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TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die industrielle Produktion und Kristallisationsverfahren
von Famciclovir, das als antivirales Mittel bekannt ist, und eines
Intermediats davon.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Ein
2-Amino-6-halogenpurin-Derivat der Formel (3)
worin X ein Chloratom, ein
Bromatom oder ein Iodatom ist und Ac eine Acetylgruppe ist, ist
als wichtiges Intermediat für
Famciclovir der Formel (4)
das als antivirales Mittel
bekannt ist, bekannt.
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Das
2-Amino-6-halogenpurin-Derivat (im folgenden auch als in der N-9-Position
alkylierte Form bezeichnet) der Formel (3) kann durch Umsetzen von
2-Amino-6-halogenpurin der Formel (1) mit einer Verbindung der Formel
(2) gemäß dem folgenden
Reaktionsschema erhalten werden:
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In
Abhängigkeit
von der Reaktion wird jedoch ein 2-Amino-6-halogenpurin-Derivat der Formel (5)
(im folgenden auch als in der N-7-Position alkylierte Form bezeichnet)
als verunreinigendes Nebenprodukt hergestellt. Diese Verunreinigung
ist schwer abzutrennen, und die Abtrennung erfordert herkömmlicherweise
Kieselgelchromatographie, wie in Tetrahedron, 46, Seite 6903 (1990)
offenbart.
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Zusätzlich ist
ein Herstellungsverfahren für
Famciclovir über
eine andere Verbindung, die eine Kieselgelchromatographie nicht
erfordert, bekannt. Dies ist zum Beispiel in Nucleosides & Nucleotides,
15, Seite 981 (1996), Tetrahedron, 56, Seite 4589 (2000), Tetrahedron
letters, 42, Seite 1781 (2001), EP0728757A, EP0827960A und dergleichen
offenbart. Da diese Verfahren jedoch eine Reihe von Stufen erfordern,
besteht Bedarf an einer effizienteren Produktion.
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Dementsprechend
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein effizientes Produktionsverfahren für Famciclovir,
das als antivirales Mittel bekannt ist, und eines Intermediats davon
bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Als
Ergebnis intensiver Untersuchungen der Erfinder der vorliegenden
Erfindung in der vorliegenden Erfindung gefunden, daß durch
Kristallisation eines Gemisches, das eine in der N-7-Position alkylierte
Form und eine in der N-9-Position alkylierte Form enthält, unter
Einsatz eines Lösungsmittelgemisches
aus einem organischen Lösungsmittel
und Wasser die gewünschte,
in der N-9-Position alkylierte Form selektiv ausfällt und
die in der N-7-Position alkylierte Form entfernt werden kann.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung folgendes bereit.
- [1] Ein Verfahren zur Herstellung eines 2-Amino-6-halogenpurin-Derivats,
das durch die Formel (3) dargestellt ist, bei dem ein Gemisch, das
2-Amino-6-halogenpurin-Derivate, die durch die Formeln dargestellt
sind, wobei X ein Chloratom, ein Bromatom oder ein Iodatom ist und
Ac eine Acetylgruppe ist, einer Kristallisationsstufe unter Verwendung
eines Mischlösungsmittels
aus einem organischen Lösungsmittel
und Wasser unterworfen wird, um selektiv das durch die Formel (3)
dargestellte 2-Amino-6-halogenpurin-Derivat
auszufällen.
- [2] Das Herstellungsverfahren gemäß dem vorstehenden Punkt [1],
wobei das Gemisch, welches die durch die Formeln (3) und (5) dargestellten
2-Amino-6-halogenpurin-Derivate enthält, durch Umsetzen von 2-Amino-6-halogenpurin,
das durch die Formel (1) dargestellt ist, worin X wie im vorstehenden
Punkt [1] definiert ist, mit einer durch die Formel (2) dargestellten
Verbindung: worin Y eine Austrittsgruppe
ist und Ac wie im vorstehenden Punkt [1] definiert ist, erhalten
wird.
- [3] Das Herstellungsverfahren gemäß dem vorstehenden Punkt [1]
oder [2], wobei X ein Chloratom ist.
- [4] Das Herstellungsverfahren gemäß dem vorstehenden Punkt [2],
wobei die durch Y dargestellte Austrittsgruppe eine Gruppe ist,
die aus der aus einem Chloratom, einem Bromatom, einem Iodatom,
einer p-Toluolsulfonyloxygruppe, einer Mesyloxygruppe, einer Trifluormethansulfonyloxygruppe,
einer Alkylcarbonatgruppe, einer Phenylcarbonatgruppe und einer
gesättigten
oder ungesättigten
Acyloxygruppe bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
- [5] Das Herstellungsverfahren gemäß dem vorstehenden Punkt [2],
wobei das 2-Amino-6-halogenpurin, das durch die Formel (1) dargestellt
ist, mit der durch die Formel (2) dargestellten Verbindung in dem
gleichen organischen Lösungsmittel
umgesetzt wird, das für
die Kristallisation verwendet wird.
- [6] Das Herstellungsverfahren gemäß einem der vorstehenden Punkte
[1] bis [5], wobei das organische Lösungsmittel mindes tens eines
ist, das aus der aus Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon, 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon
und Dimethylacetamid bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
- [7] Das Herstellungsverfahren gemäß dem vorstehenden Punkt [2],
wobei das durch die Formel (1) dargestellte 2-Amino-6-halogenpurin mit
der durch die Formel (2) dargestellten Verbindung in Gegenwart einer Base
umgesetzt wird.
- [8] Das Herstellungsverfahren gemäß dem vorstehenden Punkt [7],
das weiterhin die Neutralisation des Reaktionsgemisches unter Verwendung
einer Säure
nach Beendigung der Umsetzung umfaßt.
- [9] Das Herstellungsverfahren gemäß einem der vorstehenden Punkte
[1] bis [8], wobei die Kristallisation eine Kristallisation durch
Kühlung
ist.
- [10] Das Verfahren zur Herstellung von Famciclovir, das durch
die Formel (4) dargestellt ist: worin Ac eine Acetylgruppe
ist, welches die Herstellung des durch Formel (3) dargestellten
2-Amino-6-halogenpurin-Derivats gemäß einem der vorstehend genannten
Punkte [1] bis [9] und die nachfolgende Reduktion des 2-Amino-6-halogenpurin-Derivats
umfaßt.
- [11] Ein Verfahren zur selektiven Kristallisation eines 2-Amino-6-halogenpurin-Derivats,
das durch die Formel (3) dargestellt ist, gemäß dem ein Gemisch, das durch
die nachstehenden Formeln dargestellte 2-Amino-6-halogenpurin-Derivate
einschließt worin
X ein Chloratom, ein Bromatom oder ein Iodatom ist und Ac eine Acetylgruppe
ist, einer Kristallisationsstufe unter Verwendung eines Mischlösungsmittels
aus einem organischen Lösungsmittel
und Wasser unterworfen wird.
- [12] Das Kristallisationsverfahren gemäß dem vorstehenden Punkt [11],
wobei X ein Chloratom ist.
- [13] Das Kristallisationsverfahren gemäß dem vorstehenden Punkt [11],
wobei das organische Lösungsmittel
mindestens ein aus der aus Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon,
1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon
und Dimethylacetamid bestehenden Gruppe ausgewähltes Mitglied ist.
- [14] Das Kristallisationsverfahren gemäß dem vorstehenden Punkt [11],
wobei die Kristallisation eine Kristallisation durch Kühlung ist.
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EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird im folgenden eingehend erklärt.
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In
der Formel (1), den erfindungsgemäßen Formeln (3) und (5) stellt
X ein Chloratom, ein Bromatom oder ein Iodatom dar, wobei ein Chloratom
am stärksten
bevorzugt ist.
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In
der erfindungsgemäßen Formel
(2) stellt Y eine Austrittsgruppe dar. Die Austrittsgruppe ist nicht
besonders eingeschränkt
und ist beispielsweise ein Halogenatom (wie ein Chloratom, Bromatom
oder Iodatom), eine Sulfonyloxygruppe (wie eine p-Toluolsulfonyloxygruppe,
Mesyloxygruppe, Trifluormethansulfonyloxygruppe und dergleichen),
eine Acyloxygruppe (vorzugsweise eine gesättigte oder ungesättigte Acyloxygruppe
mit insgesamt 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie eine Gruppe, die durch
R-C(=O)-O- dargestellt ist, worin R eine Arylgruppe ist, die optional
mit einer Alkylgruppe substituiert ist (vorzugsweise mit insgesamt
6 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie eine Phenylgruppe, p-Tolylgruppe
und dergleichen), eine Aryloxygruppe, die optional mit einer Alkylgruppe
substituiert ist (vorzugsweise mit insgesamt 6 bis 8 Kohlenstoffatomen,
wie eine Phenoxygruppe, p-Tolyloxygruppe und dergleichen), eine
Aralkylgruppe (mit vorzugsweise insgesamt 7 bis 9 Kohlenstoffatomen,
wie eine Benzylgruppe, und dergleichen), eine Arylalkenylgruppe
(vorzugsweise mit insgesamt 8 oder 9 Kohlenstoffatomen, wie eine
Cinnamylgruppe und dergleichen), eine Aralkyloxygruppe (mit insgesamt
7 bis 15 Kohlenstoffatomen, wie eine Benzyloxygruppe, 9-Fluorenylmethyloxygruppe
und dergleichen) oder eine Alkoxygruppe (eine lineare oder verzweigte
Alkoxygruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie Methoxy, Ethoxy, t-Butoxy
und dergleichen) und dergleichen. Unter diesen sind ein Chloratom,
Bromatom, Iodatom, eine p-Toluolsulfonyloxygruppe, Mesyloxygruppe,
Trifluoromethansulfonyloxygruppe, Alkylcarbonatgruppe, Phenylcarbonatgruppe
und eine gesättigte
oder ungesättigte
Acyloxygruppe und dergleichen bevorzugt, wobei ein Bromatom und
eine Mesyloxygruppe besonders bevorzugt sind.
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Zunächst wird
eine Stufe zum Kristallisieren eines Gemisches erklärt, welches
eine in der N-7-Position alkylierte Form und eine in der N-9-Position
alkylierte Form enthält
(im folgenden auch einfach als Gemisch bezeichnet).
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In
der erfindungsgemäßen Kristallisationsstufe
ist das Kristallisationslösungsmittel
nicht nur ein organisches Lösungsmittel,
sondern auch Wasser, welches für
ein Gemisch, das eine in der N-7-Position alkylierte Form und eine
in der N-9- Position
alkylierte Form enthält,
ein schwaches Lösungsmittel
ist.
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Unter
Einsatz dieses Lösungsmittelgemisches
wird ein Gemisch, das die in der N-7-Position alkylierte Form und
in der N-9-Position
alkylierte Form enthält,
kristallisiert, wobei die in der N-9-Position alkylierte Form selektiv
ausfällt.
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Die
erfindungsgemäße Kristallisation
bedeutet ein herkömmliches
Verfahren, wie zum Beispiel (1) eine Stufe zum Ausfällen von
Kristallen aus einer Lösung,
worin eine kristalline Substanz (die in der N-9-Position alkylierte
Form) aufgelöst
ist, wobei das Verfahren die Konzentration durch Eindampfen des
Lösungsmittels umfaßt,
(2)
eine Stufe zum Ausfällen
eines Kristalls aus einer Lösung,
worin eine kristalline Substanz (die in der N-9-Position alkylierte
Form) aufgelöst
ist, wobei diese Stufe das Absinken der Temperatur umfaßt, wodurch die
Konzentration über
die Sättigungslöslichkeit
erhöht
wird (was auch als Abkühlungskristallisation
bezeichnet wird),
(3) eine Stufe zum Ausfällen eines Kristalls durch
Zugeben einer geeigneten Menge Wasser, einem schwachen Lösungsmittel,
zu einer Lösung,
worin eine kristalline Substanz (die in der N-9-Position alkylierte Form) aufgelöst ist,
wodurch die Konzentration über
die Sättigungslöslichkeit
erhöht
wird, und dergleichen. In der vorliegenden Erfindung ist die Abkühlungskristallisation
zum Verbessern der Reinheit der in der N-9-Position alkylierten Form bevorzugt.
Die Kristallisation wird außerdem
unter Rühren
durchgeführt.
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Das
für die
Kristallisationsstufe einzusetzende Lösungsmittel ist ein Lösungsmittelgemisch
aus einem organischen Lösungsmittel
und Wasser, wobei die einzusetzende Wassermenge vorzugsweise das
0,5 bis 1,5-fache, stärker
bevorzugt das 0,7 bis 1,1-fache, des Volumens des organischen Lösungsmittels
ist.
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Beispiele
des organischen Lösungsmittels
in dem in der Kristallisationsstufe eingesetzten Lösungsmittelgemisches
umfassen ein Amidlösungsmittel
(wie Dimethylformamid (DMF), N-Methylpyrrolidon, 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon,
Dimethylacetamid und dergleichen), Dimethylsulfoxid (DMSO), Acetonitril
und dergleichen, wobei ein Amidlösungsmittel
bevorzugt ist und DMF, N-Methylpyrrolidon, 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon und
Dimethylacetamid stärker
bevorzugt sind. Unter diesen ist DMF besonders bevorzugt. Diese
organischen Lösungsmittel
können
allein oder in Kombination von zwei oder mehreren Arten eingesetzt
werden.
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Die
eingesetzte Menge des Lösungsmittelgemisches
kann in Abhängigkeit
vom Mischungsverhältnis, den
Kristallisationsbedingungen und dergleichen in geeigneter Weise
variiert werden. Wenn beispielsweise ein Lösungsmittelgemisch aus Wasser
und DMF (Wasser : DMF (Volumenverhältnis) = 1 : 1–6 : 7)
für die
Kristallisation unter den vorstehend genannten Kristallisationsbedingungen
eingesetzt wird, werden vorzugsweise 6–15 ml eines Lösungsmittelgemisches
pro 1 mmol eines Gemisches, das eine in der N-7-Position alkylierte Form
und eine in der N-9-Position
alkylierte Form enthält,
eingesetzt.
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Im
folgenden wird die erfindungsgemäße Kristallisation
unter Bezugnahme auf die bevorzugten Ausführungsformen (Abkühlungskristallisation)
als Beispiel erklärt.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Beispiel beschränkt.
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Durch
Auflösen
eines Gemisches, das eine in der N-7-Position alkylierte Form und
eine in der N-9-Position alkylierte Form enthält, unter Erhitzen in einem
Lösungsmittelgemisch
aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel und durch anschließendes Abkühlen wird
eine in der N-9-Position alkylierte Form selektiv ausgefällt. Die
Reihenfolge der Zugabe der Verbindung und des Lösungsmittels ist nicht besonders
eingeschränkt.
Bei spielsweise wird nach dem Auflösen eines Gemisches, das eine
in der N-7-Position alkylierte Form und eine in der N-9-Position alkylierte
Form enthält,
in einem organischen Lösungsmittel
Wasser zugegeben; ein Gemisch, das eine in der N-7-Position alkylierte Form und eine
in der N-9-Position alkylierte Form enthält, wird zu einem Lösungsmittelgemisch
aus einem organischen Lösungsmittel
und Wasser, das vorher hergestellt wurde, zugegeben, und dergleichen.
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Die
Temperatur während
des Auflösens
unter Erhitzen ist nicht besonders eingeschränkt, solange es eine Temperatur
ist, bei der das Gemisch in dem Lösungsmittelgemisch aufgelöst werden
kann, und sie variiert in Abhängigkeit
vom einzusetzenden Lösungsmittelgemisch.
Im allgemeinen führt
das Erhitzen bei nicht unter 50°C,
vorzugsweise 50–80°C, stärker bevorzugt
50–60°C, zu einer
vollständigen
Auflösung
des Gemisches.
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Nach
dem Auflösen
des Gemisches unter Erhitzen wird die Lösung abgekühlt, um die Ausfällung der gewünschten,
in der N-9-Position
alkylierten Form zu bewirken. Die Abkühltemperatur ist nicht besonders
eingeschränkt,
solange bei dieser Temperatur die gewünschte Verbindung ausfällt, wobei
0–30°C bevorzugt
ist und 10–20°C stärker bevorzugt
ist. Die Abkühlung
kann vorzugsweise bei einer Abkühlrate
von 1–10°C/Stunde,
stärker
bevorzugt bei 2–5°C/Stunde
durchgeführt
werden.
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Der
durch Abkühlen
ausgefällte
Kristall wird vorzugsweise über
einen bestimmten Zeitraum gezüchtet. Die
Züchtung
kann bei der Abkühltemperatur
vorzugsweise während
1–24 Stunden,
stärker
bevorzugt während
2–12 Stunden
durchgeführt
werden.
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Es
kann ein anderes Kristallisationsverfahren als die Abkühlungskristallisation,
wie die vorstehend genannten (1) und (2), unter Bedingungen durchgeführt werden,
die in geeigneter Weise unter Berücksichtigung der vorstehend
erwähnten
Abkühlungskristallisation
ausgewählt
sind. Beispielsweise kann in dem Verfahren (1) das organische Lösungsmittel
aus der Lösung
verdampft werden, so daß die
Bedingungen, wie das Mischungsverhältnis eines organischen Lösungsmittels
und Wasser, die eingesetzte Menge des Lösungsmittelgemisches im Verhältnis zu
der in der N-9-Position alkylierten Form und dergleichen, unter
den vorstehend genannten Bereich fallen. Im Verfahren (3) wird Wasser
zu der Lösung
eines organischen Lösungsmittels
gegeben, wobei das vorstehend erwähnte Mischungsverhältnis des
organischen Lösungsmittels
und Wasser eingestellt wird, und die Temperatur wird in geeigneter
Weise eingestellt, um die in der N-9-Position alkylierte Form zu
kristallisieren.
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Der
erhaltene Kristall kann durch ein herkömmliches Verfahren, wie Filtration
und dergleichen, abgetrennt werden. Um die Reinheit des Kristalls
zu erhöhen,
kann der Kristall beispielsweise mit einem Lösungsmittelgemisch aus DMF
und Wasser, Wasser und dergleichen gewaschen werden.
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Alternativ
dazu wird der erhaltene Kristall erneut einer ähnlichen Kristallisationsstufe
unterworfen, um die Reinheit des Kristalls weiter zu erhöhen.
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Auf
diese Weise kann ein Kristall aus einer in der N-9-Position alkylierten
Form, der in hohem Maße frei
von der Verunreinigung, der in der N-7-Position alkylierten Form,
ist, erhalten werden. Das heißt,
das erfindungsgemäße Verfahren,
welches die Kristallisation eines Gemisches, das eine in der N-9-Position
alkylierte Form und eine in der N-7-Position alkylierte Form enthält, unter
Einsatz des Lösungsmittelgemisches
aus einem organischen Lösungsmittel
und Wasser umfaßt,
selektiv zu einem Kristall aus einer in der N-9-Position alkylierten
Form führen.
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Die
erfindungsgemäße Kristallisationsstufe
ist insbesondere nützlich
für ein
Gemisch, das eine in der N-7-Position alkylierte Form und eine in
der N-9-Position alkylierte Form ent hält, wobei das Gemisch aus einer Reaktion
hervorgeht, die gleichzeitig die in der N-7-Position alkylierte
Form und die in der N-9-Position alkylierte Form herstellt. Dies
liegt daran, daß die
in der N-7-Position alkylierte Form und die in der N-9-Position alkylierte
Form schwer voneinander zu trennen sind, die in der N-9-Position
alkylierte Form jedoch leicht dadurch abgetrennt werden kann, daß das Gemisch
der erfindungsgemäßen Kristallisationsstufe
unterworfen wird. Im folgenden wird als Produktionsverfahren für ein Gemisch,
das der Kristallisationsstufe unterworfen werden soll, ein Verfahren
als Beispiel erklärt,
bei dem gleichzeitig eine in der N-7-Position alkylierte Form und eine in
der N-9-Position alkylierte Form hergestellt werden, das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung des Gemisches ist jedoch nicht auf dieses Verfahren
beschränkt.
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Ein
Gemisch, das eine in der N-7-Position alkylierte Form und eine in
der N-9-Position alkylierte Form enthält und kristallisiert werden
soll, kann durch ein bekanntes Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise wird
das Gemisch durch das Verfahren hergestellt, das in Tetrahedron,
46, Seite 6903 (1990) beschrieben ist, nämlich durch Umsetzen eines
2-Amino-6-halogenpurins
der Formel (1) mit einer Verbindung der Formel (2). Diese Reaktion
wird im allgemeinen in einem Reaktionslösungsmittel durchgeführt.
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Die
eingesetzte Menge der Verbindung der Formel (2) ist im allgemeinen
das 0,5- bis 2-fache der Molmenge, vorzugsweise das 1 bis 1,5-fache
der Molmenge des 2-Amino-6-halogenpurins der Formel (1).
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Als
Reaktionslösungsmittel
kann beispielsweise ein Amidlösungsmittel
(wie DMF, N-Methylpyrrolidon, 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon, Dimethylacetamid und
dergleichen), Acetonitril, DMSO und dergleichen erwähnt werden,
vorzugsweise ein Amidlösungsmittel,
stärker
bevorzugt DMF, N-Methylpyrrolidon, 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon,
Dimethylacetamid und dergleichen. Besonders bevorzugt ist DMF. Diese
organischen Lösungsmittel
können
allein oder in Kombination von zwei oder mehreren eingesetzt werden.
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Die
eingesetzte Menge des Reaktionslösungsmittels
ist so, daß die
Konzentration des 2-Amino-6-halogenpurins der Formel (1) in einem
Reaktionslösungsmittel
vorzugsweise 0,05–1
mol/l, stärker
bevorzugt 0,2–0,5
mol/l ist.
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Das
Gemisch wird im allgemeinen in Anwesenheit einer Base durchgeführt. Beispiele
bevorzugter Basen umfassen eine anorganische Base, wie Kaliumcarbonat,
Natriumcarbonat, Cäsiumcarbonat
und dergleichen, ein quartäres
Ammoniumsalz, wie Tetrabutylammoniumhydroxid und dergleichen, und
dergleichen. Die Menge der einzusetzenden Base ist vorzugsweise
die 0,5- bis 2-fache
Molmenge, stärker
bevorzugt die 1 bis 1,5-fache Molmenge des 2-Amino-6-halogenpurins
der Formel (1).
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Die
Reaktionstemperatur ist im allgemeinen 0–80°C, vorzugsweise 20–50°C. Die Reaktionsdauer
ist im allgemeinen 2–48
Stunden, vorzugsweise 5–25
Stunden. Falls notwendig, kann die Reaktion bei 50–100°C während 1–5 Stunden
zur Vervollständigung
der Reaktion weitergeführt
werden.
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Nach
dem vollständigen
Ablauf der Reaktion kann das Reaktionslösungsmittel aus der Reaktionslösung durch
Konzentration und dergleichen, falls erforderlich, entfernt werden.
Wenn das Reaktionslösungsmittel
für die
Kristallisationsstufe eingesetzt werden kann, kann die vorstehend
erwähnte
Kristallisation ohne Konzentration und dergleichen durchgeführt werden.
Somit ist die Verwendung desselben organischen Lösungsmittels für die Reaktion
und für
die Kristallisationsstufe bevorzugt, weil es wirtschaftlich und
industriell vorteilhaft ist, da die Anzahl der Stufen verringert
werden kann.
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Wenn
die Reaktion in Anwesenheit einer Base durchgeführt wird, kann das Reaktionsgemisch
mit einer Säure
neutralisiert werden und dann der Kristallisationsstufe unterworfen
werden. Die für
die Neutralisation einzusetzende Säure ist beispielsweise eine
organische Säure,
wie Essigsäure,
Citronensäure
und dergleichen, und eine anorganische Säure, wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure und
dergleichen, wobei eine organische Säure bevorzugt ist. Für die Neutralisation
muß die
Reaktionslösung
nun auf einen pH-Wert von im allgemeinen 5–9, vorzugsweise 6–8 eingestellt
werden.
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Wenn
ein Gemisch, das eine in der N-7-Position alkylierte Form und eine
in der N-9-Position alkylierte Form enthält und durch das vorstehend
genannte Verfahren erhalten wurde, einer Kristallisationsstufe unter Einsatz
eines Lösungsmittels,
das für
die Kristallisationsstufe einsetzbar ist, als Reaktionslösungsmittel
unterworfen wird, wird beispielsweise Wasser im Überschuß zu der Reaktionslösung gegeben,
um den Kristall aus der in der N-9-Position alkylierten Form auszufällen. Vorzugsweise
wird eine geeignete Menge Wasser zu dem Reaktionslösungsmittel
gegeben, wobei ein Lösungsmittelgemisch
erhalten wird, das auf eine geeignete Temperatur erwärmt wird,
und dann wird die Abkühlungskristallisation
durchgeführt.
Die geeignete Menge Wasser und die geeignete Temperatur zum Erwärmen sind
jeweils dieselben wie diejenigen für die vorstehend genannte Kristallisationsstufe.
Wenn Wasser zu einer Reaktionslösung
unter Bildung eines Lösungsmittelgemisches gegeben
wird, wird im allgemeinen ein Kristall ausgefällt, wenn jedoch eine Abkühlungskristallisation
durchgeführt
wird, wird ein ausgefällter
Kristall vorzugsweise einmal durch Erwärmen auf eine geeignete Temperatur aufgelöst.
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Das
erhaltene 2-Amino-6-halogenpurin-Derivat (die in der N-9-Position alkylierte
Form) wird reduziert, wobei Famciclovir erhalten wird, das als antivirales
Mittel bekannt ist. Wie in Nucleosides & Nucleotides, 15, Seite 981 (1996)
beschrieben wird, wird beispielsweise ein 2-Amino-6-halogenpurin-Derivat
(die in der N-9-Position alkylierte Form) einer katalytischen Reduktion
unter Einsatz von Palladiumkohlenstoff als Katalysator in einem
Lösungsmittel,
wie Ethylacetat und dergleichen, in Anwesenheit einer Base, wie
Triethylamin und dergleichen unter Bildung von Famciclovir unterworfen.
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Während die
vorliegende Erfindung im folgenden unter Bezugnahme auf die Beispiele
eingehend erklärt
wird, ist die vorliegende Erfindung jedoch in keiner Weise auf diese
Beispiele beschränkt.
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Beispiel 1
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Zu
einer Lösung
von 2-Acetoxymethyl-4-methansulfonoxy-1-butylacetat (b) (3,74 g, 83,0 Gew.-%,
11 mmol) in DMF (35 ml) wurde 2-Amino-6-chlorpurin (a) (1,70 g,
10 mmol) und Kaliumcarbonat (2,07 g, 15 mmol) gegeben, und das Gemisch
wurde bei 30°C
während
22 Stunden und bei 70°C
während
2 Stunden umgesetzt. Das Verhältnis
der in der N-9-Position alkylierten Form (c) zu der in der N-7-Position
alkylierten Form (d) nach dem vollständigen Abschluß der Reaktion
war 5,55 : 1, und die Gesamtmenge des Reaktionsprodukts war 3,5 g
(berechnet durch HPLC). Nach der Reaktion wurde das Reaktionsprodukt
auf 20°C
gekühlt,
es wurden Essigsäure
(1,2 ml, 21 mmol) und Wasser (30 ml) zugegeben, und der pH-Wert
wurde auf 7,0 eingestellt. Das Gemisch wurde auf 50°C zur Auflösung des
Kristalls erwärmt.
Diese Lösung
wurde mit einer Rate von 5°C/Stunde
allmählich
auf 20°C
abgekühlt
und 12 Stunden bei 20°C
gerührt.
Wasser (5 ml) wurde zugegeben, und das Gemisch wurde 2 Stunden bei
20°C gerührt. Der
erhaltene Kristall wurde filtriert, mit einer 50%igen (Vol./Vol.)
wäßrigen DMF-Lösung (6
ml) und Wasser (6 ml) gewaschen und im Vakuum bei 50°C über Nacht getrocknet,
wobei 2-Acetoxymethyl-4-(2-amino-6-chlorpurin-9-yl)-1-butylacetat (c) (2,27
g, 63,8 Ausbeute) als ein weißer
Kristall erhalten wurde. Das Verhältnis von (c) : (d) des erhaltenen
Kristalls war 1.144 : 1.
1H-NMR (CDCl3): 7,81(s, 1H, H-8), 5,18(brs, 2H, NH2),
4,21(t, 2H, J = 7,0 Hz, H-1'),
4,15(d, 4H, J = 5,4 Hz, H-4'),
2,07(s, 6H, 2Ac), 2,03–1,90(m,
3H, H-2', 3')
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Beispiel 2
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Zu
einer Lösung
von 2-Acetoxymethyl-4-methansulfonoxy-1-butylacetat (b) (4,08 g, 83,0 Gew.-%,
12 mmol) in 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinon
(21 ml) wurden 2-Amino-6-chlorpurin (a) (1,70 g, 10 mmol) und Kaliumcarbonat
(2,07 g, 15 mmol), gegeben, und das Gemisch wurde 22 Stunden bei
40°C und
2 Stunden bei 70°C
umgesetzt. Das Verhältnis
der in der N-9-Position alkylierten Form zu der in der N-7-Position
alkylierten Form nach dem vollständigen
Abschluß der
Reaktion war 5,13 : 1, und die Gesamtmenge des Reaktionsprodukts
war 3,26 g (berechnet durch HPLC). Nach der Reaktion wurde das Reaktionsprodukt
auf 20°C
abgekühlt,
eine 1 M wäßrige Chlorwasserstoffsäurelösung (6
ml, 6 mmol) und Wasser (15 ml) wurden zugegeben, und der pH-Wert wurde auf 7,0
eingestellt. Das Gemisch wurde 4 Stunden bei 20°C gerührt. Der erhaltene Kristall
wurde filtriert, mit einer 50%igen (Vol./Vol.) wäßrigen 1,3-Dimethyl-2-imidazolidinonlösung (10
ml) und Wasser (10 ml) gewaschen und bei 50°C 12 Stunden getrocknet, wobei
2-Acetoxymethyl-4-(2-amino-6-chlorpurin-9-yl)-1-butylacetat
(c) (1,86 g, 52,3% Ausbeute) als weißer Kristall erhalten wurde.
Das Verhältnis
von (c) : (d) des erhaltenen Kristalls war 189,5 : 1.
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Erfindungsgemäß kann ein
2-Amino-6-halogenpurin-Derivat (die in der N-9-Position alkylierte
Form) der vorstehenden Formel (3) selektiv kristallisiert werden,
wodurch Famciclovir, das als antivirales Mittel bekannt ist, und
ein Intermediat davon effizient hergestellt werden können.