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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Parfüm- und Geschmacksstoffindustrien.
Sie bezieht sich noch spezifischer auf eine Verbindung der Formel
in Form irgend eines ihrer
Isomere oder einer Mischung derselben, wobei R ein Wasserstoffatom
darstellt, R
1 eine Methyl- oder eine Ethylgruppe
darstellt und R
2 eine lineare oder verzweigte
C
3-C
4-Alkylgruppe darstellt, vorausgesetzt,
dass 1-Methoxy-3-hexanthiol ausgeschlossen ist. Die Erfindung bezieht
sich auch auf die Verwendung einer derartigen Verbindung als Aromastoffbestandteil.
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STAND DER TECHNIK
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Soweit
wir wissen gibt es nur ein Dokument des Stands der Technik, das
Verbindungen beschreibt, die unter die Formel (I) fallen.
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EP 0982295 lehrt die Verwendung,
als Aromastoffbestandteil, von Verbindungen der Formel
wobei R ein Wasserstoffatom
oder eine Acetylgruppe darstellt.
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Die
Verbindungen der Formel (A) sind dahingehend beschrieben, dass sie
selbst dann, wenn sie in geringen Mengen verwendet werden, in der
Lage sind, eine äußerst starke
Geruchswirkung vom Typ Muskatellersalbei zu verleihen. Der Geschmack,
den diese Verbindungen verleihen, ist vom Typ exotischer Früchte mit
einer Pfefferminznote.
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Unter
den Verbindungen der Formel (A), soll S-[1-(2-Methoxyethyl)butyl]
ethanthioat anscheinend einen Geruch mit einer typischen schwefeligen
Note in Verbindung mit Geruchsnoten vom Typ Buchsbaum (Buxus), Schwarzen
Johannisbeeren und Zwiebeln besitzen, welcher Geruch ebenfalls an
den Geruch von Salbei erinnert.
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Was
1-Methoxy-3-hexanthiol anbetrifft, das ebenfalls der Formel (A)
entspricht, so wird davon gesagt, dass es einen Geruch vom schwefligen
Typ entwickelt, sein Duft jedoch auch sehr natürliche Grün- und Kräuterduftnoten besitzt, die
als an den Geruch von Muskatellersalbei erinnernd beschrieben werden
können.
Sein Geschmack wird zusätzlich
zu dem oben erwähnten
exotischen Obst-Minzeeffekt als an Pampelmuse erinnernd beschrieben.
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Jedoch
sagt dieses Dokuments nicht aus über
die eventuelle Nützlichkeit
irgendwelcher Verbindungen, die den Verbindungen (A) strukturell ähnlich sind.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Überraschenderweise
ist es uns nun möglich
gewesen, festzustellen, dass die Verbindungen der Formel
in Form irgendeines ihrer
möglichen
Isomere oder Mischungen derselben, und wobei R ein Wasserstoffatom darstellt,
R
1 eine Methyl- oder eine Ethylgruppe darstellt
und R
2 eine lineare oder verzweigte C
3-C
4-Alkylgruppe darstellt,
vorausgesetzt, 1-Methoxy-3-hexanthiol nicht vorliegt, nützliche
organoleptische Eigenschaften besitzen, die sie für die Geschmacksstoffindustrie
sehr nützlich
machen.
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Wie
oben erwartet, können
die Verbindungen der Formel (1) auch in einer optisch aktiven Form
vorliegen, da sie mindestens einen chiralen Mittelpunkt, d.h. das
Kohlenstoffatom, das die R2-Gruppe und das Schwefelatom
trägt,
aufweisen
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Die
organoleptischen Eigenschaften der Isomere können sich von denjenigen der
entsprechenden Racematen unterscheiden und in manchen Fällen haben
die reinen optisch aktiven Isomere bevorzugte organoleptische Eigenschaften
aufgewiesen im Vergleich mit den entsprechenden Racematen oder sogar
optisch aktiven Mischungen chiraler Isomere.
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Wie
oben erwartet sind die Verbindungen der Formel (I) als Aromastoffbestandteile
z.B. zum Verleihen von Geschmack beispielsweise an aromaverleihende
Zusammensetzungen und Nahrungsmittel, Pharmazeutika oder Getränke nützlich.
Ihr Geschmack ist mit Geschmacksnoten nach tropischen Früchten und
Beeren verbunden. Beispielsweise verleiht (R)-1-Methoxy-4-methylpentan-3-thiol
eine unerwartete Geschmacksnote nach Schwarzen Johannisbeeren und
Guave.
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Was
(S)-1-Methoxyheptan-3-thiol anbetrifft, das besonders geschätzt und
daher ein bevorzugter erfindungsgemäßer Aromabestandteil ist, so
bietet es zusätzlich
zu seiner Geschmacksnote nach Guave und Passionsfrucht auch eine
sehr gute und überraschende
Note nach Beeren, einschließlich
Anspielungen vom Typ Schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren
oder Brombeeren.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind so für
das Aromatisieren von Produkten wie Nachtische, Speiseeise, Süßigkeiten,
Getränke
und wie karbonisierte Getränke
oder Säfte,
Kompotte oder Fruchtmarmeladen, Joghurt oder andere Molkereiprodukte,
Kaugummis, pharmazeutische Zubereitungen, Suppen oder Bouillons,
Buillonwürfel,
Salatsoßen,
Snacks, Soßen
oder Fertiggerichte besonders geeignet.
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Bei
diesen Anwendungen werden erfindungsgemäße Verbindungen typischerweise
in Konzentrationen im Größenmaßstab von
0,001 bis 0,1 ppm, bevorzugt von 0,01 bis 0,05 ppm, auf die Nahrungsmittel,
in die sie eingearbeitet werden, bezogen, verwendet. Viel höhere Konzentrationen
können
verwendet werden, wenn diese Verbindungen direkt in konzentrierte
Aromen oder Aromazusammensetzungen angewendet werden, die in Konsumprodukte
eingearbeitet werden.
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Unter
den Verbindungen Formel (I) sind die Thiole die bevorzugten erfindungsgemäßen Aromabestandteile.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
(I) ermöglichen
es daher, Konsumgütern
sowie Aromazubereitungen und -zusammensetzungen Geschmack zu verleihen
und ihn zu verbessern, zu erhöhen
oder zu modifizieren. Anders ausgedrückt können sie Letzteren ihre charakteristischen
organoleptischen Eigenschaften, je nach Fall, verleihen und so die
ursprünglichen
Geschmackseigenschaften der Produkte und Zusammensetzungen, in die
sie eingearbeitet werden, modifizieren und/oder verbessern.
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Die
Erfindung wird nun in weiteren Einzelheiten in den folgenden Beispielen
beschrieben, wobei die Abkürzungen
die gewöhnliche
Bedeutung des Stands der Technik besitzen; die Temperaturen in Grad
Celsius (°C)
angegeben sind; die NMR-Spektraldaten auf einem Bruker-AMX-360-Spektrometer aufgezeichnet
und die chemische Verschiebung δ in
ppm mit Bezug auf TMS als Standard angegeben sind; die IR-Spektren
sind in cm–1 angegeben.
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Im
Handel erhältliche
Reagenzien und Lösungsmittel
geeigneter Qualität
wurden ohne weitere Reinigung verwendet und die Reaktionen wurde
unter Ar durchgeführt.
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BEISPIEL 1
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Synthese der erfindungsgemäßen racemischen
Verbindungen
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
durch die im folgenden Schema (I) zusammengefasste Methode hergestellt
werden: Schema
(I)
- a) 1) NaBH4/EtOH;
2) LiAlH4/Et2O
- b) KH/R1I/THF
- c) 1,3-Dimethyl-2-fluorpyridintosylat/NEt3/AcSH/aceton/C6H6
- d) LiAlH4/Et2O
Ac
= CH3C(O)-
R1 und
R2 wie oben definiert
wobei R1 eine C1-4-Alkylgruppe
ist.
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a) Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung von Zwischenprodukten (IV)
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Einer
Mischung von NaBH4 (4,08 g, 107 mmol) in
EtOH (350 ml) wurde die Ausgangsverbindung (III) (Struktur Tabelle
1 entsprechend, 300 mmol) in EtOH (300 ml) tropfenweise bei 5-10°C zugegeben.
Nach dem Rühren
bei Raumtemperatur über
Nacht zeigte die GC-Analyse die Abwesenheit des Ausgangsmaterials. EtOH
wurde unter reduziertem Druck entfernt. Das rohe Produkt in wasserfreiem
Et2O (300 ml) wurde einer eisgekühlten Suspension
von LiAlH4 (11,4 g, 300 mmol) in Et2O (800 ml) zugegeben. Nach einer Nacht bei Raumtemperatur
wurde die Suspension auf 5°C
abgekühlt
und durch aufeinanderfolgendes Zugeben von H2O (11,4
ml), 15% NaOH-Lösung
(11,4 ml) und H2O (34,2 ml) sorgfältig hydrolysiert.
Nach 1 h langem Rühren
bei Raumtemperatur wurde Na2SO4 zugegeben
und das Ganze filtriert. Das Filtrat wurde konzentriert und der Rückstand
wurde destilliert (Vigreux-Säule),
um Diolzwischenprodukte (IV) bereitzustellen.
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Hexan-1,3-diol
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- Siedepunkt 80-82°C/2
mbar.
- 1H-NMR (nach Austausch mit D2O): 3,90-3,75(m, 1H-C(3), 2H-C(1)); 1,75-1,55(m,
2H-C(2)); 1,55-1,25(m, 2H-C(4),
2H-C(5)); 0,93(t, J = 6,9, 3H-C(6)).
- 13C-NMR: 71,36(d); 61,21(t); 39,89(t);
38,35(t); 18,76(t); 14,07(q).
- MS: 100(15, [M – 18]+), 85(8), 75(100), 57(80), 45(50), 43(53).
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Heptan-1,3-diol
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- Siedepunkt 92-94°C/2,5
mbar.
- 1H-NMR (nach Austausch mit D2O): 3,80(m, H-C(3), 2H-C(1)); 1,75-1,25(3m,
8H); 0,91(t, J = 7,1, 3H-C(7)).
- 13C-NMR: 71,58(d); 61,16(t); 38,37(t);
37,43(t); 27,79(t); 22,74(t); 14,07(q).
- MS: 114(2, [M – 18]+), 85(40), 75(92), 69(45), 57(100), 45(68),
44(54), 41(55).
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4-Methylpentan-1,3-diol
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- Siedepunkt 130-135°C/11
mbar.
- 1H-NMR (nach Austausch mit D2O): 3,80(m, 2H-C(1)); 3,53(m, H-C(3)); 1,75-1,55(m,
2H-C(2), H-C(4));
0,93, 0,91(2d, J = 6,7, 3H-C(5), Me-C(4)).
- 13C-NMR: 76,60(d); 61,61(t); 35,03(t);
33,98(d); 18,44(q); 17,71(q).
- MS: 100(10, [M – H2O]+), 75(100), 57(95),
45(70), 43(65).
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b) Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung der Zwischenprodukte (V)
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Eine
KH-Dispersion (ca. 35%, 11,80 g, ca. 100 mmol; durch Waschen mit
3 Portionen wasserfreiem Pentan von Mineralöl befreit) wurde in wasserfreiem
THF (200 ml) suspendiert. Diol (IV) (Tabelle 2 entsprechend, 100
mmol) in 200 ml THF wurde tropfenweise zugegeben. Nach dem Rühren bei
Raumtemperatur für 90
min. wurde R1I (Tabelle 2 entsprechend,
100 mmol) mit einer Geschwindigkeit eingeführt, derart, dass die Innentemperatur
nicht über
6-10°C anstieg
(Eiswasserbad). Die Mischung wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Das THF wurde teilweise unter reduziertem Druck verdampft. Nach
dem Aufarbeiten (Et2O) und Konzentrieren
wurde das rohe Produkt durch Flashchromatographie (Cyclohexan/Et2O 7:3) gereinigt. Die unter GC homogenen
Fraktionen wurden kombiniert und unter Bildung der Zwischenprodukte
(V) destilliert (Vigreux-Säule).
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1-Ethoxyhexan-3-ol
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- Siedepunkt 91-93°C/11
mbar.
- 1H-NMR: 3,79(m, H-C(3)); 3,68(dt, J
= 9,5, 5,1, H-C(1)); 3,59(ddd, J = 9,5, 4,7, 4,1, H-C(1)); 3,50(q,
J = 7,1, CH2O); 1,70(m, 2H-C(2)); 1,55-1,30(m,
4H); 1,20(t, J = 7,1, CH3CH2));
0,93(t, J = 6,7, 3H-C(6)).
- 13C-NMR: 71,34(d); 69,71(t); 66,61(t);
39,72(t); 36,38(t); 18,81(t); 15,18(q); 14,14(q).
- MS: 145(1, [M – 1]+), 128(3), 113(3), 103(45), 85(30), 71(16),
59(100), 45(52).
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1-Methoxyheptan-3-ol
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- Siedepunkt 120°C/15
mbar.
- 1H-NMR: 3,77(m, H-C(3)); 3,63(dt, J
= 9,5, 5,1, H-C(1)); 3,54(ddd, J = 9,5, 4,7, 4,1, H-C(1)); 3,35(s,
MeO); 2,90(d, J = 2,8, OH); 1,70(m, 2H-C(2)); 1,55-1,24(m, 6H);
0,90(t, J = 7,1, 3H-C(7)).
- 13C-NMR: 71,78(t); 71,41(d); 58,89(s,
MeO); 37,22(t); 36,35(t); 27,82(t); 22,77(t); 14,09(q).
- MS: 128(2, [M – 18]+), 113(2), 89(86), 71(29), 57(30), 45(100),
41(31).
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1-Methoxy-4-methylpentan-3-ol
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- Siedepunkt 70-73°C/15
mbar.
- 1H-NMR: 3,65(dt, J = 9,1, 5,2, H-C(1));
3,55(m, H-C(1), H-C(3)); 3,35(s, MeO); 2,87(d, J = 3,2, OH); 1,75-1,60(m,
2H-C(2), H-C(4)); 0,93, 0,91(2d, J = 7,1, 3H-C(5), Me-C(4)).
- 13C-NMR: 76,27(d); 72,13(t); 58,88(q);
33,73(d); 33,10(t); 18,46(q); 17,69(q).
- MS: 133(0,5, [M + 1]+), 100(5, [M – MeOH]+), 89(64), 71(14), 57(16), 45(100).
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c) Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung der Thioester (I)
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Einer
Lösung
von 1,3-Dimethyl-2-fluorpyridin-4-methylbenzolsulfonat (4,90 g,
16,5 mmol) in Aceton/Benzol 1:1 (40 ml), wurde Et3N
(2,30 ml, 16,5 mmol), gefolgt von den Zwischenprodukten (V) (Tabelle
3 entsprechend, 15 mmol) zugegeben. Die klare Lösung wurde 1 h lang gerührt. Thioessigsäure (1,17
ml, 16,5 mmol) und NEt3 (2,30 ml, 16,5 mmol)
in Aceton/Benzol 1:1 (5 ml) wurde hinzugegeben. Die Mischung wurde 3
h lang bei 75°C
erhitzt. Die Aufarbeitung (Et2O) und Reinigung
des rohen Produkts durch Flashchromatographie (Cyclohexan/Et2O 96:4) ergab die Thioester (I) nach der
Destillation.
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S-[1-(2-Ethoxyethyl)butyl]
ethanthioat
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- Siedepunkt 66-68°C/0,9
mbar.
- IR: 1707s, 1124s.
- 1H-NMR: 3,63(m, H-C(1)); 3,47(m, CH2CH2O); 3,45(q, J
= 6,7, CH3CH2O);
2,31(s, MeCO); 1,91, 1,79(2m, CH2-C(1));
1,58(m, 2H); 1,39(m, 2H); 1,18(t, J = 6,7, CH3CH2O); 0,90(t, J = 7,1, 3H-C(4)).
- 13C-NMR: 195,75(s); 68,08(t); 66,24(t);
41,55(d); 37,36(t); 34,79(t); 30,75(q); 19,97(t); 15,20(q); 13,87(q).
- MS: 206(0,5), 205(1), 204(10, M+), 161(100),
128(20), 117(43), 102(15), 99(14), 85(47), 73(37), 59(30), 43(24).
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S-[1-(2-Methoxyethynpentyl]
ethanthioat
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- Siedepunkt 77°C/1
mbar.
- IR: 1707s, 1124s.
- 1H-NMR: 3,60(m, H-C(1)); 3,42(m, CH2O); 3,31(s, MeO); 2,32(s, MeCO); 1,90, 1,79(2m,
CH2-C(1)); 1,60(m, 2H); 1,32(m, 4H); 0,88(t,
J = 7,1, 3H-C(5)),
- 13C-NMR: 195,7(s); 70,24(t); 58,64(q);
41,67(d); 34,80(t); 34,68(t); 30,76(q); 28,93(t); 22,50(t); 13,97(q).
- MS: 206(0,5), 205(1), 204(3, M+), 161(35),
129(22), 114(7), 103(12), 96(18), 71(44), 59(38), 55(49), 45(100), 41(95).
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S-[1-(2-Methoxyethyl)-2-methylpropyl]
ethanthioat
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- Siedepunkt 90°C/1
mbar.
- 1H-NMR 3,61(dt, J = 10,3, 4,1, 1H of
CH2O); 3,50-3,34(m, H-C(1), 1H of CH2O); 3,31(s, MeO); 2,39(s, MeCO); 1,93(m,
2H); 1,70(m, 1H); 0,94, 0,92(2d, J = 6,9, 3H-C(3), Me-C(2)),
- 13C-NMR: 195,68(s); 70,58(t); 58,70(q);
47,70(d); 32,50(t); 32,44(d); 30,82(q); 19,87(q); 18,69(q),
- MS: 192(0.2), 191(4), 190(8, M+), 147(43),
115(20), 88(24), 71(47), 55(50), 45(100), 43(98).
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d) Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung der Thiole (I)
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Einer
Suspension von LiAlH4 (100 mg, 2,6 mmol)
in wasserfreiem Et2O (40 ml) wurde der Thioester
(I) (Tabelle 4 entsprechend, 3,0 mmol) in Et2O
(10 ml) tropfenweise bei 5-10°C
zugegeben. Man ließ die
Mischung sich auf Raumtemperatur erwärmen und sie wurde 4 h lang
gerührt.
Nach der Hydrolyse mit 10% HCl und Aufarbeiten mit Et2O
wurde der Rückstand
durch Flashchromatographie (Pentan/Et2O
96,5:3,5) gereinigt. Die Kolben-zu-Kolben-Destillation führte zum
Thiol (I).
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1-Ethoxyhexan-3-thiol
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- Siedepunkt 70°C/11
mbar.
- IR: 2480w, 2440w, 1247s, 1127s.
- 1H-NMR: 3,58(m, 2H-C(1)); 3,48(dq, J
= 1,6, 7,1, CH2O); 2,95(m, H-C(3)); 1,97(m,
1H); 1,66-1,40(m, 5H); 1,38(d, J = 6,7, SH); 1,12(t, J = 6,7, CH3CH2); 0,92(t, J
= 7,1, 3H-C(7)).
- 13C-NMR: 68,09(t); 66,27(t); 41,44(t);
38,96(t); 37,69(d); 20,17(t); 15,22(q); 13,77(q).
- MS: 163(1), 162(8, M+), 128(7), 116(100),
101(14), 99(15), 88(76), 85(80), 59(50), 55(50), 41(23).
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1-Methoxyheptan-3-thiol
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- Siedepunkt 85°C/15
mbar.
- IR:2591vw, 1124s.
- 1H-NMR: 3,54(m, 2H-C(1)); 3,34(s, MeO);
2,93(m, H-C(3)); 1,97(m, 2H); 1,65(m, 2H); 1,49(m, 2H); 1,38(d,
J = 7,8, SH); 1,33(m, 2H); 0,91(t, J = 7,1, 3H-C(7)).
- 13C-NMR: 70,28(t); 58,71(q); 39,02(t);
38,82(t); 37,83(d); 29,20(t); 22,44(t); 14,02(q).
- MS: 164(0,5), 163(1), 162(11, M+), 130(10),
128(9), 101(9), 97(15), 88(62), 71(55), 55(49), 45(100), 41(35).
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1-Methoxy-4-methylpentan-3-thiol
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- Siedepunkt 75°C/15
mbar.
- 1H-NMR 3,55(m, 2H-C(1)) 3,35(s, MeO);
2,90(m, H-C(3)); 1,94, 1,85, 1,60(3m, 2H-C(2), H-C(4)); 1,18(d,
J = 7,9, SH); 0,99, 0,92(2d, J = 6,7, 3H-C(5), Me-C(4)).
- 13C-NMR: 70,61(t); 58,70(q); 44,27(d);
36,20(t); 33,94(d); 20,19(q); 17,29(q).
- MS: 150(0,5, [M + 2]+), 149 (1, [M +
1]+), 148(9, M+),
116(15), 114(10), 101(5), 88(10), 83(20), 71(35), 67(5), 58(9),
55(30), 47(2), 45(100), 41(24).
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BEISPIEL 2
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Synthese der
optisch aktiven erfindungsgemäßen Verbindungen
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
durch die im folgenden Schema II zusammengefasste Methode hergestellt
werden II: Schema
(II)
- a) LiAlH4/Et2O
- b) KH/R1/THF
- c) 1,3-Dimethyl-2-fluorpyridintosylat/NEt3/AcSH/aceton/C6H6
- d) 1,3-Dimethyl-2-fluoropyridintosylate/NEt3/AcOH/acetone/C6H6
Ac = CH3C(O)-
R1 und
R2 wie oben definiert
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Das
optisch aktive Ausgangsalkoholmethyl(R)-3-hydroxy-heptanoat wurde
der von M. Utaka et al. in J.Org.Chem, 1990, 55, 3917 beschriebenen
Methode gemäß erhalten.
Das optisch aktive Ausgangsalkoholmethyl(S)-3-hydroxy-4-methylpentanoat
wurde der von N. Mochizuki et al. in Biosci. Biotechnol. Biochem., 1994,
58, 1666 beschriebenen Methode gemäß erhalten.
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a) Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung von Zwischenprodukten (IV)
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Einer
Suspension von LiAlH4 (2,91 g, 76 mmol)
in wasserfreiem Et2O (250 ml) wurde die
Hydroxyesterausgangsverbindung (Struktur Tabelle 5 entsprechend,
75 mmol) in 75 ml Et2O tropfenweise bei
5-10°C zugegeben.
Die Reaktionsmischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Die Suspension wurde auf 5° C
abgekühlt
und durch aufeinanderfolgedes Zusetzen von Wasser (2,9 ml), 15%
NaOH (2,9 ml) und Wasser (8,7 ml) sorgfältig hydrolysiert. Nach 40
min. langem Rühren
bei Raumtemperatur wurde festes Na2SO4 zugegeben und das Ganze durch eine Glasfritte
filtriert. Das Filtrat wurde unter Vakuum konzentriert, um rohe
Diolzwischenprodukte (IV) zu ergeben.
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(R)-Heptan-1,3-diol
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Diols identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = 1,0° +
0,2° (c
= 1,00, CHCl3)
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(S)-4-Methylpentan-1,3-diol
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Diols identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = 12,3° (c
= 1,01, CHCl3)
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b) Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung der Zwischenprodukte (V)
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Die
Zwischenprodukte (V) wurden durch folgendes Versuchsverfahren, wie
in Beispiel 1.b) beschrieben und unter Verwendung von MeI als Alkyliermittel
erhalten. Das rohe Produkt wurde durch Flashchromatographie (Cyclohexan/Et2O 7,5:2,5, dann 7:3) gereinigt. Die unter
GC homogenen Fraktionen wurden kombiniert und unter Bildung der
Zwischenprodukte (V) destilliert (Vigreux-Säule).
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(R)-1-Methoxyheptan-3-ol
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Monoethers identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = 10,0° (c
= 1,00, CHCl3)
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(S)-1-Methoxy-4-methylpentan-3-ol
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Monoethers identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = –0,7 ± 0,2° (c = 1,01,
CHCl3)
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e) Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung der Ester (V')
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Diese
Verbindung wurde durch Umkehrung der Konfiguration aus (R)-1-methoxyheptan-3-ol
hergestellt. Die Synthese besteht aus der LiAlH4-Reduktion
von [(S)-1-(2-methoxyethyl)pentyl]acetat dem gleichen Verfahren
gemäß wie in
Beispiel 1.d) beschrieben. [(S)-1-(2-methoxyethyl)pentyl]acetat
wurde dem gleichen Verfahren gemäß wie in
Beispiel 1.c) beschrieben erhalten, jedoch in Gegenwart von Essigsäure anstatt
Thioessigsäure.
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(S)-1-Methoxyheptan-3-ol
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Monoethers identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D20
= –9,9
(c = 1,10, CHCl3)
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d) Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung der Thioester (I)
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Die
optisch aktiven Thioester (I) wurden durch erneutes Anwenden des
gleichen Versuchsverfahrens wie in Beispiel 1.c) beschrieben und
unter Anwendung des entsprechenden optisch aktiven Ausgangsmaterials
Schema (II) entsprechend erhalten.
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(S)-S-[1-(2-Methoxyethyl)pentyl]ethanthioat
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Thioesters identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = 9,4° (c
= 1,10, CHCl3)
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(R)-S-[1-(2-Methoxyethyl)pentyl]ethanthioat
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Thioesters identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = –9,2° (c = 1,10,
CHCl3)
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(R)-S-[1-(2-Methoxyethyl)-2-methylpropyl]ethanthioat
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Thioesters identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = 1,2° (c
= 0,99, CHCl3)
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e) Allgemeines Verfahren
für die
Herstellung der Thiole (I)
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Das
optisch aktive Thiol (I) wurde durch erneutes Anwenden des gleichen
Versuchsverfahrens wie in Beispiel 1.d) beschrieben und unter Anwendung
des entsprechenden optisch aktiven Ausgangsmaterials Schema (II)
entsprechend erhalten.
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(S)-1-Methoxyheptan-3-thiol
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Thioesters identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = –0,6 ± 0,2° (c = 1,10,
CHCl3)
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(R)-1-Methoxyheptane-3-thiol
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Thioesters identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = 0,7 ± 0,2° (c = 1,10, CHCl3)
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(R)-1-Methoxy-4-methylpentan-3-thiol
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Die
analytischen Daten sind denjenigen des racemischen Thioesters identisch
und sind in Beispiel 1 beschrieben
[α]D 20 = 23,0 (c = 1,03, CHCl3)
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BEISPIEL 3
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Aromazusammensetzung und
aromatisiertes Produkt derselben
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Eine
Aromagrundzusammensetzung mit einem Beerencharakter wurde durch
Mischen der folgenden Bestandteile hergestellt:
Bestandteile | Gewichtsteile |
4-(4-Methoxyphenyl)-2-butanon | 20,00 |
Ethylisovalerianoat | 40,00 |
Maltol | 20,00 |
Isobuttersäure | 10,00 |
β-Damascon 1) | 0,10 |
Ionon-Beta | 0,30 |
Ethylacetat | 50,00 |
Ethylbutyrat | 20,00 |
1%
* Bucchu-Öl | 0,50 |
Propylenglykol | 839.1 |
| 1000 |
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1) 1-(2,6,6-Trimethyl-1-cyclohexen-1-yl)-2-buten-1-on;
Ursprung : Firmenich SA, Genf, Schweiz.
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Einem
Sorbet oder einer von Hand gekochten Bonbonmischung, die wie unten
beschrieben erhalten wurden, wurden 0,1 Gew.-% bzw. 0,2 Gew.-% der
obigen Aromazusammensetzung zugegeben, um eine Grundzusammensetzung
für Vergleichzwecke
herzustellen.
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Diesem
Grundsorbet oder dieser Grundbonobonmischung, der/die keine erfindungsgemäße Verbindung
enthält,
wurde mit einem neuen Sorbet oder einer neuen Bonbonmischung verglichen,
der bzw. die die oben beschriebenen aromatisierende Zusammensetzung
und außerdem
0,05 Gew.-% einer 0,1 %igen Lösung von
(S)-1-methoxyheptan-3-thiol in Ethanol enthielt. Diese erfindungsgemäße Zusammensetzung
wurde dann mit der Grundzusammensetzung in einem Blindtest verglichen.
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Den
Mitgliedern der Geschmacksjury zufolge verlieh der Zusatz der erfindungsmäßen Verbindung dem
Sorbet oder der Bonbonmischung eine angenehme und typische Beerennote
mit Anspielungen auf Schwarzer Johannisbeere, Erdbeere, Himbeere
und Brombeere.
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Der
Sorbet wurde durch Beimengen der folgenden Bestandteile und unter
Anwendung der gewöhnlichen
Techniken hergestellt:
Bestandteile | Gewichtsteile |
Zucker | 150,0 |
Glukosesirup
40 DE | 40,0 |
Zitronensäure | 7,0 |
Maleinsäure | 3,0 |
Milchsäure | 0,5 |
Trinatriumcitrat
(20%ige wässrige
Lösung) | 2,0 |
Meypyrogen® IC
3041) | 3,5 |
Wasser | 794.0 |
| 1000 |
- 1) Ursprung: Meyhall Chemical AG, Kreuzlingen,
Schweiz
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Die
Bonbonmischung wurde durch Zumischen der folgenden Bestandteile
und unter Anwendung der gewöhnlichen
Mischtechniken hergestellt:
Bestandteile | Gewichtsteile |
65%
Glukosesirup | 122,0 |
Glukose | 30,0 |
Zitronensäure | 1,5 |
| 153,5 |