt werden.
Das dielektrische Material wird durch CVD oder Sputtern oder reaktives
Sputtern abgeschieden. Alternativ kann eine dielektrische Schicht
durch chemische Reaktion mit einer abgeschiedenen Metallschicht
gebildet werden. Zum Beispiel kann bei einer Silberschicht eine
chemische Reaktion mit einem Halogenid herbeigeführt werden, um eine dünne Oberflächenschicht
aus Silberhalogenid herzustellen.
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Mit
anderen Worten, die Spiegelbeschichtung kann als rein dielektrischer
oder als Metall-Dielektrikum-Stapel vorliegen. Der Fachmann erkennt, dass
die optische Dicke der dielelektrischen Schicht(en) zu den erforderlichen
Interferenzeffekten führt
und damit die Spiegeleigenschaften der Beschichtung bestimmt. Die
Spiegeleigenschaften der Beschichtung können bis zu einem gewissen
Grade auch von den Eigenschaften des Materials abhängen, in
welchem die Hohlkernwellenleiter gebildet werden. Daher kann das
darunter liegende Halbleitersubstrat ebenfalls eine Basisschicht
bilden und Teil irgendeines derartigen dielektrischen Mehrschichtstapels
sein.
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Darüber hinaus
besteht die Materialschicht auf der inneren Oberfläche der
Hohlkernwellenleiter insbesondere aus Siliziumkarbid.
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Wie
oben beschrieben, kann die zusätzliche Materialschicht
mit niedrigem Brechungsindex so gewählt werden, dass ein effizienter
Betrieb bei irgendeiner gewünschten
Wellenlänge
möglich
ist. Siliziumkarbid hat einen Brechungsindex von 0,06 bei 10,6 μm, so dass
dieses Material besonders geeignet ist für die Verwendung in Vorrichtungen,
die bei diesen Wellenlängen
betrieben werden.
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Vorzugsweise
hat wenigstens einer von dem einen oder mehreren optischen Hohlkernwellenleitern
einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt (wobei hierin auch
quadratisch enthalten sein soll). Ein quadratischer oder nahezu
quadratischer Querschnitt des Hohlkernwellenleiters führt zu einem
Wellenleiter, bei dem die Verluste im Wesentlichen unabhängig von
der Polarisation sind, und dies ist von Vorteil, wenn der Polarisationszustand
des Lichtes unbekannt ist oder sich ändert.
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Vorzugsweise
weist der rechteckige optische Hohlkernwellenleiter in seinem Querschnitt
eine erste Ausdehnung parallel zu einer ersten Wellenleiterwand
und in seinem Querschnitt eine zweite Ausdehnung senkrecht zu der
ersten Querschnittsausdehnung auf, wobei die erste Querschnittsausdehnung wenigstens
5% oder 10% oder 15% oder 25% oder 50% größer als die zweite Querschnittsausdehnung ist.
Wie mit Bezug auf 7d unten beschrieben wird, wird
ein solcher Wellenleiter für
linear polarisiertes Licht bekannter Polarisation bevorzugt.
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Vorzugsweise
sind die Brechungsindices der Oberflächen, die den wenigstens einen
optischen Hohlkernwellenleiter mit rechteckigem innerem Querschnitt
definieren, im Wesentlichen gleich. Dadurch können die polarisationsabhängigen Verluste in
dem Wellenleiter reduziert werden.
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Vorzugsweise
haben gegenüberliegende Oberflächen, die
den optischen Hohlkernwellenleiter mit innerem rechteckigem Querschnitt
bilden, im Wesentlichen gleiche effektive Brechungsindices, und benachbarte
Oberflächen,
die optische Hohlkernwellenleiter mit innerem rechteckigem Querschnitt
bilden, haben unterschiedliche effektive Brechungsindices. Wie mit
Bezug auf die 7a bis 7c unten beschrieben
wird, macht es die Auswahl der Brechungsindices der gegenüberliegenden
Paare von Wellenleiterwänden
möglich,
dass Übertragungsverluste
reduziert werden, wenn Licht mit einer bekannten linearen Polarisation übertragen
wird.
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Vorzugsweise
weist ein Paar gegenüberliegender
Oberflächen
des optischen Hohlkernwellenleiters mit innerem rechteckigem Querschnitt
eine Beschichtung mit hohem Brechungsindex auf. Dadurch erhält man den
hohen Brechungsindex, der von Vorteil ist, wenn s-polarisiertes Licht
wie unten beschrieben reflektiert werden soll.
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Das
Halbleitermaterial des Substrats kann auch dotiert werden, um seine
optischen Eigenschaften zu ändern
und die Verluste in dem Hohlkernwellenleiter zu verringern.
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Insbesondere
wird von wenigstens einem des einen oder der mehreren optischen
Hohlkernwellenleiter(s) die Ausbreitung der fundamentalen Mode unterstützt. Auch
kann von wenigstens einem des einen oder der mehreren optischen
Hohlkernwellenleiter(s) vorzugsweise die Mehrmoden-Ausbreitung unterstützt werden.
Vorzugsweise ist der Mehrmodenbereich von einer derartigen Länge, dass
es zu einer Bildwiedergabe kommt, wie es genauer weiter unten beschrieben
wird.
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Der
Fachmann erkennt, dass die Form und die Dimensionen des Hohlkernwellenleiters
die entsprechenden optischen Leitereigenschaften beeinflussen. Beispielsweise
können
kegelförmige
Hohlkernwellenleiter mit einer Strahlerweiternden oder -fokussierenden
Funktion eingesetzt werden. Die hohe Auflösung, mit der Hohlkernwellenleiter
unter Verwendung von Mikrobearbeitungstechniken hergestellt werden
können,
macht es möglich,
dass die Leitereigenschaften je nach Bedarf eingestellt werden können, um
den Betrieb des PLC zu optimieren. Der Fachmann erkennt jedoch,
dass die Form der optischen Hohlkernwellenleiter bis zu einem gewissen Grade
durch die Art des verwendeten Mikrobearbeitungsprozesses vorgegeben
werden kann. Beispielsweise können
V-Nuten ohne weiteres in [100]-Silizium
nass geätzt
werden, während
rechteckige Wellenleiter ohne weiteres in [110]-Silizium nass geätzt werden
können.
Jedoch beruht die einfachste Herstellung auf Tiefätzen mit
reaktiven Ionen (deep reactive ion etching, DRIE).
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Vorzugsweise
wird die Einrichtung mit Strahlung innerhalb der Wellenlängenbereiche
0,1 μm bis 20 μm, 0,8 μm bis 1,6 μm oder besonders
bevorzugt im Bereich 1,4 μm
bis 1,6 μm
betrieben. Die optischen Eigenschaften von Gold-, Silber- und Kupferbeschichtungen
machen diese Metalle besonders geeignet für den Einsatz in PLC-Einrichtungen für den Betrieb
in dem Telekommunikationswellenlängenband
(d.h. für
den Betrieb bei Wellenlängen
um die Mittenwellen länge
von 1,55 μm).
Vorzugsweise kann die Einrichtung in den thermischen Infrarotbändern 3
bis 5 μm
oder 8 bis 12 μm
betrieben werden.
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Insbesondere
umfasst das Halbleitersubstrat wenigstens einen Ausrichtungsschlitz,
um eine optische Faserverbindung aufzunehmen und diese optische
Faserverbindung mit dem einen oder mit einem der mehreren optischen
Hohlkernwellenleiter des Halbleitersubstrats zu koppeln.
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Darüber hinaus
kann eine Modenanpassungseinrichtung vorzugsweise in der Nähe des Ausrichtungsschlitzes
angeordnet werden, um eine Kopplung zwischen den Moden einer optischen
Faser und den analogen Moden des optischen Hohlkernwellenleiters
mit einem anderen Kerndurchmesser zu ermöglichen. Beispielsweise koppelt
im Fall einer optischen Fundamentalmodenfaser die Modenanpassungseinrichtung
die Fundamentalmode der Faser und die Fundamentalmode des Hohlkernwellenleiters.
In dem Fall von Mehrmodenausbreitung wird das Modenspektrum der
optischen Faser angepasst an das Modenspektrum des Hohlkernwellenleiters.
Die Modenanpassungseinrichtung kann insbesondere eine GRIN-Stablinse,
eine Kugellinse, eine konventionelle Linse oder eine Fresnel-Linse umfassen.
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Alternativ
kann der Ausrichtungsschlitz dazu eingerichtet sein, eine mit Linsen
versehene optische Faser aufzunehmen.
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Vorzugsweise
ist der Ausrichtungsschlitz eingerichtet, um eine optische Hohlkernfaser
aufzunehmen. Die optische Faser kann eine Mehrmodenfaser oder eine
Einzelmodenfaser sein.
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Vorzugsweise
umfasst wenigstens eine der beiden oder der mehreren optischen Komponenten eine
Spiegeloberfläche,
die gewinkelt ist, um Licht aus der Ebene des Halbleitersubstrats
herauszulenken. Die gespiegelte Oberfläche kann einen monolithischen
Aufbau (z.B. eine gewinkelte Halbleiteroberfläche, wie in 15 beschrieben)
oder einen Hybridaufbau aufweisen. Mit anderen Worten, der PLC ist nicht
darauf eingeschränkt,
Licht in der Ebene der Substratoberfläche zu leiten. Licht kann aus
der Ebene des Substrats herausgelenkt werden. Beispielsweise können gestapelte
oder dreidimensionale PLCs gemäß dieser
Erfindung hergestellt werden.
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Insbesondere
kann der PLC außerdem
wenigstens eine Mikrowellen-Komponente
und/oder einen Mikrowellen-Hohlkernwellenleiter umfassen. Mit anderen
Worten, man kann einen optischen Mikrowellen-Hybridschaltkreis herstellen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung umfasst ein Basisabschnitt für einen
photonischen Lichtschaltkreis ein Halbleitersubstrat mit einem oder mehreren
Hohlkanälen
darin, wobei der Basisabschnitt so eingerichtet ist, dass in Kombination
mit einem entsprechenden Deckelabschnitt wenigstens ein optischer
Hohlkernwellenleiter gebildet wird.
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Insbesondere
wird wenigstens ein Schlitz in dem Halbleitersubstrat des Basisabschnitts
gebildet, um eine optische Komponente ausgerichtet aufzunehmen.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung umfasst ein Basisabschnitt für einen
photonischen Lichtschaltkreis ein Halbleitersubstrat, bei dem ein oder
mehrere Hohlkernwellenleiterkanäle
und wenigstens ein Schlitz zur Aufnahme einer optischen Komponente
in Ausrichtung gebildet werden.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines photonischen Lichtschaltkreises angegeben mit den Schritten
Bereitstellung eines Basisabschnittes gemäß dem zweiten oder dritten
Aspekt der Erfindung und Befestigen eines Deckels daran.
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Gemäß einem
fünften
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines photonischen
Lichtschaltkreises angegeben, das in einem Schritt die Mikrobearbeitung
eines oder mehrerer der Hohlkernkanäle in einem Halbleitersubstrat
umfasst, die geeignet sind, um im Betrieb als Hohlkernwellenleiter
zu dienen.
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Insbesondere
werden dabei in einem zusätzlichen
Schritt Schlitze in dem Halbleitersubstrat für das geeignete passive Ausrichten
der optischen Komponenten darin gebildet. Die Schlitze können unter
Verwendung von Mikrobearbeitungstechniken oder von Präzisionsherstellungstechniken
wie Laserbearbeitung hergestellt werden.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren den zusätzlichen
Schritt, dass die inneren Oberflächen des
Hohlkernkanals/der Hohlkernkanäle
mit einer Schicht aus Material bedeckt werden, das einen Brechungsindex
hat, der im Betriebswellenlängenband niedriger
als der des Wellenleiterkerns ist.
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Gemäß einem
sechsten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren angegeben zur Herstellung eines
photonischen Lichtschaltkreises mit den Schritten, dass (a) ein
Halbleitersubstrat verwendet wird, in welchem wenigstens ein optischer
Hohlkernwellenleiter und wenigstens ein Schlitz zur Aufnahme einer optischen
Komponente gebildet sind, und dass (b) eine optische Komponente
in den wenigstens einen Schlitz eingefügt wird, so dass der Schritt,
bei dem die optische Kom ponente in den wenigstens einen Schlitz
eingefügt
wird, auch dazu dient, die optische Komponente auszurichten.
-
Gemäß einem
siebten Aspekt der Erfindung wird eine Vorlageform geschaffen, die
geeignet ist zur Herstellung eines Musters in einer Schicht aus deformierbarem
Material, wobei die Vorlageform Halbleitermaterial umfasst, das
geeignet gemustert ist, um in dem deformierbaren Material wenigstens einen
Hohlkernwellenleiterkanal und wenigstens einen Ausrichtungsschlitz
zu bilden, wobei wenigstens ein Ausrichtungsschlitz eingerichtet
ist, um eine optische Komponente ausgerichtet aufzunehmen.
-
Alternativ
kann eine Vorlageform in dem Halbleitermaterial gebildet werden,
die die Herstellung einer Vor-Vorlageform ermöglicht. Die Vor-Vorlageform
kann dann verwendet werden, um das gewünschte Muster in einem deformierbaren
Material zu erzeugen, um einen PLC zu definieren. Eine Vorlageform
oder Vor-Vorlageform kann außerdem
als Gussform verwendet werden, um das gewünschte Muster in einer fixierbaren
Schicht zu bilden.
-
Gemäß einem
achten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines
photonischen Lichtschaltkreises angegeben, das den Schritt umfasst,
dass (a) eine Vorlageform gemäß dem siebten
Aspekt der Erfindung verwendet wird, um ein Muster permanent in
einer Schicht aus deformierbarem Material zu erzeugen, und dass
(b) wenigstens eine optische Komponente in dem wenigstens einen Ausrichtungsschlitz
eingefügt
wird, der in dem deformierbaren Material gebildet wurde.
-
Es
wird eine photonische Lichtschaltkreiseinrichtung beschrieben, die
ein Halbleitersubstrat umfasst, wobei ein oder mehrere optische
Hohlkernwellenleiter in dem Halbleitersubstrat gebildet werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Beispiels mit Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt einen typischen SiOB nach Stand
der Technik mit mehreren optischen Komponenten.
-
2 zeigt
einen integrierten Vollkernwellenleiter, wie er bei bestimmten SiOB-Einrichtungen nach
Stand der Technik eingesetzt wird.
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3 zeigt einen Abschnitt eines PLC gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
4 zeigt eine Anzahl von Hohlkernwellenleitern
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
5 zeigt im Querschnitt verschiedene Hohlkernwellenleiter.
-
6 zeigt
den Fresnel-Reflexionskoeffizienten einer kupferbeschichteten Oberfläche für s-polarisiertes
und p-polarisiertes Licht.
-
7 zeigt einen Querschnitt von vier zusätzlichen
Hohlkernwellenleitern.
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8a zeigt
einen Hohlkernstrahlteiler, 8b zeigt
eine Brewster-Platte, und 8c zeigt die
Reflexion von Silizium als Funktion des Einfallswinkels von s-polarisiertem
und p-polarisiertem Licht.
-
9 zeigt eine monolithische Linse (9a)
und einen Brennspiegel (9b), hergestellt
in einem Siliziumsubstrat.
-
10 zeigt
einen PLC, in dem Licht in und aus optischen Fasernkabeln gekoppelt
wird.
-
11 zeigt einen kegelförmigen Wellenleiter in einem
Siliziumsubstrat.
-
12 zeigt einen Demultiplexer mit Hohlkernwellenleiter
in einem Siliziumsubstrat.
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13 zeigt
einen Hohlkern-Proximity-Koppler.
-
14 zeigt einen PLC sowohl mit Hohlkern-
als auch mit Vollkernwellenleitern.
-
15 zeigt
einen PLC mit einer verspiegelten Oberfläche, die gewinkelt ist, um
Licht aus der Ebene des Substrats herauszulenken.
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16 zeigt
den optischen Verlust von Hohlkernwellenleitern bei Verwendung in
PLCs gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
17 zeigt den Effekt einer Winkelfehlanpassung.
-
18 zeigt den Effekt einer seitlichen Fehlanpassung.
-
19 zeigt
eine Einrichtung zum Halten einer Komponente in Ausrichtung in einem
Ausrichtungsschlitz.
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In 1 ist eine typische optische Siliziumbank
nach Stand der Technik gezeigt.
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1a zeigt
eine optische Siliziumbank 2 mit einem mikrobearbeiteten
Hohlkanal 4 und einem Paar von Lötverbindungen 6. Die
optische Siliziumbank 2 ist so aufgebaut, dass sie einen
Laser 8 und ein optisches Siliziumoxid-Faserverbindung 10 umfasst.
-
1b zeigt
die optische Siliziumoxidfaser 10 und die Laserdiode 8,
die auf der optischen Siliziumbank 2 montiert ist. Der
Hohlkanal 4 ist mit einer Präzision hergestellt worden,
die ausreichend hoch ist, so dass der optische Ausgang des Lasers 8 präzise mit
dem Ende der optischen Siliziumoxidfaser 10 ausgerichtet
ist. Die Lötverbindungen 6 sorgen
für eine
elektrische Verbindung und befestigen die Laserdiode 8 an
dem Substrat.
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Um
unerwünschte
Reflexionen vom Ende jedes Siliziumoxidwellenleiters zu vermeiden,
ist eine (nicht dargestellte) Antireflexionsbeschichtung vorgesehen.
Alternativ können
die Siliziumoxidwellenleiter in Bezug auf den Brechungsindex angepasst
werden (z.B. unter Verwendung eines Gels zur Anpassung der Indices)
und direkt mit jeder der optischen Komponenten verbunden werden.
Die Forderung nach Antireflexbeschichtungen und/oder Indexanpassung
führt zu
weiteren Kosten der gesamten Vorrichtung und lässt die Herstellung komplexer
und zeitaufwendiger werden.
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Obgleich
der Einfachheit halber eine einzelne optische Faserverbindung (d.h.
das optische Siliziumoxid-Faserverbindung 10) und eine
optische Komponente (d.h. der Laser 8) in 1 gezeigt
sind, erkennt der Fachmann, dass unter Anwendung desselben Prinzips
auch komplexe photonische Schaltkreise mit mehreren Komponenten
hergestellt werden können.
Viele optische Komponenten können auf
der optischen Siliziumbank angeordnet werden, und optische Verbindung
können
unter Verwendung verschiedener Längen
von optischen Siliziumoxidfaserwellenleitern zwischen den Komponenten hergestellt
werden. Die optischen Komponenten können beispielsweise optische
Modulatoren, Strahlteiler, Strahlüberlagerungseinrichtungen,
Detektoren etc. umfassen.
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In 2 ist
ein integrierter optischer Wellenleiter nach Stand der Technik für die Verwendung
als Teil einer optischen Siliziumbank dargestellt.
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Eine
Siliziumoxidschicht 20 mit niedrigem Brechungsindex ist
auf dem Substrat der optischen Siliziumbank 22 angeordnet.
Eine Schicht mit hohem Brechungsindex aus dotiertem Siliziumoxid
wird auf der Siliziumoxidschicht 20 gebildet, und ein Wellenleiterkern 24 mit
hohem Brechungsindex wird durch Wegätzen von Abschnitten der Schicht
mit hohem Index aus dotiertem Siliziumoxid gebildet. Eine Abdeckschicht 26 aus
Siliziumoxid mit niedrigem Brechungsindex bedeckt den Wellenleiterkern 24 mit
hohem Brechungsindex.
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Der
Wellenleiterkern 24 mit hohem Brechungsindex dient als
optischer Wellenleiter, und der im Vergleich zu der Galvanisierung
hohe Brechungsindex des Kerns sorgt dafür, dass das Licht durch die interne
Totalreflexion geführt
wird. Dies bedeutet, dass der optische Wellenleiter in der optischen
Siliziumbank integriert ist und nicht nur damit in Verbindung gehalten
wird. Integrierte optische Wellenleiter mit Vollkern sind damit
eine bekannte Alternative zu optischen Fasern, die in Nuten auf
einer optischen Siliziumbank montiert werden. Jedoch werden durch die
Verwendung des integrierten optischen Wellenleiters die Anforderung
an die optischen Komponenten in Bezug auf die Anpassung der Indices
der Wellenleiter nicht verringert oder Antireflexbeschichtungen überflüssig. Das
Abscheiden von zusätzlichen
Materialschichten auf dem Siliziumsubstrat erhöht außerdem die Komplexität der Herstellung
des photonischen Schaltkreises.
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In 3 ist ein photonischer Lichtschaltkreis (PLC) 40 mit
Hohlkernwellenleiter gezeigt, der Teil einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist; 3a zeigt perspektivisch den
PLC, und 3b zeigt einen Querschnitt durch
den PLC entlang der gestrichelten Linie, die in 3a mit "A" bezeichnet ist.
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Der
Hohlkernwellenleiter-PLC 40 umfasst eine Siliziumbasis 42 und
einen Siliziumdeckel 44. Ein Laser ist befestigt an und
ausgerichtet in der Siliziumbasis 42. Licht, das von dem
Laser 8 ausgestrahlt wird, wird in den Einzelmoden-Hohlkernwellenleiter 46 eingekoppelt,
der durch die Siliziumbasis und den Siliziumdeckel 44 gebildet
wird. Mit anderen Worten, die Hohlkernwellenleiter werden direkt
in dem Silizium gebildet, aus dem die PLC-Basis und der Deckel hergestellt
werden. Zur Vereinfachung sind die elektrischen Verbindungen des
Lasers 8 nicht dargestellt, da der Fachmann die verschiedenen
Arten, in denen elektrische Verbindungen hergestellt werden können, kennt;
beispielsweise handelt es sich um Spurimplantation (track Implantation)
unter Verwendung von Diodenisolierung in der Basis 42.
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Der
Hohlkernwellenleiter 46 aus 3 hat
in der Darstellung einen rechteckigen Querschnitt. Die Verwendung
von rechteckigen Wellenleitern (hier soll der Begriff rechteckig
auch quadratisch beinhalten) mit im Wesentlichen gleicher Tiefe
und Breite reduziert die polarisationsabhängigen Verluste, was sich als
vorteilhaft bei vielen Telekommunikationsanwendungen herausstellen
kann.
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Obgleich
rechteckige Wellenleiter gezeigt sind, kann der Wellenleiterquerschnitt
je nach Bedarf geformt werden. Beispielsweise können mit geeigneten Ätztechniken
kreisförmige
oder parabolische Querschnitte oder V-förmige Wellenleiter in der Siliziumbasis
hergestellt werden. Hohlkernwellenleiterstrukturen können auch
in dem Siliziumdeckel 44 erzeugt werden. Dies macht es
jedoch erforderlich, dass sowohl die Basis als auch der Deckel gemustert werden,
und es bedeutet außerdem,
dass der Deckel und die Basis präzise
ausgerichtet werden müssen. Die
Dimensionen des Hohlkernwellenleiters können so gewählt werden, dass je nach Bedarf
die fundamentale Mode oder die Mehrmodenausbreitung unterstützt werden,
was genauer weiter unten erläutert werden
wird.
-
In
dem Beispiel, das mit Bezug auf 3 beschrieben
wurde, wird Silizium eingesetzt, um den PLC aufzubauen, da mit Mikrobearbeitungstechniken,
die dem Fachmann bekannt sind, mit einem hohen Grad an Genauigkeit
geätzt
werden kann. Jedoch erkennt der Fachmann auch, dass jedes beliebige
mikrobearbeitete Halbleitermaterial eingesetzt werden kann, um damit
einen PLC gemäß der vorliegenden
Erfindung aufzubauen.
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Der
Laser 8 ist eine separate Komponente, die mit der Siliziumbasis 42 verbunden
ist (bonded); mit anderen Worten handelt es sich hier um einen Hybridaufbau.
Ein Fachmann erkennt außerdem,
dass es möglich
ist, den Laser 8 mit einem Deckel zu verwenden oder optische
Komponenten im Silizium selbst herzustellen. Obgleich nur ein Laser 8 mit
Bezug auf 3 beschrieben wurde, können viele
optische Komponenten angeordnet oder gebildet und/oder in Bezug
auf die Siliziumbasis oder den Deckel ausgerichtet werden. Ausrichtungsschlitze
in dem Deckel können
außerdem
genutzt werden, um ausgerichtete optische Komponenten aufzunehmen. Diese
Technik macht es somit möglich,
komplexe PLCs mit mehreren Komponenten herzustellen. Die optischen
Komponenten können
beispielsweise optische Modulatoren, Strahlteiler, Strahlüberlagerungseinrichtungen,
Detektoren, Gitter, Spiegel, GRIN- (Graded Refractive Index-) Linsen
etc. beinhalten. Beispiele für
einige Typen von optischen Komponen ten, die in einem PLC gemäß der vorliegenden
Erfindung eingebaut werden können,
werden genauer weiter unten beschrieben.
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Um
die optische Transmission durch die Hohlkernwellenleiter 46 zu
maximieren, wird eine Goldschicht 48 auf der inneren Oberfläche des
Hohlkernwellenleiters 46 vorgesehen. Die Abscheidung einer
Goldschicht auf der Siliziumbasis und dem Deckel ist ohne weiteres
möglich,
beispielsweise unter Einsatz von geeigneten Metallabscheidungstechniken,
wie zum Beispiel Sputtern oder Galvanisieren.
-
Der
Deckel kann mit der Basis auf vielerlei Arten verbunden werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Bereiche aus Silizium, die nicht
Teil des optischen Hohlkernwellenleiters sind, können frei zugänglich auf
dem Deckeabschnitt und/oder dem Basisabschnitt bleiben, und der
Deckel und die Basis können über eine
eutektische Gold-Siliziumverbindung
miteinander verbunden werden. Epoxyharz mit Silber, Lötzinn oder
Polymerkleber können
ebenfalls verwendet werden, um Deckel und Basis zu verbinden. Der
Deckel braucht je nach Bedarf nur einen Teil der Basis zu bedecken.
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Die
Anwesenheit der Goldschicht 48 sorgt innerhalb der Hohlkernvorrichtung
bei Licht mit einer Wellenlänge
innerhalb des Telekommunikationswellenlängenbandes (d.h. Wellenlängen um
1,55 μm)
für die
ATIR. Bei diesen Telekommunikationswellenlängen hat Gold den gewünschten
Brechungsindex von n < 1.
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Obgleich
hier von einer Goldschicht 48 die Rede ist, erkennt der
Fachmann, dass jedes Material, das bei den Wellenlängen, bei
denen der Wellenleiter betrieben werden soll, einen Brechungsindex
hat, der kleiner als der von Luft (oder was immer in dem Hohlraum
enthalten ist) ist, auf den Oberflächen, die den Hohlkernwellenleiter
definieren, abgeschieden werden kann. Die Brechungsindices der ver schiedenen Materialien
findet man in verschiedenen Veröffentlichungen,
wie zum Beispiel "The
handbook of optical constants" von
E.D. Palik, Academic Press, London, 1998. Metalle haben üblicherweise
einen Brechungsindex, der über
einen gegebenen Wellenlängenbereich
kleiner als der von Luft ist; der spezielle Wellenlängenbereich
hängt von
den physikalischen Eigenschaften des Metalls ab.
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Man
beachte, dass, obgleich die Goldschicht 48 zu ATIR führt, die
Beschichtung des Hohlkernwellenleiters 46 mit einer zusätzlichen
Schicht aus einem Material mit niedrigem Brechungsindex nicht notwendig
ist. Der Brechungsindex von Silizium ist etwa 3,4 bei Wellenlängen zwischen
0,5 μm und
300 μm,
und daher kommt es bei Hohlkernwellenleitern (d.h. luftgefüllten) aus
unbeschichtetem Silizium nicht zu ATIR von Licht innerhalb eines
solchen Wellenlängenbereiches.
Jedoch kommt es auch noch bei unbeschichtetem Silizium zu Lichtleitereigenschaften
auf Grund der Fresnel-Reflexion. Hohlkernwellenleiter auf der Basis
von Fresnel-Reflexionen als Lichtleiter führen zu größeren optischen Verlusten als
Wellenleiter mit TIR, aber in bestimmten Situationen ist ein höherer Grad
an optischen Verlusten akzeptierbar.
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Wenn
eine reflektive Beschichtung vorgesehen ist, kann das Substrat aus
einem anderen mikrobearbeiteten Material als einem Halbleiter hergestellt werden.
Beispielsweise können
Wellenleitervorrichtungen aus Plastik mittels Techniken wie Heißpräge- oder
Spritzgussverfahren hergestellt werden. Die Technik setzt voraus,
dass eine Vorlageform gebildet wird. Die Vorlageform kann durch
Trockentiefätzen aus
Halbleitermaterial wie zum Beispiel Silizium hergestellt werden.
Alternativ kann die Vorlageform durch die Elektroabscheidung von
Schichten mittels LIGA- oder UV-LIGA-Techniken hergestellt werden. Sobald
die Vorlageform geformt worden ist, können die Hohlkernwellenleiter
durch Stanzen (d.h. Pressen) oder Heißstanzen aus einem Plastiksubstrat hergestellt
werden. Eine Vorlageform kann außerdem so hergestellt werden,
dass sie für
zur Herstellung einer Vor-Vorlage geeignet ist, welche verwendet
werden kann, um die Hohlkernwellenleiter in dem Plastiksubstrat
herzustellen. Hohlkernwellenleiter aus Plastik können damit hergestellt werden
und mit einer reflektiven Beschichtung beschichtet werden. Die Hohlkernwellenleiter
aus Plastik mit der reflektiven Beschichtung können auch aus Plastik oder
einem Polymer gebildet werden. Beispielsweise können die Hohlkernwellenleiter
mittels eines Lithografieprozesses auf einer "spinon"-Polymerbeschichtung (z.B. SU8 von Microchem.
Corporation) hergestellt werden.
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Obgleich
ein einfacher PLC mit Bezug auf 3 beschrieben
wurde, erkennt der Fachmann, dass die vorliegende Erfindung genauso
gut anwendbar ist auf komplexe PLCs. Beispielsweise können mehrere
optische Komponenten auf dem PLC montiert werden und über einen
Hohlkernwellenleiter aus dem PLC-Substrat verbunden werden. Derartige PLCs
können
die Basis für
die optische Signalsverarbeitung und/oder optische Signalweiterleitung
und Analysesysteme sein. Einige Beispiele für derartige PLCs sind unten
angegeben.
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In 4a werden
Hohlkernwellenleiterstrukturen 60a, 60b und 60c in
einem Siliziumsubstrat 62 hergestellt, wie es in Draufsicht
gezeigt ist. Gewinkelte Oberflächen
(z.B. Oberfläche 64)
sind vorgesehen, um das Licht um 90° umzulenken.
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Um
Phasenstörungen
bei der Reflexion zu minimieren, ist bei den gewinkelten Oberflächen 64 idealerweise
eine Oberflächenbearbeitung
notwendig, durch die sie auf besser als λ/10 oder vorzugsweise auf besser λ/20 geglättet werden.
Wenn man bei einer Wellenlänge
von 1,5 μm
arbeitet, ist somit eine Oberflächenbearbeitung
bis zu einer Glätte
von besser als 150 nm erforderlich. Dieser Grad an Ge nauigkeit ist
ohne weiteres mit Mikrobearbeitungstechniken möglich, die typischerweise zu
einer Auflösung
von 30–50
nm führen.
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Die
gewinkelten Oberflächen 64 stellen
auf diese Art Spiegel dar, die es möglich machen, dass Abschnitte
des Hohlkernwellenleiters in beliebigen Winkeln zu anderen orientiert
werden können.
Es wäre
nicht möglich,
eine optische Faserverbindung in einem solchen spitzen Winkel zu
knicken. Wenn ein ähnlicher
Schaltkreis mit bekannten SiOB-Techniken hergestellt werden sollte,
wäre es
notwendig, zwei Abschnitte der optischen Faser mit einem separaten (gut
ausgerichteten) Spiegel vorzusehen, um Licht zwischen den optischen
Faserabschnitten zu koppeln. Die vorliegende Erfindung kann so komplexere und
kompaktere Schaltkreisaufbauten ermöglichen, als dies mit Si-OB-Vorrichtungen
nach dem Stand der Technik möglich
ist.
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Obgleich
monolithische Spiegel in 4a gezeigt
sind, ist klar, dass ein Hybridaufbau mit denselben optischen Funktionen
ebenfalls möglich
ist. Beispielsweise können
Ausrichtungsschlitze hergestellt werden, um polierte Spiegel in
Ausrichtung aufzunehmen. Der Hybridaufbau ist sinnvoll, da die Verwendung
von Spiegeln hoher optischer Qualität ermöglicht wird, so dass eine minimale
Polarisationsabhängigkeit
erreichbar wird. Beispielsweise können sie eine polarisationsunabhängige Mehrschichtbeschichtung
aufweisen.
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Die
Wellenleiterstrukturen, die mit Bezug auf 4a beschrieben
wurden, sind im Wesentlichen gerade und werden durch geeignet angeordnete Spiegel
verbunden. Jedoch können
die Hohlkernwellenleiterstrukturen auch gekrümmt sein. Beispielsweise ist
in 4b gekrümmter
Wellenleiter 66 in einem Siliziumsubstrat 62 dargestellt.
Der Fachmann erkennt, dass die maximal erreichbare Krümmung von
der Leiterdicke abhängt.
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In 5a ist
ein Querschnitt durch einen Hohlkernwellenleiter 60 des
Typs gezeigt, der mit Bezug auf 4a beschrieben
wurde. Die Hohlkernwellenleiterstruktur 60 wird in dem
Siliziumsubstrat 62 hergestellt, und ein Siliziumdeckelabschnitt 68 ist
außerdem
vorgesehen, der an dem Substrat 62 in der Art befestigt
werden kann, die oben beschrieben wurde, um den gewünschten
Hohlkernwellenleiter herzustellen.
-
Wie
in 5b gezeigt, können
die inneren Oberflächen
jeder der Wände,
die den Hohlkern 69 bilden, zusätzlich mit einer Materialschicht 70 beschichtet
werden, zum Beispiel Kupfer, Gold oder Silber, um über TIR
die Reflektivität
bei 1,55 μm
Strahlung zu erhöhen.
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Wenn
linear polarisiertes Licht bekannter Polarisation geleitet werden
soll, können
Hohlkernwellenleiter, bei denen verschiedene Innenoberflächen unterschiedliche
optische Eigenschaften haben, vorgesehen werden, um die optischen
Verluste im Zusammenhang mit dem Wellenleiter zu verringern.
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6 zeigt
den Fresnel-Reflexionskoeffizienten für Licht, das unter einem Winkel
von 86° aus Luft
kommend auf eine Oberfläche
auftrifft, als Funktion des Brechungsindexes (n) und die Absorption
(k) der Oberfläche
für s-polarisiertes
(RS) und p-polarisiertes (RP)
Licht. Aus 6 ist ersichtlich, dass der Fresnel-Reflexionskoeffizient
stark von der Polarisation des Lichtes abhängt. Wenn daher der Polarisationszustand
des Lichtes, das durch einen rechteckigen Hohlkernwellenleiter geleitet
werden soll, bekannt ist, kann ein Paar von gegenüberliegenden Oberflächen, die
den Wellenleiter bilden, so konfiguriert werden, dass sich ein niedriger
Brechungsindex ergibt, um die Reflexion bei p-polarisiertem Licht
zu optimieren, während
das zweite Paar der gegenüberliegenden
Oberflächen
so eingerichtet wer den kann, dass sich ein sehr viel höherer Brechungsindex
ergibt, um die Reflexion bei s-polarisiertem Licht zu maximieren.
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Einige
Techniken, die eingesetzt werden können, um Wellenleiter herzustellen,
bei denen unterschiedliche interne Oberflächen verschiedene optische
Eigenschaften aufweisen, werden mit Bezug auf 7 beschrieben.
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7a zeigt
einen Hohlkernwellenleiter in einem SOI-Wafer 80, der mittels
Herstellungstechniken für
Silizium-auf-Isolator (SOI) hergestellt wurde. Der Wafer 80 umfasst
eine Isolatorschicht 82 aus SiO2-Material auf einem
Substrat 84 und darauf eine Schicht aus Silizium 86.
Die Siliziumschicht 86 wird bis zu der Isolatorschicht 82 abgeätzt, um
den gewünschten
Kanal 88 zu bilden. Ein Deckelabschnitt 90 aus
SiO2-Material ist ebenfalls vorgesehen.
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Ein
Hohlkernwellenleiter wird so mit einer ersten Oberfläche 92 und
einer zweiten Oberfläche 94 hergestellt,
die aus Silizium bestehen, während eine
dritte Oberfläche 96 und
eine vierte Oberfläche 98 aus
Siliziumdioxid bestehen. Der Brechungsindex aus Silizium ist etwa
3,5, während
Siliziumdioxid einen Brechungsindex von etwa 1,5 aufweist. Daher werden
die optischen Verluste in dem Wellenleiter reduziert, wenn sich
Licht in der y-Richtung entlang des Wellenleiters fortpflanzt und
in z-Richtung polarisiert ist; d.h. bei der ersten Oberfläche 92 und
zweiten Oberfläche 94 gibt
es Rs-Reflexion, und bei der dritten Oberfläche 96 und vierten
Oberfläche 98 gibt
es Rp-Reflexion.
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In 7b ist
ein Hohlkernwellenleiter 100 in einem Siliziumsubstrat 102 mit
einem Deckelabschnitt 103 gezeigt. Die obere Wand 104 (d.h.
die Wand, die durch den Deckelabschnitt 103 definiert wird)
und die untere Wand 106 sind mit einem ersten Material
beschichtet, während
die Seitenwand 108 und die Seitenwand 110 mit einem
zweiten Material beschichtet sind. Das erste Material und zweite
Material werden so ausgewählt,
dass sie einen niedrigen bzw. einen hohen Brechungsindex haben,
um die optischen Verluste von Licht, das in z-Richtung polarisiert
ist und sich in dem Wellenleiter in y-Richtung ausbreitet, zu minimieren.
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Obgleich
in 7b Beschichtungen bei allen vier Wänden des
Wellenleiters gezeigt sind, versteht es sich von selbst, dass bei
Bedarf auch nur eine einzige Wand oder ein Paar von gegenüberliegenden Wänden beschichtet
werden können.
Mit anderen Worten, eine oder mehrere der Wände bleiben unbedeckt und haben
somit die optischen Eigenschaften des Halbleitermaterials, aus dem
das Substrat hergestellt wurde.
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Darüber hinaus
können
physikalische Strukturen in dem Silizium aufgebaut werden, um je
nach Bedarf bei einer gegebenen Polarisation von Licht die Reflexion
zu verstärken. 7c zeigt,
wie ein Hohlkernwellenleiter in einem Siliziumsubstrat geformt werden
kann, das Etalon-Seitenwandstrukturen 122 umfasst. In diesem
Fall verstärken
die Etalon-Seitenwandstrukturen die Reflexion. Obgleich eine Etalon-Struktur dargestellt
ist, bei der die Hohlkernabschnitte mit Luft gefüllt sind, kann auch anderes
Material (z.B. eine Flüssigkeit
oder Gas) anstelle von Luft eingesetzt werden, um die Reflexion
zu erhöhen.
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Die
optischen Verluste im Zusammenhang mit den Hohlkernwellenleitern
können
auch reduziert werden, indem man die Form des Wellenleiterkerns weiter
verfeinert. Beispielsweise gilt, je breiter der Wellenleiterkern
ist, desto niedriger sind die dazugehörigen optischen Verluste. 7d zeigt
einen Wellenleiter 132 mit rechteckigem Querschnitt in
einer Siliziumschicht 130 und mit einem Siliziumdeckelabschnitt 134.
Der Hohlkern des Wellenleiters 132 hat eine Brei te "a", die kleiner ist als seine Tiefe "b". Licht, das in der z-Richtung polarisiert
ist und sich entlang dem Wellenleiter 132 ausbreitet, erfährt daher
niedrigere Verluste, als wenn es sich durch einen Wellenleiter der
Tiefe "a" fortpflanzen würde.
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Man
beachte außerdem,
dass Strukturen in einem PLC gebildet werden können, in denen Licht nur in
einer Ebene geleitet wird; beispielsweise können sie so aufgebaut sein,
dass es sich entlang der vertikalen Achse im freien Raum fortpflanzt,
der Wellenleiter jedoch in der horizontalen Achse liegt. In diesem
Fall werden die Wellenleiter als planare Wellenleiter bezeichnet;
d.h. sie leiten nur in einer Ebene. Planare Wellenleiter können eingesetzt
werden, wo Strahlaufweitung in einer Richtung erforderlich ist, während die
Strahlausdehnung in einer zweiten Dimension durch die Wellenleitung
beschränkt
wird. Wenn die Wellenleitung nur in der horizontalen Ebene erforderlich
ist, so ist ein Deckelabschnitt nicht notwendig. Die umgekehrte
Situation ist ebenfalls möglich,
wo das Licht zwischen dem Deckel und dem Boden des Wellenleiters
geleitet wird, nicht aber in der lateralen Ebene.
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In 8 wird gezeigt, wie Strahlteiler und Polarisationsfilter
in einem Hohlkernwellenleiter-PLC gebildet werden.
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8a zeigt
einen Strahlteiler, der aus Hohlkernwellenleiterstrukturen in einem
Siliziumsubstrat 160 hergestellt werden. Der Strahlteiler
umfasst einen Eingangshohlkernwellenleiter 162, einen ersten Ausgangshohlkernwellenleiter 164 und
einen zweiten Ausgangshohlkernwellenleiter 166. Licht,
das sich durch den Eingangshohlkernwellenleiter 162 fortpflanzt,
wird partiell von einer dünnen
Siliziumwand 168 in dem ersten Ausgangshohlkernwellenleiter 164 reflektiert
und auch partiell durchgelassen und in den zweiten Ausgangshohlkernwellenleiter 166 eingekoppelt.
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Der
Winkel (θ)
zwischen dem Eingangshohlkernwellenleiter 162 und dem ersten
Ausgangshohlkernwellenleiter 164 bestimmt den Einfallswinkel
von Licht auf der dünnen
Siliziumwand 168. Wie in 8c gezeigt,
hängen
die Reflexionseigenschaften von Silizium sowohl von dem Einfallswinkel
als auch von dem Polarisationszustand des einfallenden Lichtes ab.
Der relative Anteil der Leistung, die von dem Eingangshohlkernwellenleiter 162 in
den ersten und zweiten Ausgangshohlkernwellenleiter 164 und 166 eingekoppelt
wird, kann auf diese Art gewählt
werden, indem die Vorrichtung mit einem bestimmten Winkel (θ) hergestellt
wird.
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Wie
in 8b gezeigt, kann außerdem ein Polarisations-Strahlteiler
hergestellt werden, indem als Winkel θ der Brewster-Winkel gewählt wird.
In diesem Fall führt
ein Winkel θ =
74° dazu,
dass Licht, das in z-Richtung polarisiert ist, von der Vorrichtung über den
ersten Ausgangshohlkernwellenleiter 164 weitergeleitet
wird, während
Licht, das in x-Richtung polarisiert ist, von der Vorrichtung über den
zweiten Ausgangshohlkernwellenleiter 166 weitergeleitet wird.
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Ein
Etalon-Filter kann in einer Vorrichtung der mit Bezug auf die 8a und 8b beschriebenen
Art hergestellt werden, anstatt dass die dünne Siliziumwand 168 vorgesehen
wird. Dies führt
zu einem optischen Element, das unterschiedliche Reflexionseigenschaften
bei verschiedenen Wellenlängen von
Licht hat, und daher kann die Vorrichtung als Spektralfilter eingesetzt
werden.
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Obgleich
ein monolithischer Strahlteiler und eine Brewster-Platte beschrieben
wurden, ist dem Fachmann klar, dass ähnliche optische Funktionen mit
Hybridaufbauten implementiert werden können. In dem Substrat können Ausrichtungsschlitze
gebildet werden, um die notwendigen optischen Komponenten aufzunehmen.
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In 9 ist gezeigt, wie auch Siliziummaterial
auf einem Substrat gebildet werden kann, um die Funktion einer Lichtbündelung
zu übernehmen.
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9a zeigt
ein Siliziumsubstrat 190, bei dem eine Siliziumlinsenstruktur 192 und
ein Hohlkernwellenleiter 194 hergestellt wurden. Die Linsenstruktur 192 dient
als Linse, um es zu ermöglichen, dass
Licht 196 entlang dem Hohlkernwellenleiter 194 geleitet
wird, um es auf einen Punkt 198 zu fokussieren. Derartige
Linsen können
beispielsweise verwendet werden, um Licht auf ein Detektorelement
zu fokussieren.
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Wie
in 9b gezeigt, kann ein geformter Siliziumreflektor 200 ebenfalls
in einem Siliziumsubstrat 202 hergestellt werden, um optische
Hohlkernwellenleiter zu verbinden. Der Reflektor 200 erfüllt die Funktion,
Licht um einen bestimmen Winkel (in diesem Fall 90°) von einem
ersten Hohlkernwellenleiter 204 zu einem zweiten Hohlkernwellenleiter 206 umzulenken,
wobei das Licht 208 außerdem
fokussiert wird. Wiederum kann ein solches Element auf mehrere unterschiedliche
Arten in PLCs verwendet werden, und es wäre relativ einfach, es herzustellen,
da keinerlei Antireflex-Beschichtung benötigt wird.
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Obgleich
ein PLC der Art, wie sie hier beschrieben wurde, einen vollständigen optischen Schaltkreis
darstellen kann, kann es dennoch notwendig sein, Licht typischerweise über optische
Fasern in oder aus einem PLC zu koppeln.
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10 zeigt
einen PLC in einem Siliziumsubstrat 220, der aufgebaut
ist, um Licht von einer ersten optischen Eingangsfaser 222 aufzunehmen. Die
optische Eingangsfaser 222 hat einen Hohlkern, und Licht
daraus wird mittels einer Eingangskugellinse 226 in den
Eingangshohlkernwellenleiter 224 eingekoppelt. Licht, das
sich entlang dem Eingangshohlkernwellenleiter 224 fortpflanzt,
wird auf eine Etalon-Struktur 228 gelenkt. Die Etalon-Struktur 228 filtert
Licht je nach seinen spektralen Eigenschaften spektral in den ersten
Ausgangshohlkernwellenleiter 230 oder den zweiten Ausgangshohlkernwellenleiter 232.
Licht, das sich durch den ersten Ausgangshohlkernwellenleiter 230 fortpflanzt,
wird über
die Kugellinse 236 in eine erste optische Ausgangsfaser 234 gekoppelt,
und Licht, das sich durch den zweiten Ausgangshohlkernwellenleiter 232 fortpflanzt,
wird über
die Kugellinse 240 in eine zweite optische Ausgangsfaser 238 eingekoppelt.
Wieder kann ein Etalon-Hybrid-Filter anstelle des dargestellten
monolithischen Elements verwendet werden.
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Obgleich
in 10 Kugellinsen dargestellt sind, können auch
andere Linsen, wie zum Beispiel GRIN-Stablinsen, als Alternative
eingesetzt werden. Die Etalon-Struktur 228 kann durch einen
Strahlteiler oder je nach Notwendigkeit eine Browster-Platte ersetzt
werden. Die optische Faser kann je nach Bedarf eine Einzelmoden-
oder eine Mehrmodenfaser sein.
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Die
SOI-Technik ist besonders geeignet, um PLCs aufzubauen, an die optische
Fasern angekoppelt werden. Der Grund hierfür ist, dass typische SOI-Wafer
eine Siliziumschicht aufweisen, die eine Dicke haben, die im Verlauf
des Herstellungsprozesses sehr genau definiert wird. Bei der Herstellung
von Hohlkernwellenleiterstrukturen in der Siliziumschicht eines
SOI-Wafers wirkt die isolierende Siliziumoxidschicht als vertikaler "Stopp" in Bezug auf den Ätzprozess.
Mit SOI-Techniken
lassen sich daher bei der Kanaltiefe Genauigkeiten im Sub-μm-Berreich
erreichen.
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Die
Genauigkeit beim SOI-Ätz
sollte mit der beim Ätzen
von Kanälen
in reinem Silizium verglichen werden, bei dem man eine Genauigkeit
von etwa einigen Prozent der Ätztiefe
erhält.
Das Ätzen eines
Kanals in einem reinen Silizium-Wafer bei einer Faser (reduziert
auf ihren Umhüllungsdurchmesser von
125,0 μm)
führt zu
einer Ungenauigkeit von 3,0 μm
bis 4,0 μm
in Bezug auf die Tiefe des Ätzkanals. Da
der Kern der Faser üblicherweise
nur einen Durchmesser von 10,0 μm
aufweist, kann sich eine vertikale Fehlanpassung dieser Größe beim
Koppeln in/aus einer Faser aus/in eine andere Komponente (z.B. einem
Halbleiterlaser) negativ auswirken. Daher hat die Fertigung auf
der Basis von SOI Vorteile in Bezug auf die Ausrichtung und auf
die Genauigkeit beim Wellenleiterquerschnitt, so dass polarisationsabhängige Verluste
reduziert werden.
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Wie
oben beschrieben, kann ein PLC gemäß der vorliegenden Erfindung
Hohlkernwellenleiter umfassen, die Einzelmoden- oder Mehrmodenausbreitung
zulassen. Unter bestimmten Umständen
kann es auch notwendig sein, die Dimensionen des Hohlkernwellenleiters
zu ändern;
z.B. ist dies der Fall, um effizient Licht in oder aus verschiedenen
optischen Komponenten zu koppeln.
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In 11a ist eine Hohlkernwellenleiterstruktur 260 in
einem Siliziumsubstrat 262 gezeigt. Ein Wellenleiter 264 mit
großem
Durchmesser (125 μm)
ist optisch über
einen konischen Wellenleiterabschnitt 268 mit einem Eingangswellenleiter 266 mit kleinerem
Durchmesser (62,5 μm)
verbunden. Die Länge
des konischen Abschnitts beträgt
1,875 mm.
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11b zeigt die Intensität von Licht, das sich in dem
Ausgangswellenleiter 264 fortpflanzt und das auf eine fundamentale
Mode des Eingangsstrahls in dem Eingangswellenleiter 266 zurückgeht. Wie
in 11c gezeigt, pflanzt sich das Ausgangslicht in
dem Ausgangs wellenleiter 264 überwiegend in der Fundamentalmode
fort. Mit anderen Worten, der konische Wellenleiter macht die Aufweitung
des Strahls möglich,
während
der überwiegende
Anteil der Ausgangsstrahlleistung in die Fundamentalmode gekoppelt
wird.
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PLCs
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
auch Mehrmodeninterferenzvorrichtungen (Mulit-Mode Interference,
MMI) mit Hohlkern in dem Substrat umfassen. Ein Beispiel einer Strahlteiler- und
MMI-Strahlüberlagerungsvorrichtung
wird in
US 5 410 625 gegeben.
Außerdem
sind Weiterentwicklungen und Verbesserungen der MMI-Grundvorrichtung
aus
US 5 410 625 bekannt.
Beispielsweise wird in
US 5 379
354 beschrieben, wie Veränderungen der Anordnung des
Eingangsleiters eingesetzt werden können, damit man einen Mehrwegstrahlteiler
erhält, der
eine Unterteilung der Eingangsstrahlung in Ausgangsstrahlen mit
verschiedenen Intensitäten
vornimmt. Die Verwendung von MMI-Vorrichtungen zur Bildung von Laser-Resonatoren wurde
ebenfalls in
US 5 675 603 beschrieben.
Es wurden außerdem verschiedene
Kombinationen von MMI-Strahlteiler und -Kombinierer eingesetzt,
um eine optische Weiterleitung zu ermöglichen; als Beispiel siehe
US 5 428 698 . In all den
obigen Fällen
kann die MMI-Vorrichtung als Hohlkernwellenleiter in Silizium oder
irgendeinem anderen geeigneten Halbleitermaterial als integraler
Bestandteil des PLC hergestellt werden.
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Die
MMI-Vorrichtung kann ausgehend von einem Mehrmodenbereich in dem
Substrat hergestellt werden, an dem Eingangs- und Ausgangsverbindungen
der optischen Einzelmodenfasern angekoppelt werden. Auf diese Art
erhält
man Strahlteilung/Überlagerung,
wobei die aufgeteilten Strahlen Abbildungen des Eingangsstrahls
sind.
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Insbesondere
können
rechteckige oder quadratische Querschnitte von Mehrmodenwellenleitern mit
Hohlkern hergestellt werden, um die Bildwiedergabe von symmetrischen,
antisymmetrischen oder asymmetrischen optischen Feldern zu ermöglichen, indem
die Länge
des Wellenleiters eine geeignete Beziehung zu dessen Breite einhält. Beispielsweise ist
bei einem symmetrischen Feld in einem Wellenleiter mit quadratischem
Querschnitt die Länge
der Bildwiedergabe gegeben als Quadrat der Wellenleiterbreite, dividiert
durch die Wellenlänge
der sich ausbreitenden Strahlung, d.h. L = w2/λ, wobei L
die Leiterlänge
ist, w seine Breite ist und λ die
Wellenlänge der
Strahlung ist. Die Bildwiedergabe des symmetrischen Feldes tritt
nach dieser Länge
und nach Mehrfachen dieser Länge
auf, d.h. bei n × w2/λ,
wobei n eine ganze Zahl ist.
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Im
Fall von einem Hohlkernwellenleiter mit 50,0 μm Breite und bei 1,55 μm Strahlung
ist die Bildwiedergabelänge
gegeben durch 502/1,55 = 1613 μm
= 1,613 mm. Das symmetrische Feld wird bei dieser Länge wie
auch bei ganzzahligen Vielfachen dieser Länge, d.h. bei 3,23 mm, 4,84
mm etc. neu abgebildet. Beispielsweise kann ein TEM00-Gauss-Eingangsstrahl
aus einer optischen Einzelmodenfaser in Abständen von 1,613 mm abgebildet
werden. Bei den Bildwiedergabepunkten kann jede erforderliche optische
Komponente angeordnet werden. Auf diese Art führt das Phänomen der Bildwiedergabe zu
einer zusätzlichen
Art der Lichtleitung zwischen einer Folge von Komponenten.
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Alternativ
tritt für
den Fall eines asymmetrischen optischen Feldes die Bildwiedergabe
bei dem Achtfachen der Länge
auf, die erforderlich ist für
die Bildwiedergabe von symmetrischen Feldern, d.h. für 50,0 μm breite
Hohlkernwellenleiter bei 12,09 mm (8 × 1,613 mm). Ein Spiegelbild
des asymmetrischen Feldes wird ebenfalls bei der Hälfte dieser
Länge abgebildet,
d.h. bei 6,05 mm.
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Im
Fall eines rechteckigen Wellenleiters, wo die horizontale und vertikale
Breite des Wellenleiters sich wesentlichen unterscheiden, sind die
Bildwiedergabelängen
bei den beiden Breiten selbst unterschiedlich. Dadurch, dass die
Beziehung zwischen den Breiten des rechteckigen Hohlkernwellenleiters so
gewählt
wird, dass die Bildwiedergabe bei identischen Längen für jede Breite erfolgt, kann
jedes Feld abgebildet werden.
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Beispielsweise
kann ein symmetrisches Feld in einen rechteckigen Hohlkernwellenleiter
abgebildet werden, indem man die Bildwiedergabelängen L1 =
n1 × w1 2/λ und L2 = n2 × w2 2/λ zu den Achsen
mit der Breite w1 und w2 so
wählt,
dass sie identisch sind. Dies kann man erreichen, indem man w2 = (n1/n2)1/2 × w1 wählt,
wobei hier wie oben n1 und n2 ganze
Zahlen sind.
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Ein
anderer Typ von MMI-Vorrichtung, der sich für den Einbau in einen PLC gemäß der vorliegenden
Erfindung eignet, ist der Wellenlängen-Demultiplexer, der in
der ebenfalls anhängigen
PCT-Patentanmeldung
GB 2002/004560 beschrieben wird und in 12 gezeigt
ist.
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Der
Demultiplexer 300 wird in einem Silizium-SOI-Substrat 302 gebildet
und umfasst einen Fundamentalmodenwellenleiter 304 am Eingang,
einen zentralen Mehrmodenbereich 306 und vier Ausgangswellenleiter 308a bis 308d (gemeinsam
als 308 bezeichnet). Die Dimensionen und Positionen der Wellenleiter
werden so gewählt
(wie es in GB 2002/004560 beschrieben ist), dass die vier Wellenlängenkomponenten
am Eingang des Mehrmodenbereiches 306, die von dem Fundamentalmodenwellenleiter 304 am
Eingang kommen, aufgeteilt werden und separat über die Ausgangswellenleiter 308 ausgegeben
werden.
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Es
ist außerdem
möglich,
PLC-Vorrichtungen aufzubauen, bei denen Licht in den benachbarten
Wellenleiter Nahfeld-gekoppelt wird. In 13 sind
ein erster Hohlkernwellenleiter 340, ein zweiter Hohlkernwellenleiter 342 und
ein dritter Hohlkernwellenleiter 344 in einem Siliziumsubstrat 346 gebildet, und
sie haben einen Deckelabschnitt 347. Die Dicke "c" der Siliziumwände 348 und 350 ist
ausreichend dünn,
um es möglich
zu machen, dass Licht in die benachbarten Wellenleiter übertragen
wird. Eine Nahfeldkopplerkomponente dieser Art kann als Strahlteiler
verwendet werden; beispielsweise kann sie verwendet werden, um einen
kleinen Bruchteil eines sich ausbreitenden Strahls abzuzweigen,
ohne eine Strahlteilerkomponente in den optischen Pfad einsetzen
zu müssen.
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In 14 kann der PLC sowohl Hohl- als auch
Vollkernsiliziumwellenleiter (z.B. "Dachkantenwellenleiter") umfassen. Dies
macht die Realisierung von optischen Funktionen sowohl in Voll-
als auch Hohlkerntechniken möglich.
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14a zeigt eine Brewster-Grenzfläche zwischen
einem Hohlkernwellenleiter 400 und einem Vollkernwellenleiter 402,
die beide auf einem SOI-Substrat hergestellt sind. 14b zeigt einen Querschnitt entlang B-B des Hohlkernwellenleiters 400,
und 14c zeigt einen Querschnitt
entlang A-A des Vollkernwellenleiters 402. Der Hohlkernwellenleiter 400 schließt mit der
gewinkelten Schnittfläche 404 des
Vollkernwellenleiters 402 ab. Die Wellenleiter 400 und 402 sind
so angeordnet, dass die Grenzfläche
einen Brewster-Winkel einschließt.
Dadurch erhält
man eine effiziente Kopplung zwischen Hohl- und Vollkernwellenleitern.
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In 15 sind
ein Hohlkernwellenleiter 450 und eine gewinkelte Oberfläche 452 gezeigt.
Die Oberfläche 452 ist
in etwa 45° gegenüber der
Ebene des Substrats geneigt, so dass Licht 454 aus der Ebene des
Substrats ausgekoppelt wird. Der Aufbau nach 15 kann
eingesetzt werden, um Licht in oder aus anderen Schaltkreisen oder
Vorrichtungen in einer anderen vertikalen Ebene als der Ebene des Substrats
einzukoppeln. Auf diese Art kann ein dreidimensionaler gestapelter
PLC (z.B. ein dreidimensionaler optischer Schalter) hergestellt
werden.
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Eine
Art der monolithischen Herstellung eines solchen Spiegels ist ein
achsenferner Präzisionsschnitt
in [100]-Siliziummaterial, versetzt um einen Winkel von etwa 8–9°. Verschiedene
Alternativen zur Herstellung einer solchen gewinkelten Oberfläche sind
dem Fachmann bekannt. Hybridspiegelaufbauten können ebenfalls eingesetzt werden.
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In 16 sind
experimentelle Daten gezeigt, die die optischen Transmissionseigenschaften,
die von der Leiterlänge
abhängen,
von optischen Hohlkernwellenleiter zeigen, die sich zum Einbau in
einen PLC gemäß der vorliegenden
Erfindung eignen.
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Die
Kurve 500 zeigt die vorhergesagten und die Punkte 502a bis 502c die
gemessenen optischen Transmissionswerte eines Hohlkernwellenleiters
in einem Siliziumsubstrat mit einem quadratischen Innenkern mit
50 μm Breite
und Tiefe. Die Kurve 504 zeigt die vorhergesagten und die
Punkte 506a bis 506c die gemessenen optischen
Eigenschaften eines ähnlichen
Wellenleiters, bei dem jede seiner inneren Oberflächen mit
Kupfer beschichtet wurde.
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Die
Kurve 508 zeigt die vorhergesagten und die Punkte 510a bis 510c die
gemessenen optischen Transmissionswerte eines Hohlkernwellenleiters
in einem Siliziumsubstrat mit einem quadratischen Innenkern von
125 μm Breite
und Tiefe. Die Kurve 512 zeigt die vorhergesagten optischen
Eigenschaften eines ähnlichen
Wellenleiters, bei dem jede seiner inneren Oberflächen mit
Kupfer beschichtet wurde. In allen Fällen in 16 wurde
mit einer Strahlung mit der Wellenlänge von 1,5 μm gearbeitet.
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Daraus
ist ersichtlich, dass die Zunahme der Dimensionen eines Wellenleiters
die optischen Verluste verringert und eine reflektive Beschichtung
(in diesem Fall aus Kupfer) die Verluste noch weiter verringert.
Jedoch werden auch die zulässigen
Toleranzen bei der Winkelausrichtung reduziert.
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In 17 ist die Auswirkung der Winkelausrichtung
der Komponenten dargestellt.
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17a zeigt ein Siliziumsubstrat 600, in dem
ein erster Hohlkernwellenleiter 602, ein zweiter Hohlkernwellenleiter 604 und
ein dritter Hohlkernwellenleiter 606 gebildet wurden. Ein
Strahlteilerelement 608 ist in einem Ausrichtungsschlitz 610 angeordnet. Es
ist ersichtlich, dass das Element 608 eine Winkelfehlanpassung
(∂θ) aufweist,
die bestimmt wird durch die Herstellungstoleranzen des Elements
und des Schlitzes.
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17b zeigt die Leistungskopplungseffizienz in die
verschiedenen Moden eines Hohlkernwellenleiters in Abhängigkeit
von einer Winkelfehlausrichtung (∂θ). Die Kurve 620 zeigt
die Leistung, die in die Fundamentalmode gekoppelt wird, während die Kurven 622 die
optische Leistung zeigen, die in Moden höherer Ordnung gekoppelt wird.
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In 18 wird die Auswirkung der seitlichen Ausrichtung
gezeigt.
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18a zeigt einen ersten Hohlkernwellenleiter 650,
der zu einem zweiten Hohlkernwellenleiter 652 um ∂l seitlich
verschoben ist. Der Leistungskopplungskoeffizient ist in Abhängigkeit
der seitlichen Ver schiebung in 18b gezeigt,
wo die Kurve 654 die Leistung zeigt, die in die Fundamentalmode
gekoppelt wird, während
die Kurven 656 die optische Leistung zeigen, die in Moden
höherer
Ordnung gekoppelt wird.
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Aus
dem Obigen wird deutlich, dass die Fortpflanzung der Fundamentalmode
durch ein integriertes System von Komponenten, verbunden mit Hohlkernwellenleitern,
möglich
ist, wenn die Toleranzen bezüglich
Wellenleiterdimensionen und Ausrichtung entsprechend gewählt werden.
Dies ist besonders wichtig in einem System aus Komponenten, mit
dem Licht in und aus optischen Einzelmodenfasern gekoppelt wird,
da die Größe der Leistung
in der fundamentalen Wellenleitermode festlegt, wie viel Licht in und
aus der Einzelmodenfaser gekoppelt wird. Dadurch, dass die Ausbreitung
der Fundamentalmode in den Wellenleitern mit hoher Frequenz sichergestellt
wird, stellt man auch eine gute Kopplung an die Fundamentalmode
einer Einzelmodenfaser und insgesamt einen niedrigen Verlust durch
den Einbau sicher.
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Mit
anderen Worten, es gibt einen Kompromiss zwischen der Breite des
Wellenleiters und den Toleranzen bei der Ausrichtung der Winkel
und Seiten (sowohl der Wellenleiter als auch der Komponenten), um
sicherzustellen, dass die Ausbreitung der Fundamentalmode effizient
ermöglicht
wird. Niedrigere Abschwächungskoeffizienten
erhält
man, indem man den Querschnitt (die Breite) des Leiters groß genug
macht, da der Abschwächungskoeffizient
invers von der Wellenleiterbreite abhängt. Wenn man die Wellenleiterbreite
größer macht,
lo ckert man damit auch die Ausrichtungstoleranzen, aber es ist
offensichtlich, dass die Winkelausrichtungstoleranzen verschärft werden.
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In 19 ist
eine Technik gezeigt, um die genaue Ausrichtung der Komponenten
in einem Schlitz sicherzustellen.
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Ein
Siliziumsubstrat 700 weist einen Schlitz darin auf, um
eine optische Komponente 702 aufzunehmen. Mehrere Federclips 704 (auch
als Mikrogreifer bezeichnet) werden mit bekannten Mikrobearbeitungstechniken
in dem Silizium hergestellt. Diese Clips 704 sind derart,
dass sie bei einer Verschiebung eine Seitenkraft erzeugen. Auf diese
Art wird die Komponente fest ausgerichtet in dem Schlitz gehalten.
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Obgleich 19 Clips
um die optische Komponente herum zeigt, ist es auch möglich, die
Komponente gegen eine Referenzfläche
zu drücken,
wie zum Beispiel die Seitenwand des Schlitzes. Dem Fachmann ist
klar, dass Federn oder andere MEMS-Einrichtungen, die durch Entfernen
einer Opferschicht aus Oxid in einem Silizium-Wafer hergestellt
werden, in gewissem Umfang zu einer Hinterschneidung führen. Diese
Hinterschneidung hätte keinerlei
Auswirkung im Zusammenhang mit Ausrichtungsschlitzen und würde nur
geringe Unterscheidung zur Folge haben in Bezug auf die Ausbreitung in
einem rechteckigen Hohlkernwellenleiter, wenn die Modenverteilung
typisch zirkular oder elliptisch ist.
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Ein
PLC gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eingesetzt werden, um zahlreiche unterschiedliche
optische Schaltkreise aufzubauen. Einige Beispiele hierfür umfassen
Interferometer (z.B. Michelson- oder Mach-Zehnder-Interferometer),
Spektrometer, Lidar- und optische Auslesevorrichtungen bei MEM-Vorrichtungen
(wie zum Beispiel Sensoren und Stellglieder). Telekom-Schaltkreise
(Vermittler, Multiplexer, Demultiplexer etc.) können ebenfalls implementiert
werden. Obgleich oben optische Komponenten beschrieben wurden, gibt
es keinen Grund, warum der PLC nicht alternativ oder zusätzlich Mikrowellenkomponenten
sowie Hohlkernwellenleiter zum Leiten von Mikrowellenstrahlung enthalten
könnte. Damit
wird die Integration von Optik- und Mikrowellen-Komponenten in einem
einzelnen Schaltkreis möglich.