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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Reihe von neuen chemischen Mitteln,
die Antitumoraktivität
zeigen. Genauer betrifft die vorliegende Erfindung Moleküle, die
hier als "Kombimoleküle" bezeichnet werden,
die zwei Hauptmechanismen der Antitumorwirkung kombinieren. Spezifischer
betrifft die vorliegende Erfindung Moleküle, die die durch den epidermalen
Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) vermittelte Signalübertragung
blockieren können
und DNA schädigen
können.
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Hintergrund der Erfindung
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Krebs
ist ein Krankheitszustand, der durch unkontrollierte Vermehrung
von genetisch veränderten
Gewebezellen gekennzeichnet ist. Es wurden verschiedene chemotherapeutische
Ansätze
entwickelt, um Krebs zu behandeln. Diese schließen alkylierende und antimitotische
Mittel, Antimetaboliten und Antitumorantibiotika ein. Solche therapeutischen
Mittel wirken hauptsächlich
auf schnell sich vermehrende Zellen, wie Krebszellen.
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Eine
erworbene Resistenz, die durch DNA-Reparaturenzyme vermittelt wird,
hat oft die Verwendung von DNA-interaktiven Mitteln stark eingeschränkt und
in vielen Fällen
konnte bei Verabreichung von Mehrfach-Antitumorwirkstoffen mit verschiedenen
Wirkungsmechanismen eine nützliche
klinische Antitumoraktivität
nicht beobachtet werden.
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In
den letzten 10 Jahren hat das Verständnis der zellulären Resistenz
gegenüber
DNA-Reparaturprozessen auf molekularer Basis ebenso wie der spontanen
Reparatur natürlich
vorkommender Fehler bei der DNA-Polymerisation
erheblich zugenommen. Bis heute wurde dies jedoch nicht in eine
Zunahme der Wirksamkeit von DNA-reaktiven den Krebs einschließlich von
Brust-, Lungen- und Eierstockcarcinoma gezielt ansteuernden Wirkstoffen übersetzt.
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Die
Selektion vieler DNA-reaktiver Wirkstoffe für weitere in-vivo-Tests basierte
hauptsächlich
auf ihrer hohen Reaktivität
mit DNA-Basen, ihrer DNA-Bindungsaffinität und auf der signifikanten
Cytotoxizität,
die sie in Tumorzellen induzieren. Struktur-Aktivitäts-Beziehungsstudien
waren oft auf Zellwachstum und/oder in-vivo-Aktivität in Mausmodellen gerichtet.
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Die Überexpression
und Funktionsstörung
von Tyrosinkinasen (TKs), die direkt oder indirekt Einfluss auf
die mitogene Signalgebung in Tumorzellen haben, wurde weitreichend
untersucht und wird nun als hauptsächlicher funktioneller Unterschied
zwischen normalen Zellen und Tumorzellen angesehen (1). Wegen der erheblichen
Beteiligung am Fortschreiten des Tumors wurden überexprimierte Rezeptor-TKs
nun die Ziele für Wirkstoffdesign
und selektive chemotherapeutische Interventionen (2). Ein solches
Ziel ist der epidermale Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR), der bei
vielen Patienten mit einem aggressiven Voranschreiten des Tumors und
einer Tumorinvasion in Beziehung steht (3). Es wurde bereits gezeigt,
dass die Blockierung der Signalübertragung
unter Vermittlung der TK-Aktivität
des EGFR zu signifikanter Antitumoraktivität sowohl in vitro als auch
in vivo führt
und zwei neue Mittel sind nun in Phase II der klinischen Versuche
(4). Obwohl sie erheblich weniger toxisch sind als frühere cytotoxische
Mittel, haben die meisten TK-Inhibitoren, die derzeit in klinischen Versuchen
sind, den Nachteil, dass sie cytostatische Mittel sind, die eine
reversibel hemmende Wachstumsaktivität induzieren (5).
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Viele
menschliche Tumoren, einschließlich
Lungen-, Brust- und Hirntumoren, exprimieren hohe Anteile an EGFR
(6). Es wurde bereits gezeigt, dass die Blockade des EGFR-Stoffwechselwegs
durch verschiedene Methoden die Vermehrung einer Vielzahl von Tumorzelllinien
sowohl in vitro als auch in vivo hemmt (7-10). Obwohl kürzlich gezeigt
wurde, dass EGFR-Antikörper
die Apoptose in Tumorzellen anschalten (11), ist die antiproliferative
Aktivität
von EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren häufig cytostatisch und nicht
cytotoxisch.
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Die
Antitumorwirksamkeit von EGFR-TK-Inhibitoren wurde bereits in vivo
gezeigt. Eine Hauptbeschränkung
derzeitiger EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren ist jedoch die hohe intrazelluläre Konzentration
von ATP, die eine Hauptbarriere für die fortgesetzte Hemmung
der durch EGF stimulierten Signalübertragung in Tumorzellen darstellt.
Wenn sie keine Apoptose induzieren können, sind EGFR-TK-Inhibitoren
cytostatische Mittel, die reversible Antitumorwirkungen induzieren.
Es wurde nun der Synthese von irreversiblen Inhibitoren erhebliche
Beachtung geschenkt. Kürzlich
wurden irreversible Inhibitoren der EGFR-Familie synthetisiert,
die eine höhere
Potenz zeigen als ihre reversiblen Vorgänger (12, 40, 41). Die irreversible
Hemmung von TKs kann nichtsdestotrotz ungenügend sein, um den Zelltod zu
induzieren. Unglücklicherweise
ist möglicherweise die
irreversible Hemmung von EGFR nicht ausreichend, um eine fortgesetzte
Antitumoraktivität
zu induzieren, wenn die Zellen alternative Wachstumsmechanismen
besitzen. Die Kombination mit cytotoxischen Wirkstoffen, um die
Wirkung der EGFR-TK-Hemmung zu potenzieren, wird nun als nützliche
Alternative angesehen (13).
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Anilinochinazoline
sind eine neue Klasse von hochspezifischen Rezeptorverbindungen,
von denen gezeigt wurde, dass sie die mit EGRF in Beziehung stehende
Signalübertragung
durch kompetitive Bindung an der ATP-Stelle des EGFRs hemmen (14). Es wurde
bereits gezeigt, dass die Blockade der durch EGFR vermittelten Signalübertragung
durch Anilinochinazoline der Typen A und B zu einer signifikanten
Antitumoraktivität
(7, 8) führt.
Die signifikante Zahl von Struktur-Aktivitäts-Beziehungs-(SAR)-Studien
für 4-Anilinochinazoline
und Pyrido[d]pyrimidine als EGFR-TK-Inhibitoren ist konsistent mit
den Verbindungen, die an die ATP-Stelle des EGFR binden (7-10, 15).
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Molekülmodelle
deuten darauf hin, dass das N-1-Atom eine H-Bindung von Met-769
akzeptiert, wohingegen das N-3-Atom eine H-Bindung von der Seitenkette
von Thr-766, die an Strang 5 tief im Bindungsspalt angeordnet ist,
akzeptiert (8, 9, 16). Der Anilinoanteil bindet in einer benachbarten
hydrophoben Tasche. Molekülmodelle
deuten weiterhin darauf hin, dass die einzigen Positionen an den
Inhibitoren, wo Substituenten verändert werden könnten, ohne
ihre Bindungsaffinität
zu beeinflussen, die Positionen 6 und 7 sind, die am Eingang des
Bindungsspalts angeordnet sind (17). Eine Vielzahl von Verbindungen
mit sperrigen Seitenketten an den Positionen 6 und 7 wurden synthetisiert
und es wurde gefunden, dass sie eine signifikante Bindungsaktivität für die EGFR-ATP-Bindungsstelle
behalten. Die Toleranz sperriger Substituenten in der SAR von Anilinochinazolinen
wurde durch signifikante Aktivitäten
der Strukturen A und B gezeigt, die nun in klinischen Versuchen
der Phase II sind.
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Nitrosoharnstoffe
gehören
zu den ältesten
Wirkstoffen, die bei der klinischen Betreuung von Leukämien und
vielen festen Tumoren verwendet werden (18-20). Die Leitverbindung
dieser Klasse, Bis-chlorethyl-N-nitrosoharnstoff
(BCNU) war eines der potentesten Mittel, das zur Behandlung von
Hirntumoren mehr als 30 Jahre lang verwendet wurde (19, 20). Ihr
Wirkungsmechanismus basiert auf der Induktion von cytotoxischen
DNA-Einzelstrangbrüchen
und DNA-Vernetzungen, die schließlich zum Krebszelltod führen (21,
22).
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Alkyldiazoniumverbindungen
und Vorläufer,
wie Dacarbazin und TEM (Schema 1) sind cytotoxische Mittel, deren
Wirkungsmechanismus hauptsächlich
auf der Alkylierung von DNA an den Positionen 6 und 7 von Guanin
basiert (23). TEM ist nun für
die Behandlung von Melanomen und Hirntumoren zugelassen.
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Es
gibt viele biochemische Unterschiede zwischen normalen Zellen und
Tumorzellen. Unsere Kenntnis von diesen Unterschieden hat erheblich
zugenommen. Ein solcher Unterschied ist die Überexpression und Mutation
verschiedener Signalübertragungsproteine.
Die Funktionsstörung
des EGFR und verwandter Rezeptoren tritt bei vielen Tumoren auf,
einschließlich
Lungen-, Brust- und Eierstockkrebs. Es würde erwartet, dass Verbindungen
mit mehreren intrazellulären
Zielen effektiver gegen resistente Tumoren wären. Genauer wäre die Entwicklung
von chemischen Mitteln, die das Potenzial haben, gleichzeitig ein
solches Protein, hier EGFR, und genomische DNA anzusteuern, hocherwünscht. Verbindungen
mit mehreren intrazellulären
Zielen würden Krebs
aggressiver bekämpfen
und wären
demzufolge effektiver. Diese Mischzielstrategie wird als "Kombiziel-Konzept" bezeichnet und ihre
Entwicklung liefert eine Alternative zu klassischen Therapien, die
das nichtselektive Cisplatin und viele andere Alkylierungsmittel
betreffen. In anderen Worten sollte das Kombinieren solcher nichtselektiver
DNA schädigender
Mittel mit einem onkogene Tyrosinkinase ansteuernden Molekül zu neuen
Molekülen
führen,
die selektiver und effektiver gegenüber Tumoren sind, die diese
Onkogene exprimieren.
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Es
bleibt daher ein Bedarf für
cytotoxische Mittel, die mit Liganden, die die Zellproliferation
oder Onkogenese hemmen, eine Synergie zeigen. Genauer bleibt ein
Bedarf für
chemische Mittel, die gleichzeitig ein spezifisches Molekül, z.B.
den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) und auch genomische
DNA ansteuern können.
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Die
vorliegende Erfindung versucht diese und weitere Bedürfnisse
zu erfüllen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Reihe von neuen Molekülen, die
sowohl eine cytotoxische Einheit als auch eine cytostatische Einheit
aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Reihe von Molekülen, die
nützlich
sind zur Behandlung von refraktären
festen Tumoren, wie Brust-, Lungen-, Epithel-, Eierstock-, Vulva-,
Prostata- oder Kopf- und Halscarcinoma.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Reihe von neuen Molekülen, die
als "Kombimoleküle" bezeichnet werden
mit einer hohen Affinität
für Proteine,
die an den Zellproliferationssignalstoffwechselwegen beteiligt sind
und die auch DNA schädigen
können.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Reihe von neuen Molekülen, die
zwei Hauptmechanismen der Antitumorwirkung kombinieren, nämlich Blockierung
der Signalübertragung,
die durch EGFR vermittelt wird (indem sie die EGFR-TK hemmen) und
durch Induktion einer DNA-Schädigung.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch die Synthese der neu entwickelten
Verbindungen, um gleichzeitig die EGFR-TK und genomische DNA anzusteuern,
was das Potenzial zeigt, eine Vielzahl von Krankheitszuständen effizienter
zu behandeln als mit einer getrennten Verabreichung jeder Zielverbindung.
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Das "Kombiziel"-Konzept fordert,
dass ein Molekül,
das als "Kombimolekül" (C-Molekül) bezeichnet wird
mit binären
den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) ansteuernden Eigenschaften
und DNA schädigenden
Eigenschaften und zusätzlich
mit der Fähigkeit,
zu einem weiteren EGFR-Inhibitor hydrolysiert zu werden, eine längere antiproliferative
Aktivität
in Zellen, die EGFR überexprimieren,
induzieren sollte.
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Wenn
nicht anders definiert, haben die wissenschaftlichen und technologischen
Ausdrücke
und die Nomenklatur, die hier verwendet werden, die gleiche Bedeutung,
wie sie allgemein von einem Fachmann auf diesem Gebiet verstanden
wird.
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Die
Terminologie "cytotoxischer
Anteil" bzw. "cytotoxische Einheit", wie sie hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Molekül,
das den Zelltod induziert.
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Die
Terminologie "cytostatischer
Anteil" bzw. "cytostatische Einheit", wie sie hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Molekül,
das das Zellwachstum blockiert, ohne den Zelltod zu verursachen.
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Die
Terminologie "Kombimolekül", wie sie hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein biologisch aktives Molekül mit gemischten
oder mehreren Zielen. Es kann viele Ziele ansteuern, wobei es zu
Substanzen abgebaut wird, die auch bioaktiv sind.
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Die
Kombiziel-Strategie soll die Signalübertragung hemmende Mechanismen
für Rezeptor-TK-Inhibitoren mit den
cytotoxischen Wirkungen von DNA schädigenden Fragmenten in einem
einzigen Mittel, das als Kombimolekül bezeichnet wird, kombinieren.
Dieses Kombimolekül
wird dazu entwickelt, um (a) die Rezeptor-TK selbst zu hemmen und
(b) bei Hydrolyse in einen weiteren Inhibitor der gleichen Rezeptor-TK
und eine DNA schädigende
Molekülart
umgewandelt zu werden. Dieses Prinzip führt einfach zu einem Rezeptor-affinen TZ-I,
das einen weiteren Inhibitor I/+ ein cytotoxisches Molekül (TZ) (Schema
2) erzeugen kann.
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Eine
Verbindung wie SMA41 zeigt zwei distinkte strukturelle Eigenschaften:
(a) eine 1,2,3-Triazenbindung,
das Pharmacophor der aktiven Metaboliten von Dacarbazine oder TEM
(einem DNA schädigenden
Mittel) und (b) eine 4-Anilinochinazolineinheit, das Pharmacophor
der potenten Chinazolinklasse von EGFR-7K-Inhibitoren, die nun klinische
Versuche durchlaufen (24).
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Wie
vorher in Schema 1 gezeigt, ist es bekannt, dass 3-Alkyl-1,2,3-triazene,
wie TEM (von dem gezeigt wurde, dass es klinische Aktivität bei der
Behandlung fester Tumoren, wie Glioma und malignen Melanoma hat
und von dem gezeigt wurde, dass es signifikant inaktiv in Mer+-Zellen ist) oder sein Metabolit MTIC, unter
hydrolytischen Bedingungen zu einem aromatischen Amin (siehe AIC,
Schema 1) und einer Alkyldiazoniummolekülart (z.B. Methyldiazonium)
heterolysieren. Wesentliche Hinweise deuten darauf hin, dass die
Alkylierung der DNA an der Position O-6 von Guanin der cytotoxischen
Läsion
entspricht, die durch 3-Methyl- oder 3-(2-Chlorethyl)-1,2,3-triazene induziert
wird (23).
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Mer+-Zellen, die erhöhte Anteile an MGMT, einem
Enzym, das die O6-Alkylguaninläsion reparieren kann,
exprimieren, zeigen eine signifikante Resistenz gegenüber der
Wirkung von alkylierenden Mitteln, wie TEM oder seinem Metaboliten
MTIC (25).
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Moleküle, die erzeugt werden, indem
der Alkyltriazenanteil an die Position 6 des Chinazolinheterocyclus
angehängt
wird. Basierend auf dem Mechanismus der hydrolytischen Spaltung
von 1,2,3-Triazenen und auf dem SAR von Chinazolinen wurde SMA41
synthetisiert, um (a) einen bekannten kompetitiven Inhibitor der
ATP-Bindungsstelle von EGFR, der im Folgenden als SMA52 bezeichnet
wird, und (b) die DNA schädigende
Methyldiazoniummolekülart
freizusetzen (Schema 2).
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Erste
Hinweise auf die Fähigkeit
eines gemischten auf EGFR/DNA gerichteten Moleküls, das einen 3-Methyl-1,2,3-triazen-Anteil,
der an die Position 6 eines 4-Anilinochinazolin-Anteils angehängt ist,
enthält, wurden
kürzlich
berichtet (26). Von der Verbindung (SMA41) wurde gezeigt, dass sie
selbst gemischte EGFR/DNA-ansteuernde
Eigenschaften besitzt (IC50-kompetitive
Bindung = 0,2 μM)
und es wurde erläutert,
dass sie zu einem weiteren Inhibitor (SMA52) abgebaut wird (IC50-kompetitive Bindung = 1,0 μM). Die Auswahl
von 3-Alkyl-1,2,3-triazenen
als DNA alkylierende Einheit wurde hauptsächlich durch die kleine Größe inspiriert
und durch ihre Fähigkeit,
zu einem aromatischen Amin und einer Alkyldiazoniummolekülart zu
heterolysieren, die Zellen töten
kann, indem die DNA an Position 6 von Guanin alkyliert wird (27).
Im Vergleich zu Temozolomid (TEM), einem cyclischen Wirkstoff des
Monoalkyltriazens 5-(3-Methyltriazen-1-yl)imidazol-4-carboxamid (MTIC)
(28), wurde gezeigt, dass die Wirksamkeit von SMA41 der klassischen
Kombination aus SMA52 und TEM bei equitoxischen Dosen überlegen
war. Während
SMA41 eine signifikante EGFR-TK hemmende Aktivität hat, besitzt das stabile
Molekül,
das es freisetzt (SMA52), nur eine schwache EGFR-TK hemmende Aktivität (IC50 = 1,0 μM).
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Da
der Abbau von TZ-I zu einem stabilen Inhibitor führt, der länger im Zellmedium verbleibt,
wird angenommen, dass die Wirksamkeit des letzteren eine kritische
Rolle in der antiproliferativen Gesamtaktivität spielen kann. In einem Versuch,
ein TZ-I zu erzeugen, das ein I erzeugen kann mit einer stärkeren Affinität als SMA52,
wurde die Anilinomethylgruppe durch einen weniger sperrigen Chlorsubstituenten
ersetzt, was ein TZ-I mit der Bezeichnung BJ2000 erzeugte (Schema
2). Es wurde beobachtet, dass dieses Kombimolekül (BJ2000) eine zweifach stärkere Affinität als SMA41
besitzt und ein I erzeugen kann, das eine fünffach stärkere Affinität als SMA52
besitzt.
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Es
wurde gezeigt, dass das Kombimolekül BJ2000 in einem Zellkulturmedium,
das mit Serum ergänzt ist,
ein I freisetzen kann, das als FD105 bezeichnet wird (Ausbeute 87%).
Dieses Modell zeigte: 1) eine gemischte DNA schädigende und EGFR-phosphotyrosinhemmende
Aktivität,
2) eine im Vergleich zu PDGF und Serum bevorzugte Hemmung des durch
EGF induzierten Wachstums und 3) eine signifikant potentere DNA-Schädigung und
Cytotoxizität
in einem EGFR-Transfektanten im Vergleich zur Stammlinie. Was wichtiger ist,
es wurde gezeigt, dass BJ2000 irreversibel die Hemmung der Autophosphorylierung
induzierte, was Weg 4 von Schema 2 bestätigt und teilweise irreversibel
das Zellwachstum 5 Tage nach Behandlung hemmte.
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Der "Kombi-Ziel"-Ansatz basiert auf
den in Schema 3 aufgeführten
Gleichgewichten.
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Wie
in Schema 3 dargestellt, diffundieren die extrazellulären Kombimoleküle (TZ-I') durch die Zellmembran
in das Cytosol (siehe TZ-I). Wie vorher erwähnt, enthalten Kombimoleküle eine
cytotoxische Komponente (TZ) und eine EGFR-hemmende Komponente (I' oder I). Sobald
sie im Cytosol sind, können
die Kombimoleküle
entweder direkt an die EGFR-ATP-Bindungsstelle binden, um einen
TZ-I-EGFR-Komplex zu schaffen (Weg 3), sie können zu einem cytotoxischen
Molekül
(TZ) und einem EGFR-TK-Inhibitormolekül (I) abgebaut werden (Weg
2) oder, noch wichtiger, sie können
direkt EGFR alkylieren (Weg 4). Im letzteren Fall wird ein inaktivierter
kovalent modifizierter irreversibel gehemmter Rezeptor (I-TZ-EGFR)
gebildet. Wenn I seine Affiniät
für den
geschädigten
Rezeptor verliert, wird davon ausgegangen, dass es freigesetzt wird,
so dass es anschließend
an eine weitere nicht geschädigte
EGFR-ATP-Bindungsstelle binden kann, um I-EGFR zu liefern (Weg 7).
Während
TZ seine cytotoxische Aktivität
ausübt
durch Schädigung
der DNA (siehe DNA-TZ), ist der erzeugte Inhibitor I dazu vorgesehen,
das durch EGFR induzierte Wachstum zu hemmen durch Bindung an die
EGFR-ATP-Bindungsstelle,
um I-EGFR zu schaffen (siehe Weg 5). Die Blockade der Signalübertragung, die
durch EGFR vermittelt wird, reguliert auch die DNA-Reparaturenzyme
nach unten (29). Die kombinierten cytostatischen und cytotoxischen
Wirkungen führen
zu einer verbesserten antiproliferativen Aktivität des TZ-I-Kombimoleküls in stark EGFR-positiven
Zellen. Im Gegensatz dazu werden in EGFR-defizienten Zellen (siehe
EGFR(-))keine auf EGFR gerichteten wachstumshemmenden Wirkungen
erwartet wegen der Abwesenheit eines Hemmziels für TZ-I und I. Diese Zellen
sind daher weniger empfindlich für
den insgesamt additiven oder synergistischen Doppelmechanismus der
Wirkung der TZ-I-Moleküle.
Drei kritische Parameter scheinen zur Selektivität eines TZ-I-Konjugats beizutragen:
(a) die Stabilität
des Konjugats, (b) die Affinität
des Konjugats für
den Rezeptor und (c) die Potenz des freigesetzten cytotoxischen
Anteils I.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf Molekülen mit einer Affinität für den EGFR
und der Fähigkeit, DNA
anzusteuern. Diese neuen Verbindungen besitzen die Fähigkeit,
eine Vielzahl von Ereignissen einzuschalten, deren Kombination sich
zu irreversiblen wachstumshemmenden Wirkungen addiert. Das erste
Ereignis stellt die Wechselwirkung des sperrigen Konjugats mit dem
Rezeptor dar, wohingegen das zweite Ereignis die hydrolytische Umwandlung
des Konjugats in einen weniger sperrigen Inhibitor mit gleichzeitiger
Erzeugung einer potenten DNA schädigenden
Molekülart
bildet.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung enthalten einen Anilinochinazolinkopf,
an dem ein Alkylnitrosoharnstoffschwanz an Position 6 angehängt ist.
Die Verbindungen wurden entwickelt, um bei Hydrolyse in die freien
Aminochinazolinvorläufer
(die potente Inhibitoren von EGFR sind) und einen DNA schädigenden Alkyldiazonium-Anteil
umgewandelt zu werden. Außerdem
wurden diese Verbindungen so entwickelt, dass sie eine verbesserte
Aktivität
für Tumorzellen
beitragen, die gegenüber
Mitteln, die die gleichen Pharmacophore enthalten, resistent sein
können.
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Die
gleichen Prinzipien treffen wahrscheinlich für alle kombinierten Verbindungen
zu, die aus einem Liganden für
ein Protein, das an einem Zellproliferationssignal-Stoffwechselweg
beteiligt ist, und einem DNA schädigenden
Mittel aufgebaut sind. Der Ligand scheint nicht nur die Internalisierung
des Kombimoleküls
zu erleichtern, sondern auch die Signalleitung zu blockieren, die
durch das Onkoprotein vermittelt wird und die intrazelluläre Konzentration
der DNA schädigenden
Fragmente zu erhöhen.
Zusätzlich
kann die Blockade der Signalübertragung
die DNA-Reparaturenzyme herunterregeln, wodurch die cytotoxischen
Wirkungen des DNA schädigenden
Anteils verbessert werden. Andere Moleküle als EGFR [z.B. Her2-Genprodukt
p185, Her3-, Her4-Genprodukte,
von Plättchen
abgeleiteter Wachstumsfaktor (PDGFR), ber-abl-Tyrosinkinase, Fibroblastenwachstumsfaktor
(FGFR), angiogener Gefäßendothelwachstumsfaktor
(VEGF), die Rezeptorfamilienmitglieder Flkl oder KDR, src-Familienmitglieder
und andere Liganden als SMA52 (z.B. Chinazoline, Tyrphostine, Phenylaminopyrimidine,
Pyridopyrimidine, Pyrrolopyrimidinderivate)] liegen auch im Schutzbereich der
Erfindung.
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Die
Ausdrücke
und Beschreibungen, die hier verwendet werden, sind bevorzugte Ausführungsformen, die
nur zur Erläuterung
angegeben sind und keine Beschränkungen
irgendwelcher Variationen, die der Fachmann auf diesem Gebiet erkennen
kann, wenn er die Erfindung durchführt, sein sollen.
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Weitere
Gegenstände,
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich beim
Lesen der folgenden nicht beschränkenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
eine Dosis-Wirkungs-Kurve der Hemmung von Poly(L-glutaminsäure-L-tyrosin,
4:1) durch FD137 unter Verwendung eines ELISA, um die kompetitive
Bindung an der ATP-Stelle zu messen.
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2 erläutert einen
Vergleich zwischen dem Ausmaß der
DNA-Schädigung,
die durch BCNU und FD137 induziert wird unter Verwendung eines alkalischen
Einzelzellmikroelektrophorese-Komettests.
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3 zeigt
ein HPLC-Chromatogramm der Teilumwandlung von FD137 in den Inhibitor
FD110 nach Inkubation in serumhaltigem Medium bei 37°C.
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4 zeigt
einen Vergleich zwischen den antiproliferativen Aktivitäten von
FD137 und dem klinischen Wirkstoff BCNU bei AGT-exprimierenden Carcinoma
der Vulvazelllinie A431 unter Verwendung eines 4-Tage-SRB-Tests.
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5a zeigt
einen Vergleich zwischen den Wirkungen von SMA41, SMA52 und TEM
auf das Wachstum von A431-Zellen unter Verwendung eines 3-Tage-SRB-Tests.
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5b zeigt
einen Vergleich zwischen den Wirkungen von SMA41, SMA52 und TEM
auf das Wachstum von A431 unter Verwendung eines Koloniebildungstests.
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5c zeigt
eine Reihe von Dosis-Wirkungs-Kurven, die die antiproliferativen
Wirkungen einer SMA52+TEM-Kombination in A431-Zellen zeigen unter
Verwendung des SRB-Tests.
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6 zeigt einen Vergleich zwischen der Reversibilität der antiproliferativen
Wirkungen von SMA41, SMA52 und TEM auf A431-Zellen nach kurzem 2-stündigem Kontakt
und 3-tägiger
Erholung oder kontinuierlichem 72-stündigem Kontakt unter Verwendung
des SRB-B-Tests.
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7 zeigt
eine einphasige exponentielle Abbaukurve, die den Abbau von SMA41
in RPMI-Medium, das mit 10% Serum ergänzt ist, bei 37°C beschreibt.
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8 zeigt
ein Chromatogramm der Teilumwandlung von SMA41 in SMA52 in RPMI-Medium,
das mit 10% Serum ergänzt
ist, bei 37°C.
Peak 1 zeigt SMA52 und Peak 2 zeigt SMA41.
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9 zeigt
einen Vergleich der EGFR-TK-hemmenden Aktivitäten von SMA41, SMA52 und TEM
in einem ELISA unter Verwendung von PGT als Substrat.
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10 zeigt
einen Western Blot, der die Fähigkeit
von SMA41 zeigt, durch EGF stimulierte EGRF-Autophosphorylierung in der A431-Zelllinie
zu blockieren.
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11 zeigt einen Vergleich der durch SMA41
(11a), TEM (11b)
und SMA52 (11c) nach 30-minütiger und
2-stündiger
Wirkstoffexposition induzierten DNA-Schädigung unter Verwendung des
alkalischen Komet-Tests.
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12 zeigt den Abbau von BJ2000 zu FD105
mit UV-Spektroskopie (A) und Reverse-Phase-HPLC-Analyse (B).
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13 zeigt die Selektivität von BJ2000
und FD105 für
EGFR-TK (A); die Selektivität
von BJ2000 und FD105 für
c-src-Kinase (B) und die Selektivität von BJ2000 und FD105 für Insulinrezeptorkinase
(C).
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14 zeigt die Hemmung von EGFR und PDGFR-Autophosphorylierung
in A431-Zellen (A) und NIH3T3-Zellen (B) durch BJ2000.
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15 erläutert die
reverse EGFR-Autophosphorylierung in Gegenwart von BJ2000, FD105
oder TEM in A431-Zellen.
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16 zeigt die Wirkung von FD105 und BJ2000
auf die durch Wachstumsfaktoren stimulierte Proliferation bei NIH3T3HER14-Zellen:
FD105 + (EGF, TGFα oder
PDGF) (A); BJ2000 + (EGF, TGFα oder
PDGF) (B); FD105 oder BJ2000 + Serum (C).
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17 zeigt die Reversibilität der antiproliferativen
Wirkung von BJ2000 (A), FD105 (B) und TEM (C) in A431-Zellen.
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18 ist
ein Western Blot, der die Wirkung von BJ2000 auf die MAPK-Aktivierung
in A431-Zellen erläutert.
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19 zeigt eine grafische quantitative Auswertung
der DNA-Schädigung
unter Verwendung des alkalischen Komet-Tests. Die DNA-Schädigung wurde
in A431-, NIH3T3- und NIH373HER14-Zellen nachgewiesen, die FD105
(A) und BJ2000 (B) 30 Minuten lang ausgesetzt waren.
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20 erläutert
die cytotoxische Wirkung von TEM (A), BJ2000 (B) und FD105 (C) in
NIH3T3- und NIH373HER14-Zellen.
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21 ist ein Western Blot, der die Wirkung
von FD137 (A) und BCNU (B) auf die Hemmung der durch EGF stimulierten
EGFR-Autophosphorylierung in A431-Zellen erläutert.
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22 zeigt
die Hemmung der durch Heregulin stimulierten Phosphorylierung des
HER2-Genprodukts p185neu durch BJ2000 in
der MDA-MB453-Brustkrebszelllinie.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung umfasst eine Reihe neuer chemischer Mittel,
die die durch EGFR vermittelte Signalübertragung blockieren können und
DNA schädigen
können,
was das Potenzial zeigt, eine Vielzahl von Krankheitszuständen zu
behandeln, an denen EGFR und Familienmitglieder, wie HER2-, HER3-
und HER4-Genprodukte
beteiligt sind.
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Die
neuen chemischen Mittel werden dargestellt in den Formeln I und
II und zeigen eine Blockierung der durch EGFR vermittelten Signalübertragung
und verursachen eine DNA-Schädigung.
Es wurde gefunden, dass Verbindungen der Formel I (R
1 =
Me, Et, Chlorethyl; Z = NO, H; R
2 = H, Me,
Et, Chlorethyl, Hydroxyethyl; X = Cl, Br, I, Methyl) und Formel
II (R
1 = Me, CH
2OY
(Y = H, Acyl, Thiophenol), Acyl,
MeOCH
2CH
2-; R
2 = H, Me; X
= Cl, Br, I, Methyl) gemischte EGFR-TK und DNA ansteuernde Eigenschaften haben
und überlegene
antiproliferative Eigenschaften im Vergleich zu ihren klinischen
Gegenstücken
TEM oder BCNU haben.
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Unten
ausgeführt
ist ein bevorzugtes Syntheseschema zur Herstellung der Moleküle gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Synthesestufen sind nur als Beispiel angegeben. Der
Fachmann auf diesem Gebiet erkennt sofort alternative Synthesewege
und Variationen, die eine Vielzahl von Derivaten der in Formel I
und II dargestellten Verbindungen erzeugen können.
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Beispiel 1
-
Verfahren zur Herstellung
von Anilinochinazolinen
-
Eine
Reaktionsmischung, die aus 2-Amino-5-nitrobenzonitril 1, Ameisensäure und
Schwefelsäure
zusammengesetzt war, wurde erhitzt, was die cyclische Verbindung
2 lieferte. Das Zwischenprodukt 3 wurde nach einer Reaktion mit
Phosphorpentachlorid erhalten und wurde dann weiter umgesetzt mit
3-Toluidin, was Nitroanilinochinazolin 4 lieferte. Das gewünschte Aminoanilinochinazolin
5 wurde schließlich über eine
Hydrierung erhalten (Schema 4).
-
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Beispiel 2
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Verfahren zur Synthese
einer ersten Reihe von Nitrosoharnstoffkombimolekülen
-
Aminoanilinochinazolin
5 wurde mit einem Alkylisocyanatderivat versetzt, was die entsprechenden Harnstoffderivate
6 (FD-89) und 8 (FD-141) ergab, die anschließend unter Verwendung von NOBF
4 in Acetonitril nitrosyliert wurden, was
die Nitrosoharnstoffe 7 (FD-94) und 9 (FD-143) lieferte.
Schema
5 Beispiel
3 Verfahren
zur Synthese einer zweiten Reihe von Nitrosoharnstoffkombimolekülen
Schema
6
-
Um
die mögliche
Bildung von Isocyanaten durch hydrolytische Spaltung des Ureidoanteils
zu vermeiden, die bei den Derivaten vom Typ 7 und 9 auftreten könnte, wurden
die N3-methylierten Analoga 13 und 15 synthetisiert. Standardmethodologie
wurde angewendet für
die Synthese von Aminoanilinochinazolin 11, das im Folgenden als
FD110 bezeichnet wird. Kurz gesagt wurde Aminanilinochinazolin 5
mit Ethylchlorformiat behandelt, was das Carbamatderivat 10 lieferte,
das dann mit LiAlH4 zu FD110 reduziert wurde.
-
Chinazolin
11 wurde mit einem Alkylisocyanatderivat umgesetzt, was die entsprechenden
Harnstoffderivate 12 (FD-127) und 14 (FD-145) ergab, die anschließend unter
Verwendung von NOBF4 in Acetonitril nitrosyliert
wurden, was die Nitrosoharnstoffe 13 (FD-137) und 15 (FD-147) ergab.
HPLC-Studien der Zersetzung von FD137 zeigten, dass es bei Hydrolyse
FD110 regenerieren konnte.
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Beispiel 4
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Detaillierte Synthese
von FD-137
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6-N-Methylaminochinazolin
11 (0,4 g, 1,5 mmol) wurde in Pyridin (3 ml) unter Argon bei 0°C gelöst. Nach
15 Minuten wurde 2-Chlorethylisocyanat (0,13 ml, 1,1 Äq.) zugegeben.
Die Mischung wurde über
Nacht gerührt
und 5 n HCl zugegeben. Der entstehende Niederschlag wurde filtriert,
mit Dichlormethan gewaschen und weiter im Vakuum getrocknet, was
den N-(2-Chlorethyl)-N'-methyl-N'-(4-m-tolylaminochinazolin-6-yl)harnstoff
12 als weißes
Pulver lieferte (0,27 g, 48% Ausbeute):
Schmelzpunkt 150-151 °C (Zers.);
1H-NMR (DMSO) δ: 9,61 (s, 1H, NH), 8,56 (s,
1H, H2), 8,45 (s, 1H, H5), 7,75 (d, 1H, H7), 7,65 (d, 2H, H8), 7,24 (d,
2H, J = 8 Hz, H6',
H2'), 6,95 (d, 1H,
J = 8 Hz, H4'),
6,63 (t, 1H, J = 8 Hz, H5'),
3,57 (m, 2H, CH2), 3,30 (s, 3H, NCH3), 3,27 (m, 2H, CH2),
2,33 (s, 3H, Anilin CH3);
13C-NMR
158,4, 156,4, 143,2, 140,0, 139,2, 134,0, 130, 126,0, 124,0, 120,8,
120,4, 116,8, 44,0, 43,2, 37,6, 21,6;
FABMS M+1 (1%), 369 (25),
263 (23), 154 (100), 136 (76).
-
Der
Harnstoff 12 (0,215 g, 0,6 mmol) wurde in Acetonitril (1 ml) und
Essigsäure
(0,035 ml, 1 Äq.)
bei 0°C
unter Argon gelöst.
Nach 15 Minuten wurde NOBF4 (0,102 g, 1,5 Äq.) zugegeben
und die entstehende rote Lösung
4 Stunden bei 0°C
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde eingedampft und gesättigtes
NaHCO3 (15 ml) wurde auf Eis zugegeben.
Nach der Extraktion der entstehenden trüben Lösung wurde die organische Phase entfernt, über wasserfreiem
Kaliumcarbonat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Der entstehende
fahlgelbe Rückstand
wurde auf Silicagel gereinigt unter Verwendung von 1% Triethylamin
in Ethylacetat als Elutionsmittel, was N-(2-Chlorethyl)-N'-methyl-N'-(4-m-tolylaminochinazolin-6-yl)-N-nitrosoharnstoff
(FD137) als fahlgelbes Pulver ergab (0,07 g, 30%):
Schmelzpunkt
150-151°C
(Zers.)
1H-NMR (DMSO) δ: 9,80 (s,
1H, NH), 8,60 (s, 1H, H2), 8,55 (s, 1H, H5), 7,82 (d, J = 8 Hz,
1H, H7), 7,76 (d, 1H, J = 8 Hz, H8), 7,72 (t, 1H, J = 8 Hz), 7,60
(d, 2H, J = 8 Hz, H6',
H2'), 6,95 (d, 1H,
J = 8 Hz, H4'),
4,13 (m, 2H, CH2), 3,70 (m, 2H, CH2), 3,60 (s, 3H, NCH3),
2,35 (s, 3H, Anilin CH3);
13C-NMR
155,8, 142,5, 139,3, 134,0, 131,8, 131,1, 129,2, 125,9, 122,6, 119,1,
118,3, 115,5, 42,2, 41,7, 40,7, 21,8;
FABMS M+1 (1%) 399, 263
(25), 54 (100), 136 (82).
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Beispiel 5
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Synthese des Kombitriazens
SMA41
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Zu
einer Lösung
von 6-Amino-4-[(m-tolyl)amino]chinazolin 5 (1 g, 4 mmol) in Acetonitril
(50 ml) wurden 5 ml Essigsäure
zugefügt.
Die Mischung wurde 1 Stunde lang auf 0°C gehalten und danach eine Suspension von
NOBF4 (2 Äq.) in Acetonitril tropfenweise
zugegeben. Methylamin wurde dann zugefügt. Die rötliche Lösung wurde durch Zugabe von
gesättigtem
Natriumcarbonat neutralisiert, bis sich eine Zweiphasenmischung bildete.
Ethylacetat (200 ml) wurde zugegeben und die wässrige Phase entfernt. Die
entstehende fahlbraune Ethylacetatlösung wurde über wasserfreiem Kaliumcarbonat
getrocknet und im Vakuum zu einem braunen Öl eingedampft, das in einem
minimalen Volumen des gleichen Lösungsmittels
wieder aufgelöst
wurde. Hexan wurde in Anteilen zugegeben, bis sich ein bestehender
fahlbrauner Niederschlag bildete. Die Mischung wurde filtriert und
der entstehende Niederschlag durch Filtration gesammelt, im Vakuum
getrocknet, was das Monoalkyltriazen SMA41 als fahlbraunes Pulver
lieferte (0,7, 60%):
Schmelzpunkt 75-80°C (Zers.)
1H-NMR
(DMSO) δ:
10,67 (br q, 1H, NHCH3), 9,74 (s, 1H, NH),
8,51 (s, 1H, H2), 8,47 (s, 1H, H5), 7,9 (d, 1H, J = 9, H7), 7,70
(br s d, 3H, H2',
H6', H8, Überlappung),
7,24 (t, 1H, J = 7,5 Hz, H5'),
6,90 (d, 1H, J = 7,5 Hz, H4'),
3,07 (d, 3H, J = 4, HNCH3), 2,31 (s, 3H,
ArCH3);
13C-NMR
158,4, 154,1, 149,9, 148,7, 140, 138,1, 129,4, 128,879, 125,3, 124,8,
123,7, 123,4, 120,0, 116,4, 115,3, 31,3, 21,9;
FABMS M+1 (1%)
293 (43), 250 (14), 234 (12).
-
Beispiel 6
-
Mischzieleigenschaften
-
(i) Hydrolytische Umwandlung
des sperrigen Konjugats in einen weniger sperrigen Inhibitor
-
Die
Fähigkeit
von FD137, den intakten Inhibitor zu erzeugen, wurde mit HPLC-Analyse
gezeigt, die das Erscheinen eines Peaks entsprechend dem bekannten
Inhibitor 11 (FD110) zeigte, nachdem FD137 in einem Zellkulturmedium über Nacht
zersetzt worden war.
-
(ii) Wechselwirkungen
des Konjugats mit dem EGF-Rezeptor
-
Die
Fähigkeit
der Kombimoleküle,
EGFR-TK-Aktivität
zu blockieren, wurde mit einem ELISA-Test unter Verwendung von Poly(L-glutaminsäure-L-tyrosin,
4:1)-PGT als Substrat und von im Handel erhältlichem EGFR bestimmt.
-
Nunc
MaxiSorp-96-Napfplatten wurden über
Nacht bei 37°C
mit 100 μl/Napf
0,25 mg/ml PGT in PBS inkubiert. Überschüssiges PGT wurde entfernt und
die Platten wurden dreimal mit Tween 20 (0,1%) in PBS gewaschen.
Die Kinasereaktion wurde wie vorher beschrieben durchgeführt unter
Verwendung von 15 ng/Napf EGFR, das aus A431-Zellen (30) durch Affinität gereinigt
worden war (großzügige Spende
von Pfizer Inc., NJ und kommerziellen Zulieferern von BIOMOL, Plymouth
Meeting, CA). Die Verbindung wurde zugegeben und die Phosphorylierung
durch Zugabe von ATP (20 μM)
gestartet. Nach 8 Minuten bei Raumtemperatur unter konstantem Schütteln wurde
die Reaktion beendet durch Absaugen der Reaktionsmischung und viermaliges Spülen der
Platte mit Waschpuffer (Tween 20 (0,1%) in PBS). Phosphoryliertes
PGT wurde nach 25-minütiger Inkubation
mit 50 μl/Napf
HRP-konjugiertem PY54-Antiphosphotyrosin-Antikörper, verdünnt auf 0,2 μg/ml in Blockierungspuffer
(3% BSA; 0,05% Tween 20 in PBS) nachgewiesen. Der Antikörper wurde
durch Absaugen entfernt und die Platten wurden viermal mit Waschpuffer
gewaschen. Die Signale wurden entwickelt durch Zugabe von 50 μl TMB-Peroxidasesubstrat
(Kierkegaard und Perry Laboratories, Gaithersberg, MD) pro Napf. Nachdem
sich eine blaue Farbe entwickelt hatte, wurden 50 μl H2SO4 (0,09 M) pro
Napf zugegeben und die Platten bei 450 nm unter Verwendung eines
Bio-Rad ELISA-Lesegeräts
(Modell 2550) abgelesen.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass das Kombimolekül FD137 EGFR-TK (IC50 ~ 1 μM) in dosisabhängiger Weise
hemmt (1). Es ist bemerkenswert, dass die EGFR-TK-Bindungsaffinität für FD137
geringer ist als die des freien Liganden 11 (FD110) (IC50 ~ 0,05 μM). Dies
zeigt die Fähigkeit
eines rezeptoraffinen Konjugats TZ-I (z.B. FD137), das zu einem
weniger sperrigen Inhibitor I(FD110) abgebaut werden kann, der eine
stärkere Affinität für den gleichen
Rezeptor besitzt (wie für
SMA41 in Schema 2 gefordert).
-
(iii) Erzeugung einer
potenten DNA schädigenden
Molekülart
-
Die
DNA schädigenden
Eigenschaften von FD137 wurden mit dem Komet-Test bei A431-Carcinoma der
Vulvazelllinie, die EGFR überexprimiert
und das DNA-Reparaturenzym O6-Alkylguanin-DNA-Alkyltransferase (AGT)
coexprimiert, bestimmt. Zellen, die AGT exprimieren, sind resistent
gegenüber
BCNU. Die Ergebnisse zeigen, dass FD137 einen dosisabhängigen Anstieg
von DNA-Einzelstrangbrüchen
in diesen Zellen erzeugen könnte.
Dies zeigt, dass FD137 erfolgreich die Zellresistenz für DNA alkylierende
Mittel überwinden kann.
-
(iv) Alkalischer Komet-Test
zur quantitativen Auswertung der DNA-Schädigung
-
Eine
modifizierte alkalische Komet-Testtechnik (31) wurde verwendet,
um die DNA-Schädigung,
die durch SMA41, SMA52 und TEM induziert wird, quantitativ auszuwerten.
A431-Zellen wurden 30 Minuten oder 2 Stunden lang den Wirkstoffen
ausgesetzt und mit Trypsin-EDTA geerntet. Die Zellen wurden anschließend durch
Zentrifugation gesammelt und wieder in PBS suspendiert. Die entstehende
Zellsuspension wurde auf ungefähr
106 Zellen verdünnt und mit Agarose (1%) in
PBS bei 37°C
in einer Verdünnung
von 1:10 vermischt. Die Gele wurden auf Gelbond-Streifen (Mandel
Scientific, Guelph, Kanada) gegossen unter Verwendung von Gelgießkammern,
wie vorher beschrieben (32), und dann sofort in Lysepuffer gestellt
[2,5 M NaCl, 0,1 M Tetranatrium-EDTA, 10 mM Tris-Base, 1% (G/V)
N-Laurylsarcosin, 10% (V/V) DMSO und 1% (V/V) Triton X-100]. Die
Gele wurden, nachdem sie 30 Minuten lang auf Eis gehalten worden
waren, vorsichtig mit destilliertem Wasser gespült und dann bei 37°C 60 Minuten
lang in einen zweiten Lysepuffer [2,5 M NaCl, 0,1 M Tetranatrium-EDTA, 10 mM Tris-Base],
der 1 mg/ml Proteinase K enthielt, eingetaucht. Danach wurden die
Gele mit destilliertem Wasser gespült, in alkalischem Elektrophoresepuffer
30 Minuten bei 37°C
inkubiert und mit 300 mA 60 Minuten lang elektrophoretisch aufgetrennt.
Die Gele wurden anschließend
mit destilliertem Wasser gespült
und 30 Minuten lang in 1 M Ammoniumacetat gestellt. Sie wurden weiterhin
2 Stunden lang in 100% Ethanol eingeweicht, über Nacht getrocknet und anschließend mit
SYBR Gold (1/10000 Verdünnung
der von Molecular Probes, OR gelieferten Vorratslösung) 20
Minuten lang angefärbt.
Für die
Auswertung der Kometen wurde die DNA-Schädigung beurteilt unter Verwendung
des Tail-Momentparameters (d.h. das Produkt des Abstands zwischen
den Baryzentren von Kopf und Schwanz des Kometen. Minimal 50 Zellkometen
wurden für jede
Probe analysiert unter Verwendung der ALKOMET-v3.1-Software und
die Werte sind Durchschnittswerte für die Tail-Momente für die gesamte Zellpopulation).
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass FD137 einen dosisabhängigen Anstieg von DNA-Einzelstrangbrüchen in diesen
Zellen erzeugen könnte,
was darauf hindeutet, dass FD137 zusätzlich zu seiner Fähigkeit,
EGFR-Tyrosinkinase
zu hemmen, erhebliche DNA schädigende
Eigenschaften besitzt (2). Im Gegensatz zu BCNU scheint
das Kombimolekül
FD137 ein mildes alkylierendes Mittel zu sein, was DNA-Läsionen in
geringerem Ausmaß als
BCNU erzeugt (2).
-
Diese
zwei Versuchslinien (EGFR-TK-Hemmung) und Komet-Test zeigen, dass
FD137 gemischte EGFR-DNA-Zieleigenschaft
besitzt.
-
(v) Wirksamkeit zur Hemmung
des Tumorzellwachstums im Vergleich zu dem klinischen Leitwirkstoff
BCNU
-
Alle
wachstumshemmenden Aktivitäten
wurden ausgewertet unter Verwendung des SRB-Tests (33). Kurz gesagt
wurden nach Wirkstoffbehandlung Zellen unter Verwendung von 50 μl kalter
Trichloressigsäure (50%)
60 Minuten lang bei 4°C
fixiert, fünfmal
mit Leitungswasser gewaschen und 30 Minuten bei Raumtemperatur mit
SRB (0,4%) gelöst
in Essigsäure
(0,5%) gefärbt.
Die Platten wurden fünfmal
mit 1% Essigsäure gespült und dann
an der Luft trocknen gelassen. Der entstehende gefärbte Rückstand
wurde in 200 μl
Tris-Base (10 mM) gelöst
und die optische Dichte für
jeden Napf bei 540 nm unter Verwendung eines Bio-Rad-Mikroplattenlesegeräts (Modell
2550) abgelesen. Jeder Punkt bedeutet den Durchschnitt von mindestens
zwei unabhängigen
Versuchen, die dreifach durchgeführt
wurden.
-
Unter
Verwendung eines 4-Tage-Sulforhodamin-B-Tests wurde gezeigt, dass
FD137 (IC50, 0,8 μM) bei der resistenten AGT exprimierenden
A431-Zelllinie, die auch hohe Anteile an EGFR coexprimiert (siehe 1) und
ihrem Liganden TGFα,
der ein aggressives autokrines kontrolliertes Wachstum induziert,
50-fach potenter ist als der klinische Wirkstoff BCNU (IC50, 40 μM).
Diese Ergebnisse zeigen die Wirksamkeit einer Nitrosoharnstoffverbindung,
die Mischzieleigenschaften besitzt bei der Hemmung des Tumorzellwachstums
in einem Sulforhodamin-B-Test. Vielleicht aufgrund der Fähigkeit
von FD137 und seines Metaboliten FD110, die durch TGFα vermittelte
Signalgebung in diesen Zellen zu blockieren, können die DNA-Reparaturenzyme
herabgeregelt werden, die DNA-Läsionen,
die durch das N-Nitroso-N-2-chlorethyl-Fragment induziert werden,
das nach der Hydrolyse von FD137 erzeugt wird, umkehren können. Dies
kulminiert in einer verbesserten Wirksamkeit des Kombimoleküls im Vergleich
zu seinem klinischen Nitrosoharnstoff-Gegenpart BCNU. Die verbesserte Wirksamkeit
von FD137 kann auch begründet
werden durch eine zusätzliche
oder synergistische Wirkung, die durch den binären Mechanismus der Wirkung
erzeugt wird: Cytostatische Wachstumshemmung verbunden mit der Blockade
der durch EGFR vermittelten Signalgebung und Cytotoxizität, die durch
DNA-Läsionen
induziert wird.
-
Zusätzlich blockiert
das Kombimolekül
FD137 im Gegensatz zu BCNU die EGFR-Autophosphorylierung in A431-Zellen
in dosisabhängiger
Art und Weise (21).
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Beispiel 7
-
Wirkstoffbehandlung
-
SMA41
und SMA52 wurden in unseren Laboratorien mit bekannten Verfahren
synthetisiert (34). TEM, der Leitwirkstoff der triazenhaltigen Imidazotetrazinklasse,
ist nun in den USA zur Behandlung von Hirntumoren zugelassen und
in Europa zur Behandlung sowohl von Glioma als auch Hirntumoren
(siehe TEM, Schema 1). TEM wurde von Shering-Plough Inc. (Kenilworth,
NJ) bereitgestellt. In allen Tests wurden Kombimoleküle oder
TEM in DMSO gelöst
und anschließend
in sterilem RPMI-1640-Medium, das 10% fötales Rinderserum enthielt
(Life Technologies, Burlington, Kanada) direkt vor der Behandlung
der Zellkulturen verdünnt.
Bei allen Tests überschritt
die Konzentration von DMSO niemals 0,2% (V/V).
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BJ2000
und FD105 wurden in unseren Laboratorien mit bekannten Verfahren
synthetisiert (34). Temozolomid wurde von Shering-Plough Inc. (Kenilworth,
NJ, USA) bereitgestellt. In allen Tests wurde der Wirkstoff in DMSO
gelöst
und anschließend
in sterilem RPMI-1640, das 10% fötales
Rinderserum enthielt (FBS) (Wisent Inc., St-Bruno, Kanada), oder
in DMEM, das 10% Rinderkalbserum enthielt (GIBCO BRL, Burlington,
Kanada) direkt vor der Behandlung der Zellkulturen gelöst. Bei
allen Tests überschritt
die Konzentration von DMSO nie 0,2% (V/V).
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Beispiel 8
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Zellkultur
-
Die
in dieser Studie verwendeten Zelllinien, die das Humanepidermoidkarzinom
von Vulva-A431-Zellen wurden von der American Type Culture Collection
(Manassas, VA, RF33613) erhalten. Die A431-Zelllinie wurde in einer
Monolayerkultur bei 37°C
in befeuchteter Umgebung von 5% CO2-95%
Luft gehalten. Die Kulturen wurden in RPMI-1640, das mit fötalem Rinderserum
(10%), Penicillin (50 U/ml) und Streptomycin (50 mg/ml) (Life Technologies,
Burlington, Kanada) ergänzt
war, gehalten. Die Zellen wurden bei logarithmischem Wachstum gehalten,
indem mit einer Trypsin-EDTA-Lösung,
die 0,5 mg/ml Trypsin und 0,2 mg/ml EDTA enthielt, geerntet wurde
und wieder ausplattiert wurde vor dem Zusammenfließen. Bei
allen Tests wurden die Zellen 24 Stunden vor der Wirkstoffverabreichung
plattiert. Die Mausfibroblasten NIH3T3 und NIH3T3HER14 (NIH3T3-Zellen, die stabil
mit EGFR-Gen transfiziert sind) waren großzügige Geschenke von Dr. Moulay Aloui-Jamali
vom Montreal Jewish General Hospital. NIH3T3- und NIH3T3HER14-Zellen
wurden in DMEM, das mit 10% Rinderkalbserum und Antibiotika ergänzt war,
gehalten.
-
Beispiel 9
-
Wachstumshemmstudien
-
(i) Vergleich mit freiem
Inhibitor SMA52 und TEM
-
Der
SRB-Test wurde verwendet, um die antiproliferative Aktivität verschiedener
Verbindungen bei menschlichen Stachelzellcarcinoma der Vulva-Zelllinie
A431 auszuwerten, bei denen gezeigt wurde, dass die EGFR-konstitutive
Aktivität,
die sich durch Tyrosinphosphorylierung unter Basalbedingungen widerspiegelt, empfindlich
ist für
antiproliferative Mittel, die EGFR in vitro oder in vivo ansteuern
(35). Zusätzlich
exprimiert diese Zelllinie nachweisbare Anteile des DNA-Reparaturenzyms
MGMT (36). Der MGMT-Status unserer A431-Zelllinie wurde auch mit Western Blot
bestätigt
unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Anti-MGMT-Antikörpers (Pharmingen
International, Toronto, Kanada) (Daten nicht gezeigt). Nach 72 Stunden kontinuierlichem
Kontakt zeigten die in 5a dargestellten Ergebnisse,
dass bei der MGMT-profizienten Zelllinie A431 SMA41 1,8-fach potenter
ist (IC50 = 36 μM) als der Metabolit SMA52 allein
(IC50 = 59 μM) und 10-fach potenter als
TEM (IC50 = 366 μM).
-
Kolonogene
Tests wurden durchgeführt
wie vorher beschrieben (37). Kurz gesagt wurden Zellen auf eine
Dichte von 500 Zellen/Napf plattiert und kontinuierlich jedem Wirkstoff
6 Tage lang ausgesetzt. Die Kolonien wurden mit Methanol (100%)
fixiert und mit Methylenblau (0,5%) gefärbt, wonach sie mit dem SynGene-GeneTools-Koloniezähl-Softwareprogramm
(Cambridge, GB) gezählt
wurden. Nur Kolonien mit Pixelflächen
von 4 oder mehr wurden gezählt.
Die Daten sind Mittelwerte und SDs von zwei unabhängigen Bestimmungen.
-
Wie
in 5b gezeigt, war die antiproliferative Aktivität von SMA41
im gleichen Bereich wie die von SMA52 (IC50 SMA41
4 μM, IC50 SM52 3,7 μM), aber signifikant größer als
die von TEM, das keine Aktivität über den
gesamten Dosisbereich zeigte.
-
(ii) Vergleich mit einer
Kombination aus SMA52 + TEM
-
Für die Kombination
aus SMA52 + TEM wurden die Wirkstoffe in einem molaren Verhältnis von
1:7 (SMA52/TEM) vermischt, seriell verdünnt und den Monolayers 72 Stunden
lang zugefügt.
Die Art der Wirkstoffwechselwirkungen wurde bestimmt unter Verwendung
von Gleichung 1, wobei CI
50 > 1, = 1 oder < 1 Antagonismus,
Additivität
bzw. Synergismus bedeutet (38). Gleichung
1
-
Um
die antiproliferativen Vorteile einer Kombination von EGFR- und
DNA-Zielmechanismen in einem einzelnen Molekül zu zeigen, wurde die kombinierte
Wirkung von SMA52 (unabhängig
synthetisiert) mit der von TEM untersucht unter Verwendung des SRB-Tests
(5c). Unter Verwendung von Gleichung 1, um die Art
der Wechselwirkungen zwischen diesen zwei Wirkstoffen zu bestimmen,
zeigten die Ergebnisse, dass der Kombinationindex bei 50% Wirkung
(CI50) für
SMA52 + TEM ungefähr
0,6 ist, was auf eine subadditive Wechselwirkung hindeutet. Unter
identischen Bedingungen war die antiproliferative Aktivität des Kombimoleküls SMA41
4-fach stärker
als die der Zwei-Wirkstoff-Kombination, was darauf hindeutet, dass
die Kombination der zwei Wirkungsmechanismen in einem einzigen Kombimolekül einen
signifikanten pharmakologischen Vorteil liefert.
-
(iii) Reversibilität der antiproliferativen
Aktivität
von SMA41
-
Zellmonolayers
wurden kontinuierlich verschiedenen Konzentrationen jeden Wirkstoffs
72 Stunden lang ausgesetzt. Bei kurzem Kontakt wurden sie mit jedem
Wirkstoff 2 Stunden lang behandelt und 72 Stunden lang in wirkstofffreiem
Medium sich erholen gelassen. Wenn die Zellen nur 2 Stunden lang
behandelt worden waren und weiter in wirkstofffreiem Medium inkubiert
worden waren, wurde ein fast vollständiger Verlust der Aktivität für SMA52
beobachtet (IC50 > 100 μM, 6b),
was darauf hindeutet, dass es signifikante reversible wachstumshemmende
Aktivitäten
induzierte. Im Gegensatz dazu zeigte SMA41 eine signifikante Retention
der Aktivität
bei einer geringen Veränderung
der IC50-Werte [IC50 (2
h) = 36 μM,
IC50 (72 h) = -30 μM] 6a). Temozolomid
war sowohl bei kurzem als auch kontinuierlichem Kontakt inaktiv
(6c).
-
Beispiel 10
-
Abbau
-
SMA41
(1 mg) wurde in DMSO (500 μl)
gelöst,
zu RPMI mit 10% fötalem
Rinderserum (2 ml) zugegeben und 24 Stunden lang bei 37°C inkubiert.
Danach wurden die Proteine durch Zugabe von Acetonitril (3,5 ml)
ausgefällt
und der Überstand
durch Zentrifugation gesammelt. Die Konzentration von SMA52, das
durch den Abbau von SMA41 entstand, wurde berechnet unter Verwendung
einer Standardkurve, die durch serielle Verdünnung von unabhängig synthetisiertem
SMA52 erhalten worden war, das in serumhaltigem Medium unter identischen
Bedingungen inkubiert worden war. HPLC-Analysen wurden durchgeführt mit
einem Hewlett-Packard-1090-Flüssigchromatographen
unter Verwendung einer Deltapak C4 15 μm 300 × 3,9 mm Säule (Reverse Phase), um die
Produkte, die durch den Abbau von SMA41 entstanden, zu charakterisieren
und quantitativ auszuwerten. Der Betriebsmodus war isokratisch und
zwei Lösungen "A" (50% Acetonitril) und "B" (50% Wasser) wurden verwendet mit einer
Durchflussrate von 0,5 ml/min und einem Injektionsvolumen von 5 μl. Unter
diesen Bedingungen zeigten unabhängig
synthetisiertes SMA52 und SMA41 Retentionszeiten von 11 bzw. 15
Minuten. Für
die schnelle quantitative Auswertung der Metaboliten wurde ein weniger
polares Acetonitril-Wasser-(70:30)-Elutionsmittel
verwendet. Unter diesen Bedingungen zeigte SMA52 eine Retentionszeit von
7,49 Minuten. Für
die LC-MS-Analyse des Abbaus von SMA41 wurde die Säule auf
ein Spectra System P1500 HPLC, das mit einem Finnigan-LCQDUO-Massenspektrometer
gekoppelt war, gegeben.
-
Die
Halbwertszeit von SMA41 unter physiologischen Bedingungen wurde
mit UV-Spektrophotometrie unter Verwendung eines Ultrospec-2000-Pharmacia-Biotech-Spektrophotometers
untersucht. SMA41 wurde in einem minimalen Volumen von DMSO gelöst, mit
RPMI-Medium, das mit 10% Serum ergänzt war, verdünnt und
die Extinktionen wurden bei 340 nm in einer UV-Zelle, die mit einem
zirkulierenden Wasserbad auf 37°C gehalten
wurde, abgelesen. Die Halbwertszeit wurde mit einer Methode abgeschätzt, bei
der eine einphasige exponentielle Abbaukurve unter Verwendung des
GraphPad-Software-Pakets (GraphPad Software, Inc., San Diego, CA)
erstellt wurde.
-
Es
wurde gefunden, dass SMA41 signifikant stabil war mit einer t1/2 von ungefähr 30 Minuten in serumhaltigem
Zellkulturmedium bei 37°C
(7). SMA41 zersetzte sich fast ausschließlich zu
SMA52 (8), dessen Struktur sowohl mit HPLC-Analyse des
unabhängig
synthetisierten SMA52 als auch LCMS-Analysen bestätigt wurden,
die eine Masse von M+1 = 251 für
den Chromatogramm-Peak zeigten, dessen Retentionszeit der von SMA52
entsprach. Die quantitative Auswertung dieses Peaks und die Berechnungen
unter Verwendung von Standardkurven zeigten, dass SMA41 in einer
Ausbeute von ungefähr
81% in SMA52 umgewandelt worden war.
-
Die
Halbwertszeit von BJ2000 unter physiologischen Bedingungen wurde
untersucht mit UV-Spektrophotometrie.
BJ2000 wurde in einem minimalen Volumen von DMSO gelöst, mit
RPMI 1640, das mit 10% FBS ergänzt
war, verdünnt
und die Extinktionen bei 340 nm in einer UV-Zelle, die mit einem
zirkulierenden Wasserbad auf 37°C
gehalten wurde, abgelesen. Die Halbwertszeit wurde mit einer Methode
geschätzt,
bei der eine Einphasen-Exponential-Abbaukurve unter Verwendung des
GraphPad-Softwarepakets (GraphPad Software Inc., San Diego, CA,
USA) erstellt wurde.
-
Die
HPLC-Untersuchung der Umwandlung von BJ2000 in FD105 wurde durchgeführt, indem
BJ2000 (625 μM)
zu RPMI-1640 mit 10% FBS (2 ml) zugegeben wurde, woran sich unterschiedliche
Inkubationszeiträume
bei 37°C
anschlossen. Proteine wurden danach durch Zugabe von Acetonitril
(3,5 ml) ausgefällt
und der Überstand
durch Zentrifugation gesammelt. Die Konzentration von FD105, die
durch den Abbau von BJ2000 entstand, wurde berechnet unter Verwendung
einer Standardkurve, die durch serielle Verdünnung von unabhängig synthetisiertem
FD105 erhalten worden war, das in serumhaltigem Medium unter identischen
Bedingungen inkubiert worden war. HPLC-Analysen wurden durchgeführt an einem
Hewlett-Packard-1090-Flüssigchromatographen
unter Verwendung einer Waters C4 15 μm 300 × 3,9 mm Reverse-Phase-Säule, um
die Produkte, die durch den Abbau von BJ2000 entstanden, zu charakterisieren
und quantitativ auszuwerten. Der Betriebsmodus war isokratisch und
zwei Lösungen "A" (53% Acetonitril) und "B" (47% Wasser) wurden verwendet mit einer
Durchflussrate von 0,5 ml/min und einem Injektionsvolumen von 10 μl. Die Peaks
wurden bei 250 nm detektiert. Unter diesen Bedingungen zeigten unabhängig synthetisiertes
FD105 und BJ2000 Retentionszeiten von ungefähr 10,5 bzw. 15,2 Minuten.
-
Die
Halbwertszeit von BJ2000, gemessen mit UV-Spektrophotometrie bei
340 nm, war bei 37°C
34 Minuten in RPMI-1640, das mit 10% FBS ergänzt war. Es ist jedoch anzumerken,
dass die Extinktion bei dieser Wellenlänge eine frühe Sättigung bei hohen Extinktionseinheiten,
z.B. 0,6, erreichte (12A). Die Halbwertszeitstudie
wurde daher mit HPLC-Analyse durchgeführt, wodurch abnehmende und
zunehmende Peaks, die dem Verschwinden von BJ2000 und dem Erscheinen
von FD105 zugeordnet werden konnte, eindeutig überwacht werden konnten. Wie
erwartet, wurde eine umgekehrte Beziehung beobachtet zwischen den
Flächen der
Peaks, die mit diesen zwei Molekülarten
verbunden waren, mit einer beobachteten Halbwertszeit von 75 Minuten
für BJ2000.
Berechnungen basierend auf der Fläche pro Konzentration in der
Standardkurve [Fläche =
2,796 × (Konzentration) – 38,65;
R2 = 0,99] deuteten darauf hin, dass BJ2000
in einer Ausbeute von 87% nach 24 Stunden Inkubation in RPMI-1640,
das mit 10% FBS ergänzt
war, bei 37°C
in FD105 umgewandelt worden war (12B).
-
Beispiel 11
-
Kinasetests für BJ2000
-
(i) EGFR-Kinasetest
-
Dieser
Test ist ähnlich
dem vorher beschriebenen. Nunc MaxiSorp-96-Napf-Platten wurden über Nacht bei
37°C mit
100 μl/Napf
25 ng/ml PGT in PBS inkubiert. Überschüssiges PGT
wurde entfernt und die Platten wurden dreimal mit Waschpuffer (Tween
20 (0,1%) in PBS) gewaschen. Die Kinasereaktion wurde durchgeführt unter
Verwendung von 4,5 ng/Napf EGFR, affinitätsgereinigt aus A431-Zellen
(29). Die Verbindung wurde zugegeben und die Phosphorylierung durch
Zugabe von ATP (20 μM)
gestartet. Nach 8 Minuten bei Raumtemperatur unter konstantem Schütteln wurde
die Reaktion gestoppt, indem die Mischung abgesaugt wurde und die
Platten viermal mit Waschpuffer (Tween 20 (0,1%) in PBS) gespült wurden.
Phosphoryliertes PGT wurde detektiert nach 25-minütiger Inkubation
mit 50 μl/Napf
HRP-konjugiertem PY20-Antiphosphotyrosin-Antikörper (Santa Cruz Biotechnology,
CA), der auf 0,2 μg/ml
in Blockierungspuffer (3% Rinderserumalbumin; 0,05% Tween 20 in
PBS) verdünnt
war. Der Antikörper
wurde durch Absaugen entfernt und die Platte viermal mit Waschpuffer
gewaschen. Die Signale wurden durch Zugabe von 50 μl/Napf 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin-(TMB)-Peroxidasesubstrat
(Kierkegaard und Perry Laboratories, Gaithersberg, MD, USA) entwickelt.
Nach Entwicklung der blauen Farbe wurden 50 μl H2SO4 (0,09 M) pro Napf zugegeben und die Platten
bei 450 nm unter Verwendung eines Bio-Rad-ELISA-Lesegeräts (Modell
2550) abgelesen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Kombimolekül BJ2000
EGFR-TK in einer dosisabhängigen
Art und Weise hemmt (IC50 = 0,1 μM). Es ist bemerkenswert,
dass die EGFR-TK-Bindungsaffinität
von BJ2000 geringer ist als die des freien Liganden (FD105) (IC50 = 0,2 μM).
Dies zeigt die Möglichkeiten
eines rezeptoraffinen Konjugats TZ-I (z.B. BJ2000), das fähig ist
zu einem weniger sperrigen Inhibitor I (FD105) abgebaut zu werden,
der eine stärkere
Affinität
für den gleichen
Rezeptor besitzt (wie für
BJ2000 in Schema 2 gefordert).
-
(ii) c-Src- und Insulinkinasetests
-
Die
Bedingungen für
die c-src- und Insulinkinasetests waren wie die für den EGFR-Kinasetest
mit der Ausnahme, dass 1 mM Manganchlorid dem Testpuffer zugegeben
wurde und die endgültige
ATP-Konzentration 100 μM
war. Die Reaktion wurde gestoppt durch Zugabe von 50 μl einer 250
mM Lösung
von EDTA vor dem Absaugen. In Versuchen, bei denen die Hemmung von
EGFR mit c-src-Kinase oder Insulinrezeptor verglichen wurde, ersetzte
in Baculovirus exprimiertes menschliches c-src (1,2 Einheiten/Napf,
Upstate NY) oder die in Baculovirus exprimierte cytoplasmatische
Domäne
der Insulinrezeptor-β-Untereinheit
(15 ng/ml, Biomol Research Laboratories Inc., USA) den EGFR. Als
positive Kontrollen wurden PP1 (Biomol Research Laboratories Inc.),
ein selektiver Inhibitor von c-src (IC50 =
170 nM) und HNPMA-(AM)3 (Biomol Research
Laboratories Inc.), ein Inhibitor des Insulinrezeptors (IC50 = 100 μM)
verwendet.
-
In
einem kompetitiven EGFR-Bindungstest zeigte BJ2000 (IC50 =
0,1 μM)
eine zweifach größere Bindungsaffinität als sein
Metabolit FD105 (IC50 = 0,2 μM) für die ATP-Stelle
von gereinigtem EGFR. Daher zeigten sowohl der Wirkstoff als auch
die entsprechenden Prodrugs eine signifikante Affinität für EGFR.
Wie vorher beobachtet, zeigte TEM keine Wirkung auf die Tyrosinkinaseaktivität dieses
Rezeptors (IC50 > 100 μM) (13A). Weiterhin wurde die EGFR-Selektivität dieser
beiden Mittel getestet durch Vergleich ihrer EGFR hemmenden Aktivitäten mit
denen von anderen TKs, wie c-src und dem Insulinrezeptor. In ELISA-Tests
blockierten BJ2000 und sein Metabolit FD105 die c-src-TK-Aktivität nicht
noch übten
sie irgendeine Wirkung auf den Insulinrezeptor TK im Bereich von
1 bis 100 μM
aus, was auf die Selektivität
dieser Mittel für
EGFR hindeutet (13B und 13C).
-
Beispiel 12
-
Test zu der durch EGF
induzierten Autophosphorylierung (SMA41 und SMA52)
-
Die
Hemmung der Rezeptorautophosphorylierung in lebensfähigen Zellen
wurde mit Antiphosphotyrosin-Western-Blots
bestimmt. A431-Zellen wurden über
Nacht bei 37°C
in einer 6-Napf-Platte (1 × 106) mit 0,1% Serum 24 Stunden lang vorinkubiert,
wonach sie einem Dosisbereich für
jeden Wirkstoff 2 Stunden lang ausgesetzt wurden und anschließend mit
50 ng/ml EGF 30 Minuten lang bei 37°C behandelt wurden. Die Zellen
wurden danach mit PBS gewaschen und in kaltem Lysepuffer [50 mM
Tris-HCl pH 7,5; 150 mM NaCl; 1% NP40, 1 mM EDTA; 5 mM NaF; 1 mM
Na3VO4; Proteaseinhibitortablette
(Roche Biochemicals, Laval, Kanada)] wieder suspendiert. Die Lysate
wurden 30 Minuten lang auf Eis gehalten und durch Zentrifugation
mit 10.000 U/min 20 Minuten lang bei 4°C gesammelt. Die Proteinkonzentrationen
wurden gegen eine standardisierte Kontrolle unter Verwendung eines
Bio-Rad-Proteintestkits (Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA) bestimmt. Gleiche
Mengen an Protein (40 μg/ml)
aus jedem Lysat wurden auf eine 12% SDS-PAGE gegeben und auf eine
PVDF-Membran (Millipore, Bedford, MA) überführt. Die nichtspezifische Bindung
an der PVDF-Membran wurde minimiert mit einem Blockierungspuffer,
der fettfreie Trockenmilch (3%) in PBS enthielt. Die Membran wurde
mit primären
Antikörpern
[entweder Antiphosphotyrosin-Antikörper (UBI, Lake Placid, NY)
zum Nachweis von Phosphotyrosin oder Anti-EGFR (Neomarkers, Fremont,
CA) zur Bestimmung der entsprechenden Rezeptorgehalte] und mit Anti-β-Tubulin
(Neomarkers, Fremont, CA) zum Nachweis einer gleichmäßigen Beladung
geblottet. Danach wurden die Blots mit HRP-Ziege-Antimaus-Antikörper (1:200
Verdünnung;
Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA) inkubiert und die Banden sichtbar
gemacht mit einem verstärkten
Chemilumineszenzsystem (Amersham Pharmacia Biotech, Buckinghamshire,
GB). Die Bandenintensitäten
wurden gemessen unter Verwendung des SynGene-GeneTools-Softwarepakets
(Cambridge, GB).
-
Beispiel 13
-
Mischzieleigenschaften
(BJ2000)
-
(i) Autophosphorylierungstest
-
Die
Hemmung der Rezeptorautophosphorylierung in lebensfähigen Zellen
wurde mit Antiphosphotyrosin-Western-Blots
bestimmt. A431- und NIH3T3-Zellen wurden bis zum Zusammenfließen in 6-Napf-Platten gezüchtet, zweimal
mit PBS gewaschen und serumfreiem Medium 18 Stunden lang ausgesetzt.
Sie wurden anschließend
mit den Verbindungen 90 Minuten lang behandelt und dann mit EGF
(100 ng/ml) 10 Minuten lang (A431-Zellen) oder mit PDGF (100 ng/ml)
10 Minuten lang (NIH3T3-Zellen). Sie wurden danach mit PBS gewaschen
und wieder in kaltem Lysepuffer [50 mM Tris-HCl pH 7,5; 150 mM NaCl;
1% Nonidet P-40, 1 mM EDTA; 5 mM NaF; 1 mM Na3VO4; Proteaseinhibitortablette (Roche Biochemicals,
Laval, Kanada)] wieder suspendiert. Die Lysate wurden 30 Minuten
lang auf Eis gehalten und durch Zentrifugation mit 10.000 U/min
20 Minuten lang bei 4°C
gesammelt. Die Proteinkonzentrationen wurden gegen eine standardisierte
Kontrolle unter Verwendung des Bio-Rad-Proteintestkits (Bio-Rad
Laboratories, Hercules, CA) bestimmt. Gleiche Mengen an Protein
(40 μg/ml)
aus jedem Zelllysat wurden für
eine 8% SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) zugefügt und auf
eine Polyvinylidendifluoridmembran (PVDF) (Millipore, Bedford, MA) überführt. Die
nichtspezifische Bindung an der Membran wurde minimiert mit einem
Blockierungspuffer, der fettfreie Trockenmilch (3%) in PBS enthielt.
Die Membran wurde 1 Stunde lang mit primären Antikörpern [entweder Antiphosphotyrosin-Antikörper PY20
(NeoMarkers, Fremont, CA) oder Anti-EGFR-Antikörper (Neomarkers, Fremont,
CA)] und mit Anti-β-Tubulin-Antikörpern (Neomarkers,
Fremont, CA) zum Nachweis der gleichen Beladung geblottet. Die Membran
wurde anschließend
mit HRP-Ziege-Antimaus-Antikörper
(Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA) inkubiert und die Banden mit
einem verstärkten
Chemilumineszenzsystem (Amersham Pharmacia Biotech, Buckinghamshire,
GB) sichtbar gemacht. Bandenintensitäten wurden gemessen unter Verwendung
des SynGene-GeneTools-Softwarepakets
(Cambridge, GB).
-
Für die Untersuchung
der Hemmung der durch Mitogen aktivierten Proteinkinase-(MAPK)-Aktivierung durch
BJ2000 wurden Proteinlysate, wie oben beschrieben, erhalten und
ein Western Blot wurde durchgeführt (39).
Die Membran wurde mit Anti-phosphorylierten MAPK-Antikörpern oder
Antikörpern,
die für
MAPK spezifisch waren (Cell Signaling, Beverly, MA, USA) inkubiert.
-
Um
zu bestimmen, ob die Blockade der EGFR-Autophosphorylierung zu einer
Hemmung der Signalgebung stromabwärts führt, wurde die Wirkung des
Kombimoleküls
auf durch EGF induzierte Phosphorylierung von MAPK in A431-Zellen
analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass BJ2000 eine vollständige Hemmung der
MAPK-Phosphorylierung in Konzentrationen von nur 1 μM induzierte,
ohne die Pegel von MAPK zu beeinflussen, was darauf hindeutet, dass
dieses Kombimolekül
EGFR- und MAPK-abhängige
stromabwärts
stattfindende Signalgebung signifikant blockieren kann (18).
-
Die
Western-Blot-Analyse zeigte, dass BJ2000 die durch EGF induzierte
EGFR-Autophosphorylierung in A431-Zellen blockierte in einer dosisabhängigen Weise
mit einer IC50 von ≈ 6 μM, ohne die Pegel von EGFR zu
beeinflussen (14A). Bei Konzentrationen von
bis zu 30 μM
hat es keine Wirkung auf durch PDGF induzierte PDGFR-Autophosphorylierung
in NIH3T3-Zellen. Diese Ergebnisse sind ein weiterer Hinweis auf
die Selektivität
von BJ2000 für
EGFR (14B). Außerdem kann BJ2000 nicht nur
durch EGF induzierte EGFR-TK-Autophosphorylierung
blockieren, sondern auch die durch Heregulin (HRG) stimulierte Phosphorylierung
des HER2-(erbB2)-Genprodukts p185neu (22).
-
Anders
als FD105 ist BJ2000 ein reaktives Molekül, das Nucleophile alkylieren
kann. So wurde daher unterstellt, dass es eine kovalente Schädigung der
ATP-Stelle von EGFR beeinflussen könnte, wodurch eine irreversible
Hemmung induziert würde.
Um diese Hypothese zu testen, wurde der Reversibilitätstest (40,
41) verwendet, bei dem die Zellen mit dem Wirkstoff 90 Minuten lang
behandelt werden, wonach das Kulturmedium wiederholt entfernt und
dreimal ersetzt wird und anschließend die EGFR-Autophosphorylierung
gemessen wird. Wie erwartet unterdrückten BJ2000 und FD105 bei
30 μM die
EGF-abhängige
EGFR-Autophosphorylierung in A431-Zellen direkt nach Wirkstoffkontakt
vollständig.
Bei einer 8-stündigen
Nachbehandlung in wirkstofffreiem Medium (gefolgt von wiederholten
Auswaschungen) wurden jedoch nur 40% der EGFR-Autophosphorylierungsaktivität in Zellen,
die mit BJ2000 behandelt worden waren, wieder hergestellt, was darauf
hindeutet, dass letzteres eine teilweise irreversible Hemmung der
EGFR-Autophosphorylierung induzieren kann. Im Gegensatz dazu wurden
96% der EGFR-Autophosphorylierungsaktivität in Zellen wiederhergestellt,
die mit FD105 bei der gleichen Dosis behandelt worden waren. Wie
erwartet, zeigte TEM sofort nach der 90-minütigen Behandlung keine hemmende
Aktivität
noch induzierte es irgendeine Wirkung nach 8-stündiger Nachbehandlung (15).
-
(ii) Reverser EGFR-Autophosphorylierungstest
-
A431-Zellen
wurden bis zum Zusammenfließen
in 6-Napf-Platten wachsen gelassen und dann in serumfreiem Medium
18 Stunden lang inkubiert (41). Doppelte Ansätze von Zellen wurden dann
jeweils mit 30 μM
jeder Verbindung 90 Minuten lang behandelt. Ein Satz von Zellen
wurde dann mit EGF (100 ng/ml) 10 Minuten lang stimuliert und die
Extrakte wurden hergestellt, wie bei dem oben ausgeführten Western-Blot-Verfahren
beschrieben. Der andere Satz von Zellen wurde von jeder Verbindung
mit erwärmtem
serumfreien Medium freigewaschen und 2 Stunden lang inkubiert. Danach
wurden die Zellen gewaschen, weitere 2 Stunden lang inkubiert, wiederum
gewaschen und dann weitere 4 Stunden lang inkubiert. Dieser Satz
von Zellen wurde dann mit EGF stimuliert und die Extrakte wurden
präpariert
wie bei dem ersten Satz.
-
(iii) In-vitro-Wachstumshemmtest
-
Um
die Wirkung unserer Verbindungen auf eine durch Wachstumsfaktoren
stimulierte Proliferation zu untersuchen, wurden Zellen bis zu 70%
Zusammenfließen
in 48-Napf-Platten gezüchtet
und zweimal mit PBS gewaschen, wonach sie serumfreiem Medium 18
Stunden lang ausgesetzt wurden. Die Zellen wurden dann jedem Wirkstoff
und den Wachstumsfaktoren (EGF, TGFα, PDGF oder Serum) 72 Stunden
lang ausgesetzt und das Zellwachstum unter Verwendung des Sulforhodamin-B-(SRB)-Tests
gemessen (33). Kurz gesagt wurden nach der Wirkstoffbehandlung die
Zellen unter Verwendung von 50 μl
kalter Trichloressigsäure
(50%) 60 Minuten lang bei 4°C
fixiert, fünfmal
mit Leitungswasser gewaschen und 30 Minuten bei Raumtemperatur mit SRB
(0,4%) gelöst
in Essigsäure
(0,5%) gewaschen. Die Platten wurden fünfmal mit 1% Essigsäure gespült und an
der Luft trocknen gelassen. Der entstehende gefärbte Rückstand wurde in 200 μl Tris-Base
(10 mM) gelöst
und die optische Dichte für
jeden Napf bei 450 nm unter Verwendung eines Bio-Rad-Mikroplatten-Lesegeräts (Modell
2550) abgelesen. Jeder Punkt bedeutet einen Durchschnittswert von
mindestens zwei unabhängigen
Versuchen, die dreifach durchgeführt
wurden.
-
Um
die Reversibilität
der antiproliferativen Wirkungen unserer Verbindungen zu untersuchen,
wurden Zellen bis zu 70% Zusammenfließen in 96-Napf-Platten gezüchtet und
anschließend
zweimal mit PBS gewaschen, wonach sie serumfreiem Medium 18 Stunden
lang ausgesetzt wurden. Unter kontinuierlichem Kontakt wurden die
Zellen verschiedenen Konzentrationen jeden Wirkstoffs 120 Stunden
lang ausgesetzt. Bei kurzem Kontakt wurden sie jedem Wirkstoff 2
Stunden lang ausgesetzt, wonach sie sich 120 Stunden lang in wirkstofffreiem
Medium erholen gelassen wurden. Wachstumshemmende Aktivitäten wurden
ausgewertet unter Verwendung des oben beschriebenen SRB-Tests.
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Die
cytotoxischen Wirkungen unserer Verbindungen wurden ausgewertet
unter Verwendung des 3-(4,5-Dimethylthiazo-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid-(MTT)-Tests
(42) mit kleineren Modifikationen. Kurz gesagt wurden Zellen in
24-Napf-Platten gezüchtet
und dann den Verbindungen 96 Stunden lang ausgesetzt. MTT (50 μl) (5 mg/ml
in steriler PBS) wurde zu 500 μl
Medium zugegeben und die Platten wurden 2 bis 3 Stunden lang bei
37°C inkubiert.
Der entstehende gefärbte
Rückstand
wurde in DMSO gelöst
und die optische Dichte für
jeden Napf bei 570 nm unter Verwendung eines Bio-Rad-Mikroplatten-Lesegeräts (Modell 2550)
abgelesen. Jeder Punkt bedeutet den Durchschnitt von mindestens
zwei unabhängigen
Versuchen, die zweifach durchgeführt
wurden.
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In
einem MTT-Cytotoxizitätstest
zeigte TEM keine unterschiedliche Cytotoxizität bei dem isogenen Paar der
Zelllinien NIH3T3/NIH3T3HER14 (20A).
Im Gegensatz dazu induzierte BJ2000 eine mehr als fünffach höhere Cytotoxizitätsaktivität in dem
EGFR-Transfektanten NIH373HER14 (20B).
Eine ähnliche differenzielle
Antwort wurde auch für
den abgeleiteten Metaboliten FD105 beobachtet, der unabhängig getestet
wurde, was darauf hindeutet, dass die Selektivität nach vollständiger Umwandlung
von BJ2000 in FD105 erhalten bleibt (20C).
Dies bietet den ersten Beweis für
eine durch EGFR vermittelte selektive Cytotoxizität, die durch
ein Alkylierungsmittel der Triazenklasse induziert wird.
-
SRB-Tests
zeigten, dass BJ2000 (16B)
wie FD105 (16A) BJ2000 die durch EGF oder
TGFα induzierte
Proliferation in NIH3T3-Zellen, die stabil mit dem EGFR-Gen transfiziert
waren (NIH3T3HER14) (100% Wachstumshemmung bei 1 μM) selektiv
blockieren konnte. Dieses Kombimolekül und sein Metabolit (BJ2000
und FD105) waren ungefähr
30-fach weniger effektiv bei der Hemmung des durch PDGF stimulierten Wachstums
(16A und B) (100% Hemmung bei ungefähr 30 μM). In gleicher
Weise zeigten diese Wirkstoffe eine geringere Wirkung auf durch
Serum stimuliertes Wachstum bei NIH3T3HER14-Zellen (100% Wachstumshemmung
bei Konzentrationen > 30 μM) (16C). Diese EGFR-selektiven Wirkungen stimmen überein mit
denen, die mit ELISA und Vollzellautophosphorylierungstests beobachtet
wurden.
-
Die
A431-Zellen exprimieren TGFα und überexprimieren
den Kognatrezeptor EGFR, was zu einem aggressiven autokrinen Zellwachstum
führt.
Es wurde gezeigt, dass diese Zellen empfindlich sind für antiproliferative
Mittel, die EGFR ansteuern, sowohl in vitro als auch in vivo (35).
Außerdem
exprimieren sie auch das DNA-Reparaturenzym
O6-Alkylguanintransferase (AGT), von dem
bekannt ist, dass es für
die Resistenz gegen Monoalkyltriazene der gleichen Klasse, wie BJ2000
verantwortlich ist (43). Daher wurde gefunden, dass diese Zelllinie
ein geeignetes Modell ist, um die Empfänglichkeit für die antiproliferativen
Wirkungen der Verbindungen der vorliegenden Erfindung zu testen.
Nach 120 Stunden kontinuierlichem Kontakt zeigten die Ergebnisse, die
im SRB-Test erhalten wurden (17A),
dass BJ2000 ungefähr
dreifach potenter (IC50 = 15 μM) war als der
Metabolit FD105 alleine (IC50 = 47 μM) (17B) in der AGT-kompetenten Zelllinie A431. Im
Gegensatz dazu zeigte TEM bei Konzentrationen bis zu 200 μM keine signifikante
antiproliferative Aktivität
in diesen Zellen (17C). Was noch wichtiger ist,
in einem kurzen Kontakttest (2 Stunden) gefolgt von einer 120-stündigen Erholungsperiode
wurde ein fast vollständiger
Verlust der Aktivität
für FD105
in der A431-Zelllinie beobachtet (IC50 > 100 μM) (17B), was darauf hindeutet, dass es eine signifikante
reversible wachstumshemmende Aktivität induzierte. Im Gegensatz
dazu zeigte BJ2000 eine signifikante Retention der Aktivität (IC50 = 38 μM) (17A), das darauf hindeutet, dass es eine länger andauernde
Wirkung hat als sein Metabolit FD105.
-
(iv) Alkali-Komettest
zur quantitativen Auswertung der DNA-Schädigung
-
Der
Alkali-Komettest wurde durchgeführt,
wie vorher beschrieben (26). Die Zellen wurden den Wirkstoffen (BJ2000,
FD105 oder TEM) 30 Minuten lang ausgesetzt, mit Trypsin-EDTA geerntet
und anschließend durch
Zentrifugation gesammelt und in PBS resuspendiert. Zellsuspensionen
wurden auf ungefähr
106 Zellen verdünnt und mit Agarose (1%) in
PBS bei 37°C
in einer Verdünnung
von 1:10 gemischt. Die Gele wurden auf Gelbond-Streifen (Mandel Scientific, Guelph,
Kanada) gegossen unter Verwendung von Gelgießkammern, wie vorher beschrieben
(31), und dann sofort in einen Lysepuffer [2,5 M NaCl, 0,1 M Tetranatrium-EDTA,
10 mM Tris- Base,
1% (G/V) N-Laurylsarcosin, 10% (V/V) DMSO und 1% (V/V) Triton X-100,
pH 10,0] gestellt. Nachdem die Gele 30 Minuten lang auf Eis geblieben
waren, wurden sie vorsichtig mit destilliertem Wasser gespült und in
einen zweiten Lysepuffer (2,5 M NaCl, 0,1 M Tetranatrium-EDTA, 10
mM Tris-Base), der 1 mg/ml Proteinase K enthielt, 60 Minuten bei
37°C eingetaucht.
Danach wurden die Gele mit destilliertem Wasser gespült, in alkalischem
Elektrophoresepuffer 30 Minuten lang bei 37°C inkubiert und bei 300 mA 60
Minuten lang elektrophoretisch aufgetrennt. Die Gele wurden anschließend mit
destilliertem Wasser gespült
und 30 Minuten lang in 1 M Ammoniumacetat gestellt. Sie wurden in
100% Ethanol 2 Stunden lang eingeweicht und über Nacht getrocknet und anschließend mit
SYBR Gold (1/10.000 Verdünnung
der von Molecular Probes, Eugene, OR gelieferten Vorratslösung) 20
Minuten lang gefärbt.
Kometen wurden mit einer Vergrößerung von
330 x sichtbar gemacht und die DNA-Schädigung wurde quantitativ ausgewertet
unter Verwendung des Tail-Moment-Parameters (d.h. der Abstand zwischen
dem Massenmittelpunkt des Kopfes und des Schwanzes des Kometen multipliziert
mit dem Prozentanteil an DNA in dem Schwanz des Kometen). Minimal
50 Zellkometen wurden für jede
Probe analysiert unter Verwendung der ALKOMET-Version-3.1-Bildanalyse-Software
und die Werte sind Durchschnittswerte der Tail-Momente für die gesamte
Zellpopulation pro Probe.
-
Unter
Verwendung des Alkali-Komettests wurde gezeigt, dass im Gegensatz
zu FD105 (19A) und wie bei TEM BJ2000
eine dosisabhängige
DNA-Schädigung
in A431-Zellen nach 30 Minuten Wirkstoffkontakt induzierte (19B), was einen indirekten Beweis liefert für die Bildung
einer metastabilen Methyldiazoniummolekülart. Interessanterweise induzierte
dann, wenn der Test in einem isogenen Paar von Zelllinien durchgeführt wurde,
bei denen der einzige Unterschied EGFR war, BJ2000 eine mehr als
zweifach höhere
DNA-Schädigung in
dem EGFR-Tranfektanten, was darauf hindeutet, dass die EGFR-Affinität (wie in
Stoffwechselweg 3 in Schema 2, EGFR+ vorhergesagt) eine Rolle spielen
könnte
bei der Ansteuerung der EGFR exprimierenden Zellen durch den Wirkstoff
(19B).
-
Beispiel 14
-
Binäre Zielführungseigenschaften von SMA41
-
Die
signifikante antiproliferative Aktivität von SMA41 in einer methyltriazinresistenten
Zelle führte
zu weiteren Studien der binären
(EGFR und DNA) Zieleigenschaften. Dies wurde durch zwei Arten von
Tests erreicht: EGF-stimulierte Tyrosinphosphorylierung und DNA-Schädigung.
-
(i) Hemmung der EGFR-TK-Aktivität
-
In
einem kompetitiven EGFR-Bindungstest zeigte SMA41 (IC50,
0,2 μM)
eine fünffach
stärkere
Bindungsaffinität
als SMA52 (1,02 μM)
für die
ATP-Stelle des gereinigten Rezeptors. TEM zeigte keine signifikante Aktivität für diesen
Rezeptor (IC50 > 100 μM)
(9). Dies ist ein Beispiel eines Konjugats CYT-I
(z.B. SMA41), das eine stärkere
Affinität
für seinen
Kognatrezeptor hat als sein Metabolit I (z.B. SMA52) (siehe Schema
2).
-
Eine
Western-Blot-Analyse (10) zeigte, dass beide Wirkstoffe
fast den gleichen Grad an Hemmung der durch EGF induzierten EGFR-Autophosphorylierung
induzierten [IC50 SMA52 = 8,44 μM, IC50 SMA41 12,5 μM]. Im Gegensatz zu SMA41 und
SMA52 zeigte TEM weder eine EGFR-Bindungsaffinität, noch hemmte es die durch
EGF induzierte Autophosphorylierung in A431-Zellen [IC50 > 100 μM] in den
spezifizierten Dosisbereichen.
-
(ii) Quantitative Auswertung
der DNA-Schädigung
-
Unter
Verwendung des Alkali-Komettests wurde gezeigt, dass im Gegensatz
zu SMA52 (11) sowohl SMA41 als auch
TEM eine DNA-Schädigung
in dosisabhängiger
Weise induzieren konnten. Unterschiede wurden jedoch in der Kinetik
der dosisabhängigen
DNA-Schädigung
beobachtet, die durch SMA41 induziert wurde im Vergleich zu TEM.
Für SMA41
war der Trend, eine schnelle Kernkondensation bei den höchsten Dosen
zu induzieren (25 bis 100 μM),
was zu einer Reduktion der Kometschwanzbildung führte. Für SMA41 konnte ein signifikantes
Kometschwanzmoment bzw. Komet-Tail-Moment nur in dem Bereich von
6 bis 25 μM
beobachtet werden nach kurzem Wirkstoffkontakt von 30 Minuten und
2 Stunden (11). Bei 2-stündigem Kontakt
wurde eine Verringerung des Tail-Moments beobachtet, bei Konzentrationen über 6 μM, bei gleichzeitig beobachtbarer
Kernkondensation, wahrscheinlich aufgrund des schnellen Einsetzens
der Apoptose. Im Gegensatz dazu zeigte TEM (11)
einen dosisabhängigen
Anstieg des Komet-Tail-Moments bei 30 Minuten Kontakt mit einer
bemerkenswerten Verstärkung
bei dem längeren
2-stündigen
Wirkstoffkontakt (11). Dies ist ein
prima-facie-Beweis,
dass trotz der Tatsache, dass sie beide methylierende Mittel sind,
der Wirkungsmechanismus von SMA41 deutlich verschieden ist von dem
von TEM.
-
Diskussion
-
Mittel,
die EGFR und sein engstes Homologon p185neu,
das HER2-Genprodukt, ansteuern, bieten zwei Hauptvorteile: 1) Sie
induzieren zielselektive Antitumoraktivitäten und 2) sie zeigen gute
Toxizitätsprofile. Wenn
sie keine Apoptose induzieren können,
sind sie jedoch cytostatische Mittel, die reversible Antitumorwirkungen
induzieren. Für
längere
Antitumoraktivität
haben sich Kombinationen mit anderen cytotoxischen Wirkstoffen (z.B.
Cisplatin, Doxorobucin, Taxans) als nützliche Alternative erwiesen
(13). Die mangelnde Selektivität
der letzteren Mittel kann jedoch die Gesamttoxizitätsprofile
dieser Pläne
negativ verändern.
Ein neuer Ansatz für
dieses Problem wird vorgeschlagen, bei dem versucht wird, EGFR-TK-Inhibitoren
mit Pharmacophoren mit bekannten cytotoxischen DNA schädigenden
Eigenschaften zu einzelnen Kombimolekülen, die EGFR ansteuern, zu
kombinieren.
-
Wie
in Schema 3 ausgeführt,
basiert die Komponente mit gezielter Selektivität auf unserem Ansatz der starken
Affinität
des Kombimoleküls
für die
cytosolische Domäne
von EGFR, die das Gleichgewicht zwischen TZ-I' (extrazelluläres Kompartiment)/TZ-I (cytosolisch)
(Stoffwechselweg 1) und TZ-I (cytosolisch)/TZ-I-EGFR (Stoffwechselweg
3) beeinflussen kann. Sowohl gebundene als auch ungebundene Fraktionen
von TZ-I werden schließlich
abgebaut unter Erzeugung von I, das weiterhin EGFR TK blockieren
kann (Stoffwechselwege 5 und 7). Fraktionen von ungebundenem TZ-I
können
durch den Kern diffundieren, wo die erzeugte Methyldiazoniumart
(TZ) DNA alkylieren und schädigen
kann (Stoffwechselweg 6). Zusätzlich
kann TZ-I mit Aminosäureresten
an der aktiven Stelle des Rezeptors reagieren, wodurch dieser ineversibel
gehemmt wird, was zur Bildung von I-TZ-EGFR führt, das I freisetzen kann.
Wenn in situ erzeugtes I seine Affinität für den geschädigten Rezeptor verliert, kann
es an andere nicht geschädigte
Rezeptormoleküle
binden, was dann zu einer verlängerten EGFR-TK-Hemmung
führt (Stoffwechselweg
4). Was noch wichtiger ist, TZ-I kann eine Hydrolyse durchlaufen,
was zu der in-situ-Freisetzung von nicht umgesetzten Fraktionen
von TZ führt,
die von dem Rezeptor wegdiffundieren können. Diese Postulate wurden
gestützt
durch prima-facie-Versuchsdaten, die mit BJ2000 erhalten wurden.
-
Die Überexpression
von EGFR kommt häufig
vor bei einer Vielzahl der hauptsächlich vorkommenden menschlichen
festen Tumoren mit Ursprung im Epithel, wie Brust-, Colorektal-,
Kopf- und Hals-, Eierstock- und Blasenkarzinome (44). Eine EGF-Bindung
induziert eine Rezeptordimerisierung, Autophosphorylierung und Aktivierung
der mitogenen Signalgebung. Die A431-Zelllinie exprimiert eine große Anzahl
von EGF-Bindungsstellen
und auch den EGFR-Liganden TGF mit hoher Affinität (35). Dies führt zu einem
aggressiven autokrin kontrollierten Wachstum in vitro. Die Blockierung
der A431-Zellproliferation ist zu einem Standardscreening für antiproliferative
Inhibitoren der EGFR-TK-Aktivität
geworden (35, 45). Diese Zelllinie exprimiert auch das mit der Alkyltriazenresistenz
in Beziehung stehende DNA-Reparaturenzym MGMT und ist, wie hier
gezeigt (5B), resistent gegen das cyclische
1-Methyl-1,2,3-triazen TEM (IC50 = 366 μM). Daher
bietet es ein gutes Modell zur Bestimmung der pharmakologischen
Vorteile der gleichzeitigen Ansteuerung von EGFR und DNA in EGF
exprimierenden refraktären
Tumoren.
-
Dacarbazine
und TEM, zwei Prodrugs von Monomethyltriazenen sind die aktivsten
Wirkstoffe bei der Behandlung von malignen Melanomen und Gliomen
(46). Wie in Schema 1 ausgeführt,
wird das cytotoxische Monoalkyltriazen MTIC unter physiologischen
Bedingungen abgebaut unter Erzeugung einer Vielzahl von Metaboliten,
wobei die kritische Reaktion die Heterolyse des nicht konjugierten
Tautomers zu dem Arylamin AIC und der Alkyldiazoniummolekülart ist
(47). Es wurde bereits durch isotopische Markierung gezeigt, dass
letztere Molekülart
DNA an den Positionen 6 und 7 von Guanin oder Position 3 von Adenin
alkyliert. Wie gezeigt kann SMA41 wie MTIC ein freies Arylamin (SMA52)
erzeugen und ein gleichzeitig erzeugtes metastabiles Methyldiazonium,
das die gleiche Art von alkalilabilen DNA-Läsionen induzieren kann, wie
solche, die mit TEM oder anderen klassischen Triazenen verbunden
sind. Tatsächlich
wurde im Gegensatz zu SMA52 ausgesetzten Zellen ein erhebliches
Ausmaß an
DNA-Schädigung
bei solchen beobachtet, die mit SMA41 behandelt worden waren im
Bereich von 6,25 bis 25 μM.
Da dieser Test die alkalische Elektrophorese der gesamten Zellkerne
betraf, wird angenommen, dass diese Fragmentierung hauptsächlich auf
N7-Methylguanin beruht, eine Art von Läsion mit bekannten alkalilabilen
Eigenschaften (48). Die quantitative Auswertung dieser Art der alkalilabilen
DNA-Läsion
durch klassischen alkalischen Elutionstest ist nun gut dokumentiert
(49).
-
Einzelzellmikroelektrophorese-(Komet)-Tests
zeigten eindeutig, dass wie TEM die klinische Prodrug von MTIC,
SMA41 stark DNA schädigende
Eigenschaften besitzt. Die bemerkenswerten Unterschiede zwischen
den Dosis-Wirkungs-Profilen von SMA41 und TEM [DNA-Schädigung,
SRB und klonogene Tests] deuten jedoch darauf hin, dass diese beiden
methylierenden Mittel die Zellproliferation mit verschiedenen Mechanismen
blockieren können.
Es ist bemerkenswert, dass die Aktivität von SMA41 in dem klonogenen
Test ungefähr
8-fach größer war
als im SRB-Test. Dies kann einer erhöhten Kontaktzeit zugerechnet
werden (6 Tage kontinuierlicher Kontakt).
-
Das
zweite Ziel von SMA41 wurde zuerst beleuchtet, indem seine Fähigkeit
gemessen wurde, die EGFR-TK-Phosphorylierung
eines PGT-Substrats in einem ELISA-Test zu blockieren. Es sollte
zuerst daran erinnert werden, dass die Entwicklung von SMA41 hauptsächlich auf
der vorher identifizierten Beziehung von Struktur und Aktivität in der
Chinazolinreihe beruhte, die zeigte, dass sperrige Substituenten
an den Positionen 6 und 7 toleriert werden. Außerdem erhöhen Elektronendonatorsubstituenten
die Bindungsaktivität
für die ATP-Bindungsstelle von
EGFR. Da die Delokalisierung von Elektronen von N3 der Triazenkette
nur geringe Elektronendonatoreigenschaften beitragen kann für SMA41,
wird angenommen, dass die stärker
EGFR-TK hemmende Aktivität
im Vergleich zu SMA52 (das eine stärkere Elektronendonatorgruppe
an Position 6 enthält (Hammett-Konstante σp =
-0,57, σm = -0,09) (50)) auf der Fähigkeit
beruhen könnte,
eine Methylierung nucleophiler Aminosäureseitenketten in der ATP-Bindungsstelle
des Rezeptors (z.B. Thiolfunktion eines Cysteinrests) zu induzieren.
Es wurde kürzlich
gezeigt, dass Chinazoline, die eine Acrylamidgruppe an Position
6 tragen, Cystein 773 an der TK-aktiven Stelle alkylieren können (5,
51) und dass die Position 64 Angstrom näher zu dem Cysteinrest ist
als die Position 7. Die nicht konjugierte Form des Alkyltriazenrests,
die ungefähr
die gleiche Länge
hat wie die Acrylamideinheit und ein starker Alkylator ist, kann
eine ähnliche
Art von Alkylierung an der aktiven Stelle von EGFR durchlaufen.
Da eine Kontaktzeit (8 Minuten) verwendet wurde, die kürzer war
als t1/2 bei dem ex-vivo-Tyrosinkinasetest (1, 9)
scheint die beobachtete hemmende Aktivität hauptsächlich auf der Bindung des
intakten Moleküls
zu beruhen mit minimalem Beitrag des restlichen SMA52-Metaboliten.
-
Nachdem
gezeigt wurde, dass SMA41 isolierte Rezeptoren ansteuern kann, wurde
eine Untersuchung durchgeführt,
ob dieses Mittel eine Signalübertragung
in A431-Zellen blockieren könnte.
Ein EGF-induzierter Gesamtphosphorylierungstest zeigte, dass wie
SMA52 auch SMA41 die durch EGF induzierte Gesamt-TK-Phosphorylierung
in dosisabhängiger
Weise in A431-Zellen hemmen kann. Außerdem ist SMA41 fähig, die
durch EGF induzierte Autophosphorylierung von EGFR zu blockieren.
Es ist wichtig anzumerken, dass keine nachweisbaren Anteile einer
Tyrosinkinase hemmenden Aktivität
mit TEM über
den gesamten Dosisbereich beobachtet wurden. Der Nachweis der die
Autophosphorylierung hemmenden Aktivitäten für SMA41 und SMA52 ist ein indirekter
Beweis für
den normalen Transport dieser Verbindungen durch die Zellmembran,
obwohl es nicht klar ist an dieser Stelle, ob SMA41 in den Zellen
sequestriert wird vor seiner hydrolytischen Spaltung zu SMA52 oder
ob eine signifikante extrazelluläre
Spaltung auftritt vor dem Zelleintritt dieser beiden Molekülarten.
Einige Schlüsse
können
im Licht der makromolekularen Ansteuerungsergebnisse jedoch gezogen werden.
-
Im
Gegensatz zu dem isolierten Enzymtest, der eine fünffach überlegene
hemmende Aktivität
für SMA41
im Vergleich zu SMA52 zeigte, ergaben die Gesamtzellphosphorylierungstests ähnliche
Aktivitätsgrade
für diese
zwei Wirkstoffe. Wenn keine DNA-Schädigung beobachtet würde, könnten diese
Ergebnisse auf eine vollständige
extrazelluläre
Umwandlung von SMA41 in SMA52 vor dem Eintritt in die Zelle hindeuten.
Die signifikante Kernfragmentierung und die bemerkenswerte Retention
der Aktivität,
die beobachtet wurde, wenn SMA41 nach 2 Stunden entfernt wurde (6A)
sind jedoch ein indirekter Beweis der intrazellulären Sequestrierung
von SMA41, da, wie gezeigt, SMA52 alleine keine DNA schädigenden
Eigenschaften besitzt (11). Der Verlust der TK hemmenden
Aktivität
von SMA41 im Vergleich zu SMA52 (von dem isolierten Enzym zu dem
Gesamtzelltest) kann auf Unterschieden in den intrazellulären Verteilungen
dieser Wirkstoffe beruhen. Nichtsdestotrotz liefern die Ergebnisse
insgesamt den prima-facie-Beweis, dass SMA41 ein neues Triazen mit einer
signifikanten EGFR-Tyrosinkinase hemmenden Aktivität ist, einer
Eigenschaft, die niemals vorher für irgendeine Klasse von Mono-
oder Dialkyltriazenen beobachtet wurde.
-
Basierend
auf bekannten Prinzipien der medizinischen Onkologie, die vorschlagen,
dass schnell sich vermehrende Zellen empfindlicher für DNA schädigende
Mittel sind als langsam wachsende, wurde befürchtet, dass die cytostatische
Wirkung der EGFR-TK-Hemmung die Vermehrung anfangs blockieren würde und
dadurch die Zellempfindlichkeit der DNA-Schädigung, die mit der gleichzeitig
erzeugten Methyldiazoniummolekülart
verbunden ist, herabsetzen könnte.
Dies würde
zu einer ziemlich antagonistischen Wirkung führen. Um diese Hypothese zu
testen, wurde die kombinierte Wirkung der zwei Wirkungsmechanismen
nachgeahmt, indem ein Zwei-Wirkstoff-Kombinationsmodell
mit SMA52 (einem EGFR-TK-Inhibitor) und TEM (einem DNA schädigenden
Mittel) entwickelt wurde. Die Ergebnisse zeigten eine subadditive
Wechselwirkung und keine antagonistische Wirkung zwischen diesen
beiden Wirkstoffen. Außerdem
ist bemerkenswert, dass SMA41 potenter war als die Kombinationen
aus zwei Wirkstoffen. Dies deutet darauf hin, dass ein einzelnes
Molekül,
das als maskierte Form dieser beiden Arten von Mitteln formuliert
ist, wirksamer sein könnte
als eine Kombination aus zwei Wirkstoffen, die einzelne Monoalkyltriazene
und EGFR-TK-Inhibitoren umfassen.
-
Da
SMA41 sowohl die Phosphorylierung, die durch EGF induziert wird,
blockieren kann als auch genomische DNA schädigen kann, kann seine mehr
als 8-fach (SRB-Test) und mehr als 90-fach (klonogener Test) größere Potenz
im Vergleich zu TEM aus den kombinierten Wirkungen dieser beiden
unterschiedlichen Mechanismen der antiproliferativen Aktivitäten entstehen.
Die binäre
Zielfindung kann die Signalübertragung anschalten,
die mit der Induktion der Apoptose verbunden ist. Tatsächlich wurde
im Gegensatz zu SMA52 und TEM eine signifikante Kernkondensation
bei Zellen beobachtet, die mit SMA41 2 Stunden in einem Bereich von
25 bis 100 μM
behandelt worden waren.
-
Signifikante
Hinweise deuten darauf hin, dass eine Überexpression von EGFR ein
Hinweis auf eine schlechte Prognose bei vielen festen Tumoren ist.
Selektive Inhibitoren der Tyrosinphosphorylierung durch EGFR werden
nun als wichtige Klasse von Antikrebswirkstoffen angesehen und zwei
Mitglieder der 4-(Phenylamino)chinazolin-Klasse
befinden sich nun in klinischen Versuchen. Trotz der signifikanten
EGFR hemmenden Aktivität
dieser reversiblen Inhibitoren sind hohe intrazelluläre Konzentrationen
von ATP eine Hauptbarriere der anhaltenden Hemmung der durch EGF
stimulierten Signalübertragung
in Tumorzellen. Dieses Problem wurde kürzlich adressiert (5) und es
wurde erläutert,
dass Chinazoline, die eine Acryloylfunktion an Position 6 enthalten,
eine irreversible Hemmung von EGFR durch Alkylierung des Cysteins
773 des Enzyms induzieren könnten.
Ein kürzlich
synthetisiertes wasserlösliches
Analogon dieser Klasse wurde nun ausgewählt für klinische Versuche in Phase
1 (51). Es ist anzumerken, dass diese Verbindungen, obwohl sie irreversible
Inhibitoren von EGFR sind, dann, wenn die Apoptose nicht angeschaltet
wird, wenn die Zellen auf alternative Wachstumshormone ansprechen
(z.B. Heregulin oder PDGF), immer noch keine anhaltende wachstumshemmende Aktivität induzieren
können.
-
Das
neue SMA41-Molekül
der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil, dass es nicht nur
die durch EGF stimulierte Signalübertragung
selbst blockieren kann, sondern auch eine DNA alkylierende Molekülart erzeugen
kann, die irreversible cytotoxische DNA-Läsionen bewirken kann. Außerdem wurde
diese Verbindung so entwickelt, dass sie ein weiteres intaktes EGFR-TK
hemmendes Molekül
(z.B. SMA52) freisetzen kann, das die wachstumshemmende Aktivität weiter
verbessern kann. Die Ergebnisse zeigen, dass diese vereinten Eigenschaften
zu einer erhöhten
Potenz eines Monoalkyltriazens gegen eine MGMT-kompetente Tumorzelllinie beitragen,
mit bemerkenswerter Resistenz gegen den klinischen Wirkstoff TEM
(IC50, 366 μM).
-
Die
derzeitige Studie, die hauptsächlich
entwickelt wurde, um die Hauptziele von SMA41 zu finden, hat schlüssig gezeigt,
dass diese Ein-Molekül-Kombination
eine überlegene
Aktivität
zeigte im Vergleich zu einer Zwei-Wirkstoff-Kombination mit TEM
+ SMA52. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde ein weiteres Kombimolekül (BJ2000)
entwickelt, das auch zwei Hauptkomponenten besitzt: Eine EGFR hemmende
Komponente, die in die Chinazolineinheit eingebettet ist und eine
DNA schädigende
Methyldiazoniummolekülart, die
durch die angehängte
3-Methyl-1,2,3-Triazen-Einheit maskiert ist. Die Wirkungen der EGFR-Komponente wurden
sowohl in Enzym- als auch Gesamtzelltests gezeigt, wobei die Fähigkeit
des Kombimoleküls,
das Substrat (ELISA) und die EGFR-Autophosphorylierung zu blockieren
(Western Blotting) deutlich gezeigt wurden. Weiterhin wurde gezeigt,
dass BJ2000 eine Selektivität
für EGFR
aufwies sowohl mit ELISA als auch mit durch Wachstumsfaktor stimulierten
Vermehrungstests. Der wichtigste Beweis der direkten Wechselwirkung
mit EGFR wurde jedoch erhalten durch den Reversibilitätstest,
der nur eine 40%ige Erholung der Autophosphorylierungsaktivität 8 Stunden
nach Zellkontakt zeigte, trotz mehrerer Auswaschungen. Im Gegensatz
dazu wurde eine fast vollständige
Erholung nach anfänglicher
EGFR-Autophosphorylierungsaktivität beobachtet bei Zellen, die
mit FD105 bei gleicher Dosis behandelt worden waren (15).
Es ist derzeit nicht klar, ob die teilweise Inaktivierung der EGFR-TK
durch Alkylierung von Aminosäureresten,
die an der aktiven Stelle angeordnet sind, auftrat. Es wurde nichtsdestotrotz
gezeigt (40, 41), dass Acryloyleinheiten, die an Position 6 von
Chinazolin gebunden sind, mit Cystein 773 von EGFR reagieren, was
einen irreversibel gehemmten Rezeptor zurücklässt.
-
Weitere
Kombimoleküle
der Triazenklasse, wie D und E wurden entwickelt und auf ihre Hemmung
der EGFR-Tyrosinkinaseaktivität
getestet. Die Hemmung der EGFR-Tyrosinkinaseaktivität durch
Verbindung C, die die hemmende Einheit (I) eines Kombimoleküls "I-TZ" ist, wird auch gezeigt.
-
-
Tabelle
1 zeigt die IC
50-Werte für die Kombimoleküle, die
in den Formeln D und E dargestellt sind, die IC
50-Werte
für Verbindung
C ebenso wie die, die für
SMA41 und BJ2000 erhalten wurden, im Vergleich. Die beobachteten
IC
50-Ergebnisse deuten auf eine sehr hohe
Bindungsaktivität
für den
EGFR-Tyrosinkinaserezeptor und das Potenzial dieser Klasse von Verbindungen,
genauer der Kombimoleküle
der Triazenklasse zur Behandlung von Krankheiten, unter Beteiligung
von EGFR und Familienmitgliedern, wie HER2-, HER3- und HER4-Genprodukten. Tabelle
1 Hemmung
der EGFR-Tyrosinkinaseaktivität
durch Kombimoleküle
mit hoher Affinität
- Anmerkung: Die Daten sind Mittelwerte und
SE's von zwei getrennten
Versuchen
-
Da
die Triazenkette des vorliegenden C-(BJ2000) an der gleichen Position
angehängt
ist und ungefähr die
gleiche Länge
besitzt, wie der Acryloylanteil, ist es wahrscheinlich, dass sie
dieselbe Art von Wechselwirkung durchläuft. Wie in Schema 7 dargestellt,
kann das nicht konjugierte Tautomer von BJ2000 durch das Cystein
773 in einer Orientierung angegriffen werden, die ähnlich der
ist, die von Smaill berichtet wurde (40). Die verzögerte Erholung
der Autophosphorylierung kann daher Stoffwechselweg 4 unterstützen (Schema
3), der eine mögliche
kovalente Inaktivierung des Rezeptors postuliert (siehe TZ-EGFR
in den Schemata 3 und 7).
-
-
Die
DNA schädigenden
Eigenschaften von BJ2000 wurden verglichen mit dem klinischen Wirkstoff TEM.
Wie TEM induzierte BJ2000 eine signifikante DNA-Schädigung bei
A431-Zellen nach 30-minütigem Wirkstoffkontakt
(19B). Dies liefert die indirekte Bestätigung der
Erzeugung der DNA schädigenden
Methyldiazoniummolekülart
(TZ), wie in Stoffwechselpfad 6 postuliert (Schema 2). Die vollständige Bestätigung des
letzteren Stoffwechselwegs (Stoffwechselweg 6), der die hydrolytische
Umwandlung von TZ-I in TZ + I vorhersagt, wurde durch HPLC-Detektion
von I (FD105) und durch kinetische Analyse geliefert. Die Ergebnisse zeigen
klar eine umgekehrte Beziehung zwischen dem Abbau von BJ2000 (t1/2 = 75 Minuten) und der Bildung von FD105
in einer Ausbeute von 87% nach vollständigem Abbau (4 bis 24 Stunden, 12B). Bisher stützen die Ergebnisse insgesamt
fast alle Postulate, die in Schema 3 dargestellt sind (Stoffwechselwege
1 bis 7). Gemäß Schema
3 kann ein TZ-I (oder Kombimolekül)
an EGFR binden (Stoffwechselwege 1 und 3) oder zu einem wei teren
Inhibitor I mit hoher Affinität
(Stoffwechselwege 2 und 5) und einer reaktiven Molekülart, die
DNA (Stoffwechselweg 6) oder vielleicht den Rezeptor schädigen kann,
abgebaut werden. Zusätzlich
kann das Kombimolekül
TZ-I direkt die aktive Stelle von EGFR alkylieren durch Angriff
auf den Triazenanteil über
Cystein 773, was einen inaktivierten kovalent modifizierten irreversibel
gehemmten Rezeptor I-TZ-EGFR (Stoffwechselweg 4) erzeugt. Wenn I
seine Affinität
für den
geschädigten
Rezeptor verliert, wird es wohl freigesetzt werden, wonach es an
eine weitere nicht geschädigte
EGFR-ATP-Bindungsstelle binden kann, was I-EGFR liefert (Stoffwechselweg
7). Zusätzlich
kann TZ-I einer Hydrolyse unterliegen, was zur in-situ-Freisetzung
von nicht umgesetzten Fraktionen von TZ führt, die von dem Rezeptor wegdiffundieren
können.
-
Andererseits
wird in Schema 3 vorhergesagt, dass EGFR-defiziente Zellen (siehe
EGFR-) aufgrund der Abwesenheit eines Ziels nicht in ihrem Wachstum
durch TZ-I noch durch erzeugtes I gehemmt würden. Im Gegensatz zu den EGFR-kompetenten
Zellen (EGFR+) wird daher zusätzlich postuliert,
dass EGFR--Zellen entsprechende DNA-Läsionen zeigen,
deren antiproliferative Wirkungen nicht durch Hemmung der durch EGFR
vermittelten Signalgebung potenziert würden. Es wird daher erwartet,
dass sie weniger empfindlich für die
Kombimoleküle
der vorliegenden Erfindung sind, als EGFR+-Zellen,
was durch die beobachtete 5-fach stärkere cytotoxische Aktivität bestätigt wurde,
die durch BJ2000 in dem EGFR-Transfektanten (NIH3T3HER14) im Vergleich
zur Stammlinie (NIH3T3) induziert wurde. Da der einzige Unterschied
zwischen den zwei Zellarten der EGFR-Gehalt ist, deuten die Ergebnisse darauf
hin, dass der binäre
Mechanismus der EGFR-TK-Hemmung (TZ-I + I) und der DNA-Schädigung (TZ),
wie vorhergesagt, signifikant wirksamer gegen die das Ziel exprimierende
Zellart ist. Obwohl der Beitrag der DNA-Läsionen zu den Mechanismen,
denen diese selektive Cytotoxizität unterliegt, nicht klar ist,
ist es bemerkenswert, dass BJ2000 eine mehr als zweifach stärkere DNA-Schädigung bei
dem EGFR-Transfektanten induzierte. Diese offensichtlich durch EGFR
vermittelte Verstärkung
der DNA-Schädigung kann
im Licht einer teilweisen Hydrolyse des Kombimoleküls, während es
an die ATP-Stelle des Rezeptors gebunden ist, erklärt werden.
An der ATP-Stelle des Rezeptors ist bei den vorgeschlagenen Modellen
(52) die Position 6 des Chinazolinrings am Eingang des Bindungsspalts
angeordnet. Fraktionen der von BJ2000 abgeleiteten Methyldiazoniummolekülarten können daher
auch frei von dem Rezeptor wegdiffundieren und erreichen vielleicht
den Kern. Deuteriummarkierungsversuche haben derzeit festgestellt,
dass das von 1,2,3-Triazen abgeleitete Methyldiazonium, das im Gleichgewicht
mit Diazomethan ist (Schema 8) die reaktive Molekülart, die
DNA alkyliert, ist (53). Versuche gehen derzeit weiter, die zum
Ziel haben, die beobachtete durch EGFR vermittelte Verstärkung der
DNA-Schädigung
zu erhellen, indem Arten und Ausmaß dieser Läsionen mit der EGFR-Affinität einer
Reihe von Kombimolekülen,
die derzeit synthetisiert werden, korreliert werden. Obwohl es kein
DNA schädigendes
Mittel ist, zeigte FD105 EGFR-selektive Cytotoxizität. Obwohl
der der FD105-induzierten Cytotoxizität unterliegende Mechanismus
noch untersucht wird, deuten Ergebnisse darauf hin, dass die Selektivität sogar
nach vollständiger
hydrolytischer Umwandlung des Kombimoleküls in FD105 erhalten bleiben
kann.
-
-
Das
Prinzip, mit dem die vielfachen Eigenschaften von BJ2000 zu einer
fortgesetzten Wachstumshemmung kulminieren sollten, wurde im Vergleich
mit dem davon abgeleiteten Inhibitor FD105 gezeigt. Im Gegensatz
zu FD105 wurde die antiproliferative Aktivität von BJ2000 in A431-Zellen
teilweise bis zu 5 Tage nach 2-stündigem Wirkstoffkontakt
aufrechterhalten. Der vollständige
Verlust der Aktivität
von FD105 und die bemerkenswerte Inaktivität von TEM, einem bekannten
DNA schädigenden
Mittel, in den A431-Zellen deuten darauf hin, dass die andauernde
antiproliferative Aktivität
des Kombimoleküls
(BJ2000) durch eine Wechselwirkung zwischen der DNA schädigenden
Komponente und der die Signalübertragung
hemmenden Komponente entstehen könnte.
Diese Annahme wurde weiter bestätigt
durch experimentellen Beweis, der die Fähigkeit des Kombimoleküls (BJ2000),
die MAPK-Phosphorylierung in einer Konzentration von nur 1 μM zu blockieren,
zeigte. Da MAPK ein kritisches Signalübertragungsprotein ist, von
dem bekannt ist, dass es die mitogenen Wirkungen der durch EGF aktivierten
Signal-(54)-Blockade der EGFR-Autophosphorylierung durch BJ2000
und den davon abgeleiteten Inhibitor I vermittelt, könnte dies
zu einer Hemmung der Signalwirkung, die mit der Expression von Genen
verbunden ist, die erforderlich sind, um die Zellen zu retten, stromabwärts führen. Ein
Mechanismus, mit dem die Blockade der durch EGF induzierten Signalübertragung
durch das TK hemmende Element die DNA-Reparaturenzyme (z.B. AGT, DNA-Glycosylasen)
oder andere kritische Proteine herunterreguliert, kann daher hervorgerufen
werden, um die durch EGFR vermittelte anhaltende Hemmung der Proliferation,
die durch BJ2000 induziert wird, zu erklären. Es wird derzeit darauf
hingearbeitet, diese Hypothese zu verifizieren, genauer die Expressionen
kritischer Transkriptionsfaktoren (z.B. c-jun und c-fos) und spezifischer
DNA-Reparaturgene, die als Antwort auf den Zellkontakt mit BJ2000
induziert werden, zu charakterisieren.
-
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