DE602084C

DE602084C - Mehrreihiges Kugellager

Info

Publication number: DE602084C
Application number: DEST51035D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-08-02
Filing date: 1933-07-07
Publication date: 1934-08-31
Also published as: BE602084A

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung und Verbesserung eines mehrreihigen Kugellagers nach Patent 496 283 mit zwischen den Tragkugelreihen angeordneten Trennkugeln, die von einem Stütz- oder Führungsring umgeben sind, der zur Verhinderung einer exzentrischen Verlagerung des Ringes mit seitlichen Schultern bis nahe an die Tragkugelreihen heranreicht.
Bei einer Ausbildung eines Kugellagers entsprechend dem Patent 496 283 tritt also die Möglichkeit auf, daß bei dem Betrieb des Lagers mindestens zeitweise eine oder beide Schultern des Führungsringes für die Trennkugeln gegen die Tragkugeln zur Anlage kommen, insbesondere wenn der normale Abstand zwischen den Schultern des Führungsrirjiges für die Trennkugeln und den Tragkugeln, wie dies erforderlich ist, sehr gering ao gehalten wird. Bei einer Berührung zwischen den Tragkugeln und den Schultern des Führungsringes für die Trennkugeln ergibt sich nun insbesondere bei hoher Belastung des Lagers die Gefahr, daß bei der bei einer solas chen Berührung auftretenden gleitenden Reibung zwischen dem Führungsring für die Trennkugeln und den Tragkugeln ein Zerkratzen der Tragkugeln bzw. ein sogenanntes Fressen zwischen den Schultern des Führungsringes für die Trennkugeln und den Trag- kugeln erfolgt.

Um diesen Mißstand zu beseitigen, ist bereits vorgeschlagen worden, den Führungsring für die Trennkugeln nicht mehr aus wenigstens annähernd dem gleichen Stahl wie die Kugeln des Lagers herzustellen, sondern den Führungsring entweder vollständig oder zumindestens den die Zentrierungsschultern enthaltenden Teil aus einem Baustoff herzustellen, der gegenüber dem Stahl, aus dem die Kugeln bestehen, also im allgemeinen gegenüber Kugelstahl mit etwa io/o Chromgehalt, einen wesentlich geringeren Gleitwiderstand besitzt als der bisher für die Herstellung des Führungsringes verwendete Stahl von ähnlicher Zusammensetzung wie Kugellagerstahl.

Die vorliegende Erfindung löst dieselbe Erfindungsaufgabe in anderer, und zwar vereinfachter Art und Weise, indem bei einem mehrreihigen Kugellager nach der vorliegenden Zusatzerfindung mindestens die Anlageoder Zentrierungsflächen des Führungsringes mit einem galvanischen Niederschlag aus

Messing oder einem anderen Metall versehen sind, das ebenfalls wie Messing gegenüber dem Stahl, aus dem die Kugeln bestehen, einen geringen Gleitwiderstand besitzt. Für die Herstellung des Lagers ist am einfachsten, wenn die gesamte Außenfläche des Führungsringes mit einem galvanischen Niederschlag aus Messing o. dgl. überzogen wird. Die durch die Galvanisierung auf den Führungsring aufgebrachte Schicht besitzt dann den gewünschten geringen Gleitwiderstand gegenüber den Kugeln.

Eine weitere zweckentsprechende Ausführung eines Kugellagers entsprechend der Zusatzerfindung, die sich insbesondere für größere Lager bewährt hat, ist eine solche, bei der nur die eine Zentrierungsschulter des Führungsringes mit einem galvanischen Niederschlag von Messing o. dgl. überzogen ist, während die andere Zentrierungsschulter des Führungsringes aus einem Baustoff aus geringem Gleitwiderstand gegenüber den Kugeln, wie z. B. Bronze, besteht. Anstatt daß nur die eine Schulter des Führungsringes mit dem galvanischen Niederschlag überzogen "wird, ist es unter Umständen einfacher, daß die gesamte Oberfläche des Führungsringes, mit Ausnahme der aus Bronze bestehenden zweiten Schulter, mit einem galvanischen Niederschlag aus Messing o. dgl. überzogen wird.

Bei einer Ausbildung des Lagers, bei der die eine Schulter des Führungsringes aus Bronze oder entsprechendem Metall besteht und die andere Schulter des Führungsringes einen galvanischen Niederschlag besitzt, ist es zweckmäßig, das Lager so auszubilden bzw. so zusammenzubauen, daß die aus Bronze oder entsprechendem Baustoff bestehende Schulter des Führungsringes um ein ganz geringes Maß näher an die Tragkugeln heranreicht als die andere Schulter, so. daß die mit dem galvanischen Niederschlag überzogene Schulter des Führungsringes erst zur Anlage bzw. in Wirksamkeit kommen kann, wenn die andere Schulter um ein gewisses Maß, z. B. bei Trockenlauf, abgenutzt ist.

Auf der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen eines Kugellagers entsprechend der Zusatzerfindung dargestellt. Fig. ι zeigt einen Schnitt durch die erste Ausführungsform des Kugellagers und

Fig. 2 einen Teilschnitt durch die zweite Ausfiihrungsform eines Kugellagers, und zwar eines solchen von größeren Abmessungen. Bei beiden dargestellten zweireihigen Kugellagern ist der innere Laufring mit α bezeichnet und einteilig, während der äußere Laufring mit b bezeichnet ist und sich aus zwei Teilen zusammensetzt, die in irgendeiner geeigneten Weise miteinander verbunden sind. Zwischen den Lauf ringen« und b, die mit Laufrillen von irgendeiner geeigneten Ausbildung versehen sind, sind die beiden Reihen Tragkugeln c angeordnet. Zwischen den beiden Tragkugelreihen sind in bekannter Weise die Trennkugeln/2 angeordnet, die einen kleineren Durchmesser als die Tragkugeln c besitzen und von einem äußeren Führungsring k umgeben sind.

Dieser Führungsring oder Stützring k für die Trennkugeln d besteht bei beiden Ausführungsformen aus einem Stahl von im wesentlichen der gleichen Zusammensetzung wie der Stahl der Kugeln c.

Auf die gesamte Außenfläche dieses Führungsringes k einschließlich der Zentrierungsschultern ist bei der Ausführungsform des Lagers nach Fig. 1 auf, galvanischem Wege ein Niederschlag von Messing aufgebracht, wie dies in der Fig. 1 angedeutet ist.

Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform des Kugellagers unterscheidet sich von der in Fig. ι dargestellten Ausführungsform dadurch, daß die eine Zentrierungsschulter m aus einem in den Führungsring k eingehämmerten oder eingewalzten Ringm besteht, der aus einem Baustoff, wie z. B. einer Nickel-Aluminium-Bronze, hergestellt ist, der einen geringen Gleitwiderstand gegenüber den Kugeln c aufweist. Die übrige Außenfläche des Füh- go rungsringes k einschließlich der anderen Zentrierungsschulter ist wieder mit einem galvanischen Überzug, z. B. aus Messing, versehen.

Fig. 2 läßt auch in übertriebenem Maße erkennen, daß bei dem fertig zusammengebauten Lager die von dem Ring/ra gebildete Zentrierungsschulter des Führungsringes k näher an die eine Reihe Tragkugeln heranreicht als die andere Zentrierungsschulter des Führungsringes k.

Claims

Patentansprüche:

i. Mehrreihiges Kugellager nach Patent 496 283 mit zwischen den Tragkugelreihen angeordneten Trennkugeln, die von einem Stütz- oder Führungsring umgeben sind, der mit seitlichen Schultern . bis nahe an die Tragkugelreihen heranreicht, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Anlage- oder Zentrierungsfiächen des Führungsringes mit einem galvanischen Niederschlag aus Messing oder einem anderen Metall versehen sind, das ebenfalls wie Messing gegenüber dem Stahl, aus dem die Kugeln bestehen, einen geringen Gleitwiderstand besitzt.
2. Mehrreihiges Kugellager nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Außenfläche des Führungsringes mit einem galvanischen Niederschlag aus Messing o. dgl. überzogen ist.
3· Ausführungsform eines mehrreihigen Kugellagers nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Zentrierungsschulter des Führungsringes aus einem Baustoff, wie z. B. Bronze, von einem geringen Gleitwiderstand gegenüber den Kugeln besteht, während die übrige Oberfläche des Führungsringes mit einem galvanischen Niederschlag aus Messing o. dgl. überzogen ist.
4. Mehrreihiges Kugellager nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Baustoff von geringem Gleitwiderstand gegenüber den Kugeln bestehende Zentrierungsschulter des Führungsringes bei fertig zusammengebautem Kugellager um ein geringes Maß näher an die Tragkugeln heranreicht als die andere Schulter, so daß die mit dem galvanischen Niederschlag überzogene Schulter des Führungsringes erst zur Anlage bzw. in Wirksamkeit kommen kann, wenn die andere Schulter z. B. durch Trockenlauf um ein gewisses Maß abgenutzt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen